Gedichte - Friedrich Rückert
Frühlingsanfang(Nach dem Anfang einer Kaside von
Saadi.)
Morgens weckte mich ein
Hauch:
Frühling hat begonnen,
Auf und
bade nun dich auch
Wie die Welt in
Wonnen.
Ging ich ü
... weiterlesen
Zum Neujahr 1816(Stuttgart.)
Im Schoß der
Mitternacht geboren,
Worin das Kind
bewußtlos lag,
Erwacht, zum Leben
jetzt erkoren,
Das Jahr am ernsten
Glockenschlag.
An seiner Wieg` ein
... weiterlesen Heldenleben(Zu Rostem und Suhrab.)
Das ist des
alten Heldenlebens Geist,
Daß, wie du
immer ihm entfremdet seist,
Du dich
ergriffen von der
Herrlichkeit,
Erschüttert fühlst,
erhoben u
... weiterlesen Amaryllis, ein Sommer auf dem Lande1. Amaryllis, ein Sommer auf dem
Lande
Wenn ich, o du mein Liebling,
dich betrachte,
O Amaryllis, meiner
Kunst Gebilde,
Ist`s oft, als ob ich
fast der Dichtergilde
Anzugehör
... weiterlesen Sicilianen1.
Ach, ein verzaubert Reich ist die
Natur,
Stets hoffend, daß man sie des
Banns entbinde.
Im Frühling ahnt sie
der Erlösung Spur;
Sie hofft, daß
ganz in Glanz und Duft s
... weiterlesen Freimund1.
Auf, zum Himmel dich zu schwingen
aus der Nacht!
Herz, empor zum Licht zu
ringen aus der Nacht!
Sieh, wie Gottes
Liebesboten leuchtende
Grüße dir
entgegenbringen aus der
... weiterlesen Neunte Stufe. Dämmerklarheit1.
Der Vater mit dem Sohn ist über
Feld gegangen,
Sie können nachtverirrt
die Heimat nicht erlangen.
Nach jedem
Felsen blickt der Sohn, nach jedem
Baum,
Wegweiser ihm zu se
... weiterlesen Vierzeilen1.
Die Rose stand im Tau,
Es waren
Perlen grau.
Als Sonne sie
beschienen,
Wurden sie zu
Rubinen.
2.
Siehst du, hörst du
im Frühlingswind
... weiterlesen Erste Stufe. Einkehr1.
Ein indischer Brahman, geboren auf
der Flur,
Der nichts gelesen als den
Weda der Natur;
Hat viel gesehn,
gedacht, noch mehr geahnt, gefühlt
Und
mit Betrachtungen die Leid
... weiterlesen Sechste Stufe Prüfung1.
Ein König ward gefragt, was ihm
das Liebste sei
An der erlangten Macht?
Er sagte: »Zweierlei:
Daß ich mit
Wohlthat nun die, so mein Wohl
berieten,
Und meine Feinde kann
... weiterlesen Abendfeier1.
Ein Schein der ew`gen Jugend
glänzt
Ins Erdenthal,
Die Höh`n mit
Offenbarung kränzt
Der
Abendstrahl.
Die Lerche singt der
Sonne nach
Von hohem Ort
... weiterlesen Achte Stufe. Weltseele1.
Ein Wunder ist die Welt, das nie
wird ausgewundert,
Das niederschlägt
den Geist und wieder ihn
ermuntert.
Daniederschlägt den Geist
vorm ew`gen Stoff ein Bangen,
Und ste
... weiterlesen Vierzeilen in persischer Form1.
Frühling ist, Verklärung schwebt
um Busch und Strauch;
Kann so reine
Schönheit blühn auf Erden auch?
Eine
Himmelsunschuld jedes junge Blatt,
Noch
unangerührt von des
... weiterlesen Ein Lebenslauf1.
Gerissen aus meinem
Gleichgewicht,
Begann ich die Welt zu
durchschweifen;
Und das Verlorene fand
ich nicht,
Wo die Zitronen
reifen.
Wie ein verirrter Wandel
... weiterlesen Oktaven1.
Ich hätte Herzzerreißendes zu
singen,
Wollt` ich enthüllen, was tief
in mir lodert;
Ich müßte mich zu
falschen Tönen zwingen,
Wollt` ich der
Menge geben, was sie fod
... weiterlesen Zehnte Stufe. Vom Totenhügel1.
In deines Herzens Haus- und
Festkalender mag
Nur auch gezeichnet
sein ein Allerseelentag.
Gezeichnet
soll er sein nicht mit zu düstern
Farben,
Doch auch zu helle sind fü
... weiterlesen Was gestern war, o laß es mich vergessen1.
Nun aber will ich sehn, ob man mit
Armen
Der Poesie kann in die Wolken
reichen
Und niederholen aus des Lichtes
Reichen
Trostschätze für ein Herz,
das will verarmen;
... weiterlesen Unvergleichlich blüht um mich der Frühling1.
Unvergleichlich blüht um mich der
Frühling,
In die Fenster schlagen
Nachtigallen,
Heiter blickt der Himmel
her, die Sonne
In das Stübchen, wo ich
sitz` und dichte.
... weiterlesen Elfte Stufe. Im Anschauen Gottes1.
Wenn das Erhab`ne staunt die junge
Menschheit an,
Spricht sie im hellen
Traum: Das hat der Gott gethan,
Und
wenn sie zum Gefühl des Schönen dann
erwacht,
Bekennt sie fre
... weiterlesen Wenn ein Wort die Liebste spricht1.
Wenn ein Wort die Liebste
spricht,
Fühl` ich oft so tief es
nicht;
Oder auch im
Lustgefühle
Fühl` ich nicht, wie tief
ich`s fühle.
Aber wann ich bin allein,
... weiterlesen Siebente Stufe Erkenntnis1.
Wenn es dir übel geht, nimm es
für gut nur immer,
Wenn du es übel
nimmst, so geht es dir noch
schlimmer.
Und wenn der Freund dich
kränkt, verzeih`s ihm und versteh:
Es
... weiterlesen Wenn zur Thür herein1.
Wenn zur Thür herein
Tritt dein
Mütterlein
Mit der Kerze
Schimmer,
Ist es mir als immer,
Kämst
du mit herein,
Huschtest
hinterdrein
Als wie sonst i
... weiterlesen Zweite Stufe. Stimmung1.
Zum Milden sprach ein Freund: »Du
mußt die Mild ablegen,
Die dich
verarmen macht.« Der Milde sprach
dagegen:
»Zur Milde hab` ich mich
gewöhnt nach Gottes Bilde,
Und s
... weiterlesen Zwischen Lied und Liebe war mein Leben1.
Zwischen Lied und Liebe war mein
Leben;
Aber, schwebend zwischen Lieb`
und Liede,
Wußt` ich nie die beiden
auszugleichen.
Oftmal sang ich anders
als ich liebte,
An
... weiterlesen Im Gebirg1811.
Wohin, ach! sollen aus des
Markts Gewühle
Sich eure Götter
retten, wenn die Dichten
Des ew`gen
Hains auch unterm Beil sich
lichten,
Qualm des Gewerks auch dämpft
die
... weiterlesen Vierte Stufe. Schule
1.
Ein rechter Lehrer ist, wer
pilgernd alle Stätten
Von Gangas
Quellenmund hat bis ans Meer
betreten;
An jedem heil`gen Strom, der
in die Ganga mündet,
Hat im Gebe
... weiterlesen Zwölfte Stufe. Frieden
1.
Ich freue jeden Tag dem Abend
mich entgegen
Und jede Nacht im Traum
mich auf den Morgensegen.
Ich freue
still mich mit unungestümer
Lust,
Nicht ungeduldig ist die
... weiterlesen Abzuschaffen geschärfte TodesartenAbzuschaffen geschärfte
Todesarten,
Abzustellen den Graus der
Folterkammern,
War wohl unseren
aufgeklärten Zeiten
Vorbehalten zu
einem Ruhm. Doch leider
Daß
unschuldige Menschenle
... weiterlesen Ach daß ohne WehenAch daß ohne Wehen
Wie ein
Blüthenstrauch
Kinder könnten
gehen
Aus dem Boden auch!
Daß sie
ohne Leiden
Sinken in den
Staub
Dürften und verscheiden
W
... weiterlesen Ach von meinem lieben SchwärmchenAch von meinem lieben Schwärmchen
Die
zwei kleinsten, die zwei
feinsten,
Immer unter sich am
einsten,
Die sich hatten lieb am
reinsten,
Wie sie mit geschlungnen
Aermchen
Eine
... weiterlesen Ach, von dortAch, von dort,
Wo sie sind vor mir
verholen,
Könnt` ich sie mir
wiederholen!
Daß sie nur sich finden
ließen!
Suchen soll mich nicht
verdrießen,
Auf dem Pfad, wo Do
... weiterlesen An Habsburgs AdlerAdler, der du hast genistet
Lang` auf
deutscher Eiche Stamm,
Bis von
Schlangen überlistet
Du heruntersankst
zum Schlamm:
Willst nicht in den alten
Kronen,
Alter Adler, wieder
... weiterlesen Alle Wässerlein fließenAlle Wässerlein fließen
In die
grundlose See;
Alle Freuden
ergießen
Sich ins trostlose
Weh.
Alle Freuden ergießen
Sich ins
endlose Leid;
Alle Blumen, die sp
... weiterlesen Allen harten ProbenAllen harten Proben
Bist du nun
enthoben,
Allen rauhen Stürmen,
Die
uns hier umtoben.
Ja, dir ist
gefallen
(Uns ist es verschoben)
Solch
ein Los gewißlich,
Das
... weiterlesen Alles Klagen frommt nichtAlles Klagen frommt nicht
Um verlornes
Glück;
Was du rufest, kommt nicht
Aus
dem Grab zurück.
Was du rufest,
kommt nicht,
Wieder aus dem Grab;
Alle
Klage from
... weiterlesen Als Blücher auf dem Feld der SchlachtAls Blücher auf dem Feld der
Schlacht
Gewaltig disputieret,
Wo Gott
der Herr mit seiner Macht
Ihm selber
präsidieret;
Hat England ihn
dafür
Nach Recht und nach Gebühr
... weiterlesen Als das Kraut ward für den WinterAls das Kraut ward für den Winter
Vom
Krautschnitter eingeschnitten,
Sahen zu
die beiden Kinder,
Sitzend auf dem
Fenstertrittchen;
Hatten eines um das
andre
Hergelegt ein Aer
... weiterlesen Als der Freund die Kinder wollteAls der Freund die Kinder wollte
Malen,
daß mich`s freuen sollte,
Macht` es
mich im Herzen bang,
Weil in mir das
Wort erklang:
Was da soll ins Leben
leben,
Sei nicht
... weiterlesen Als Gestalten hab ich euch besessenAls Gestalten hab` ich euch
besessen,
Jugendlich-belebte;
Und ich
kann den Traum noch nicht
vergessen,
Der so schnell
entschwebte.
Himmlischen Beschlüssen
muß mit Witzen
... weiterlesen Als ich glücklich warAls ich glücklich war,
War ich`s zwar
bescheiden,
Doch dem Glück
Gefahr
Fürchtet` ich vom Neiden,
Und
nur allzuwahr
Ward`s durch dieses
Leiden.
Und nun fühl
... weiterlesen Als Knabe war mein größtes WohlbehagenAls Knabe war mein größtes
Wohlbehagen,
Ein Schwesterchen im Arm
zu tragen,
Geflüchtet aus der engen
Stub` hinaus,
Im weiten Garten hinterm
Haus.
Doch hatte bald der Tod m
... weiterlesen Als mein Seelchen schiedAls mein Seelchen schied,
Sollte sich
erheben
Sanft ein Engellied,
Das es
lehrte schweben,
Fliegen in den
Wind.
Doch ein wilder Sturm
War die
Nacht unbändig,
... weiterlesen Am Tage kann ich zügeln meine SchritteAm Tage kann ich zügeln meine
Schritte,
Mich nicht zu tragen mehr zu
deiner Hütte;
Nachts kann ich es dem
Traume nicht verwehren,
Noch oft
daselbst, wie vormals, einzukehren.
... weiterlesen Auch vom Felsen widerhalleAuch vom Felsen widerhalle
Meiner Klage
Trösten schon,
Wievielmehr im
Trauerfalle
Aus der Fremd` ein
Herzenston.
Was der Freund von meinen
Lieben
Mir geschrieben an d
... weiterlesen Aus dem römischen TagebuchAus dem römischen Tagebuch,
von
Allerheiligen bis Weihnachten
Herr!
laß mich nicht im fremden Lande
sterben,
Wo keine Hand die Augen zu mir
drücket
Und keine mir d
... weiterlesen Aus der JugendzeitAus der Jugendzeit, aus der
Jugendzeit
Klingt ein Lied mir
immerdar;
O wie liegt so weit, o wie
liegt so weit,
Was mein einst
war!
Was die Schwalbe sang, was die
Schwalbe san
... weiterlesen Aus des Morgens SilberflorAus des Morgens Silberflor
Tritt die
goldne Sonn` hervor
Lächelnd wie sie
niederschaut,
Schaut die Welt zu ihr
empor.
Alle Blumen blühen
auf,
Aufwärts singt der Vögel Chor
... weiterlesen Hofer, Kommandant von TirolAus Mantua von dem Walle
Komm` ich
geschritten her,
Wo noch von meinem
Falle
Ein Fleck ist blutig sehr;
Die
Augen unverschlossen,
Von der Franzosen
Hand,
Ward ich allda
... weiterlesen An einen LeinenweberBeglückt bist du, der du mit stetem
Fleiße
Von der zufriednen Spule still
und eben
In deine Weberei wie in dein
Leben
Stets gleiche Fäden wirkest,
ruhig weiße;
Da täglic
... weiterlesen (Beglückt die Pflanze, die im Spiel der Lüfte)Beglückt die Pflanze, die im Spiel der
Lüfte
Still in des Zeitlaufs fester
Ordnung lebet,
An ihrem heimischen
Boden ruhig klebet
Und doch zum Himmel
aufhaucht ihre Düfte.
... weiterlesen Bei Gott, ich muß mich zum EmpfangBei Gott, ich muß mich zum
Empfang
»Des alten Helden
schicken,
Den ich verfolgt hab` oft und
lang
Von hier mit meinen
Blicken.
Ich hab` gesehn in mancher
Schlacht
Wo
... weiterlesen Werdender StirnbauBisher war hinter dieser Stirne
Zu
spüren wenig vom Gehirne,
Und nur die
Sinnwerkzeuge gaben
Gesichtesausdruck
meinem Knaben;
Die Lippe reich zum Wort
geschwellt,
Zum Kau`n d
... weiterlesen Ritornelle - I.Blumen im Garten!
Ich red` euch an mit
Seufzern, statt mit Worten;
Ihr könnt
von mir nicht andern Gruß
erwarten.
Blumen im
Garten!
Antwortet mir mit Düften,
statt mit Wort
... weiterlesen Ritornelle - III.Blühe mein Neuseß!
Es weint der Bach
am Garten hin des Hauses,
Die Turtel
klagt im Duft des Waldgesträußes.
O
Turteltaube!
Du machst das Wasser, eh`
du trinkest, trübe,
... weiterlesen Ritornelle - II.Blühende Wicke!
Wenn ich dich pflück`
und an den Busen stecke,
Begreifst du
wohl, wen ich in dir
erblicke!
Blühnde Granate!
Ein
Hütchen trug von solcher Purpurröthe
... weiterlesen Ritornelle - IV.Blühender Flieder!
Goldkäferchen
betäubt in deinen Düften
Ist
eingeschlafen, wann erwacht es
wieder?
Laube der Buchen!
Ich
schlief in dir, nun muß ich beim
Erwachen
... weiterlesen Ritornelle - V.Blühender Schneeball!
Du streutest auf
mein Kind einst linde Flocken,
Das
jetzt muß schlafen unter Sturm und
Schneefall.
Vergißmeinnichtchen!
Vergiß
mir nicht, in jedem J
... weiterlesen Vom Bäumlein, das spazieren gingDas Bäumlein stand im Wald
In gutem
Aufenthalt;
Da standen Busch und
Strauch
Und andre Bäumlein auch;
Die
standen dicht und enge,
Es war ein
recht`s Gedränge;
Das BÃ
... weiterlesen NaturpoesieDas Schönste ward gedichtet
Von keines
Dichters Mund,
Kein Denkmal ist
errichtet,
Kein Marmor thut es
kund.
Es hat sich selbst geboren,
Wie
eine Blume sprießt
Und wie
... weiterlesen Aus der Brieftasche eines VerzweifeltenDaß ich nur verzweifeln
könnte,
Sprechen zu dem
Elemente:
»Nimm den matten Geist
zurück!«
Daß nicht in die nächt`ge
Wüste
Noch ein Strahl mir brechen
müßte,
Noch ein
... weiterlesen AdventliedDein König kommt in niedern
Hüllen,
Ihn trägt der lastbar`n
Es`lin Füllen,
Empfang ihn froh,
Jerusalem!
Trag ihm entgegen
Friedenspalmen,
Bestreu` den Pfad mit
grünen Halmen!
... weiterlesen WiedersehnDeine Kinder, hier verloren,
Wirst du
droben wiedersehn;
Denn was aus dir ist
geboren,
Kann dir nicht verloren
gehn.
Daß du einst sie
wiedersehest,
Dieses kannst du w
... weiterlesen WanderliedDem Wandersmann gehört die Welt
In
allen ihren Weiten,
Weil er kann über
Thal und Feld
So wohlgemut
hinschreiten.
Die Felder sind wohl
angebaut
Für andre und von andern;
... weiterlesen Vom Büblein, das überall mitgenommen hat sein woDenk` an! das Büblein ist
einmal
Spazieren gangen im
Wiesenthal;
Da wurd`s müd` gar
sehr
Und sagt`: »Ich kann nicht
mehr;
Wenn nur was käme
Und mich
mitnähme!«
Da
... weiterlesen BarbarossaDer alte Barbarossa,
Der Kaiser
Friederich,
Im unterird`schen
Schlosse
Hält er verzaubert
sich.
Er ist niemals gestorben,
Er
lebt darin noch jetzt;
Er hat im S
... weiterlesen Blücher und GneisenauDer Blücher hat die Macht,
Der
Gneisenau den Bedacht,
Drum hat`s Gott
wohl gemacht,
Der sie zusammen
gebracht;
Drum sei den beiden,
Den
beiden
Ein Lebehoch gebracht!
... weiterlesen GoetheDer euch das Kreuz
Mit Rosen
umwunden,
Hat er vor euch
Nicht Gnade
gefunden?
Nein, ihr seid stolz,
Am
nackten zu hangen.
Laßt mir das
Kreuz,
Von Rosen u
... weiterlesen FrühlingsliedDer Frühling lacht von grünen
Höh`n,
Es steht vor ihm die Welt so
schön,
Als seien eines Dichters
Träume
Getreten sichtbar in die
Räume.
Wann schöpferisch aus
Morgendu
... weiterlesen Der Kanarienvogel büßtDer Kanarienvogel büßt
Am
unschuldigen Leibe mit
Die
Familientrauer.
Nicht ein
Bröckelchen Zucker süßt
Ihm den
Schnabel, kein Apfelschnitt
Labt ihn,
süß oder sa
... weiterlesen Die hohle WeideDer Morgentau verstreut im Thale
Sein
blitzendes Geschmeide;
Da richtet sich
im ersten Strahle
Empor am Bach die
Weide.
Im Nachttau ließ sie
niederhangen
Ihr grünend
... weiterlesen Anmeldung in der SchenkeDer Ostwind kam ans Schenkethor,
Mit
lautem Gruß zu pochen;
Da trat der
alte Wirt hervor,
Den hat er
angesprochen:
»Ich wünsche dir
Glück zu dieser Zeit,
Herr Frü
... weiterlesen SpekbacherDer Spekbacher, der Spekbacher!
Wenn
der die Schützen rief;
Der Tag und
Nacht und Nacht und Tag
Den Feinden auf
der Fährte lag
Und gar des Nachts
nicht schlief.
Zum
... weiterlesen TauschDes verstorb`nen Töchterchens
Bild in
meinem Zimmer,
Frische Blumen aus dem
Wald
Holend, schmück` ich`s
immer.
Heute trat mir, als ich
kam
Heim mit meinem Segen,
... weiterlesen Die Gestalten meiner LiebenDie Gestalten meiner Lieben,
Aufgelöst
in goldnen Duft,
Weil in Staub die
Leiber stieben,
Die Gestalten sind
geblieben
Um mich schwebend in der
Luft.
Die Gestalten me
... weiterlesen Abendlied (II)Die ihr mit dem Odem linde
Jedes
Blümchen küßt und grüßt,
Sagt mir,
laue Abendwinde,
Wo ihr jetzt mein
Mädchen küßt?
Ob im Spiegel eines
Quelles
Sich ihr klare
... weiterlesen Glückliche RettungDie Liebe fiel ins Grübchen am
Kinn
Und war unendlich
erschrocken.
Sie langte mit
entschlossenem Sinn
Nach einer der
flatternden Locken
Und zog sich mit
Geschicke
Heraus am a
... weiterlesen Ermutigung zur Übersetzung der HamasaDie Poesie in allen ihren Zungen
Ist
dem Geweihten eine Sprache nur,
Die
Sprache, die im Paradies erklungen,
Eh`
sie verwildert auf der wilden
Flur.
Doch wo sie nun auch sei hervorge
... weiterlesen Rückblick auf die politischen GedichteDie Politik ein Herz zu rühren,
Den
sanften Lieberobrungskrieg,
Wie hab`
ich lassen mich verführen,
Gering zu
achten diesen Sieg!
Ich wollte stolz
mich überheben,
In hochbe
... weiterlesen RosengeschmeideDie Rose meiner Liebe,
Der keine Sonne
scheint;
Daß sie nicht schmucklos
bliebe,
Hat Perlen sich geweint.
Sie
trägt als Brustgeschmeide
Der Thränen
Perlenschnur.
... weiterlesen SchwalbengrußDie Schwalbe kam geflogen;
Kaum hatt`
ich sie gesehn,
So ist sie
weggezogen
In rauher Lüfte
Weh`n.
Sie grüßte mich
verstohlen,
Wie soll ich es
verstehn?
Es k
... weiterlesen WinterliedDie schöne Sommerzeit ist hin,
Der
Winter ist nun da;
Wir müssen aus dem
Garten fliehn,
Der uns so fröhlich
sah.
Der Busch ist kahl und
abgelaubt,
Der uns im Schatt
... weiterlesen Sonne und MondDie Sonne sprach: »O Mond, ich
wende
Der lieben Erde nun mich ab
Und
lasse dich zurück; o spende
Ihr alles
das, was ich nicht gab.
Ich gab ihr die
Erregung
Des Lichtes und d
... weiterlesen Fünfte Stufe LebenDie Weisheit des
Brahmanen
1.
Erhab`nes, findet es
erhab`ne Stimmung nicht,
Erscheinet
lächerlich im Leben, im
Gedicht.
2.
Bescheiden wollt` i
... weiterlesen Zum SchlusseDie Welt ist rauh und dumpf
geworden,
Die Stimm` entfiel ihr nach
und nach,
Die einst in tönenden
Akkorden
Zum offnen Ohr des Menschen
sprach.
Als, aus der Welten Mitte
quel
... weiterlesen Du bist vergangen, eh ichs gedachtDu bist vergangen, eh` ich`s
gedacht,
Wie eine Blume verblüht über
Nacht.
Wie eine Blum` über Nacht
verblüht,
Auf die umsonst der Frühtau
sprüht.
Es sprüht umsonst der frühe
... weiterlesen HuldigungsrufDu hast an lieblicher
Herrlichkeit
Erstiegen die höchste
Stufe;
Die ganze Seele sei dir
geweiht
Zu einem Huldigungsrufe.
O
liebentglommener Rosenstrauch,
Des
Himmels
... weiterlesen Du hattest ein viel zu großes GlückDu hattest ein viel zu großes
Glück,
Das du nicht konntest
ermessen.
Gott hat dir davon genommen
ein Stück,
Nun weißt Du erst, was du
besessen.
Er ließ dir einen Theil
zurück,
... weiterlesen Du heißest Ernst, und Spielen war dein ZielDu heißest Ernst, und Spielen war dein
Ziel,
Du warest uns und warst dir
selbst ein Spiel.
O wie so furchtbar
ernst
Du wurdest nun, indem du dich
entfernst!
Fahr` wohl, auf heitres
... weiterlesen Du kannst mich auch nicht tröstenDu kannst mich auch nicht
trösten,
Natur, wie ich geglaubt;
Dir
ist von Gluth und Frösten
Selbst aller
Trost geraubt.
Ich muß an andrer
Quelle
Erst schöpfen andres
... weiterlesen Großes aus KleinemDu sagest mir: »O nicht zersplittre
In
Lieder dich! web` ein Gedicht!«
Ich
aber sage dir: Verbittre
Mir die
unschuld`ge Freude nicht!
Sieh hin, wie
auf der Aue
Der Sonne Lic
... weiterlesen Du sprichst, o Freund: O Freund, laß dich belehreDu sprichst, o Freund: O Freund, laß
dich belehren,
Wie du das Schlimme
mußt zum Besten kehren,
Wie du den
bittern Stachel kannst versüßen
Und
mit Gewinne lernest einzubüßen.
E
... weiterlesen Du warest klein, und kleine Blumen schling ichDu warest klein, und kleine Blumen
schling` ich
Zum Kranze dir, und kleine
Lieder sing` ich,
So kleine Gaben
großer Liebe bring` ich.
An Blumen
hast du wohl wie sonst Gefallen,
... weiterlesen Du warest mein Gast in der guten ZeitDu warest mein Gast in der guten
Zeit,
Und in der bösen flogst du
weit;
Nun hör` ich dein
Gefieder,
Kommt etwa die gute
wieder?
Du sangest mich an den Sommer
lang,
W
... weiterlesen Herbst LebensabendDu, dieses Jahres Abend, Herbst,
Sei
meines Lebensabends Bild!
Wie langsam
du den Hain entfärbst,
Und deine Sonn`
ist frühlingsmild:
Es lacht das
grünende Gefild`
Tief im O
... weiterlesen (Durchmessen habt ihr längst Gebirg und Wogen)Durchmessen habt ihr längst Gebirg und
Wogen
Mit Wanderschritt und mit des
Schiffes Kiele;
Nur noch gekommen seid
ihr nicht zum Ziele,
Wo auf der Erde
steht der Himmelsbogen!
... weiterlesen Ein fleißiges HausmütterchenEin fleißiges
Hausmütterchen
Versprachest du zu
werden,
Besorgtest gern ihr
Fütterchen
Des Hofes zahmen
Heerden.
Dir sei, verblühtes
Bräutchen,
Des Todes frühes Beutchen
... weiterlesen Ein Knöspchen unentfaltetEin Knöspchen unentfaltet
Ist`s was
der Sturm dir bricht;
Und was daraus
gestaltet
Sich hätte, weißt du
nicht.
Willst du so stark nun
klagen,
So zeigest du dich sch
... weiterlesen Ein leichenbalsamirenderEin leichenbalsamirender
Aegypter ist
mein Herzensdrang,
Ein nach der Kunst
verzierender,
Was er dem Tod von dir
entrang;
Das alles, was uns
peiniget,
Gereiniget,
Soll
... weiterlesen (Ein Schreibtäfelchen im Busen)Ein Schreibtäfelchen im Busen
Ging ich
in den Frühlingswald;
Euch, mir lang`
entwöhnte Musen,
Sucht` ich auf und
fand euch bald.
In die Tafel auf den
Knieen
Schrieb
... weiterlesen (Einen klassischen Dichter in den Händen)Einen klassischen Dichter in den
Händen,
Den romantischen
Frühlingshain durchirrend,
Konnt` ich
lesend und wandelnd nicht vereinen
Jene
Klassicität und die Romantik.
Wenn ich
blic
... weiterlesen Was thut nicht eine Frühlingsnacht?Eingeschlafen im Abendhauch
War der
knospende Rosenstrauch,
Und staunend,
als er früh erwacht`,
Stand er in
voller Blütenpracht,
Was thut nicht
eine Frühlingsnacht
An Mensc
... weiterlesen Zum Christtag 1813Einst hab` ich Märchen zum
Einschläfern dir gesungen,
Nun haben
dich in Schlaf gesungen Engelzungen.
Um
zu erwachen dort, bist du hier
eingeschlafen;
Fahr wohl! im Sturme
sind wir noch, d
... weiterlesen Engel umschweben unsEngel umschweben uns,
Wo wir auch
gehn,
Engel umgeben uns,
Wie wir uns
drehn.
Doch wir erkennen sie
Nicht
in dem Licht,
Und zu benennen
sie
Wissen wir ni
... weiterlesen Entgegen geh ich nun den trüben TagenEntgegen geh` ich nun den trüben
Tagen,
Der traur`gen Zeit, die mir vom
ganzen Jahr
Die unerfreulichste schon
sonst auch war,
Eh` sie so herbe Wunden
mir geschlagen;
Die Zei
... weiterlesen Bethlehem und GolgathaEr ist in Bethlehem geboren,
Der uns
das Leben hat gebracht,
Und Golgatha
hat er erkoren,
Durchs Kreuz zu brechen
Todes Macht.
Ich fuhr vom abendlichen
Strande
Hinaus, hindurc
... weiterlesen (Erschöpft von langen winterlichen Wegen)Erschöpft von langen winterlichen
Wegen,
Auf meines Lebens allertrübster
Reise,
Kam ich hieher, in froher
Hoffnung, leise
Mein Herz an eines
Freundes Herz zu legen.
Da star
... weiterlesen Es bringt die Magd die TodeskundeEs bringt die Magd die Todeskunde
Vom
Schwesterchen der Knabenschaar;
Da
rufen sie mit Einem Munde:
Sie ist
nicht todt, es ist nicht wahr.
Sie
sehen sie mit blassem Munde,
... weiterlesen Vom Bäumlein, das andere Blätter hat gewolltEs ist ein Bäumlein gestanden im
Wald
In gutem und schlechtem
Wetter;
Das hat von unten bis oben
Nur
Nadeln gehabt statt Blätter;
Die
Nadeln, die haben gestochen,
Das Bäuml
... weiterlesen Es ist kein FleckchenEs ist kein Fleckchen
Im Hause
weit,
Kein dunkles Eckchen
Ist weit
und breit,
Aus dem hervor nicht
dränge
Und mir entgegen spränge
Von
Zeit zu Zeit
Eins meiner
... weiterlesen Es ist mir unbegreiflichEs ist mir unbegreiflich,
Wenn ich`s
erwäge reiflich,
Dich einst gehabt zu
haben,
Schönste der
Himmelsgaben.
Schönste der
Himmelsgaben,
Verloren dich zu haben,
... weiterlesen Es ist zu schwer, was ich erlittEs ist zu schwer, was ich erlitt,
Es
ist zu stark, was mich bestritt;
Ich
dacht`, ich wollt` es besiegen,
Aber
ich muß erliegen.
Es ist zu stark,
was ich erlitt,
Es n
... weiterlesen Es kommt der lieblichste der LenzeEs kommt der lieblichste der Lenze,
Von
Glanz umringt,
Doch alle Kränze, die
er bringt,
Sind Todtenkränze.
Den
Frühling sah ich diesmal lächeln
So
dämmerklar,
... weiterlesen Es kommt der Regen des FrühlingsEs kommt der Regen des Frühlings
Und
bringt den Segen des Frühlings,
Die
Blumen stehen und warten
An allen
Stegen des Frühlings.
Und Düfte
streuen die Lüfte
Auf allen Weg
... weiterlesen VerschließungEs rührt mich an der Frühlingslüfte
Schauern,
Sie kommen sanft ans Herz
herangeglitten
Und wollen draus
vertreiben dumpfes Trauern,
Das drinnen
wohnet wie in Winters Mitten.
Ihr L
... weiterlesen Bestrafte UngenügsamkeitEs war das Kloster Grabow im Lande
Usedom,
Das nährte Gott vorzeiten aus
seiner Gnade Strom.
Sie hätten sich
sollen begnügen!
Es schwammen an der
Küste, daß es die Nahrung sei
... weiterlesen Es war eine Thür, kein Schlüssel dranEs war eine Thür, kein Schlüssel
dran,
Die Thür ward niemals
aufgethan,
Wir brauchten sie gar nicht
aufzuthun,
Wir wußten nicht, wozu sie
war.
Wir wissen`s nun,
Es ward un
... weiterlesen Es war kein TraumEs war kein Traum,
Ich muß mirs immer
wieder sagen,
Und glaub` es kaum,
So
traumhaft hat es sich zerschlagen.
Es
war kein Traum,
Ich hab` in schönern
Sommertagen
... weiterlesen Die drei GesellenEs waren drei Gesellen,
Die stritten
wider`n Feind,
Und thäten stets sich
stellen
In jedem Kampf vereint.
Der
ein` ein Österreicher,
Der andr` ein
Preuße hieß,
Davo
... weiterlesen Es waren meine KindchenEs waren meine Kindchen
Zu halten nicht
im Haus,
Wann mit dem
Schäferhündchen,
Die Schafe zogen
aus.
Sie hüpften mit den
Lämmern
Durch`s Feld im
Abendschein,
Und tr
... weiterlesen Angereihte PerlenEs wird durch Seufzerhauch getrübt ein
Spiegel zwar;
Doch wird durch
Seufzerhauch der Seele Spiegel
klar.
Vor Gott ist keine Flucht, als
nur zu ihm. Nicht Trutz
Vor Vaters
Strenge ist, nur
... weiterlesen Anmaßung und BescheidenheitEtwa bei gewalt`gen Thaten
Läßt sich
auch Anmaßung leiden;
Bei bescheidnen
Resultaten
Aber sei nicht
unbescheiden!
Wenn du nur das
Kleinste leistest,
Wird dir`s auc
... weiterlesen Euch ihr beidenEuch ihr beiden,
Muß ich neiden,
Daß
ihr fühlet
Keine Leiden,
Daß ihr
frühe
Durftet scheiden
Von des
Lebens
Oeden Heiden,
Rauhe Stürme
Zu
ver
... weiterlesen Euch preis ich bei jedem rauhen WindEuch preis` ich bei jedem rauhen
Wind,
Daß er euch nicht
berühret,
Und klag` euch bei jedem
Lüftchen lind,
Daß ihrs im Grab nicht
spüret.
Euch preis` ich bei jedem
Schme
... weiterlesen Euer LockenEuer Locken
Lockt mich
nicht,
Morgenglocken,
Morgenlicht!
Daß
nur ließen
Euerm Chor
Sich
verschließen
Aug` und Ohr!
Daß mich
nimmer
Wec
... weiterlesen Auf dem KirchhofEure Geister sind nicht hier
zugegen,
Wo die Todten ihre Todten
legen.
Doch die Gegenwart auch eurer
Leiber
Fühl` ich nicht in diesen
Grabgehegen.
Daß ihr läget unter
diesen Hüge
... weiterlesen Bei SonnenuntergangFahr` wohl, o goldne Sonne,
Du gehst zu
deiner Ruh`;
Und voll von deiner
Wonne
Gehn mir die Augen zu.
Schwer
sind die Augenlider,
Du nimmst das Lied
mit fort.
F
... weiterlesen Feige sind die UnglücksfälleFeige sind die Unglücksfälle,
Denn
sie kommen stets in
Schaaren.
Calderon.
Einen
einzlen Mann, der wehrlos
Steht und
friedlich angethan,
Anzugreifen,
... weiterlesen Freuet euch, ihr LebendenFreuet euch, ihr Lebenden,
Liebenden
Vereines,
Freut euch
freudegebenden
Himmelssonnenscheines!
Und
die euch erworbenen,
Die man euch
entrissen
Euere gestorbene
... weiterlesen Freundesbrief, zu guter StundeFreundesbrief, zu guter Stunde
Kommst
du, ob, in der du kamest,
Eine böse
Stund` auch sei.
Denn ich fühlte mich
verlassen
Von den Menschen; doch den
Menschen
Steht`s, mich z
... weiterlesen Frühlingsblumen müßtenFrühlingsblumen müßten
Welken eh`
sie blühn,
Dächten sie und
wüßten,
Was sie machet grün,
Daß
es stammt aus Grüften
Und aus
Moderduft,
Was geklärt zu Düften
... weiterlesen Auf einen Pfeifenkopf mit Blüchers BildFüll` mich mit edlen Blättern
an,
Weil Blüchers Bild hier
steht,
Und zünde sie als Opfer
an,
Daß ihn der Rauch umweht.
Der
alte Held, von Pulverrauch
Gebräunt in
... weiterlesen Fünfzig Fabeln für KinderFünfzig Fabeln für Kinder,
Mit
anschaulichen Bildern,
Nett von Spekter
gezeichnet,
Für die Jugend
geeignet,
Hast du, Freund, mir
empfohlen,
Und ich ließ sie mir holen.
... weiterlesen Gar zu schnakisch, gar zu schnakischGar zu schnakisch, gar zu
schnakisch
War mir anzusehn dein
Tanz;
Ob kosakisch, ob hanakisch,
Ob
polakisch, ob morlakisch,
Wußt` ich
nicht zu sagen ganz.
Gar zu schnakisch,
ga
... weiterlesen Becher und WeinGebt Ohren meinem Spruche,
Vernehmt und
trinket nur,
Ein Bruchstück aus dem
Buche
Der Weisheit der Natur.
Es
fiel ein Strahl der Sonne
Zugleich mit
Adams Fall,
... weiterlesen Geh nur immer gradeGeh nur immer grade
Fort auf deinem
Pfade!
Nur nicht so mit
schwerem
Bündel dich belade!
Ob dich
Sonne senge,
Oder Thau dich bade;
Geh
nur immer grade
F
... weiterlesen Geh! du kannst ja doch nicht bleibenGeh`! du kannst ja doch nicht
bleiben;
Warum willst du gleich nicht
gehn?
Warum willst du länger
leiden,
Ringen noch mit
Todeswehn?
Geh`, der Schwester
nachzueilen,
Laß sie
... weiterlesen FührungGeschrieben im vierzigsten
Lebensjahre.
Dich, Israel, hat in der
Wüste Jehova wunderbar geführt,
Er
hat dich zum Verheißungslande durch
Irren vierzig Jahr` geführt.
Er hat
dich
... weiterlesen GesprächGespräch
zwischen einem
Altwürttemberger und dem Freiherrn von
Wangenheim
(Gegenstück zu Uhlands
»Gespräch« in dessen
Gedichten.)
(November 1816.)
... weiterlesen Gestorben sein, muß eine Wonne seinGestorben sein, muß eine Wonne
sein,
Zu sterben auch ist keine große
Pein;
Als sterben schwerer ist es,
sterben sehn
Das, was man liebt, doch
wird`s vorübergehn;
Wenn sie uns dann
... weiterlesen Glücklich ihr, daß ihr der Welt entronnenGlücklich ihr, daß ihr der Welt
entronnen,
Eh das Netz der Wirrung euch
umsponnen,
Das um die da leben wirft
das Leben,
Und nicht Einsicht kann`s,
nur Tod, entweben.
Wie si
... weiterlesen Glücklich, wer zur Ruh sich legtGlücklich, wer zur Ruh sich legt,
Eh
sein Herz ein Wunsch bewegt.
Denn die
Welt befriediget
Nie den Wunsch, den
sie erregt.
Glücklich, wer in seiner
Brust
Diesen Baum der Lu
... weiterlesen Primula verisGoldne
Himmelsschlüsselchen
Erschließt den
Blumenhimmel jetzt!
Mit thaugefüllten
Schüsselchen
Werde der Frühlingstisch
besetzt!
Mit thaugefüllten
Schüsselchen
I
... weiterlesen Als sich der Tod meiner Kinder bejährteGrad` in diesen Tagen,
Da ich wollte
klagen,
Daß du hingeschieden
Um die
Zeit vorm Jahr,
Blickt dein Bild so
klar,
So mit stillem Frieden
Auf mich
wunderbar,
Da
... weiterlesen Großvater ist gegangenGroßvater ist gegangen,
Eh` er dich
konnt` umfangen.
Ihr waret, um zu
wandern
Das eine hier zum andern,
Zu
jung, zu alt von Jahren.
Da ist er
hingefahren,
Wo Näh und
... weiterlesen Habt ihr, liebe KnabenHabt ihr, liebe Knaben,
Wohl um eure
Gaben
Zweimal schon gebeten?
Und seid
gar betreten,
Daß ich schwieg -
unhuldig?
Seid nicht
ungeduldig!
Höret, was mich störte:
... weiterlesen Hat von allen LächelnHat von allen Lächeln
Sich verhalten
keines?
Hat sich von so
vielen
Lächeln nicht ein
kleines
Zwischen Erd` und Himmel
Hier
verhalten? Eines
Nur von all` den
Lächeln
... weiterlesen Hats doch schwer genug zu tragenHat`s doch schwer genug zu tragen,
Am
Verluste schwer genug;
Soll das Herz
dazu sich sagen,
Daß es ihn als Strafe
trug?
Nagte, meine Schuld zu
strafen,
Unschuldsknosp
... weiterlesen Hebet, WolkendeckenHebet, Wolkendecken,
Euch hinweg vom
Licht! -
Liebe Wolkendecken,
Hebt euch
lieber nicht!
Denn in meiner
Seele
Bild` ich jetzt mir ein,
Wie zur
Freude fehle
... weiterlesen Heiland FrühlingHeiland Frühling ist ins Land
gekommen;
Bring` er Heil und Heilung
allem, allen!
Heile von Beklemmung, was
beklommen,
Heile vom Verfalle, was
verfallen,
Von der Überfrömmigkeit di
... weiterlesen An die KleingebliebenenHeranzualtern ist der Jugend Los,
Und
kleine Kinder wachsen mählich
groß,
Dann machen sie sich von den
Eltern los,
Und wiegen kannst du sie
nicht mehr im Schoß.
Doch ihr,
... weiterlesen GeduldHerz! wir haben manches Jahr
Nun
gedient in Treuen,
Und gehofft wohl
immerdar,
Lohn sollt` uns erfreuen.
Da
die Hoffnung eitel war,
Soll es uns
gereuen?
Nein, versuchen
... weiterlesen HerbsthauchHerz, nun so alt und noch immer nicht
klug,
Hoffst du von Tagen zu
Tagen,
Was dir der blühende Frühling
nicht trug,
Werde der Herbst dir noch
tragen!
Läßt doch der spiele
... weiterlesen Fränkisches VolksliedchenHeut auf die Nacht
Schüttl` ich meine Birn`,
Fallen`s oder fallen`s net.
Heut auf die Nacht
Geh` ich zu meiner Dirn`,
Mag sie oder mag sie net.
Der Kinder Geburtstagswunsch an ihre MutterHeut kommen deine Vier,
Um Glück zu
wünschen dir
Zum Tag, der dich
gebar.
Sechs waren es vorm Jahr;
Nun
fehlt das Pärchen. Nein!
Es stellet
mit sich ein,
Kommt herge
... weiterlesen Hier im dunkeln StübchenHier im dunkeln Stübchen
Saßen meine
Bübchen,
Und das Mädchen
drunter,
Lauschten froh und
munter,
Harrend ungeduldig,
Bis die
Mutter huldig,
Würd` aufthun die Thü
... weiterlesen HimmelschlüsselHimmelschlüsselchen ist genannt ein
goldnes
Feingebildetes Blümchen auf
der Wiese,
Weil den Himmel auf Erden
sieht die Unschuld
Aufgeschlossen im
Frühling unter Blumen.
»Himmelsc
... weiterlesen Hoffte, daß du solltest bei mir bleibenHoffte, daß du solltest bei mir
bleiben,
Nie verlassen, Töchterchen,
den Vater,
Wenn die Knaben aus dem
Hause liefen,
In der Welt ihr eignes
Glück zu suchen,
Losgerissen von der E
... weiterlesen Oder Vogelsang zu tragenHolly-tree.
Also sei ich selbst, und
also mein Gedicht,
Wie die Stechpalm`
unten rauh von Blättern sticht,
Wo das
Vieh sie wollte nagen;
Aber oben
stechen ihre Blätter nich
... weiterlesen Hyacinthe, deren GlockenHyacinthe, deren
Glocken
Mandelröthelnd ich den
Locken
Den kastanienbraunen gab
Meiner
Liebsten mit ins Grab!
Hyacinthe,
deiner Glocken
Nun beraubt, mußt du
verstock
... weiterlesen RitornelleI.
1.
Laßt Lautenspiel und
Becherklang nicht rasten,
Solang` es
Zeit ist zu der Jugend Festen.
Ist
Fasching aus, so folgen dann die
Fasten.
2.
... weiterlesen Schöner LebenslaufIch bin geboren schöner als es euch
deuchtet;
Ich bin gestorben schöner
als ihr es denket.
Der Morgenstern hat
mir ins Leben geleuchtet,
Der
Abendstern mich ins Grab mit Fackeln
gesenket.
... weiterlesen Winter und FrühlingIch danke Gott, daß diese
Plage
Gefallen in die kurzen Tage,
Die
schneller gehn mit nächt`gem
Tritt,
Und nehmen doch die Plage
mit.
Mir blieb in diesen kurzen
Tagen
... weiterlesen Erste und letzte ReiseIch ging aus meinem Vaterland
Ein
einziges Mal im Leben,
Und habe, weil
ich dich draußen nicht fand,
Mich
schleunig zurück begeben.
Ich werde
nach keinem fremden Strand
Mich
... weiterlesen Vor den ThürenIch habe geklopft an des Reichtums
Haus!
Man reicht` mir `nen Pfennig zum
Fenster heraus.
Ich habe geklopft an
der Liebe Thür!
Da standen schon
funfzehn andre dafür.
... weiterlesen Ich hab ein Märchen gehört einmalIch hab` ein Märchen gehört
einmal:
Ein Mann waldeinwärts
machte
Den Weg, da saß im
Abendstral
Ein Kinderpaar und
lachte.
Das lachende Paar ihn Wunder
nahm,
Doch g
... weiterlesen An Freund BarthIch hatt` im Haus zwei Bilder,
Die
waren ganz gleich gethan,
Und eines sah
immer milder
Mich als das andre
an.
Jedes gefiel mir besser,
Das mir
zuletzt erschien,
... weiterlesen Auf das Mädchen aus Potsdam, ProchaskaIch müßte mich schämen, ein Mann zu
heißen,
Wenn ich nicht könnte führen
das Eisen,
Und wollte Weibern es
gönnen,
Daß sie führen es
können!
Wer ist der Gesell, so f
... weiterlesen (Ich sah den Himmel seltsam geteilt)Ich sah den Himmel seltsam geteilt
In
Trübes und in Klares;
Alles Dunkle
zusammengeeilt
Und alles Helle war
es.
Die ganze nordische Hälfte
war
Mit grauem Gewölk umz
... weiterlesen Morgen-AbendsternIch schaut` am Neujahrsabend
Zum Himmel
aus und sah:
Im Westen stand so
labend
Der Stern der Liebe da.
Ich
blickt` am Neujahrsmorgen
Dann wieder
auf, und sieh`!
Am Himm
... weiterlesen AbendliedIch stand auf Berges Halde,
Als heim
die Sonne ging,
Und sah, wie überm
Walde
Des Abends Goldnetz hing.
Des
Himmels Wolken tauten
Der Erde Frieden
zu,
Bei Aben
... weiterlesen SchlummerliedIch war ein böses Kind
Und schlief nie
ungesungen.
Doch schlief ich ein
geschwind,
Sobald ein Lied
erklungen,
Das meine Mutter sang
gelind.
Und also bin ich noch,
... weiterlesen AbschiedIhr Berg` und o ihr Thäler, hoch und
tief,
Die ihr mir lange war`t ein
fremdes Land,
In welchem nie mein Herz
die Heimat fand,
Die stets der
Sehnsucht aus der Ferne rief!
Da
endlich
... weiterlesen Ihr fünf RosendorneIhr fünf Rosendorne,
Ihr fünf
Rittersporne,
Ihr fünf
Eisenhütchen,
Löwenrachenblütchen!
Ihr
fünf Rosendorne
Was habt ihr im
Zorne
Röslein nicht vertheid
... weiterlesen Vorreiter SchillIhr kühnen Lützowschen Jäger,
Die
ihr reitet im Mondenlicht,
Ihr kühnen
Lützowschen Jäger,
Vergeßt doch
euren Vorreiter nicht.
Ihr kühnen
Lützowschen Jäger,
... weiterlesen An die Widersacher des deutschen SteinsIhr seid gewiß nicht echtes deutsches
Gold,
Und scheut euch vor der
Probe,
Weil ihr davon durchaus nichts
hören wollt,
Daß man den Prüfstein
lobe.
Den, der den Busen hat
... weiterlesen Traurige FrühlingsherrschaftIhr Vögel, wenn ihr warten wollt mit
Singen,
Bis meine Lieder hell wie sonst
erklangen!
Ihr Blumen, wenn ihr eh`r
nicht wollt entspringen,
Bis Freude
blühn ihr seht auf meinen Wangen!
... weiterlesen Im Sommer war es mir ein Trost, mit BlütenIm Sommer war es mir ein Trost, mit
Blüten
Die Gräber meiner Kinder zu
umfloren;
Neu glaubt` ich mir die
blühenden geboren,
Wenn sich die
Knospen aufzubrechen mühten.
Nun
... weiterlesen Gestillte SehnsuchtIn goldnen Abendschein getauchet,
Wie
feierlich die Wälder stehn!
In leise
Stimmen der Vöglein hauchet
Des
Abendwindes leises Wehn.
Was lispeln
die Winde, die Vögelein?
Sie
... weiterlesen Winter-LerchentonIn Lüften hängt ein Lerchenton,
Mein
Ohr hat staunend ihn vernommen.
Ist`s
eine, die noch nicht entflohn?
Ist`s
eine, die zurückgekommen,
Gelockt von
Frühling schon,
Da ri
... weiterlesen Zu Lessings DenkmalJeder Deutsche, wenn er Lessing nennen
höret, fühle Stolz;
Der, der Bildung
Baum zu pflanzen, ausgereutet faules
Holz.
Deutschen Geistes sprödes Erz
mit männlicher Begeist`rung schmolz,
... weiterlesen Adler und LercheKönnt` ich steigen,
Dem Adler
gleich,
Der kommenden Sonn`
entgegen,
Die Brust getaucht
In
Morgenrot,
Badend in Glanz des
Äthers,
Weil in Tiefen
Die Nacht noch
... weiterlesen FestliedLasset uns zählen,
Welch`s sind unsre
Bundsgenossen,
Damit wir sehn
unverdrossen,
Ob`s uns kann
fehlen!
Wer ist der erste der
Bundsgenossen?
Das ist der Herr mit dem
... weiterlesen Bild der ErinnerungLerchenabendsang
Schwebet in den
Lüften,
Hirtenflötenklang
Kommt aus
fernen Triften;
Und des Waldes
Grün
Zittert im Karmin,
Den die
Abendstrahlen
Auf die Wipf
... weiterlesen Zum AnfangMache deinem Meister Ehre, o Geselle,
baue recht!
Wie das Maß er hat
genommen, nimm die Kelle, baue
recht!
Nicht um deine Mitgesellen
sorge, wie sie mögen baun;
Dafür laß
den Meister so
... weiterlesen Ausdruck der EmpfindungManches hab` ich wohl empfunden,
Als es
lebend vor mir stand,
Doch den rechten
Sinn gefunden
Erst, als ich die Worte
fand.
Darum auch ist
Weltverklärung,
Poesie, dein
... weiterlesen An meinen BruderMein Bruder zieht ins Feld,
Und ich
soll bleiben!
Daß ich ihm bleibe
gesellt,
Will ich eins
schreiben,
Seines Mutes rauhes
Erz
Gürten mit des Liedes Scherz.
W
... weiterlesen Frühling LiebsterMein Liebster geht mit fliegenden
Haaren,
Mit blauem Barett und grünem
Gewand;
Die Blumen gehn um ihn in
Scharen,
Und die Rose an seiner
Hand.
Anheben zu schlagen die Nachti
... weiterlesen Meine GutenMeine Guten,
Meine Lieben,
Auf den
Fluten
Fortgetrieben,
Auf den dunkeln
Fluten fort
Nach dem Hafen
Aus dem
Meere,
Um zu schlafen
Mit dem Heere,
... weiterlesen TotenopferMeinem Vater muß ich`s danken,
Der
nunmehr im Grabe ruht,
Daß er nie die
kühnen Ranken
Stutzte meinem
Jugendmut.
Ihm im Grabe muß ich`s
danken,
Daß er meine Poesi
... weiterlesen (Mir träumt, ich stünd auf einem Fels-Eilande)Mir träumt`, ich stünd` auf einem
Felseilande
Allein mit mir, und wie aus
Nebelflore
Späht` ich mit Augen,
horcht` ich mit dem Ohre
Hinüber fern
nach einem festen Lande;
... weiterlesen Mir zum Troste wollt ich sprechenMir zum Troste wollt` ich sprechen:
Die
ein Töchterchen begraben,
Hat noch
Hoffnung, daß sie eine
Andere
gebäre.
Doch mir dünkt es ein
Verbrechen,
Dieses nur gedac
... weiterlesen Die Eintagsfliege am JohannistagMit dem ersten Strahl der Sonne
Bist du
weislich aufgestanden,
Daß von deines
Tages Wonne
Dir kein Teilchen komm`
abhanden,
Flüchtigste vom Stamm der
Fliegen,
Leicht
... weiterlesen Mit dem Himmel zankenMit dem Himmel zanken
Kann ich freilich
nicht,
Aber ihm zu danken
Für das
Strafgericht,
Scheint mir eine schwere
Pflicht,
Daß von meinen Kranken
Zwei
ins Grab nur, un
... weiterlesen Mit der Fülle liebevollster lieblichester NamenMit der Fülle liebevollster
lieblichester Namen,
Herzchen,
Liebchen, Kind! mit jedem besten besten
Namen
Nannt` ich gern im Leben dich; in
solchem Liebesschwanken,
Tochter, blieb
bei viele
... weiterlesen Mit frischen Blumen täglich will ich zierenMit frischen Blumen täglich will ich
zieren
Dein Bild, und wenn sie ihren
Glanz verlieren;
So, sprech` ich dann,
verlor sie selber ihren.
Dann
lächelt sanft dein liebes Bild dazwi
... weiterlesen Mit soviel ich einst zu deinen ThorenMit soviel ich einst zu deinen
Thoren
Eingezogen bin,
Daß soviel mir
noch sind unverloren,
Das ist mein
Gewinn.
Was in dir mir ward
hinzugeboren,
Nahmst du wieder hin;
... weiterlesen WintersonneMond und Sonne scheint so schön,
Wie
im Frühling immer;
Öder nur die
Winterhöh`n
Macht der kalte
Schimmer.
Ach vom Himmel kann die
Lust
Nicht hernieder steigen,
... weiterlesen MorgenlichtMorgenlicht!
Weckst du heut` und morgen
nicht
Meine schlafen gegangnen,
Die
vom Schlummer umfangnen,
Dicht von
Schatten umhangnen, dicht?
Die vom
Schlummer umfangnen,
M
... weiterlesen Musen, meine FreundinnenMusen, meine Freundinnen,
Oft schon in
betrübten Lagen
Brachtet ihr mir Trost
ins Haus,
Nie doch wie in diesen
Tagen,
Als die lieben Kinder mir
An
der Seuche niederlagen,
... weiterlesen An den SturmwindMächtiger, der du die Wipfel dir
beugst,
Brausend von Krone zu Krone
entsteigst,
Wandle du stürmender,
wandle nur fort,
Reiß mir den
stürmenden Busen mit fort.
Wie das
Ge
... weiterlesen Auf die Schlacht an der KatzbachNehmt euch in acht vor den Bächen,
Die
da von Tieren sprechen,
Jetzt und
hernach!
Dort bei Roßbach! dort bei
Roßbach!
Dort von eueren Rossen
Hat
man euch einst geschossen,
... weiterlesen Nicht allein zu SchmerzerbeutungNicht allein zu
Schmerzerbeutung
Unheilvoller Worte
Deutung
Sprech` ich, wie ich hörte,
nach,
Die zum Kind die Mutter
sprach:
Was zu naschen, was zu
spielen
Von so sc
... weiterlesen WohnlichkeitNicht am Meere will ich wohnen,
Wo ans
Land die Woge schlägt,
Grüße bringt
von fremden Zonen,
Wo mich hin kein
Nachen trägt.
Wohnen nicht am
großen Flusse,
Der in
... weiterlesen Nicht ein RosenknöpfchenNicht ein Rosenknöpfchen
Mit gesenktem
Köpfchen,
Mit dem Wurm im
Herzen,
Sank vom schwachen
Stiel.
Nicht ein Apfel, tödtlich
An
den Bäckchen röthlich,
War
... weiterlesen Nicht genug, daß ich mich grämenNicht genug, daß ich mich grämen
Muß
und schämen,
Vor die Augen zu
treten
Aller frohen Leute,
Die ich
sonst nicht scheute,
Selbst
betreten
Bin ich heute
Vor
... weiterlesen Nicht von kunstbehaunenNicht von kunstbehau`nen,
Gelben,
weißen, braunen
Marmorn
anzustaunen
Soll ein Grabmal
stehn.
Sollt` ich starre Massen
Schwer
euch drücken lassen?
Hier will ich mit
n
... weiterlesen Nie von ZeichendeuteleinNie von Zeichendeutelein
Laß dich mehr
betrügen!
Denn die bösen treffen
ein,
Und die guten lügen.
Meines
Kindes Herze brach,
Wie`s der Traum
gesprochen;
Und
... weiterlesen Niemals anders sah ich dich erwachenNiemals anders sah ich dich
erwachen
Als mit einem heitern
Lachen,
Gleich als ob vom
Paradiesesbaume
Blüthen du gepflückt
im Traume.
Und so hoff` ich, daß mit
heiterm Lach
... weiterlesen ReisezielNun ist das Leben an seinem Ziel,
Und
ohne Zweck war die Reise.
O Jüngling,
rühre das Saitenspiel,
Schon morgen
wirst du zum Greise.
Das lecke Schiff
und der morsche Kiel
... weiterlesen Nun laß den Handel uns beendigenNun laß den Handel uns beendigen,
Was
ist noch fällig deinen Ordern?
Leicht
ist`s und kurz uns zu verständigen;
Zu
lassen hab` ich, du zu fordern.
Nimm,
was du noch willst
... weiterlesen Nun seh ich wohl, warum so dunkle FlammenNun seh` ich wohl, warum so dunkle
Flammen
Ihr sprühtet mir in manchem
Augenblicke,
O Augen, gleichsam um in
einem Blicke
Zu drängen eure ganze
Macht zusammen.
Dort ahnt` i
... weiterlesen Nun will die Sonne so hell aufgehnNun will die Sonne so hell aufgehn,
Als
sei kein Unglück die Nacht
geschehn.
Das Unglück geschah auch
mir allein,
Die Sonne, sie scheinet
allgemein.
Du mußt die Na
... weiterlesen Nun will ich fahren in die GrubeNun will ich fahren in die Grube
Mit
leichtem Herzen, unverzagt
Und
schamfrei, da der Dänenbube
Aus
Schleswig-Holstein ist gejagt.
Da
wieder predigen und lehren
In Ki
... weiterlesen Nun, mein Köpfchen flachsenNun, mein Köpfchen flachsen,
Glaubt
ich dich entwachsen
Jeglicher
Gefahr,
Da so hoch du reichest,
Daß
dem Tisch du gleichest,
Und darüber
gar
Ungehindert mit den Bli
... weiterlesen Nur wer gelebt in einer VolksgemeineNur wer gelebt in einer
Volksgemeine,
Sollt` in derselben
werden auch begraben;
So möchten sie
ihr Fest zusammen haben,
Im Mondschein
nun, wie sonst im Sonnenscheine.
Euch
a
... weiterlesen O Bildnerin, Natur, von keinen SchrankenO Bildnerin, Natur, von keinen
Schranken
Ist deiner Phantasie Gebiet
umgrenzet;
Und wie dein Odem wintert
oder lenzet,
Entflittert er und
kräuselt neue Ranken.
Wie Blasen st
... weiterlesen O goldnes MorgenrothO goldnes Morgenroth,
O süße
Frühlingsluft!
Die Todten sind doch
todt,
Die Gruft bleibt eine
Gruft.
Wie auch mit buntem
Leben
Euch blühend mag umgeben
Der D
... weiterlesen O ihr SternenaugenO ihr Sternenaugen,
Oder
Augensterne!
Könnt` ihr aus der
Ferne
Diese Thränen saugen,
Die ich
um euch wein` und weine gerne?
O ihr
Augensterne,
Oder Sternenaug
... weiterlesen O WeihnachtsbaumO Weihnachtsbaum,
O
Weihnachtstraum!
Wie erloschen ist dein
Glanz,
Wie zerstoben ist der
Kranz,
Der um dich den
Freudentanz
Schlang zur
Weihnachtsfeier.
O Weihn
... weiterlesen O wie mattO wie matt
Ist dein Glanz,
Jedes
Blatt
Welk am Kranz.
Welk am
Kranz
Jedes Blatt,
Und dein Glanz
O
wie matt!
O wie stumpf
Ist dein
Duft,
... weiterlesen EinladungO wie soll der Nachtigallen
Seele denn
ins Ohr dir fallen,
Wenn dir immer noch
vor Ohren
Summet das Geschwätz von
Thoren.
Und wie soll dir
Rosenblüte
Wirklich blühe
... weiterlesen Oft denk ich, sie sind nur ausgegangenOft denk` ich, sie sind nur
ausgegangen,
Bald werden sie wieder
nach Haus gelangen,
Der Tag ist schön,
o sei nicht bang,
Sie machen nur einen
weitern Gang.
Ja wohl, sie sind
... weiterlesen Oft ist mir, müss ein Wunder geschehnOft ist mir, müss` ein Wunder
geschehn,
Es müsse das Grab sich
theilen,
Hervor meine beiden Engel
gehn
Und in die Arme mir
eilen.
Geduld! es wird kein Wunder
geschehn,
... weiterlesen WaldandachtOrgeltöne brausen
Durch der Tannen
Haar,
Und mit stillem Grausen
Knie`
ich am Altar,
Den in Waldeshallen
Mir
der Frühling baut,
Und des Herzens
Wallen
Wird im
... weiterlesen Pflegte stets die PoesiePflegte stets die Poesie
Mir den
Zustand zu begleiten,
Doch im Anfang
pflegte sie
Zu begleiten ihn vom
Weiten.
Immer näher ist
gerückt
Dann dem Zustand sein Erkennen
... weiterlesen An unsere SpracheReine Jungfrau, ewig schöne,
Geist`ge
Mutter deiner Söhne,
Mächtige von
Zauberbann,
Du, in der ich leb` und
brenne,
Meine Brüder kenn` und
nenne
Und dich selber preisen ka
... weiterlesen Goethe und die DichtungReinem Meister ahmt` ich nach,
Ob es
auch der größte wäre;
Seinen Lauf
hat jeder Bach,
Jeder Strom hat seine
Sphäre;
Aber einen muß ich
nennen,
Ihn als Leitstern anerkenn
... weiterlesen Reizender als alle SprachenReizender als alle Sprachen,
Die ich
jemals lernt` und sprach,
Tönt, was
deine Lippchen brachen,
Mir noch jetzt
im Traume nach.
Wenn man dir von
Großpapachen
Und von
... weiterlesen Roland zu BremenRoland, der Ries`, am
Rathaus zu
Bremen
Steht er im Standbild
Standhaft
und wacht.
Roland, der Ries`,
am
Rathaus zu Bremen,
Kämpfer einst
Kaisers
Karls
... weiterlesen Sagt mir nichts von Erden JammerthalenSagt mir nichts von Erden
Jammerthalen!
Quält euch nicht, so
habt ihr keine Qualen.
Laßt mich
freu`n der Erd`, auf die der
Himmel
Täglich ausgießt volle
Freudenschalen!
Soll ich
... weiterlesen Sagt mir nur und laßt mich fühlenSagt mir nur und laßt mich
fühlen,
Daß ich noch was andres
bin
Als ein Vater, dem
durchwühlen
Diese Schmerzen jeden
Sinn!
Sagt mir nur und laßt mich
fühlen,
Daß
... weiterlesen Sag, wo nun entbundenSag`, wo nun entbunden
Geht dein
Himmelsflug,
Ob er ist
verschwunden
Jener Schmerzenszug,
Den
umher am Munde
In der letzten
Stunde
Hier dein Antlitz trug?
... weiterlesen Scharnhorsts GrabschriftScharnhorst, der edle Horst der
Scharen,
Der unermüdet seit fünf
Jahren
Ein Preußenheer im stillen
schuf;
Als er das Heer ins Feld
geführet
Und sah, es hielt sich, wie`s
gebühre
... weiterlesen Schlafet bei der BlumenSchlafet bei der Blumen
Stillem
Kerzenschein
In den
Heiligthumen
Meiner Schmerzen
ein!
Keine Klag` erschreck` euch,
Und
kein Seufzer weck` euch,
Gottes Friede
deck` euc
... weiterlesen Ein SeufzerSchlimme Lose,
Daß der Himmlischen
Zorn
Jeder Rose
Beigegeben den
Dorn;
Aber schlimmer,
Daß die Rose
verblüht,
Und noch immer
Sticht der
Dorn im Gemü
... weiterlesen Schmeichelndste der LügnerinnenSchmeichelndste der
Lügnerinnen,
Hoffnung,
Laß die
Täuschung nicht
zerrinnen,
Hoffnung.
Webe zu dein
Truggewebe,
Fahr` nur
Fort, den
goldnen Duft zu spinnen,
... weiterlesen An den LenzSchmücke doch, du Hand des
Lenzen,
Schmücke diese Fluren
doch,
Daß ich sie zuletzt
erglänzen
Seh` in vollem Glanze
noch.
Daß, wenn ich einst einsam
weine,
Aus der
... weiterlesen Seh ich eure BettchenSeh` ich eure Bettchen
Beide stehen
leer,
Wird das Herz mir schwer;
In dem
Ruhestättchen
Regt es sich nicht
mehr.
O ihr Amorettchen,
Seid ihr
ausgeschlüpft,
... weiterlesen Sei in deinem TrauerfallSei in deinem Trauerfall
Doch nicht so
unduldsam all,
Wenn sie trösten
dich, so gut
Sie`s verstehn, mit
Wortgelall!
Wenn man dir dein
Herzgefühl
Gibt zurück
... weiterlesen Sei nur ohne SorgenSei nur ohne Sorgen,
Wie sich das
ertrage!
Schläfst du lang am
Morgen,
Sind dir kurz die Tage.
In der
Nacht verborgen
Ruhet wohl die
Plage,
Und von heut zu morgen
... weiterlesen Selber der Gesundheit FülleSelber der Gesundheit Fülle
Dient dir
jetzt nur zum Verderben;
Schwerer
sprengt der Geist die Hülle,
Und wir
seh`n dich langsam sterben.
Nicht als
wie ein Licht verlischt
... weiterlesen Selbst den Tod wollt ich belügenSelbst den Tod wollt` ich
belügen,
Ließe sich der Tod
betrügen!
Weil es heißt, der lebe
lange,
Den man todt gesagt,
Hab` ich,
deines Lebens bange,
Dich als todt ge
... weiterlesen Seufzer, die ihr wehetSeufzer, die ihr wehet,
Thränen, die
ihr gehet,
Könnt ich selber mit euch
gehn,
So entging ich meinen
Wehn.
Seufzer, die ihr wehet,
Von
mir angeflehet:
Bringt
... weiterlesen Sie feiern FreudenfesteSie feiern Freudenfeste
Und laden frohe
Gäste,
Und haben uns, o Schaden,
Dazu
nicht eingeladen.
Ich denke gar, sie
nähmen
Uns auf nicht, wenn wir
kämen;
Doch
... weiterlesen Sie haben das Herz aus der Brust mir genommenSie haben das Herz aus der Brust mir
genommen
Und haben`s gelegt in ein
Grab;
Das Leben, es ist mir abhanden
gekommen,
Es ist mir gegangen
hinab.
Ihr Seufzer beklommen,
Ihr Au
... weiterlesen Sie haben ganz, o Kind, um das wir trauernSie haben ganz, o Kind, um das wir
trauern,
Mit Blumen dich und Kränzen
überdecket;
Die werden tief nun, wo du
liegst gestrecket,
Mitmodernd, deinen
Leib nicht überdauern.
... weiterlesen GlosseSie hat nicht Lust, mich
freizulassen,
Noch Lust, auch mich ans
Herz zu fassen.
Dem Vogel gleich im
Vogelbauer,
Der Tag und Nacht von Liebe
singt,
Der, ob`s ihr nicht zu Herzen
dring
... weiterlesen Siebenundzwanzig Franzosen in einer fränkischen SSiebenundzwanzig Franzosen
In einer
fränkischen Schmieden;
Der Schmied
soll die Säbel fegen,
Sie lassen ihm
keinen Frieden.
Siebenundzwanzig
Franzosen,
Sie haben and
... weiterlesen So bringt ihr mir noch immer eure RosenSo bringt ihr mir noch immer eure
Rosen,
Ihr bringt mir, meine Theuren,
theure Rosen.
Wie einst im Lächeln
eurer Wangengrübchen,
Bringt ihr nun
aus der Gruft mir eure Rosen.
Nur da
... weiterlesen Die WinternachtigallSo laut im Winterzimmer schmettert
Die
Nachtigall,
Daß sich ein
Frühlingshain beblättert
An ihrem
Schall:
Zum blauen Himmel wird die
Decke
Und jede Wand zur grünen Hecke,
... weiterlesen HerbstfrühlingsliedSo oft der Herbst die Rosen stahl,
Ich
weiß nicht, wie`s entsprungen,
Doch
ist mir hell noch jedesmal
Ein
Frühlingslied entklungen.
Der
Frühling, der vorüberfuhr,
... weiterlesen So weit nun hab ichs schon gebrachtSo weit nun hab` ichs schon
gebracht
Mit meinem Schmerz bei Tag und
Nacht,
Daß ich dich lieber weiß
begraben,
Als sollt` ich nie gehabt
Dich haben.
Doch daß ich nicht, wär
mir`s
... weiterlesen Soll ich nun die Stadt verlassenSoll ich nun die Stadt verlassen,
Wirds
nicht schwer mir fallen,
Meinen
Abschied kurz zu fassen
Von den
Lebenden Allen.
Aber schwer wird mir
das Scheiden
Von zwei lieb
... weiterlesen Sonne, gehst du niederSonne, gehst du nieder,
Und der Lerche
Lieder
Jubeln nach mit Schall
Deinem
Feuerball!
Wenn Du aufgehst
wieder,
Jubeln Lerchenlieder
Deinem
Feuerball
Wie
... weiterlesen Sonst pflegen die Menschen Mitleid zu tragenSonst pflegen die Menschen Mitleid zu
tragen
Mit einem, den der Himmel
geschlagen.
Mich aber wollen in diesen
Tagen
Nur desto mehr die Menschen
plagen;
Soll ich darüber mich beklage
... weiterlesen Sonst vom Sterben konnt ich plaudernSonst vom Sterben konnt ich
plaudern,
Ohn` Entfärben oder
Schaudern,
Und der Mund wohl
lachte,
Der dabei nichts
dachte.
Etwas hab` ich jetzt zu
denken,
Da ins Grab ic
... weiterlesen Sonst wann ich dich, mein KindchenSonst wann ich dich, mein Kindchen,
Am
Morgen sah erwacht,
Fand ich dich
schöner, frischer
Geworden
übernacht.
Nun Morgens, wenn dein
Bildchen
Mir hier entgegenlacht
... weiterlesen Sonst wenn ich gegangenSonst wenn ich gegangen
Durch Felder
ein Stück,
Mich zog das Verlangen
Zum
Hause zurück.
Und wenn ich zur
Reise
Mich wagte hinaus,
Aus fernerem
Kreise
... weiterlesen Sprechen muß ich immerdarSprechen muß ich immerdar:
Ach, das
ist nicht! ach, das was war!
In ein
Bild versenk` ich mich
Mit Gedanken
lieb und traut,
So darein verdenk` ich
mich,
Bis es lebend
... weiterlesen Für die sieben TageSprich, liebes Herz, in deines Tempels
Mitten,
Für sieben Wochentage sieben
Bitten.
Zum ersten Tag: Laß deine
Sonne tagen
Und Licht verleihn der Erd`
und meinen Schritten.
Zum zwei
... weiterlesen Statt des Arztes stehn zwei ÄrzteStatt des Arztes stehn zwei Aerzte
Nun
am Bett, und jeder schaut,
Ob des
Lebens Tag sich schwärzte,
Oder
Hoffnungsmorgen graut.
Doch da sind
so viele Zeichen,
Die ein
... weiterlesen Rosen auf das Grab einer edlen FrauStuttgart, Juli 1816.
1.
Gehöret
hab` ich, und ich kann es schauen,
An
dieser Thränenstürme lautem
Tosen,
Daß wohl die Vater- und die
Mutterlosen,
Und die
... weiterlesen Thränen fließen reichlichThränen fließen reichlich,
Werden
doch kein Bach,
Sie sind dem
vergleichlich,
Dem sie fließen
nach:
Lebensstrom, der wiegte
Sich
in vollem Rand,
Und nun so v
... weiterlesen Tief im WaldesgrundTief im Waldesgrund
Und im
Felsenthal
Laut mit Herz und Mund
Ruf`
ich tausendmal:
Kinder, seid ihr
da?
»Da!«
Wo denn da? »Da!
da!«
Dunkles WaldgestrÃ
... weiterlesen Trauriger Ahnung GedankenTrauriger Ahnung Gedanken
Schlage
sogleich danieder,
Eh` sie in
Körperschranken
Treten und werden
Lieder.
Lebendig gewordne
Gedanken
Sind nicht Schatten, sind
Wesen.
... weiterlesen Trost für WinterfrostTrost für Winterfrost,
Mai, bringst du
herbei;
Roth läßt dein Gebot
Blühn
die Blum aus Grün;
Und durch
Vogelmund
Thust du jeder Brust
Lust
und Freude kund.
... weiterlesen Ueber alle Gräber wächst zuletzt das GrasUeber alle Gräber wächst zuletzt das
Gras,
Alle Wunden heilt die Zeit, ein
Trost ist das,
Wohl der schlechteste,
den man dir kann ertheilen;
Armes Herz,
du willst nicht, daß die Wunden h
... weiterlesen NachklangUnd du hast mich nicht verlassen,
Mich
verlassen wirst du nie.
Wenn die Rosen
hier erblassen,
Dort am Himmel blühen
sie.
Wo der Himmel dort im
Osten
Schmückt sein ew
... weiterlesen Und soll ich nicht der Sitte fluchenUnd soll ich nicht der Sitte
fluchen
Ein Fest zu feiern beim
Begraben?
Man bäckt im Hause
Mandelkuchen,
Weil wir der Tochter
Leiche haben,
Und ofenwarm läßt ihn
versuchen
D
... weiterlesen Unglaublich, wie erträgt ein HerzUnglaublich, wie erträgt ein Herz,
Was
schon zu denken
unerträglich!
Hinhalten Hoffnungen den
Schmerz,
Ihn brechend, den sie steigern
täglich.
Man hofft und hofft, bis
hof
... weiterlesen Unglückselige WohnungUnglückselige Wohnung
Hier weit hinter
der Mauer,
Aus der Stadt, der
bewohnten,
Aus der Welt wie
verwiesen!
Wo ein heulender Kater
Und
ein ächzendes Käuzchen,
Zwei u
... weiterlesen Verlodert ist die JugendglutVerlodert ist die Jugendglut,
Die
achtzehnhundertdreizehn glühte,
Doch
ist`s dem Herzen heut` zu Mut,
Als ob
es noch ein Fünkchen hüte.
Dies
Opfer sei nicht vorenthalten
... weiterlesen Viel hab ich, was gelernt, vergessenViel hab` ich, was gelernt,
vergessen,
Und viel verloren, was
besessen,
Doch alles ist im
Grunde
Geblieben mein zur
Stunde.
Als wie die Schöpfung nichts
verlieret,
Wa
... weiterlesen Vom Frühlingshimmel ausgegossenVom Frühlingshimmel ausgegossen
Ein
Blüthenschauer!
So sah ich
dich.
Nun seh` ich ach von
Winterschlossen
Und
Hagelschauer
Getroffen dich.
Aus
meinen
... weiterlesen Von den SpielsachenVon den Spielsachen
Zu
Weihnachten,
Von den vielfachen,
Die
sie brachten,
Will ich
auswählen
Schönste, beste,
Nebenaus
zählen
Von dem Reste,
... weiterlesen Von des Lebens PlageVon des Lebens Plage
Hast du nichts
geschmeckt
Als die vierzehn Tage,
Die
dich hingestreckt;
Sie sind
überstanden,
Geh nun hin und sei
Von
des Lebens Banden
Und
... weiterlesen Von Freuden floß um mich vorzeitenVon Freuden floß um mich vorzeiten
Ein
Ueberfluß;
Und wie ich schöpfte,
blieb beiseiten
Ein Ueberschuß.
Wie
dacht` ich, daß versiegen könnte
Der
Ueberschwang?
... weiterlesen Von fünf Brüdern, o beneidenswertheVon fünf Brüdern, o
beneidenswerthe
Schwester, warest du
umworben;
Jeder zu gefallen dir
begehrte,
Gern für dich
entbehrte,
Wäre gern für dich
gestorben.
Keinem w
... weiterlesen Von Gebirg umschlossenVon Gebirg umschlossen,
Rings von Flut
umflossen,
Geht kein Weg von
dir,
Welt, herein zu mir.
Keine
Stimme klinget
Und kein Auge
dringet
In die stille Bucht,
... weiterlesen An die NeugierigenVon zwei schönen Schwesterrosen
Welche
mir im Herzen steht?
Da ihr mich mit
leichtem Rosen
Zwischen beiden flattern
seht?
Forscht und späht ihr
auszufinden?
Spähet
... weiterlesen Vor deinen Augen hängetVor deinen Augen hänget
Ein
Thränenflor,
Wodurch zum
Frühlingshimmel
Du schaust
empor.
Und weil du schaust so
trübe
Den Himmel an,
Da kommt der
Himmel selbe
... weiterlesen SonnengrußWann mein Liebchen mit dem
schlanken
Wuchse meinem Grab sich
naht,
Wird Cypressenschatten
wanken,
Wo ich schlummre, früh und
spat.
Eh` um mich die Schatten
sprießen,
... weiterlesen Entschuldigung des PersönlichenWarum ich Weib und Kinder nenne
So oft
in meinen Liedern?
Weil ich sie im
Gefühl nicht trenne
Von meinen eignen
Gliedern.
Und wie man spricht von
seinem Leibe,
Von se
... weiterlesen Warum tobst du, SturmWarum tobst du, Sturm,
Daß der alte
Thurm
Zitternd wankt und kracht,
In
der Schreckensnacht!
In der
Schreckensnacht,
Wo die Mutter
wacht
Und verzweifelnd sieht
... weiterlesen Was blickest du beklommenWas blickest du beklommen,
Von Thränen
trüb` umschwommen,
Zum Himmel, wo in
Strahlen
Der Frühling
angeglommen!
»Es kann mit seinen
Strahlen
Der Frühling mir nicht
... weiterlesen Was fang ich an mit Frühlings AnfangWas fang ich an mit Frühlings
Anfang?
Mich geht nicht an des
Frühlings Angang.
Der Saft dringt an
in dürre Zweige;
Ich fühle keinen
Frühlings-Andrang.
Der Lerche
Frühlied hör`
... weiterlesen Was geschehn, ist nicht zu ändernWas geschehn, ist nicht zu ändern,
Mit
verweinten Augenrändern.
Nicht zu
ändern sind die Sachen,
Noch auch, wie
sie sind, zu lassen,
Sondern so zurecht
zu machen,
D
... weiterlesen Herr KongreßWas hat Herr Kongreß in Wien
gethan?
Er hat sich hingepflanzt
Und
hat nach einem schönen Plan,
Anstatt
zu gehn, getanzt;
Frau Deutschheit war
die Tänzerin,
Umtanzen mußte
... weiterlesen Was ich noch irgend verlier an HabeWas ich noch irgend verlier` an
Habe,
Davon ich nicht viel zu verlieren
habe;
Denk` ich, wenn ich es habe
verlor`n,
Was ist an der schlechten
Habe verlor`n,
Da ich viel bessre Habe
v
... weiterlesen Was ist sterben? was ist todt sein?Was ist sterben? was ist todt
sein?
Sprach mein Knab` im vollsten
Leben.
Was soll ich zur Antwort
geben?
Sich entfärben, nicht mehr roth
sein.
Was ist sterben? was ist todt
... weiterlesen Was soll das GlockenläutenWas soll das Glockenläuten
In aller
Früh bedeuten?
Man trägt aus meinem
Haus
Wieder ein Kind hinaus.
Und
dieses frühe Läuten
Sagt in der Stadt
den Leuten:
... weiterlesen WeltpoesieWas vor Jahrtausenden gerauscht
Im
Wipfel ind`scher Palmen,
Wie wird es
heut von dir erlauscht
Im Strohdach
nord`scher Halmen!
Ein Palmenblatt,
vom Sturm verweht,
Ward
... weiterlesen Weihnachten frisch und gesundWeihnachten frisch und gesund
Im frohen
Geschwisterrund,
Am Neujahr mit blaßem
Mund,
An den drei Kön`gen im
Grund.
So thaten die Feste sich
kund
Mit Tod und Grab im Bund.
... weiterlesen Weg und ZielWeil das Ziel erfreulich ist,
Hat
mich`s nicht gerühret,
Daß der Weg
abscheulich ist,
Der zum Ziele
führet.
Aber danken wollt` ich
dir,
Glück, wenn dir`s gefiele,
... weiterlesen Weil ich mich nirgends fürchte zu verlierenWeil ich mich nirgends fürchte zu
verlieren,
Wohin mich, Herr, dein
Machtgebot
Versetzen mag in deines
Reichs Revieren,
Das deine Geister
unter dir regieren;
So fürcht` ich
nicht d
... weiterlesen Weil ich nicht am FastnachtdienstagWeil ich nicht am
Fastnachtdienstag
Hatte mit zu
schwärmen,
Hab` ich auch am
Aschermittwoch
Mich nicht mit zu
härmen.
Wie ich durft am
Fastnachtdienstag
Mich im Stil
... weiterlesen Weil Schönres nicht im Garten blühtWeil Schönres nicht im Garten blüht,
als Ros` und Lilie,
So blüht ihr stets
mir im Gemüth als Ros` und Lilie.
Im
Garten meines Herzens ist als Gärtner
früh und spat
Mein Liebesleid um
... weiterlesen Welch plumper Fuß ist mitten hier in meinen BlumeWelch plumper Fuß ist mitten hier in
meinen Blumenflor getreten?
Welch ein
vermummter Schauder ist in meinen
Freudenchor getreten?
In meinen
stillen Wänden war ein Fest der Lieb`
und des
... weiterlesen Wen angeht, was in der Welt geschiehtWen angeht, was in der Welt
geschieht,
Vergißt was er fühlt,
über dem was er sieht;
Mich geht
nichts an all` dessen,
Drum werd` ich
euch nie vergessen.
Es ist um mich
ein
... weiterlesen Wenn auch ein Wind des Unglücks wehtWenn auch ein Wind des Unglücks
weht
Und bricht des Baumes Ranken;
Die
Wurzel nur, auf welcher steht
Der Baum,
soll nicht erkranken.
Die Mutter nur,
um die sich dreht
Der Hau
... weiterlesen Wenn das TausendgüldenkrautWenn das Tausendgüldenkraut
Offen
blüht in Waldgehegen,
Darf gewiß
sein, wer es schaut,
Daß es hat bei
Nacht gethaut,
Und am Tage kommt kein
Regen.
Als ein Tausend
... weiterlesen Wenn dein Herz Gedanken nachhängtWenn dein Herz Gedanken
nachhängt,
Deren einer anderm
nachdrängt,
Wie es anders konnte
gehn,
Als es leider ist geschehn,
Wie,
was so ein Zufall wendet,
Anders konnt`
ein Zuf
... weiterlesen Wenn die Sonne lustanregend scheinetWenn die Sonne lustanregend
scheinet,
Seufz` ich wie aus dunkler
Haft:
Ach, die Wonne, die dein
Glutblick meinet,
Daß dazu mir fehlt
die Kraft!
Nicht ein Etwas, mir erst
jet
... weiterlesen Wenn dir nicht deine Todten lebenWenn dir nicht deine Todten leben,
Wie
kannst du dich zu Frieden geben?
Wenn
dich in jedem Augenblicke
Gespenster,
Leichen dich umgeben?
Erwehrst du dich
im Wachen ihrer,
Im T
... weiterlesen Wenn du an das Knie die setztestWenn du an das Knie die setztest
Deiner
Mutter, sie ergetztest
Mit unschuld`gen
Plaudereien,
Waren es mit lautem
Schreien
Brüder, die dazwischen
stürzten,
Die dich überall
... weiterlesen Wenn du gealtert, dir die Jugend wiederWenn du gealtert, dir die Jugend
wieder
In deiner Kinder Jugend siehst
gegeben,
Wenn dir der Anblick
frühlingsfrischer Glieder
Bringt
frischen Blüthenhauch ins welke
Leben;
Und sie
... weiterlesen Wenn erst das Todte ist unter der ErdeWenn erst das Todte ist unter der
Erde,
Hat das Lebende halbe
Beschwerde.
Laß es ruhn, es ist gut
bedeckt,
Und glaube, daß es wird
aufgeweckt.
Es ist kein Schatten
... weiterlesen Wenn ich betet über meinem KindeWenn ich betet` über meinem
Kinde:
Herr, erhalte du sie mir!
Eine
Stimme sprach in mir gelinde:
Wenn es
gut ist ihr und dir.
Anders fügst
du`s nun mit meinem Kinde,
... weiterlesen Ziel der SehnsuchtWenn ich durch die Fluren
schweife,
Jene suchend her und
hin,
Die mich schlug in goldne
Reife,
Der ich ganz zu eigen
bin:
Welch ein Wünschen, welch ein
Wähnen
Hebt d
... weiterlesen Wenn ich euch so klein und niedlichWenn ich euch so klein und niedlich
Vor
mir spielen sah so friedlich,
Und ihr
selber mir ein Spiel
Waret ohne Maß
und Ziel;
Konnt` ich ordentlich mich
grämen,
Daß ein End`
... weiterlesen ErwartungWenn ich gegen Tages Mitte
Setz` ins
Zimmer meine Schritte,
Die auf Schnee
und Eis geweilt;
Denk` ich, auf dem
Wust des Tisches
Liegen müss` ein
Blatt, ein frisches
Das vom F
... weiterlesen Aus der Jagdtasche eines mißmutigen SchützenWenn ich mir einst eine Hütte will
bauen,
Will ich nach einem Stamm
umschauen,
Wo in der Mitte Bienen
wohnen,
Am Fuß Ameisen und Tauben auf
den Kronen;
Damit, wenn ich draus die
HÃ
... weiterlesen Wenn ich, mit Augen und mit Ohren trunkenWenn ich, mit Augen und mit Ohren
trunken,
Oft lauschte deinem Blicke,
deinem Wort,
Erschrocken nahm ich wahr
an einem Funken
Des Innern, welch ein
Feuer brannte dort.
Und darf es nu
... weiterlesen Wenn, wie mich, dich Kummer labtWenn, wie mich, dich Kummer labt,
Komm
und laß uns laben,
Klagen, daß wir
sie gehabt,
Und nicht mehr sie
haben.
War es nur ein schöner
Traum,
Oder war`s ein Wachen?
... weiterlesen Weltnot und eigneWer die Weltnot heilen will,
Thu`, was
ich ihm gern erlaube,
Meine eigne muß
ich still
Heilen mit dem Saft der
Traube.
Glaubet mir, es ist kein
Rat,
All den Jammer zu
... weiterlesen EinkehrWer durchs Lebensmeer gesucht
Und ein
Gut gefunden,
Flüchte sich zur stillen
Bucht,
Weitrer Fahrt entbunden.
Eh`
erschlafft die Segel sind,
Kann der
Wind nicht rasten
... weiterlesen Wie dauert mich der Freund, so oft ich ihm begegneWie dauert mich der Freund, so oft ich
ihm begegne,
Wie er sein arm Gesicht
mißhandelt, das verlegne.
Er meint, um
Mitgefühl des Leids mir
auszudrücken,
Müß` er auch jede Spur
von Froh
... weiterlesen AbendgemäldeWie der Abend stiller wird
Und von fern
die Mühlen wogen,
Kommt an seinem Stab
der Hirt
Singend durch das Thal
gezogen.
Lächelnd tritt er zu dem
Bach,
Neigt sich drÃ
... weiterlesen Wie der Baum der indianischen FeigeWie der Baum der indianischen Feige
In
den Boden senkt die untern Zweige,
Und
sie schlagen Wurzeln und gedeihn;
Also
senk` ich meine jüngsten Kinder
In die
Erd`, und hoffe, daß nic
... weiterlesen Wie der Strahl der glühende zischtWie der Strahl der glühende zischt
Und
des Zimmers Luft erfrischt,
Besprengt
mit saurer Feuchte,
Bis seine Glut
erlischt;
Könnte von dem heißen
Schmerz
So gelösche
... weiterlesen Wie die BieneWie die Biene
Flogest du,
Froher
Miene
Sogest du
Blüthenthau, o
welchen
Thau aus allen Kelchen
Saugend
zogest du!
Wie die Biene
Labest du,
... weiterlesen Die KerzeWie die Kerze
Treu am Bette aller
Schönen wach` ich;
Wie die
Kerze
Jedem trunknen Nachtgelage lach`
ich.
Wie die Kerze
Muß ich, mich
verzehrend, Flammen saugen,
... weiterlesen HerbstgefühlWie ein herbstdurchschütterter
Strauch
Ist das zagende Vaterland;
Wo
in Blättern sich regt ein Hauch,
Löst
er einem das Lebensband.
Wie das
sterbende Blatt sich schmückt,
... weiterlesen SchiffahrtWie ein Schifflein auf dem
Meer,
Schwebt das Leben überm
Tod,
Oben, unten, ringsumher
Von
Gefahren stets umdroht.
Eine schwache
Bretterwand
Trennet dich von deinem Gr
... weiterlesen Die deutsche EicheWie ihr zu dem Wahn gekommen,
Deutsche,
daß für euern Baum
Ihr die Eich` habt
angenommen,
Zu begreifen weiß ich`s
kaum.
Sie ein Bild von euerm
Reiche?
Welch ein krÃ
... weiterlesen ErziehungWiewohl man dir vom Nutzen spricht,
Den
andre edle Wissenschaften
schafften,
Doch lasse du die Liebe
nicht,
Sie ist die edelste der
Wissenschaften.
Wenn die Begierde
nicht di
... weiterlesen Wies der armen HenneWie`s der armen Henne
Mag zu Muthe
sein,
Wenn sie sich betrogen
Sieht mit
Entenbrut;
Ob die Mutter renne
Um
die Flut mit Schrein,
Ihre Kinder
wogen
Weite
... weiterlesen WindstilleWindstill ist es auf der
Flut,
Windstill ist`s im
Hage,
Windstill ist es mir zu Mut`
Wie
dem Frühlingstage.
Eine leise, leise
Luft
Fächelt und erfrischet
Jede
... weiterlesen Die gnädige FrauWir haben eine gnäd`ge Frau,
Die ist
so weich von Herzen,
Die Augen stehn
ihr gleich voll Tau,
Wenn andre munter
scherzen.
Und hätte sie mehr
Nadelgeld,
Sie heilte alle Schm
... weiterlesen (Wir stilles Volk in des Gebirges Kluft)Wir stilles Volk in des Gebirges
Kluft,
Tief schlummernd in der Mutter
Schoß, Metalle;
Was habt ihr uns mit
eurer gierigen Kralle
Heraufgezogen aus
der dunklen Gruft?
Daß u
... weiterlesen Wir verbitten uns BeileidsbezeugungenWir verbitten uns
Beileidsbezeugungen,
Seufzende Worte,
stumme Verbeugungen,
Förmlich in
Falten gelegtes Gesicht,
Das hilft uns
nicht und tröstet uns nicht.
Wir
erbitten un
... weiterlesen Wo ihr SommerlüfteWo ihr Sommerlüfte
Unter Blumen
lauschet,
Und an ihre Düfte
Eure
Seufzer tauschet,
Rauschet, Lüfte,
rauschet!
Wo auf schwankem
Stiele
Sich die Rose bauet,
... weiterlesen Wo sind SchrankenWo sind Schranken
Zwischen Leben und
Tod,
Für die Kranken
Zwischen Leben
und Tod?
Schranken zwischen
Tod und
Leben, die ich
Baute, sanken
Zwischen
Leben
... weiterlesen Trost der DeutschheitWo willst du hin, o edles Weib,
Und wie
bist du genannt?
Du trägst fürwahr an
deinem Leib
Gar seltsames
Gewand.
»Die Deutschheit zubenannt
ich bin,
Und altdeutsch i
... weiterlesen Zu Goethes westöstlichem DiwanWollt ihr kosten
Reinen Osten,
Müßt
ihr gehn von hier zum selben Manne,
Der
vom Westen
Auch den besten
Wein von
jeher schenkt` aus voller Kanne.
Als
der West war durc
... weiterlesen Wär ich minder eingescheuchtWär` ich minder eingescheucht,
Diesmal
würd` ich hoffen;
Denn so schön war,
wie mir deucht,
Nie der Himmel
offen.
Doch auf meinem letzten
Gang,
Auf dem Weg, dem sch
... weiterlesen Beschwichtigter ZweifelÜber meinen eignen Kopf
Bin ich nicht
im reinen,
Hab` ich, wie ein andrer
Tropf,
Einen oder keinen?
In der
Schenke, wann der Wein
Mir zu Kopfe
steiget,
Fühl`
... weiterlesen Zweites GrabZu Ottensen an der Mauer
Der Kirch` ist
noch ein Grab,
Darin des Lebens
Trauer
Ein Held gelegt hat
ab.
Geschrieben ist der Namen
Nicht
auf den Leichenstein;
Doc
... weiterlesen Erstes GrabZu Ottensen auf der Wiese
Ist eine
gemeinsame Gruft;
So traurig ist keine
wie diese
Wohl unter des Himmels
Luft.
Darinnen liegt begraben
Ein
ganzes Volksgeschlecht,
... weiterlesen Die BurgenZu Trümmern sankt ihr unter
Schicksalsstreichen,
Doch noch in
Trümmern scheint ihr stolz zu
stehen,
Verdammend von den Höh`n
herabzusehen
Auf eine Welt, die nicht
an euch kann reichen.
... weiterlesen Zu verschwinden, zu verschwebenZu verschwinden, zu verschweben
Ins
glanzvolle Leere;
Ohne vor dem Tod zu
beben,
Könnt` ich mich darein
ergeben,
Tropfen gleich im
Meere.
Aber seh` ich die erblassen,
... weiterlesen VogeldeutereiZur Mauer, hinter der ich wohne,
Dringt
aus der Stadt kein Glockenschlag;
Doch
Sänger von verschiednem Tone
Erwecken
mich zu jedem Tag.
Und jedes Tags
Geschick erkenn` ich
... weiterlesen Zwischen Welt und EinsamkeitZwischen Welt und Einsamkeit
Ist das
rechte Leben,
Nicht zu nah` und nicht
zu weit
Will ich mich begeben.
In
der Straßen lautem Drang
Find` ich
mich zu blöde,
... weiterlesen Geht, Kinder, nicht ans Wasser nan»Geht, Kinder, nicht ans Wasser
`nan!
Im Wasser wohnt der
Wassermann,
Der wird hinein euch
ziehen,
Wenn ihr nicht werdet
fliehen.«
Da flohn sie, wo ein
Wasser rann,
... weiterlesen Welt und ich»Wo auf Weltverbesserung
Wünsche
kühn sich lenken,
Willst du nur auf
Wässerung
Deines Wieschens
denken?
Wenn man erst die Welt
gemacht
Ganz zum Paradiese,
K
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