Gedichte - Joachim Ringelnatz
Schulgedichte zum Auswendiglernen(1)
Ein niedliches
Eichhörnchen
Lutschte am kleinen
Zehchen.
Dort hatte es ein Weh-Wehchen
-
Wahrscheinlich ein
Leichdörnchen.
(2)
Nun sieh
ma ... weiterlesen
Am Barren(Alla donna
tedesca)
Deutsche Frau, dich ruft der
Barrn,
Denn dies trauliche
Geländer
Fördert nicht nur Hirn und
Harn,
Sondern auch die
Muskelbänder,
Unterleib und ... weiterlesen Zum Schwimmen(Die Brüder)
Plumps!
Nun liegst du endlich drin,
Nun hat es
wirklich nicht mehr Sinn,
Noch länger
den Denker und Dichter zu mimen.
Sonst
gibt`s mal was mit dem ledernen
Rie ... weiterlesen Zum Aufstellen der Geräte(Ein Muster)
So
unterwegs in einem schönen
Hechtsprung
Erblickte er das Licht der
Welt, das Leben,
Und hat – obwohl er
damals doch noch recht jung –
Sich
doch sofort in ... weiterlesen Freiübungen(Grundstellung)
Wenn
eine Frau in uns Begierden weckt
Und
diese Frau hat schon ihr Herz
vergeben,
Dann (Arme vorwärts
streckt!)
Dann ist es ratsam, daß man
sich versteckt. ... weiterlesen Leid um Pascin(Juni 1930)
Ach, ist
das Leben schwer.
Pascin nahm sich
das Leben.
Nun steht ein Haus der
Freundschaft leer,
Wo sich so viel
begeben.
Wie lang ... weiterlesen Turner-Marsch(Melodie: Leise flehen
meine Lieder) Schlagt die Pauken und
Trompeten,
Turner in die
Bahn!
Turnersprache laßt uns
reden.
Vivat Vater Felix Dahn!
Laßt uns
im Gleichs ... weiterlesen Zum Bockspringen(Nach einer Fabel
Ae-sops)
Wie war die Geschichte mit
Bobs Wauwau?
Ich erinnere mich nicht
ganz genau,
Ob dieser Hund Bobs –
Eins, zwei, drei – hops! –
Ob
diese ... weiterlesen Fußball(nebst Abart und
Ausartung)
Der Fußballwahn ist eine
Krank-
Heit, aber selten, Gott sei
Dank.
Ich kenne wen, der litt akut
An
Fußballwahn und Fußballwut.
Sowie er
e ... weiterlesen Das Turngedicht am Pferd(Schon den Römern
bekannt)
Es lebte an der Mündung der
Dobrudscha
Ein Roll- und Bier- und
Leichenwagenkutscher.
Der riß
lebendigem Getier – o Graus! –
Mit
kaltem Blut ... weiterlesen Aus BreslauAch, liebe Kollegin. Du
bist es nicht mehr.
Nun bist du
wirklich Bäuerin.
Und deine Koffer
stehen leer.
Du glaubst nicht, wie ich
hin und her
Und her und hin
Traurig
und glü ... weiterlesen Fand meinen einen Handschuh wiederAls ich den einen
verlor,
Da warf ich den andern ins
Feuer
Und kam mir wie ein Verarmter
vor.
Schweinslederne sind so
teuer.
Als ich den ersten
wiederfand:
Shake hands ... weiterlesen Im Flughafen Oberwiesenfeld.Am Flugplatz vor der
Restauration
Sitzen wir morgens im
Garten,
Trinken Whisky und warten.
–
Ein Russe singt aus dem Grammophon.
Flugzeuge landen von Zeit zu
Zeit
U ... weiterlesen Silvester bei den KannibalenAm Silvesterabend
setzen
Sich die nackten
Menschenfresser
Um ein Feuer, und sie
wetzen
Zähneklappernd lange
Messer.
Trinken dabei - das schmeckt
sehr gut -
Bambus-Soda mit
Mensche ... weiterlesen An einem TeicheAn einem Teiche
Schlich
eine Schleiche,
Eine Blindschleiche
sogar.
Da trieb ein Etwas ans Ufer im
Wind.
Die Schleiche sah nicht was es
war,
Denn sie war blind.
... weiterlesen Freiballonfahrt mit Autoverfolgung.Auf Augsburgs
sonntagsbunten Flugplatz lacht
Die
Sonne. Doch vergeblich brütet
Sie auf
gigantische Dickhäuteriche,
Die von
Miliz und Polizei bewacht
Und liebevoll
von Feuerwehr beh ... weiterlesen Lied aus einem Berliner DroschkenfensterAuf dem Asphalt das Blut
und das verspritzte Gehirn
Verlaufen in
zierlichen Fädchen.
Ein Fädchen kann
sein aus Seide oder Zwirn.
Damit nähen
und sticken die Mädchen.
Sie ... weiterlesen Berlin (An den Kanälen)Auf den Bänken
An den
Kanälen
Sitzen die Menschen,
Die sich
verquälen.
Sausende
Lichter,
Tausend Gesichter
Blitzen
vorbei: Berlin.
Übers Gewässer ... weiterlesen Großplatztauben.Auf großen Plätzen in
den Städten
Mästen sich
Taubenschwärme.
Es gehen knurrend
manchmal Gedärme
Vorbei, die nur ein
solch Federvieh
Gar zu gern und
gebraten hätten.
... weiterlesen Ruf zum SportAuf ihr steifen und
verdorrten
Leute aus Büros,
Reißt
euch mal zum Wintersporten
Von den
Öfen los.
Bleiches Volk an
Wirtshaustischen,
Stellt die Gläser
fort. ... weiterlesen Ruf zum SportAuf ihr steifen und
verdorrten
Leute aus Büros,
Reißt euch
mal zum Wintersporten
Von den Öfen
los. Bleiches Volk an
Wirtshaustischen,
Stellt die Gläser
fort.
Widme ... weiterlesen Frucht-Zucht-Frucht.Bananen, Melonen, Ananas
– –.
Alle Früchte haben etwas
–
Frei gesagt: Unanständiges,
Etwas
Nuditätes an sich.
Darüber freue ich
mich.
Denn das ist etwas
Unbändiges. ... weiterlesen BeinchenBeinchen wollen
stehen.
Beinchen wollen gehen,
Sich im
Tanze drehen.
Beinchen wollen
ruhn.
Beinchen wollen spreizen,
Wollen
ihren Reizen
Jegliche
Gelegenheit
Geb ... weiterlesen Bist du schon auf der Sonne gewesen?Bist du schon auf der
Sonne gewesen?
Nein? - Dann brich dir
aus einem Besen
Ein kleines Stück
Spazierstock heraus
Und schleiche dich
heimlich aus dem Haus
Und wandere
langsam in aller R ... weiterlesen BoxkampfBums! – Kock, Canada:
– Bums!
Käsow aus Moskau: Puff!
puff!
Kock der Canadier: –
Plumps!
Richtet sich abermals uff.
Ob
dann der Käsow den Kock haut,
Oder ob
er das vol ... weiterlesen Abschied der SeeleuteChor der Seeleute:
Wir
Fahrensleute
Lieben die See.
Die
Seemannsbräute
Gelten für
heute,
Sind nur für to-day.
Die
Mädchen, die weinen,
Sind s ... weiterlesen BerlinDa fährt die Hochbahn in
ein Haus hinein
Und auf der andern
Seite wieder raus.
Und blind und
düster stemmt sich Haus an
Haus.
Einmal - nicht lange - müßtest
du hier sein.
Wo das ... weiterlesen An ein startendes Flugzeug.Da stehst du in nächster
Nähe
Vor mir, stumm, starr, dumm und
grau.
Torkle davon, du listige
Krähe,
Töff töff und surr und dann
auf in das Blau.
Weiß ich doch,
daß du ... weiterlesen Das Geschwätz...Das Geschwätz in der
Bedürfnisanstalt in der
Schellingstraße
Heute wurde Geld
eingesammelt,
Wo ich angestellt bin, in
dem Büro,
Für die Frau von jemand,
der sich erhängte.
Eine ... weiterlesen Am HängetauDas Hängetau ist lang
und steil.
Jedoch die Übung an dem
Seil
Ist heilsam und veredelt.
Dieweil
du kletterst, wächst das Tau
Dir
hintenraus und wedelt
À la
Wauwau.
... weiterlesen KlimmzugDas ist ein Symbol für
das Leben.
Immer aufwärts, himmelan
streben!
Feste zieh! Nicht
nachgeben!
Stelle dir vor: Dort oben
winken
Schnäpse und Schinken.
Trachte
sie zu erre ... weiterlesen Die KartenlegerinDas Schiff war schon im
Hafen leck.
Man besserte an dem
Schaden.
Das Schiff hatte Fässer
geladen
Und Passagiere im
Zwischendeck.
Mittags stieg eine
Negerin
In das Mat ... weiterlesen Das SchlüssellochDas Schlüsselloch, das
im Haupttor saß,
Erlaubte sich nachts
einen Spaß.
Es nahten Studenten
Mit
Schlüsseln in Händen.
Da dachte das
listige Schlüsselloch:
Ich will
mich ... weiterlesen KindersandDas Schönste für Kinder
ist Sand.
Ihn gibt`s immer reichlich.
Er
rinnt unvergleichlich
Zärtlich durch
die Hand. Weil man seine Nase
behält,
Wenn man auf ihn fällt, ... weiterlesen SilvesterDass bald das neue Jahr
beginnt,
Spür ich nicht im
geringsten.
Ich merke nur: Die Zeit
verrinnt
Genauso wie zu
Pfingsten, Genau wie jährlich
tausendmal.
Doch Volk will Gri ... weiterlesen BabiesDaß eure Windeln wie
Segel sind,
Das wißt ihr Kinder noch
nicht.
Ihr kümmert euch nicht um den
eigenen Wind,
Um den fremden Wind, um
das fremde Licht.
Ihr reist wie
Passagiere. ... weiterlesen Einer meiner BürstenDeine Borsten wurden
weiche Haare,
Meine drohen
auszugehn.
Zweimal im Verlauf der
dreißig Jahre
Hab ich dich bewundernd
angesehn.
Einmal, als du ganz neu
warst,
Und j ... weiterlesen WirrsalDenn immer wieder steigt
von Zeit zu Zeit
Das Glück zu hoch und
sackt das Leid zu tief.
Und dann:
erwacht,
Was man gewaltsam
totgemacht
Oder was kraftlos dumpfe
Unwahrscheinlichkeiten s ... weiterlesen Nach dem GewitterDer Blitz hat mich
getroffen.
Mein stählerner, linker
Manschettenknopf
ist weggeschmolzen, und
in meinem Kopf
summt es, als wäre ich
besoffen. Der Doktor Berninger
äußerte sic ... weiterlesen An M.Der du meine Wege mit mir
gehst,
Jede Laune meiner Wimper
spürst,
Meine Schlechtigkeiten duldest
und verstehst -
Weißt du wohl, wie
heiß du oft mich rührst?
Wenn ich
tot ... weiterlesen An dichDer du meine Wege mit mir
gehst,
jede Laune meiner Wimper
spürst,
meine Schlechtigkeiten duldest
und verstehst -
weißt du wohl, wie
heiß du oft mich rührst? Wenn ich tot
bin, ... weiterlesen FußballDer Fußballwahn ist eine
Krank-
heit, aber selten, Gott sei
Dank!
Ich kenne wen, der litt akut
an
Fußballwahn und Fußballwut.
Sowie er
einen Gegenstand
in Kugelform und
ähnlich ... weiterlesen Der Mann, der...Der Mann, der meine
Schuhe putzt
Am Bahnhofsplatz,
Hat
abends, wenn er die Trambahn
benutzt,
Neben sich einen
Schatz.
Wie gern würde ich diesem
Kind
Auch mal die Schu ... weiterlesen Herbst im FlußDer Strom trug das ins
Wasser gestreute
Laub der Bäume fort.
-
Ich dachte an alte Leute,
Die
auswandern ohne ein Klagewort.
Die
Blätter treiben und
trudeln,
Gewendet ... weiterlesen Am BarrenDeutsche Frau, dich ruft
der Barrn,
Denn dies trauliche
Geländer
Fördert nicht nur Hirn und
Harn,
Sondern auch die
Muskelbänder,
Unterleib und
Oberlippe.
Sollst, das
Hüftgelenk ... weiterlesen Die BadewanneDie Badewanne prahlte
sehr.
Sie hielt sich für das
Mittelmeer
Und ihre eine
Seitenwand
Für Helgoländer
Küstenland.
Die andre Seite - gab sie
an -
Sei das Gebirge Hindostan ... weiterlesen Frühling.Die Bäume im Ofen
lodern.
Die Vögel locken am
Grill.
Die Sonnenschirme vermodern.
Im
übrigen ist es still.
Es stecken
die Spargel aus Dosen
Die zarten
Köpfchen he ... weiterlesen In der NeujahrsnachtDie
Kirchturmglocke
schlägt zwölfmal
Bumm.
Das alte Jahr ist wieder mal
um.
Die Menschen können sich in den
Gassen
vor lauter Übermut gar nicht
mehr fassen.
Sie si ... weiterlesen Ein Strolch sieht spielende KinderDie kleinen Kinder sind
so groß.
Sie umarmen sonnigen
Sand.
Mir geben sie einfach einen
Stoß
Und greifen nach einer
Frauenhand.
Sie jauchzen ohne Scham und
Verstand
Nackt in ... weiterlesen Ein Strolch sieht spielende KinderDie kleinen Kinder sind
so groß.
Sie umarmen sonnigen Sand.
Mir
geben sie einfach einen Stoß.
Und
greifen nach einer Frauenhand.
Sie
jauchzen ohne Scham und Verstand
Nackt
in ein ... weiterlesen Die KräheDie Krähe lacht. Die
Krähe weiß,
Was hinter Vogelscheuchen
steckt,
Und daß sie nicht wie Huhn mit
Reis
Und Curry schmeckt.
Die Krähe
schnupft. Die Krähe bleibt
N ... weiterlesen Aus der Kundenkunde.Die Kunden kommen und
gehn,
Großeltern, Eltern und
Kind.
Doch wenn es schlimme sind,
Dann
bleiben sie lange stehn;
Die
Sekundenkunden
Sind noch nicht
erfunden.
... weiterlesen Abgesehen von der Profitlüge.Die kurzen Beine der
Lüge sind
Auch nur etwas
Relatives.
Ein Segler kreuzend gegen
Wind
Ist immer etwas Schiefes.
Ob
sie aus Anstand, aus Mitleid gibt,
Sich
hinter d ... weiterlesen Zum KeulenschwingenDie Merowinger sind weit
verzweigt.
Es lebte ein
Merowinger,
Den die Geschichte uns
leider verschweigt,
Ein wackerer
Keulenschwinger.
Mit beiden Händen
und Leidenschaft ... weiterlesen LogikDie Nacht war kalt und
sternenklar,
da trieb im Meer bei
Norderney
ein Suahelischnurrbarthaar
-
die nächste Schiffsuhr wies auf
drei.
Mir scheint da mancherlei nicht
klar: ... weiterlesen LogikDie Nacht war kalt und
sternenklar,
Da trieb im Meer bei
Norderney
Ein Suahelischnurrbarthaar.
-
Die nächste Schiffuhr wies auf
drei. Mir scheint da mancherlei nicht
klar,
... weiterlesen Großer VogelDie Nachtigall ward
eingefangen,
Sang nimmer zwischen
Käfigstangen.
Man drohte, kitzelte und
lockte.
Gall sang nicht. Bis man die
Verstockte
In tiefsten Keller ohne
Licht
Ein ... weiterlesen FelgeaufschwungDie wir im
Felgeaufschwung uns befinden,
Schwer
wie das Eisen, das der Ristgriff
faßt,
Und wurde uns der eigne Leib zur
Last.
Und langsam sehen wir den Tag
entschwinden.
Ein ... weiterlesen LiedchenDie Zeit vergeht,
Das Gras verwelkt,
Die Milch entsteht,
Die Kuhmagd melkt.
Die Milch verdirbt.
Die Wahrheit schweigt.
Die Kuhmagd stirbt.
Ein Geiger geigt.
LiedchenDie Zeit vergeht.
Das
Gras verwelkt.
Die Milch entsteht.
Die
Kuhmagd melkt.
Die Milch
verdirbt.
Die Wahrheit schweigt.
Die
Kuhmagd stirbt.
Ein Geiger gei ... weiterlesen Zimmermädchen.Die Zimmermädchen der
Hotels,
Die meine Betten schlagen und
dann glätten,
Ach wenn sie doch ein
wenig Ahnung hätten
Vom Unterschiede
zwischen Polster und Fels.
Ach
wüßt ... weiterlesen ZimmermädchenDie Zimmermädchen der
Hotels,
Die meine Betten schlagen und
dann glätten,
Ach wenn sie doch ein
wenig Ahnung hätten
Vom Unterschiede
zwischen Polster und Fels.
Ach
wüßte ... weiterlesen Belauschte FrauDoch ihr Gesicht,
Das
sah ich nicht.
Nur Beine, Rock,
gebeugten Rücken,
Ein nasses Stück
vom Schürzenhang.
Das alles lebte
sich beim Bücken
Und Wenden unterm
Küch ... weiterlesen FlugzeuggedankenDort unten ist die Erde
mein
Mit Bauten und Feldern des
Fleißes.
Wenn ich einmal nicht mehr
werde sein,
Dann graben sie mich dort
unten hinein,
Ich weiß es.
Dort
unt ... weiterlesen An meinen KaktusDu alter Stachelkaks,
Du
bist kein Bohnerwachs,
Kein Gewächs,
das die Liebe sich pflückt,
Sondern du
bist nur ein bißchen verrückt.
Ich
weiß, daß du wenig trinkst. ... weiterlesen Dickhäuter.Ein Elefant von vorn
sieht fast
So aus wie ein Nilpferd von
rückwärts.
Sie tragen beide schwere
Last,
Manchmal pechwärts und manchmal
glückwärts.
Sie tragen unter
zemen ... weiterlesen Faschingsvollmond.Ein Freund, ein Dieb aus
der Nähe von Metz,
Wollte mich
betrunken machen.
Es gelang ihm durch
dauerndes Anstoßen.
Wir stolperten
über ein Polizeigesetz,
Lagen dann in
zwei steckna ... weiterlesen Im ParkEin ganz kleines Reh
stand am ganz kleinen Baum
Still und
verklärt wie im Traum.
Das war des
Nachts elf Uhr zwei.
Und dann kam ich
um vier
Morgens wieder vorbei,
Und da
träu ... weiterlesen Im ParkEin ganz kleines Reh
stand am ganz kleinen Baum
still und
verklärt wie ein Traum.
Das war des
Nachts elf Uhr zwei,
Und dann kam ich um
vier
morgens wieder vorbei,
Und da
träumte ... weiterlesen Der GlückwunschEin Glückwunsch ging ins
neue Jahr,
Ins Heute aus dem
Gestern.
Man hörte ihn sylvestern.
Er
war sich aber selbst nicht klar,
Wie
eigentlich sein Hergang war
Und ob ihn
die V ... weiterlesen Heimliche StundeEin kleiner Spuk durch
die Dampfheizung ging.
Keine Uhr war
aufgezogen.
Ein zu früh geborener
Schmetterling
Kam auf das Schachbrett
geflogen.
Es ging ein
Blumenvasenblau ... weiterlesen Der SteinEin kleines Steinchen
rollte munter
Von einem hohen Berg
herunter. Und als es durch den Schnee
so rollte,
Ward es viel größer als es
wollte. Da sprach der Stein mit
stolz ... weiterlesen Der KomikerEin Komiker von erstem
Rang
Ging eine Straße links
entlang.
Die Leute sagten rings
umher
Hindeutend: Das ist der und
der!
Der Komiker fuhr aus der
Haut
Nach Haus und würgte ... weiterlesen Der KomikerEin Komiker von erstem
Rang
Ging eine Straße links
entlang.
Die Leute sagten rings
umher
Hindeutend: Das ist der und
der!
Der Komiker fuhr aus der Haut
Nach
Haus und würgte seine ... weiterlesen Entomologische Liebe.Ein Käfer, den ich
kenne,
Die Goldhenne,
Spritzt einen
üblen Saft.
Ich habe mir eine
Betthenne –
Nein, Bettpfanne
angeschafft.
Nur zur eigenen
Benützung,
... weiterlesen Ein männlicher Briefmark erlebteEin männlicher Briefmark
erlebte
was Schönes, bevor er
klebte.
Er war von einer Prinzessin
beleckt.
Da war die Liebe in ihm
erweckt.
Er wollte sie
wiederküssen,
da ... weiterlesen Die BriefmarkeEin männlicher Briefmark
erlebte
was Schönes, bevor er
klebte.
Er war von einer Prinzessin
beleckt
Da war die Liebe in ihm
erweckt. Er wollte sie
wiederküssen
Doch hat er ... weiterlesen Ein Nagel saß in einem Stück HolzEin Nagel saß in einem
Stück Holz.
Der war auf seine Gattin
sehr stolz.
Die trug eine goldene
Haube
Und war eine
Messingschraube.
Sie war etwas locker
und etwas verschraubt ... weiterlesen Ein Nagel saß in einem Stück HolzEin Nagel saß in einem
Stück Holz
Der war auf seine Gattin
sehr stolz.
Die trug eine goldene
Haube,
und war eine Messingschraube.
Sie
war etwas locker und etwas
verschraubt,
sowo ... weiterlesen Ein Pflasterstein, der war einmalEin Pflasterstein, der
war einmal
Und wurde viel
beschritten.
Er schrie: `Ich bin ein
Mineral
Und muss mir ein für
allemal
Dergleichen streng
verbitten!`
Jedoch den M ... weiterlesen Arm KräutchenEin Sauerampfer auf dem
Damm
Stand zwischen
Bahngeleisen,
Machte vor jedem D-Zug
stramm,
Sah viele Menschen
reisen.
Und stand verstaubt und
schluckte Qualm
Schwindsüc ... weiterlesen Arm KräutchenEin Sauerampfer auf dem
Damm
stand zwischen Bahngeleisen,
machte
vor jedem D-Zug stramm,
sah viele
Menschen reisen. Und stand verstaubt
und schluckte Qualm,
schwindsüchtig
... weiterlesen Ein Taschenkrebs und ein KänguruhEin Taschenkrebs und ein
Känguruh,
Die wollten sich
ehelichen.
Das Standesamt gab es nicht
zu,
Weil beide einander nicht
glichen.
Da riefen sie zornig:
`Verflucht und verdam ... weiterlesen Ein Taschenkrebs und ein KänguruhEin Taschenkrebs und ein
Känguruh,
die wollten sich
ehelichen.
Das Standesamt gab es nicht
zu,
Weil beide einander nicht
glichen. Da riefen sie zornig:
`Verflucht und verdammt ... weiterlesen August 1929.Ein Zeppelin fliegt
übers Meer.
Aber es gibt schon
heute
Ganz gut gescheite Leute,
Die
interessiert das gar nicht sehr.
Der
Weltenraumverkehr floriert
Seit Urzeit,
n ... weiterlesen Ein Stück BierflascheEine Bierflasche ging in
Scherben
Am Stein am See.
Dem Manne,
der sie warf,
Brachte dieser Wurf
Verderben,
Besser gesagt: Ein
Fuß-Wehweh.
Glasscherben sind spitz
und scharf. ... weiterlesen Nie bist du ohne NebendirEine Wiese singt.
Dein
Ohr klingt.
Eine Telefonstange
rauscht.
Ob du im Bettchen liegst
Oder
über Frankfurt fliegst,
Du bist
überall gesehen und
belauscht. Gonokokke ... weiterlesen Leise MaschinenEinsam auf dem
Hügel
Kreisen vier
Windmühlenflügel,
Mahlen.
Weit ins
Meer führen Steine.
Dort rollt ein
Leuchtturm seine
Strahlen.
Derweilen
sich das dreht, ... weiterlesen Freundschaft.Erster Teil
Es darf
eine Freundschaft formell sein,
Muß
aber genau sein.
Eine Freundschaft kann
rauh sein,
Aber muß hell sein.
Denn Allzusprödes versäumt ... weiterlesen Kindergebetchen.Erstes
Lieber Gott, ich
liege
Im Bett. Ich weiß, ich
wiege
Seit gestern fünfunddreißig
Pfund.
Halte Pa und Ma gesund.
Ich bin
ein armes Zwiebelchen,
Nimm mir das
ni ... weiterlesen Helfen.Es betteln Armut und
Betrug.
Es betteln die Faulen und
Schwachen.
Wer viel gegeben, gab nie
genug.
Ehrliches Lachen darf lachen.
Wir reden gern uns die Schuld vom
Hals ... weiterlesen Humpelnde WeltEs bleibt nicht aus, daß
man den Mut verliert,
Wenn man schon
längere Zeit mit seinen wunden
Füßen
herumexperimentiert. -
Ich hatte noch
immer nicht den richtigen Schuh,
Die
rich ... weiterlesen Das EiEs fiel einmal ein Kuckucksei
Vom Baum herab und ging entzwei.
Im Ei da war ein Krokodil;
Am ersten Tag war`s im April.
Lebhafte Winterstraße.Es gehen Menschen vor mir
hin
Und gehen mir vorbei, und
keiner
Davon ist so, wie ich es
bin.
Es blickt ein jedes so nach
seiner
Gegebenen Art in seine Welt.
Wer hat d ... weiterlesen Sehnsucht nach ZufallEs gibt freiwilliges
Allein,
Das doch ein wenig innen
blutet. Verfrühter Gast in einer
Schenke sein,
Wo uns derzeit kein Freund
vermutet - - Und käme plötzlich doch
der ... weiterlesen Leere Nacht.Es ließ ein Huhn sich
braten.
Ich roch es. Doch es lockte
nicht.
Mich grüßten zwei
Soldaten.
Sie hatten kein Gesicht.
Ich schritt an Licht und
Scheinen
Vorbei. Und ... weiterlesen Leere NachtEs ließ ein Huhn sich
braten.
Ich roch es. Doch es lockte
nicht.
Mich grüßten zwei
Soldaten.
Sie hatten kein
Gesicht.
Ich schritt an Licht und
Scheinen
Vorbei. Und ... weiterlesen Es lohnt sich dochEs lohnt sich doch, ein
wenig lieb zu sein
Und alles auf das
Einfachste zu schrauben,
Und es ist gar
nicht Großmut zu verzeihn,
Daß andere
ganz anders als wir glauben. Und
stimm ... weiterlesen Mein WannenbadEs muss wieder mal
sein.
Also: Ich steige hinein
in zirka
zwei Kubikmeter See.
Bis übern Bauch
tut es weh. Das Hähnchen plätschert
in schamlosem Ton,
ich atme und
schnupf ... weiterlesen Am Sachsenplatz. Die NachtigallEs sang eine Nacht
...
Eine Nachti ..
Ja Nachtigall am
Sachsenplatz
Heute morgen. - Hast du in
Berlin
Das je gehört? - Sie sang, so
schien
Es mir, für mich, für
Ringelnatz. ... weiterlesen Schläge.Es schlägt im Busch eine
Nachtigall.
Es schlägt ein Knecht auf
dem Sommerball
Einem andern den
Schädel entzwei.
Es schlägt eine
Turmuhr Drei.
Es sagt die Nacht,
wenn sie ... weiterlesen Der Unfall.Es sprach das Gehirn
erschüttert
Zur Nase: »Du blutest
stark!«
Es sagte der Hut
verbittert:
»Ich bin total
zerknittert
Und war aus Seide
gefüttert
Und kostete dreißig
Ma ... weiterlesen ÜbergewichtEs stand nach einem
Schiffsuntergange
Eine Briefwaage auf
dem Meeresgrund.
Ein Walfisch
betrachtete sie bange,
Beroch sie dann
lange,
Hielt sie für ungesund,
Ließ
alle Achtu ... weiterlesen ÜbergewichtEs stand nach einem
Schiffsuntergange
Eine Briefwaage auf
dem Meeresgrund.
Ein Walfisch
betrachtete sie bange,
Beroch sie dann
lange,
Hielt sie für ungesund,
Ließ
alle Achtung un ... weiterlesen Die LitfaßsäulenEs stehen die
Litfaßsäulen
Verstreut, den
Leuchttürmen gleich,
Und lassen vom
Wind sich umheulen
Und werden im Regen
ganz weich.
Und rufen und locken und
preisen
Au ... weiterlesen Es war ein Brikett, ein großes GenieEs war ein Brikett, ein
großes Genie,
Das Philosophie
studierte
Und später selbst an der
Akademie
Im gleichen Fache
dozierte.
Es sprach zur versammelten
Briketterie:
... weiterlesen Das scheue Wort.Es war ein scheues
Wort.
Das war ausgesprochen
Und hatte
sich sofort
Unter ein Sofa verkrochen.
Samstags, als Berta das Sofa
klopfte,
Flog es in das linke,
verstopfte ... weiterlesen Die SchnupftabaksdoseEs war eine
Schnupftabakdose
Die hatte Friedrich
der Große
Sich selbst geschnitzelt aus
Nußbaumholz.
Und darauf war sie
natürlich stolz.
Da kam ein Holzwurm
gekrochen. ... weiterlesen Die SchnupftabaksdoseEs war eine
Schnupftabaksdose
Die hatte Friedrich
der Große
Sich selbst geschnitzt aus
Nussbaumholz
Und darauf war sie
natürlich stolz. Da kam ein Holzwurm
gekrochen
Der h ... weiterlesen Komm, sage mir, was du für Sorgen hastEs zwitschert eine Lerche
im Kamin,
Wenn du sie hörst.
Ein
jeder Schutzmann in Berlin
Verhaftet
dich, wenn du ihn störst.
Im
Faltenwurfe einer Decke
Klagt ein
Gesich ... weiterlesen Ein ängstlich Einsteigenden.Flieg zu, Insasse!
Und
lasse
Lasse dich
Nur äußerlich
Von
andern lenken.
Du mußt
denken:
Deine Linie geht
Nach deinem
Willen
Und im stillen ... weiterlesen Es lebe die Mode!Für die Mode, nicht
dagegen
Sei der Mensch! – Denn sie
erfreut,
Wenn sie sich auch oft
verwegen
Vor dem größten Kitsch nicht
scheut.
Ob sie etwas kürzer,
länger, ... weiterlesen Wohlgemeint an Biedermann.Geh doch einmal ins
Gegenteil
Und laß dich etwas
kitzeln!
Wir sind oft unbefriedigt,
weil
Wir übersicher witzeln.
Wir
ziehen satt in geregeltem Trott
Auf
Wegen, die ... weiterlesen RingkampfGibson (sehr nervig),
Australien,
Schulze, Berlin (ziemlich
groß).
Beißen und Genitalien
Kratzen
verboten. – Nun los!
Ob sie wohl
seelisch sehr leiden?
Gibson ist
... weiterlesen An meinen ZigarettenrauchGleite ins Weite und in
die Höh!
Adieu, du zartes Bleu
Meines
Zigarettenrauches,
Der du so sanft
entfliehst.
Wenn du ein zierliches
Nasenloch siehst,
Küß dem die
Ha ... weiterlesen An meinen ZigarettenrauchGleite ins Weite und in
die Höh!
Adieu, du zartes Bleu
Meines
Zigarettenrauches,
Der du so sanft
entfliehst. Wenn du ein zierliches
Nasenloch siehst,
Küß dem die Haare
al ... weiterlesen Ansprache eines Fremden an eine Geschminkte vom deGuten Abend, schöne
Unbekannte!
Es ist nachts halb
zehn.
Würden Sie liebenswürdigerweise
mit mir schlafen gehn?
Wer ich bin?
-Sie meinen, wie ich heiße?
Liebes
Kind, ich werde Si ... weiterlesen Happy ChristmasHappy Christmas, dear old Un!
Will Dir wer was Böses thun,
Drücke kalten Blutes
Beide Augen zu.
Tu dann dafür doppelt Gutes
Deinem Kuttel Daddeldu.
RundlaufHeran in die Tiefe,
seitab in die Höh –
Auf der Reise im
Kreise gewiegt.
Die Mädels, die Buben,
Madame und Monsieur,
Das baumelt und
taumelt und fliegt.
Es schweben die
R ... weiterlesen Traurige NachtklageHin ist der Tag, die
Nacht bricht an,
Man siehet schon die
Sternlein schimmern;
Itz schau` ich, was
die Venus kan
Und wie der Mond beginnt
zu glimmern;
Die ganze Welt ligt in der
Ruh, ... weiterlesen Die Rakete und der KaterHui! Die Rakete stieg.
Sie fauchte
Am Dach vorbei und höher.
Glühend jung.
Bis sie in wundervollem
Linienschwung
In ferne, dunkle
Abendwolken tauchte.
Auf jenem Dache
saß ein schwarze ... weiterlesen Die LumpensammlerinHält sie den Kopf
gesenkt wie ein Ziegenbock,
Ihre
Gemüsenase,
Ihr spitzer Höcker, ihr
gestückelter Rock
Haben die gleiche
farblose Drecksymphonie
Der
Straße.
Mimikry. ... weiterlesen Gedicht in Bi-SpracheIbich habibebi
dibich,
Lobittebi, sobi liebib.
Habist
aubich dubi mibich
Liebib? Neibin,
vebirgibib.
Nabin obidebir
febirn,
Gobitt seibi dibir
gubit.
Meibin Hebirz habi ... weiterlesen Gedicht in Bi-SpracheIbich habibebi
dibich
Lobittebi, sobi liebib.
Habist
aubich dubi mibich
Liebib? Neibin,
vebirgibib. Nabih obidebir
febirn,
Gobitt seibi dibir gubit.
Meibin
Hebirz habi ... weiterlesen Chemnitzer Bußtag 1928.Ich aber ging zum Tambour
hin,
Weil ich nicht gern im Trüben
bin,
Und weil im Tambour Lou
verkehrt
Und immer vieler Männer
harrt.
Und dennoch ist die Lou
apart
Und wird von ... weiterlesen HeimatloseIch bin fast
Gestorben
vor Schreck:
In dem Haus, wo ich zu
Gast
War, im Versteck,
Bewegte
sich,
Regte sich
Plötzlich hinter
einem Brett
In einem Kasten neben
de ... weiterlesen HeimatloseIch bin fast
Gestorben
vor Schreck:
In dem Haus, wo ich zu
Gast
War, im Versteck,
Bewegte
sich,
Regte sich
Plötzlich hinter einem
Brett
In einem Kasten neben dem
Klose ... weiterlesen Kauderwelcher Bettlerdank.Ich danke dir für
Wasser, Wein und Speise,
Und ich bin
froh, daß meine Sprache fremd
Hier
ist. – Ein Bettler mit verlaustem
Hemd
Will ich nur sein. Auf meiner
Weiterreise
Träum ... weiterlesen Flugzeug am Winterhimmel.Ich fliege im
Flockengewimmel.
Ach, guter Himmel,
laß das doch sein!
Ich Flugriese bin
nur klein Vögelein
Gegen dich,
schüttender Himmel.
Sag
Schneegestöber, ich bäte e ... weiterlesen Der letzte Tag vergangnen Jahrs.Ich ging auf
Abenteuer
Durch finsteres
Gassengewirr.
Ein Fenster in schiefem
Gemäuer.
Inseits ein leises
Geklirr
Und ein kleines, bläuliches
Feuer. –
Durchaus ganz geheuer ... weiterlesen Telefonischer FerngrußIch grüße dich durchs
Telefon,
Guten Morgen, du Gutes!
Ich
sauge deiner Stimme Ton
In die Wurzeln
meines Mutes. Ich küsse dich durch den
langen Draht.
Du Meinziges, du Li ... weiterlesen Ich habe dich so liebIch habe dich so
lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine
Kachel aus meinem Ofen
Schenken. Ich
habe dir nichts getan.
Nun ist mir
traurig zu Mut.
An den Hängen der
Eis ... weiterlesen Offener Antrag auf der StraßeIch habe einen
Frisiersalon.
Komm mit. Dort wollen wir
knutschen.
Ich wollte, ich wäre ein
Malzbonbon
Und du, du würdest mich
lutschen. Wir geben dem Lehrbub den
Nachmittag frei ... weiterlesen EhrgeizIch habe meinen Soldaten
aus Blei
Als Kind Verdienstkreuzchen
eingeritzt.
Mir selber ging alle Ehre
vorbei,
Bis auf zwei Orden, die jeder
besitzt.
Und ich pfeife durchaus nicht
auf Ehre. ... weiterlesen Essen ohne DichIch habe mich hungrig
gefühlt,
Doch fast nichts
gegessen.
War alles lecker, das Bier so
schön gekühlt –
Aber: du hast nicht
neben mir
gegessen.
Verzeihe: Ich
stel ... weiterlesen Einsiedlers Heiliger AbendIch hab` in den
Weihnachtstagen -
Ich weiß auch, warum
-
Mir selbst einen Christbaum
geschlagen,
Der ist ganz verkrüppelt
und krumm.
Ich bohrte ein Loch in die
Diele
... weiterlesen An die Masse.Ich halte zu euch, aber
liebe euch nicht,
Weil ihr das niemals
versteht.
Und ich liebe – ich liebe
– – ich liebe euch doch,
Weil ihr
solcher Liebe entgeht.
Wenn ihr
ei ... weiterlesen Gruß an Junkers.Ich kenne den Herrn
Junkers nicht.
Mag es auch
schmeichlerisch klingen,
Ich widme ihm
dennoch dies Gedicht,
Beschwingt von
seinen Schwingen.
Aus meiner Laune
steigt es frei, ... weiterlesen AufgebungIch lasse das Schicksal
los.
Es wiegt tausend Milliarden
Pfund;
Die zwinge ich doch nicht, ich
armer Hund.
Wies rutscht, wies
fällt,
Wies trifft - so warte ich
hier. - ... weiterlesen RückblickIch sehe hinter dem Grau
heute Blau
Und bin milder
geworden.
Ich bin nicht mehr der junge
Radau
Und wehe nicht mehr aus
Norden.
Es kommen die Jüngsten auch
mal dahin,
... weiterlesen Aus der Vogelkunde.Ich spreche von
Flugmaschinen.
Sie summen lauter als
Bienen
Und sind eine Kreuzung von
Taube,
Ente, Maikäfer und
Schiffsschraube.
Sie nisten einzeln,
paar- und gruppen- ... weiterlesen Abendgebet einer erkälteten NegerinIch suche
Sternengefunkel.
All mein
Karbunkel
Brennt Sonne dunkel.
Sonne
drohet mit Stich.
Warum brennt mich
die Sonne im Zorn?
Warum brennt sie
gerade mich?
Wa ... weiterlesen Abendgebet einer erkälteten NegerinIch suche
Sternengefunkel.
Sonne brennt mich
dunkel.
Sonne drohet mit Stich.
Warum
brennt mich die Sonne im Zorn?
Warum
brennt sie gerade mich?
Warum nicht
Korn?
Ich folge we ... weiterlesen Die Fliege im Flugzeug.Ich war der einzige
Passagier
Und hatte – nur zum Spaße
–
Eine lebende Fliege bei mir
In
einem Einmachglase.
Ich öffnete das
Einmachglas.
Die Fliege schwirrte
a ... weiterlesen An meinen LehrerIch war nicht einer
deiner guten Jungen.
An meinem
Jugendtrotz ist mancher Rat
Und manches
wohlgedachte Wort zersprungen.
Nun
sieht der Mann, was einst der Knabe
tat.
Doch ha ... weiterlesen Zu einem GeschenkIch wollte dir was
dedizieren,
Nein schenken; was nicht
zuviel kostet.
Aber was aus Blech ist,
rostet,
Und die Messinggegenstände
oxydieren.
Und was kosten soll es eben
doch.
... weiterlesen KniehangIch wollte, ich wär`
eine Fledermaus,
Eine ganz verluschte,
verlauste,
Dann hing ich mich früh in
ein Warenhaus
Und flederte nachts und
mauste,
Daß es Herrn Silberstein
grauste. ... weiterlesen Begrüßung eines soeben Gelandeten.Ich wünsche dir Glück
zum festen
Boden. – War das dein
erster Flug? –
Ich glaube, du fährst
am besten
Das nächstemal mit dem
Eisenbahnzug.
Ganz bleich sieht du
aus. ... weiterlesen Im dunklen Erdteil AfrikaIm dunklen Erdteil
Afrika
Starb eine Ziehharmonika.
Sie
wurde mit Musik begraben.
Am Grabe
saßen zwanzig Raben.
Der Rabe Num`ro
einundzwanzig
Fuhr mit dem Segelschiff
nach Danzig ... weiterlesen HafenkneipeIn der Kneipe `Zum
Südwester`
Sitzt der Bruder mit der
Schwester
Hand in Hand.
Zwar der
Bruder ist kein Bruder,
Doch die
Schwester ist ein Luder
Und das braune
Mädch ... weiterlesen Kurz vor der WeiterreiseIn Eile - in vierzig
Minuten
Geht mein Zug. Denke dir
nur:
Die gelbe Tasche mit Frack und den
guten
Hosen, vier Hemden und Onkel
Karls Uhr,
Die Metamorphosen des
Tacitus,
Zwei ... weiterlesen Die AmeisenIn Hamburg lebten zwei
Ameisen,
Die wollten nach Australien
reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da
taten ihnen die Beine weh,
Und da
verzichteten sie weise
Dann auf den
letzte ... weiterlesen Die AmeisenIn Hamburg lebten zwei
Ameisen,
Die wollten nach Australien
reisen. Bei Altona auf der Chaussee
Da
taten ihnen die Beine weh,
Und da
verzichteten sie weise
Dann auf den
letz ... weiterlesen Königsberg in Preußen.In Königsberg zum
zweitenmal.
Ich wohnte im Hotel
Central,
Dort war gut hausen.
Doch
draußen:
An Kälte zweiunddreißig
Grad.
Ich ächzte und ich
stöhnte.
Ja, König ... weiterlesen Arbeit.Ist es unrecht, die
Arbeit zu lieben?
Warum sind sie aus
dem Paradies vertrieben?
Jeder weiß
es.
»Im Angesicht deines Schweißes
. . .« –
Nein anders: »Im
Sch ... weiterlesen An einen Glasmaler.Ja, du weißt: Es richten
deine
Farben sich nach jedem
Scheine,
Immer nur nach andrer
Meinung,
Kläglich mild
Bis kitschig
wild,
Durch sich selbst niemals
Erscheinung. ... weiterlesen Leben wie Karneval.Jeder summt sein
Sümmchen
Oder brummt sein
Brümmchen
Wie ein Bär oder wie ein
Bienchen,
Wenn er ganz in
sich
Hindöst. – Aber
öffentlich
Zieht dann jeder,
jede,
J ... weiterlesen Kind spiele!Kind, spiele!
Spiele
Kutscher und Pferd! -
Trommle! - Baue
dir viele
Häuser und Automobile!
-
Koche am Puppenherd! -
Zieh deinen
Püppchen die Höschen
Und Hem ... weiterlesen ChartresKirchenfenster,
Kirchenfenster,
Kirchenfenster,
Kirchenfenst ...
Hoch im Dachgebälk
der Kathedrale
Sahen meine Freunde viel
Gespenster.
Ich sah nur ein einziges,
das internationale, ... weiterlesen Klein-Dummdeifi.Klein-Dummdeifi ging
vorüber,
Witzig wie ein
Nasenstüber.
Doch ihr schnippisches
Geschau
Spielte Hochmut und
verneinte,
Ungefragt, was ich nicht
meinte,
Sah in mir nur »Ker ... weiterlesen KniebeugeKniee – beugt!
Wir
Menschen sind Narren.
Sterbliche Eltern
haben uns einst gezeugt.
Sterbliche
Wesen werden uns später
verscharren.
Schäbige Götter, wer
seid ihr? und wo?
... weiterlesen Schroffer Abbruch.Laß mich doch
allein,
Bitte, bitte!
Meine
Schritte
Sind deinen zu klein.
Merkst du denn nicht,
Was höfliche
Worte sind?
Deine Blicke stellen
sich bl ... weiterlesen WeihnachtenLiebeläutend zieht durch
Kerzenhelle,
mild, wie Wälderduft, die
Weihnachtszeit.
Und ein schlichtes
Glück streut auf die Schwelle
schöne
Blumen der Vergangenheit. Hand
schmiegt ... weiterlesen An Alfred Schloßhauer.Lieber Alfred
Schloßhauer,
Du wußtest nie, was in
mir um Dich warb.
Ich sah Dich einst in
tiefster stiller Trauer
Um einen
Freund, der Dir entstarb.
Was rauh
und stacheldr ... weiterlesen GesellenstückMahagoni auf Eiche
furniert.
Deckel sauber
scharniert.
Alle Bretter gefedert,
gespundet.
Die Ecken fein weich
gerundet.
Die Seitenwände mit
tiefgeschnitzten
Weintrauben und
S ... weiterlesen Kassel (Die Karpfen in der Wilhelmstraße 15)Man hat sie in den
Laden
In ein intimes Bassin
gesetzt.
Dort dürfen sie
baden.
Äußerlich etwas ausgefranst,
abgewetzt -
Scheinen sie inwendig
Doch
recht lebendig.
Si ... weiterlesen Entschuldigungsbrief.Mein lieber S., Als ich
am andern Tag
Erwachte, wußte ich
nicht mehr Genaues.
Ich hab ein rotes
Auge, Ruth ein blaues.
Wie sich das
zugetragen haben mag!!
In meinem
Anzug k ... weiterlesen EntschuldigungsbriefMein lieber S., als ich
am andern Tag
Erwachte, wußte ich
nicht mehr Genaues.
Ich hab ein rotes
Auge, Ruth ein blaues.
Wie sich das
zugetragen haben mag!!
In meinem
Anzug kl ... weiterlesen Der AthletMein Name ist Murxis, der
Kraftmensch genannt.
Meine Nahrung ist
Goulasch vom Elefant
In einer Sauce des
Stärkemehles.
Meine Heimat ist das
Zentrum Südwales,
U ... weiterlesen Das Geseires einer AftermieterinMeine Stellung hatte ich
verloren,
Weil ich meinem Chef zu
häßlich bin.
Und nun habe ich ein
Mädchen geboren,
Wo keinen Vater hat,
und kein Kinn.
Als mein Vormund sich
erh ... weiterlesen Winterflug 1929.Merkwürdig: Durch meine
Lebenszeit
War ich wie gegen Tod
gefeit.
Weiß heute wohl, warum.
Als
ich noch nicht es wußte, war
Gott
immer bei mir in Gefahr,
Weil ich nicht
– â ... weiterlesen Schlechter Tag.Müde streichen meine
Finger
Über Runzeln, über
Narben,
Über graue Haare.
Prost,
ihr Freunde, die in diesem Jahre
Mir
entstarben!– Bums!!
Bums und klirr!!
– Nu ... weiterlesen Was willst du von mir?Möchtest du meine Frau
werden,
Da meine Haare schon grau
werden,
Schon größtenteils
sind?
Möchtest du über mich
lachen?
Soll ich dir Freude machen?
Oder
ein Kind?
... weiterlesen AusNun geh ich stumm an dem
vorbei,
Wo wir einst glücklich
waren,
Und träume vor mich hin: es
sei
Alles wie vor zwei Jahren.
Und
du bist schön, und du bist gut,
Und
ha ... weiterlesen Einsamer Spazierflug.Nun ich wie gestorben
bin
Und wurde ein Engelein,
Fliege ich
über dein Wohnhaus hin.
Häuschen
klein.
Die du als Witwe wieder
umworben
Sein magst,
Da ich
doch ... weiterlesen Gespräch mit einem Blasierten.Nun, wie war Ihr
Flug?
Fragte ich irgendwen.
Er meinte:
»Langweilig genug – –
Immer bloß
Landkarten sehn – –
Außerdem zog
es.«
Angst?
»Mir gangst!«
... weiterlesen Der BücherfreundOb ich Biblio- was
bin?
Phile? `Freund von Büchern`
meinen Sie?
Na, und ob ich das
bin!
Ha! und wie!
Mir sind Bücher,
was den anderen Leuten
Weiber, Tanz,
Gesellscha ... weiterlesen GewitterOben in den Wolken
krachte der Donner.
Am Ufer des
Indischen Ozeans balzte ein
Kind.
Würde der Mond noch monder, die
Sonne noch sonner,
So würden die
Menschen vielleicht noch drehlicher,
... weiterlesen Flugpost-Liebesgabe.Radieschen schmeckt wie
Regenwurm.
Radieschen schmeckt auf
hoher See,
Auf Wache und im
Regensturm
Wie Wasser und wie Pralinee.
Noch welke Blättchen grün am
Rot.
Als ... weiterlesen Abermals in Zwickau.Rings um das Zwickauer
Krankenstift
Torkeln im Schnee fette
Raben,
Die wissen nicht, was Pulver und
Gift
Ist, und wie gut sie es haben.
Es geht modern und freundlich
zu ... weiterlesen An Gabriele B.Schenk mir dein Herz für
vierzehn Tage,
Du weit ausschreitendes
Giraffenkind,
Auf daß ich ehrlich und
wie in den Wind
Dir Gutes und Verliebtes
sage. Als ich dich sah, du ... weiterlesen SchenkenSchenke groß oder
klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die
Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein
Gewissen rein.
Schenke herzlich und
frei.
Schenke dabei
Was ... weiterlesen SchenkenSchenke groß oder
klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die
Bedachten
Die Gaben wiegen,
sei dein
Gewissen rein. Schenke herzlich und
frei.
Schenke dabei, Was in dir
wohnt ... weiterlesen Katze vor AnkerSchlafen die Bewohner
Von
dem Gaffelschoner
Im Kajüt am Heck?
- Weil das Boot vor Anker liegt,
Hockt
die Katze mißvergnügt
Oben auf dem
Deck. Sieht sie Mäus ... weiterlesen An einen Geschäftsfreund.Schlage nicht
Freundschaften in den Wind,
Die by and
by ersprießlich,
Außerdem aufrichtig
sind!
Was siegt denn
schließlich?
Organischer Erwerb.
Eilgier fà ... weiterlesen Schöne Frauen mit schönen KatzenSchöne Fraun und Katzen
pflegen
Häufig Freundschaft, wenn sie
gleich sind,
Weil sie weich sind
Und
mit Grazie sich bewegen.
Weil sie
leise sich verstehen,
Weil sie ... weiterlesen Schöne Fraun mit schönen KatzenSchöne Fraun und Katzen
pflegen
Häufig Freundschaft, wenn sie
gleich sind,
Weil sie weich sind
Und mit
Grazie sich bewegen. Weil sie leise
sich verstehen,
Weil sie selber ... weiterlesen Gruß ins Blaue.Sehr verehrte,
auserlesene,
Einmal nahe mir
gewesene,
Nunmehr tote Damen und Herrn!
Ich hätte all Ihnen gar zu
gern
Noch etwas vor dem Tode gesagt.
Hab ich ... weiterlesen Während der RiesenwelleSeht ihr mich? Und spürt
ihr nicht den Wind,
Den ich mache? Ja,
das ist gefährlich!
Aber mir, dem
alten Seemann, sind
Riesenwellen eben
unentbehrlich.
Käme mir jetzt
einer ... weiterlesen Frankfurt am MainSeptember 1923 Wie ich
mich auf dich freue!
Nur noch fünf Tage
weit!
Wird!
Was ich auch scheue,
Niemals
die Zeit. Ich sitze wo und esse.
Um
mich d ... weiterlesen Zu dir.Sie sprangen aus rasender
Eisenbahn
Und haben sich gar nicht weh
getan.
Sie wanderten über
Geleise,
Und wenn ein Zug sie
überfuhr,
Dann knirschte nichts. Sie
lachten nur. ... weiterlesen StammbuchversSo an ein Stammbuch
hingezerrt
hat man Verdruss.
Man fühlt
sich aufs Klosett gesperrt
Obwohl man
gar nicht muss. Denn mancher Gast will
weitergehn
Und will nichts stehen
la ... weiterlesen Kuttel Daddeldu über Nobile.So große Kerle gingen
tot.
Gott weiß, was fern in höchster
Not
Noch heute kämpft, vom Eis
umklammert,
Für dieses Großmaul, das
jetzt jammert
Um seinen angequetschten
Zeh. ... weiterlesen LiebesbriefSo kann es nun nicht
weitergehn!
Das, was besteht, muß
bleiben.
Wenn wir uns wieder
wiedersehn,
Muß irgendetwas
geschehn.
Was wir dann auf die Spitze
treiben.
Was - was auf ... weiterlesen Humorvolle Spinner.Spinnete Köpfe, gescheit
und begabt,
Weil ihr einen Pieps, einen
Vogel habt,
Verlachen euch manche und
meiden
Euch. Ich mag euch leiden.
Ein Piepvogel lebt so hoch und
frei ... weiterlesen Bürger, den ich meine.Tanzunterricht bis
Stammtischbier.
Solch Bürger ist
behütet.
Der Bürger ist kein
Säugetier.
Der Bürger ist gebrütet.
Doch was ich hiermit Bürger
nenn,
Sind sat ... weiterlesen Und auf einmal steht es neben dirUnd auf einmal merkst du
äußerlich:
Wie viel Kummer zu dir
kam,
Wie viel Freundschaft leise von dir
wich,
Alles Lachen von dir nahm.
Fragst
verwundert in die Tage.
Doch die Tage
... weiterlesen Sind wir frei?Und hindert nichts mich,
frei von dir zu reden, Darf meine
Liebste uns umschlungen sehn.
So können
wir in jedes Wort, in jeden Blick -
lächelnden Gewissens sehn. Nicht
antwort ... weiterlesen Aus meiner KinderzeitVaterglückchen,
Mutterschößchen,
Kinderstübchen,
trautes Heim,
Knusperhexlein, Tante
Rös`chen
Kuchen schmeckt wie
Fliegenleim.
Wenn ich in die Stube
speie
Lacht m ... weiterlesen Aus meiner KinderzeitVaterglückchen,
Mutterschößchen,
Kinderstübchen,
trautes Heim,
Knusperhexlein, Tante
Rös`chen
Kuchen schmeckt wie
Fliegenleim. Wenn ich in die Stube
speie
Lacht mein Br ... weiterlesen Zum Wegräumen der GeräteVeterinär, gleichzeitig
Veteran,
Ein Mann, der 92 Jahre
zählte,
Daß man zuletzt ihn aus
Gewohnheit wählte,
Und trotzdem
biegsam, schmiegsam wie ein Schwan.
Das
war – trotz eine ... weiterlesen Fernflug.Viel Höflichkeit wird
uns am Start geboten.
Die
Flugfahrthelfer und Piloten
Sind
wohlerzogen, pflichtbewußt
Und jung.
Auch die, die alt an Jahren
Sind
zeitvoran, doch welterfahren. ... weiterlesen Fliegerleute.Vielleicht wird sich das
später ändern.
Auch ist es vielleicht
in verschiedenen Ländern
Anders. Doch
wie das in Deutschland heute
Liegt,
muß ich sagen: Die
Fliegerleute,
Piloten, ... weiterlesen Aneinander vorbeiVom Speisewagen
Durchs
Land getragen,
Siehst du Dörfer,
Felder, Katz und Küh.
Angenommen, daß
dir das Menü
Nichts kann
sagen.
Irgendwo: Zwei Barfußmädchen
winken ... weiterlesen Fluidum.Von Auge zu Auge
wogen
Moleküle Gefühle,
Ehe das Auge
sieht,
Ehe sich das Gesicht
Zur Miene
verzieht,
Ehe der Mund verlogen
Oder
verlegen spricht.
Wen ... weiterlesen Der Sänger.Vor dem Debut soupierend
saß,
Bei einer Frau, der Sänger.
Sie
staunte über seinen Fraß
Und wurde
immer länger.
Der Sänger auf die
Bühne trat,
Schlicht, ohne si ... weiterlesen Abschied von RenéeWann sieht ein Walfisch
wohl je
Ein Reh? -
Ach du!
Renée!
Und führen wir zusammen zur
See,
Wir landeten bei den Wilden.
-
Sag: Ist es nicht noch schöner, in
Schnee
A ... weiterlesen ChansonetteWar ein echter Prinz und
hat Warzen im Bett.
Und kniete vor
jeder Schleife.
Vaters Leiche lag auf
dem Bügelbrett
Und roch nach Genever
und Seife.
Wenn der Pfaffe unter
meine ... weiterlesen BumerangWar einmal ein Bumerang;
War ein Weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum – noch stundenlang –
Wartete auf Bumerang.
BumerangWar einmal ein Bumerang;
War ein Weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum - noch stundenlang -
wartete auf Bumerang.
Der ZahnfleischkrankeWas geht mich der
Frühling,
was geht mich dein dummes
Gesicht,
Dein Leben an. Aber nur weine
nicht.
Geh, Mädchen! Geh! Geh!
Mir
tun meine Zähne,
Deine Knietschträne
tut n ... weiterlesen An Berliner KinderWas meint ihr wohl, was
eure Eltern treiben,
Wenn ihr schlafen
gehen müsst?
Und sie angeblich noch
Briefe schreiben.
Ich kann`s euch sagen:
da wird geküsst,
Geraucht, getanzt,
gesoffen ... weiterlesen Gedanken an Wedekind.Wedekind war immer
interessant,
Ein Stoßhorn in die
häßlich mittlere Welt.
Wahrscheinlich hat er mich nie
gekannt.
Ich bin ihm wohl zehnmal
vorgestellt.
Das letzte Mal ha ... weiterlesen Afrikanisches DuellWenn dich der Paul oder
jemand, den du kennst,
Schwein schimpft,
oder wenn du ihn Rindsvieh nennst,
Dann
habt ihr euch beleidigt.
Dann müsst ihr
afrikanisches Duell machen.
Ich bin der
... weiterlesen An der alten Elster.Wenn die Pappeln an dem
Uferhange
Schrecklich sich im Sturme
bogen,
Hu, wie war mir kleinem Kinde
bange! –
Drohend gelb ist unten Fluß
gezogen.
Jenseits, an der
Pferdesch ... weiterlesen Deutsche Sommernacht.Wenn die
Pfirsichpopos
Sich im Sekt
überschlagen.
Und der Teufel legt
los,
Uns mit Mücken zu plagen.
Und
wir füllen einmal reichlich
bloß
Einem Armen Tasche und Magen.
... weiterlesen OsternWenn die Schokolade
keimt,
Wenn nach langem Druck bei
Dichterlingen
`Glockenklingen` sich auf
`Lenzesschwingen`
Endlich reimt,
Und der
Osterhase hinten auch schon preßt,
Dann
komm ... weiterlesen Laufschritt-CoupletWenn doch die Pferdebahn
noch wär`!
Da wurde bald der
Kondukteur
Und bald der Gaul
verdroschen,
Und manchmal lief man
nebenher
Und sparte sich den
Groschen.
Die Feuer ... weiterlesen Brief auf Hotelpapier.Wenn du nach Halle
gehst,
Dann geh nach Hamburg,
Wenn du
von gutem Leben was verstehst.
Wenn
du nach Halle reist,
Magst du zuvor
mich fragen.
Ich kann dir manches
sag ... weiterlesen NeujahrsnachtfahrtWenn du nachts in ein
Auto steigst
Und dir ist bang und
winterlich zu Mut,
Und du dem Chauffeur
die Richtung zeigst,
Und sagst: `Sie
fahren gut.` Wenn du so den Kopf des
Wagenlenk ... weiterlesen Blues.Wenn du nicht froh kannst
denken,
Obwohl nichts Hartes dich
bedrückt,
Sollst du ein Blümchen
verschenken
Aufs Geratewohl von dir
gepflückt.
Irgendein staubiger,
gelber, â ... weiterlesen BluesWenn du nicht froh kannst
denken,
Obwohl nichts Hartes dich
bedrückt,
Sollst du ein Blümchen
verschenken
Aufs Geratewohl von dir
gepflückt. Irgendein staubiger,
gelber, – ... weiterlesen Enttäuschter Badegast.Wenn ich im Badeanzug
bin
Und im Familienbade,
Geht die
Erotik fort. Wohin
Weiß Gott. Wie
schade!
Und Weiber jederlei
Gestalt
Sie lassen alle dann mich
kalt,
... weiterlesen Genau besehnWenn man das zierlichste Näschen
Von seiner liebsten Braut
Durch ein Vergrößerungsgläschen
Näher beschaut,
Dann zeigen sich haarige Berge,
Daß einem graut.
Giraffen im Zoo.Wenn sich die Giraffen
recken,
Hochlaub sucht die spitze
Zunge,
Das ihnen so schmeckt, wie
junge
Frühkartoffeln mit Butter mir
schmecken.
Hohe Hälse. Ihre
Flecken
S ... weiterlesen Wie mag er aussehen?Wer hat zum
Steuerbogenformular
den Text
erfunden?
Ob der in jenen Stunden,
da
er dies Wunderwirr gebar,
wohl ganz ---
oder total --- war?
Du liest den
Text. Du sinnst ... weiterlesen Entgleite nichtWer hätte damals das
gedacht!?
Von mir!? — Wie war ich
davon weit! Dann stieg ich, stiegen wir
zu zweit
Und sagten glücklich vor der
Nacht;
„Kehr nie zurück, bedankte
Ärml ... weiterlesen Der große Christoph.Wer Rigas Hafen
kennt,
Kennt auch das
Holzmonument,
Das man den großen
Christoph nennt.
Der Heilige mit
seinem Wanderstabe.
Auf seiner Schulter
sitzt der Jesusknabe.
... weiterlesen Geld allein.Wie gut, daß alle
einander nicht gleichen.
Wie recht,
daß manche es erreichen,
Daß sie
eines Tages reich sind.
Wie gut, daß
auch diese einander nicht gleich sind.
Schlec ... weiterlesen KüheWie in der ersten
Frühe
Der Nebel feig
Sich dünne
macht, stehn auf der Wiese Kühe,
Und
eine davon klackst jenen erstaunlich
viel grünen Teig.
Als wie im
Paradiese!
... weiterlesen Über meinen gestrigen Traum.Wie kam ich gerade auf
ein Gestirn?
Du sagst: Ich stöhnte
träumend ganz laut.
Vielleicht steigt
die Phantasie ins Hirn,
Wenn der Magen
verdaut.
Man sollte kurz vorm
Schlaf ... weiterlesen Jene brasilianischen SchmetterlingeWie schön ihr angezogen
seid!
Simpelfarbig ist unsere
Menschenhaut
Und hat noch Hitzpickel am
Gesicht.
Aber ich denke das ohne
Neid.
Ihr renommiert wahrscheinlich
auch nicht
... weiterlesen Fallschirmsprung meiner Begleiterin.Wie sie den Fallschirm
mir zeigt und erklärt,
Kann ich nur
halb zuhörn und zusehen.
Ich muß
daran denken, wie ganz verkehrt
Oft
Frauen mit ihren Schirmen umgehen.
Ich
bin doch son ... weiterlesen SchlummerliedWill du auf
Töpfchen?
Fühlst du ein
Dürstchen?
Oder ein
Würstchen?
Senke dein
Köpfchen.
Draußen die schwarze,
kalte
Nacht ist böse und
fremd.
Dei ... weiterlesen Wie machen wir uns gegenseitig das Leben leichter.Wir haben zu großen
Respekt vor dem,
Was menschlich über
uns himmelt.
Wir sind zu feig oder sind
zu bequem,
Zu schauen, was unter uns
wimmelt.
Wir trauen zu wenig dem
Nebe ... weiterlesen An LandWir sind betrunken wie
die Wellen
Im Stillen Ozean.
Das hat
uns armen Gesellen
Der Whisky
angetan.
Wir glotzen stur in das
Leben
Wie ein gekochter Fisch.
Wenn
w ... weiterlesen Wir sind, sagen die LauenWir sind, sagen die
Lauen,
Wir sind nicht objektiv.
Wir
sollten doch tiefer schauen,
Doch
schauen, ob nicht tief
Am Nazitum was
dran sei,
Ob Hitler nicht doch ein Mann
sei.
... weiterlesen Worte eines durchfallkranken...Worte eines
durchfallkranken Stellungslosen in einen
Waschkübel gesprochen
Bloß weil ich
nicht aus Preußen gebürtig.
Wo hab`
ich nur den Impfschein verloren?
Das
lange Warten au ... weiterlesen Der traurige OnkelWundre dich nicht, wenn
ich meine,
Weil ein Mensch doch dann und
wann
Trotz des besten Willens
seine
Sorgen nicht verbergen kann. Nimm
aus meiner Schreibtischlade
Den
Revolv ... weiterlesen ÜberallÜberall ist
Wunderland.
Überall ist Leben.
Bei
meiner Tante im Strumpfenband
Wie
irgendwo daneben.
Überall ist
Dunkelheit.
Kinder werden
Väter.
Fünf Minuten späte ... weiterlesen ÜberallÜberall ist
Wunderland
Überall ist Leben
Bei meiner
Tante im Strumpfenband
wie irgendwo
daneben.
Überall ist Dunkelheit
Kinder
werden Väter.
Fünf Minuten
später
s ... weiterlesen Frühling hinter Bad NauheimZwei Eier, ein Brötchen,
ein Hut und ein Hund -.
Am Himmel die
weiße Watte,
Die ausgezupft
Den
Himmel ohne Hintergrund
So ungebildet
übertupft,
Erzählt mir, was ich
hatte. ... weiterlesen SchneeZwischen den
Bahngeleisen
Vertränt sich morgenroter
Schnee. - -
Artisten müssen
reisen
Ins Gebirge und an die
See,
Nach Leipzig - und immer wieder
fort, fort.
Nicht aus Verg ... weiterlesen Der letzte Weg`Ich gehe ins Wasser,`
sagte sie leis,
`Ade!`
Du hast es gut
mit mir gemeint.
So weiß ich einen,
der um mich weint.
Hab Dank!`
Ich aber
sah ihr tiefes Weh
Und küsste ... weiterlesen Lampe und Spiegel`Sie faule, verbummelte
Schlampe!`
sagte der Spiegel zur
Lampe.
`Sie altes, schmieriges
Scherbenstück!`
gab die Lampe dem
Spiegel zurück.
Der Spiegel in
seiner Erbitterung ... weiterlesen Lampe und Spiegel`Sie faule, verbummelte
Schlampe!`
sagte der Spiegel zur
Lampe.
`Sie altes, schmieriges
Scherbenstück!`
gab die Lampe dem
Spiegel zurück.
Der Spiegel in seiner
Erbitterung
bekam ... weiterlesen Ein ganzes Leben`Weißt du noch,` so frug
die Eintagsfliege
Abends, `wie ich auf
der Stiege
Damals dir den Käsekrümel
stahl?`
Mit der Abgeklärtheit eines
Greises
Sprach der Fliegenmann:
` ... weiterlesen Hundstagsgespräch.»Die Menschen sind
Hunde
Und sie müßten uns
›Menschen‹ nennen,«
Sagte einer
der Windhunde
Nach dem ersten
Rennen.
»Wenn man Menschen falschen
Hasen vorsetzt,
Endet de ... weiterlesen Eine Zuschauerin im Flughafen.»Nie wieder wird`s
Menschen geben,
Die so viel
erleben,
Wie wir, in unsrer
gigantischen Zeit!
Der Weltkrieg und
die ihm folgenden Leiden –
Wird
keiner auch uns darum beneiden
– ... weiterlesen