Gedichte - Ada Christen
Elend1 Die Luft ist wie
verpestet,
Vergiftet, was ich seh`,
Und
alle Blicke sind Dolche
Und jedes Wort
ein Weh. Die Herzen sind
verschlossen,
Erkennen mich nimmermeh
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Nur Du allein1 Nur Du allein, Du schautest wie ich
litt,
Nur Du allein hast meiner Qual
geglaubt,
Du schirmtest die Gedanken mir
im Haupt -
Als Nacht mit Licht in meiner
Seele stritt.
... weiterlesen Gemein1 Zuweilen dünkt Dich: reich bin ich
ja doch,
Denn immer hab` ich etwas noch
zu geben,
Wer mir nur naht, er nimmt ein
Stücklein noch
Aus diesem
armgeplündert-dunklen Leben.
... weiterlesen NothAll euer girrendes Herzeleid
Tut lang
nicht so weh,
Wie Winterkälte im
dünnen Kleid,
Die bloßen Füße im
Schnee. All eure romantische
Seelennot
Schafft nicht so herbe Pe
... weiterlesen Deine Locken sind esDeine Locken sind es,
Dein Gesicht,
Nur
bleich wie Du
Ist das Kindlein
nicht.
Deine Stirne ist es
Und Dein
Mund
Und auch Dein Auge
So
kindlich-rund.
Dein Lächeln
... weiterlesen LogikEs liegt voll seichter Logik
Dein Brief
in meinen Händen;
Du meinst, was einen
Anfang gehabt,
Das müss` auch wieder
enden. Ich kann mit solcher
Weisheit
Mich heute nimmer
... weiterlesen AbendbildGrau der Himmel, grau die Erde,
Grau das
weite dürre Land,
Sonn`verbrannte
nied`re Sträucher,
Schwarzer Sumpf und
heißer Sand; Doch schon weben in der
Ferne
Abendnebel, d
... weiterlesen Letzter VersuchIch habe mich zu erhängen gesucht: Der
Strick ist abgerissen.
Ich bin in`s
Wasser gesprungen: Sie erwischten mich
bei den Füßen.
Ich habe die Adern
geöffnet mir: Man hat mic
... weiterlesen WiedersehenIch hatt` ihn lang nicht mehr gesehen
– Und mich beinahe todt
gesehnt;
Ich kam zurück zu ihm –
Und habe mich glücklich gewähnt. Drei
Stunden stand ich vor dem Thor
... weiterlesen Auf dem MarkusplatzeIch kann\`s nicht schauen, dieses träge
Leben,
Mir graut ob dieser müssigen
Gestalten,
Die lässig spielen mit des
Mantels Falten
Und marionettenhaft die
Glieder heben. Oft zuck
... weiterlesen Am TeichIch kenne dich, du schwarzer
Teich,
Genau weiß ich den Tag,
Als eine
Todte still und bleich
An deinem Rande
lag;
Und als der Pöbel scheu und
stumm
Sich langsam nahte dir
Un
... weiterlesen Ich lausche lange oft in einer EckeIch lausche lange oft in einer Ecke,
Bis
ich auf der Terrasse Dich erspähe;
Du
aber ahnest nimmer meine Nähe,
Ahn`st
nicht die Qualen, die ich mir
erwecke.
Du hüllest Dich in Deine we
... weiterlesen Auf!Komödianten ziehen vorüber, Wüst
verwitterte Gestalten
Mit verblichenen
Gewändern, Lügnerisch
verschminkten Falten. Dieses
übertünchte Elend Diese rohe Pr
... weiterlesen In der KunstaustellungWas drängt sich die bunte Menge
Sich
gaffend um dies Bild?
Es ist ein junges
Mädchen
Mit Zügen krampfhaft
wild. Ihr alten eitlen Gecken
Dränget
euch nicht so nahe hin,
... weiterlesen Wisst es!Wißt, mich betrübt die Schönheit, die
ihr preist,
Ich schaue bitteres
Menschenelend sprießen
Auf diesem
Stern... wie soll mein Geist
Dann seine
hehre Schönheit rein genießen?
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