A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Selten und besonders: Der ausführliche Lebenslauf
Beitrag von redaktion
Heute kommt es nur noch sehr selten vor, dass in Stellenausschreibungen gefordert wird, mit der Bewerbung auch einen ausführlich verfassten Lebenslauf einzusenden. Diese Variante des Lebenslaufs weist dabei gleich mehrere Besonderheiten auf. Grundsätzlich muss er jedoch nur dann angefertigt und an die Bewerbung angehängt werden, wenn er in der Stellenbeschreibung, bzw. in den Bewerbungsanforderungen, ausdrücklich gefordert wurde, ansonsten ist er eher unüblich.

Die Besonderheiten des ausführlichen Lebenslaufs

Nicht nur, dass dieser Lebenslauf nicht tabellarisch, sondern als eine Art Kurz-Biographie in Fließtext verfasst wird, meist wird dazu noch gefordert, dass er von Hand geschrieben wird. Dabei stellt man sich zunächst kurz vor und erklärt dann in chronologischer Reihenfolge seinen Werdegang von der Schulzeit bis zur beruflichen Erfahrung. Nicht nur auf die Fähigkeiten und Referenzen kann man dabei eingehen, sondern auch kurz auf die Motivation, sich genau um diese Stelle zu bewerben. Bezüglich der Länge gilt hier prinzipiell die gleiche Regelung wie bei tabellarischen Lebensläufen: maximal zwei DIN A4 Seiten, nach Möglichkeit sollte man sich jedoch auf eine beschränken - vor allem dann, wenn man sich um eine Ausbildung bewirbt.

Warum ein ausführlicher Lebenslauf?

Die Ursache dafür, dass Unternehmen einen handschriftlich verfassten, ausführlichen Lebenslauf anfordern, kann zum Beispiel psychologischer Natur sein. Anhand des Schriftbildes ist es Spezialisten möglich, Rückschlüsse auf die Persönlichkeit und die Charaktereigenschaften des Bewerbers zu ziehen. Des weiteren bietet ein solcher Lebenslauf mehr Möglichkeit, die Ausdrucksart des Bewerbers zu überprüfen und einzuschätzen, wie sauber und korrekt er arbeiten kann.

Formalitäten des ausführlichen Lebenslaufs

Grundsätzlich verwendet man bei der handschriftlichen Variante Tinte - und keinen Kugelschreiber, am besten sollte man einen Füller nutzen, der mit blauer Tinte schreibt. Geschrieben wird dabei auf weißem, unlinierten Papier. Wer sich für ein etwas dickeres Papier mit höherer Grammatur entscheidet, beweist damit, dass er hohen Wert auf ein sauberes und ordentliches Auftreten legt. Bezüglich des Schriftbilds sollte man natürlich auf korrekte Rechtschreibung und Interpunktion achten, aber auch darauf, dass man ordentlich schreibt und keine Tintenkleckse auf dem Papier hinterlässt. Wer sich bezüglich seiner Schrift und auch des Inhalts unsicher ist, sollte auf einem Schmierblatt eine erste Version anfertigen, die dann von einem Verwandten oder einem Freund Korrektur gelesen werden kann. Erst wenn man sich dann sicher ist, bringt man den fertigen Text dann auf das "richtige" Papier. Zur Unterstützung kann man dabei ein Lineal oder auch ein zweites Blatt Papier verwenden, dass als eine Art imaginäre Linie dienen kann und über dem dann geschrieben werden kann. So kann man sicher stellen, dass man "in der Spur" bleibt und die Zeilen nicht schief verlaufen. Beim handschriftlichen Verfassen sollte man weder zu klein noch zu groß schreiben, auch der Zeilenabstand sollte weder zu dicht noch zu weit gewählt werden. Am besten versucht man, sich dabei an der Formatierung eines maschinell angefertigten Schriftstücks zu orientieren.

Wer seinen ausführlichen Lebenslauf mit einem Computer schreibt, hat es dabei etwas einfacher. Grundsätzlich gelten dabei die Richtlinien der DIN 5008. Der Zeilenabstand sollte einfach sein, die Silbentrennung sollte aktiviert werden. Als Schriftart verwendet man am besten Arial oder Times New Roman in der Standardgröße 12 Punkt bzw. 11 Punkt (Arial). Auch bezüglich der Abstände des Textes zum Rand sollte man die Richtlinien der DIN 5008 beachten. Der gesamte Lebenslauf wird in inhaltlich schlüssige Abschnitte untergliedert, dabei sollte jeder Abschnitt mindestens 3, maximal aber 7 Zeilen lang sein. Das Dokument wird einfach mit dem Wort "Lebenslauf" überschrieben, das in Fettschrift gesetzt werden kann. Mit einem Abstand von mindestens einer Leerzeile kann dann der Fließtext mit einer kurzen Vorstellung der eigenen Person begonnen werden.

Der Inhalt des ausführlichen Lebenslaufs

Inhaltlich unterscheidet sich der ausführliche Lebenslauf prinzipiell nicht von der tabellarischen Variante. Ein tabellarischer Lebenslauf kann deshalb zum Beispiel als Vorlage genutzt werden, damit die wesentlichen inhaltlichen Merkmale nicht vergessen werden.

Im ersten Abschnitt stellt man sich dann kurz mit vollständigem Namen, Geburtsdatum und -ort und dem Familienstand vor, auch der aktuelle Wohnort kann hier genannt werden.

Beispiel: Mein Name ist Erika Mustermann und ich wurde am 1. Januar 19xy in Musterstadt geboren, wo ich bis heute lebe. Ich bin unverheiratet und habe keine Kinder.

Im nächsten Abschnitt beschäftigt man sich dann kurz und bündig mit seiner Schul- und beruflichen Ausbildung.

Beispiel: Von 19xy bis 19xy besuchte ich die Grundschule in Musterhausen, ehe ich 19xy auf das Gymnasium am Schlossberg wechselte. Dort absolvierte ich 19xy mein Abitur mit der Note 2,5. Noch im gleichen Jahr nahm ich mein Studium an der Universität Musterstadt/meine Ausbildung in der Schreinerei Holzmann auf, das/die ich 19xy (im Fach) erfolgreich abschließen konnte.

Der dritte Abschnitt dient dann dazu, den weiteren beruflichen Werdegang darzulegen. Dabei kann man auch auf absolvierte Weiterbildungsmaßnahmen und die Tätigkeitsfelder der einzelnen Jobs eingehen. Hatte man eine Führungsposition inne, darf - und sollte - diese natürlich erwähnt werden. Anschließend können weitere Qualifikationen (z. B. Sprachen, EDV, etc.) und persönliche Interessen kurz dargelegt werden, sofern diese für die ausgeschriebene Stelle von Relevanz sind.

Abschließend kann man kurz seine Motivation darlegen, sich auf eben diese Stelle zu bewerben. Der ausführliche Lebenslauf wird dann unterschrieben sowie unter der Nennung des Ortes datiert.