Gedichte - Felix Dahn
Zum Geburtstag meiner Schwester( 25. März: »Mariä Verkündigung
kommen die Schwalben
wiederum«.)
Schwebe, Du
schwirrende,
Schwarz-schwingige
Schwalbe,
Zur schönen Schwester:
Des
Bruders bist Du
Und B
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Zum Myrthen- und zum Silberkranz(Hochzeit der Tochter und zugleich
Silberhochzeit der Aeltern.)
Zu dem
heitersten Chor auch des festlichsten
Tags, zu der Flöten melodischem
Lustklang,
Ein bedächtiges Wort,
ein erinner
... weiterlesen All mein` GedankenAll mein` Gedanken, mein Herz und mein
Sinn,
da, wo die Liebste ist, wandern
sie hin.
Gehn ihres Weges trotz Mauer
und Tor,
da hält kein Riegel, kein
Graben nicht vor,
gehn wie die Vög
... weiterlesen TaufspruchAls Mädchen ist das Kind geboren,
Das mit dem ersten Lied ich grüße.
Ein
sanftes Los ist ihm gekoren: -
Des
Weibes Los voll Weh und Süße.
Erspart
sind ihr die rauhen
... weiterlesen Der Braut die Schwester mit dem MyrthenkranzAus Schwesterhand nimm diesen Kranz
entgegen,
Das Feierzeichen hoher
Seligkeit,
Und sei gewiß: die Gabe
bringt Dir Segen,
Die treue, tiefe
Liebe Dir geweiht.
Wann Du nun gehst a
... weiterlesen Mit einem goldenen ArmreifDas goldne Band halt` ehrenreich,
Denn echtem Lieben ist es gleich:
So
selten und so treu wie Gold,
Zu
prüfen stark, zu schauen hold,
Und
schmiegsam und gelenk und weich: -
... weiterlesen Zu den Gedichten von L. RafaelDies Büchlein soll ich anempfehlen?
O nein! So lang noch zarte Seelen
Des
Herzens Qual, glücklose Minne,
Den
Kampf der Pflichten und der Sinne,
Das
heilige Walten der Natur,
... weiterlesen Zwei Leben in einer GestaltEinst stand der Dorn ohne blühenden
Duft,
Verdorrend im eisigen
Windeshauch,
Da quoll vom Süden
wabernde Luft:
Und sonnig umwarb sie
den Dornenstrauch;
Da sproßten ihm
Blätte
... weiterlesen Lied der WalküreFroh sah ich dich aufblühn,
du
freudiger Held,
lang folg ich dir
schwebend
und schweigend gesellt.
Oft
küsst` ich des Schlummernden
Schläfe
gelind
und leise die Locken,
... weiterlesen Lieder eines KauzesGeh, suche dir des Lebens leichten
Scherz
Und laß einsamer Schwermuth
dieses Herz.
*
Der Weltlust
klag` ich wenig nach!
Mein Glück
halt` ich geborgen:
Glü
... weiterlesen Zu der Scheffelfeier in HeidelbergGern bin ich sangerbötig
Zu jeder
deutschen Feier:
Hier aber ist nicht
nöthig
Mein Lied und meine
Leier.
Alt Heidelberg, der Feinen,
Natur und Art und Geist
... weiterlesen An Felix: Aufmunterung zum TrinkenGründlichster Germanen-
Könige-Kundiger,
Muthiger Mann,
Flinker, fleißiger,
Braver Baier!
Kühl` Dir im Keller
Wahrst Du verholen
Bairischen Bockbier
... weiterlesen An Robert HamerlingHeil Dir, mein Robert Hamerling,
Du
kostbar edler, goldner Ring
In
Deutscher Dichtung Kette:
Gelobt wirst
und geliebt Du sein,
So lange Donau noch
und Rhein
Stolz zieh`n in
... weiterlesen An den MondI.
Der Mond schien über`s Dünenland,
Da lag ich hingestreckt im Sand
Und
sann und sann, das Auge wach.
Den
Bahnen, die durch`s Weltmeer geh`n,
Den Sternen,
... weiterlesen Vorbeugende AbwehrI.
Ich hör` es schon! »Wie
unbedeutend!« - tönt es -
»Wie
nichtig diese Stoffe!
Unverständlich
Oft die Beziehungen! Was
gehen uns
All diese Hochzeiten und
Taufen an?
... weiterlesen Juli 1870I.
Vom Untersberg, dem alten,
Wohl
auf der Walser Haid`
Nachts Kampfesrufe
schallten
Über deutsche Lande
weit.
Wer hat den Ruf vernommen? -
»Zum S
... weiterlesen HochzeitgedichteI.
Es singt die deutsche Sage
Seit
altersgrauer Zeit
Von todeskühnem
Helden,
Von todestreuer Maid.
Vom
Mann, der seinen Willen
Durchkämpfe
bis zum Tod;
... weiterlesen Mit dem MyrthenkranzeI.
Wohl ist das Laub der Myrthe
immergrün,
Doch welkten ach! schon
viele Hochzeitkränze:
Denn wenn die
Ideale welk verblüh`n,
Dann welken
auch der jungen Liebe Lenze.
Du
... weiterlesen TodesmutImmer schwingt ein Totenfalter
Sich vor
meinen Schritten auf:
Kündet er als
Schicksalswalter
Meines Lebens kurzen
Lauf?
Sieh! dort strahlt die lichte
Sonne
Mir vom Himmelsb
... weiterlesen Zum ersten April anonym an FelixIst`s wahr, was man an allen Orten
Sich schon erzählt, mit scheuen
Worten?
»Frau Dahn hat einst zur
Vollmondnacht
Ein heidnisch
Zauberwerk vollbracht:
Ein
Goldflechtwerk, reich
... weiterlesen Zum Bilde ScheffelsJa, das ist meines lieben Victor
Antlitz!
Schlicht, treu und fest und
deutsch in Ernst und Scherz:
So blickte
er, wann er zu Radolfszell,
Erfreut,
bewegt, der Jugendzeit gedenk,
Mich in
... weiterlesen Zu Victor Scheffel`s sechzigstem GeburtstagMein theurer Freund! Nun wirst Du
sechzig Jahre:
Und dreißig werden`s,
daß wir Freunde sind:
Ein
Menschenalter, voll von Lieb` und
Treue,
Von keinem leisen Mißklang je
gestört.
... weiterlesen Braut- und Hochzeit-GedichteMit dem Brautschleier.
O glaube
nicht, daß diese Feier
Beende auch
des Lebens Mai:
Nein, mit dem Gürtel
und dem Schleier
Reißt nur ein
eitler Wahn entzwei.
... weiterlesen Zur Silber-HochzeitNehmt hin, Ihr Theuren, diesen
Myrthenkranz!
Der Alte, der vor
fünfundzwanzig Jahren
Die Braut
geschmückt, strahlt nun in
Silber-Glanz.
Und was will diese
Wandlung offenbaren?
... weiterlesen AbendstimmungNoch glastet weit am Himmel
Verglühend Abendlicht,
Das schimmernd
durch die Zweige
Entlaubter Bäume
bricht.
In purpurfarbnen Flammen
Ergießt sich Lebensdrang,
... weiterlesen NachtstimmungNun ist das Licht geschieden:
Begraben hat die Nacht
Mit dunkler
Macht
In Sternen-Pracht
Des Tages
Lust, des Abends Frieden.
So glänzt
hell auf, ihr Sterne:
... weiterlesen Hagens SterbeliedNun werd ich sehr alleine!
Die Fürsten
liegen tot -
Wie glänzt im
Mondenscheine
der Estrich blutig
rot!
Die fröhlichen Burgunden,
wie sie
nun stille sind!
Ich höre
... weiterlesen Zur Hochzeit eines FörstersO wie den Freund und den Dichter
erfreut,
Was sich dem Auge, dem
ahnenden, beut:
Junge verschwiegene
Liebe -,
Seliges Wandeln im
rauschenden Wald, -
Fröhliches
Schreiten und sch
... weiterlesen Zur Hochzeit des Herrn von PochhammerTief in der Brust mit verriegelnder
Klammer
Wahrte schön Hanna das
Herzelein:
Aber die Liebe mit pochendem
Hammer,
Sprengte das Schloß und zog
in die Kammer
Wie triumphirender
... weiterlesen Der JungvermähltenVergönnt allein ist`s Deinem lieben Mann,
Ganz Deiner Seele Tiefgrund zu ergründen:
Den Freund, den Sänger, laß, so gut er`s kann,
Das hohe Lied von Deiner Schönheit künden! -
Zur Hochzeit einer OffiziersbrautViel heit`re Worte wirst Du, heit`re
Wünsche
Vernehmen zu dem
freudevollen Tag.
Doch tiefer als der
Lust gehört dem Ernst
Dies hohe
Fest: es sei der Scherz der Menge,
Dem
Dicht
... weiterlesen Zur goldenen HochzeitVor fünfzig Jahren ward das Band
gebunden,
Das als ein goldenes wir
grüßen heut`.
Was war das Gold, das,
dankbar tief empfunden,
So lang` hat
reichen Segen ausgestreut?
... weiterlesen Zur Hochzeit eines SternkundigenWie die Sprache so schön das
Vermählungsfest und so weise genannt
hat: die Hochzeit!
Denn am heutigen
Tag in der That auf den Höhn des Lebens
erscheinet dies Par uns.
Doch das Fest,
es verrau
... weiterlesen Zur Hochzeit einer Schauspielerin mit einem ProfesWo bei fröhlichem Fest in versammelter
Schar nur der Freude die Jungen
gedenken,
Sei dem Alter vergönnt -
und dem Dichter zumal! - in den Ernst
den Gedanken zu senken.
Denn es eignet
der Kunst
... weiterlesen Zur Hochzeit eines TonsetzersWohl einem großen Tonwerk gleicht das
Leben,
Darin die Töne suchen sich
und flieh`n:
Und welche sich zuletzt zum
Einklang weben, -
Lang` wird sich
das dem Lauschenden entziehn:
... weiterlesen Zur Hochzeit einer Gold-Blonden»Das goldne Kind«: - so hatt` ich Dich
genannt:
Der schöne Name bleibe Dir
für`s Leben:
Wie heut` der Ring den
Finger Deiner Hand,
Soll stets das
Gold, das wahre, Dich umgeben.
... weiterlesen Von einem Kauz»Viel Vögel sind, die hassen mich:
Ich bin ein Kauz und acht` es
nicht.«
*
Ein Rabe ruft vom
Bergesrand
Hoch aus der Esche
Gabel,
Er hält die Schwingen flugg
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