Des
Damokles Urenkel, Damoklinos,
Wie
schämt er sich der Feigheit seines
Ahnen,
Des Schmeichlers Damokles, des
Fürstenknechtes,
Der vor den
Höflingen zu Tod erschrak, ... weiterlesen
Mir ist ein
tiefer Traum geschehn,
Hab` meiner
Mutter Antlitz gesehn,
Aber groß und
zerwühlt von Furchen und
Falten,
Hätt`s können für einen
Acker halten.
... weiterlesen
(80. Geburtstag)
Da
noch an üppigen Fürstenhöfen
heiter
Die Musen lebten, war des
Dichters Sang,
Sowie der Dichter,
seines Herrn Begleiter;
Des Fürsten
Ruhm galt seiner L ... weiterlesen
(Altdeutscher
Meister.)
`Das ist ein Dienst zu
schlecht für Straßenräuber!
Ist dies
ein Dienst für Söldner? Diesen
Chören
Von ekligem Gemauschel
zuzuhören,
Dem Klagehe ... weiterlesen
(Im Boboligarten)
Im
Schatten der Zypresse träumte ich
Und
träumte, wie der Garten rings um
mich;
Doch träumt` ich keinen Traum,
nur Glanz und Duft
Und Sonnenflimmern
in d ... weiterlesen
1. Taormina, Teatro
Greco
Der Meerbucht sanft geschwungne
schöne Linie
Mit weißen Häusern bis
herauf besetzt,
Dazwischen prächtig
Zeder, Palme, Pinie,
Die jede grün das
A. D. XXV. p. Chr.
n.
Des David, unsres Zimmermalers
Sohn,
Und Mirjams Tochter, diese
Bettelliese,
Dann Saul, taglöhnernd um
geringen Lohn,
Und Japhet, Wächter der
Gemeinde ... weiterlesen
A. L. gewidmet.
Im
bunten Gauklerkleide
Aus Samt und
heller Seide
So tret` ich vor euch
hin.
Mit meinem Korb voll
Worten
Beweis` ich aller Orten,
Daß
ich ein K ... weiterlesen
Abend und dunkle Nacht.
Ich fahre wieder
Auf meinem
Bauernwägelchen nach Haus.
Zerknittert
sind die Rollen meiner Lieder,
Mein
Herz ist trüb, mein schöner Traum ist
aus!
Das war d ... weiterlesen
Ach, Schwester, gute
Schwester du,
Laß doch den armen Augen
Ruh`!
Laß doch, du lieb Geschwister
mein,
Dein Tränentuch erst trocken
sein,
Schau mir nur einmal ins
Gesicht
Un ... weiterlesen
Achteckig bin ich und ein
Marmorbronnen
Und aus gekörntem,
reinem, weißem Stein;
Ich freue mich
so edler Form zu sein
Und fühle stolz
der schönen Maße Wonnen.
Doch daß
Allegro, ma non
troppo
Einst auf rosaroten
Flügeln
Über blumigen
Frühlingshügeln
Flog mein Lebensengel
hin.
Dieses Gleiten, dieses
Schweben,
Lauen Lüften hingegeb ... weiterlesen
Als Atlas müd` geworden
war
Und seinen Schultern,
mitleidvoll,
Gott Vater - noch ein
junger Gott -
Die ungeheure Bürde
nahm,
Ging er, ein Mensch und Riese
doch
Und arg vergr ... weiterlesen
Als Christus nun durchs
stolze Hallenthor
Die Stadt verließ
und zwischen Feldern ging
Und sinnend
wanderte, den Dörfern zu,
Sprach
Petrus zu Johannes: `Blick` ihn an!
Er
ist ein an ... weiterlesen
Als ich abends in meine
Stube kam,
Aus den Feldern den
Mondschein nach Hause nahm,
Sie hatten
mir alle Fenster geschlossen,
Ich aber
war ganz von Mondlicht umflossen.
Und
da ... weiterlesen
Als ich anfing zu dir zu
gehen,
Schienst wenig Schritte vor mir
zu stehen,
Ich war jung und leicht mein
Gang,
Und du sahst mich mit kühlem
Ergötzen
Schritt vor Schritt dir
entgegen ... weiterlesen
Als ich auf den Parnaß
zu gehen
Anfing, hatt` ich mich wohl
versehen;
Was uns die Alten an Geist
überkommen,
Hatt` ich im Ränzel
mitgenommen,
Auf dem Wege an ihren
Werken
M ... weiterlesen
Als ich mit den Baronen
zechte,
Meinen Schuldnern, denn mir
gehört
Rings alles Land, dem Sproß
der Knechte,
Hei, wie schwelgt` ich bei
ihren Gelagen,
Nun hat mein Müh`n erst
Zinse ... weiterlesen
Als nun in dem elysischen
Kreis der Dichter
Der Ankömmling der
Seligen Blicke mied,
Da fragte ihn der
auserwählte Richter:
`Wer bist du?
Sprich! Was ist dein
Meisterlied?`
... weiterlesen
Als nun mein Arm - es war
ihm lang verwehrt -
Dich an mich zog,
du sahst zu mir empor
Mit
Liebesblicken, glück- und
glanzverklärt:
Ersah ich durch der
Freude Tränenflor
Im Himmel ... weiterlesen
Als vom Leben erlöst,
vom irdischen Tode genesen,
Drüben auf
blumigem Rain sehend Homeros
erwacht,
Wahrlich, ein leuchtender Tag
folgte der stygischen Nacht,
Doch vom
Grund seines Seins w ... weiterlesen
Als wir unter der Linde
saßen,
Siegfried, mein Held,
Und die
Welt
Und ihre Lust und Leid
vergaßen,
Da ließ ein Blatt
herniederschweben
Die dunkle, alte
Linde:
Als er ... weiterlesen
An Arthur
Fitger.
Meiner Seele, der mutig
ringenden,
Ist die Freude am Leben
Gebot.
Mögen die Andern mit mutig
klingenden
Rythmen singen den
sichelschwingenden
Göttl ... weiterlesen
An den stummen Gestaden
der dunklen Unendlichkeit
Schweigen die
Stimmen der Welt, schweigt das Brausen
der Zeit.
Charon, der ernste, hält
sinnend das Ruder bereit.
Früh
gestrandet ... weiterlesen
An der Kirchentür, wo
die Bettler stehn,
Da ist mir ein
tiefes Leid geschehn,
Das wird mir das
Leben verbittern!
Ich gab den Bettlern,
wies keinen zurück,
Und fühlte
Mitleid und G ... weiterlesen
An kahlen, schwarzen
Ästen in die Luft
Viel trockne, tote
Blätter traurig winken,
Milliarden
Brüdern grub der Herbst die Gruft,
Sie
müssen überwintern, eh sie
sinken.
Di ... weiterlesen
An Tagen, da der
Schwermut breite Schwingen
Ob meiner
Seele eb`nen Planen schweben,
Beugt
sich der Stamm des Lebensbaums zur
Erde.
Aus solcher Zeit trägt meine
Stirne Furchen
Und ti ... weiterlesen
Ankunft im
Hades
Charon im Boot, da wir nun
scheiden müssen,
Bebt dir mein Herz in
tiefem Mitleid zu,
Du ewiger Ferge auf
des Hades Flüssen!
Wir flackern noch;
du bist die ... weiterlesen
Arbeiteraufstand, Mord
und Überschreitung
Der socialen
Schranken; Meuterei
An allen Enden,
für den ersten Mai
Weissagt im
Leitartikel meine Zeitung.
Das Land
durchreisen sc ... weiterlesen
Auch der Großstadt Lärm
wird ruhig,
Wenn sich Dämmer auf sie
neigen,
Und in ihre dunklen
Gassen
Tritt der Abend; vor den
Toren
Wiesenschlaf und
Felderschweigen.
Hie ... weiterlesen
Auf dem braunen Zweig des
kahlen Baumes,
Der mein Fenster
streift, sitzt nun ein Vogel
Jeden
Früh.
Er ist jung und übt mit großem
Eifer
Eine neue, aber gar nicht
leichte
Me ... weiterlesen
Auf dem Rasen fängt der
Frühling schon an,
Wie von blitzenden
Splittern glitzert die Erde,
Und über
die Schollen der Bauersmann
Treibt wie
trunken die dampfenden
Pferde.
U ... weiterlesen
Auf dem weichen, grünen
Rasen
Lieg` ich, als ein Hirt
verkleidet,
Um mein seltsam
Flötenblasen
Werd` ich ringsum arg
beneidet;
Eine kommt schon, der die
Töne
In das keusche ... weiterlesen
Auf den Wegen meiner
Seele, Mädchen,
Wandelst du auf
zartgelenkigen Füßchen,
Wie auf
wohlvertrauten Gartenpfaden;
Deinem
Fingerchen, du kaum Erblühte,
Wich der
strenge Riegel ihr ... weiterlesen
Auf eine ragende Höhe,
dem Himmel nah,
Daß ich fast wie ein
Gott die Erde da drunten sah,
Riß mich
ein klarer Traum, ein Schöpfer und
Deuter, empor.
Da brauste empor an mein
Ohr der Men ... weiterlesen
Auf hoher Säule
regungslos, verzückt
Steht Abu,
ausgedorrt vom Sonnenbrand,
Zum Himmel
weist die holzgewordne Hand,
Indes sich
tief ins Fleisch die andre
drückt;
Rings jau ... weiterlesen
Auf meinem Schreibtisch
ein Vierteljahrhundert,
Stets gleich
geliebt, stets wärmer
bewundert,
Liegen in ihrem braunen
Gewand
Die `Gedichte` von Conrad
Ferdinand.
Du mein Winterabend ... weiterlesen
Auf meinem Schreibtisch
kunterbunt
Liegt Wissenschaft und
Dichtung,
Der letzte mikroskopische
Fund,
Gedichte jüngster
Richtung.
Aus diesem Chaos
stimmungsvoll
Ragt, i ... weiterlesen
Aus der Sprache sprödem
Marmor
Form` ich lyrische
Statuetten,
Hüte mich vor groben
Ecken,
Mehr noch - vor zu weichen
Glätten.
Und die Reihe der
Figuren
Ward von Tag ... weiterlesen
Aus hesperischen
Gefilden
Bringst du einen bunten
Strauß
Von entzückenden
Gebilden
Reifgewordner Kunst nach
Haus.
Durch der Liederzeilen
Gitter
Lacht des welschen Hi ... weiterlesen
Aus meinem Dorfe in den
Bergen droben
Fuhr ich auf meinem
Wägelchen zu Thal.
Magst du, Horaz,
das Bauerndasein loben:
Leb es wie ich,
es wird dir bald zur Qual!
Das Herz
voll süße ... weiterlesen
Aus seinem
Sterngewimmel,
Seinem Trabantenchor
Am
feierlichen Himmel,
Steht groß der
Mond empor.
Verwundert und
erschüttert
Staun` ich empor vom
Pfühl,
In me ... weiterlesen
Bedeutsam floß ein
flimmernd klares, mildes
Mondlicht ins
Zimmer, kühl und dennoch zart,
Da ward
der Anblick meines Spiegelbildes
Mir
ein Erlebnis von besondrer
Art:
Eintre ... weiterlesen
Bei meinen Eltern, wohin
man sieht,
Duftet`s von Blumen, grünt
und blüht:
Von allen Fenstern, von
allen Tischen,
Aus allen Ecken, von
allen Nischen
Leuchtet`s von Farben,
rot und b ... weiterlesen
Bergsteiger Wald klimmt
steil hinaus zum Gipfel,
Dort wird die
Alp zur Alm im Sonnenschein;
Das
Wiesengras grüßt neidlos rings die
Wipfel,
Glaubt himmelsnäher als der
Wald zu sein. ... weiterlesen
Bin ich so
seligkeitverwirrt,
Hat sich mein
trunkner Geist geirrt,
Darf ich`s den
Ohren glauben?
Sie stand so
märchenschön vor mir
Und sprach: `Mir
träumte heut von dir!`
M ... weiterlesen
Bin keine überkluge
Frau,
Doch weiß ich Bescheid auf
Erden:
Bub, du sollst jemand
werden!
Drum mach die Augen auf und
schau!
Willst du zum Herren
taugen,
Schau unbek ... weiterlesen
Bis an den runden
Himmelsrand ringsum
Grün-grünes Land;
kaum kann`s der Blick umwandern!
Und
tausend Rinder stehn und kauen
stumm
Und würdevoll und gönnen`s auch
den andern.
... weiterlesen
Blumen, die im Herbst
erblühn,
Haben etwas
wehmutbanges,
Wie beim
Abendsonnenglühn
Echo fernen
Glockenklanges,
Solche Blumen bring`
ich heut,
Solche schmerzlich
schà ... weiterlesen
Blutig im Osten die
Wolken erglimmen;
Eh` die Sonne heut
versinkt,
Die so siegreich
herüberwinkt,
Wird das Feld im Blute
schwimmen.
Dort auf dem Bergkamm
durch den Nebel, ... weiterlesen
Chanina und Hosaja,
kleine Schuster
Im Lande Israel, ihr
Leben lang
In einer Buhlergasse saßen
sie,
In einer dunklen, engen
Buhlergasse,
Und machten Schuhe für
die Buhlerinnen. ... weiterlesen
Christabend wars. Ich
träumte durch die Gassen,
Vom
Weihnachtsglanz mein Herz durchglühn zu
lassen.
Mein Herz war fromm, als ob
durch jede Flocke
Das Bluten einer
wunden Seele stocke. ... weiterlesen
Da hab` ich mit meinem
Herzen
Gesprochen so sanft und
lind
Und hab` ihm besprochen die
Schmerzen,
Wie einem kranken
Kind:
`So sei doch nicht gar so
bescheiden,
Du Herz ... weiterlesen
Da hob sich voll der
Klang der Weihnachtsglocken.
Zu meinem
Lager, drauf ich matt und krank
Und
einsam siechte, drang ihr
Friedensklang;
Ich wachte auf, erregt
und süß erschrocken.
... weiterlesen
Da ist es den Bauern zu
dumm geworden,
Da zogen die wilden
brüllenden Horden
Durchs herbstliche
Land mit Sengen und Morden.
`Ihr habt
uns geschunden, ihr Fürsten und
Grafen, ... weiterlesen
Da nun der Tag in die
Weiten ging,
Und ein milder Abend sie
umfing,
Und rot die Häupter der Berge
erglühten,
Und die ersten Sternlein am
Himmel erblühten:
Da war den
schlichten Li ... weiterlesen
Da stehn ein paar Hütten
und Scheuern beisammen,
Die aus
urdenklichen Zeiten stammen,
Mit
Dächern, stroh- und
moosbedeckt,
Darüber die Linde die
Äste streckt,
Inmitten im
Feldgel ... weiterlesen
Das breite Tal zu unsres
Klosters Füßen,
Es ist ein Glück, in
dieses Grün zu sehn,
Die Auen, die von
Grün schier überfließen,
Dazwischen
dichtbelaubte Bäume stehn.
Ei ... weiterlesen
Das Christkind - redet
uns das nur nicht ein!
In Bethlehem
soll es geboren sein?
Irgendwo unten im
Morgenland
In ewigem Sommer und
Sonnenbrand?
Wie kann denn das
sein!
Wie sol ... weiterlesen
Das ist das Antlitz: zur
reinen Seele.
Es sagt nicht: erratet,
was ich verhehle.
Es sagt nur: hier
wohnt eine reine Seele.
Die Augen
sprechen: wir wollen nur sehen,
Wir
wolle ... weiterlesen
Das ist die Pflicht: mit
diesem fremden Mann
- Wir haben uns
fürwahr nicht viel zu sagen -
Zwingt
mich des grauen Werkeltages Bann
Für
einen ganzen Tag in einen Wagen.
Was
Das kleine Wörtlein, das
ich erfleht,
Eh` daß ich ging zu
wandern,
Sagst du mir heut`, ein Jahr
zu spät.
Nun ist`s ein Wort, wie die
andern.
Ich schau` es an, dreh`s hin
u ... weiterlesen
Das macht mir deine
Eltern lieb und wert,
Daß sie den
Namen Lotte dir gegeben,
Den teuren
Namen, der die Geber ehrt
Und der
verpflichtet für das ganze Leben.
Du
bist so sch ... weiterlesen
Das Märchen vom Glück,
das ich euch sag`,
Dauert gerad` einen
Herzensschlag;
Dürft drum mein
Märchen nicht töricht schelten,
So
tief ihr`s faßt, so tief wird`s euch
gelten!
Und ... weiterlesen
Das Schicksal hat ihr
zertrümmert,
Was ihr das Liebste
war;
Sie hat nicht geschrien und
gewimmert
Und nicht gerauft das
Haar,
Nein, sie ist hart
geworden.
Nun kommt m ... weiterlesen
Das Schicksal will nicht,
daß die Maid,
Die dir ergeben ist
für`s Leben,
Zur Gattin sei von dir
gefreit;
Du sollst den Liebesschatz
nicht heben.
Und in dem letzten
Augenbli ... weiterlesen
Das sind jetzt köstliche
Vorherbsttage,
Daß mir mein Herz fast
Sorgen macht!
Es geht gar nicht mehr im
richtigen Schlage,
Es hüpft nur und
springt in der Brust und
lacht!
... weiterlesen
Das war ein Guß! Noch
trommelts mir im Ohr!
Aus tiefem
Schlummer bin ich aufgewacht.
Da tritt
die Sonne aus dem
Wolkenthor:
Verklärung rings. Sie
dankt und grüßt und lacht.
... weiterlesen
Das Zimmer flimmert hell
im Sonnenschein:
Und Gläser, Rahmen,
Klinken, Lampen, Spangen,
Ein jedes hat
sein Sönnlein eingefangen
Und prahlt
mit seinem Licht ins Licht
hinein.
... weiterlesen
Das Zimmer war voll
Dämmerdufts gewesen,
Da hat der
Dichter Verse vorgelesen.
Nun schwieg
er still. Der Greis sprach in das
Schweigen:
`Viel tiefer Sinn ist deinen
Versen eigen.` ... weiterlesen
Daure, mein tönendes
Lied, daure in Ewigkeit;
Meiner Seele
Gefäß, nein, meine Seele du,
Wirst du
unsterblich sein, weil sie unsterblich
ist!
Ach, ein rauherer Sturm mag dich
verwehn, mei ... weiterlesen
Dein Name, hold wie
Engelharfenklang,
Angelika, entschlief
mit meinen Lippen.
Angelika! Ich weiß,
sie lächelten
Noch, da im Schlummer
schon mein Sehnen schmolz,
Weil deines
Namens ... weiterlesen
Dein Sommerhut, Liebchen,
gefällt mir gut,
Es ist ein richtiger
Mädchenhut,
Der mit dem gelben,
breiten Rand
Dein Haupt, wie ein
Heiligenschein, umspannt.
Aber ich
hab` im ... weiterlesen
Deine Augen sind so
traurig, Mädchen,
Wie das Heideland,
das dich geboren.
Weint der Wind nicht,
wenn er drüber säuselt?
Schluchzt
nicht auch der Bach an seine Ufer,
Der
an deinem ... weiterlesen
Den Franziskanerkreuzgang
in Ragusa,
Ein Wunderwerk von zierer
Säulenkunst,
Sprengt fast die
Üppigkeit des Klostergartens
Die
Palmen und Agaven und Zypressen,
Die
Lebensbäume, der ... weiterlesen
Den ich so lieb wie meine
Seele hab`,
Was wünsch` ich dir, da
wir dein Grab umstehen,
Was wünsch`
ich dir ins langersehnte Grab?
Der
Priester spricht: `Ein fröhlich
Auferstehen` ... ... weiterlesen
Den sie schon ausgesandt
nach mir, den Blick,
Der mir ein Glück
verheißen wollt`, den Blick,
Den ich
ersehnte, wie den ersten Blick
Der
Blindgewesene, Genesene: den Blick
Rief
sie ... weiterlesen
Den Säugling ihrer
Schwester hielt mein Mädchen,
Als
wären ihre Mutterfreuden echt,
In
ihren zärtlichen, besorgten Armen.
Ihr
großes Auge war so voll der Liebe,
Und
ihres Herzen ... weiterlesen
Denk ich daran, wie wir
Kleinstadtknaben
Einst in der Freiheit
geplätschert haben,
Glücklich uns
tummelnd, wie junge Füllen,
Dank ich
den Eltern noch jetzt im Stillen
Für
meine s ... weiterlesen
Der Abend war selbst wie
ein Wunder der Liebe,
Sie gingen
umschlungen und stumm vor Liebe
Aus den
Feldern dem träumenden Dorfe zu.
Sie
lehnte sich wärmer an ihn. Sie
sagte,
... weiterlesen
Der Apotheker, der
Kaufmann, der Arzt und der Richter,
Es
sind immer wieder dieselben
Gesichter;
So eine Kleinstadt, es ist
ein Graus,
Gott gebe, ich wäre schon
wieder heraus.
... weiterlesen
Der Eilzug rollt durch
das blühende Elbtal.
Apfelblüte.
Duft, Duft bis in den Wagen.
Mir ist,
tausend weißrosa Schmetterlinge
Haben
sich draußen auf die Zweige
gesetzt;
So liebli ... weiterlesen
Der harte Seewind gerbt
mir Stirn und Wange
Und färbt sie
braun. Die Ärmel hochgeschürzt,
Helf
ich dem Seemann an der Ruderstange,
Des
Meeres Odem schlürfend,
salzgewürzt.
... weiterlesen
Der Himmel war heut
morgen wie ein Märchen blau,
Kein
schönres Dach kann über sich dein
Diesseits wollen;
Und ist doch jetzt am
Abend farblos, nüchtern grau
Wie eines
frisch gehobnen Gr ... weiterlesen
Der hohe Rabbi Löw in
Prag kann mehr als beten,
Kann Geister
beschwören und aus Lehm feste Burschen
kneten,
Und legt er der Puppe das
Pergament auf die Zunge
Mit dem
Zauberspruch drauf un ... weiterlesen
Der Jüngling kommt zum
Greis: `Du edler Meister,
Du
Abgeklärter an der Weisheit
Quell`,
Lehr` mich das Bannwort gegen
böse Geister,
Daß ich`s als Schutz
vor meine Zukunft stell´. ... weiterlesen
Der Markusplatz ist ganz
weiß von glühendem Sonnenschein;
Ich
sitze schläfrig und träumend unter den
schattigen Lauben;
Die Flaggen schlafen
am Mast. Wo mögen nur jetzt die
Tauben,
Wo ... weiterlesen
Der Mond goß nieder auf
das schwüle Land
Die vollen Schalen
seiner Zärtlichkeit;
Weiß lag der
Garten und empfangbereit,
Und meine
Seele war ihm ganz verwandt.
Vor
ihrem F ... weiterlesen
Der Page war schon alt
genung,
Nur in der Liebe war er
jung,
Jung, jung und dumm.
`Ach, wär`
ich nur ein bißchen kühn,
Wenn ihre
Augen auf mir glühn!
Ach Gott, was
gäb` i ... weiterlesen
Der Pawel von den
Böhmischen drüben,
Ich kann mir nicht
helfen, ich mag ihn nicht.
Er sagt mir
und klagt mir, ich müsse ihn
lieben,
Und nennt mich `mein Täubchen`
und `Engelsgesicht`. ... weiterlesen
Der Schatten einer Wolke
deckt das Thal,
Verwelktes Gras lechzt
auf der trocknen Erde,
Noch krank vom
glühend heißen Sonnenstrahl,
Müd`
kreist der Hund um die erschöpfte
Herde.
... weiterlesen
Des Altans dunkle
Nische
Ward meines Leids Asyl.
Im
Garten an dem Tische
Lehnt stumm mein
Saitenspiel.
Mich hat ein Weh
getroffen,
Daß ich ganz trostlos
bin.
M ... weiterlesen
Des Blinden Augen werden
hell und klar,
Wenn er vom Jenseits
spricht, vom Paradies,
Das nach dem
Tode sicher ihn erwartet.
Doch
schwärmt er nicht davon, daß er dort
sehn wird,
Schw ... weiterlesen
Des Spätherbsts kahle
Äste, Baum für Baum,
Sie starren
fröstelnd in die grauen Lüfte
Und
sind versenkt in ihren Sommertraum
Der
grünen Blätter, Sonne, Glanz und
Düfte.
... weiterlesen
Die Bauernhäuser meiner
Heimat, die lieb` ich sehr;
Da gibt`s
kein Haus, das ohne Blumen wär`:
Die
Reichen, die haben einen richtigen
Garten.
Was blüht darin? Fast immer
die gleichen Art ... weiterlesen
Die Dame, der ich dienen
möcht`,
Möcht` dienen als ihr freier
Knecht,
Wär` ich nicht so gering und
schlecht,
Trägt einen
Sammetmantel.
Der Sammet ist wie Blut
so rot ... weiterlesen
Die Jünger sprachen
also: `Hoher Meister,
Du sprichst uns
stets von unsres Volkes Geist,
Der
zukunftssicher uns die Wege weist;
Wir
aber sehn ringsum nur kleine
Geister!
Kleinliche ... weiterlesen
Die Königin von
Samarkand
Hat mich zum Haushofdichter
ernannt,
Ich muß, als einzige meiner
Pflichten,
Alljährlich dafür ein
Rhadowar dichten,
Das ist: ein
Huldigungsgedicht ... weiterlesen
Die meine Seele in Banden
hält,
Ist treu, - treu einem
andern.
Was wäre denn so weit die
Welt,
Als recht darin zu
wandern!
Was wäre denn die Luft so
klar?
Daß hell ... weiterlesen
Die Mädchen dieser
Stadt, so schön sie sind,
Sie haben
alle einen Zug im Antlitz,
Als wären
sie entsetzt, gequält von Angst.
Es
liegt gleich einem Bann auf den
Gesichtern,
Daß n ... weiterlesen
Die Mädchen waren so
berauscht vom Abend
Und ihre Seelen so
getränkt vom Mondlicht,
Das durch der
Bäume Blätter niederfloß,
Und so
dryadenhaft ihr Waldverstehen,
Daß
ihre Seele ... weiterlesen
Die Mägde klopfen
Teppiche im Hofe,
Fünf stramme Mägde
aus dem Vorderhaus;
Selbst aus dem
ersten Stock die Kammerzofe
Zog heut
dazu ihr enges Mieder aus.
Ich hör`
die Sch ... weiterlesen
Die Nacht hat tausend
Ohren
Und allen sage ich,
Ganz in die
Nacht verloren:
`O Liebste, liebst du
mich?`
Die Nacht hat tausend
Ohren.
Du Nacht, du
heiligstille,
... weiterlesen
Die Sonne lacht und es
blitzt der Tau,
Und fröhliche Vögel
schwingen
Sich jubelnd empor ins selige
Blau;
Und mir ist, ich muß dir, du
vielliebe Frau,
Ein altmodisch
Frühlingslied ... weiterlesen
Die tiefsten Lieder, die
gelingen,
Halten ein Spieglein in der
Hand,
Drein ist mit ihren bunten
Schwingen
Des Dichters scheue Seele
gebannt.
Die siehst du drin beben,
die Flà ... weiterlesen
Die weiße Birke, heute
früh
Ist sie aus ihrem Traum
erwacht,
Sie schaut an sich herab und
lacht;
So weiß wie heut war sie noch
nie.
Doch nicht nur sie, sie glaubt
sich`s k ... weiterlesen
Die weiße Straße in das
Alpendorf
Vom Passe nieder vor zwei
wuchtigen Braunen,
Aus deren Fell die
Sonne Schilder schweißt,
Stürmt
offnen Hemds der schlanke, braune
Knecht.
Er jau ... weiterlesen
Dies Büchlein sandt` ich
ihr ins Haus,
Ihr Segen bring` den
Liedern Glück.
Nun giebt sie lächelnd
mir`s zurück:
Da duftet`s wie ein
Rosenstrauß.
Auf jede Seite, drin im
Dies grüne, schmale Tal
entlang
Schallt heute voller
Glockenklang.
Hätt` diese Stimme,
stark und laut,
Dem Kirchleinturm nicht
zugetraut.
Die Glocke sagt mir:
Schweige du! ... weiterlesen
Dies Hochtalkirchlein
steht aus einem Felsenblock,
Der hart
und schwarz sich hebt aus grüner
Alpenflur
Und den von des Gebirgs
gewaltigem Quadernstock
Einst
abgesprengt die Riesenurkraft d ... weiterlesen
Dies ist der Marmorblock,
den ich ersehnt,
Als ich noch
schönheitsdürstend trunken war,
Als
noch Apoll, ans Saitenspiel
gelehnt,
Nach Leben schrie. Ach, es
sind viele Jahr`!
... weiterlesen
Dies Viertel der Stadt
scheint ganz menschenverlassen.
Ganz
winklig und eng manche hundert
Jahr
liegt hier der Knäuel der
Gäßchen und Gassen,
wie`s schon zu
Urvaters Zeiten war.
... weiterlesen
Diese Hände, diese
bleichen, schlanken,
Diese Finger,
diese schmalen, kalten,
Die sich
schmerzlich in einander falten,
O, ich
fühl`s, daß sie am Leben
kranken!
Liliensteng ... weiterlesen
Diese Nacht, nach manchem
Leidenstag,
Fühl` ich mich so wohl und
so genesen,
Daß ich, glücklich, gar
nicht schlafen mag.
Dort beim
friedlich milden Kerzenlicht
Sah ich
sti ... weiterlesen
Diesen harten
Wiegensegen
Sprech` ich über dich,
mein Junge,
Sprech` ihn mit bewußter
Zunge!
Ich bin nicht so weich
gelegen:
Ach und bin doch weich
geraten,
Weichlic ... weiterlesen
Dieses Frühlingsliedchen
hier,
Junge Dichter, glaubt es
mir,
Ist es auch an Wuchs ein
Zwergchen,
Dennoch künd` ich euch mein
Glück:
Dieses ist mein
Meisterstück
Und fürwa ... weiterlesen
Du blasses, schmales
Mädchengesicht,
Glaub meinen
schmeichelnden Worten nicht,
Ich warne
dich! Ich warne dich!
Kann so süßen
Gesichtern nicht widerstehn,
Fühl`
gleich die ... weiterlesen
Du Bruder im Dunkel, was
drängt mich zu dir
Und drängt auch
dich, ich fühl` es, zu mir?
Du kennst
mich nicht und ich kenn` dich
nicht,
Doch etwas in unseren Herzen
spricht:
Der is ... weiterlesen
Du großer Meister, sei
bedankt!
Dies Bild aus deinem
Pinsel,
Das laut der Menge Neid
umzankt,
Mir wird`s zur
Rettungsinsel.
Als Siebzigjähriger
stellst du dar,
Und denkst ga ... weiterlesen
Du hast die Wunder einer
Sommernacht
Noch nie mit gläubigem
Herzen durchgenossen?
So folge mir!
Heut` fühlst du ihre Macht.
Reich` mir
die Hand; heut` ist die ganze
Pracht
Des weic ... weiterlesen
Du heiliger Sankt
Florian,
Nimm du dich meines Herzens
an!
Noch lodert`s nicht in hellem
Brand;
Du hast das Kännlein in der
Hand,
Gieß deine kalten Fluten
In
meine Herzensgl ... weiterlesen
Du klare, alabasterweiße
Stirne,
Darauf der Abglanz aller
Keuschheit thront,
- Gleichwie im
Diadem der Nacht der Mond -
Heut` bist
du wieder rein, wie Eis der
Firne.
Ach, hi ... weiterlesen
Du liebes, liebes
Vöglein du,
Heut` hör` ich gern
deinem Singen zu,
Es klingt, von
Träumen und Sehnsucht schwer,
Von
drüben vom Pfarrhausgarten her.
Im
Fieber, all` die N ... weiterlesen
Du saßest lauschend und
das Lied verklang;
Doch bebte noch die
Luft von seiner Macht.
Mein Blick lag
heiß auf dir und sehnsuchtsbang;
Da
bist du von der Glut des Blicks
erwacht.
... weiterlesen
Du warst mein Glück, da
du zu mir getreten,
Als Schutz vor
Bösem fühlt` ich deine Näh`,
Und
jeden Morgen hab` ich dich
gebeten:
Behüt` mich, daß ich keinen
Abweg geh`!
... weiterlesen
Du wunderschönes
Mädchen,
Seit ich dich hab`
gesehn,
Sehn` ich mich heiß nach einem
Lied,
Drin meine ganze Sehnsucht
Im
Wort soll auferstehn.
Es ist mir
nicht gelun ... weiterlesen
Dumpfdonnernder
Wagen!
Ich fahre durch den
Frühlingsglanz nach Hause,
Um meiner
Sterbenden Ade zu
sagen.
Tiefdunkelnde Tannen!
Ihr
deckt die Hänge längs dem
Bahngeleise, ... weiterlesen
Durch diese alten Gassen
wallt die Zeit
Vielhundert Jahre, Ernst
im Angesichte,
Und war zumeist grau und
Alltäglichkeit
Und war doch manchesmal
auch Weltgeschichte.
Die Gass ... weiterlesen
Durchs Dunkel schwebend
trifft der Morgenwind
Den heimwärts
strebenden, den Abendwind.
Der junge
grüßt und ruft erstaunt den
alten:
`Wie Segel blähn sich deines
Mantels Falten
Un ... weiterlesen
Durchs offene Fenster ins
Schlafkämmerlein
Wallen mir
Morgenlüfte,
Geschwängert mit
allerhand Spezerei´n,
Kräftige
Frühmorgendüfte.
Sie kommen wer
weiß woher in der W ... weiterlesen
Ein Bildhauer hat auf der
Brücke in Prag
Maria auf Wolken ein
Denkmal gegeben,
Den Sockel - ob sie
ihms danken mag? -
Läßt er von
Amoretten umschweben.
Ich weiß hier
eine ... weiterlesen
Ein Blütenzweig,
blaßrosa, weiß und grün,
Die Welt
hat tausend solcher Blütenäste,
Da
darf der eine auch für uns
erblühn
Und darf verblühn bei unserm
Liebesfeste.
Be ... weiterlesen
Ein einsam Dorf mitten im
Wald.
Im Rauschen der dunklen Tannen
verhallt
Das Lärmen der Welt.
Die
weißen Häuser leuchten im
Sonnenschein,
Der Himmel ist blau und
die Luft ist rein; ... weiterlesen
Ein Freudentag! Cellinis
Guß gelang!
Nun strömt Florenz, der
Fürst voran, herbei,
Die Werkstatt
hallt von Jubel und Geschrei;
Und
Flaggen, Blumen, Kränze und
Gesang.
Nur ... weiterlesen
Ein ganz kleines
Frühlingsliedchen
Treibt mir immer mit
dem Blut,
Wie ein fortgerißnes
Blütchen
Schaukelt auf des Wildbachs
Flut.
Oft schon sank es wirbelnd
unter,
... weiterlesen
Ein Geldschein kam in
meine Hand,
Von einem Mädchen auf den
Rand
Stand hingeschrieben
schicksalsschwer:
Für dich gab ich die
Unschuld her.
Wer`s auch geschrieben
auf den Ra ... weiterlesen
Ein heißer Sommertag;
der Himmel blau,
Das Schulgemach voll
goldner Sonnenstrahlen;
Ich träum` vom
kühlen Bach, von Wald und Au`
Und
schreib` dabei mechanisch meine
Zahlen.
... weiterlesen
Ein Sammetglanz liegt auf
der Welt.
Die schweren Ackergäule
ziehn
Die Pflüge durch das
Krumenfeld
Vom Morgenglühn zum
Abendglühn.
Die Erde dampft im
Sonnenstrahl,
... weiterlesen
Ein sinkendes Blatt, ein
Vogelflug,
Einer einsamen Flöte
träumendes Singen,
Ein Mädchenblick:
ist jedes genug,
Eines Dichters Seele
zum Tönen zu bringen.
Ein sinkendes
Bl ... weiterlesen
Ein Springbrunn singt vor
meinem Haus.
Wer kennt sich in seiner
Sprache aus?
Ich möcht` so gern seine
Sprache verstehn,
Gleich möcht` ich`s
zu jemandem lernen gehn.
Ihr
gla ... weiterlesen
Ein Zweig des Stroms mit
spielendem Gerinnsel
macht einen Teil
von unsrer Riesenstadt,
die hier das
Aussehn einer Landstadt hat,
zur grün
von Lauballeen durchzognen
Insel.
H ... weiterlesen
Eine Epistel.
Dem
Dorf, dahin ich viele Jahre,
Der
Stadtluft überdrüssig, fahre,
Will
eine Schar von Männern und
Frauen
Dankbaren Sinns ein Kirchlein
bauen.
... weiterlesen
Eine Volksversammlung:
Wort und Lieder,
Freiheit, Bruderliebe,
Gleichheit, Einheit,
Eine Brüderschaft
von Menschen wieder,
Und den Tod der
kriechenden Gemeinheit!
Singt und
Einmal im Jahr über dem
ewigen Rom
In einer tiefdunklen Nacht
über den Petersdom
Kommen die Kronen
der Welt durch die Lüfte
gerauscht.
Dort, in der Kuppel
versteckt, hab` ich ihr Lied er ... weiterlesen
Einmal, da war mir wie
Hamlet zu Sinn;
Trieb mich des Nachts
auf den Friedhof hin
Mit meinem lieben,
klugen, alten
Begrabenen Lehrer
Zwiesprach zu halten.
Auf sein
Hügelchen ... weiterlesen
Einst hielt ich meines
wunderbaren
Geschwaders nur das Meer
für wert.
Ich habe längst den Kiel
gekehrt
Und bin den Strom zu Thal
gefahren.
Nun will ich hier ans
Landen denk ... weiterlesen
Einst wird ein Tag so
voller Liebe tagen,
Und solch ein
Frieden wird die Welt erfüllen,
Der
letzte Stern wird seinen Glanz
enthüllen
Und stille stehn der goldne
Sonnenwagen.
... weiterlesen
Endlose Eisenbahnfahrt,
trüber Tag,
Trostlose Landschaft. Und
im Wagen drinnen
Ich und fünf Weiber,
deren Reden rinnen.
Hilf Himmel, daß
ich diese Fahrt ertrag`!
Und
wiede ... weiterlesen
Entperlen im Gesange
Die
Töne deiner Kehle,
Gleich schwingen
meiner Seele
Geheimste Saiten
mit.
Gestimmt nach deinem
Klange,
Erwachen sie zum Leben,
Wenn
kaum ... weiterlesen
Epistel.
Ja du, mit
deiner Bildnerkunst,
Du greifst hinein
in des Vergangnen Dunst,
Du schließt
die Hand: da steckt schon einer
drinnen,
Ein Kerl von Stahl, mit
heldenhaften Sinnen! ... weiterlesen
Er hatte niemals selbst
Musik geübt,
So hat er ihr auch
niemals noch verraten,
Wie abgöttisch
er diesen Satz just liebt
Von Meister
Ludwigs göttlichen Sonaten.
Doch
heut z ... weiterlesen
Er neigt sich tief zum
Saitenspiele nieder,
Das wie ein Kind
ihm sanft das Knie berührt.
Er fühlt,
indes er breit den Bogen führt:
Du
gibst mir meine ganze Seele
wieder.
W ... weiterlesen
Es gibt so sanfte
Stunden,
Daß alle deine Wunden,
Die
dir das Leben schlug,
Vernarben und
gesunden.
Sie gehn mit leisen
Schritten
An dir vorbei und
bitten:
`Du ... weiterlesen
Es giebt eine Art von
stillen Gedichten,
Die nichts erfinden
und nichts berichten,
Die, wie mit
schlanken, blassen, weichen
Fingern
über die Stirne dir streichen,
Die wie
ein Hauch ... weiterlesen
Es ist ein Märchen
ergangen von einer Gottesbraut
Und
ihrem hochheiligen Kinde: das klingt so
muttervertraut!
Es neigen im Stalle
die Köpfe andächtig Esel und
Rind,
Drei große K ... weiterlesen
Es öffnen sich der
Vorstadt letzte Gassen
in Luft und
Land, Feldfrieden, sanft und mild.
Vom
Himmel gießt sein Licht in vollen
Massen
gleißend in stille Nacht des
Mondes Schild.
... weiterlesen
Estherl, mein Schwesterl,
was ist mir gescheh`n!
Ein Judenkind
soll unter Christen nicht geh`n!
Die
Mutter hat recht; aber jetzt ist`s zu
spät,
Sie hab`n mich erkannt und
gehöhnt und gesc ... weiterlesen
Fresco von
Raffael.
Auf dem Parnaß in ewigem
Lenze grünt
Der Lorbeer. Um den
schlanken jungen Stamm
Schwebt ihren
Tanz die keusche Musenschar.
Apoll
tritt zwischen sie, der ... weiterlesen
Freund, gieb acht auf
deinen holden Knaben;
Er ist schlank
und schön wie Raphael,
Und der Frauen
streichelnd weiche Blicke
Wecken bald
in ihm die Leidenschaften
Also, daß
ihm seine ... weiterlesen
Frühling ist ein
buntgestalter,
Farbentrunkner
Riesenfalter,
Schaukelt bunt im
Sonnenstrahl
Gaukelnd über Berg und
Tal,
Regt die siebenfarbigen
Schwingen,
Leuchten in die We ... weiterlesen
Geheiligt sei der Tag! In
seinem Licht,
Du junges, schönes,
königliches Weib,
Ist also sieghaft
rein dein Götterleib
Und so gebietend
hehr dein Angesicht,
Zum Sinne sprichst
du, z ... weiterlesen
Gesellschaftsüberdruß
trieb mich hieher
In dieses
Försterhauses grünen Frieden.
Der Tag
im Paradies war himmlisch leer,
So ist
mir jetzt das Paradies
beschieden.
Ich trä ... weiterlesen
Gleichwie ein
Wandersmann, der Tag war heiß,
Am
Brunnen reicht das schlanke Mädchen
ihm
Den Krug, daß er die trockne Kehle
netze;
Nun nimmt er ihn in seine beiden
Hände,
Den Kopf ... weiterlesen
Gott, mag mir der Himmel
nur immer vergönnen,
Nach wem mich zu
sehnen, wen lieben zu können,
Die
Lider recht innerlich einzudrücken,
Um
hell meiner Sehnsucht Gefäß zu
erblicken,
... weiterlesen
Großvater war noch die
alte Rasse,
Fuhr gedrückt in der
vierten Klasse;
Saß auf dem Rucksack
mit Fellen und Häuten,
Manchmal durft`
ihn sein Junge begleiten.
Als sich
der ... weiterlesen
H.T.
gewidmet
Winternacht. In weißer
Watte
Liegt verwahrt die ganze
Welt,
Haus und Hof und Fluß und
Matte.
Winterschlaf in weicher
Watte,
Und kein Laut in Wald und
F ... weiterlesen
Hab` viele Brief` in die
Welt geschickt,
Welt sollt` Antwort
schreiben!
Es gibt solche Leute, die
glauben daran,
Daß man Liebe und
Freundschaft erschreiben kann!
Welt
läßt es blei ... weiterlesen
Herbst liegt seit Tagen
mir schwer in den Gliedern.
Wenn auch
die Sonne noch niederlacht,
Fehlt mir
der Mut, ihren Gruß zu erwidern,
Weil
meine Herbstangst mich traurig
macht.
... weiterlesen
Herr Reinwalt über das
Schneefeld ritt,
Ein Brieflein,
rosenrot und warm,
Rief ihn in Frau
Jorindens Arm.
Die Sonne über das
Schneefeld glitt.
Wie hatt` er diesen
Brief so ... weiterlesen
Heut früh, beim
Durchdiefeldergehn,
Hab` ich was
Wunderbares gesehn:
Über die Schienen,
durchs Grün gezogen,
Kam ein
donnernder Zug geflogen.
Auf der
Maschine, wer lenkte den Flug ... weiterlesen
Heut hat Traumkönigin
die lichten
Traumenglein in die Nacht
geschickt,
Die wissen Träume zu
erdichten,
Vom Baum der Wünsche
abgepflückt.
Nun flattern sie durch
alle Gasse ... weiterlesen
Heut hatt` ich einen
Kindertraum.
Sein Inhalt war: ein
Kirschenbaum,
Sonst nichts. Der war so
kirschenschwer,
Man sah von seinem
Grün nichts mehr.
Der rote Baum
stand ganz a ... weiterlesen
Heut hielt ich lang` die
grabkühle Hand
Einer Sterbenden in der
meinen:
Nun will mir`s immer noch
scheinen,
Ihr Frost sei mir in die
Finger gebannt.
Und nun, du holdes
Leben ... weiterlesen
Heut nacht hat was Helles
mich aufgeweckt,
Aus meinen Träumen
mich aufgeschreckt;
Ich lief ans
Fenster, so wie ich war,
Da sah ich die
Welt ganz wunderbar:
Auf Baum und
Rasen, auf S ... weiterlesen
Heut war der Morgen so
leuchtend klar,
Daß mir ganz lenzhaft
zu Mute war,
Der Himmel wölbt sich so
märchenblau,
Daß ich voll Dankbarkeit
aufwärts schau.
Das ist kein
Win ... weiterlesen
Heut`, als ich auf dem
blanken Pfad
Ins grüne Waldesdämmer
trat,
Da standen aufrecht, Stamm bei
Stamm,
Die Bäume frank und schlank
beisamm`:
Mir ward ganz frei, ich ging
einher, ... weiterlesen
Hier in dem meilenweiten
Wald
Fühl` ich mich wie zu Haus,
Bin
in dem Tann vier Wochen bald
Und will
gar nicht heraus.
Geh nur so immer
vor mich hin
Und grüße Baum u ... weiterlesen
Hinter Bäumen versteckt
lauscht Pan einem
Liebespaar:
`Mädchen, wie lieb` ich
dich innig, wie lieb` ich dich rein und
wahr!
Welch ein Wunder geschah mir! Wie
fühl` ich mit staunendem Beben, ... weiterlesen
I. Das verlassene
Mädchen
Und da es niemand merken
kunnt`,
Beugt sich das junge
Weib
Hinunter tief mit zuckendem
Mund
Zu ihrem gesegneten
Leib,
Gesegneten Leib ... ... weiterlesen
I. Deutschböhmische
Legende
Meiner lieben Heimat junge
Mütter,
Eines Kindes frühen Tod
beklagend,
Essen Kirschen niemals vor
Johanni.
Denn die heilige Maria
droben
... weiterlesen
I. Die
Pfaffenkutten
Mädeln, hört zu: ich
hab` einen Haufen
Pfaffenkutten zu
verkaufen.
Ist feine, schwarze,
knisternde Seide,
Jede Kutte reicht
grade zu einem Kleide; ... weiterlesen
I.
Und mag ich auch
mit frech erhobnen Blicken
Und fern dem
Schwarme ihrer Schmeichler stehn,
Die
buhlen um des stolzen Hauptes
Nicken,
So muß sie doch in diesen
trotzig kü ... weiterlesen
Ich bin der König
Salomo
Und bin der große König;
Und
Berg und Hügel, Meer und Strand
Und
Wüstensand und Ackerland
Sind meinem
Winke untertänig.
Ich bin der
Kön ... weiterlesen
Ich bin ganz stumm vor
Sorgen!
Jeder Morgen
Hält nur neue
Sorgen verborgen!
Aber du, meine
Abendruh,
Meine Morgensonne, mein Segen
du,
Schau mich nur an und sing
imme ... weiterlesen
Ich fleh` am Strom und
sehn` mich stumm
Zum Haus der Geliebten
hinüber.
Ihr Menschen baut so winklig
und dumm,
So ist mir auch eure Brücke
zu krumm,
Ich schlag` mir die eigene
lieb ... weiterlesen
Ich fühl` ihn, ich
fühl` ihn hinter mir gehn,
Ich möchte
den Kopf so gern nach ihm drehn,
Nur
würd` er mir dann in die Augen
sehn,
Und dann, dann wär` es um mich
geschehn ..
... weiterlesen
Ich geh so sicher durch
die Welt,
Weil du so ruhig mir
vertraust;
Ich hab` dein Glück auf
mich gestellt
Und weiß, daß du auf
Quadern baust.
Als ich dich sah,
liebtest du m ... weiterlesen
Ich habe heut meinen
zornigen Tag,
Da ich gern die Wahrheit
sagen mag;
Mögt ihr, wenn ihr meine
Weisheit vernommen,
Auch euren zornigen
Tag bekommen!
So hört! Die deutsche
Dichtere ... weiterlesen
Ich hab` allzeit mein
Ewiges verschwendet,
Hab` nie mit dem,
was mir gegeben ward,
Als irdischer
Verwalter karg gespart
Und hab` es voll
ins All zurückgesendet.
Drum hab`
ic ... weiterlesen
Ich hab` die ganze
Frühlingsnacht
Vor meines Liebchens
Haus gewacht,
Der Himmel war voll
Sternenglanz,
Mein Herz war
eingesponnen ganz
In Sehnsucht und in
Liebe,
In Sehnsucht ... weiterlesen
Ich hab` seit Jahren eine
Melodie,
Ich war entzückt, als ich
zuerst sie hörte,
Mir war, als ob der
Gott der Töne sie
Im weiten Saal nur
mir allein bescherte.
Seit damals
s ... weiterlesen
Ich hätte doch heut in
der Nacht,
Aus dem Traume erwacht,
Das
kleine Liedchen aufschreiben
sollen!
Die Nacht war selber wie ein
Gedicht,
Sie sah mir so innig ins
Angesicht,
D ... weiterlesen
Ich kann nicht dran
vergessen,
Muß immer und immer dran
denken,
Wenn meine Lider sich
senken,
Bebend vor buhlendem
Neid,
Wie du so dagesessen,
Dich in
den Lehnstuhl s ... weiterlesen
Ich lieb` es so sehr, auf
das Schleppenrauschen
Der schreitenden,
gleitenden Stunden zu
lauschen:
Immerzu, immerzu,
Ohne Rast,
ohne Ruh,
- Und ist doch die Ruh -
Und
mir falle ... weiterlesen
Ich seh vom Fenster eine
Straßenuhr,
Die als sein Schild ein
Uhrenhändler führt,
Durch dürre
Zweige so bis Mitte Mai,
Bis die Allee
zum Frühlingsblühn erwacht.
Ganz
deutlich au ... weiterlesen
Ich seh` ihn oft durch
die Straßen gehn,
Nicht eben
ansehnlich anzusehn,
Wie etwa ein
Amtmann, ein früh entgleister,
Oder
ein mäßiger Landbürgermeister.
Auf
dem Kopf einen Glanz ... weiterlesen
Ich stand hoch oben im
Glockenturm,
Als alle Glocken
ertönten,
Als mächtig im rollenden,
grollenden Sturm
Die erzenen Stimmen
erdröhnten.
Da ward die Luft so
töneschwer ... weiterlesen
Ich steh` vor dir und
bitt` um Liebe dich
Wie einer, der in
Sehnsucht sich verzehrt,
Ich fleh` um
Liebe, aber nicht für mich,
Fleh` für
den Freund, der dich, nur dich,
begehrt.
... weiterlesen
Ich trat vor den König:
`Erprobe mein Lied,
Und mag mein Sang
der Königin taugen`.
Und der König
winkte mir matt und müd,
Und ich sang
mein Lied `von den meertiefen
Augen`:
... weiterlesen
Ich war zu lang ein
Wolkenspäher
Und forscht` im
Sonnenangesicht
Nach der Erkenntnis
Strahlenlicht:
Da ward ich blind und -
bin ein Seher.
Denn Tag und Nacht,
denn Mond und ... weiterlesen
Ich weiß ein paar
winzige Liebesgeschichten,
Und solche
erleb` ich an jedem Tag:
Zwei braune
Augen, zwei blaue Augen,
So heißt
meine erste Liebesgeschichte;
Zwei
braune Augen, zwei ... weiterlesen
Ich weiß nicht, wer mein
Vater ist,
Noch, wer meine Mutter
gewesen.
Sie haben mich irgendwo auf
dem Mist
Ärgerlich aufgelesen.
Seit
jener Stunde jagen sie
mich
Durch ... weiterlesen
Ich wohn` am letzten End`
der Stadt.
Der Menschen war ich
übersatt;
Nun sehn ich mich nach Lust
und Leid,
Nun tötet mich die
Einsamkeit.
Der Herbstwind jammert
durch die We ... weiterlesen
Ich, Trasimen, den sie
den Frömmler höhnten,
- Denn ich war
fromm und liebte Zeus als Mann,
Weil
ich ihn schon als Kind geliebt, und
niemals
Befleckte Zweifel meines
Glaubens Tempel - ... weiterlesen
Ihr glaubt es nicht, daß
meine Seele lacht,
Daß meine Verse
drum so fröhlich fließen!
Dies aber
weiß ich: vor der ewigen Nacht
Wird
noch mein letzter Blick die Sonne
grüßen;
... weiterlesen
Ihr Kinder, es ist
Essenszeit!
Halt` jedes seinen Mund
bereit,
Ihr Großen, nehmt Löffel und
Gabel,
Ihr Kleinen aber, gebt mir
acht,
Daß ihr das Kleid nicht
schmutzig macht,
... weiterlesen
Ihr schlanken Jünglinge
und ihr, anmutige Mädchen,
Die ihr mir
folgt, weil mein Greisentum
Seine
Erfahrungen gern mit euch teilt,
Ihr
Heiteren, Hellen, die ihr mir nach zum
Haine wandelt, ... weiterlesen
Ihr Sommernächte, mild
und rein,
Ihr Mondesstrahlen, keusch
erzitternd
Im silberweißen
Birkenhain;
Ihr Blätter, hell wie
Seide flitternd!
Der Märchenzauber
thut sich auf
U ... weiterlesen
Ihr werft mir vor,
kurzsichtigen Blicks, daß
heimatlos
Mein bebend Lied nur
Traumgebild des Künstlers sei,
In
Lüften schwebend, wie die schwanken
Herbstesfäden,
Und keine Wurzel saug`
i ... weiterlesen
Im Anfang unsrer Liebe
war ein Kuß
Verheißung allen Glücks,
uns reich gespendet;
So steht ein
zweiter jetzt an ihrem Schluß,
Da sich
dein müdes Seelchen von mir
wendet.
... weiterlesen
Im glühenden Mittag
schimmert das Land,
Das Kornfeld
flimmert im Sonnenbrand,
Die Halme sind
müd`, und die Ähren sind schwer,
Sie
sehnen die sirrenden Sensen her,
Und
die schweren ... weiterlesen
Im Herbst und Winter
hatten wir sein Kind
Oft auf den
Friedhof mitgenommen. Ach,
Wir sprachen
fremde, unverstandne Worte,
Wenn wir
ihm sagten: `Hier in diesem
Garten,
Hier unter dein ... weiterlesen
Im Jahr, da Neros
Tollheit grausam ward,
Und Neros
Grausamkeit verschmitzte Tollheit:
Nur
frisches Rot aus Wunden labt sein
Auge,
Nur Todesröcheln war Musik dem
Ohr
Und Blutdunst wa ... weiterlesen
Im selben Garten wandeln
wir, zu dichten.
Dieselben Bäume
rauschen über dir,
Dieselbe Sonne
sendet ihre lichten,
Beschwingten
Grüße nieder dir und mir.
Doch
meine Verse g ... weiterlesen
Im weiten Felde stirbt
der Tag.
In Schatten harrt die müde
Welt,
Was nun mit ihr geschehen
mag,
Eh` Mond und Stern die Nacht
erhellt.
Im Felde steht ein alter
Baum.
N ... weiterlesen
Im Wirkungskreis, den
seine Jugendkraft
Täglich erweitert,
steht der Arbeitsfrohe,
Das Schaffen
ist ihm Glück und Leidenschaft,
Er
fürchtet nicht, daß ihm ein Ende
drohe.
... weiterlesen
In deinem Schlafgemach,
Menippa, junge Frau,
Stellst du
beflissen jetzt, da sich dein Wunsch
erfüllt,
Die auserlesen schönsten
Götterstatuen auf;
Und manche Stunde
schaust du sinnend hin ... weiterlesen
In deiner mildgesenkten
Wimpern Schatten
Liegt, junge Frau,
Bescheidenheit und Demut
Und stiller
Dank für deinen ernsten Gatten:
Doch
ist es auch wie eine kleine
Wehmut;
Wie ... weiterlesen
In den Strahlen des
Monds, die zur Erde staunen,
Ist mein
Gärtchen ein herrlicher Garten
geworden,
Voll Blumen der seltensten
Arten geworden,
Die Märchen duften und
Düfte raunen.
... weiterlesen
In der Allee von
hundertjährigen Bäumen
Fällt welkes
Laub; die Abendsonne sprüht
Fern ihre
Funken aus. Der Himmel blüht,
Und die
Natur bereitet sich, zu
träumen.
Hier a ... weiterlesen
In der Altstadt, die nur
so heißt,
- denn, wo einst
Winkelgäßchen gekauert,
dunstig vom
Mittelalter umschauert,
dehnen
Zinshausstraßen sich dreist, -
Eine
Oase, die jedes ... weiterlesen
In des Frühherbsts
blauen Wundertagen
Ward mir hier ein
Wandertag beschieden:
Herz, mein Herz,
hier sänftige dein Schlagen,
Tauche
nieder in den
Landschaftsfrieden.
Staunen ... weiterlesen
In die helle
Sommerfrische,
In das grünumrankte
Haus
Folgt dir dieser
träumerische,
Sehnsuchtsschwere
Rosenstrauß.
O, ich weiß, aus
Rosenfluten
Hebt sich euer Tusk ... weiterlesen
In diesem dunklen,
wehmutsstillen Thal
Baut` ich ein Haus.
Ich hab` es nie betreten.
Es ist ein
düster Haus für Weltasketen;
Ich
baut` es einst in dunkler Stunden
Qual.
Die ... weiterlesen
In diesem fernen
Alpental
Hat mich ein Morgentraum
geweckt:
Ein starkes, schöngezäumtes
Roß
Steht scharrend vor dem
Herbergstor;
Draus tritt nun wie ein
junger Gott
In eine ... weiterlesen
In diesem Garten an des
Stromes Rand
Gehn sonst nur Pärchen,
alltagabgewandt;
Stehn ein paar Bänke
unter alten Bäumen,
Da sitzen sie. Das
Wasser rauscht. Sie
träumen.
Bin ... weiterlesen
In dieser Welt, die, seit
sie ward, vergeht,
In der die Sonne
stirbt am eignen Glanze
Und sich im
ungeheuern Totentanze
Der wilde Reigen
der Gestirne dreht;
Auf dieser Erde,
In einem Hefte längst
vergess`ner Lieder
Fand Anselm Poitou
ein klein Gedicht;
- Einst schrieb er`s
hin, da glühte sein Gesicht -
Es
hieß: Auf einen Dolch. Kaum kannt` er`s
wieder: ... weiterlesen
In einer Nacht, in deren
Bahrtuchdunkel
Kein milder Silberstrahl
des Mondes fiel
Und keines Sterns
vertrauliches Gefunkel,
Traf ich
Schlemihl. `Was suchst du hier,
Schlemihl?`
... weiterlesen
In Indien, am Strand des
jungen Ganges,
Hebt sich in Lüfte,
rein und mild und klar,
Ein
Marmortempel, stolz und wunderbar:
Er
heißt `das Haus des ehrlichen
Gesanges`.
Die D ... weiterlesen
In meiner Hütte, in
meiner Einsamkeit, auf meinen
Knien
Hab` ich anbetend immer wieder
deinen Namen geschrien,
O Herr, du
Einziger, du in dir Geeinigter, höre
mich,
Ich hoffe, ich vertrau ... weiterlesen
In meiner Jugend
Wandertagen
Liebt` ich es, wenn die
Wege stiegen,
Um dann im
Sonnenscheinbehagen
In scharfem Bogen
umzubiegen.
O, welch ein Anreiz,
auszuschreiten!
We ... weiterlesen
In purpurroten
Gluten
Verleuchtet der
Sonnenschein,
Die fernen Gipfel
verbluten
Sich in den Abend
hinein.
In feierliches
Staunen
Versinkt nun Licht und
Leben;
D ... weiterlesen
In sanften Angeln geht
das Tor der Träume;
Mit Fingern eines
Blinden tastest du
Dem leichten Riegel
an dem Tore zu
Durch lange Gänge und
durch weite Räume.
Im offnen Tor
d ... weiterlesen
In wie viel Gassen lebt`
ich doch!
Und wie viel Gassen harren
noch
Und warten auf den kurzen
Tag,
Daß ich in ihnen wohnen
mag!
Da waren Gassen, groß und
klein,
Voll ... weiterlesen
Ins schwüle Dunkel einer
Sommernacht
Trieb mich die zwiefach
dunkle Macht der Sinne.
Da stand ein
mächtig Weib vor mir: `Gib Acht!
Jetzt
ring` mit mir! Fühlst du die Kraft in
dir,
... weiterlesen
Ist eine alte Uhr in
Prag,
Verrostet das Werk und der
Stundenschlag,
Verstummt ihre Stimme im
Munde,
Zeigt immer die gleiche
Stunde.
Doch täglich einmal, so tot
sie sei, ... weiterlesen
Italia, du schöne
Buhlerin,
Wie locktest du mir Herz und
Glut und Sinn,
Wie machtest du den
Abschied mir so schwer!
Wenn nicht dein
Abend ohne Seele wär`!
Denn Abende
sind ... weiterlesen
Jede Stunde ist Tochter
und Mutter zugleich
Und macht uns arm,
und macht uns reich.
Und immer öffn`
ich von neuem die Tür:
`Tritt ein, du
Stunde, was bringst du mir?`
Sie
s ... weiterlesen
Jetzt hat die weiße
Winternacht
Mir einen närrischen Traum
gebracht:
Ich stand auf unserm
Kirchenplatz
Und lugte aus nach meinem
Schatz.
Der Platz lag leer im
Sonnenschein, ... weiterlesen
Junge Mädchen sind
Rokoko:
Weiße Kleidchen und zierliche
Schrittchen,
Träume von Königsohn und
Schneewittchen,
Seufzer und Thränen,
bang und froh;
Junge Mädchen sind
Rokoko... ... weiterlesen
Kann denn der Wandrer zur
Ruhe kommen,
Da alle Dinge so herrlich
sind!
Hat er im Eichlaub den Sturm auch
vernommen,
Anders in Palmen säuselt
der Wind!
Anders am Tag, wenn die Sonne
Kluges nicht will dir
künden
Dieses Brieflein, ganz
klein,
Will dich mir zärtlich
verbinden,
Will ein Liebesbrief
sein.
Liebe sucht keine
Worte,
Klopft nur stumm abe ... weiterlesen
König ist spazieren
gangen,
Bloß wie ein Mensch spazieren
gangen,
Ohne Szepter und ohne Kron`,
Wie ein gewöhnlicher Menschensohn.
Ist ein starker Wind gekommen,
... weiterlesen
Laß mich nur ganz still
neben dir sitzen:
Schon der Samt deiner
Fingerspitzen
Ist mir Besitz und
Unterpfand.
Wenn meine Augen sich
verschleiern,
Laß sie schweigende
Andachten feier ... weiterlesen
Laßt hundert Stufen
aufwärts führen
Zum Tempel, den ihr
weiht der Kunst,
Daß über eures
Alltags Dunst
Sich öffnen seine
Flügelthüren!
Daß, wenn in
feierlichem Wallen ... weiterlesen
Leg` dich ins Bett, Bub,
es ist Schlafenszeit!
Du willst doch
morgen wieder aufrecht stehn,
Und daß
ihr, Beine, dazu fähig seid,
Müßt
ihr bei Zeiten jetzt zu Bette
gehn!
... weiterlesen
Lichter über dem Strome
drüben,
Liebe Lichter, was ruft ihr
mir?
`Du bist drüben und wir sind
hüben,
Und die Klarheit kennt kein
Drüben.
Klarer Abend, dort wie hier
...`
... weiterlesen
Liebes, leichtes Seelchen
meiner Lieder,
Findest du zu mir den
Weg nicht wieder?
Sieh, wie meine
Fenster offen stehn!
Daß du bald auf
meinen Finger nieder
Senken magst dein
weiches ... weiterlesen
Liebster, heut` nimm
diesen Brief für mich:
Du Armer, du
Lieber, wie lieb` ich dich!
Du
Liebster, wie möcht` ich heut` bei dir
sein!
Was starb dir mit deinem
Mütterlein!
... weiterlesen
Madonna in Italien!
In
wieviel Namen ich dir hier begegnet:
Du
bist die Göttin, die mit Schönheit
segnet.`
Madonna della vigna.
Gott
Bacchus flieht. Er flucht dir im
Entsch ... weiterlesen
Maiglöckchenstrauß,
Maiglöckchenstrauß!
Ich trage einen
Schatz nach Haus,
Weiße Glocken auf
grünem Stengel.
Liebe Glöckchen,
weiß und zart und rein!
So müssen die
ke ... weiterlesen
Manches Jahrhundert schon
rieselt der frische
Quell aus dem Rohr
in das Rathausbecken;
Drüber nicht
karg ihren Reiz zu verstecken,
Kniet
eine Nymphe nackt in der
Nische.
All ... weiterlesen
Manchmal unter Philistern
kommt mir die Lust
Auf Goethe zu
schimpfen aus voller Brust,
Mich über
sein Leben zu ereifern,
In kindischer
Wut ihn anzugeifern,
Den Lorbeerkranz
ihm abzu ... weiterlesen
Mein Frühlingsrausch ist
lang vorbei,
Nun soll ich Früchte
tragen.
In vollen Blüten stand mein
Mai:
Wird nicht mein Herbst
versagen?
Im Lenz, da ward der Sonne
Huld
... weiterlesen
Mein Kiellaternchen
spiegelt sich
Im weichen
Wellendunkel.
Freu dich, mein
Lämpchen, freue dich
An deines Scheins
Gefunkel!
Sieh, rings die Welt ist
dunkel.
Ganz dunk ... weiterlesen
Mein Knäblein tief im
Kissen,
Nun sitzt dein Vater
stundenlang
Und wird nicht müd, dich
anzuschaun,
Als dürft` er sich noch
gar nicht traun,
Dich wirklich da zu
wissen!
... weiterlesen
Meine Freundin hat eine
schwarze Katze
Mit weichem
knisterndem Sammetfell,
Und ich, ich
hab` eine blitzblanke Glatze,
Blitzblank und glatt und silberhell.
Meine Freundin ... weiterlesen
Meine
Frühlingsungeduld
Läßt sich nicht
mehr zügeln!
Von besonnten
Hügeln
Fliegt sie weit ins Land
hinaus
Auf gestreckten Flügeln.
Seh
ich plötzlich, weit im La ... weiterlesen
Meine Liebe zu
verschmähen
Ist dein Recht; doch mir
zu wehren,
Dich vom Herzen zu
verehren,
Kann kein Gott dir
zugestehen.
Denn mein Herz ist wohl
dein eigen,
Doch es ... weiterlesen
Meine Muse friert im
hohen Norden,
Und ein Pelzlein ist ihr
Traum geworden,
Weiches Fell! Ihr
müßt sie hören schwärmen,
Wie das
prächtig kleiden soll und -
wärmen.
Ach, ... weiterlesen
Meinem Fenster genüber,
über die Mauer,
Steckt ein blühender
Baum seine fröhlichen
Äste,
Frühlingsmirakel, ein bunter
Blütenschauer,
Leuchtende Fahnen zum
sonnigen Frühlingsfeste! ... weiterlesen
Meinen Großvater hab`
ich noch gekannt,
Er trug sein Bündel
durch das Land
Und konnte nicht
schreiben und konnte nicht lesen
Und
ist ein armer Hausierer
gewesen.
Doch, wenn ... weiterlesen
Mich führt allmorgen
mein Andachtsgang
Durch die leuchtenden
Wiesen zum Baum
Am Saum des Walds zu
der einsamen Bank,
Sie steht dort als
wie im Traum.
Waldboden, schattig,
do ... weiterlesen
Mir war bisher voll
Sommerlust der Herbst.
Die roten
Kirschen lachten aus den
Zweigen:
Herbst, wenn du`s Laub mit
Kirschenröte färbst,
Wird bald der
Menschen ödes Herbstlied
schweigen. ... weiterlesen
Mit einem Blütenzweig in
der Hand,
Ein frühlingstrunkener,
sanfter Bacchant,
Schritt ich auf
sonnenglänzenden Wegen
Der festlich
bewegten Stadt entgegen.
Da haben die
Blü ... weiterlesen
Mit Träumersinnen, die
der Schlummer flieht,
Lieg` ich im
Mondschein aufgestützt im Bette.
Das
Bächlein murmelt und ich starre
müd`
Auf des Gebirges ernste
Silhouette.
De ... weiterlesen
Mit wuchtigen Schritten
stürmte vor den Thron
Der Ewigkeit
Chronos, der Wanderer.
In zornigen
Fäusten zerrt er an den
Strähnen
Zerwühlten Haars zwei Weiber
hinter sich
Und schleu ... weiterlesen
Mißacht` nicht meine
mönchisch abgekehrte,
Beflissne
Teppichweberei der Reime!
Dir dankt
sie`s ja, wenn Schönheit sie
verklärte,
Sowie dem Lichte dankt das
Laub der Bäume,
Darun ... weiterlesen
Musik, du Echo der Seele
du!
Was war einst Wollaut in meinem
Lied
Und Traum und Sehnsucht und Trost
und Ruh...
Musik, du Echo der Seele
du!
Einst zog mein junges, jubelndes
L ... weiterlesen
Mutter Goethes! Ein
Schauer der Ehrfurcht will uns
umwehen!
Aber fröhlichen Blicks trugst
du die Bürden der Pflicht!
War doch
dein Muttergefühl fürwahr `kein
Mondschein im Kasten`,
Heit ... weiterlesen
Nach dem Gewaltigen
begehrt dein Sinn,
Nach That und
Urteilsspruch im Weltgerichte,
Nach all
den großen Linien der Geschichte,
Die
du verfolgst mit Lust und mit
Gewinn;
Inde ... weiterlesen
Nach dem Rausche dieser
Stunden,
Dieser seligen Sekunden,
Dem
Verflackern meiner Glut:
Sänftigt
sich des Herzens Klopfen,
Und es fällt
ein dunkler Tropfen
Reue in me ... weiterlesen
Nach der Schneeflocken
Flimmergewimmel
Überm Panzer der Erde,
silbrig weiß,
Wölbt sich ein
schimmernder, blankblauer Himmel
Hoch,
seligfern allem Schnee, allem
Eis.
Taugt ... weiterlesen
Nach einem überhitzten
Leid,
Versunken in mein Elend,
fand
Ich mich in Zimmers
Einsamkeit
Mit meiner Sanduhr in der
Hand.
Die Sanduhr, müßiger
Ahnentand,
Weiß Gott ... weiterlesen
Nach einer talmudischen
Legende
Du großer Rabbi Simeon, wie
war dein Herz so glühend!
Du liebtest,
wie kein andrer liebt, und haßtest
blitzesprühend!
Wer hat sein Volk
s ... weiterlesen
Nach Monden Einzelhaft im
Kerker Krankheit
Darf ich zum erstenmal
heut vor die Stadt;
Die Bäume stehn in
blätterloser Schlankheit,
Brach liegt
das Land, das keine Farben hat.
... weiterlesen
Nebel füllt grau und
fahl mein liebes Alpental, traurig zu
schauen.
Gestern noch war es klar,
Himmelslicht wunderbar lag auf den
Auen.
Aber, wie`s Mittag wird - ob sich
mein Auge irrt? - lachende ... weiterlesen
Nie sah ich Flammen je so
rot erglühn,
Nie Purpurrosen je so
glühend blühn,
Wie um Schloß Ambras
heut` im Herbstesglanz
Das Weinlaub
flammt, ein blutgetränkter
Kranz.
Vi ... weiterlesen
Nie sah ich klarer eine
Sommernacht,
Nie fühlt` ich mich so
nah dem Sternenzelte;
Heut` ist das
letzte Sternlein aufgewacht
Und
flimmert glücklich durch die
monderhellte,
Von weiß ... weiterlesen
Nie ward eine Name
glücklicher gewählt!
Mir lacht das
Herz im Leib; in Wort und Liede
Steh`
ich bei dir, Verein der
Winkelriede!
Heil dem, der stolz sich
zu den deinen zählt!
... weiterlesen
Noch ist mir nicht das
eine Lied gelungen,
Das ich dir weihen
dürfte, dir allein!
Es müßte
sprechen, wie mit Engelszungen,
Und
müßte doch voll irdischer Sehnsucht
sein.
... weiterlesen
Nun bin ich einen grünen
Monat lang
Vertrauter Gast des
Tannenwalds gewesen
Und hab` auf
manchem stundenlangen Gang
Die Lettern
seines dunklen Buchs gelesen.
Doch,
war ich g ... weiterlesen
Nun bin ich in die dunkle
Nacht
Aus einem stummen Traum
erwacht,
Jetzt öffne deinen dunklen
Mund,
Du Nacht, tu dein Geheimnis
kund,
Nun hebe deinen Schleier!
Ich
möchte wiss ... weiterlesen
Nun hält die Nacht den
dunklen Monolog
Vor dem gewölbten Ohr
des Alls.
Am Himmel Auf ihrem
alabasterweißen Schimmel
Sprengt Luna
her, die, ach, mein Herz
betrog.
Durch der ... weiterlesen
Nun leb` ich meinen
größten Augenblick:
Sie legen mir
mein langersehntes
Kind
Glückwünschend in die Arme, die
sich straffen,
Als hielten sie die
Kugel dieser Welt.
Denn dieses
BÃ ... weiterlesen
Nun muß ich liegen und
liegen,
Daß ich gebrochener
Mann
Meiner Stunden Fliegen
Nimmermehr
folgen kann.
Liegen und immer nur
lauschen;
Und mein gepeinigtes
Ohr
... weiterlesen
Nun muß ich meine Glut
nicht zügeln mehr,
Nun reiß` ich dich
an mich, nun hab` ich dich,
Nun bist du
mein, ich geb` dich nicht mehr
her!
Ich bin der Sieger, bin der Herr
der Welt ... weiterlesen
Nun sich im Kusse unsre
Lippen finden,
Du mir so nah und alle
Welt so fern!
Da sieht mein Aug` den
Demant sich entzünden
An deinem
rosigen Ohr, den Liebesstern.
Sein
Feuer g ... weiterlesen
Nun sind ihrer selbst
noch die Tage nicht sicher
Und wissen
vor Zweifel nicht aus noch ein:
Ist
dieser Glanz noch ein
winterlicher,
Oder schon
Frühlingssonnenschein?
Nun
dec ... weiterlesen
O Tod mit Stundenglas und
Hippe,
Den dunklen Mantel umgetan
Um
dein pathetisches Gerippe,
Trittst du
auch mich, ein Gaukler, an?
Als
würdigen Feind wollt` ich dich
grüßen, ... weiterlesen
Oft denk` ich mir in
Stunden der Verzweiflung
Mit siechen
Blicken meine Schmerzen messend:
Vor
fünf-, vielleicht sechshundert Jahren
litt
Ein Mensch wie du das gleiche Leid
der Seele, ... weiterlesen
Olympia! Mir sprengt das
Herz die Brust!
Bin ich derselbe, der
ich gestern war?
Der Vollkraft
ungeheure Daseinslust
Durchströmt,
entzückt, erhebt mich wunderbar.
Vor
meinem Volke s ... weiterlesen
P. A. gewidmet.
Der
Knabe erspähte das Schiff zuerst
Und
rief: `Ein Schiff mit weißen
Segeln!`
So, wie man etwas Helles
begrüßt.
Der Bräutigam sagte: `Ein
Segelschiff, ... weiterlesen
Poseidon schlief; das
Meer lag spiegelglatt.
Nur wo Selenes
Silberschuh die Flut
Mit flüchtigen
Sohlen rührte, war ein Flimmern
Und
floß vom Horizont zum Strande her.
Die
Wogen un ... weiterlesen
Rembrandt
Auf hohem
Berge seh` ich Moses stehn,
Die Arme
hoch: Da knirscht der Sonnenwagen,
Die
Rosse schäumen, doch sie müssen
stehn
Und sehen scheu die Herrscherarme
rage ... weiterlesen
Ruhelos, den Blick
emporgehoben,
Wandern meine Augen hin
und her;
Ruft mein Herz sie an: `Ihr
Wächter droben,
Späht ihr noch? Ich
hoffe längst nicht mehr!
Augen, sagt,
habt ihr de ... weiterlesen
Schau ich früh aus dem
Fenster heraus,
Harrt meiner schon ein
Seelenschmaus,
Der meiner Laune
sonniger Retter
Bleibt beim
schlechtesten Regenwetter:
Wohnt
gegenüber ein Schneiderle ... weiterlesen
Schon lange war ich nicht
so frohgemut:
Auf diesen Dolch schreib`
ich mit warmem Blut
Meinen
Namen.
Sie schwor mir einst: `Mein
Herz ist treu und rein;
Und noch im Tod
bewahr ... weiterlesen
Schwebe nieder,
Kehre
wieder,
So seelenbang ist mir!
Ich
kann nicht ohne dich leben
Und du
kannst als Engel nicht schweben,
Mein
Herz hängt zu schwer an
dir.
B ... weiterlesen
Schwermütig klingt es
durch die Nacht;
Ein Wandrer, dünkt
mich, singt sich was.
Wie weh und bang
und müd klingt das!
Ich bin darüber
aufgewacht.
Es pochte an mein Ohr:
La ... weiterlesen
Seht, das Städtchen
liegt zu unsern Füßen,
Das uns
Wandernachtasyl verheißt.
Eh` der
Abend uns zur Ruhe weist,
Laßt uns
noch die Toten hier begrüßen.
Welch
ein stiller ... weiterlesen
Seinem Freunde Robert
Gersuny
Warum der Tote lächelt?
Wißt ihr`s nicht?
Er war ein Heiliger
und sein Leben war
Entbehrung und
Kasteiung siebzig Jahr;
Und gab nicht
Lust fü ... weiterlesen
Seinem lieben Detlev von
Liliencron
Aus einer Kinderstube
Jubel, Schrei`n
Und Kinderjauchzen;
also trat ich ein.
Dies war das Bild:
in Zimmers Mitten stand
Die blühende
Amme ... weiterlesen
Sie dachten, ich werde
nun hier auf dem Lande
Im Garten
lustwandeln, den Stift in Händen,
Wie
etwa der Pfarrer am Tag vor der
Predigt,
Und werde träumen und sinnen
und dichten.
Sie ... weiterlesen
Sie drückt`, wie ich
versteckt im Flieder sah,
Auf jede Rose
noch der Liebe Siegel,
Und hielt den
Strauß dem Herzen innig nah.
Dann
legte sie ihn seufzend auf den
Hügel.
S ... weiterlesen
Sie gab zum Abschied mir
die Hand; o Glück,
Der wollt` ich mich
durch einen Kuß vereinen,
Erschrocken
zog sie gleich die Hand zurück,
Ich
aber hielt zwei Finger fest in
meinen.
... weiterlesen
Sie haben stets die herbe
Kraft
Meines Meißelschlages
gepriesen,
Meine düstere, harte
Meisterschaft
Hat ihnen Wege
gewiesen.
Ich hab` dem Sturm ein
Denkmal gesetzt
U ... weiterlesen
Sie standen weinend ums
Bett herum,
Aber der Sterbenden Mund
war stumm,
Denn mitten in ihr Klagen
und Beten
War still der Tod an ihr
Lager getreten.
Und sie konnt` ihn
ganz d ... weiterlesen
Sie starb als Braut, die
schmerzerstarrte Hand
Des Liebsten
einmal noch zum Munde führend,
Daß
ihre Seele auf der Lippen Rand
Die
Finger streifte, leise sie
berührend.
Und ... weiterlesen
So hat uns der Leipaer
Lehrer gelehrt:
`Nord, Süden, Osten
und Westen,
Wie die Sonne über den
Himmel fährt,
Merkt auf, so lernt
ihr`s am besten:
Im Osten hinter Dobern
geht sie au ... weiterlesen
So schön die breite Burg
das Stadtbild krönt,
erst heut ist von
der alten Brücke Borden,
was uns des
mächtigen Schlosses Blick
verschönt,
mir in der Sommersonne klar
geworden.
... weiterlesen
Sommerhimmelblaue
Glockenblumen!
Schöne Freundin, du
geliebt vor allen,
Zwischen
Großstadtmauern in dein Gärtchen
Ist
ein Stückchen Himmelblau
gefallen.
Sommerhimmelblaue ... weiterlesen
Sonett, verlästert oft
und arg verpönt,
Den jungen Dichtern
du ein Spott und Graus,
Sei mir Prolog,
lad Gäste in dies Haus,
Und wehr den
Eintritt jedem, der dich
höhnt.
Z ... weiterlesen
Sonne ist schlafen
gegangen,
Ich schreite dem Städtchen
zu.
Nun wird mich Mutter empfangen
In
Weinachtsabendruh`.
`Mutter, willst
du mich wieder,
Den du verloren
gegl ... weiterlesen
Sonst, wenn mein Herz in
Liebe sich verzehrte
Und ich die Lider
schloß, ihr nah zu sein,
Sah ich die
Liebste, mädchenhaft und rein,
Daß
sich mein sündig Herz zur Buße
kehrte.
... weiterlesen
Spieglein, Spieglein an
der Wand
Im Zimmer meiner
Geliebten,
Tröst` du des tief
Betrübten,
Einsam Verliebten
Unverstand!
Sie will bald
wiederkommen,
Ist fort kaum er ... weiterlesen
Spiel was von Mozart! Ich
liebe dich sehr:
Spiel was von Mozart!
Dann lieb` ich dich mehr!
Mädchen, von
Mozartwohlklang umflossen:
Alle
Schönheit liegt drinnen
verschlossen.
... weiterlesen
Sternschnuppenfall,
Sternschnuppenfall!
Heut will ich nicht
schlafen und immer nur wünschen,
Und
alles wird in Erfüllung gehn:
Ein
Kleid aus Seide, aus schneeweißer
Seide,
... weiterlesen
Stets löst Musik vor
meiner Brust den Riegel,
Und Schmerz
wie Lust wird tiefster
Schaffensdrang.
Aus eurem Spiel ward
mir kein Lied, nur Klang,
Der schwang
sich auf und litt nicht Zaum noc ... weiterlesen
Stets sich sehnen,
Arme
dehnen
Nach einem hehren, ewigen
Ziel,
Das ist das Leben der Wertvollen,
Guten,
Die sich in ihre Sehnsucht
verbluten.
Ihnen ist Sehnsucht Inhalt,
nicht ... weiterlesen
Stets, wenn ich in mein
Heimatsädtchen komm,
Mach ich Besuch
beim alten Buchhändler.
Hier wird mein
Großstadtherz romantisch fromm
Und
meiner Seele Symphonie zum
Ländler.
... weiterlesen
Stets, wenn von mir ein
Buch erscheint,
Wird plötzlich mein
bester Freund mein Feind!
Er weicht mir
aus, ich seh` es ihm an,
Daß er mir
was nicht verzeihen kann.
An seiner
Treue da ... weiterlesen
Trauerweide, was bebst
und zitterst du so?
Werde doch auch der
Frühlingssonne froh,
Die den ganzen
Friedhof mit Strahlen füllt
Und bis in
die Gräber herniederquillt!
Ach,
Traumverlorene
Wölkchen
Schwimmen im flimmernden
Blau,
Summende
Bienenvölkchen
Schweben über die
Au,
Langsam, vom Zephyr
geschaukelt,
Sinken die Blüten vom
Baum,
Un ... weiterlesen
Um deine Stirn, die
helle,
Wind` ich, indeß wir uns
wiegen,
Flüchtige
Ritornelle:
Tirilirende
Lerchen!
Laß dir das Herz nicht
bestricken
Von all` den
schmeichelnden ... weiterlesen
Und als ich an ihrem
Grabhügel stand
Und fröstelnd der
Toten Näh` empfand,
Schrie`s in mir:
`Wozu war nun ihr Leben?` -
Hört` ich
drei Stimmen Antwort geben.
Es
säuselt, ... weiterlesen
Und bist du tausend
Meilen fern,
So weiß ich, du geliebte
Frau,
Ob deine Seele Sonne hat,
Ob
deine Seele dunkel ist.
Ich bin wie der
blinde König.
Er liebte das
Harf ... weiterlesen
Und eh` das Jahr sich
sterben legt
In seinen letzten
Tagen,
Was ist`s, was ihm die Lippen
regt?
Ist`s Leid? Sind`s
Todesklagen?
Das Jahr ist alt,
schneeweiß und kalt,
Doch, h ... weiterlesen
Und eh` die Sonne
schlafen ging,
Der junge Mönch sein
Lied anfing
Der Mutter Gottes zu
singen.
Erst flattert das Lied an der
Zellenwand,
Hat dann seine Flügel
ausgespannt,
S ... weiterlesen
Und endlich nach heißer
Mühe und Schweiß
Waren wir über dem
ewigen Eis
Auf grauem Felsen. Die Arme
weit
Öffneten wir der
Unendlichkeit.
Da war ein Jauchzen in
unseren Seelen ... weiterlesen
Und Marco Polo, braun vom
Sonnenbrande,
Stand vor dem König. Er
hob an zu sagen,
Was er erlebt in
seinen heißen Tagen,
Auf Meereswogen
und im Wüstensande.
Von Völkern,
fe ... weiterlesen
Und wieder Frühling und
Sonnenpracht
Und blauer Himmel und
Knospenspringen!
Und wenn ihr mich auch
verhöhnt und verlacht,
So will ich
doch wieder mein Lenzlied
singen!
Mein ... weiterlesen
Und wieder war der Strom
einmal
Aus seiner Erstarrung
genesen,
Da schwammen Flöße den Strom
zu Tal,
Die waren ein Laubwald
gewesen.
Lichtdurchwallt und
sangdurchschallt ... weiterlesen
Und zwischen hundert
üppigen Buhlerinnen
Schritt ich dahin
im härenen Gewand,
Schritt ich dahin
in weltentrücktem Sinnen,
Und wies sie
ab mit strenger Priesterhand.
Sie
sa ... weiterlesen
Uns hat kein Gott ein
Kindchen zuerkannt,
Und kann doch
nichts mein Trübsein so
verringern,
Als eine dicke, weiche
Kinderhand
Mit Amorgrübchen und mit
drolligen Fingern;
Di ... weiterlesen
Unter den Linden, Mittag,
Sonnenschein
Und Sommerglut; die
Spatzen matt, zum Greifen.
Bei hartem
Trommelklang und schrillen Pfeifen
Zur
Wachablösung ziehn Soldaten ein.
Ein
Viel leichter ist`s, zu
sterben
Mit liebeleerer Brust,
Wenn du
keinem Liebsten den herben
Adeeblick
antun mußt.
Er möcht` nur immer
lauschen
Deinem letzten: `Ach,
ic ... weiterlesen
Vielhundert Kinder um ein
offnes Grab.
Sie halten Notenblätter
in den Händen,
Um der Gespielin in den
Sarg hinab
Und in den Himmel Grüße
nachzusenden.
Und droben aus der
Vom Bahnhof holt sie mich
in einem Wagen,
Der einer Arche
gleicht; schon aus dem Zuge
Seh` ich
mit Lächeln vor dem Bahnhoftore
Den
Kasten stehn und rings des Dorfes
Jugend.
Vom Bock ... weiterlesen
Vom Dorfe her, in seinen
Mantel träumend,
Auf staubiger Straße
schreitet stumm der Tod.
Die Sonne
geht. Ein blutiges Abendrot
Loht auf im
Westen, grell die Welt
umsäumend.
... weiterlesen
Vom Gipfel hier, vom
Morgenstrahl beschienen,
Senkt
schlängelnd sich der Weg den Berg
hernieder
In zögernden, gestreckten
Serpentinen.
Gleich einer Schlange
wärmt der Weg die Gli ... weiterlesen
Vom Himmel fallen müde
Tropfen nieder,
Doch ist er blau, kein
Wölkchen ist zu schaun:
Wie blauer
Mädchenaugen sanfte Lider
In
sehnsuchtsvoller Liebe übertaun.
Und
Schwalb ... weiterlesen
Vom Lager dieses Kranken
wegzugehen,
Der weltverloren in das
Dunkel stöhnt,
Hemmt meinen Schritt
ein schmerzliches Verstehen.
Als
müßten, gleich gefangenen
Gespenstern,
Di ... weiterlesen
Vom stolzen Glück des
eignen Werts getragen,
Als brächt` ihr
Blühn der Landschaft erst Gewinn,
Gehn
schöne Fraun an blauen
Frühlingstagen
Wie Königinnen durch
die Menge hin;
Al ... weiterlesen
Vom Weg verirrt mich
durch den Hochwald tastend,
Traf ich
dich, wunderlicher, stiller Greis,
An
deinem knorrig derben Bergstock
rastend;
Mir war, in deinem Rucksack
läge lastend
Die ... weiterlesen
Von all den
wunderschönen Sommertagen,
Die mich an
deinem Strand so tief entzückt,
Hat
mich kein einziger - soll ich`s
beklagen? -
Im Neuerlebnis eines Lieds
beglückt.
Wol ... weiterlesen
Von einem grauen Nebeltag
befangen,
Liegt tot die Welt und war
noch gestern klar.
Mein Häuschen ist
mit Trauerflor umhangen
Und seine Augen
trübt ein grauer Staar.
Mein
Bau ... weiterlesen
Von Leben glühend in
mein lichtdurchhelltes
Poetenstübchen
trat mein Mädchen ein
Und neigt ihr
Haupt, ihr sonnig blondgewelltes,
Auf
mein, der Muse harrend,
schräggestelltes
Schr ... weiterlesen
Vor das bischen
lichtblauen Himmels in meinem
Fenster,
Meiner Krankensehnsucht,
meinem Krankenglück,
Stellt sich das
plumpe, dunkle Fensterkreuz
Und
zerschneidet mir den Himmel in
Stücke. ... weiterlesen
Vor deinem Fenster, diese
Nacht,
Hab` ich ein stummes Ständchen
gebracht;
Liedern, die Liebe und
Sehnsucht schweigen,
Ist der innigste
Wohlklang eigen!
Zu deinem Fenster
bli ... weiterlesen
Vor dem Luftschloß
meiner Liebe
Steht ein weißer
Marmorbrunnen.
Aus dem dunklen Wasser
hebt sich
Eine schöne
Marmorgruppe:
Ein behaarter, zottiger
Triton
Mit gespannten Eis ... weiterlesen
Vor den Tasten meiner
Orgel sitzend,
Falt` ich träumend in
den Schoß die Hände,
Schaue Farben,
aus dem Dunkel blitzend,
Und
beleuchtend blühende Gelände.
Auf
der Staffel ... weiterlesen
Vor der Kirche die beiden
Heiligen aus grauem Stein
Laden mit
schöner Gebärde in die Kirche
ein;
Können gar viele gute Menschen
nicht widerstehn,
Zu einem kurzen Gebet
in die stille Kirc ... weiterlesen
Vor einem Marmorblock in
tiefer Nacht
Senkt Michelangelo die
müde Hand,
Die göttliche, die Leben
wecken kann,
Und die der Hammer heut zu
Boden zieht.
Er wirft den Meißel fort,
er ... weiterlesen
Vor unserm Fenster liegt
die Stadt gebreitet,
Die Burg, die
hundert Türme und ein Meer
Von
Kuppeln, Giebeln, Dächern um sie
her,
Und breit der Strom, der unter
Brücken gleitet.
... weiterlesen
Wahnsinnig Volk,
berauscht von wilder Wut,
In starren
Augen Haß und tolle Glut
Und Lust an
Mord und Trunkenheit und
Tücke,
Durchrast die Stadt und
trümmert sie in Stücke.
... weiterlesen
Warum er es tat, das war
ihm nicht klar,
Ihm war nicht zum
Denken zumute;
Er wußte nur, daß sie
gestorben war
Und daß sie im Sarge
ruhte.
Da trug er zwei Tage sein
großes ... weiterlesen
Was du logisch kommen
siehst,
Wird dir niemals Glück
bereiten;
Nur `das Plötzliche`
erschließt
Dir das Thor der
Seligkeiten.
Mit der Logik
Einmaleins
Wirst du dich ... weiterlesen
Was immer mir das
Schicksal noch beschert,
Eh` sie mir
einst mein Ruheplätzchen graben,
Daß
Grauen fürder nicht mein Herz
verzehrt,
Dank` ich dem Ausspruch eines
blinden Knaben.
... weiterlesen
Was ist doch das Herz
für ein seltsames Ding!
Und wie ich
heut` durch die Gassen ging,
Da fing es
wie närrisch an zu schlagen:
`Hör
an,` so sprach es, ``s ist
Weihnachtstag,
Wo je ... weiterlesen
Was wißt ihr, die ihr
Heimat habt,
Vom Heimatswunsch des
Heimatlosen!
Mag euch der
Schicksalssturm umtosen,
Ach, ihr seid
reich und seid begabt!
So arm ihr sein
mögt, seid voll Mut ... weiterlesen
Was zieht mich nur von
neuem stets
vor dieses große, graue
Haus?
Ein Hauch von Anderssein
umweht`s,
es schaut fürwahr nicht
gastlich aus.
Sah nie ein Fenster
offenstehn, ... weiterlesen
Weh meinen Versen, die
segnen sollten
Und fluchen
müssen,
Die von innigen Küssen,
Von
Liebe und Seligkeit klingen
wollten,
Die jubeln und jauchzen und
preisen möchten
Und R ... weiterlesen
Wenn der Lenz die ersten
Blumen streut,
Muß ich dein in stiller
Wehmut denken:
Ach, wie oft, beim
Frühlingsblumenschenken
Hat sich mir
dein Frühlingsreiz erneut!
Mit
gesen ... weiterlesen
Wenn recht ein Sturm die
Heide fegt,
Die Weiden fast zur Erde
legt,
Dann zieht der ganze
Jünglingsschwarm
Hinaus zum Thore, Arm
in Arm,
Hinaus zur alten Linde;
Die
Locken fla ... weiterlesen
Wenn wir Kinder die
Mutter plagten,
Sie umdrängten und
hundertmal fragten:
Was von all den
ersehnten Dingen
Wird von der Reise der
Vater uns bringen?
Sprach die Mutter:
Jedem sein T ... weiterlesen
Wie Buhlerinnen sich zum
Feste schmücken
Mit Schleiern, Blumen,
funkelndem Geschmeid`:
`Heft noch die
rote Rose an mein Kleid,
Die Perlen
noch, den Kühlen zu entzücken!`
-
... weiterlesen
Wir sind verderbt durch
Deutungen und Träume,
Vererbte
Stimmung, Thränen unserer Ahnen,
Durch
schwermutvolle
Abendwolkensäume,
Geheimnisschwangere
Kometenbahnen;
Durch Sch ... weiterlesen
Wir sitzen am Tisch beim
Lampenschein
Und sehn in dasselbe Buch
hinein;
Und Wange an Wange und Hand in
Hand,
Eine stille Zärtlichkeit uns
umspannt.
Ich fühle ruhig dein
Herzchen po ... weiterlesen
Wir standen im Garten und
wehrten uns lang
Gegen den
Abendflieder.
Ich sprach, und meiner
Stimme Klang
Zwang meine Wünsche
nieder.
Der Abend aber beschämte
mich,
Und ... weiterlesen
Wir waren dreißig Jahr`
ein Liebespaar,
Nichts unternahm ich,
ohne mich zu fragen,
Ob mir dafür ihr
Beifall sicher war.
Was wird zu meinem
Tun die Reine sagen?
O Glück
der ... weiterlesen
Wo dumpf die Styr zum
Hades niederjagt,
Schrie einer auf:
`Halt! halt! Gevatter Tod!
Mir ward die
Fahrt zum Himmel zugesagt,
Doch
niedersaust dies höllisch falsche
Boot!
Halt an, so ... weiterlesen
Wo sich der Styx schwarz
in den Abgrund gießt,
Ragt
flutumrauscht einsam ein Felsen
auf.
Aus Charons Nachen, der dort
niederschießt,
Schwang sich ein
Wahrheitsucher felsenauf:
`Hie ... weiterlesen
Wunder des Sees,
beflügelt
Ist heut dein ruhiges
Naß:
Daß sich mein Mädchen drin
spiegelt,
Dankbar empfindest du
das.
Selig im Auf und
Nieder
Schmiegst du dich an ... weiterlesen
Über dem Felde ein
Falter hing,
Als ich mit meiner
Liebsten ging.
Wie ich der Liebsten
Lippen gefunden,
Ist der Falter im Feld
verschwunden.
`Honig gesucht und
Liebe ... weiterlesen
Über den Abendhimmel
sind rosige Wölkchen zerstreut,
Wie
Rosen über das Tanzkleid einer
Geliebten;
Ach, wenn mich nur nicht an
Abenden, sanft wie heut,
Immer so
traurige, dunkle Gedanken ... weiterlesen
Über den glitzernden,
jungfräulichen Schnee
Wandelt im
weißen Mondschein die Winterfee
Auf
nackten Sohlen. Weißer, kleiner
Fuß,
Fühlst du, daß dich der Schnee
beneiden muß
Um ... weiterlesen
Über den Sarg, der neben
der Grube steht,
Der Herbstwind
stöhnend zusammenweht:
Der Witwe
Schluchzen, der Kinder Klagen,
Der
Frauen Weinen, des Priesters Gebet,
Und
weht auch ins G ... weiterlesen
Über der alten Brücke
in Prag
Hängt ein verschlafener
Frühlingsmorgen.
Über die Brücke in
Lust und Plag`
Hasten die Freuden und
schleichen die Sorgen.
Nacht und
Morgen ... weiterlesen
Über die Dächer hinweg
und die Kirchturmspitzen
Seh ich durchs
Fernrohr vom Fenster aus
Fern auf dem
Berge ein Dörflein blitzen,
Einen
gelben Weg und ein Gotteshaus.
Auf
d ... weiterlesen
Zu einem Bilde von Max
Å vabinsky
Und wenn uns Beide alle
Himmel trennen,
Werd` ich am jüngsten
Tag aus tausend Chören
Dein Lied und
deine Stimme gleich
erkennen:
D ... weiterlesen
Zu ihrem achtzigsten
Geburtstage
Ich heb` die Leier hoch,
um dir zu huldigen,
Und - stocke
gleich: ich bin die Stimme nicht,
Die
dir zum Lohn heut Dankesworte
spricht!
Müßt ... weiterlesen
Zum Bahnhof geh ich gern
am Sonntag Abend,
Und fahren donnernd
dann die Züge ein,
Bringt jeder Wagen,
meine Seele labend,
Ein Stückchen Land
mir in die Stadt herein.
Und
al ... weiterlesen
Zum ersten Mal, da ich
sie schreiten sah,
Das stolze Haupt,
den übergroßen Leib,
Durchzuckt es
mich: Dies ist Kleopatra!
Das ist nicht
eine Frau! Das ist ein Weib!
Ihr
Blic ... weiterlesen
Zum hundertjährigen
Jubiläum der
deutschen technischen
Hochschule in Prag
Die Menschheit ist
ein Kind, horcht gern auf Märchen
Und
deutet sie nach Kinderart. O
Stolz:
Nac ... weiterlesen
Zweifarbige Fahnen
flattern durch die Luft,
Von
Reisigranken, voll mit
Waldesduft,
Prangt jedes Haus, und
Blumen aller Orten.
Geputztes Volk
strömt durch die Ehrenpforten,
Die
flagg ... weiterlesen
Zwischen den alten
Palästen Prags, ein träumender
Enkel,
Wandl` ich sinnend dahin, Auge
und Seele erregt;
Ach, das Auge
entzückt die Größe vergangener
Tage,
Ach, die Seele bewegt
schme ... weiterlesen
Zwischen zwei Akten des
Puppenspieles lehnen die Puppen schlaff
an der Wand,
Aber sie schmähen voll
bittern Gefühles über des Meisters
lenkende Hand.
Sagt der König:
`Plumper Geselle! zerrt an ... weiterlesen
Zünd` festlich im Salon
die Kerzen an,
Zieh aneinander fest des
Vorhangs Spitzen,
Ich schiebe zum Kamin
die Sessel dann,
Dort laß uns, uns
umarmend, niedersitzen.
Denn
sieh ... weiterlesen
`Dies Liederbuch, drin
Saft des frischen Lebens quillt,
Drin
du die Leidenschaften zwingst zu
schönem Spiele,
Schriebst du
altväterisch mit einem Federkiele?
Mit
einem Gänsekiel!` - Du n ... weiterlesen
`Du großer Meister,
sieh, mir fehlt die Kraft;
Das Pathos
mangelt mir. Im prunklos
schlichten,
Gefälligen Ton vermag ich
wohl zu dichten,
Doch fehlt das Pathos
meiner Leidenschaft!` ... weiterlesen
`Du stellst auf einen
Sockel, teurer Meister,
Auf einen
Sockel diese beiden Frauen,
Die nur
dein Eigensinn zu einen scheint?
Dies
nackte Wunder eines schönen
Weibes,
Verlockend, sch ... weiterlesen
`Ich will in diesem Jahr`
- wie Jubel klang`s,
Wenn ich am
Neujahrstag geschwelgt in Plänen
Voll
weltbewegend kühnen
Überschwangs.
Denn ich war jung und
stark, war stark im Sehne ... weiterlesen
`Kinder, kommt
fort,
Seht ihr nicht dort
Zwischen den
Bäumen das Moosweibchen stehn?
Kommt
fort, sonst wird uns ein Leids
geschehn!
Seht ihr denn nicht
Dort
zwischen den Bäu ... weiterlesen
`Sag, Onkel, sag, wie
machst du denn solche Gedichte?` -
`Ja,
Kinder, das ist keine so einfache
Geschichte!
Wißt ihr, wenn es ganz
still ist und niemand mich stört,
So
still, daß man die ... weiterlesen
`Schwester, meine Augen
starren
Lichtlos in die dunkle
Welt,
Und sie hoffen und sie
harren,
Ob sie noch ein Strahl
erhellt;
Harren auf der Sterne
Funkeln,
Auf das Licht: doch ... weiterlesen
`Wenn die Sonne sinkt,
muß ich fort von dir!` -
- `Ach,
Sonne, Sonne, bleibe noch hier!`
Und
mein Liebstes schaut durch den
Tränenflor
Zu den ruhig schwimmenden
Wölkchen empor.
... weiterlesen
`Wie kommt es, du weiser
und greiser Mann,
Daß niemand das
Welträtsel lösen kann?
Und sind so
viel tausend Jahre verflossen,
Und hat
doch noch niemand das Rätsel
erschlossen!`-
... weiterlesen