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chinesische Sprache
Beitrag von redaktion
Chinesisch ist keine Sprache im eigentlichen Sinne, denn es umfasst insgesamt sieben sogenannte Hauptsprachen und dazu noch eine große Zahl an Dialekten. Diese Dialekte unterschieden sich untereinander so stark, dass sie als eigenständige Sprachen bezeichnet werden können.

Die wichtigste Sprache in China ist das Mandarin mit seinen zahlreichen Dialekten. Es wird vor allem im Norden und dem Südwesten gesprochen. Daneben gibt es noch das in der Gegend um Shanghai gesprochene Wu, das Xiang, welches in Hunan gesprochen wird, dass in Guangdong gesprochene Yue. In Fujian, Hainan und Taiwan wird das Min gesprochen, im Südosten ist das Hakha verbreitet und das Gan wird in Jiangxi gesprochen.

Die chinesischen Sprachen sind die meistgesprochene Sprache in China. An zweiter Stelle folgt die Weltsprache Englisch und auf Platz drei liegt Spanisch. Das chinesische unterscheidet sich ins besondere durch die Einsilbigkeit der Wortwurzeln und das Fehlen von Flexionen von den westlichen Sprachen. Chinesisch ist eine sogenannte Tonsprache, weil der Wortschatz aufgrund der Einsilbigkeit sehr beschränkt ist. Wörter, die aus den gleichen Lauten bestehen, werden dann mit verschiedenen Tonhöhen versehen und so beim Sprechen unterschieden. Die gängigen Tonhöhen sind hoch, steigend, fallend-steigend und fallend. In einigen Regionen werden sogar acht verschiedene Tonhöhen zur Unterscheidung der Wörter verwendet.

Mandarin ist die chinesische Verkehrssprache, da sie von den meisten Chinesen gesprochen wird. Die Dialekte im Mandarin unterscheiden sich untereinander so stark, dass die Sprecher sich nicht mündlich miteinander Verständigen können. Die Sprachen unterscheiden sich in etwa so stark wie beispielsweise die deutsche, englische, franzöische und spanische Sprache. Eine schriftliche Kommunikation ist trotzdem ohne weiteres möglich, weil die Dialekte alle die gleiche Schrift verwenden. Der in Beijing gesprochene Dialekt des nördlichen Mandarin ist als Standardsprache eingeführt worden. Dieser Dialekt ist sehr weit verbreitet und wird unter anderen auch in Peking gesprochen, dadurch fiel die Wahl schnell auf diesen Dialekt. Mandarin bildet zudem die Grundlage der modernen chinesischen Schrift, auch Baihua genannt. Diese Schrift ersetzte im Jahr 1917 die klassische Schrift. Zudem dient Mandarin als Grundlage der Sprache Putonghua, die seit 1956 an allen Schulen unterrichtet wird. Aus diesem Grund betrachtet man Chinesisch oft als eine Sprache, was aber schlichtweg falsch ist.

Das moderne Chinesisch musste entwickelt werden, weil es sehr viele Wörter mit mehreren Bedeutungen gab. Im Mandarin beispielsweise kann das Wort shi übersetzt werden mit den deutschen Wörtern Laus, feucht, Ehre, verlieren, Lyrik und Leiche. Das moderne Chinesisch besteht aus 420 Silben, die dann zu zweisilbigen Wörtern zusammengesetzt werden. Manche Wörter erhalten ihre Bedeutung erst durch die Kombination der einzelnen Silben. Das sind in der Regel moderne Wörter, die es im traditionellen Chinesisch noch nicht gab, beispielsweise Telefon - dian hua oder Fernsehen dian jing. Dian heißt elektrisch, hua heißt Sprache und shi bedeutet sehen. Daneben gibt es noch Wörter, die sich aus Silben mit ähnlicher Bedeutung zusammensetzen, zum Beispiel peng you, bei dem beide Silben Freund bedeuten. Im Chinesischen werden keine Flexionen von Wörtern gebildet, es gibt also keine Verben, Adjektive, Subjektive, Numerale etc. Deshalb kommt der Stellung eines bestimmten Wortes im Satz eine besondere Bedeutung zu.