Gedichte - Friedrich Logau
Von denen dreyen Briegischen Fürsten(1) George, (2) Ludwig, (3)
Christian,
Was zeiget dieses Kleeblatt
an?
(1) Viel Segen für das
Vaterland,
(3) Viel Heil für Christus
Kirchen-Stand,
(2) Viel Trost und Lust
für iede
... weiterlesen
An die Braut(Auß Versetzung des Nahmens: eilff
Knaben.)
Jungfer Braut, in eurem
Namen
Find ich so gewiß als
Amen
Eurer Ehe Kinderlein.
Was
darinnen von Eilff Knaben
Wo ist übri
... weiterlesen Neunerlei Fragen und neunerlei Antwort1.
Wie kümmt es, daß die Welt im
argen ist versunken?
Sie ließ den
rechten Weg und gieng nur nach
Gedunken.
2.
Wie kümmt es, daß die
Zeit nicht wil gebessert werden?
... weiterlesen Straff-Buchstaben1P1K1H
2e2r2u
3s3i3n
4t4e4g
5g5e
6r
Wen
Gott nicht mit Vier, Fünff, Sechs
Zeichen
Kan auß dem A.B.C.
erweichen,
Der wird nicht weich (ist
gläub
... weiterlesen EngelAch, wann wir solten sehen,
Was uns
künt offt geschehen,
Wann nicht deß
Himmels Wächter
Uns stünden für
Verfechter,
Wir würden uns
entsetzen,
Und für gar blöde schätz
... weiterlesen BrautschrifftAll ihr Künstler in der Welt,
Derer
kühnes Auge-schauen
Euch so viel kan
Häuser bauen
In das blaue
Götter-Feld:
Könnt ihr nicht voran
mir sagen,
Was sich gutes zu wird tr
... weiterlesen Die Ost-See, oder das balthische MeerAlle Flüsse gehn ins Meer;
Alle kummen
dannen her.
Zwar, daß in die
Osten-See,
Ist gewiß, die Oder
geh,
Ungewiß, daß ihre Flut
Unsrer
Oder kummt zu gut.
Ost-See, u
... weiterlesen An die SchwedenAlles Inselt von dem Vieh, das ihr
raubtet durch das Land,
Asche von
gesammtem Ort, den ihr setztet in den
Brand,
Gebe Seiffe nicht genug, auch
die Oder reichte nicht
Abzuwaschen
innren Fle
... weiterlesen Von einer FürstinAlles, was heilsam, was löblich sich
nennet,
Was sich selbst herrlich und
witzig bekennet,
Kumme mit Eile, den
Fehler zu büssen,
Lege der Fürstin
sich nieder zun Füssen.
Alles, w
... weiterlesen Feste-macher.Als Cænis hieß Cænis, da war sie ein
Weib,
Da lidte, da thäte, was
weibisch, ihr Leib;
Da Cænis hieß
Cæneus, da war sie ein Mann,
Dem
Schwerter nichts hatten, dem Spiesse
nichts an;
... weiterlesen An die Fichte auff meinem GuteAls offt ich sagen kan, daß ich, du
edle Fichte,
Deß Sommers meinen Gang
zu deinem Schaten richte,
So offte muß
ich mir auch beichten meine
Schuld,
Daß ich dich nicht geehrt, wie
billic
... weiterlesen Menschliches ElendeAlsbald ein neues Kind
Die erste Lufft
entfindt,
So hebt es an zu weinen;
Die
Sonne muß ihm scheinen
Den viermahl
zehnden Tag,
Eh als es lachen mag.
O
Welt, bey deinen
... weiterlesen SchmätzrichenAmor saß zu nechst betrübet,
Weil
sein Pfeil was mißgeübet,
So doch
selten sich begibet;
Sahe drauff zwei
Mündlein ringen,
Hörte süsse
Schmatzer klingen,
Da hub Amor an
... weiterlesen BrautschrifftAn den Bräutigam.
Ich weiß nicht,
was man glaubt; ich weiß nicht, wem man
trauet.
Ich hätt` ein hohes Schloß,
Herr Bräutigam, gebauet
Auff eurer
Worte Grund, als wie auff Fels
... weiterlesen An einen Geistlichen...An einen Geistlichen, Martinus Nentwieg;
versetzet: Sey gut mit warnnen
Deß
Herren Schwerdt, das schmeisst, der Zorn
des Herren brennet;
Wir sind schon um
und um von seinem Heer berennet
... weiterlesen An etliche Lobsprecher eines verstorbenen HeldensAn etliche Lobsprecher eines
verstorbenen Heldens
Ihr klugen, derer
Faust die Feder embsig führet,
Zu
klagen dessen Tod, der an die Wolken
rühret
Durch Thaten ohne gleich, durch
Thaten, d
... weiterlesen An I.F.G. Hertzog Ludwigen zum Brieg. LudewigAn I.F.G. Hertzog Ludwigen zum Brieg.
Ludewig, durch Theilung der Sylben: Lud
ewig
Der redliche Piast, begabt mit
fromer Güte,
Gerechtigkeit und Treu,
lud alles Volcks Gemüte
Durc
... weiterlesen Heutige Welt-KunstAnders seyn und anders scheinen,
Anders
reden, anders meinen,
Alles loben,
alles tragen,
Allen heucheln, stets
behagen,
Allem Winde Segel
geben,
Bös- und Guten dienstbar lebe
... weiterlesen SteuerAndre Länder geben Steuer nach dem
Kopff und nach Genieß;
Wir, nach dem
sich unbesonnen weiland einer schätzen
ließ.
Wer das Leben kaum noch hat, wer
sonst alles hat versetzet,
Muß noc
... weiterlesen KurtzweilenAndre mügen Gläser stürtzen; Andre
mügen Hund anbeten;
Andre mügen
näschig geilen da bey Greten, dort bey
Keten,
Mügen Glück auff Blätter
bauen, mügen blicklich Kleider
wandeln,
M
... weiterlesen Anne Sofie, HertzoginnAnne Sofie, Hertzoginn, versetzt: Sonne
zog in eine Fahrt. Oder: Anne Sofieh,
Hertzoginne, versetzt: Geh, o feine
Sonnen-Ziraht
Sonne, die das Land
vergoldte, wo das frome Strelitz
steht,
Zog in e
... weiterlesen BrautschrifftAuff deinen Hochzeit Tag, mein Freund,
dir was zu machen,
Hast du mich
angesucht. Ich bin zu diesen Sachen
So
willig als verpflicht; nim du für lieb
nur an
Diß, was nicht, wie es soll, is
... weiterlesen Reime außm StegereiffAuff einem Fusse stehn und hundert Verse
schmieden
Das hab ich nie gekunt und
bins auch wol zufrieden,
Daß ich es
noch nicht kan. Ein Piltz wächst eine
Nacht,
Die andre fällt er hin; dru
... weiterlesen Beschreibung der FuchsschwäntzereyAuß Joseph Hallens Charactere Vitiorum
et Virtutum, zum theil
übersetzt.
Ich kenn ein höllisch
Volck, die Brüder der Erinnen,
Ein
Art, von aussen Gold und lauter Koth von
innen;
... weiterlesen Weg deß LebensBey dem Tag in einer Wolcke,
In dem
Feuer bey der Nacht
Gieng Gott herfür
Jacobs Volcke,
Biß er in ihr Land sie
bracht.
Christus geht für seinem
Volke,
Daß er sie durch he
... weiterlesen Ein guter Koch, ein guter RathBey Hofe kan ein guter Koch auch seyn
ein guter Rath;
Er weiß, was seinem
Herren schmeckt, und was er gerne
hat;
Er trägt verdecktes Essen auff
und Essen nur zu schau,
Geust Söder
auff u
... weiterlesen BrautschrifftBey so wildem wüsten Wesen,
Da fast
niemand kan genesen,
Da die Wolfahrt
gar verfähret,
Da das Heil sich
abezehret,
Wil von ihren besten
Sachen
Ordnung eine Jungfer machen.
... weiterlesen Von einem Geschencke an die LiebsteBeßres was solt euren Ehren,
Edles
Bild, zu dienen kummen,
Aber wo wird
das genummen,
Daß sie möcht um etwas
mehren?
Das, was kummt, ist kaum zu
nennen;
Der es schickt, ist
... weiterlesen Auff BonosumBonosus ist ein Stücke
In grosser
Läng und Dicke;
Das ladet man mit
Speise
Gemeinlich
Centner-weise;
Stöst Wein mit Wein
zusammen,
So speit es dicke
Flammen;
Zwar ni
... weiterlesen Von einem Bräutigam, Braut und PfarrBraut und Bräutgam ward getraut; eh ein
iedes nun empfing
Ihrer Pflichten
offnes Pfand, wie gebräuchlich, einen
Ring,
Ward die Braut noch fertig eh,
als damit der Bräutigam war;
Dann der
... weiterlesen Brieg, versetzt: BegirBrieg, du warst für allen
Nimpffen,
Die am Oderstrome
schimpffen,
Lange Zeit her für und
für
Aller Cavalliers Begir.
Alle
liebten dein Vermügen,
Keiner aber
dein Vergnüge
... weiterlesen Ein BuchBuch kümmet her vom Bug und Bogen von
dem bügen,
Wann sie man in ein Buch
zusammen pflegt zu fügen.
Bey Klugen,
du mein Buch, thu willig einen Bug
Und
bitte sie um Gunst für das, was ni
... weiterlesen Gute und BöseBös und Gute lässt GOTT wallen
Auff
deß Lebens krummer Brucke,
Nicht daß
jen ihm wol gefallen,
Daß er sie zur
Busse locke.
Wir, die wir für Ketzer
schätzen,
Wollen wir
... weiterlesen Der Schamhafftigkeit FarbeCarmesin-roth hält man werth;
Reines
Weiß wird offt begehrt;
Purpur hat
nicht schlechten Ruhm;
Gold begehrt das
Eigenthum;
Billich aber wird
geacht
Farbe, die die Tugend mac
... weiterlesen Reich, durch Versetzung: CheirCheir heist Griechen eine Hand,
Stecket
in dem Wörtlein Reich.
Wer da reich
ist, werde gleich
Einer milden Hand
erkant,
Die da gibet und nichts
nimmt,
Die verschenkt und nich
... weiterlesen Von vier HirtinnenChloris, Doris, Iris, Ciris liebten
einen Hirten alle;
Ihm zu weisen mit
dem Wercke, daß er ieden wol
gefalle,
Krönte Chloris ihn mit
Blumen; Doris bracht ihm
Honig-Schnidte;
Iris grüsse
... weiterlesen Christi Verdienst um mich UnverdientenChristus, der für mich gab sich,
Wil
für sich nichts mehr als mich.
Lieber
Gott! wann an der Zahl
Ich wer ich viel
tausend mahl,
Wär mein Werth doch
nimmer werth,
Daß mich
... weiterlesen SeligmacherChristus, der uns selig macht,
Ward
für uns ans Creutz gebracht.
O wie
würden sich bedencken,
Die manchmal
das Seligseyn
Suchen nur durch frembde
Pein,
Wenn sie selbsten sol
... weiterlesen Auff CuriosumCuriosus grämt sich sehr, was ein
andrer hat zu leben;
Curiosus grämt
sich sehr, was ein andrer hat zu
geben;
Curiosus grämt sich sehr, was
ein andrer führt für Lehre;
Curiosus
grämt
... weiterlesen Der FrühlingDa der göldne
Sonnen-Wagen
Frühlings-Zucker bringt
getragen,
Daß die süssen
Zwillings-Küsse
Tag und Nächte machen
süsse,
Da der Himmel gütig
lachet,
Da die Erde Schmü
... weiterlesen Reiche VerwüstungDa dieses Land war reich für
Jahren,
Da glaubten wir, daß Bettler
waren;
Nun dieses Land durch langes
kriegen
Bleibt Menschen-leer und wüste
liegen,
Ist Steuer gar nicht zu berede
... weiterlesen Auf eines Helden VerleumderDa du lebtest, werther Held,
Ward dein
Ruhm bergauff gestellt.
Nun von uns du
bist entwand,
Wird dein Ruhm kaum noch
erkannt.
Nämlich wenn der Löw ligt
tod,
Ist er auch der
... weiterlesen Hochzeit-WuntschDa gleich das Jahr ietzund ist kummen in
die Wochen
Und trägt uns gütig auff
Confeckt und gute Kuchen,
So viel der
Unfall ließ, da habt ihr, liebes
Paar,
Gleich euren Hochzeit-Tag. Gott
... weiterlesen Rückkunfft vom Freunde, Ankunfft zur FreundinDa, wo ich ietzund war, da war mir
hertzlich wol;
Wol wird mir wieder
seyn, wohin ich kommen sol.
Gunst ohne
Falsch war hier, dort ist Lieb ohne
List;
Hier ward ich sehr geehrt, dort
werd i
... weiterlesen Deutsche SpracheDas Deutsche Land ist arm; die Sprache
kan es sagen,
Die ietzt so mager ist,
daß ihr man zu muß tragen
Auß
Franckreich, was sie darff, und her vom
Tiber-Strom,
Wo vor Latein starb auch m
... weiterlesen Der beste WechselDas verwesen
Bringt genesen;
Das verzehren
Kan verklären
Uns gewehren.
Gottes WortDas,
Was
Gott heist,
Wers leist,
Der
besteht,
Wanns gleich geht
Arg
überauß,
Tumm, krumm und krauß.
Er
lacht nur dazu,
Was immermehr thu
... weiterlesen An eben denselbtenDaß die dreimal drei Göttinnen
Dich
so herrlich angenommen,
Da du bist auff
Pindus kommen,
Ist geschehen, daß sie
können
Ietzund für Bellona
wüten
Ihren Stand durch dich
... weiterlesen Ein thätiges ChristenthumDaß glauben, lieben und das leiden
Die
lassen sich nicht gerne scheiden;
Der
diese drey begehrt zu trennen,
Den
darff man keinen Christen nennen.
Dann
der, dem leiden ist verdrießl
... weiterlesen Kunst verstummetDaß ietzund die Pierinnen,
Mars, für
dir nicht reden können,
Freu dich
nicht; es ist ihr Wille,
Ungehindert in
der Stille
Sich mit Rechte zu
berathen
Auff ein Urtheil deine
... weiterlesen Von meinen ReimenDaß immerdar mein Reim, das sag ich
nicht, recht lauffe;
Ich schliesse mich
nicht gantz in Schrancken, die der
Hauffe
Der Reimen-Künstler baut. Das
lang für kurtz, für lang
Das kurtz, d
... weiterlesen Die LügenDaß mehr als Hurerey,
Daß Lügen Sünde sey,
Kümmt her, weil dieses fuhr
Gar wider die Natur,
Und jenes in gemein
Natürlich pflegt zu seyn.
Die SteuerDaß mein Buch die theure Gabe
Allen zu
gefallen habe,
Gläub ich nicht; doch
wil ich hoffen,
Das, was folgt, sei gar
getroffen:
O es müsse höllisch
Feuer
Fressen die verflu
... weiterlesen Von diesem BucheDaß mein Buch, sagt mir mein Mut,
Noch
gantz böse, noch gantz gut.
Kummen
drüber arge Fliegen,
Wird gesund es
bleiben liegen,
Und das faule leiden
an;
Kummen aber Bienen dr
... weiterlesen Gewerbs-MittelDaß nicht Justinian uns allewege
zeiget,
Wodurch man was erwirbt und
viel davon verschweiget,
Geschah
vielleicht auß Neid, vielleicht auß
unbewust,
Vielleicht auß Überdruß,
dieweil es
... weiterlesen Hofe-LiedDaß was gehet auff,
Sauffet tapffer drauff!
Leicht ist zu gedencken,
Magen muß man träncken;
Wo da ist ein Fürst,
Ist auch wer, den dürst.
Auf den TadlerDein Momus wil ich nicht seyn, Momus,
noch vernichten
Dein Urtheil, wenn du
sprichst: Das Vers- und
Reime-Tichten
Sei Schulenfüchserei.
Wie aber, daß das lesen
Noch gültig
bei dir ist al
... weiterlesen Schmähliche FeigheitDen, der sich nicht wehren wil, heist
man, wie man heist das Theil,
Das deß
Hundes Weib so frey pflegt zu brauchen
und so geil.
Wie so diß? Weil ieder
Hund dran sich macht, dran reibt, dran
reuc
... weiterlesen Mittelbare ThatenDer an Jahren schwer gleich
träget,
Viel an Kräfften
abgeleget,
Wann er nur ist frisch von
Rathe,
Ist noch doch ein gut
Soldate.
Wer nichts mehr vermag von
Thaten,
Ob er vie
... weiterlesen WürdeDer Centner-schweren Bürde
Von Hoheit
und von Würde
Wird emsig nach
getrachtet;
Die Last wird nicht
geachtet.
O, drunter nicht zu
schwitzen,
Nur weich darauff zu sitzen,
... weiterlesen Rhein-FlußDer dich erstlich nante Rhein,
Wolte,
glaub ich, sprechen Wein.
Der dich
erstlich nante Rhenus,
Wollte, glaub
ich, sprechen Venus.
Was die Venus im
Latein
Ist uns, Rhenus, deu
... weiterlesen Haus-UhrDer Ehstand ist zur Zeit dem Uhrwerck zu
vergleichen,
Das nach dem Wetter offt
von rechter Spur wil weichen.
Die
Unruh, die keinmal sol stehen, ist das
lieben,
Die vom Gewichte doch deß Gl
... weiterlesen Hochzeit-WuntschDer Fried ist nun gemacht, die Einigkeit
verpflichtet;
Die Treu ist nun
verknüpfft, die Freundschafft
angerichtet.
Der diesen Bund gestifft,
erhalte diesen Bund,
Daß er besteh
zuletzt, wi
... weiterlesen Auff MelampsychumDer Himmel geust nicht leicht auff einen
alle Gaben;
Daß derer dann so viel
Melampsychus kan haben?
Durch Kirche,
Schule, Hof, durch Rent- und
Cantzeley,
Land, Wirthschafft,
Rathhaus, Stad
... weiterlesen Erneuertes SchlesienDer Krieger Art und Werk bißher war
rauben, stehlen;
Der Stäter Art und
Werk erkauffen und verhölen.
Es ist
was starck gesagt. Es ist ja gut
gemeinet,
Wiewols von aussen nicht, als
wie e
... weiterlesen Auff SchwolliumDer Praler Schwollius wil gar nicht
wohnen enge;
Sein Hauß muß sein
geraumt, gewaschen alle Gänge;
Nicht
wunder! ihn verdruß, da er erst ward
ein Kind,
Beschlossen seyn dahin, wo
lauter
... weiterlesen Betriegliche HoffnungDer seinen Segel hin nach Engeland
gewendet,
Ist manchmal durch den Wind
in Holland angeländet,
Und der durchs
enge Meer zu lauffen ihm getrauet,
Hat
unverhofft sein Schiff in offner See g
... weiterlesen Grabschrifft eines SchmiedesDer Tod ward Schmied, der Ambos
ich;
Drauff schlug er wie das Eisen
mich;
Mein Blasebalg gab mehr nicht
Wind;
Deß Pulsses Hammer fiel
geschwind;
Die Kohlen leschten
gäntzlich auß;
... weiterlesen ÜberflußDer Überfluß hat keinen Feind, der
ärger sey als er;
Er läst nicht nach,
biß über sich den Mangel er führt
her.
069. An einen Freund
Indem ich,
Freund, dich liebe, so zahl ich etwas
... weiterlesen Die gezuckerte WeltDer Zucker ist ietzt so gemein; Fisch,
Vogel, Thier und Frucht
Taug nicht, wie
die Natur es gab; im Zucker wirds
gesucht;
Iedoch der Zucker machet
Schleim, und Krafftmeel fälscht ihn
oft.
... weiterlesen DeutschlandDeutschland bey der alten Zeit
War ein
Stand der Redligkeit;
Ist ietzt worden
ein Gemach,
Drinnen Laster, Schand und
Schmach,
Was auch sonsten auß-man
fegt,
Andre Völcker ab
... weiterlesen Theure RuhDeutschland gab fünff
Millionen,
Schweden reichlich zu
belohnen,
Daß sie uns zu Bettlern
machten,
Weil sie hoch diß mühen
achten.
Nun sie sich zur Ruh
gegeben
Und von unsr
... weiterlesen Abfuhre der SoldatenDeutschland soll ietzund purgiren
Und
deß Krieges Wust abführen.
Wer doch
glaubt, was diese Wust
Wol für Müh
und Mittel kost?
Wer hierzu nicht gab
das Leben,
Muß das andr
... weiterlesen Der Redligkeit AderlässeDeß Nero Meister nam die Flitte
Sein
Leben hin wie sein Geblüte.
All Adern
schlägt bey dieser Zeit
Die freche
Welt der Redligkeit.
Niemand wil mehr
für Schand erröthen;
D
... weiterlesen Die unartige ZeitDie Alten konten frölich singen
Von
tapffern, deutschen Heldens-Dingen,
Die
ihre Väter außgeübet.
Wo Gott noch
uns ie Kinder gibet,
Die werden unsrer
Zeit Beginnen
Beheule
... weiterlesen Von meinen GetichtenDie Anzahl meiner Reimen, die macht ein
Regiment,
Das weiland auff drey tausent
gericht ward und genennt.
Wo dieses
wird gemustert, und viel von Mannschafft
fehlt,
So bleibts vielleicht bey
... weiterlesen Geschmünckte WeiberDie Damen, die sich gerne
schmüncken,
Die lassen sich wol selbst
bedüncken,
Daß wo Natur an ihren
Gaben
Muß etwas übersehen
haben;
Drum wo man Schmuck und
Schmüncke schauet,
... weiterlesen W-ehe-WDie Ehe heist für sich und hinter sich
die Ehe,
Dieweil sie niemand trennt,
als nur das bittre Wehe.
Soll W bey Ehe
seyn, so bringt W hinten her
Als daß
von fornen an weit nicht so viel b
... weiterlesen Fraw, umbgekehrt WarfDie erste Fraw zwar warf das Joch
Der
Sünd` an unsern Hals;
Doch sind ietzt
unsre Frauen noch
Was klüger dieses
Falls:
Sie setzen manchem Hörner
an,
Daß er sich nicht ents
... weiterlesen Die unbehutsame JugendDie Jugend ist wol gut,
Ist voller Geist und Mut,
Ist voller Glantz und Zier;
Nur dieses mangelt ihr:
Sie liebt nur ihr Gemach,
Denckt künfftigem nicht nach.
Englische TrachtDie Jungfern, die das geile Rund,
Das
zu der Liebe legt den Grund,
So frech
ans Lichte stellen auß,
Die sind ein
rechtes Ballen-Haus,
Da stets der
Ballen liegen viel
Und wart
... weiterlesen Nacht und ein Nacht-WuntschDie Mutter unsrer Ruh, die Arznei vieler
Sorgen,
Die finstre Nacht ist da; die
Sonne geht verborgen;
Die halbe Welt
ist schwartz, ist traurig ohne
Liecht,
Ist gleichsam mehr nicht da,
lebt
... weiterlesen Die H. SchrifftDie Schrifft die ist ein Licht, den Gang
uns recht zu weisen;
Die Schrifft die
ist die Kost, die Seele wol zu
speisen;
Die Schrifft die ist das
Kraut, Gebrechligkeit zu dämpffen;
Die
Schri
... weiterlesen Hofe-LeuteDie Schweine fressen Eicheln, so viel
für ihnen liegen;
Sie fressen ohne
Sorgen und schaffen ihr Vergnügen;
Wie
lang es werde wehren, wo mehr sey her
zunehmen,
Das ist nicht ihres Wesens.
... weiterlesen AdelDie Tugend alleine gibt tüchtigen
Adel;
Das Waffen-Gemäld
An Helm und
an Feld
Bedecket vergebens den inneren
Tadel.
Die Wiege deß Cyrus wie Irus
ist Thon;
Ein leeres Geklä
... weiterlesen Wein-FreundeDie von dem Weine
Sind worden deine,
Sind nur zum schertzen,
Sind nicht von Hertzen,
Sind zum behagen
Nur für den Magen.
Tüchtige WahrDie Wahren, welche vornen an
In einem
Laden liegen,
Die kaufft nicht gern ein
iederman;
Sie pflegen nicht zu
tügen.
Die Jungfern, welche zu dem
freyn
Die Freyer selbst wie la
... weiterlesen Geraubt ist erlaubtDie Welt ist voller Raub. Sie raubet
Gott die Ehre
Und gibt sie ihr nur
selbst. Sie raubt sein Wort und
Lehre,
Sein Ordnung und Befehl und
setzt an dessen stat,
Was ihr
gevöllter Wanst zur
... weiterlesen Die WeltDie Welt ist wie das Meer: ihr Leben ist
gar bitter;
Der Teuffel machet Sturm,
die Sünden Ungewitter;
Drauff ist die
Kirche ein Schiff und Christus
Steuer-Mann;
Sein Segel ist die Reu,
das
... weiterlesen Die Welt ward nicht auß Sonnen-StaubeDie Welt ward nicht auß
Sonnen-Staube,
sondern wird zu
Sonnen-Staube
Ich weiß nicht, ob die
Welt kan länger stehn und halten,
Weil
da und dort ihr Bau nimmt Brüche,
Risse, Spalt
... weiterlesen Der Sünden unzehliche AnzahlDrey hundert sechtzig fünffe sind Tage
von dem Jahre;
Wann siebenmal deß
Tages der Frome fällig ware,
Was meint
man, was für Summen der Sünden werde
spinnen
Der Böse, der stets frevel
... weiterlesen Auff MilonemDu bist ein grosser Mann! dein Hertz
ist, Milo, klein;
Du sagst, es sey so
recht und müsse billich seyn.
Dein
Hertze, das zwar klein, sey doch ein
solcher Gast,
Für den nicht nach
Person,
... weiterlesen Der deutsche KriegDu bist, Cypressen-Baum, ein Baum
gerader Höhe,
Dran aber niemand sah,
daß sondre Frücht viel stehe.
Dein
Brauch war sonst nicht groß, als daß
man dich gebraucht,
Wann weiland eine
Lei
... weiterlesen FürsprecherDu must fürher wol stechen,
Soll Anwalt für dich sprechen;
Gesetze wird er bringen,
Nach dem die Müntzen klingen;
Am besten ist gerathen
Mit denen für Ducaten.
Auff VitumDu stacktest, Veit, nechst unterm
Dache
In einer unvergunten
Sache;
Wofern du mehr wirst drinnen
stecken,
So magst du dich wol besser
decken,
Sonst möcht es sein vergunte
Sache,
... weiterlesen Der Buchstabe tödtetDu tödtest, Buchstabe;
Wem graut für dem Grabe,
Der lasse dich bleiben!
Drum hüten die Leute
So fleissig sich heute
Für lesen und schreiben.
UnterscheidDuplex, der mit Pfeiffen handelt,
führet meistens schlimme Pfeiffen,
Die
ihm aber wol gehn abe; denn er kan sie
selbsten greiffen.
Simplex handelt auch
mit Pfeiffen, derer kein ihm abe gehet,
... weiterlesen Der Ärtzte GlückeEin Artzt ist gar ein glücklich
Mann.
Was er berühmtes hat
gethan,
Das kan die Zeit selbst sagen
an;
Sein Irrthum wird nicht viel
gezehlet;
Dann wo er etwa hat
gefehlet,
Das
... weiterlesen Eines Fürsten AmtEin Fürst ist zwar ein Herr; im Fall er
herrschet recht,
So ist er seinem Volck
als wie ein treuer Knecht;
Er dient zu
ihrem Heil, er müht sich, daß er
schwitzt,
Daß sein vertrautes Vol
... weiterlesen Des Menschen AlterEin Kind vergisst sich selbst;
ein
Knabe kennt sich nicht;
Ein Jüngling
acht sich schlecht;
ein Mann hat immer
Pflicht;
Ein Alter nimmt Verdruss;
ein Greis wird wieder Kin
... weiterlesen Ein GerichteEin Kläger kam und sprach: Herr
Richter, ich bekenne,
Beklagter soll
mir thun, so viel als ich benenne.
Der
Richter sprach: So schau und gibs,
Beklagter, hin,
Daß du von Schulden
los, und
... weiterlesen Von einem LandstreicherEin Künstler war nechst hier, der suff
nur Wasser ein,
Gab wieder doch herauß
gebrant- und rothen Wein
Und Wasser von
Anis, von Ziemet und Violen,
Von Rosen,
andrem mehr, gantz frey und u
... weiterlesen Gespräche eines Pfarrers und KüstersEin Küster sprach: Herr Pfarr, sie
bringen eine Leiche.
Der Priester
sprach: Wol gut! ists aber eine
reiche?
Der Küster sprach: O nein. Der
Priester sprach: Deß Armen,
Deß
hätte sich d
... weiterlesen Wurtzel-KrafftEin Mägdlein, dem ein Traum hat etwas
warm gemacht,
Den sie auch kunte nicht
bald bringen aus der acht,
Ging Morgens
früh hinauß spatziren in das Gras,
Da
spritzt ihr dessen Thau hinauff
... weiterlesen Der vereinigte GlaubenEin Reichstag ist nicht weit,
Da aller Glaubens-Streit
Wird gantz beschieden werden,
Wann Gott hier von der Erden
Wird haben alle Welt
Für seinen Thron gestellt.
Die viehische WeltEin rinderner Verstand und kälberne
Geberden,
Dabey ein wölffisch Sinn
sind bräuchlich ietzt auff Erden.
Das
Rind versteht sich nicht, dann nur auff
Stroh und Gras;
Ein Mensch laufft, re
... weiterlesen Auff Mummium, ein BanckkindEin wolbenamtes Volck sind gleichwol
Hurenkinder.
Bey Bauren heist man sie
zwar so nichts desto minder,
Bey
Bürgern besser noch Banckhart und im
Geschlechte
Der Edlen Bastarten und
Beyschl
... weiterlesen Die ZungeEine Brück ist auffgebauet, drüber
bringt man in die Stadt
Thiere, Fische,
Vögel, Früchte, was man kaum zu nennen
hat;
Dieses nicht, sonst aber manches,
kümt zu rücke durch das Thor,
... weiterlesen Von einer FliegeEine Fliege war so kühn,
Setzte sich
vermessen hin
Auff deß Mündleins
süsses Roth;
Chloris schlug und schlug
sie tod.
Florus sprach: O, wann nur
ich
Dürffte so erkühnen
... weiterlesen Ein TrostEine Fürstin starbe noch in bester
Jugend,
War wie an dem Stande Fürstin
auch an Tugend;
Ieder, der sie kante,
obs gleich nichts gegolten,
Hat deß
Todes Toben, dennoch sehr gescholten.
... weiterlesen SchlägeEine Glock und eine Nuß und ein Esel
und ein Knecht
Thun nicht leichtlich
ohne Schlag, was sie sollen iemals
recht.
Jene schweiget; die verharrt;
jener steht, und dieser liegt;
Wann das
Ei
... weiterlesen Auff Fugipodem oder Lauff-FüßlernEine Schlacht solt ietzt
betreten
Fugipus, da wolt er
beten,
Sprach: O Gott, ach mache
mir,
Wie dort David rühmt von
dir,
Hirschen-Füß und führ mich
ehe
Weit von hinnen in
... weiterlesen Eine Früh-MutterEine war von zwantzig Wochen schwanger,
aber noch nicht Frau,
Gieng mit einem
fromen Manne wie gebräuchlich zu der
Trau.
Als er sie ein wenig hatte,
merckt er, daß sie ungesund,
Weil er S
... weiterlesen Von einer WitfrauEine Witfrau gieng zur Trau, nam ietzund
den vierdten Mann.
Als die Zeit zum
schlafen gehn auch nun endlich kam
heran,
Ach! sprach sie, ach! ach! hätt
ich vor an dieses Ding gedacht,
Niema
... weiterlesen Auff VitumEinem andren abgeliebet,
Einem andren
abgediebet,
Einem andren
abgelogen,
Einem andren
abgetrogen,
Einem andren
abgeeydet,
Einem andren
abgekreidet
Weib, Geld, Gut, Vie
... weiterlesen Ein TrunckenerEinen Greiner, einen Schreyer,
Einen
Praler, einen Dräuer,
Einen Buhler,
einen Zäncker,
Einen Balger, einen
Stäncker,
Einen Herren, einen
Narren,
Einen Richter, einen Pfarr
... weiterlesen Vergebene ArbeitEinen Mohren weiß erwaschen,
Trincken
auß geleerten Flaschen,
Einen Esel
nackt beschehren,
Eine Sackpfeiff
abehären,
Einen Peltz im heissen
baden,
Mit dem Siebe Wasser lade
... weiterlesen Gekrönte PoetenEinen zum Poeten krönen,
Hält man
heute für verhöhnen;
Gebet ihnen für
das kräntzen,
Was im Beutel pflegt zu
gläntzen;
Dieses bringt, ihr hohen
Leute!
Euch viel Namen,
... weiterlesen Eines Fürsten Bewust von den SeinenEines Fürsten Bewust von den
Seinen./Schweinen
Ist deß Fürstens
gröste Tugend, daß er die kennt, die
sind Seine?
Ist deß Fürstens gröste
Tugend, daß er kennt die wilden
Schweine?
... weiterlesen Von der PhyllideEines Morgens schaut ich gehen
Phyllis
vor den Rosenstrauch,
Da sie nach
gewohntem Brauch
Seine Zierden sahe
stehen.
Damals kont ich nicht
vergleichen
Welches unter ihnen wol,
... weiterlesen Waffen und SchrifftenEisen schützet zwar den Mann,
Wann
Gewalt ihn sprenget an;
Aber weder
Schild noch Degen
Kan der Zeit sich
wiederlegen.
Wann der Zeiten scharffer
Zahn
Kluge Schrifften fasset
... weiterlesen Der Zeiten SchauspielEs denkt mich noch ein Spiel bei meinen
jungen Jahren,
Drinn ich ein König
war, da andre Knechte waren.
Da nun das
Spiel war auß, fiel meine Hoheit
hin,
Und ich ward wieder der, der ich n
... weiterlesen Dienstag und FreytagEs hat durch unser Land sich alles
umgekehret;
Drum wundert mich der
Brauch, daß der so lange wehret,
Daß
Dienstags noch und nicht man Freytags
Hochzeit macht,
Und mehr als göldnes
frey
... weiterlesen Eine Einigung zwischen Jove und MarteEs hat mich jüngst ein Freund auß
Pindus lassen wissen,
Daß Jupiter und
Mars wolt einen Frieden schliessen:
So
Mars hinfort nicht mehr bei allen seinen
Tagen
Nach Himmel und nach dem, wa
... weiterlesen Fröhlicher TodEs ist ein fröhlich Ding um aller
Menschen Sterben:
Es freuen sich darauf
die gerne reichen Erben -
Die Priester
freuen sich, das Opfer zu genießen
-
die Würmer freuen sich an einem gute
... weiterlesen Frölicher TodEs ist ein frölich Ding um eines
Menschen sterben;
Es freuen sich
darauff die gerne-reichen Erben.
Die
Priester freuen sich, das Opffer zu
genissen;
Die Würme freuen sich an
einem guten B
... weiterlesen BücherEs ist mir meine Lust bei Todten stets
zu leben,
Mit denen um und um, die
nicht seyn, seyn gegeben,
Zu fragen,
die sind taub, zu hören, die nichts
sagen,
Und die, die haben nichts, sehr
vi
... weiterlesen Fremdes GutEs ist nur so bewand:
Was in der fremden Hand,
Das wil uns mehr vergnügen,
Und unsres wil nicht tügen;
Was uns das Glücke gibt,
Hat andren auch beliebt.
Paten-ZettelEs ist sehr gut,
Durch Christus Blut
Das Ewig-seyn im Himmel erben;
Dann, was die Welt
Zum höchsten hält,
Ist täglich Tod und endlich sterben.
Lebens-LauffEs mühet sich der Mensch, auff daß er
was erwerbe,
Und was er dann erwirbt,
soll, daß er wo nicht sterbe,
Und wann
er nun nicht stirbt, so sol er drum nur
leben,
Auff daß er, was er wir
... weiterlesen Der Capernaitische Hauptmann.Es war ein Mensch, es war kein heutig
Cavallier,
Der zu Capernaum den
Knechten stunde für.
Der Obrigkeit war
er, Knecht` ihm, gar unterthan;
Drum
gilt er ietzt bei uns kaum als ein
Gauckel
... weiterlesen Hofe-LeuteEsel sinds, es sind auch Affen,
Diener,
denen Fürsten schaffen;
Jene braucht
man Last zu tragen;
Diese braucht man
zum behagen;
Diese pflegt man zart zu
halten;
Jenen wird da
... weiterlesen Etliche Wuntsche an eine Durchlauchte PersonEtliche Wuntsche an eine Durchlauchte
Person, unter dem Namen etlicher
Tugenden in einem Spiel
fürgestellt.
Erfahrenheit
Die Ihr
bißher, o Fürst, bey vielen langen
Jahren
Der Zwi
... weiterlesen Anzeigungen deß SiegesEy lustig, ihr Krieger, ihr werdet nun
siegen!
Es wolte die neue Verfassung
dann lügen.
Die Waffen, um euere
Lenden gebunden,
Sind neulich auß
Häuten der Bauren geschunden;
Die Mi
... weiterlesen Poeterey mindert das AnsehenEy, so laß ich den nicht bleiben,
Was
ich schrieb, noch mehr zu
schreiben?
Erbarkeit hats bald
verdrossen,
Wann sie um soll gehn mit
Possen.
Ist mir recht, Verdruß zu
mindern,
... weiterlesen Kennzeichen eines rechten FreundesF rey.
R edlich.
E hrlich.
U
nverdrossen.
N amhafft.
D
emütig.
Ein Freund, der Freund seyn
soll, soll seyn zugleiche frey,
Daß
sagen er dir darff, was
... weiterlesen Schertz und SchimpffFlut, die nicht ersäufft, nur
badet,
Schimpff und Schertz, der keinem
schadet,
Glut, die wärmt und nicht
verbrennet,
Zucht, die rühret und
nicht nennet:
Wer nicht diese mag
erduld
... weiterlesen BeuteFrantzosen tragen Schuld, daß so sie,
wie sie schreiben,
Nicht reden auch;
dazu so, wie sie Worte treiben,
Gar
selten sind gesinnt. O, Deutschland kan
es auch!
Sih an das Wörtlein Beut un
... weiterlesen Grabmal einer redlichen FrauenFremder, wilstu Nachricht haben,
Wer
für dir hier liegt begraben?
Ach, ein
Schatz, den Sterbligkeit
Mir vergunte
kurtze Zeit!
Eine Perle von der
Tugend,
Eine Rose von der Jug
... weiterlesen Kenne dich selbstFrey von eigner Lieb und Gunst,
Sich
von aussen und von innen
Kennen, ist
das beste künnen
Und passirt für alle
Kunst.
Andrer Leute Mängel
richten,
Seine schlichten,
... weiterlesen Von der Frucht-bringenden und Frucht-tilgenden GesFrucht-tilgende Gesellschafft hat viel
bißher vernichtet;
Frucht-bringende
Gesellschaft hat viel bißher
verrichtet;
Frucht-tilgende
Gesellschafft nam Deutschland manche
Zier;
Frucht-bring
... weiterlesen WuntschFür fremdem Brot,
Für grossem Spot,
Für Seelen-Noth,
Für bösem Tod
Bewahr mich Gott!
WiedervergeltungFür gut nicht gutes geben, ist eine
böse That;
Für böses böses geben,
ist ein verkehrter Rath;
Für gutes
böses geben, ist schändlicher
Beginn;
Für gutes gutes geben,
gebühret from
... weiterlesen Quid juris? Quid ruris? Quid furis?Für spöttisch Ding hält Mars, quid
juris etwa künnen;
Quid furis aber ist
ein ehrenreich Beginnen.
Noch dannoch
wirds geschehn, daß Mars um einen
Bissen
Wird endlich noch wol gar quid
... weiterlesen An eine fürstliche Person. Ludewig, versetzt: WieFürst und Herr, wie eine Glud brennt
ihr immerdar,
Weil Euch stets an Eurer
Seit Euer Feuer war,
Feuer, das der
Tugend Schein theilt in weiten
Kreiß,
Feuer, das durch seinen Glantz
andrem
... weiterlesen Herren-DienerFürsten werden unverholen,
Als die
Niedren, mehr bestohlen.
Grosses Brot
gibt grosse Bissen,
Und von viel ist
viel zu nissen;
Grosses Holtz gibt
grosse Späne;
Ochs, als Scha
... weiterlesen Hofe-RegelFürsten wollen keinen Diener, der da
wil, daß Tranck und Essen
Soll nach
Ordnung und Vermögen seyn getheilt und
abgemessen.
Fürsten wollen keinen
Diener, der da wil voran verkünden,
Wa
... weiterlesen An eine fürstliche Person über I.F.G. Geburts-TaFürstin! Ihr gabt dieser Welt eure Zier
und euer Leben,
Da den Engeln gleich
ihr Fest pflegt die Christenheit zu
geben;
Dann, ihr soltet wie ihr seyd,
durch der Schönheit reinen Schein,
D
... weiterlesen GastereyGemässige Trachten,
Vermiedene
Prachten,
Bekante
Gesellen,
Berühgliche
Stellen,
Vertreuliche
Schwäncke,
Belieblich Geträncke
Sind
Stücke, die Gäste
Befinde
... weiterlesen Armut und ReichthumGib mir, wilstu mir was geben, Armut
nicht, HErr, Reichthum nicht!
Dieses
möcht auß deinen Furchten reissen mich
in seine Pflicht;
Jenes dürffte
zwingen mich, mich durch Unrecht zu
ernähren;
... weiterlesen An mein väterlich Gut, so ich drey Jahr nicht gesGlück zu, du ödes Feld! Glück zu, ihr
wüsten Auen!
Die ich, wann ich euch
seh, mit Threnen muß betauen,
Weil ihr
nicht mehr seyd ihr; so gar hat euren
Stand
Der freche Mord-Gott Mars g
... weiterlesen Iedes Glücke hat sein GlückeGlücke hat sein Ungelücke,
Daß bey
seinem Freuden-Blicke
Menschen dannoch
beßres wehlen.
Ungelücke hat sein
Glücke,
Daß bey seiner
Wandel-Tücke
Christen nimmer Trost d
... weiterlesen GlückeGlücke läst sich nicht beherrschen von
dem Alter oder Zeit.
Manchem bringt es
schone Früchte, wann er noch auf
Stecken reit;
Manchem hebt es an zu
blühen, wann er schon an Krücken
schleicht;
... weiterlesen GlückwuntschGlückwuntsch an eine fürstliche Person
über geschlossenem Friede
An von der
Zeit, da das Heil
Uns durch Christum
ward zu theil,
Hatte gleich den
Bilder-Bogen
Und der zwöl
... weiterlesen Gott dient allen, wer dient ihm?Gott schafft, erzeucht, trägt, speist,
tränckt, labt, stärckt, nährt,
erquickt,
Erhält, schenckt, sorgt,
beschert, vermehrt, gewehret,
schickt,
Liebt, schützt, bewahrt,
erlöst, beschattet,
... weiterlesen Göttliche HülfeGott, der David das erwehren
Gab vom
Löwen und vom Beeren,
Gab ihm auch
durch einen Stein,
Deß Philisters Mann
zu seyn.
Gott, der uns vom
Höllen-Rachen
Gab das Mittel los z
... weiterlesen Welt-BeherrscherGott, Fleiß und die Gelegenheit
Beherrschen Menschen, Welt und Zeit:
Gott ist in Nöthen anzuflehn;
Gelegenheit nicht zu versehn;
Der Fleiß muß fort und fort geschehn.
Großmut und HochmutGroßmut gilt und Hochmut nicht.
Jener
steht, und dieser bricht;
Dieser pflegt
sich selbst zu fällen;
Jener pflegt
sich hoch zu stellen;
Jener schaffet,
was er wil,
Dieser sc
... weiterlesen Menschen sind böseGuten Friede, gute Rechte,
Gute Tage,
gute Nächte,
Gut Gewitter, gute
Zeiten,
Gut zu melcken, gut zu
reiten,
Lauter Güt und gute
Gaben
Wolln die Menschen häuffig
haben,
... weiterlesen Handwercks-LeuteHandwercks-Leute haben Zunfften, haben
Ordnung und Gesetze,
Daß sich Niemand
in ihr Mittel, sein Gewerb zu treiben,
setze,
Der nicht ehlich ist geboren, ob
er sonsten gleich ist tüchtig,
... weiterlesen Ewiger Lentz, an eine Fürstliche PersonHerr, ob ietzt begraben liegt Lust und
Zierde der Natur,
Weil der graue
Flockenmann drüber führt die raue
Spur,
Gleichwol haben Euer Augen, Euer
Mund und Eure Sinnen
Immer Frucht und
imme
... weiterlesen Grabschrifft einer HureHier liegt, die gerne lag;
Hat immer
Nacht für Tag,
Weil als der Tag die
Nacht
Ihr mehr Belieben bracht.
Nur
diß ist ihr Beschwer:
Die Armen sind
ihr leer.
Der Tod li
... weiterlesen PoetenHippocrene soll euch träncken,
Und,
ihr Tichter, wollt nur dencken
An
Lyæus süsse Kost?
O, es ist euch wol
bewust,
Hyppocrene macht den
Meister;
Bacchus, der erhält die Ge
... weiterlesen Ein Krieges-Hund redet von sich selbstHunde, die das Vieh behüten,
Hunde,
die am Bande wüten,
Hunde, die nach
Wilde jagen,
Hunde, welche stehn und
tragen,
Hunde, die zu Tische
schmeicheln,
Hunde, die die Frauen
... weiterlesen Geschminkte FreundschaftHände küssen, Hüte rücken,
Knie
beugen, Häupter bücken,
Worte
schrauben, Rede schmücken,
Wer, dass
diese Gaukelei,
Meinet, rechte
Freundschaft sei,
Kennet nicht Betrüg
... weiterlesen Geschmünckte FreundschafftHände küssen, Hüte rücken,
Knie
beugen, Häupter bücken,
Worte
schrauben, Rede schmücken,
Wer, daß
diese Gauckeley,
Meinet, rechte
Freundschafft sey,
Kennet nicht Betri
... weiterlesen Gottlose SchwälgereyHäuffig sauffen Schweiß und Blut armer
Christen-Leute,
Drüber führen guten
Mut, ist gebräuchlich heute;
Was muß
drinnen wol für Lust, für Vergnügen
stecken?
Ey! zum Truncke diese K
... weiterlesen Dreyerley Völcker.Ich bin von Hertzen feind den runden
Samarittern,
Die ietzund warm, ietzt
kalt, ietzt klar, ietzt trübe
wittern.
Ich bin von Hertzen feind dem
Philistiner-Stamm,
Der ihm, wo Recht
gebrach,
... weiterlesen Fruchtbringende GesellschafftIch bin zwar auch ein Theil und denen
beygestellet,
Die ihres Geistes Hoch
zusammen hat gesellet
Zu treffen einen
Bund, zu würcken tapffre Frucht,
Daß
deutsches Hertz und Mund von neuem a
... weiterlesen Die hinfällige WeltIch bin zwar wol kein Rath aus Gottes
Cantzeley;
Doch weiß ich, was daselbst
ietzund im Werke sey.
Es wird der
kranken Welt ihr Leichendienst
bestellet,
Weil sie ie mehr und mehr in
schwer
... weiterlesen HörenIch höre manchmal viel;
Doch glaub ich, was ich wil;
Wer willig ist zum hören,
Kan Thorheit selbst bethören;
Ein unverdrußnes Ohr,
Lockt manche List hervor.
Von mir selbstIch kan es noch nicht thun, daß ich
mich solte stellen
Hin zur Poeten-Rey;
ein Urthel mag vor fellen,
Der selbst
ist ein Poet mit recht und durch die
Kunst;
Fellt dieses nun für mich, so
... weiterlesen Frantzösische BräucheIch kan es wol gestehen, daß zierliche
Geberden
Und höfliches verhalten in
Franckreich kündig werden;
Diß aber
kümt zu wichtig, daß gar nichts sonst
soll tügen,
Was Deutsche für sic
... weiterlesen VerleumbderIch kenn ein höllisch Volck, die
Brüder der Erinnen,
Ein Volck von
süsser Zung` und von vergifften
Sinnen,
Das zwischen Mund und Hertz,
das zwischen Wort und That
Hat einen
engen Raum, w
... weiterlesen JungfrauenIch kenn ein Rehe,
Dem frey thut
wehe,
Das nach dem fangen
Trägt ein
Verlangen,
Das ungejaget
Ins Garn sich
waget,
Das ihm ein Netze
Für Zierath
schätze,
... weiterlesen Christus ist der Weg, die Warheit und das LebenIch kumm in diese Welt, hindurch dort
nauff zu reisen;
Weil Christus ist der
Weg, so wird er mich wol weisen.
Ich
kan in dieser Welt viel Redligkeit nicht
schauen;
Weil er die Wahrheit ist,
... weiterlesen Von meinen Sinn-GetichtenIch mach es wie die Türcken, wann sie
zu Felde ziehen:
Sie schicken halb
Armeen, die nennen sie Partyen.
Drey
tausent Sinn-Getichte, wol mehr noch,
sind gegangen,
Um hin und her zu
streiff
... weiterlesen Mittel zu verarmenIch möchte wissen, wie es käme,
Daß
unser Haab und Gut zuneme.
Was nicht
auß Pflicht wir geben müssen,
Soll
Höfligkeit zusammen schissen;
So was
fürs Maul noch übrig blieben,
... weiterlesen Hofe-DienerIch weiß nicht, ob ein Hund viel
gilt,
Der allen schmeichelt, keinem
billt.
Ein Diener, der die Auffsicht
führt
Und Augen nur, nicht Zunge
rührt,
Thut nicht, was seiner Pflicht
ge
... weiterlesen Von meinen ReimenIch weiß wol, daß man glaubt, daß
einer gerne thu
Das, was er gerne sagt;
allein es trifft nicht zu;
Die Welt ist
umgewand. Ich kenne manchen Mann:
An
Worten ist er Mönch; an Thaten ist
... weiterlesen Die Welt-FreundschafftIch wil nicht Damon seyn; die Welt darff
auch nicht werden
Mein Pythias; wir
sind von zweyerley Geberden:
Mein Sinn
steht auffgericht; die Welt geht krumm
gebückt.
Mein Sinn ist ungefärbt
... weiterlesen ReichthumIch wäre gerne reich; denn daß ich
reich nicht bin,
Drum wil man mich dazu
noch zu der Strafe ziehn.
Ich wäre
gerne reich; wer arm mich nicht kan
leiden,
Der mag mir tausend Pfund und
no
... weiterlesen Hand und Finger, ein Vorbild brüderlicher EinigkeIeder Finger an der Hand
Hat sein Maß
und seinen Stand;
Ieder hilfft dem
andren ein;
Keiner wil sein eigen
seyn.
Brüder, die deß Blutes
Pflicht
Hat in einen Bund gericht,
... weiterlesen Die auffgeweckte ChimæraIhr Heliconisch Volck, euch ist zu viel
geschehen,
Dieweil man nie geglaubt,
drum daß mans nie gesehen,
Was ihr uns
habt gesagt, wie Lycus armes
Land
Chimæra hat erschreckt,
verwüstet un
... weiterlesen JungfrauenIhr Jungfern, hört mir zu; doch fasset
die Geberden
Und meint durch meinen
Ruhm nicht stöltzer wo zu werden!
Die
Jungfern sind ein Volck, sind unter uns
gestellt
Als Engel in der Zeit, al
... weiterlesen Ein Jüngling an die JungfernIhr Jungfern, wenn ich solte,
So wie ich gerne wolte,
Ihr würdet sehn, ich wolte
Nicht anders, als ich solte;
Denn diß wer, was ich solte,
Was Euer Wille wolte.
Schutz-Rede einer Jungfrau über die spielenden AuIhr Schwestern, lacht ihr nicht der
alber-klugen Lappen,
Die Damen sperren
ein als wie in blinde Kappen
Und halten
gar für schön, wann unsre schönste
Zier,
Der schönen Augen Liecht, ste
... weiterlesen Das Haus ÖsterreichIhr Töchter Hesperi, nicht rühmt die
goldnen Früchte!
Zweyträchtiges
Geschlecht der Bäume, bleib vom
Lichte,
Du und Alcinous! Die Epicurus
hegte,
Auch die Mäcenas baut, und die
Lucanu
... weiterlesen Die verheurathete VenusIhr, die ihr die Venus hönet, daß sie
ihr zum Mann erlesen,
Der da lahm,
grob, starck und tölpisch, der ein
Hammerschmid gewesen,
Wist ihr nicht,
daß Götter-Augen tieff auch ins
verborgne dri
... weiterlesen An die Kunst-GöttinnenIhr, ihr süssen Zucker-Mägdchen, Ihr,
ihr zärtsten Pindus-Töchter,
Seyd
nicht wie die andern Jungfern, die da
treiben ein Gelächter,
Wann ein
Haar-bereiffter Buler, wann ein
Gicht-gekränckte
... weiterlesen Die Zeiten deß Jahres und deß ChristenthumesIm Lentzen glaubt man Brot; Brot hofft
man in dem Sommer;
Im Herbste nimmt man
Brot; Der Winter stillt den Kummer.
Ein
Christ lernt glauben erst; nach diesem
lernt er hoffen;
Die Hoffnung m
... weiterlesen Auff CarponemIn der Muttersprache tichten
Pfleget
Carpo zu vernichten.
Ey, daß da er
doch nicht lebte,
Da der Römer Maro
schwebte!
O, er hätt ihn künnen
zwingen
Deutsch, und Römisch n
... weiterlesen Grabschrifft über ein BrautbetteIn die Lust liegt hier begraben
Eine
Magd mit ihrem Knaben,
Die einander
gantz ergeben,
Dieser Welt wie mehr
nicht leben,
Die mit Armen
umgewunden,
Wie in einen Sarck gebunden
... weiterlesen In Person eines guten Freundes ...In Person eines guten Freundes, welcher
seinem Hause den Grund legte und dieses
begehrte beyzulegen
Ich, der ich Haus
und Stadt im Kriege hulffe
stürmen,
Bau ietzund hier ein Haus: so
sie
... weiterlesen Das Haus-LebenIst Glücke wo und was, so halt ich mir
für Glücke,
Wann ich mein eigen bin,
daß ich kein dienstbar Ohr
Um weg
verkauffte Pflicht darff recken hoch
empor
Und horchen auff Befehl. Daß mi
... weiterlesen Von meinem BucheIst in meinem Buche was, das mir gaben
andre Leute,
Ist das meiste doch wol
mein, und nicht alles fremde
Beute;
Iedem, der das seine kennet, geb
ich willig seines hin,
Weiß wol, daß
ich Ã
... weiterlesen DürfftigkeitIst man arm, was hilfft die Jugend?
Ist
man arm, was hilfft die Tugend?
Ist man
arm, was hilffet schön?
Ist man arm,
was hilfft verstehn?
Dieser sey, dem
Welt soll weichen,
R
... weiterlesen Egyptische DienstbarkeitJacobs Stamm klagt alter Zeit
Über
schwere Dienstbarkeit.
Steht es dann ja
so übel,
Wo man Fleisch hat, Knobloch,
Zwiebel?
Unsre Leut in dieser
Zeit
Hielten es für Herrligk
... weiterlesen GeduldJener Zeit, die ietzt die alte,
Hilt
man Deutschland viel zu kalte,
Daß
daselbst, wie ieder wolte,
Die Geduld
erwachsen solte.
Nun nur aber die sind
kummen,
Die den Bau recht
... weiterlesen Jungfern-SinnenJungfern haben hertzlich gerne, daß man
sie bedien und ehre;
Jungfern haben
hertzlich gerne, daß ihr Schmuck sich
täglich mehre;
Jungfern haben gerne
Geld; Jungfern leben gerne gut;
Jung
... weiterlesen Ursprung der BienenJungfern, habt ihr nicht vernummen,
Wo
die Bienen her sind kummen?
Habt ihr
doch vielleicht verstanden,
Was der
Venus gieng zu handen,
Da sie den
Adonis liebte,
Der sie labt u
... weiterlesen JungfernJungfern, seyd ihr blind an Augen, daß
ihr nicht am Fenster lieget,
Jungfern,
seyd ihr taub an Ohren, daß ihr nicht
für Kuppler tüget,
Jungfern, seyd ihr
lahm an Füssen, daß ihr nicht die St
... weiterlesen Die Menge menschlichen FürhabensKein Deutscher hat noch nie (ließ ich
mich recht berichten)
Gevöllt ein
gantzes Buch mit lauter
Sinn-Getichten.
Was mache denn nun ich,
daß ich sie heuffig bringe
Und mache
sie durch Men
... weiterlesen Über die deutschen Getichte Herren Wentzel SchärKein Kraut dient für das
tödten;
Nein, sagen die Poeten:
Ein
Blat von unsrem Krantze
Der frischen
Lorber-Pflantze,
Erwärmt von unsrer
Stirne,
Begeistert vom Gehirne,
... weiterlesen Gerechtigkeit des NeidesKeine Straff ist außgesetzet
Auff deß Neides Gifft;
Denn er ist zu aller Zeit
Selbsten voll Gerechtigkeit,
Daß er meistens trifft,
Und sich durch sich selbst verletzet.
HeuchlerKirchen-gehen, Predigt-hören,
Singen,
beten, andre lehren,
Seuffzen und gen
Himmel schauen,
Nichts als nur vom
Gott-vertrauen
Und vom glauben und vom
lieben
Und von andrem Gu
... weiterlesen Asche und KohleKohl und Asche sind Geschwister; Holtz
ist Mutter, Vater Feuer;
Kohl ist
Bruder, Asche Schwester; beyde sind ein
Ungeheuer;
Denn der Vater wie die
Mutter ist so bald durchauß
verlohren,
Wa
... weiterlesen An die FrauenKrieg hat der Männer Zahl
gemindert
Und Menschen-Wachsthum sehr
verhindert.
Ihr Weiber sollt hier Rath
zu schaffen,
Die Sinnen recht zusammen
raffen
Und euch fein rund und kurtz erk
... weiterlesen Krieg und HungerKrieg und Hunger, Kriegs Genoß,
Sind
zwey ungezogne Brüder,
Die durch ihres
Fusses Stoß
Treten, was nur stehet,
nieder.
Jener führet diesen an;
Wann
mit morden, rauben, br
... weiterlesen Deß Krieges BuchstabenKummer, der das Marck verzehret,
Raub,
der Hab und Gut verheret,
Jammer, der
den Sinn verkehret,
Elend, das den Leib
beschweret,
Grausamkeit, die unrecht
fehret:
Sind die Fruc
... weiterlesen Von einem PfarrerKummet her und kauffet ein
Gar
umsonsten Milch und Wein!
Pflegt ein
Dorff-Pfarr stets zu sagen;
Wolte
gleichwol sich beklagen,
Wann ihm nicht
dafür kam ein
Fette Milch und ed
... weiterlesen Auff KühnmundenKunimundus giebt sich an,
Manche Stunde seinen Mann
Zu bestehen, das ist viel.
O es ist bedinget worden,
Daß er weder selbst ermorden,
Noch ermordet werden wil.
Glückliche UnbesonnenheitKühnheit mit Vermessenheit
Bringt es
offters noch so weit,
Als bedacht und
Witzigkeit.
Was auff keinen Grund
gericht
Und auß Zufall nur
entbricht,
Ist plump Ding; man acht e
... weiterlesen Freyen oder heurathenKümmt vom freuen freyen her? Wie daß
manchem armen Tropffe
Nicht das freuen
kümmt vom freyen, sondern krimmen in
dem Kopffe?
Kümmt vom freyhen freyen
her? Wie daß manchem armen Freyer
... weiterlesen An dem Taufftage eines jungen PrintzenKönig der Tage, du herrliches
Licht!
Drinnen man jauchzet, sich
muntert und spricht:
Briegische Cedern
verneuen das steigen,
Steigen gen
Himmel mit jüngeren Zweigen.
Es wachse
die
... weiterlesen Übereiltes FreyenLeichte fällt es, Lieb
bekummen;
Leichte fällts, ein Weib
genommen.
Lieb bekummen bald zur
Stunde,
Gar genummen ohne
Grunde,
Heist: zur Reue Lieb
bekummen,
Heist: zur Straff
... weiterlesen Auff LevulumLevulus ließ Treu und Glauben seiner
Buhlschafft auffzuheben;
Nachmals hat
er Treu und Glauben ihr für eine Nacht
gegeben.
Wer ein älter Recht drauff
führet, muß Beweis und Grund erfinden,
... weiterlesen Schädliche LiebeLieben läst nicht lange leben;
Lange leben läst nicht lieben.
Wer dem Leben ist ergeben,
Muß das lieben sparsam üben;
Wem das lieben wil behagen,
Muß dem Leben abesagen.
An das Frauen-VolckLieben Weiber, lasst mir zu, daß ich
sag: ihr seyd wie Nüsse.
Diesen ist in
zarte Haut eingehüllt deß Kernes
Süsse;
Drauff folgt gar ein harter
Schild, letzlich dann die bittre
Schale:
... weiterlesen Hochzeit-WuntschLiebes Paar, lebt so im Leben,
Daß
euch Wolfarth sey gegeben
Wie zu einem
Eigenthum!
Lebt, daß eurer Ehe
Ruhm
Für sowol als nach dem
Grabe
Alle Welt zur folge habe.
... weiterlesen Ein thierischer MenschLupula wil keinen lieben,
Der Vernunfft
zu sehr wil üben,
Weil ihr besser der
gefällt,
Der sich etwas thierisch
stellt.
Der da kan wie Tauben
hertzen,
Der da kan wie Spatzen
... weiterlesen Verheurathete WeineLustig, ihr Brüder und Ohmen deß
Weines!
Hoffet was gutes und wartet ein
kleines;
Schnaltzet und lecket mit
lustigen Zungen,
Unsere Weine, die
werden bald jungen!
Ungrische
... weiterlesen Ein fromer EdelmannMag dann auch ein Rittersmann
Redlich,
from und ehrbar seyn?
Dünckt mich
doch, es steht schlecht an,
Gibt auch
einen feigen Schein.
Ein Bericht ist
noth: Ob der,
Der ein Ritt
... weiterlesen Auff MammosamMammosa hat den Berg Parnassus auff der
Brust;
Dann dem, der drauff
entschlieff, ist mehr als mir
bewust,
Wann ihm vielleicht geträumt,
was ihm für Regung kam,
Auch ob er
seinen Weg zum R
... weiterlesen Auff Jungfrau MammæamMammæa funckelt her an Schönheit wie
die Sterne,
Doch, welches seltsam ist,
weicht Hoffart von ihr ferne;
Dann daß
sie gar nicht sich als andre besser
deucht,
Das macht, daß Fleisch und
... weiterlesen PoetereyMan hält mir nicht für gut die Poesie
zu üben;
Das Buch, das grosse Buch,
darinnen auffgeschrieben
Der Römer
langes Recht, solt eher meine
Hand
Durchsuchen, daß darauff sich
gründe me
... weiterlesen Auff PaulamMan liebt dich, Paula, nicht nach
richen;
Der Bock ist bey dir
eingeschlichen.
Man liebt dich, Paula,
nicht nach hören;
Dein Witz ist
zinsbar dem bethören.
Man liebt dich,
Paula, n
... weiterlesen Sachen-WalterMan muß mit schmieren
Wie dürren Thüren
So Advocaten
Zum meisten rathen,
Solln schweigen Thüren,
Sie Reden führen.
GlückseligkeitMan sagt mir viel vom Glück und dessen
Seligkeiten,
Und war und ist und wird
doch keiner aller Zeiten,
Der
glücklich sey durchauß. Dann ist das
Glücke rund,
So steht es morgen nicht,
al
... weiterlesen Wanderschafft der Leute und der GüterMan sagt, man lieset viel, wie daß für
langen Jahren
Zu Zeiten ein gantz Volk
aus seinem Sitz gefahren
Und neues Land
gesucht. Hinfüro wird man sagen
Was
andres: Wie man sah bei uns in v
... weiterlesen Fremde HülffeMan solt uns Hülffe thun. Da nam man
ein Gebieß,
Das man in unser Maul, uns
zu beschreiten, stieß.
Man riet uns
hin und her; man ließ uns keine
Ruh
Und sagte, daß man uns riet unsrer
W
... weiterlesen Welt-GunstManchen treibet grosse Brunst
Durch geübte List und Kunst,
Welt, zu werben deine Gunst,
Die zu haben fast umsonst
Und für sich doch nichts als Dunst.
Auff MarcumMarcus kunte baun ein Haus
Auff von
Grund und auß und auß:
Kalck, der
schwiert ihm auß der Haut;
Lenden ist
der Stein vertraut;
Nägel stehn ihm
für der Hand;
In der Blase
... weiterlesen Der verfochtene KriegMars darff keinen Advocaten,
Der ihm
außführt seine Thaten;
Keinem hat er
nichts genummen,
Wo er nichts bei ihm
bekummen.
Keinem hat er nichts
gestohlen;
Dann er nam es unve
... weiterlesen M-arsMars, der guter Lehr und Kunst
Trägt
viel Haß und wenig Gunst,
Trägt die
Kunst in seinem Namen.
Eh noch wenig
Jahre kamen,
Dürffte M bleiben
stehn,
Ars hingegen fornen geh
... weiterlesen Das DorffMein Gut besucht ich nechst; das Feld
war voller Segen;
Sonst war mirs nicht
so gut, wie in der Stadt, gelegen:
Mein
Tisch, der war ein Bret; mein Bette
kunte gehen;
Ich hatte fromen Tranck
... weiterlesen Von einem eintzelen Freunde meiner ReimenMeine Musa hat kaum einen,
Der ihr
Phöbus wil erscheinen.
Gar genug! Sie
hat alleine,
Was für sich sonst in
gemeine
Alle dreimal drei
Göttinnen
Dieser Zeit kaum haben könn
... weiterlesen Von meinen ReimenMeine Reime rüchen nicht
Noch nach Öle, noch nach Wein;
Beydes kan gar schwerlich seyn,
Jenes wegen Amtes Pflicht,
Dieses wegen schlimmer Gicht.
Vernünfftige UnvernunfftMenschen sind Thiere, vernünfftige
Thiere,
Aber nicht alle; was wilden
gebühre,
Pflegen vernünfftige gerne
zu treiben;
Hohe sind Löwen und dienen
den Leiben,
Wollen nur herrschen
... weiterlesen Über die Schäferey Amœna eines ungenannten FreuMusa, Venus, Charis schauet,
Wie Amœna
Staffeln bauet,
Auffzusteigen euren
Thron.
Gebt ihr Raum zur rechten
Seite;
Schaffet, daß man ihr
bereite
Eine frische Lorber-Kron`.
... weiterlesen Hofe-WerckzeugMäntel zum bedecken,
Larven zum
verstecken,
Röcke zum
verkleiden,
Scheren zum
beschneiden,
Zangen zum
verzwicken,
Pressen, auß zu
drücken,
Pensel zum vergolden,
... weiterlesen Schutz-Rede einer Jungfrau über die gänge ZungeNechst sagt ein alter Greiß: Iemehr die
Jungfern schweigen,
Iemehr künn ohne
Wort ihr Preis gen Himmel steigen;
Die
stille frome Zucht, die
Eingezogenheit,
Die Rede, wann sie
schweigt, br
... weiterlesen Eine Lock-FinckeNicht zu weit von meinem singen
Liegen
Netz und falsche Schlingen;
Die für
mir hier hat gelogen,
Hat mich, wie ich
euch, betrogen.
Ich, die ich gefangen
sitze,
Bin nur meinem
... weiterlesen Martis TreuNiemand wag es, der verneine,
Daß es
Mars nicht treulich meine,
Weil er
niemals Winters halben
Weichet wie die
falschen Schwalben,
Sondern bleibt auff
unsrer Erde,
Weil da we
... weiterlesen Auff NivulamNivula brennt ihrer viel;
Ieder, der
sie siht, der wil
Diß und das an sie
verwagen;
Was dann wird es Nutzen
tragen?
Was sie gab, das bleibt ihr
doch;
Wer es hatte, sucht es n
... weiterlesen Auff NivulamNivula ist wie ein Schnee,
Der kaum ietzt fiel auß der Höh.
Wie auch ihre Redligkeit
Ist wie Schnee zu Mertzens-Zeit,
Der, wie neu er ist geacht,
Immer trübes Wasser macht.
Nicht zu mutig, nicht zu furchtsamNoch frech wagen,
Noch weich zagen
Hat iemals gar viel Nutz getragen;
Wol bedacht,
Frisch verbracht
Hat offt gewonnen Spiel gemacht.
Von meinen verlornen Reimen oder GetichtenNun der Frieden über Krieg
Endlich hat
erkriegt den Sieg,
Pfleg ich gleichwol
nachzudencken,
Wie mich pflegte Krig zu
kräncken.
Was er brachte für
Beschwer,
Dient zu sagen,
... weiterlesen Abschied eines VerstorbenenNun gehabt euch alle wol
Derer Augen
Threnen voll
Hin mir in mein Grab
nachsehen!
Weil ihr weint, so muß ich
flehen:
Lieber fasset wieder Mut;
Was
euch kränckt, das ist mir
... weiterlesen Eine Helden-ThatO That, die nie die Welt, dieweil sie
steht, gesehen!
O That, dieweil die
Welt wird stehn, wird nie geschehen!
O
That, die Welt in Ertzt und Cedern
billich schreibt,
Und wie sie immer
kan,
... weiterlesen An den TodO Tod, du schwartzer Tod, du Schauer
unsrer Sinnen!
O, thu ich dir zu viel?
Ja, ja; du kanst gewinnen
Ein
englisches Gesicht. Dann du bists, der
erfreut;
Du bists, der uns entzeucht
dem Tob
... weiterlesen Wissenschafft der RechteOb der rechte Rechts-Verstand
Ie sey
worden wem bekant,
Ist zu zweiffeln;
allem meinen
Wil stets was zu wider
scheinen;
Ist also, was
zweiffelhafft,
Schwerlich eine
Wissenscha
... weiterlesen Gut GewissenOhne Leben lebt der Welt,
Wer nicht gut
Gewissen hält;
Gut Gewissen in der
Zeit
Hebt schon an die Ewigkeit.
Gut
Gewissen traut auff GOTT,
Trit für
Augen aller Noth,
I
... weiterlesen Amadis-JungfernPfui euch, die ihr euch rühmt der
geilen Buhler-Lügen
Deß frechen
Amadis, die dahin deutlich tügen,
Wo
Circe machte Säu, wo Messalina
gieng
Und für den schnöden Sieg der
Wette Lohn e
... weiterlesen Von einer BienePhyllis schlieff; ein Bienlein
kam,
Saß auff ihren Mund und
nam
Honig, oder was es war,
Corydon,
dir zur Gefahr;
Dann sie kam von ihr
auff dich,
Gab dir einen bittren Stich;
... weiterlesen IrrthumPica nam ihr einen Gärber; selten
gärbt er oder nie,
Trieb vielmehr als
wie ein Bütner Stäb und Prügel über
sie.
Sie besprach das Mittel drum, daß
er Handwercks Recht nicht hielte,
D
... weiterlesen Jungfern-WangenPoeten steht was frey, ihr Jungfern!
eure Wangen,
Worauff die Schönheit
spielt, die Charites so prangen
Und
Flora Wohnung hält, die ehr ich. Die
Natur
Hat reichlich bracht hieher in
einer
... weiterlesen Christliche LiebePtochus lag in tausent Nöthen,
Die ihn
drängten biß auffs tödten;
Solte
Christen-Liebe haben,
Sich zu retten,
sich zu laben;
Ließ sie hin und wieder
suchen,
Weil sie sich
... weiterlesen Auf PudibundamPudibunda, wie sie spricht,
Ehret hoch
deß Tages Licht.
Wer mit ihres Leibes
Gaben
Noch für Nachtes sich wil
laben,
Muß sich mühen, daß er
macht,
Wenn es Mittag, Mitterna
... weiterlesen DanckbarkeitRechter Danck
Wird nicht kranck,
Pflegt im dancken
Nie zu wancken.
036. Menschliche Thorheit
Wann keine Thorheit mehr wird seyn,
So wird die Menschheit gehen ein.
Zeit-VerlustRed und antwort ist zu geben
Beym
Gericht in jenem Leben
Für gesamte
nütze Gaben,
Die wir her von oben
haben.
O gewiß! das
Zeit-vernichten
Wird man auch gar
ernstlich richt
... weiterlesen Grabschrifft einer tugendhafften FrauenSchaut diesen schlechten Stein!
Ein Demant soll es seyn;
Denn das, was er beschwert,
Ist mehr als dieses wehrt:
Hier liegt die Frömigkeit
Und harrt auff jene Zeit.
Der schlesische ParnaßSchlesien, daß dein Zabothus worden ist
für wenig Jahren,
Was den Grichen ihr
Parnassus, Helicon und Pindus
waren,
Daß dein Opitz ist Apollo, daß
die andren klugen Sinnen
Deiner Kinder
... weiterlesen SchönheitSchönheit, die man hält so
werth,
Schönheit, die man so
begehrt,
Ist gar sparsam
eingericht,
Meistens unters
Angesicht;
Wann die Menschen giengen
bloß,
Wär sie vielmals n
... weiterlesen Auff BloscumSeh ich recht, so kummt mir
für,
Bloscus sey ein
Wunderthier.
Augen hat er, keine
Stirne,
Einen Kopff und kein
Gehirne,
Einen Mund und keine
Zunge,
Wenig Hertzens, viel von L
... weiterlesen Auff SimonemSimon wüntschet, daß sein Weib
Eine
Moschkowitin wäre;
Wann er ihr gleich
bleut den Leib,
Daß sie sich doch
nicht beschwere.
Aber weil sie deutsch
gesinnet,
Schaut sie, wi
... weiterlesen Die FasteSo gute Fische häuffig essen,
So ohne
Maß den Wein vermessen
So viel als
fasten heissen sol,
So fastet der so
gut und wol,
Der, wann er wil ein Hun
verzehren,
Nur meint, als
... weiterlesen Ein andrerSo lebt ihr beide nun, lebt eines in der
Liebe;
Lebt eines in dem Sinn, damit
euch nicht betrübe
Deß Glückes runde
Macht; denn seine Tück und Neid
Hat
keinen andern Feind als Lieb und E
... weiterlesen Hochzeit-WuntschSo lebt nun, liebes Paar, lebt zwischen
Krieg und morden
In dennoch süsser Ruh
und in dem schönen Orden
Der lieben
Einigkeit; lebt, daß deß Glückes
neiden
Muß Euch und euer Thun stets
... weiterlesen Weiber-Haut böse-KrautSo soll ich mich, Echo, dann noch nicht
beweiben?
E.
Ey, laß es
bleiben!
Dein Antwort hat mich von
Hertzen verdrossen.
E.
Ey, welche
Possen!
Ich muß m
... weiterlesen Stern-DeutungSoll man dann am Himmel sehen,
Was
hierunten soll geschehen?
Soll der
Himmel geben Blick
Auff so manches
Schelmen-Stück?
Wer wird mehr den
Himmel achten,
Drauff man sonst so
... weiterlesen Das lieblichste ThierSolt ich Wahl und Wandel führen
Unter
aller Orte Thieren,
Sollte mir kein
liebers seyn,
Als deß Natans
Schäfelein.
Dieses leg an meiner
Brust,
Nem auß meinen Händen Kost;
... weiterlesen Verstorbene FreundeSolte Krieg nicht alles fressen, musten
bißher feste Plätze
(Selten hat es
viel geholffen) sichren unsre beste
Schätze;
Nun der Friede triumphiret,
holen wir die besten Sachen,
Daß wir
... weiterlesen Eine entschiedene StrietigkeitStadt und Land hat viel gestriten,
Wer
im Kriege mehr erlidten;
Aber nun liegt
an der Thür,
Wie sich Städte brechen
für,
Wer also die Haut gefunden,
Die
dem Lande weg gesch
... weiterlesen Arm. NarStreich vom m ein Strichlein aus,
Dann wird dir ein n drauß;
Thu` das n für das a,
Also steht für Augen da,
Wie da den die schnöde Welt,
Welcher arm ist, hat und hält.
Auff TechnicumTechnikus kan alle Sachen:
Andre
lehren, selbsten machen,
Reiten kan er,
fechten, tantzen,
Bauen kan er Stät`
und Schantzen,
Singen kan er, messen,
rechen,
Schön und zierlic
... weiterlesen Wissenschafft auß BernhardoTheils sucht man Wissenschaft nur bloß
zu schlechtem wissen,
Und dieses dient
dahin den Fürwitz nur zu
büssen;
Theils sucht man
Wisssenschafft, damit man sey
geehrt,
Und dieses thun nur
... weiterlesen Ein andrerTheures Paar, deß Glückes Neid
Muß
euch nimmermehr versehren,
Und die
Macht der Sterbligkeit
Schade nimmer
euren Ehren.
Gebe Gott, daß übers
Jahr
In der Mutter Armen lach
... weiterlesen Auff Thrasonem, auß dem PlautoThraso hat nechst Krieg geführt mit den
Völckern, die da fliegen,
Das bey
sechtzig tausent Mann ihm zun Füssen
blieben liegen;
Denn er hat viel
Vogel-Leim auß Musqueten
außgeschossen,
... weiterlesen Artzney der LiebeThraso meint: Zu Amors Possen
Sey er viel zu viel verdrussen,
Lade Lieb in ein Pistol,
Schiesse sie ins weite Hol;
Wann er dieses fürgenummen,
Sey sie selten wieder kummen.
Auff ThrasonemThraso preiste seine Wunden,
Die er im
Gesicht empfunden,
Da er nämlich wie
ein Held
Sich für seinen Feind
gestellt.
Ey, sagt einer, daß dir
nicht
Dieses mehr schimpfft dei
... weiterlesen Neu-Jahrs-Wuntsch an Eine Fürstliche PersonTreue Fürstin, unsrer Welt
Ist auffs
neue zugestellt
Von der Sonn ein edler
Ring,
Wie sie iedes Jahr empfing.
Ach!
es wolle diesem Ringe
Seyn verpflichtet
diß Gedinge:
... weiterlesen Abschied von einem verstorbenen EhegattenTreues Hertze, du zeuchst abe
Auß der
Welt und gehst zu Grabe,
Ein zu nemen
Freud und Ruh,
Die der Himmel richtet
zu.
Mir und andren deinen lieben
Ist
an deiner Stelle bliebe
... weiterlesen BefestigungUnsre Festungs-Berge sincken;
O, ich
ließ michs wol bedüncken,
Da ich
hört und kunte schauen
Thren- und
Seuffzen drein-verbauen;
Erdenbau kan
übel längen,
Drein sich Wind
... weiterlesen Die fressige ZeitUnsre Zeit und ihr Gesinde
Fressen
geitzig und geschwinde
Alles auff biß
an den Grund.
Wetten wil ich, daß ihr
Schlund
Kürtzlich rauß gibt
ungedeuet,
Was sie fressen ungek
... weiterlesen In der Welt ist nichts als Wanderschafft, EitelkeiUnsres Lebens Eigenthum
In der Welt ist Wanderschafft;
Unsres Wesens ganzer Ruhm
Ist der Eitelkeit verhafft.
Auff das Leid in tausend Nöthen
Folgt zuletzte gar das tödten.
Unterscheid zwischen Land-Mann und Lands-KnechtUnterscheiden muß man
recht
Landes-Mann und
Landes-Knecht:
Jener muß, wenn dieser
wil;
Jener gibt, nimmt dieser
viel;
Jener dient, und dieser
schafft;
Jenes Angst ist dessen
... weiterlesen Auff VenerillamVenerilla hasset Schertz;
Was sie
meint, das ist ihr Hertz.
Wer an ihr
was suchen wil,
Such und säume nicht
zu viel.
Der nichts sagt und viel doch
thut,
Ist für Venerilla gu
... weiterlesen Poetische NamenVenus soll man mehr nicht sprechen; nur
Lustinne soll man sagen,
Als wann Name
zu der Sache künt ein ander Art
beytragen.
Ist lateinisch Venus Hure,
wird Lustinne deutsch nicht frömer;
Ob
... weiterlesen JungfrauenVenus war gefährlich kranck, schickte
hin den kleinen Schützen,
Daß er
solle Jungfern-Fleisch mit dem göldnen
Pfeile ritzen,
Weil sie Jungfern-Blut
bedurffte; zwar der Knabe schoß gewiß,
... weiterlesen Haus-WesenViel erdulden, nichts nicht
fechten;
Schaden leiden, doch nicht
rechten;
Andre völlen, sich
entleeren;
Lohnen, doch den Dienst
entberen;
Immer geben, nimmer
nemen;
Nimmer lac
... weiterlesen Vom Pyasto...Vom Pyasto, dem Stamm-Herren
Liegnitzischer und Briegischer
Fürsten
Dein Meth-Faß, o Piast, das
iedem kunte flissen,
Gab dir die
Polsche Kron. Dein Stamm pflegt zu
besüssen
Noch
... weiterlesen Waffen-AnstandVon Anstand und von Fried und vielen
schönen Dingen
Will Fama dieser Zeit
ein neues Liedlein singen;
Doch weiß
ich nicht, obs neu. Der Anstand ist gar
alt;
Der Fried` ist auch für längs
... weiterlesen Von außen guter FriedVon außen guter Fried
und gute Ruh von
innen,
in wohlgesundem Leib
auch
wohlgesunde Sinnen,
des Himmels Freude
dort,
der Erde Segen hier:
Ein mehres
weiter nicht
... weiterlesen ChristenVon Christus heissen Christen wir;
Die
That ist weg, der Nam ist hier.
Was
Christus heist, was Christus
lehrt,
Wird nicht gethan, wird kaum
gehört;
Nur da sind wir deß Namens
werth
... weiterlesen Von einem Siebzig-Jährigen Manne…Von einem Siebzig-Jährigen Manne und Funffzehn-Jährigen Weibe
Kan auch Funffzehn (dencket doch!) Siebzig iemals in sich haben?
Ja, wann andre Zahlen mehr Funffzehn sich zu Hülffe gaben.
Von Fürst Ludwigen von AnhaltVon Fürst Ludwigen von Anhalt,
Stifftern der fruchtbringenden
Gesellschafft, nunmehr lobsel.
Gedächtnüß.
†1649
Deutschland
hat für längst geherrscht als ein
Haupt der Christenheit
... weiterlesen Von Hertzog Frantz Albrechten zu SachsenVon Hertzog Frantz Albrechten zu
Sachsen, Käyserl. General in
Schlesien
Krieg war auß dem Krieg
entlauffen
Zu dem tollen
Frevler-Hauffen,
Der in seines Freundes
Blute
Ehre
... weiterlesen Enderung der ZeitVormals ward auß pflügen
kriegen;
Nunmehr wird auß kriegen
pflügen.
Vormals worden
Egen-Degen;
Nunmehr werden
Degen-Egen.
Vormals ward auß pflantzen
schantzen;
Nunmehr wi
... weiterlesen WunderWann bey der Römer Zeit man sah mit
Milche triffen
Den Himmel, sah man
auch, wie furchtsam hin sie liffen
Zum
Sybilliner-Buch und stellten
überall
Viel Wallen und Proceß durch
reiner Jun
... weiterlesen Auff PseudonemWann die Warheit sonst nur wolte, künte
Pseudo sie wol freyen;
Weil sie ihm ist
zugesippet gar mit keinen
Stammes-Reyen.
Immer ist der Tag zu
lang, immer dir zu kurtz die Nacht,
Pi
... weiterlesen Der Offenbarung Johannis PropheceyWann man noch fünff Jahr wird von
hinnen zehlen,
Soll die Welt nicht mehr
Gottes Kirche quälen.
Ey, ich gebe zu
fünff und noch fünff Jahr,
Bin gar
wol vergnügt, so es dann wird wahr.
... weiterlesen Auff eines guten Freundes HochzeitWann Propheten Gottes Willen seinem
Volcke sagten an,
Hingen sie gemein ein
Zeichen und ein sondres Merckmal
dran,
Welches offt für läppisch Ding
von den sichren ward geschätzet,
Aber
Go
... weiterlesen Vom Mißbrauch der Sing-KunstWas denckstu, lieber Gott, wann ietzund
deine Christen
In deinem Hause dir nach
ihres Ohres Lüsten
Bestellen Sang und
Klang? Die krause Melodey
Wird
angestimmt zum Tantz und süsser Buhler
... weiterlesen Auff GellulamWas Gellula verspürt an Thaten und an
Wercken,
Das geht ihr lieblich ein, den
Glauben dran zu stärcken.
Von Zeichen
hält sie nichts; vom Wesen hält sie
hoch;
Ist vielfach eine Frau und
... weiterlesen Der deutsche FriedeWas kostet unser Fried? O, wie viel Zeit
und Jahre!
Was kostet unser Fried? O,
wie viel graue Haare!
Was kostet unser
Fried? O, wie viel Ströme Blut!
Was
kostet unser Fried? O, wie viel To
... weiterlesen Man, umgekehrt: nam.Weib, durch Versetzung: bei-w
Nam ihm
ein Mann ein Weib, der wohnt bey einem
W;
Dann Weh ist täglich Brot auch bey
der besten Eh.
Ein ieder hat sein Weh;
doch wann ein Mann ihm nam
... weiterlesen Weiber-ArtenWeiber, die man wacker nennt, sind
gemeinlich schnöde;
Weiber, die man
from beniemt, sind gemeinlich
blöde;
Weiber, die man wirthlich
heist, sind gemeinlich böse.
Schwer
ists, wie mans t
... weiterlesen Weiber-ZanckWeiber-Händel, die, wie bräuchlich,
unter ihnen stets entstehn,
Pflegen
endlich auff ein sagen und auff nichts
mehr außzugehn.
Jene sagte dieses
neulich, und es sagte jenes die;
Dieses
h
... weiterlesen Fürsten-FreundschafftWeil Fürsten Menschen sind, die doch
der Menschheit Bestes,
Die
Freundschafft, kennen nicht, weil
Herrschafft nicht viel Festes
Von Bund
und Treuen hegt, so ists natürlich
Ding,
Daß auch
... weiterlesen JugendWeil Junge denn Alte weit muthiger
springen,
Weil Junge denn Alte weit
lustiger singen,
Weil Junge denn Alte
weit rüstiger jüngen:
So pflegt es
den Jungen bey solcherley Dingen
Bey
... weiterlesen Die graue TreuWeil man schone bey den Alten
Reine
Treu für grau gehalten,
Was ists
Wunder dieser Zeit,
Daß sie schon im
Grabe leit?
Daß nicht Erben nach ihr
blieben,
Drüber ist sich zu
... weiterlesen Überall KriegWeil nunmehr die gantze Welt
Wider sich
zeucht selbst ins Feld,
Kan der Glaub
in solcher Zeit
Auch nicht bleiben ohne
Streit.
Dennoch führt er so den
Krieg,
Daß Geduld behä
... weiterlesen Grabmahl eines redlichen MannesWeil Welt die Redligkeit verjagt und
duldet nicht,
So sey du, der du hier
fürüber gehst, bericht,
Daß nicht
ein schlechter Theil, daß grosser
Schatz von ihr
Hat unter diesen Stein
sich
... weiterlesen Listige-AnschlägeWeistu, was ein Anschlag heist?
Wann
man weißlich sich befleißt
Seinem
Feind, eh ers wird innen,
Schand und
Schaden anzuspinnen?
Nein, es ist was
beßres noch,
Gilt auch meh
... weiterlesen SchönheitWenn der Schönheit schöne
Frucht
Wäre Keuschheit, Ehr und
Zucht,
Wären manche schöne
Wangen
Nicht ins Hurenhaus
gegangen,
Manches krauses Haar wär
nicht
Mit der Grichen
... weiterlesen ZagheitWenn ein Harnisch wäre gut
Für die
Zagheit, Furcht und Schrecken,
Wenn ein
Spieß und eisern Hut
Könnten Mut und
Hertz erwecken:
Ey, was hätten die
für Zeit,
Die ein solc
... weiterlesen ReichthumWer auff übrig Reichthum tracht,
Der
wird sonsten nichts erstreben,
Als daß
er noch bei dem Leben
Ihme selbst ein
täglich sterben
Und hernachmals seinen
Erben
Ein gewüntsc
... weiterlesen Wieder-HallWer dich, Echo, viel wil fragen,
Hat
von dir doch nichts als sagen;
Was die
Buler für dir lallen,
Kanst du listig
wiederschallen;
Was du ihnen hast
versprochen,
Drauff hat ke
... weiterlesen Arm auf Erden, reich im HimmelWer einen Reichen nennet, hat alles
dieß genennt,
Was diese Welt für gut,
für hoch, für herrlich kennt.
Wer
einen Armen nennt, der hat von dem
gesagt,
Was alle Welt veracht und aller
Un
... weiterlesen ErfahrungWer hinterm Ofen her wil von der Kälte
schlissen,
Wer auß dem Keller rauff
wil viel von Hitze wissen,
Wer eines
Dinges Art nie recht erfahren hat,
Wil
ordnen aber dran, wil geben Rath und
... weiterlesen FeindWer ist Feind? Der mir nicht
günnet,
Was mir Gott und Glücke
schenckt,
Der bey Tag und Nachte
sinnet,
Wie er Hertz und Sinn mir
kränckt,
Der nach meinem Leben
trachtet,
Der
... weiterlesen Die Fuhrmans-SpracheWer mit Pferden reden wil,
Darff den Amadis nicht viel.
Hotte, stoh,
Tschwuid und O!
Wer es kan mit Fuß, Hand, Mund,
Kan der Sprache meisten Grund.
Frantzösische SpracheWer nicht Frantzösisch kan,
Ist kein gerühmter Mann;
Drum mussen wir verdammen,
Von denen wir entstammen,
Bey denen Hertz und Mund
Alleine deutsch gekunt.
Hofe-FöderungWer nicht hin weiß an das Meer,
Geh
bey einem Flusse her.
Wem bey Hofe
Gnade fehlt,
Seh, daß er zum Freunde
zehlt
Den, der das daselbst
geneust,
Was auß Hofe-Quällen fleus
... weiterlesen Mars und Venus sind zugehörigeWer Poeten nennet Tichter,
Ist ein
ungerechter Richter.
Heute kan man noch
erfahren,
Daß sich Mars und Venus
paaren;
Denn es ist ein Theil vom
kriegen
Auff der Magd zu Felde
... weiterlesen Die ZeitenWer sagt mir, ob wir selbst so
grund-verböste Zeiten
Verbösern, oder
ob die Zeiten uns verleiten?
Der Tag,
daran ein Dieb dem Hencker wird
befohlen,
Hätt ihn wol nicht
gehenckt,
... weiterlesen Stadt-Leute und Dorff-LeuteWer sind Bürger? Nur Verzehrer.
Was
sind Bauern? Ihr Ernährer.
Jene machen
Kot auß Brote,
Diese machen Brot auß
Kote.
Wie daß denn der Bürger
Orden
Höher als der Bauern
... weiterlesen Der schrift-kündige MarsWer spricht, daß unser Mars auff Gottes
Buch nicht fraget?
Er hat genau
gemerckt, was König Saul dort
saget:
Wer mir nicht nach zeucht auß,
deß Rinder soll man stücken,
Und also
hin un
... weiterlesen Gelehrte SchrifftenWer verlachet dich, Papier?
Paart sich
kluge Hand mit dir,
Wird der Marmor
nicht bestehn,
Werden Cedern eh
zergehn,
Hat das Eisen nicht
Bestand,
Tauret nicht der Diamant;
... weiterlesen LobWer zu loben von viel Sachen,
Da wil
Lob sich schwerer machen
Als bey dem,
wo nichts sich weiset,
Das man füglich
rühmt und preiset;
Denn dort mangelts
an den Worten,
Die ma
... weiterlesen Diebe menschlichen VermögensWercke stehlen uns die Zeit,
Fälle die Vermögligkeit,
Sorgen stehlen uns das Leben;
Was dann bleibt uns auffzuheben?
Was der Seele Gott gegeben.
An einen verstorbenen AltenWerther Freund, du lieber Alter, alt von
alten Bidersinnen,
Alt von Jahren, Witz
und Ehren, wir sind hier; du bist von
hinnen,
Einzunemen Ehr und Gut, das
durch Alt-seyn nicht vergeht,
Sond
... weiterlesen Hochzeit-WuntschWerthes Paar! das gantze Leben
Sey bey
euch ein steter Krieg,
So daß Beyden
sey gegeben
Gleiche Beut und gleicher
Sieg.
Kämpfft mit Liebe gegen
Liebe,
Und mit Treu kämpfft
... weiterlesen Hochzeit-WuntschWerthes Paar! das gantze Leben
Sey bey
euch ein steter Krieg,
So daß Beyden
sey gegeben
Gleiche Beut und gleicher
Sieg.
Kämpfft mit Liebe gegen
Liebe,
Und mit Treu kämpfft
... weiterlesen Hochzeit-WuntschWerthes Paar, lebt in die Wette
Mit
deß Glückes bester Zeit,
Biß daß
euch die Ewigkeit
Von der Sterblichkeit
errette!
Wann der neunde Monat
weicht,
Hebet »eines« an zu z
... weiterlesen VergnügungWie das Kind im sanfften wiegen,
So
beruh ich im begnügen;
Pursche sonst
mit Redligkeit
Hin zu bringen meine
Zeit,
Wann ich werde seyn
begraben,
Werd ich beßres Glücke habe
... weiterlesen Bücher-lesenWie die Honigmacherinnen
Auß viel
Blumen saugen künnen
Ihren süssen
Nectar-Safft:
So auch unsre
Wissenschafft
Wächst durch
unverseumtes lesen
In ein gleichsam
Göttlich We
... weiterlesen NeidischeWie ich essen soll und trincken, wie ich
mich bekleiden soll,
Wie ich sonst mein
Thun soll richten, sind die Leute
Kummers voll;
Wann ich nicht zu
trincken, essen, noch mich zu bekleiden
hätte,
... weiterlesen Rechen-KunstWiewol manch andre Kunst ist spöttisch
blieben liegen,
Ist Rechen-Kunst doch
hoch im Krieg ietzund gestiegen.
Daß
fünffzehn funffzig gab, daß funffzig
hundert war,
Daß hundert tausend
... weiterlesen Von meinem BucheWil der mein Buch nicht lieben,
Der
beßres hat geschrieben,
Wil der mein
Buch vernichten,
Der mehres kunte
tichten,
So laß ichs so
geschehen.
Doch wird man auch wol
sehen,
... weiterlesen Die H. Schrifft, der beste SchatzWo eure göldne Frucht, Hesperides,
ietzt stehet,
Wo wer, Alcinous, in
deinen Garten gehet,
Wo Argo und sein
Held nach Gold in Colchos
schifft,
Weiß keinen ich, der ietzt
dahin die Wege tr
... weiterlesen Poetische EntzückungWo Poeten durch entzücken
Sich zu guten Reimen schicken,
Hat es allenthalben Hasen,
Hat es Leute, die da rasen;
Hat auch demnach keine Nöthen
An den Reimen und Poeten.
SteuerWo Venus weiland saß und den Adonis
küste,
Wuchs Gras und Blumen auff, ob
gleich der Ort war wüste.
Wo Bacchus
weiland zoh, da wuchsen lauter
Reben,
Und aller dürrer Strauch müst
eitel
... weiterlesen Hochzeit-WuntschWolfahrt müsse, liebes Paar,
Euch wie
ihr euch selbsten lieben.
Glücke muß
auch immerdar
Sich in euren Diensten
üben.
Segen, Heil und Seligkeit
Müß
euch in die Arme schl
... weiterlesen Abgedanckte SoldatenWürmer im Gewissen,
Kleider wol
zerrissen,
Wolbenarbte
Leiber,
Wolgebrauchte
Weiber,
Ungewisse Kinder,
Weder Pferd
noch Rinder,
Nimmer Brot im
Sacke,
Nimmer Gel
... weiterlesen Das andere LebenWäre gleich in jener Zeit
Keine
größre Herrligkeit,
Als daß steuren
uns und stehlen
Nicht wie hier mehr
dürffe quälen,
Wolt ich dessentwegen
noch
Hin mich sehnen eben ho
... weiterlesen Über deß nackten Cupidinis Bildnüß ...Über deß nackten Cupidinis Bildnüß,
welchen seine Mutter züchtiget
Was
hat doch verbrochen der liebliche
Knabe,
Daß ihme so ernstlich die
Mutter streicht abe?
Er hat sich gesa
... weiterlesen Auff Zart-LiebenZart-Lieb ist im Bett erzogen,
Hat
sechs Ammen außgesogen,
Die von
Hünern, Mandeln, Wein
Müsten stets
gemästet seyn.
Zartlieb ist der Welt
zu zärtig;
Eh er, dünckt mich,
... weiterlesen Ein babylonischer GebrauchZu Babel worden schöne Töchter auff
freyem Marckte feil gestellt;
Die
ungestalten aber namen zur Mitgifft so
gelöstes Geld.
Wann dieses heute noch
bey Tage solt ebenmässig auch geschehn,
... weiterlesen Ein Feigenbaum im Capitolio zu RomZu der Zeit, da in Jovis Schlosse
Zu
Rom ein Feigenbaum entsprosse,
Fing
Keuschheit an von dar zu weichen.
Ich
weiß nicht, ob nicht dessen
gleichen
Bey uns geschieht. O, wie ich
trÃ
... weiterlesen Meine HerrenZu dienen zweyen Herren, ist schwer; ich
diene dreyen
Und darff mich doch bey
keinem der Redligkeit verzeihen.
Gott
dien ich mit dem Hertzen nach meinem
besten künnen,
Dem Fürsten mit dem
... weiterlesen Sarckschrifften eines lieben Ehegattens.Zun Haupten
Gott sey Danck! mir ist erlaubt,
Daß wie, Jesu, du mein Haupt,
Ich, dein Glied, mag triumphiren
Und den Tod gefangen führen.
Offtmals voll macht endlich tollZunfft und Zechen sind verwand,
Eines
zwiefach nur genant.
Drum wer anhängt
allen Zechen,
Ist auch kühnlich
einzurechen
In die tolle, wilde
Zunfft
Bey das Volck der Unvernun
... weiterlesen Zweyerley Nacht und zweyerley TagZwey Nächte hat der Mensch, der Mensch
hat zwene Tage,
Drauff er sich freue
theils, theils drüber sich
beklage:
Der Mutter Leib ist Nacht; das
Grab ist wieder Nacht;
Geburt gibt
einen Tag
... weiterlesen ÄrtzteÄrtzte sind den Menschen gut, daß für
derer Menge
Endlich nicht die gantze
Welt werde gar zu enge.
153. Ein
verlorner Freund
Mein Freund ward
nechst nach Hof in Ehrendienst erkoren.
... weiterlesen