Gedichte - Hermann Conradi
Lieder eines Sünders. 29. Zwischen-Motiv.(Fasching am Rhein.)
In ein Wirtshaus
bin ich eingekehrt,
Da hat mir Keiner
den Wein verwehrt.
Haben mich Alle
angenommen,
Als wär` ich zu hohem Roß
gekommen.
... weiterlesen
Lieder eines Sünders. 17. Gericht der Nacht.(Olga.)
Es flog der Staub, und die
Enge zwang –
Und Alles so grau,
verschwommen und kalt! –
Du
sprachest: Wo blieb dein stolzer Drang
–
Deiner Seele glühender Uebersch
... weiterlesen Gericht der Nacht(Olga.)
Es flog der Staub, und die Enge
zwang –
Und Alles so grau,
verschwommen und kalt! –
Du sprachest:
Wo blieb dein stolzer Drang –
Deiner
Seele glühender Ueberschwang
... weiterlesen MetaAm Donnerstag kam Meta in die
Schule,
Am Donnerstag nach Ostern. Wie
das Kind
Sich drauf gefreut hat! Wie
sein kleines Herz
Der Mädchenträume
bunte Fülle träumte!
Die Tage all vo
... weiterlesen GloriaAuch ich auch ich, in unseligem
Drang,
Hab` mit zuckenden Fingern, so
lang, so lang,
Von verzehrendem Fieber
zerspalten,
Gehascht nach des Ruhmes
Lorbeergezweig,
Mit fliegendem Atem,
... weiterlesen GloriaAuch ich auch ich, in unseligem
Drang,
Hab` mit zuckenden Fingern, so
lang, so lang,
Von verzehrendem Fieber
zerspalten,
Gehascht nach des Ruhmes
Lorbeergezweig,
Mit fliegendem Atem, rin
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 07. Mitternachts-Vision.Aus eines Weibes Armen komm` ich her . .
.
Hoch brennt mein Blut von seinen
wilden Küssen,
Noch zuckt mein Leib
– noch flammen meine Pulse . .
Noch
ist es mir, als läg` ich hingerissen
... weiterlesen Mitternachts-VisionAus eines Weibes Armen komm` ich her . .
.
Hoch brennt mein Blut von seinen
wilden Küssen,
Noch zuckt mein Leib –
noch flammen meine Pulse . .
Noch ist es
mir, als läg` ich hingerissen
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 51. Auf Trümmern.Auszog ich: den Muskel gestrafft, den
Blick
So blitzend, so leuchtend, so
helle! . . .
Heim kehr` ich – den
Traum – den Traum von
Glück
Verschlang der Erkenntniß
Welle! . . .
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 30. Frühlingssehnsucht.Da nun die Nächte kamen,
Die Nächte
wundersüß,
Wo letzter
Nachtigallenschlag
Die Stunden feiert
früh vor Tag
Und erstes
Rosendüften:
Sehnt sich mein Herz nach
Liebe,
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 54. Triumph der Sehnsucht.Das sind die Wogen der Sehnsucht,
Die
fluten mir durch das Herz –
Der
Sehnsucht, köstlich berückend,
Wie
Knospenbotschaft im März . . .
Das
sind die Wogen der Sehnsucht
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 13. Das war ein lust’ges Das war ein lust`ges Feiern –
Ein
Schwärmen bei Nacht und bei Tag!
Nun
liegt`s auf mir so felsenhart –
Jach
sind mir Freud und Lust erstarrt:
Nun
liegt`s auf mir so bleiern
... weiterlesen Das war ein lust’ges FeiernDas war ein lust`ges Feiern –
Ein
Schwärmen bei Nacht und bei Tag!
Nun
liegt`s auf mir so felsenhart –
Jach
sind mir Freud und Lust erstarrt:
Nun
liegt`s auf mir so bleiern
Na
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 20. Herbst.Der frischgedüngte Acker stinkt
herüber,
Braunrotes Laub nickt über
die Stackete,
Die letzten Astern
kümmern auf dem Beete –
Und täglich
wird der Himmel trüb und trüber.
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 37. Todtengesang.Der Nachtwind heult dir den Todtensang
–
Nun schlaf, mein Bruder, nun
schlaf!
Und ob deine Seele auch Flammen
trank,
Der Hieb des Todes, er
traf!
Und ob deine Seele auch Welten
bar
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 58. Zwischenstille.Der Verzweiflung schriller
Schrei
Höhnt aus allen Glocken,
Aber
ewig streut der Mai
Seine
Blütenflocken.
Uferlose Flut des
Seins
Dunkler Märchenweiher!
Um m
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 25. Die müde schon verglüDie müde schon verglühte,
Die leise
schon verklang,
Jach ist sie wieder
aufgeflammt
In jauchzendem Gesang!
Wie
Cymbelton, wie Lautenschlag
Ward meine
Liebe wieder wach,
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 27. Elisabeth.Du bist nicht schön . . . Ich könnte
auch nicht sagen,
Daß ich dich liebte
. . . Denn oft Stunden, Tage,
Oft ganze
Monde denk` ich deiner kaum,
Wenn meine
Seele heißere Reize sucht,
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 33. Marie Louise.Du fragst, was mir so herbe, tiefe
Falten
In meine junge Stirne
gräbt?
Was mich so plötzlich macht
erkalten?
Was mich durchbebt,
Daß ich
dich an mich reißen will –
In he
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 14. Heimkehr.Du warst so brav, da ich dich einst
verlassen, –
Da ich die Heimat
mied.
Heut` kehr` ich heim . . . der
Sturm durchgellt die Gassen,
Jauchzt
sein Rebellenlied . . .
Doch d
... weiterlesen HeimkehrDu warst so brav, da ich dich einst
verlassen, –
Da ich die Heimat
mied.
Heut` kehr` ich heim . . . der
Sturm durchgellt die Gassen,
Jauchzt
sein Rebellenlied . . .
Doch durch d
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 22. Liebe und StaubverwandtEin Strahl der Dichtersonne fiel auf sie
–
Ob er ihr auch »Unsterblichkeit«
verlieh?
Doch leider waren Immortellen
immer
Mir ganz verhaßte Frauenzimmer .
. .
So wird sie sich zu
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 16. Das verlorene Paradies.Es hat die Dirne mich geküßt:
Da ward
ich von süßem Taumel trunken, –
Und
als ob es Frau Venus selber wär`,
Bin
ich ihr an die wildwogenden Brüste
gesunken . . .
Es
... weiterlesen Das verlorene ParadiesEs hat die Dirne mich geküßt:
Da ward
ich von süßem Taumel trunken, –
Und
als ob es Frau Venus selber wär`,
Bin
ich ihr an die wildwogenden Brüste
gesunken . . .
Es hat di
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 45. Zuversicht.Es hat sich wilder Thatendrang
In
meiner Brust emporgereckt! . . .
Was
soll der zahme, lahme Klang,
Der
nimmermehr die Feigen schreckt?
Der
nimmermehr die Müden reißt
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 55. Es ist so still gewordeEs ist so still geworden,
Die Flut
verlief sich sacht . . .
Mein Wehr und
Waffen that ich ab
Und der Gedanken
Fracht . . .
Was mich tagüber wild
bewegt:
Ich hab` es nun zur R
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 42. Es liegt die Welt in SÃEs liegt die Welt in Sünden,
Das
Heiligste ist feil –
Aufreckt sich
wie der schwarze Tod
Das Laster
wollustgeil!
Es werfen seine
Flammen
Den Brand in jede Brust –
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 21. Sonnenaufgang.Heim komm` ich taumelnd vom Geschwelg`
–
Es ist um`s Morgendämmern –
Bei
des Weines blutrot blitzendem
Kelch
Hab` ich geschlemmt mit
Schlemmern . . .
Hab` ich geschlemm
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 01. VorwortHier habt Ihr mein Buch! Euch gehöre
es, weil es zugleich ein gutes und
markiges, saftgeschwollenes Stück Eures
intimsten Seelenlebens darstellt. Kann
ich irgend Einen finden, der diesen
harten Herzensfehden
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 11. Schwarze Blätter.I.
Sind mir die Schwingen denn
gebrochen?
Ist mir die alte Kraft
verraucht,
Daß ich nicht mehr des
Herzens unstät Pochen,
Und was aus
seinen dunklen Tiefen taucht
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 44. Samstags-Bilder.I.
`S ist Samstag. Heilige Stille
geht
Ueber die Erde mit leisen Tritten
. . .
In mir ist`s klar wie zum Gebet,
–
Und jeder Schmerz, den ich
erlitten,
Verflüchtigt
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 59. Wie ich mich auf den FrI.
Wie ich mich auf den Frühling
freue!
Wie mir das Alte und doch so
Neue
Schon im tiefsten Winter die Seele
bewegt!
Noch ist`s erst Weihnacht! Noch
atmet der Winter
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 61. Wir sind die SiegerI.
Wir sind die Sieger!
(An Johannes
Bohne.)
Freund! Noch sproßt uns die
Kraft
Und die Liebe ist jung!
Blüten
duft`ger Erinnerung
Wird nimmer
sammeln
I
... weiterlesen Schwarze BlätterI.
Sind mir die Schwingen denn
gebrochen?
Ist mir die alte Kraft
verraucht,
Daß ich nicht mehr des
Herzens unstät Pochen,
Und was aus
seinen dunklen Tiefen taucht
In bunte
... weiterlesen FriedenIch flüchte aus dem
Marktgedränge,
Das mich zu Tod hat
müd gemacht,
In deine traumumlaubten
Gänge,
In deine süße dunkle
Enge,
O schattenscheue stille
Nacht!
Das Trostge
... weiterlesen FriedenIch flüchte aus dem Marktgedränge,
Das
mich zu Tod hat müd gemacht,
In deine
traumumlaubten Gänge,
In deine süße
dunkle Enge,
O schattenscheue stille
Nacht!
Das Trostgeschmie
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 41. Licht den LebendigenIch hab` mich Jenen je und je
gesellt,
Die, ausgestoßen, nur des
Tempels Stufen
Und nie das
Allerheiligste betreten . . .
Umsonst erklingt ihr banges
Hülferufen,
Umsonst s
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 34. In schlafloser Nacht.Ich liege schlaflos. – Die Gedanken
kreisen
In alten und in neuen Geleisen.
Die Enge drückt mich – es drückt
mich die Nacht –
Wehe dem Armen, der
einsam wacht!
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 06. Nur ein Mensch.Ich stand auf sturmbestrichnem,
granitnem Bergeshaupt,
Umbrüllt vom
Eisorkane, von stechendem Schnee
umstaubt –
Tief unter mir,
umschlungen vom Nebelgewande der
Nacht,
Lag Wahn und Mensc
... weiterlesen Nur ein MenschIch stand auf sturmbestrichnem,
granitnem Bergeshaupt,
Umbrüllt vom
Eisorkane, von stechendem Schnee
umstaubt –
Tief unter mir, umschlungen
vom Nebelgewande der Nacht,
Lag Wahn und
Menschen
... weiterlesen MariaIch war in deinen Kreis getreten,
Weib,
Und meine Leidenschaft schrie auf
zu dir
Und alles bebte von mir hin zu
dir
Und meine Glut warf mich in deinen
Staub
Und meine Gier brach m
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 52. Nachtwache.Ich weiß, manch` eines Traum hat nicht
so bösen Schwung,
Ist farblos wie er
selbst, wie ewige Dämmerung.
Hopfen.
Aus schweren Träumen hob`
ich mich. –– Noch lag gebreitet s
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 32. Sommerrosen.Ich wollte dich mit Rosen
überschütten,
Mit roten Rosen dein
goldbraunes Haar
Und deines Mieders
Knospenrundung schmücken . . .
Als
noch der Lenz mit süßem Veilchenodem,
... weiterlesen Im StrudelIch wußte nicht ein, ich wußte nicht aus –
Da ging ich verzweiflungszermalmt nach Haus . . .
Ich wußte nicht aus, ich wußte nicht ein –
Da ließ ich die Sünde – Sünde sein.
Nürnberger TandIm fremden Gasthofszimmer,
Das
unsäglich nüchtern und
kalt,
Knistert`s von seidenem
Schimmer,
Perlt`s auf von flirrendem
Flimmer
Nacht, deine geliebte
Gestalt!
Län
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 09. VerlassenIm Morgengrauen schritt ich fort
–
Nebel lag in den Gassen . . .
In
Qualen war mir das Herz verdorrt
–
Die Lippe sprach kein Abschiedswort
–
Sie stöhnte mir leise: Verlassen!
... weiterlesen VerlassenIm Morgengrauen schritt ich fort
–
Nebel lag in den Gassen . . .
In
Qualen war mir das Herz verdorrt –
Die
Lippe sprach kein Abschiedswort –
Sie
stöhnte mir leise: Verlassen!
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 02. Inferno.Im Übrigen ist Alles Dreck
Und hat
wahrhaftig keinen Zweck!
Magst du das
Höchste ahnend streifen:
Du kannst
nicht deinen Schatten begreifen.
H. C.
Entmuthigt sein,
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 36. AnathemIn flammender Empörung
Sprech` ich der
Lüge Hohn!
Und wenn du tausend Nacken
beugst
Und tausend Sclavenseelen
säugst
Mit feilem Judaslohn:
Ich
trotze deinen Jochen!
... weiterlesen TrauerInferno
Vanitas! Vanitatum Vanitas!
Im übrigen ist alles Dreck
Und
hat wahrhaftig keinen Zweck!
Magst
du das Höchste ahnend streifen:
Du kan
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 38. Kaum dunkeltsKaum dunkelts – und die nackte Schande
würmt
Goldhungrig wieder durch die
Gassen . . .
In mir war`s still. als
hätt` es ausgestürmt –
Als hätt`
ich allen Zwiestreit eingethürmt –
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 46. Stimmen der Nacht.Kennst du der Nacht geheimnißschweres
Raunen?
Wie ein verlorner Klang aus
Jugendtagen,
Der jäh in deine Seele
eingeschlagen –
Der jäh erwacht nach
jahrelangem Schweigen:
So komm
... weiterlesen Motto zu »Adam Mensch«Laß fahren, was dich traurig
macht,
Und was die Enge dir geboren
In dieser großen Freudennacht
Bleibt
dir dein Genius unverloren.
Wir
leben, mein geliebtes Weib
Un
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 57. Punktum.Losgelöst aus eurer Mitten
Hab` ich
nun mein ganzes Sein . . .
Alles, was
mein Herz gelitten,
Alles, Alles sargt`
ich ein . . .
Wusch mir flugs die
Augen helle,
Knö
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 39. EmpörungManchmal ist`s mir, als packte mich ein
Krampf,
Wenn ich halb müde, halb
verdrossen,
Verträumt, mechanisch dem
Gewölk nachstarre,
Das sich in zarten,
bläulich krausen Ringen
Von
... weiterlesen Der verlorene SohnMein Mütterlein, zu dieser Stund`,
Zu
dieser Stund` in tiefer Nacht
Bist du
aus leisem, kurzem Schlaf
Wohl
jählings, jählings aufgewacht!
Du
fährst empor und starrst und horchst
... weiterlesen Der verlorene SohnMein Mütterlein, zu dieser Stund`,
Zu
dieser Stund` in tiefer Nacht
Bist du
aus leisem, kurzem Schlaf
Wohl
jählings, jählings aufgewacht!
Du
fährst empor und starrst und horchst;
... weiterlesen GoldMeine bebenden Finger halten das
blutrote Gold umspannt –
Es liegt wie
brennende Schande in meiner eiskalten
Hand –
Die gierigen Augen stürzen auf
seinen grellgleißenden Glanz – –
Un
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 03. Trauer.Meine Seele ist traurig . . .
Warum
bist du traurig, meine Seele?
Und
sie spricht zu mir:
Vorüber ging ich
mit dir
An rauschenden Wassern –
Und
die rauschenden Was
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 08. Im Vorüberfluge.Mit metallhartem Rotgelb
Hat sich des
Himmels
Westliche Wölbung beflammt.
Mein Auge starrt staunend
In die
leuchtende Blende,
Die wachsend
fortglüht,
Als sei
... weiterlesen Im VorüberflugeMit metallhartem Rotgelb
Hat sich des
Himmels
Westliche Wölbung
beflammt.
Mein Auge starrt staunend
In
die leuchtende Blende,
Die wachsend
fortglüht,
Als sei nimmer
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 56. Nicht mit TraubenNicht mit Trauben, nicht mit Rosen
Ward
die Laute mir umwunden –
Nicht zum
Reigen, nicht zum Kosen
Hab` ich Ton
und Wort gefunden.
Was die Seele mir
erfüllt hat,
Klang mir
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 19. Verkauft.Nicht war mir zu Willen
Deine lebendige
Seele!
Und nicht umtönte mich
Ihrer
tiefsinnigen Sprache
Ergreifender
Urlaut . . .
Doch deinen Leib –
doch deinen Leib
... weiterlesen VerkauftNicht war mir zu Willen
Deine lebendige
Seele!
Und nicht umtönte mich
Ihrer
tiefsinnigen Sprache
Ergreifender Urlaut
. . .
Doch deinen Leib – doch deinen
Leib
Hab`
... weiterlesen Noch einmal! ...Nun knospet`s in den Linden wieder,
Die
unter meinem Fenster stehn ...
Ich sah
sie blühn und sich entblättern,
In
pfeifenden Oktoberwettern
Ihr letztes
Blatt verloren gehn.
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 43. Emporstieg.Nur das ist Glück, wenn alle
Fähigkeiten
Nach hohem Ziel bis auf
das Letzte streiten.
Nur so in äußerm
Sturm ist innrer Frieden
Der
rätselvollen Menschenbrust beschieden.
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 05. Erdeinsamkeit.O wir sind einsam –
Grenzenlos
einsam!
Brüder! Meine
Brüder!
Habt ihr bedacht schon:
Wie
einsam wir sind?
Wir rollen
dahin
In engen Bezirken,
... weiterlesen ErdeinsamkeitO wir sind einsam –
Grenzenlos
einsam!
Brüder! Meine Brüder!
Habt
ihr bedacht schon:
Wie einsam wir
sind?
Wir rollen dahin
In engen
Bezirken,
Und ob w
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 60. Gipfelgesänge.Ob Nichts den Feuerfraß der Schmerzen
kühlt –
Ob dir kein Gott den Sieg
wird gönnen:
Die Schranken nur, die du
ganz durchgefühlt –
Die wirst du
überwinden können!
U
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 15. Einem Kinde der Sünde.Ob`s deine Augen auch verneinen
Mit
ihrem hellen, klaren Licht,
Ob auch auf
deinem zarten, feinen,
Madonnenschönen
Angesicht
Es liegt, als wäre deine
Seele
Ein seltner Kelch
... weiterlesen Einem Kinde der SündeOb`s deine Augen auch verneinen
Mit
ihrem hellen, klaren Licht,
Ob auch auf
deinem zarten, feinen,
Madonnenschönen
Angesicht
Es liegt, als wäre deine
Seele
Ein seltner Kelch, der
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 48. Oft schweif ichOft schweif` ich durch der Menschen
Reihen hin
Und spüre Keinen . .
.
Ahne traumumflirrt nur,
Wie ein
gewaltig Chaos mich umbraust,
Wie ein
verwirrtes Tönen zu mir ruft,
Gle
... weiterlesen Widmungsgedicht zu »Adam Mensch«Oskar Hänichen zugeeignet.
Von einem
Grabe komm` ich her. Du
weißt,
Mein lieber Freund: von welchem
Grabe
Du weißt : wie viele Träume,
wie viel Glück
Wie viele Vergangen
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 35. Revolution.Reich geborne Müßiggänger, die des
Lebens wärmster Kuß
Nicht entflammt
zu kühner Sehnsucht, nicht bewahrt vor
Überdruß,
Ihr verlacht die heil`ge
Flamme, die in meinem Herzen brennt;
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 40. Sohn der Zeit.Schon floh die Mitternacht. – Noch
aber pocht`s –
Durch meine Brust wie
ein titanisch Wollen,
Das nach der That
wie nach Erlösung dürstet –
Das vor
der That wie vor der Hölle schau
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 24. Trüb schleicht die ZeiTrüb schleicht die Zeit und nüchtern .
. .
Und glanzlos liegt die Welt,
Von
keinem goldnen
Sonnenblick
Durchleuchtet und
erhellt.
Wie Felsen lastet`s mir die
Brust,
Und halb
... weiterlesen Das Ende vom LiedeVergessen können ja! Das ist die
Kunst,
Von allen Künsten dieser Welt
die erste
Von allen Künsten dieser Welt
die schwerste,
Und bist du ihrer Herr,
ist alles Dunst.
Ist alles
... weiterlesen Das Ende vom LiedeVergessen können ja! Das ist die
Kunst,
Von allen Künsten dieser Welt
die erste
Von allen Künsten dieser
Welt die schwerste,
Und bist du ihrer
Herr, ist alles Dunst.
... weiterlesen ErfüllungVerhaltenes Geigengeriesel
Zittert in
mein Gemach
Ich horche auf ... und
denke
Den stillen Tönen nach ...
Sie betasten meine
Seele
Liebkosend, scheu und mild
... weiterlesen ErfüllungVerhaltenes Geigengeriesel
Zittert in
mein Gemach
Ich horche auf ... und
denke
Den stillen Tönen nach ...
Sie
betasten meine Seele
Liebkosend, scheu
und mild
Es kommt
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 50. An die Todten im FrühlVieles habt ihr voraus, ihr
Todten,
Vieles vor uns,
Die wir noch
atmen
In des Lichtes quellender
Vollflut . . .
Willig –
O so
willig! –
Ließet ihr lösen
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 18. Was frag ichWas frag` ich nach Zeit und
Stunde,
Wenn an deiner Brust ich lieg`
–
Wenn ich küsse von deinem
Munde
Der Liebe süßseligen
Sieg!
Wenn ich küsse die weißen
Brüste,
Den k
... weiterlesen Was frag ichWas frag` ich nach Zeit und Stunde,
Wenn
an deiner Brust ich lieg` –
Wenn ich
küsse von deinem Munde
Der Liebe
süßseligen Sieg!
Wenn ich küsse die
weißen Brüste,
Den knospe
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 23. Marie Louise.Wenn du mich liebtest –
Nein! Ich
verdiente es nicht!
Denn siehe, du
Weib,
Das ich liebe mit dem
Flammensturm meiner Jugend,
In dem
allein
Seit Stunden und Tagen,
... weiterlesen Heimkehr?Wie bin ich nur so jäh hierher
verschlagen
In dein entfremdet Reich,
Waldeinsamkeit?
Zu Gast war ich in
schicksalskühnen Tagen
Des Südens
formgewalt`ger Heiterkeit!
Und w
... weiterlesen Heimkehr?Wie bin ich nur so jäh hierher
verschlagen
In dein entfremdet Reich,
Waldeinsamkeit?
Zu Gast war ich in
schicksalskühnen Tagen
Des Südens
formgewalt`ger Heiterkeit!
Und wieder
... weiterlesen Psalm der LeidenschaftWie du mich lange, lange verlassen
hattest,
Meiner Phantasie und meiner
Kraft gewaltige Tochter,
Leidenschaft!
Die du von mir gewichen warest und von
mir geflohen
In Dämmertiefen u
... weiterlesen Erste SonneWie gerne lass` ich von der ersten
Sonne
Mich bescheinen! – Wenn der
Januar
Mit seiner Atemzüge Eishauch
wich
Wenn in der Monde Schnur die
zweite Perle
Sich übertropfen läßt v
... weiterlesen Erste SonneWie gerne lass` ich von der ersten
Sonne
Mich bescheinen! – Wenn der
Januar
Mit seiner Atemzüge Eishauch
wich
Wenn in der Monde Schnur die zweite
Perle
Sich übertropfen läßt von Go
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 49. Nachtzauber.Wie wag` ich`s nur, mein junger
Tag,
In`s helle Antlitz dir zu
schauen?
Der ich der Nacht zu Füßen
lag
In sündesüßem Wollustgrauen!
Die Nacht war meine Königin,
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 26. Fragment.Wir gehen so stumm neb`einander
Und
haben das Herz doch so voll . . .
Süß
duftet der Oleander
Aus deiner Locken
Geroll . . .
Mit ihren schwellenden
Armen
Klammert d
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 10. Klage des Jünglings.Wo seid ihr hingegangen,
Meine frommen,
unschuldigen Kinderaugen?
Wo seid ihr
hingegangen,
Die ihr in prangenden
Reizen
Die Welt mir verkündigt
In
meines Lebens erster Morgen
... weiterlesen Klage des JünglingsWo seid ihr hingegangen,
Meine frommen,
unschuldigen Kinderaugen?
Wo seid ihr
hingegangen,
Die ihr in prangenden
Reizen
Die Welt mir verkündigt
In
meines Lebens erster Morgenfrüh
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 53. Offenbarung.Zur Nacht, zur Nacht an den Wassern ich
ging –
Die Nacht lag schwarz,
zerlastend, schwül . . .
Und meiner
Seele Angstgefühl
Mit zuckendem Finger
die Engniß umfing . . .
... weiterlesen Lieder eines Sünders. 62. Triumphgesang der Leben»Das Lebend`ge will ich preisen,
Das
nach Flammentod sich sehnet.«
Goethe
Nun wogt einher in
mächt`gem Geroll,
Der Genesung
freistirnige Boten!
Den wir gehegt, den
... weiterlesen