Gedichte - Daniel Caspar von Lohenstein
Die vortrefflichkeit der küsse1. Nectar und zucker und safftiger
zimmet /
Perlen-thau / honig und
Jupiters safft /
Balsam / der über der
kohlen-glut glimmet /
Aller gewächse
versammlete krafft /
Schmec
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Das EwigeDie Flammen steigen stets dem ersten
Quelle zu;
Die Wolken regnen hin, wo sie
zuerst entspringen;
Es suchet der Magnet
beim Angelsterne Ruh`;
Man sieht des
Meeres Salz zu seinen Brunnen dringe
... weiterlesen Aus dem Trauerspiel »Sophonisbe«Die Liebe. Der Zirkel der Natur
umschränkt
Nicht mein Altar, nicht
meines Tempels Zinnen;
In einem meiner
Finger hängt,
Daß euer Leben euch die
Parzen spinnen.
Kommt nun,
... weiterlesen Aus dem Trauerspiel »Epicharis«Die Welttheile. Große Götter, wie
viel Jahre
Soll der Weltkreis eine
Bahre,
Rom der Völker Zuchthaus
sein?
Jeder Abgott tritt mit
Füßen
Uns, die wir ihm opfern müssen,
... weiterlesen Eitelkeit des Weltglücks und des HoflebensDu Wetterhahn der Welt, du Fallbret
unsers Lebens,
Du Gaukelspiel der Zeit,
o Glücke, gute Nacht!
Die Menschen
zünden dir den Weihrauch an
vergebens;
Dein taubes Ohr giebt nie auf
Wunsch und
... weiterlesen MenschenwerthGott, dessen Webekunst die Lydier
beschämet,
Vor der Minervens Hand nur
Spinnenweben macht,
Hat, als er `s
Himmels Tuch mit Sternen
übersämet,
Zwar solche Bildungen in
sein Geweb` gebracht,
... weiterlesen Preisgesang der BlumengöttinnIch bin die Blumenköniginn,
Die Welt-
und Himmelsgärtnerinn;
Denn Berg und
Thal, Gebirg` und Wiesen säugen
Die
edeln Blumen nicht allein:
Sie wachsen
in Krystall und Stein,
Sie
... weiterlesen Inschrift des Tempels der EwigkeitIhr dürres Volk, leblose Leute, todte
Stumme,
Ihr Sterblichen, die ihr euch
wünscht zu leben,
Die ihr den hellen
Tag für Nacht,
Die Krone für
Gefängniß, Freiheit für die Ketten,
F
... weiterlesen Hermiones AugenIhr Sterne, darf ich euch auch wohl noch
Sterne nennen,
Wenn jetzt ein Nebel euch
umwölket Flamm` und Licht,
Da Hermione
doch am himmlischen Gesicht
Keinmal
nicht minder läßt, als zwei Gest
... weiterlesen Umschrift eines SargesIrdisches und sterblich Volk,
lebend-todte Erdengäste,
Ihr
Verwürflinge des Himmels, ihr
Gespenster dieser Welt,
Denen Nichts,
als falsche Waare, Nichts, als Rauch und
Wind gefällt,
Thoren,
... weiterlesen Auf das Albinische und Kamperische hochzeit-festIst lieben seuche/ pest und gifft/
Das
nattern tödten kan/ und scorpion
entgeistert?
Das gelbe molchen
übertrifft?
Ist lieben raserey/ die die
vernunfft bemeistert?
Ein nagend krebs/
d
... weiterlesen Das HerzNicht zürne, daß mein Herz so heißen
Brand ausübet,
Weil deine Schönheit
selbst der Flammen Zunder hegt,
Schuld
und Entschuldigung in ihren Augen
trägt;
Das Meer kann nicht dafür, daß
... weiterlesen Auff einen namens-tagO Venus leihe mir den zierath deiner
wahre/
Vergiß ja keine schminck/
umzircke doch die haare
Der schönsten
Tharackin/ nimm diamanten-stein/
Und was
noch köstlicher alls alles diß kan
seyn
... weiterlesen Gewalt und Liebesstreit der Schönheit und FreundlSchönheit. Die güldnen Rosen sind die
Sonnen grüner Felder;
Die Sonn`
hingegen ist des Himmels
Kaiserblum`;
Die Lorbeerbäume sind der
Königsschmuck der Wälder;
Ich
Schönhei
... weiterlesen Höhe des menschlichen GeistesWohin hat sich der Geist der Menschen
nicht geschwungen?
Die kleine Welt
reicht hin, wie weit die große
gränzt;
Denn ist der spröde Leib
gleich nur von Thon entsprungen,
So
sieht man doch,
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