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französische Sprache
Beitrag von redaktion
Die französische Sprache ist eine der meist gesprochenen Sprachen der Welt, die auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Sie zählt neben Italienisch, Spanisch, Rumänisch und Portugiesisch zu den romanischen Sprachen, die allesamt miteinander verwandt sind und ähnliche Gegebenheiten aufweisen.

Wo wird Französisch gesprochen?

Französisch wird in aller Welt gesprochen und ist somit eine der wichtigsten Sprachen in der Politik, Kunst und Kultur, Wirtschafts- sowie Finanzwelt. Über 230 Millionen Menschen sprechen weltweit Französisch, wovon rund 110 Millionen Muttersprachler sind. Von den Antillen bis hin nach Afrika, Nordamerika und Europa ist die französische Sprache fester Bestandteil. In Europa spricht man nicht nur in Frankreich, sondern auch in Belgien, Luxemburg, im Aostatal, in der Schweiz als auch in Monaco Französisch. Die französische Sprache ist in etwa 41 Ländern der Welt erste Amtssprache, was vor allem der Kolonialzeit Frankreichs zuzuschreiben ist. Bis in die 1960er Jahre hinein besaß Frankreich Kolonien in heute unabhängigen Staaten wie etwa in Algerien oder Tunesien, die Französisch als Mutter- und Amtssprache annahmen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein galt es in der oberen Schicht Europas als besonders schicklich, Französisch zu sprechen.
Heute zählt das Französische zur Amtssprache der Europäischen Union und ist eine der sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen. Somit ist sie eine der wichtigsten Sprachinstrumente der Welt.

Welche Geschichte steckt hinter der französischen Sprache?

Die französische Sprache gehört zu den indogermanischen Sprachen. Ihre Geschichte beginnt mit der Romanisierung des römischen Kaiser Gaius Julius Caesar, der zunächst Süd- und später Nordgallien, das heutige Frankreich, 58 v. Chr. eroberte. Die lateinische Sprache hielt fortan Einzug, die die bislang keltische Sprache ablöste. Sprachwissenschaftler sprechen von der sogenannten "lingua vulgaris" (Vulgärlatein), die sich bis ins 6. Jahrhundert in Gallien festigte.
Trotz der Eroberung germanischer Stämme blieb Gallien seiner Sprache treu, die sich bis ins 7. Jahrhundert hinein veränderte und nur geringe Einflüsse der Siegermacht übernahm. Vor allem der westgermanische Stamm der Franken spielte jedoch eine große Rolle für die Entwicklung des Französischen, das sich ab dem 5. Jahrhundert vom Vulgärlatein zum Galloromanischen ("lingua rustica romana") entwickelte. Dieser Schritt ist insbesondere dem fränkischen König Chlodwig I. zu verdanken, der 486 n. Chr. das gallische Gebiet für sich einnahm und den französischen Wortschatz prägte. Nicht nur die untere Schicht, sondern auch Geistliche und Adlige verwendeten diese Sprache.
Ab dem 13. Jahrhundert sind zwei sprachliche Grenzen zwischen dem Norden und Süden des heutigen Frankreichs auszumachen: die "langue d’oïl" im Norden und die "langue d’oc" im Süden. Die langue d’ oïl ist vor allem durch das Fränkische geprägt, während die okzitanische Sprache baskische und katalonische Einflüsse besitzt.
Das Französische nahm immer mehr Form an, dennoch war die lateinische Sprache noch immer in Ämtern präsent. Dies änderte sich durch das Edikt von Villers-Cotterêts im Jahr 1539 durch den französischen König Franz I., der die lateinische Sprache durch die französische in der Verwaltung und Justiz im gesamten Land ersetzte.
Viele regionale Dialekte entwickelten sich seither im Lauf der nächsten Jahrhunderte, die erst eine Einigung zum Standardfranzösisch durch die französische Revolution im Jahr 1789 erhielten. Das bedeutete auch, dass die okzitanische Sprache verdrängt und durch das Französische ersetzt wurde. Bis heute gibt es noch Anhänger und Sprecher der langue d’oc im Süden Frankreichs, die für eine Legalisierung der Sprache in Schulen und Ämtern kämpfen.

Die französische Grammatik

Die französische Sprache zeichnet sich durch eine Grammatik aus, die die Regeln der Deklination anwendet. Diesem Prinzip folgen auch andere romanische Sprachen wie etwa Italienisch oder Spanisch, die ebenfalls aus dem Lateinischen abstammen.
Das Französische kennt zwei grammatische Geschlechter: maskulin und feminin. Die deutsche Sprache beispielsweise kennt noch ein drittes: neutrum.
Die bestimmten (le, la, les) und unbestimmten (un, une, des) Artikel gehen auf die Demonstrativpronomen aus dem Lateinischen zurück.
Die Satzstellung im Französischen lautet in den meisten Fällen "Verb - Prädikat - Objekt".

Beispiel:

Je prends le livre (Ich nehme das Buch).

Diese Reihenfolge wird lediglich unterbrochen, wenn es sich bei dem Objekt um ein Pronomen handelt. Dann steht das Objekt nach dem Subjekt und vor dem Verb.

Beispiel:

Je le prends (Ich nehme es).

Das Französische kennt viele Zeiten wie etwa Präsens, Imperfekt, Passé composé, Plusquamperfekt und Futur, die oftmals mit einem Hilfsverb und Partizip gebildet werden.

Wie wird die französische Sprache gepflegt?


Die Muttersprachler der französischen Sprache sind sehr stolz auf ihre Sprache, die sie mit Bedacht pflegen.
Die Académie française ist eine Institution, die sich um die Sprachpflege des Französischen kümmert. Sie besteht seit 1635 und wurde vom französischen König Ludwig XIV durch den Kardinal Richelieu ins Leben gerufen.
Ihre Aufgabe liegt darin, der französischen Sprache feste Strukturen zu geben und sie in der Welt zu verbreiten. Das geschieht beispielsweise durch die 60 verliehenen Preise, die seit 1986 jährlich verliehen werden.
Die Mitglieder sind oftmals Akademiker, Politiker, Schriftsteller und Historiker, die auch die "Unsterblichen" ("les immortels") genannt werden. Als bekannte Mitglieder der Académie française sind Voltaire, Hugo oder Marivaux zu nennen.
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