Gedichte - Ferdinand Raimund
HobelliedDa streiten sich die Leut´ herum
wohl
um den Wert des Glücks;
der eine
heißt den andren dumm;
am End´weiß
keiner nix.
Da ist der allerärmste
Mann
dem andern viel zu reic
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An Gutenstein (1)Darf ich den Blicken traun? Unmöglich!
Nein!
Ist dies das holde Tal von
Gutenstein,
Das die Natur zum
Landschaftssaal erwählte;
Wo sie die
wilderhabensten Gemälde,
Die
marmorfest
... weiterlesen FragmentDie Poesie ist jener goldgewebte
Traum,
Der nur vor das geweihte Aug`
des doppelt Wachen tritt.
Sie ist der
Seele edelste und reinste
Schwärmerei,
Weil sie den Schwärmer
nicht allein,
... weiterlesen In jenen düsteren FormenIn jenen düsteren Formen
Waltet keine
blinde Macht,
Über Sonnen, über
Sternen
Ist ein Vateraug, das
wacht.
Keine finstren Mächte
raten
Blutig über unsre Taten,
Sie
... weiterlesen An Schillers NachruhmIn stiller Nacht, beim düstern
Lampenscheine
Hast du oft tief dein
sinnend` Haupt gesenkt;
Hoch wiegt dein
Nachruhm nun mit Stolz das Seine,
Weil
mit dem Höchsten du die Kunst
beschenkt.
... weiterlesen Gruß und AbschiedIns Stammbuch des Klaviervirtuosen J. E.
Keßler.
Glaube nicht, weil dem
Jokus ich diene,
Fehle mir Ernst in der
männlichen Brust.
Ach, vor Melpomenens
düsterer Miene
Floh
... weiterlesen MonologKönnt` vollführen ich den
Plan,
Ausgedacht in Hasses Wahn,
Wo
die Welt verwandelt wär`
In ein
ungeheures Meer,
Von so
schreckensvoller Tiefe,
Daß man selbst
Gefahr noch li
... weiterlesen An die DunkelheitMich drängt`s mit Macht, die Leier zu
erfassen,
Dich zu beweinen, arme
Dunkelheit;
Es will mein Geist dein
trübes Reich umfliegen,
Und aus der
Seele schwebt der Führer auf.
Mein d
... weiterlesen An Herrn GerstelMit Freundlichkeit hast du mich
aufgenommen,
Des Gastes Vorrecht hast
du anerkannt;
Aus Herzensgrunde riefest
du: Willkommen!
Und reichtest mir zum
Gruß die Künstlerhand.
Es wollte
... weiterlesen An Gutenstein (2)So schau` ich dich im
Frühlingsschein,
Du mein geliebtes
Gutenstein,
Und durch bedeutungsvolle
Zahl,
Begrüß` ich dich nun
siebenmal.
Die Welt, so alt sie immer
sei,
An Trug
... weiterlesen Ob man anders mich als einsam siehtStammbuchblatt.
Einsam bin ich
selber in der Menge,
Streb` ich gleich
zu sein, wo Menschen weilen,
Einsam
selbst im wildesten Gedränge,
Wer soll
Lust, wer Freuden mit mir t
... weiterlesen An das Fremdenbuch des Thalhofes zu ReichenauVerführerisches Tal von
Reichenau!
Großart`ge Phryne! riesig
schön und auch
Vielleicht darum so
häßlich ungetreu,
Daß du den holden
Leib, vom Mai geschwängert,
Des zarten
Frü
... weiterlesen An den Hofschauspieler Ludwig LöweWer lebte einst, und ist noch jetzt
geehrt?
Wer lebt noch jetzt, und wird
es einstens sein,
Der`s wirklich auch
verdient, daß sich`s die
Welt
Erzählt, daß er gelebt? Gewiß
nur der:
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