Gedichte - Christoph Martin Wieland
Oberon, 5. Gesang 11 Auch dich, o Rezia, floh, auf deinen
weichen Schwanen,
Der süße Schlaf. Du
sahst in Klippen dich
Verfangen, woraus
dir einen Pfad zu bahnen
Unmöglich
schien. Verhaßt und fürchterlich
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Oberon, 8. Gesang 11 Erstiegen war nunmehr der erste von
den Gipfeln,
Und vor ihm liegt, gleich
einem Felsensahl,
Hoch überwölbt von
alten Tannenwipfeln,
In stiller
Dämmerung ein kleines schmales Thal.
... weiterlesen Oberon, 9. Gesang 11 Es ist nun Zeit, uns auch nach Fatmen
umzuschauen,
Die wir, seit Rezia mit
Hüon sich ins Meer
Gestürzt, im
Schiff, allein und alles Trostes
leer
Gelassen, Tag und Nacht das
Schicksal ih
... weiterlesen Oberon, 7. Gesang 11 Inzwischen ward, nach sieben heitern
Tagen,
Das liebenswürd’ge
Heldenpaar,
Dem jedes Element durch
Oberon günstig war,
Ans Ufer von
Lepanto hingetragen.
Hier lagen, wie
Herr HÃ
... weiterlesen Oberon, 6. Gesang 11 Kaum fing Aurora an die Schatten zu
verjagen,
Und schloß dem Tag mit ihrer
Rosenhand
Die Pforten auf, so hielt der
Schwanenwagen,
Nicht weit vom
seebespülten Strand
Von Askalon,
... weiterlesen Oberon, 5. Gesang 222 Ob er zu viel gehofft soll kein
Geheimniß bleiben.
Doch, ohne jetzt
unnöthig zu beschreiben,
Wie drauf,
nachdem der Imam das Gebet
Gesprochen,
man beym Schall der Pauken und der
Zinken
... weiterlesen Oberon, 9. Gesang 222 Zuletzt, nachdem er sich wohl
dreymahl sagen lassen
Wie alles sich
begab, geht ihm ein schwacher
Schein
Von Glauben auf, und läßt ihn
Hoffnung fassen,
Sie könnten beide
doch vielleich
... weiterlesen Oberon, 8. Gesang 227 Dann hört’ auch wohl sein halb
entschlummert Ohr,
Mit schauerlicher
Lust, tief aus dem Hain hervor,
Wie
Engelsstimmen sanft zu ihm herüber
hallen.
Ihm wird als fühl’ er dann
die d
... weiterlesen Oberon, 7. Gesang 350 Matt wie sie war, erschöpfte diese
Müh
Noch ihre letzte Kraft; es brachen
ihr die Knie;
Sie sinkt am Ufer hin,
und lechzt mit dürrem Gaumen.
Vom
Hunger angenagt, von heißem Durst geq
... weiterlesen Oberon, 6. Gesang 354 So sanft Rosette war, so fiel doch
solch Betragen
Ihr schwer aufs Herz. Er
nennt es Liebe zwar:
Allein sie sah zu
wohl nur, was es war,
Und fing, anstatt
sich fruchtlos zu beklagen,
... weiterlesen Oberon, 7. Gesang 475 Wofür, wenn unser
Untergehn
Beschlossen ist, wofür
wär’ alles dieß geschehn?
Mir
sagt’s mein Herz, ich glaub’s, und
fühle was ich glaube,
Die Hand, die
uns durch dieses Dunkel
... weiterlesen Oberon, 6. Gesang 481 Ich kenn’ ihn wohl, den Baum; er
trägt im ganzen Land
Die beste Frucht,
versetzt der gute Blinde:
Doch, sprich,
wie machen wir’s? Kein Mensch ist bey
der Hand,
Es ist ein Erntetag,
... weiterlesen Oberon, 3. Gesang 1Am fünften, da ihr Weg sich durch
Gebirge stahl,
Auf einmahl sehen sie in
einem engen Thal
Viel reiche Zelten
aufgeschlagen,
Und Ritter, mehr als
zwanzig an der Zahl,
Die gruppenwei
... weiterlesen Das Gärtlein still vom Busch umhegt...Das Gärtlein still vom Busch
umhegt,
Das jeden Monat Rosen
trägt,
Das gern den Gärtner in sich
schließt,
Der es betaut, der es
begießt,
Es lebe hoch!
Der Bergmann,
star
... weiterlesen Oberon, 6. Gesang 2Das heil’ge Bad der Christen zu
empfangen
Stand nun (wie unser Held in
seiner Einfalt meint)
Ihr weiter nichts
im Weg. Ihr ist’s, um vor
Verlangen
Zu brennen, schon genug, daß
er darna
... weiterlesen Oberon, 9. Gesang 3Denn, wie sie Hand in Hand nun
wieder
Hervor gehn aus der Zell’, und
ihre Augenlieder
Erheben - Gott! was
für ein Anblick stellt
Sich ihren
Augen dar! In welche fremde Welt
Sind s
... weiterlesen Oberon, 5. Gesang 4Der gute Scherasmin, der an der Thüre
fern
Zum Schutz der Schönen steht,
glaubt seinen ersten Herrn
Im
Schlachtgedräng zu sehn, und
überläßt voll Freude
Sich einen
Augenblick der süÃ
... weiterlesen Oberon, 4. Gesang 1Der Paladin beginnt nun seine
Traumgeschichte
Wie folget: Was du
auch, mein guter Scherasmin,
Von dem,
was ich dir itzt berichte,
Im Herzen
denken magst, so ist’s doch kein
Gedichte,
... weiterlesen Ein bürgerliches SchicksalsliedDer Pflicht vergessen
Wir Fische
nie;
Haben viel Müh
Und karg zu
essen,
Baun spät und früh
Uns luftge
Schlösser,
Hätten`s gern besser
Statt
immer schlimmer
U
... weiterlesen Oberon, 12. Gesang 4Die Liebenden - sich kaum besinnend - in
die Wonne
Der andern Welt verzückt -
sie wallen, Hand in Hand,
Den
Doppelreihen durch: als, gleich der
Morgensonne
In ihrem
Bräut’gamsschmuck, d
... weiterlesen Oberon, 4. Gesang 2Du kleiner Ort, wo ich das erste Licht
gesogen,
Den ersten Schmerz, die erste
Lust empfand,
Sey immerhin unscheinbar,
unbekannt,
Mein Herz bleibt ewig doch
vor allen dir gewogen,
Fü
... weiterlesen Oberon, 2. Gesang 2Ein Knäbchen, schön, wie auf Cytherens
Schooß
Der Liebesgott, saß in dem
Silberwagen,
Die Zügel in der Hand. -
Da kommt er auf uns los,
Mein bester
Herr, ruft Scherasmin mit Zagen,
... weiterlesen Oberon, 8. Gesang 3Ein lieblich Kind, das ihre
Mutterliebe
Mit jedem süßen Reitz
verschwenderisch begabt,
Sich schon
voraus an jedem zarten Triebe,
Der ihm
entkeimt, sich schon am ersten Lächeln
labt,
... weiterlesen Oberon, 3. Gesang 2Ganz heimlich ward er mir mit jedem Tage
lieber;
Die Prüfungszeit war lang,
allein sie ging vorüber;
Ich ward ihm
angetraut, - und kurz, schon sahen
wir
Ins Brautgemach zusammen uns versc
... weiterlesen Prolog zum Solimanngehalten in Erfurt von Madam
Abbt.
1769.
Von allen Sterblichen
die diesen Erdenball
Zum Schauplatz
ihrer Thorheit machen,
Und zum beweinen
viel, doch zehnmal mehr zum lachen
... weiterlesen Oberon, 7. Gesang 2Ihr, die mein Tod erhält, schenkt eine
fromme Zähre
Dem Jüngling, den der
Sterne Mißgunst trifft!
Nicht
schuldlos sterb’ ich zwar, doch
lebt’ ich stets mit Ehre;
Ein
Augenblick, wo
... weiterlesen An OlympiaIm schönsten Haine
von Amathunt
sang
jüngst Olympia,
der Musen eine
Dein Lob
der Rose
den Grazien vor:
ihr horcht der
holde Chor
mit süßem Staunen,
und aus
de
... weiterlesen Oberon, 3. Gesang 3Kaum daß er ihr dazu Geleit und Schutz
versprach,
Und ihre Lippen sich in Dank
dafür ergossen:
Als ein Getös von
Reisigen und Rossen
Im Hof der Burg sie
plötzlich unterbrach.
Sch
... weiterlesen Oberon, 2. Gesang 1So zieht das edle Paar, stets fröhlich,
wach und munter,
Bey Sonnenschein und
Sternenlicht
Drey Tage schon den
Libanon hinunter;
Und wenn die
Mittagsgluth sie auf die Scheitel
sticht,
... weiterlesen Endymions TraumWo blieb auch, hätte nicht ein Maler
und Poet
Das Recht, ins Schönere zu
malen,
Die Zauberey des schönen
Idealen?
Das Übermenschliche, wovon die
Werke strahlen,
Vor denen still entzÃ
... weiterlesen Nadine`Nadine, komm, und misch in deinen
Kuß
Den Zauberton, der Philomelens
gleichet,
Indes die Nacht mit
unbemerktem Fuß
Den jungen Tag in
Florens Arm beschleichet.
Ein
Augenblick wi
... weiterlesen Oberon, 4. Gesang 3»Indessen ward geglaubt, sie könne
Babekan
(So heißt der Prinz, den sich
zum Tochtermann
Der Sultan auserwählt)
vor allen andern leiden.
Nicht, daß
beym Kommen oder Scheiden
Das
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