Gedichte - Adolf Friedrich
Der Grieche im Norden(An Buonaventura Genelli)
Gerne
glaub` ich an die Mythe,
Freund, daß
aus der Nymphen Schar
Im Gefolg` der
Amphitrite
Eine deine Mutter war,
Daß
am Klippenstrand von
... weiterlesen
An meinem Geburtstage(Dreißig Jahre später.)
Und so
folgt das Jahr dem Jahre,
Und mit
schwarzem Flor behängt
Steht gerüstet
schon die Bahre,
Die im letzten mich
empfängt.
Tief
... weiterlesen Aurelia1.
Geflohn hab` ich den gelben
Tiber,
Und dich, o Weib, das mich
betrog,
Als Liebe mir, ein glühend
Fieber,
Am Mark des Lebens
sog.
Doch, ob uns Himmelweiten
... weiterlesen Aus der Heimat1.
Laß still die Thräne rinnen
Auf
deinen Heimatherd!
Genesest du nicht
innen,
Was ist das Außen
wert?
Vergebens in die Weite
Späht
hoffend dein Ges
... weiterlesen Die deutsche Mutter1866.
Das ist ein Fest, ein
herrliches, heut!
Kanonengekrach und
Glockengeläut
Und Hallen von
Siegesliedern!
Nein, nein! Reißt ab
von den Helmen das Laub
Und streut
... weiterlesen Zum neuen Jahr1871.
In Herrlichkeit, wie sie die
Welt nicht sah
Seit grauer Zeit des
Altertumes,
Mein deutsches Vaterland,
stehst du nun da
Auf Sonnenhöhen
deines Ruhmes.
V
... weiterlesen VeneziaAm Strand der Insel, wo Venedigs
Tote
Auf stillem Friedhof beieinander
ruhen,
Gelandet war ich jüngst im
leichten Boote.
Dort, wo ich seit dem
Frühling oft gesessen,
Nun bl
... weiterlesen TotenklageAn den Hängen, die in Eis
Tiefbegraben
starrten,
Schmücken Krokus, gelb und
weiß,
Veilchen schon den
Garten;
Blätter hängt das junge
Jahr
An die kahlen Aeste,
Und
... weiterlesen Der BlindeAn E.A.
Nicht im Frührot siehst du
mehr
Purpurn glühn die
Himmelsränder,
Nicht den Tag, der hoch
daher
Wandelt um die
Erdenländer,
Nicht des Mondes milden
... weiterlesen Die Glocken des CampanileAuf Kuppel und auf Mauerkranz
San
Marcos ruht noch Sonnenglanz;
Doch zu
der Marmorbilder Fuß
Und auf des
Platzes weiße Platten
Hinbreitet sich
der Abendschatten,
Indessen sa
... weiterlesen Die AhnenbilderAus dem altergrauen Rahmen
Blickt ihr
fremd auf mich herab,
Und ins Aug` euch
mit Vertrauen
Wie ein Sohn nicht kann
ich schauen;
Nichts mit euch ja als den
Namen
Teil` ich und
... weiterlesen DembinskiBlauer Niemen, blauer Niemen,
Wie viel
Blut hast du getrunken,
Blut wie vieler
edlen Polen,
Die an dir
dahingesunken!
An dein Ufer wankt
Dembinski,
Auf der Brust die S
... weiterlesen Bekannte SterneDa steigen sie strahlend empor aufs
neue,
Die altbekannten Sterne, Licht an
Licht,
Und grüßen aus der
nächtlich-dunklen Bläue
Nach mir mit
Freundesangesicht.
Du dort, der
... weiterlesen Auf einen GranatenzweigDank, Freundin, daß dem
Wintermüden,
Den hier des Nordens Eis
umstarrt,
Von dir und dem geliebten
Süden
Ein Gruß in diesem Zweige
ward!
Schon hat, getränkt von meiner
Sc
... weiterlesen Dein Haupt an meine Brust gelegtDein Haupt an meine Brust
gelegt,
Schließe die Augen zum
Schlummer!
Die Wonne, damit das Herz
sie erträgt,
Muß ruhen, gleich dem
Kummer!
Nur matt, wie über Wellen
das Bil
... weiterlesen ZeilenDein Haupt an meine Brust
gelegt,
Schließe die Augen zum
Schlummer!
Die Wonne, damit das Herz
sie erträgt,
Muß ruhen, gleich dem
Kummer!
Nur matt, wie über Wellen
das Bil
... weiterlesen Dein Mund...Dein Mund, vollathmend heiß an meinem
Munde -
Dein Herz mit hohem Schlag an
meins gepreßt,
Wie weihst du jede
flüchtige Sekunde
Des Tages mir zum
Liebesfest!
Und dann die
... weiterlesen Auerbachs KellerDenkst du, lieber Goethomane,
Den man
oft wie mich geneckt,
Daß wir unsres
Wolfgang Fahne
Allzu eifrig
aufgesteckt,
Denkst du noch der Nacht
beim Sekte
In dem Keller Auerbach
... weiterlesen ZurbaranDer Meister legt den Pinsel aus der
Hand;
Noch ist sein liebstes Bild nicht
ganz vollendet,
Die Auferstehung, der
er unverwandt
Seit Jahren seine ganze
Kraft gespendet.
Da sinkt er t
... weiterlesen Die SchwäneDie ihr vor mir, schöne Schwäne,
Auf
der Wogen Flut euch wiegt,
Silbern
schimmert eu`r Gefieder,
Doch in eurer
Brust der Lieder
Süßer Quell, den der
Hellene
Oft gepriesen,
... weiterlesen StesichorosDie Tafel steht geschmückt zum
Mahle,
Mit Laub ist der Pokal
bekränzt
Und funkelt zu dem
Fackelstrahle,
Der von den Wänden
niederglänzt;
Doch leer von Gästen
bleibt die Halle
... weiterlesen Das GeheimnisDu fragst mich, Mädchen, was flüsternd
der West
Vertraue den
Blütenglocken?
Warum von Zweige zu
Zweig im Geäst
Die zwitschernden
Vögel sich locken?
Warum an Knospe
die K
... weiterlesen Das GeheimnißDu fragst mich, Mädchen, was flüsternd
der West
Vertraue den
Blüthenglocken?
Warum von Zweige zu
Zweig im Geäst
Die zwitschernden
Vögel sich locken?
Warum an Knospe
die
... weiterlesen Du willst, daß ich in Worte fügeDu willst, daß ich in Worte füge,
Was
flüchtig ist wie Windeswehn,
Und
meiner Seele Atemzüge,
Die leisen,
kannst du nicht verstehn?
Doch glaub!
die Wonne wie die Klage,
... weiterlesen Du willst...Du willst, daß ich in Worte füge,
Was
flüchtig ist wie Windeswehn,
Und
meiner Seele Athemzüge,
Die leisen,
kannst du nicht verstehn?
Doch glaub!
Wonne wie die Klage,
... weiterlesen Der Tod der NachtigallDu, die unsterblich, vom
Geschlechte
Der Feen und Elfen ich
geglaubt,
O holde Freundin meiner
Nächte,
So hat der Tod dich mir
geraubt!
Im weichen Mondlicht vom
Balkone
... weiterlesen NovemberabendEin Hauch des Grabes schien von Blatt zu
Blatt,
Von Ast zu Aesten träg zu
wallen;
Das letzte Laub nur klammerte
noch matt
Sich an die Zweige vor dem
Fallen.
Vom Nebel des No
... weiterlesen OdeEin jeder suche, was ihn glücklich
macht,
Den Reichtum der und der den
edlern Schacht,
Dem er des Wissens Erz
entringe;
Ich wähle mir dein lichtes
Flügelpaar,
Begeistrung, daß ic
... weiterlesen An F.L.Ein sanfter Friedensodem haucht mich
an,
Wenn ich dein Haus, o frommer
Greis, betrete,
Als ob mir milde Luft
entgegenwehte
Vom Hirtenlande
Kanaan.
Wer gab dir Macht, dir im G
... weiterlesen An G.T.Freund, der mit mir in düstern
Stunden
Den Gram der Erde
durchgefühlt,
Mit mir die große Qual
empfunden,
Die in der Brust der
Menschheit wühlt,
Der nah mir war in
jenen N
... weiterlesen Die Athener in SyrakusFrühmorgens auf seinem Söller
saß
Klearch mit dem Sohne
Gorgias;
Vor ihm, gedehnt an des
Hügels Fuß,
Das unermeßliche
Syrakus
Mit Tempeln und Hallen und
Thermen,
Und drÃ
... weiterlesen Ragnars TodGeschlagen ist die blutige Schlacht;
Zu
Fall hat Ragnar die Feinde gebracht
Und
errungen ein Königreich.
Des Wegs nun
zieht er zur Krönungsstadt,
Um ihn,
vom Kampfe des Tages matt,
... weiterlesen Der kleine FranzGestern noch im muntern Spiel
Mit den
Seifenblasen
Sprang er viel und lachte
viel
Auf dem grünen Rasen;
Abends
drauf von meinen Knien
Späht` er nach
den Sternen;
Jede
... weiterlesen Süßes GeheimnisGlaub nicht, daß ich dem lauten
Tage
Verrate, was du mir
vertraust,
Wenn mir vorbei mit
flücht`gem Schritte
Du wandelst in der
Deinen Mitte
Und mit dem Blick, halb
kühn, halb zage
... weiterlesen Süßes GeheimnißGlaub nicht, daß ich dem lauten
Tage
Verrathe, was du mir
vertraust,
Wenn mir vorbei mit
flücht`gem Schritte
Du wandelst in der
Deinen Mitte
Und mit dem Blick, halb
kühn, halb zag
... weiterlesen Das unbekannte GrabHalb schon verschüttet von dem weh`nden
Sande
Ragt einsam dies verfallne
Grab;
Die Sonne flammt darauf in lohem
Brande,
Wie vor Aeonen, noch
herab.
In keinem Grashalm, nicht
... weiterlesen Der Tempel von AeginaHalbauf noch ragt mit seinem Ruhm
Der
Wunderbau der Aegineten,
Doch öde
steht sein Heiligtum,
Verwaist von
Opfern und Gebeten;
Zerbröckelnd in
den Archipel
Sinkt das Gestein
... weiterlesen Die JungfrauHalbdunkel schon über den
Thälern;
Wolken, in schwerem Zuge
Von
Klippe zu Klippe sich wälzend;
Um mich
zerrissene Schluchten
Und Meere von
Stein, deren Wogen
Seit dem letzt
... weiterlesen Siegesfeier in StraßburgHallt, Glocken, hallt von Erwins
Turm,
Und brausen mag der
Jubelsturm
Von Berg zu Berg, von Strom
zu Strome!
An jedes Ohr die Botschaft
tragt:
In deutsche Luft nun wieder
ragt
... weiterlesen An eine AlpenroseHeil dir, du Bewohnerin sonniger
Höhn,
Umrauscht von Quellen und
Glockengetön,
Von himmlischem Blau
verklärt!
Du Kind der
Felsenspitzen,
Wo hoch mit Wirbelwind
und Blitzen
... weiterlesen Aus SicilienHier am Berghang wollen wir ruhn,
Uns
an der Quelle zu laben!
Unter Myrten
und Rosen nun
Werde die Sorge
begraben!
Schwer sind dem Wind von
des Hirtenrohrs
Sterbenden
... weiterlesen Auf CapriHier mein Leben möcht` ich
verträumen
Ueber der Brandung am
leuchtenden Meer!
Jubelnd in den
unendlichen Räumen
Schweift auf den
Wellen die Seele umher;
Wiegt sich an
hall
... weiterlesen Aus der Sierra NevadaHin trägt uns das Maultier,
buntgezäumt,
Durch sonnenverbrannte
Schluchten,
An Schlünden vorbei, wo
die Meerflut schäumt
Tief unten um
hallende Buchten,
Um Riff und Klippe
und za
... weiterlesen Das verschlossene ThorHinwälzt sich wild durch Ktesiphon
Das
Römerheer mit Brand und
Morde.
Verwüstet hat die
Räuberhorde
Des Ormuzd großen Tempel
schon;
Durch Reihn gesunkener
Pilaster
Nun dr
... weiterlesen Das ZauberschloßIch weiß ein Schloß, das hoch auf
Klippen ragt;
Von Adlern ist sein
Zinnendach umflogen
Und wirft den
Morgenglanz, lang, eh es tagt,
Schon
weithin auf die blauen Meereswogen;
Im
Tr
... weiterlesen An Elisabeth v. K.In deiner Seele mildem Lichte
Ist mir
der Frühling aufgeblüht;
Gereift sind
meine ersten Früchte,
Allein von ihrem
Strahl durchglüht.
Als, sich vom
Staub empor zu ringen,
... weiterlesen Burg RodensteinJahre sind`s, und doch mit
Schauern
Denk` ich noch an jene
Stunden,
Da wir in den düstern
Mauern
Deiner Ahnenburg gehaust,
Jener
Burg, in deren Türmen
Sonst allein die
Dohle
... weiterlesen Reede von RhodosLangsam vom Wind dahingetrieben,
gleitet
Das Schiff durch
weißbeschäumte Flut;
In Schlaf und
Traum sind alle rings vertieft;
Das
Mondlicht trieft
Durch Nebelflor herab,
der hingebr
... weiterlesen Nur MutLaß das Zagen! Trage mutig
Deine
Sorgen, deine Qual!
Sei die Wunde noch
so blutig,
Heilen wird sie doch
einmal.
Unter tiefer
Eisesdecke
Träumt die junge Knospe
schon
... weiterlesen SerenadeLeise, um dich nicht zu wecken,
Rauscht
der Nachtwind, teure Frau;
Leise in das
Marmorbecken
Gießt der Brunnen seinen
Tau.
Wie das Wasser,
niedertropfend,
Kreise nebe
... weiterlesen Unsterbliches GlückLichter schon werden die Reben der
Laube,
Drunter im Lenz wir, im Herbste
geruht,
Und, die wir reifen gesehen,
die Traube,
Strömt auf die Kelter die
goldene Flut.
Bald als W
... weiterlesen StändchenMach auf, mach auf! Doch leise, mein
Kind,
Um keinen vom Schlummer zu
wecken!
Kaum murmelt der Bach, kaum
zittert im Wind
Ein Blatt an den
Büschen und Hecken;
Drum leise, mein
Mädc
... weiterlesen Die beiden PrinzenMatt flackert die Lampe; der Kurfürst
ringt
Am Bette des Sohnes die
Hände
Und fleht, indes er den Liebling
umschlingt,
Daß Rettung der Himmel
sende.
O, muß ihm also zum erstenmal
... weiterlesen Der JubelgreisMeiner Kindheit frühster
Lehrer,
Meiner Jugend Freund und
Rat!
Gerne wohl als
Freudenmehrer
Wär` ich diesem Fest
genaht,
Dem dein Herz, in sich
beseligt,
Jugendlich entgegen
... weiterlesen Die schwarze ScharMit dunklen Tschakos alle und
Totenköpfen drauf
Eilten bei
Hörnerschalle sie nach dem Zelte
zuhauf.
Und ehe sie drinnen waren, rief
freudlich der Herzog
schon:
»Gegrüßt, ihr schwarzen
... weiterlesen WinternachtMit Regen und Sturmgebrause
Sei mir
willkommen, Dezembermond,
Und führ
mich den Weg zum traulichen Hause,
Wo
meine geliebte Herrin wohnt!
Nie hab`
ich die Blüte des Maien,
... weiterlesen Der Husar von AuerstädtNach dem Tage war es von
Auerstädt;
Verloren die preußische
Ehre;
In alle Winde die Fahnen
verweht;
Zerbrochen Waffen und
Wehre;
Da lag bei Nacht in waldiger
Schlucht
Zu kur
... weiterlesen SommernachtNacht des Südens, blau und
heiter,
Durch des Abends goldnes
Thor
Schwebst du leuchtend wie ein
zweiter,
Wie ein schönrer Tag
empor.
Deine Schatten selbst sind
heller
... weiterlesen Drei HexenNachts auf dem rauchenden Schutte Lyons,
matt von den Schreckensthaten,
Die sie
im Fron des Konvents vollbracht, lag ein
Haufe Soldaten;
Müde ruhte das
fressende Schwert, stumm die
Würgerkanone;
... weiterlesen Der KadettNicht mir ein Alter, matt und
siech,
Nicht mir der Tod auf dem
Krankenbett!
Nein, sterben möcht` ich
im fröhlichen Krieg,
Wie bei Aspern
der junge Kadett;
Ihm that es von allen
im
... weiterlesen Der BriefNichts ist mir von dir geblieben
Als
der Brief, den du geschrieben,
Meines
Lebens höchstes Gut;
Mag das Auge mir
erblinden,
Tröstung kann ich einzig
finden,
Wenn es auf dem
... weiterlesen TrennungNoch einen mir, der Kraft mir
leihe!
Gieb, Weib, bevor ich scheiden
muß,
Für Leben mir und Tod die
Weihe
In einem langen, heil`gen
Kuß!
Laß brennend ihn von deinem
Munde
... weiterlesen Die HohenstaufenkroneNoch rauschen deine Eichenforste
Von
unsrer Väter Heldentum;
Um deiner
Felsenburgen Horste
Schwebt einsam noch
der Adler Ruhm;
Es glüht von seinen
kühnen Flügen
Die Kunde
... weiterlesen Bei TrojaNun aus der Urwelt trüben
Dämmerungen,
In die vor Menschenblick
und Tageslicht
Dich die Jahrtausende
hinabgeschlungen,
Auf steigst du
wieder; nein, du selber nicht -
Von
jenem Troj
... weiterlesen Die erste SchwalbeNun der Himmel wieder lichter
Und die
letzte Flocke schwand,
Kehrst du, wie
dem Griechendichter,
Kehrst du mir vom
Morgenland?
Unter Palmen und
Eypressen,
Schöne Sängerfreun
... weiterlesen Rast bei MiletNun füllt die Becher mit funkelndem
Wein!
Sanft rastet sich`s hier, wo in
langen Reihn
Gebrochene Säulen
ragen;
Darüber hinweg das blauende
Meer
Und die Quadern des Tempeldaches u
... weiterlesen Der AugenblickNun Nacht um mich! Entschwunden im
Flug
Der leuchtende Augenblick,
Der
Seligkeit im Schoße mir trug,
Nie, nie
mehr kehrt er zurück.
Durch
dunkelnde Wolken plötzlich quoll
... weiterlesen Drei DichterNächtlich aus ihrer Ruhestatt
Steigen
drei deutsche Dichter;
Klagend schaun
sie mich an und matt,
Blasse
Totengesichter.
Deutsche Mutter, wie
warst du so karg
Deinen
... weiterlesen Auf dem LibanonO führte nie das Segel mich davon!
Und
daß ich, wie die jüngst verträumten
Nächte,
Der andern viele, heil`ger
Libanon,
Sanft unter deinen Cedern noch
verbrächte!
Kein D
... weiterlesen Die ZeichenO Mädchen, durch all dein Lachen und
Singen
Vernehm` ich ein leises Seufzen
oft;
Hoch klopft dir das Herz, als
wollt` es zerspringen,
Von dem, was es
fürchtet und träumt und hofft.
... weiterlesen O rede fort...O rede fort! Wie Weihgesänge
Tönt
deine Stimme mir ans Ohr;
Was herrlich
in der Welt der Klänge,
Eint sich in
ihr zum vollen Chor,
In ihr der
Plauderton der Quelle,
... weiterlesen Oft, wenn wir ruhen...Oft, wenn wir ruhen Mund an Mund
Und
meine Adern an den deinen pochen,
Nach
innen lausch` ich plötzlich still;
Ich
fühle, wie aus unsrer Seele Grund
Ein
Wort, noch nie auf Erden au
... weiterlesen Der ewige WandererRastloser, der, vom alten Fluche
wankend,
Im Wettersturme des Vergangnen
schwankend,
Mit irren Tritten durch das
Weltall schweift,
Dem immer neu der
Winterfrost der Jahre
Und der Jah
... weiterlesen Antonio de LeyvaRings von Pavias Mauerkranz
Gewahrt man
blitzend Speer an Speer;
Ein Jahr
umzingelt König Franz
Die Wälle schon
mit seinem Heer;
Schon wüten Pest und
Hunger drinnen,
Und ke
... weiterlesen Die Tempel von ThebenRötere Strahlen gießt die Sonne
Auf
den leise flutenden Nil;
Hochauf mir zu
Häupten flammt
Des Amenophis
Koloß,
Fernher schon in der bleichen
Wüste
Von den Karawanen erbl
... weiterlesen Schleich, Gesang, mit leisen Tritten...Schleich, Gesang, mit leisen
Tritten,
Schleich` an der Geliebten
Pfühl!
Dir vertrau` ich, keinem
Dritten,
All mein innerstes
Gefühl.
Meine Lieder all, auf
denen
Fris
... weiterlesen Sei mir gegrüßt!Sei mir gegrüßt, des Jahres liebstes
Kind,
Du erstgebornes, dem es in die
Wiege
Die Gaben alle legt, die lieblich
sind!
Noch halb entschlummert liegst du
da, und lind
Umspielt im T
... weiterlesen Bei AthenSie ist`s; gefunden hab` ich sie, die
Stelle,
Die Sokrates zum Ruh`n sich
gern erlas;
Vom Felsenhange rieselt
kühl die Quelle,
An der er oft mit
Phädrus saß.
Hier sprach d
... weiterlesen Beim Siegeseinzug in BerlinSteig` empor,
Herrlichste der
Sonnen,
Die über Deutschland
geleuchtet!
O den Tag, den du
bringst,
Ganz und voll zu
genießen,
Ist es genug nicht des
Glücks für ein Leben?
... weiterlesen Der TriumphatorStolz im Triumph glorreicher Siege,
Wie
keiner sie erkämpft zuvor,
Zieht auf
der leuchtenden Quadrige
Aemilius
Paulus durch das Thor;
Es wirbelt Duft
aus goldnen Becken;
Roms
... weiterlesen Stumm liegt die träumende Natur...Stumm liegt die träumende Natur;
Wozu
die große Stille brechen?
Das Herz
laß mit dem Herzen nur,
Das Auge mit
dem Auge sprechen!
Spricht Blüthe so
mit Blüthe nicht
... weiterlesen Der längste TagTag der Sommersonnenwende,
Schönster
in der Brüder Schar,
Seines Segens
reichste Spende
Häuft durch dich auf
uns das Jahr.
Alle deine goldnen
Stunden
Zu genießen v
... weiterlesen DoloresTiefer fliegt die Sommerschwalbe;
Vor
dem Wetter zucken matt,
Längs der
Uferbäume, falbe
Blitze hin von Blatt
zu Blatt.
Und, aus tausend Kelchen
stäubend,
Wallt der
... weiterlesen OrientalischTrauervoll die langen Nächte
Lehn` ich
an dem Dachgeländer,
Und an meine
Lippen drück` ich
Ihrer Liebe süße
Pfänder;
Denke jener sel`gen
Stunden,
Da wir beide, K
... weiterlesen Träume mit den leichten SchwingenTräume mit den leichten
Schwingen
Flattern zwischen ihr und
mir,
Schweben auf und schweben
nieder,
Tragen kaum geborne
Lieder
Flügelschnell ihr hin und
bringen
Mir ein Läch
... weiterlesen Träume mit den leichten Schwingen...Träume mit den leichten
Schwingen
Flattern zwischen ihr und
mir,
Schweben auf und schweben
nieder,
Tragen kaum geborne
Lieder
Flügelschnell ihr hin und
bringen
Mir ein Läch
... weiterlesen BarcaroleUm der fallenden Ruder Spitzen
Zittert
und leuchtet ein schimmernder
Glanz,
Flieht bei jedem Schlage mit
Blitzen
Hin von Wellen zu Wellen im
Tanz.
Mir im Busen von Liebeswonn
... weiterlesen An MendelssohnUm Ostern war`s; noch strömte das
Gewühl
Zum Dom; doch lang an einem
Pfeiler schon
Saß ich, zu lauschen
deinem Orgelspiel.
Die Fuge hobst du an
- beim ersten Ton
Erkannt` ich sie,
... weiterlesen Die längste NachtVon des längsten Tages Helle
War mir
noch der Sinn bestrickt;
Gern an seines
Lichtes Quelle
Hätt` ich ewig mich
erquickt.
Doch die Nächte wurden
länger,
Und das Du
... weiterlesen Die PythiaVon des Mummius loher Fackel war zu
Staub Korinth geworden,
Und der
Freiheit altes Bollwerk lag gestürzt
durch Römerhorden;
Aber noch
bekämpften Hellas` Stämme sich in
ew`gem Hadern,
Tr
... weiterlesen An SieWas birgst du dich vor mir? Ich habe
In
meinen Träumen schon als Knabe,
Als
Jüngling schon dich oft
geschaut,
Sanft deiner Nähe Hauch
empfunden
Und morgens, wenn du mir
entschwund
... weiterlesen Die SchwalbeWeh nun, da den Bäumen der herbstliche
Wind
Abschüttelt das Laub, das
falbe,
Weh dir, der die Schwingen
gebrochen sind,
Du arme verlassene
Schwalbe!
Voll Trauer blickst du von
dein
... weiterlesen Auf dem NilWelch ein Geheimnis bergen deine
Wellen,
O alter Nil, der ferneher,
Wo
Tropensonnenstrahlen deine Quellen
Am
Gletscherhaupt des Mondgebirgs
erhellen,
Du sinnend gleitest in das
Meer?
... weiterlesen Rückkehr der MuseWelch Säuseln in der Linde
Blätterdach?
Was stäubt zu mir herab
wie Blütenregen
Und füllt mit Glanz
und Düften mein Gemach
Und treibt die
Pulse mir zu schnellern Schlägen,
Als
... weiterlesen Das MarmorbildWenn beim Frühglanz des Hymett
Morgens
auf mein Ruhebett
Sanft die Strahlen
zittern,
Immer lächelst, teures
Bild,
Du auf mich herab so mild
Aus
den Epheugittern.
... weiterlesen WunschWenn uns von zitternder Wimper
Die
Wonnezähre tropft,
Wenn bebend Lippe
an Lippe hängt
Und Ader an Ader
klopft,
Was kann uns die Erde noch
bieten fortan,
Das matt nicht erbl
... weiterlesen StrophenWenn unter duftgen Blüthenzweigen
Wir
ruhen, Haupt an Haupt gelehnt,
Wie
süß der Küsse Wechseltausch!
Welch
Flüstern in der Liebe Rausch!
Wie
spricht, so oft die Lippen schweige
... weiterlesen Bei MusikWer bist du, dessen Odem auf den
Wogen
Der Töne mir
entgegenquillt?
Entzückungen, die
nicht von dieser Erde,
Wehn leise mich
aus ihnen an; ich werde
Hinunter an das
bleiche Meer ge
... weiterlesen AmarusWer bist du, wunderbarer Greis? Es
regt
Sich rastlos, wie das Laub, vom
Wind bewegt,
Im Sturme des Gedankens
deine Lippe!
Du scheinst kein
Sterblicher von unsrer Art;
Vom Kinn
zur Er
... weiterlesen SonettWie lieblich ruht es sich in
Sommernächten,
Wenn durch das Laub, wo
träumend Vögel singen,
Der Westwind
rauscht, als ob auf
Mondlichtschwingen
Von fernen Welten
Geister Grüße brächten
... weiterlesen Das WaldthalWie süß in dir, o
Waldeseinsamkeit,
Mein Thal, wo durch
die grünen Blätterwogen
Der
Menschheit bange Sorgen nie
gezogen,
Hab` ich verträumt die
Sommerzeit!
Der Schleier
... weiterlesen Die Kaisergruft in SpeyerWie öde trauert diese heil`ge Welt
Im
zweifelhaften Schein der
Tageshelle,
Die dämmernd durch die
Bogenfenster fällt
Und zitternd
schleicht um Altar und
Kapelle.
Bisweilen
... weiterlesen Die seligen InselnWild war von der Parteien Hader
Das
weite Römerreich entbrannt;
Fort
trugen Heere, Schiffsgeschwader
Den
Bürgerkrieg von Land zu
Land;
Vergebens in Iberien suchte
Vor
all de
... weiterlesen Der SeeadlerWob, König der Lüfte, für deinen
Flug
Der Sturm dir die Schwingen, die
weißen,
Daß sie geschwind, wie ein
Atemzug,
Vom Meer gen Himmel dich
reißen?
Hat dir die Sonne das Auge g
... weiterlesen Der PokalWär` ich noch der alte Lacher,
Der ich
war in jener Zeit,
Da das Glück zu
hundertfacher
Lust uns jeden Tag
geweiht;
Wär` ich, wie in jenen
Bonner
Jahren noch des Fr
... weiterlesen Der Teufeltanz»Geht, Pater Ambros! Wenn man Euch
gebraucht,
So pflegt man Euch vor sich
zu laden.« -
»Ich muß Euch sprechen,
Euch sprechen, Durchlaucht!
Sonst
nähme die Seele mir Schaden.
Ges
... weiterlesen Der Steuermann»Gen Süden gesteuert! Auf, zu den
Rah`n,
Matrosen, auf, zu den
Reffen!
Die Brigg treibt der Teufel uns
auf die Bahn,
Wir konnten`s nicht
besser treffen!
Geschwind sie gekapert!
Und
... weiterlesen Das Bahrrecht»Nun geht, Graf Otto! Zum
drittenmal
Erduldetet ihr die
Folterqual
Und habt sie, wie keiner,
bestanden.
Wohlan denn! Reinigt Euch
ganz vom Verdacht,
Als hättet den Ohm
Ihr umgebrac
... weiterlesen Die Hexenjagd»Nun müssen wir reiten durch Nacht und
Sturm;
Schon wieder flohn drei aus dem
Drudenturm,
Die morgen mir brennen
sollten.
Auf, meine Dogge, mein
Höllenzwang!
Herbei, ihr Knechte!
... weiterlesen Colombo»So ganz verwandelt du, der beim
Orkan
Sonst tollkühn in die Meerflut
stach
Und mit dem Kiel, daß wir es
zitternd sahn,
Die Wogenschäume
lachend brach?
Sag an, warum du e
... weiterlesen Die Königstochter»Was brütest und träumst du, junger
Fant?
Heut gilt es kein Lied zur
Zither;
Links weichen die Unsern; dort
halte stand,
Und selbst dich schlag`
ich zum Ritter!«
Erröten
... weiterlesen Der Strohhalm»Wo blieb er, daß er so plötzlich
verschwand?
Wir müssen ihn suchen, den
Höllenbrand;
Denn solch ein Hauptmann,
beim Teufel, ist rar!«
So schallt`s
durch den Haufen von Mansfelds Scha
... weiterlesen