An allen Früchten
unbedenklich lecken;
vor Gott und
Teufel nie die Waffen
strecken;
Künftiges mißachten,
Früheres nicht bereuen;
den Augenblick
nicht deuten und nicht
scheuen;
de ... weiterlesen
Auf dem Meere tanzt die
Welle
nach der Freiheit
Windmusik.
Raum zum Tanz hat meine
Zelle
siebzehn Meter im Kubik.
Aus
den blauen Himmeln zittert
Sehnsucht,
die die Her ... weiterlesen
Aus allen Gräbern der
gefallenen Brüder
klopft das Gebein
herauf: wir liegen wach
und horchen,
was ihr treibt. Doch immer müder
wird
euer Kampf. Selbst euer Wort klingt
schwach.
H ... weiterlesen
Denk ich zurück an meine
frühsten Wochen:
Ich sog an
hochgeblähten Ammenbrüsten,
von guten
Tanten liebevoll berochen,
die zahnlos
schnalzend den Popo mir küßten.
Doch
was ich d ... weiterlesen
Der Kapitän, der
Steuermann,
vom Deck die
Offiziere
schaun sorgenvoll den Himmel
an.
Ein rascher Blick fällt dann und
wann
auch auf die Passagiere.
Das
räkelt faul den Bauc ... weiterlesen
Der Vater zu dem Sohne
spricht:
Zum Herz- und
Seelengleichgewicht,
zur inneren
Zufriedenheit
und äußeren
Behaglichkeit
und zur geregelten
Verdauung
bedarf es einer
Weltansch ... weiterlesen
Du gingst mit mir. Der
niedre Himmel drohte
und kroch geduckt
von allen Seiten näher.
Am Wege lag
ein Felsenhund, ein Späher
mit plattem
Bauch und vorgeschobener
Pfote.
Entglänzte ... weiterlesen
Eine Fabel zum
Nachdenken
Saß ein Mops, der Molli
hieß,
Eingesperrt im
Hundsverließ.
Dorten war er
hingetan
Zum Transport per
Eisenbahn.
Ach, wie war ihm das so
sch ... weiterlesen
Es raschelt gleich dem
Geistern einer Fledermaus
im Nachtwind,
der gefallnes Laub bestattet -
und in
den Lüften wispern totumschattet
des
Nebels Stimmen: Not und Haß und
Graus
verk ... weiterlesen
Europa hat sich
abgeschminkt.
Befreit von Rouge und
Puder
steht eklig da das Luder
und
faucht und stinkt.
Den Schnürleib
sittlicher Kultur
warf sie zum
Kunstkorsette. ... weiterlesen
Fest zugeschnürt der
Hosengurt.
Der Darm ist leer, der Magen
knurrt.
Auf morschem Rock glänzt Fleck
bei Fleck.
Darunter starrt das Hemd von
Dreck.
Aus Pfützen schlürft das
Sohlen ... weiterlesen
Freiheit! mahnt es aus
den Grüften,
die der Vorzeit Kämpfer
decken.
Freiheit! lockt es aus den
Lüften,
die der Zukunft Stürme
wecken.
Daß aus Ahnung Freiheit
werde,
halte ... weiterlesen
Fürcht nicht die Stunde,
da du stirbst.
Die Welt, o glaub`s nur,
kann dich missen.
Kein Stern, um dessen
Licht du wirbst,
wird mit dir in den
Tod gerissen.
Solang du lebst,
Gebeugte Menschen mit
stumpfem Blick
hocken in dumpfen
Spelunken -
den Neid im Auge, die Not
im Genick,
von elendem Fusel
trunken.
Da tönt eine Stimme von
außen herein:
`Kop ... weiterlesen
Geboren ward zu
Bethlehem
ein Kindlein aus dem Stamme
Sem.
Und ist es auch schon lange
her,
seit`s in der Krippe lag,
so
freun sich doch die Menschen sehr
bis
auf den heutigen ... weiterlesen
Glaub nie, was in den
Büchern steht.
Selbst sei dir Weiser,
selbst Prophet!
Glaubst du, was alle
Leute glauben,
dann glaube nicht, daß
du was weißt.
Das Wissen nur kann
niemand ra ... weiterlesen
Herr Kunze stand als
Hausverwalter
in Lohn bei einem
Häuserwirt,
und seine Tochter in dem
Alter,
wo so ein Mädchen liebend
wird.
Er war ein Witmann, sie war
Waise,
s ... weiterlesen
Hinter den Häusern heult
ein Hund.
Denn die Schatten der Nacht
sind bleich und lang;
und des Meeres
Herz ist vom Weinen wund; -
und der
Mond wühlt lüstern im Tang.
Durch
M ... weiterlesen
Ich bin ein Pilger, der
sein Ziel nicht kennt;
der Feuer sieht
und weiß nicht, wo es brennt;
vor dem
die Welt in fremde Sonnen rennt.
Ich
bin ein Träumer, den ein Lichtschein
narr ... weiterlesen
Ich bin verdammt zu
warten
in einem Bürgergarten
auf das
geliebte Weib.
Nun sitz ich hier als
Beute
gewissenloser Leute
mit breitem
Unterleib.
Sie sind so froh beim
Bi ... weiterlesen
Ich möchte Gott sein und
Gebete hören
und meine Schutz versagen
können
und Menschenherzen zunichte
brennen
und Seelenopfer begehren.
Und
möchte Erde, Welt und All
vernichten ... weiterlesen
Ich sah der Menschen
Angstgehetz;
ich hört der Sklaven
Frongekeuch.
Da rief ich laut: Brecht
das Gesetz!
Zersprengt den Staat! Habt
Mut zu euch!
Was gilt Gesetz?! Was gilt
der Staat ... weiterlesen
Ich will alleine über
die Berge gehn,
und keiner soll von
meinen Wegen wissen;
denn wer den Pfad
zu meinen Höhn gesehn,
hat mich von
meinen Höhn herabgerissen.
Ich will
al ... weiterlesen
Ich wollt das Lied des
Herzens nicht verschweigen.
Ich wollt
es jubelnd zu den Menschen
schmettern,
die bleich am Baume der
Erkenntnis klettern,
das Glück
vermutend in den kahlen Zweigen. ... weiterlesen
Ihr Toren meint, der
Kämpfer und Verächter
sei müde und
besiegt ins Knie gesunken,
verlöscht
sei seines Zornes heller Funken
vom
rohen Fußtritt der
Gesetzespächter.
Wah ... weiterlesen
Im Mäntelchen mit viel
Besatz
und seidener Kapotte,
im
Spitzenkragen und Seidenlatz,
so steht
hier die Charlotte.
Da kommt daher ein
stolzer Pfau,
mit Federn, vielen
hundert, ... weiterlesen
Januar
Der Reiche klappt
den Pelz empor,
und mollig glüht das
Ofenrohr,
Der Arme klebt, daß er nicht
frier,
sein Fenster zu mit
Packpapier.
Februar
Im
Faschin ... weiterlesen
Jeden Abend werfe
ich
eine Zukunft hinter mich,
die sich
niemals mehr erhebt -
denn sie hat im
Geist gelebt.
Neue Bilder werden,
wachsen;
Welten drehn um neue
Achsen,
w ... weiterlesen
Kein Schlips am Hals,
kein Geld im Sack.
Wir sind ein
schäbiges Lumpenpack,
auf das der
Bürger speit.
Der Bürger blank von
Stiebellack,
mit Ordenszacken auf dem
Frack,
der ... weiterlesen
Lesen und Schreiben
Von
deutschen Dichtern lies am meisten,
die, die soviel wie Mühsam
leisten.
Der ist ein großer
Schweinehund,
dem je der Sinn für
Heine schwund. ... weiterlesen
Lieder sing ich, seit ich
denke,
weil mein Herz empfindsam
ist
und den Spender der Geschenke
im
Genießen nicht vergißt.
Doch sie
haben mich vergessen,
denen ich mein
Lied be ... weiterlesen
Löscht die Lichter aus
auf den Altären!
Nicht in Kirchen und
in Synagogen
sucht den Gott, noch
hinter Himmelsschleiern.
Wo der
Perlschaum quirlt auf Meereswogen,
wo
der Wind kämmt ... weiterlesen
Nach all den Nächten,
die voll Sternen hingen,
nun diese
dumpfe, trübe, nasse Nacht,
als wär
die Arbeit aller Zeit vollbracht
und
niemals wieder Hoffnung auf
Gelingen.
Woh ... weiterlesen
O Mitmensch, willst du
sicher sein
in deinem Treiben und
Getue,
so schau in Nachbars
Kämmerlein,
in Nachbars Bett, in
Nachbars Truhe.
Und wie er`s hält und
wie er`s macht,
r ... weiterlesen
Obwohl du Margot heißt,
muß ich dich preisen.
Gewöhnlich sind
die Margot, Gerda, Ellen
Mir allzu
linienhaft zum Beigesellen
und zu
empfindsam, um damit zu
reisen.
Verlieb ... weiterlesen
Scheu glitt ein Tag
vorbei - wie gestern heut.
Ein leerer
rascher Tropfen sank ins Jahr.
Und wenn
sich aus der Nacht geballtem Nichts
der
letzte Schatten in den Morgen streut
-
du fr ... weiterlesen
Sie hatten uns mit Zwang
und Lügen
in ihre Stöcke
eingeschraubt.
Sie hatten gnädig uns
erlaubt,
in ihrem Joch ihr Land zu
pflügen.
Sie saßen da in Prunk und
Pracht
mit vo ... weiterlesen
Sie lernte
Stenographin.
Er war Engros-Kommis.
Im
Speisewagen traf ihn
ein Blick. Er
liebte sie.
Auf einer
Haltestelle
brach man die Reise
ab,
woselbst er im Ho ... weiterlesen
Wenn morgens über Gras
und Moor
sich weißlich-trüb der Nebel
bauscht,
unfroher Wind mit müdem
Stoß
im dürren Laub des Herbstes
rauscht;
wenn eiterig der fahle
Tau
von we ... weiterlesen
Wieder hat sich die Natur
verjüngt,
wieder sich mit frischem
Stoff gedüngt,
und dem Moder wie den
jungen Keimen
hat die Kunst zu malen
und zu reimen.
Die Gebeine harren der
Bestatt ... weiterlesen
Zähre rieselt mir um
Zähre
in des Betts zerwühltes
Laken.
Bange Angstgedanken haken
sich
in meiner Seele
Schwere.
Schmerzgekrümmt sind meine
Beine;
traurig triefend hängt ... weiterlesen
`Komm` her, mein Sohn. Du
bist vom Spiel erhitzt.
Wie dir das
Wasser aus den Poren schwitzt.
Komm`
trink` einmal! - Wie das erfrischt!
Wie
das den Schweiß dir von der Stirne
wischt!
... weiterlesen