Gedichte - August von Platen
Bilder Neapels(1827)
Fremdling, komm in das große
Neapel, und sieh`s, und stirb!
Schlürfe
Liebe, genieß des beweglichen
Augenblicks
Reichsten Traum, des
Gemütes vereitelten Wunsch vergiß,
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Da, wie fast ich muß vermuten...Da, wie fast ich muß vermuten, deine
Liebe lau
geworden,
Fürcht ich, daß
die braune Scheitel über Nacht
mir
grau geworden!
Geizest du mit
Augenblicken, die mir mehr als dir
... weiterlesen Du liebst und schweigstDu liebst und schweigst - O hätt ich
auch geschwiegen,
Und meine Blicke nur
an dich verschwendet!
O hätt ich nie
ein Wort dir zugewendet,
So müßt ich
keinen Kränkungen erliegen!
... weiterlesen ZufriedenheitDu wähnst so sicher dich und klug zu
sein,
So ganz der Welt und dir genug zu
sein?
Doch unbefriedigt schien mir jedes
Herz,
Und jedes Wesen, das ich frug, zu
sein;
Ein duftig Rätsel sc
... weiterlesen Es liegt an eines Menschen SchmerzEs liegt an eines Menschen Schmerz, an
eines Menschen Wunde nichts,
Es kehrt an
das, was Kranke quält, sich ewig der
Gesunde nichts!
Und wäre nicht das
Leben kurz, das stets der Mensch vom
Mensche
... weiterlesen Es sehnt sich ewig dieser Geist...Es sehnt sich ewig dieser Geist ins
Weite,
Und möchte fürder, immer
fürder streben:
Nie könnt ich lang an
einer Scholle kleben,
Und hätt ein Eden
ich an jeder Seite.
Mein Gei
... weiterlesen Ich bin wie Leib dem GeistIch bin wie Leib dem Geist, wie Geist
dem Leibe dir;
Ich bin wie Weib dem
Mann, wie Mann dem Weibe dir,
Wen darfst
du lieben sonst, da von der Lippe
weg
Mit ew`gen Küssen ich den Tod
vertreib
... weiterlesen Laß tief in dir mich lesenLaß tief in dir mich lesen,
Verhehl
auch dies mir nicht,
Was für ein
Zauberwesen
Aus deiner Stimme
spricht!
So viele Worte dringen
Ans Ohr
uns ohne Plan,
Und währen
... weiterlesen Mein Herz ist zerrissenMein Herz ist zerrissen, du liebst mich
nicht!
Du ließest mich`s wissen, du
liebst mich nicht!
Wiewohl ich dir
flehend und werbend erschien,
Und
liebesbeflissen, du liebst mich nicht!
D
... weiterlesen Der Pilgrim vor St. JustNacht ist`s und Stürme sausen für und
für,
Hispanische Mönche, schließt mir
auf die Tür!
Laßt hier mich ruhn, bis
Glockenton mich weckt,
Der zum Gebet
euch in die Kirche schreckt
... weiterlesen Das Grab am BusentoNächtlich am Busento lispeln bei
Cosenza dumpfe Lieder;
Aus den Wassern
schallt es Antwort, und in Wirbeln
klingt es wieder!
Und den Fluß hinauf,
hinunter zieh`n die Schatten tapfrer
Goten,
... weiterlesen O süßer Tod...O süßer Tod, der alle Menschen
schrecket,
Von mir empfingst du lauter
Huldigungen:
Wie hab ich brünstig oft
nach dir gerungen,
Nach deinem
Schlummer, welchen nichts erwecket!
I
... weiterlesen LiedOft, wenn wir lang im Dunkel
schweifen
Durch eine tiefverhüllte
Nacht,
Dann werden uns die
Purpurstreifen
Aurorens plötzlich
angefacht.
Verzweifle keiner an den
Wegen,
Die
... weiterlesen NeapelSchön ist immer Neapel und mild; in der Glühenden Jahrszeit
Bietest du Zuflucht uns, luftige Küste Sorrents!
Los des LyrikersStets am Stoff klebt unsere Seele,
Handlung
Ist der Welt allmächtiger
Puls, und deshalb
Flötet oftmals
tauberem Ohr der hohe
Lyrische
Dichter.
Gerne zeigt jedwedem bequem
... weiterlesen Was will ich mehrWas will ich mehr, als flüchtig dich
erblicken?
Was wär ich, trüg ich
heißeres Verlangen?
In welche Netze
würd ich, wenn ich hangen
An deinem
Auge bliebe, mich verstricken!
... weiterlesen TristanWer die Schönheit angeschaut mit
Augen,
Ist dem Tode schon
anheimgegeben,
Wird für keinen Dienst
auf Erden taugen,
Und doch wird er vor
dem Tode beben,
Wer die Schönheit
angeschaut mi
... weiterlesen SonettWer wußte je das Leben recht zu
fassen,
Wer hat die Hälfte nicht davon
verloren
Im Traum, im Fieber, im
Gespräch mit Toren,
In Liebesqual, im
leeren Zeitverprassen?
Ja, der sog
... weiterlesen Wie rafft ich mich auf in der NachtWie rafft ich mich auf in der Nacht, in
der Nacht,
Und fühlte mich fürder
gezogen,
Die Gassen verließ ich, vom
Wächter bewacht,
Durchwandelte sacht
In
der Nacht, in der Nacht,
... weiterlesen SelbstlobWie? mich selbst je hätt ich gelobt?
Wo? Wann? Es entdeckte
Irgend ein
Mensch jemals eitle Gedanken in
mir?
Nicht mich selber, ich rühmte den
Genius, welcher besucht mich,
Nicht
mein
... weiterlesen AschermittwochWirf den Schmuck, schönbusiges Weib,
zur Seite,
Schlaf und Andacht teilen den
Rest der Nacht nun;
Laß den Arm, der
noch die Geliebte festhält,
Sinken, o
Jüngling!
Nicht vermum
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