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Erneuerbare Energien

Tipp von Redaktion
Innerhalb der letzten Jahre ist die Nachfrage nach erneuerbaren Energiequellen stark angestiegen. Grund hierfür sind nicht nur die enormen Gefahren, welche in Verbindung mit der Atomenergie vorhanden sind, sondern auch die Tatsache, dass die vorhandenen Energieressourcen, wie beispielsweise Erdöl, Erdgas oder auch Kohle nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Der zusätzlich immer weiter fortschreitende Klimawandel, das ständig größer werdende Umweltbewusstsein der Bevölkerung und auch das seit 2009 geltende EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) führen dazu, dass die regenerativen Energiequellen immer häufiger im privaten und gewerblichen Bereich eingesetzt werden. Zusätzlich bieten immer mehr Stromanbieter den als Naturstrom oder Ökostrom bekannten Strom aus regenerativen Energiequellen an. Erneuerbare Energiequellen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in unbegrenzter Form zur Verfügung stehen oder aus einem möglichst schnell nachwachsenden Rohstoff, mit hohem energetischem Potential bestehen. In erster Linie zählen die Sonnenenergie, die Wasserkraft, die Windkraft aber auch de Biomasse zu den regenerativen Energiequellen, wobei jedoch nicht jede Form gleichermaßen unumstritten und überall einsetzbar ist.

Sonnenenergie
Die Sonnenenergie ist bisher die einzige regenerative Energiequelle, die durch den Einbau von Solarkollektoren beispielsweise auf dem Hausdach auch von Privatpersonen angewandt werden kann. Mithilfe der, in der Regel auf dem Hausdach angebrachten, Solarkollektoren, wird die Sonnenenergie aufgefangen. Diese eingefangene Sonnenenergie wird im Anschluss daran zur Erzeugung von Warmwasser und unter Umständen auch zum Beheizen des angeschlossenen Gebäudes eingesetzt. Damit die ausreichende Versorgung mit Warmwasser oder Heizwärme auch dann gewährleistet ist, wenn die Sonnenstrahlung bedingt durch die Tageszeit oder die Jahreszeit geringer ist, werden spezielle Energiespeicher eingesetzt.

Der Einbau von Solarkollektoren erfolgt üblicherweise direkt auf dem Dach. Dieses ist die kostengünstige Variante und in der Regel auch bei älteren Gebäuden problemlos möglich. Eine behördliche Genehmigung für den nachträglichen Einbau einer Solaranlage auf dem Dach wird in den meisten Bundesländern nicht benötigt. Eine genaue Auskunft darüber kann das zuständige Bauamt geben. Lediglich bei Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, muss der Einbau grundsätzlich durch die Denkmalschutzbehörde eingeholt werden.

Wird die Sonnenenergie mithilfe einer Photovoltaikanlage zusätzlich zur Stromgewinnung genutzt, so kann der Betreiber der Anlage hier eine staatliche Förderung durch das EEG erhalten, welches eines Weiterentwicklung des Stromeinsparungsgesetzes von 1991 ist.
Photovoltaikanlagen benötigen im Vergleich zu Solarkollektoren mehr Platz und werden daher in der Regel eher auf einem freistehenden Feld oder einer großen Dachfläche errichtet.

Der große Vorteil der Sonnenenergie liegt darin, dass der Verbraucher größtenteils unabhängig von Fremdanbietern ist. Welches zusätzlich zur Kosteneinsparung beitragen kann. Je nach Umfang der Anlage und dem Bedarf an Warmwasser oder Wärme kann es jedoch zusätzlich sinnvoll sein, dass eine weitere Energiequelle, beispielsweise die Pelletheizung, vorhanden ist.

Die Kosten für eine Solaranlage beginnen je nach Größe, Ausstattung und Dachform bei etwa 4000 Euro für eine Haushaltsgröße von 4 Personen. Diese Kosten rechnen sich in der Regel binnen weniger Jahre, sodass die Nutzung der Sonnenenergie auch in privaten Haushalten innerhalb der kommenden Jahre sehr gute Zukunftsaussichten hat.

Windkraft
Bereits im 13. Jahrhundert wurde die Windkraft als Antriebsmechanismus in Windmühlen eingesetzt. Der Wind setzte die Windsegel in Bewegung und diese bewegten die großen Steinwalzen, mit denen aus dem Korn das Mehl gewonnen wurde. Dieses Prinzip der Stromerzeugung wird auch in den modernen Windkraftanlagen noch eingesetzt.

Die Vorteile der Windenergie sind nicht unerheblich. So ist der Wind vor allem in Küstennähe, auf der offenen See und in den Bergen in ausreichender Menge vorhanden und auch der Platzbedarf für eine einzelne Windkraftanlage ist relativ gering und auch die Kosten rechnen sich in der Regel innerhalb weniger Monate. Studien haben zusätzlich belegt, dass die weltweit erzeugte Windenergie ausreichen würde, um den gesamten Energiebedarf der Erde zu decken.

Nachteilig wirkt sich derzeit noch aus, dass es bisher noch keine Möglichkeit gibt, die überschüssige Energie aus einer Windkraftanlage bisher noch nicht gespeichert werden kann, um diese dann bei windschwachen Zeiten nutzen zu können. Aus diesem Grund wird die Windkraft bisher überwiegend in Kombination mit anderen Energiequellen eingesetzt.

Derzeit arbeiten die Wissenschaftler daran eine Art Speichermöglichkeit für den durch die Windenergie erzeugten Strom. Eine Kombination aus Windkraft und Wasserkraft ist hierbei sehr wahrscheinlich, wobei die nicht genutzte Energie dazu verwendet wird, Wasser in ein höher gelegenes Auffangbecken zu pumpen. Dort verbleibt dieses Wasser solange, bis zusätzliche Energie benötigt wird. Diese wird dann durch die Wasserkraft gewonnen und kann somit wieder dem Verbraucher zugeführt werden. Hierdurch wäre es dann auch möglich, die durch den Wind erzeugte Energie in windschwachen Regionen nutzen zu können.

Wasserkraft
Neben der Windenergie gehört die Wasserkraft zu den ältestens genutzten Energiequellen. Mithilfe eines Wasserrades wurde bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. die potentielle Energie des Wassers genutzt um einen Antriebsmechanismus zu bewegen. Heute dient die Wasserkraft in erster Linie der Stromerzeugung und gehört mit zu den wichtigsten erneuerbaren Energiequellen weltweit. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2010 rund 3,2 Prozent der Stromerzeugung durch Wasserkraft erzeugt.

Obwohl der Bau eines Speichersees mit einem direkten Eingriff in die Natur verbunden ist, überwiegen die Vorteile, da der Speichersee unter Umständen auch als Trinkwasserreserve oder auch als Hochwasserschutz dienen kann. Das aktuell gültige EEG von 2009 legt hier für den Neubau von Anlagen Kriterien fest, um den Naturschutz mit dem Bau neuer Anlagen zu verbinden.

Andere regenerative Energiequellen
Neben der Windenergie, Wasserkraft und der Sonnenenergie gehören auch die sogenannte Biomasse und auch die Geothermie zu den erneuerbaren Energiequellen.

Bei der Biomasse handelt es sich beispielsweise um Biogas, welches durch Vergärung von Energiepflanzen gewonnen wird. Besonders gut geeignet ist hierfür der Mais, der in großen Mengen angebaut wird. Dieser Maisanbau führt jedoch auch zu Nachteilen für die Artenvielfalt und ist aus diesem Grund nicht ganz unumstritten.

Bei der Geothermie handelt es sich um die Wärme, welche innerhalb der Erdkruste gespeichert ist. Mithilfe einer entsprechenden Wärmepumpe kann diese Energie dann als Heizwärme oder zur Erwärmung von Warmwasser nutzbar gemacht werden. Neben der Sonnenenergie ist die Geothermie derzeit die einzige effektive erneuerbare Energiequelle, die auch von Privatpersonen nutzbar gemacht werden kann.

Wie auch bei der Sonnenenergie besteht bei Nutzung einer geothermischen Anlage die Möglichkeit an der staatlichen Förderung durch das EEG teil zunehmen. Die jeweilige Vergütung erfolgt in Cent/ kWh und ist abhängig von der Energieform. Das aktuell gültige Erneuerbare Energien Gesetzt 2009 kann beim Bundesministerium für Justiz oder beim Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz und Reaktorsicherheit eingesehen werden.
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