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japanische Sprache
Beitrag von redaktion
Die japanische Sprache wird von rund 127 Millionen Menschen weltweit als Muttersprache gesprochen. Japanisch ist eine asiatische Sprache, wird jedoch auch von Minderheiten in den USA und Brasilien gesprochen. Japanisch wird zu der altaischen Sprachfamilie gezählt, auch wenn das bei einigen Linguisten umstritten ist.

Grammatik

Japanisch zählt zu den agglutinierenden Sprachen. Das zeigt sich typischerweise durch das Anhängen von Affixen, Hiragana genannt, die Person, Zeit und Kasus markieren. Diese Affixe werden jedoch separat geschrieben. Im Japanischen gibt es ferner nur drei unregelmäßige Verben. Typisch ist auch das Verwenden von Ellipsen, also die Verkürzung oder Auslassung von Satzteilen.

Schriftzeichen

Die Schrift besteht aus japanischen Schriftzeichen, die größtenteils ihren Ursprung in der chinesischen Schrift haben. Während im klassischen Japanisch noch von oben nach unten geschrieben wurde und mit von rechts nach links aneinandergereihten Spalten, wird im modernen Japanisch aufgrund des westlichen Einflusses auch von links nach rechts geschrieben, Zeile für Zeile von oben nach unten.
Die japanische Schrift besteht aus drei verschiedenen Schriftzeichen-Typen, zu denen auf der einen Seite Kanji-Logogramme gehören und auf der anderen Seite die Silbenschrift Kana, die aus den beiden Elementen Hiragana (Syllabogramme) und Katakana (neuere Lehnwörter) besteht.
Es gibt jedoch auch eine klar definierte Umschreibung der japanischen Schriftzeichen mit lateinischen Buchstaben inklusive einiger diakritischer Sonderzeichen wie ō, ū, á, é.

Die besondere Rolle der Höflichkeit

Höflichkeit spielt in der japanischen Sprache eine zentrale Rolle. Das Japanische besitzt sogar eine bestimmte Höflichkeitssprache, auch Keigo genannt. Keigo ist sehr viel komplexer als das deutsche Duzen und Siezen, denn es beinhaltet Respektsbekundungen und Bescheidenheit. Dabei kommt eine gesellschaftliche Hierarchie zum Ausdruck, die unter anderem über berufliche Stellung, Alter und Familie Auskunft geben kann.

Japanische Frauensprache

Im Japanischen existiert eine richtige Frauensprache (joseigo), gespickt mit bestimmten Frauenworten (onna kotoba). Die japanische Frauen verwenden sehr viel häufiger die Ehrenform mit "O-...". Wenn hingegen Männer diese weibliche Sprache verwenden, klingt dies unnormal und provokativ.

Geschlechtsspezifische Personalpronomen

Während es im Japanischen in der 1. Person Singular mehrere Personalpronomen gibt, die sowohl von Männern als auch von Frauen verwendet werden dürfen (watashi, watakushi, jibun, uchi), sind andere Personalpronomen so ausgerichtet, dass sie ausschließlich von Männern verwendet werden (z.B. boku), oder ausschließlich von Frauen (z.B. atakushi). Darüber hinaus lässt sich über das Personalpronomen zuordnen, ob es ein junger Mann (boku, ore) oder ein alter (washi, wagahai) zu benutzen hat, oder eine junge Frau (atashi). An den Personalpronomen lässt sich ferner ablesen, ob der Sprecher oder die Sprecherin es in einem vulgären Zusammenhang verwendet, prahlerisch, in einer bestimmten Sprachdomäne wie Heim und Familie, ob es für Bescheidenheit steht oder sogar die Zugehörigkeit zu einer bestimmten urbanen Region beschreibt.
Auch mit Personalpronomen in der 2. Position können Distanz und Nähe ausgedrückt werden. Während beispielsweise kimi zu Personen gesagt wird, die dem Sprecher nahe stehen, ist anata wiederum die höfliche Variante von Du. Anta als Kontraktion von anata hingegen wirkt beleidigend. Auch in der 2. Person gibt es Sonderformen sowohl für männliche Sprecher (omae) als auch für weibliche (anata, geäußert gegenüber Ehemann bzw. Partner).

Aussprache

Das Japanische besteht aus nur 150 Silben. Entscheiden für die Aussprache sind jedoch die Moren. Bei Japanischsprechen wird ein melodischer Akzent verwendet, der sich durch eine Veränderung der Tonhöhe auszeichnet, die jedoch nicht bedeutungstragend ist. Im Japanische gibt es starke Dialekte, die besonders auf den einzelnen Inseln zu finden sind.