Gedichte - Karl Mayer
Die Schifferin(Am Achensee, im
nördlichen Tyrol.)
Wie mir der See
entgegenschauert,
Mit seinem klaren
Abgrundsblau
Von hohen Alpen still
ummauert!
Hier wohnt die Einsamkeit; o
schau!
... weiterlesen
Das Kaiserbild(Am Ulmer
Münstre.)
Drei Säulen und ein
spitzes Dach
Sind manch Jahrhundert
dein Gemach,
Aus dem du von des
Münsters Wand
Herabblickst auf der
Menschen Tand.
... weiterlesen Unweit Werrnwag(An der Donau.)
O
Heiliger von Nepomuk,
Ich sah dich
schon auf mancher Bruck‘
Und blieb
noch immer bei dir stehn,
Mit dir das
Tal hinabzusehn.
Wie hier, in diesen
Fe ... weiterlesen Sonnenleben(Auf dem Dache der
Waldburg.)
Wie seid ihr kleinen
Tierchen klug,
Ihr Fliegen, Schnacken,
Bienen, Hummeln,
Die Sonnenluft zur
Höhe trug,
In Schwärmen hier euch
umzutummeln! ... weiterlesen Auf dem Lochenstein(Bei Ballingen.)
Auf
im Sonnenregengolde!
Wie im Tal der
farbenholde
Irisbogen überlacht
Des
Gebirges ernste Pracht!
Doch, o
Schönheit kurzer Dauer,
A ... weiterlesen Die Schlössergruppe(Beim Anblick von
Hohentwiel, Hohenkrähen,
Mägdberg,
Hohenstauffen *, Hohenstoffeln
und
Hohenhöwen.)
Die Gruppe dort
betürmter Zacken
Auf Wald- und
Hochgeländes Nacken ... weiterlesen Der neue Freund(Meersburg.)
Wir zogen
durch den Göttermorgen.
Was dachten
wir an deutsche Sorgen?
Und doch –
wir waren kaum im Gange,
So folgten wir
schon gleichem Drange.
Mein ne ... weiterlesen Im Donautal(mit den Schlössern
Kallenberg, Brunnen,
Wildenstein,
Werrnwag, Hausen und
Falkenstein.)
Einst hast du, Strom,
dir Bahn erzwungen
Durch dieses wilde
Felsenland
Und mancher ... weiterlesen In Ludwigshafen(Sernadingen.)
Das Windgeheul, der Wellenbraus,
Die Sorg‘ um Weib und Kind zu Haus,
Sie haben diese lange nacht
Zu Drei’n mich um den Schlaf gebracht.
Bei der Wiederkunft(Ulm.)
Herzlose
Häuser, alte Stadt,
Die einst auch
mich beherbergt hat,
Und wo ich mir
verhaltner Träne
Nach zwei Gestorbenen
mich sehne,
Ihr steht, wie
ehma ... weiterlesen Der Bergknabe(Über dem Schussentale.)
Du jodelst hell ins Abendrot,
Bergknabe, dort hinaus,
Als gäb‘ es niemals einen Tod
Für dich und für dein Haus!
Der Ölberg
size='4'>(Überlingen.)
Größre
Liebe gibt es nicht,
Keinen tiefern
Schmerz,
Als wenn jeder Schuld
Gericht
Auf sich lädt ein
Herz.
Alter Bildner, wie
erfasst,
... weiterlesen Der Brunnenritter
size='4'>(Überlingen.)
Steinern
sahst du, Brunnenritter,
Welcher bei so
langem Stehn
Vieles sah
vorübergehn,
Auch auf mancher Liebe
Flitter;
Weißt es, wie der Vorzeig
Mädch
... weiterlesen Das alte Fenster(Überlingen.)
Welch
alte schmucke Steinmetzsitte!
Ein
höher Fenster in der Mitte,
Zwei
niedrere zu jeder Seite;
Viel graue
Häuser zeigten heite
So sein
befenstert s ... weiterlesen Schmetterlingsart1.
Falter, dir zum
Eigentume
Trägst du nur ein schwaches
Leben,
Der Bewegung preisgegeben,
Eine
abgetrennte Blume!
2.
Wohl ein
zart verschämte ... weiterlesen Kindheitsmahnung1.
Kindheit macht die
Blumenwiese
Sich zum kleinen
Paradiese.
Zu der Kindheit
Paradiese
Ruft mich heim die
Blumenwiese.
2.
Ihr besondres
Bachran ... weiterlesen Die Lieblingsdichter1.
Kommt Einer mir zur
Thür` herein,
So prüft mein Aug`:
wer mag es seyn?
Gleichgültig nehm`
ich den in Acht,
Wenn mir das Herz
beim Andern lacht,
Der, noch
die ... weiterlesen Herbstfriede1.
Mild hat der Nebel
abgeteilt;
Wenn er als leicht Gewölk
hier weilt;
So hat er dort sich
weggezogen
Vor dem Azur am
Himmelsbogen.
Dass sie so gütlich sich
geschied ... weiterlesen Ländliche Anmut1.
Scherzende Mädchen
auf Wiesengrund,
Hüpfende Wellchen,
kristallgesund,
Waldige Berge, dem
Bilde zum Rahmen,
Weißt du was
Holderes? nenn` es mit
Namen!
2. ... weiterlesen In den Dörfern1.
Vergnügt hab‘
ich die Drescher drinnen,
Mit ihnen
junge Drescherinnen
Auf mancher Tenne
angegrüßt.
Auch dies hat mir den Weg
versüßt,
So, dass der Blick
noch ... weiterlesen Herzenstrost1.
Ward ein Herze
krank und wund,
Kummer deiner Liebe
Sold,
Schaue draußen dich
gesund!
Glaube, dass im Sonnengold,
In
der Landschaft frischen Farben
Viele
sch ... weiterlesen Die Kukuke1.
Weshalb in
vermehrter Hast
Habt ihr Vögel ohne
Rast
Am gewohnten Ruf: Kukuk!
Heute
selten nur genug?
Denn wohin der Wald
mich trug,
Schallt es nicht:
Kukuk! ... weiterlesen Das Sprichwort1.
Sprichwörter mehr
oft, als Sentenzen,
Sind geisterfüllte
Sprachessenzen.
2.
Es ist kein
Sprichwort gut, es sei
Denn etwas
Schelmerei dabei.
3. ... weiterlesen Am LebensabendAbends schließen ihre
Kelche
Viele Blumen. Fragt ihr,
welche?
Kann ich sie so schnell nicht
nennen,
Auch kein Vorbild drin
erkennen;
Denn mein Geist soll offen
stehn,
Auch de ... weiterlesen In einem HohlwegeAbhänge ragen steil und
schräg,
Um die sich Wurzeln
spannen,
Wohl über meinen
Wanderweg
Und drüber sausen Tannen.
–
Als sie die Hohle gruben
hier,
Fern war ich, ungebore ... weiterlesen SonnenzauberAch Blumengold!
Das Blut mir rollt
Von neuem voller Wonne,
Wenn ich die alte Sonne
Den neuen Schmelz verbreiten seh`.
Der wieder glänzt aus Gras und Klee!
ErdenleidAch Erde, hier in deinem
Gras
Sie einsam mich
dahingestreckt!
Ist’s deine Näh‘?
Ich weiß nicht, was
Das ganze
Erdenleid mir weckt.
Mein Himmlisches
herniedertaut
Als Trà ... weiterlesen Im NebelAch Nebel, der das Land
umgibt,
Durchhaucht von frischem
Morgenduft,
Nicht minder bist du mir
geliebt,
Als schönen Morgens blaue
Luft.
Denn die Natur hat solche
Fülle
Und so ... weiterlesen Die eilende SchönheitAch! wie kehrt das wilde
Hag
Rosen ohne Zahl zu Tag!
Blühend
lacht sogar der Fluss
Unter
Wasserrosenkuss. –
Morgen sind die
Rosen halb
Schon verwelkt und braun und
... weiterlesen Das hohe LiedAch, armer Dichter, dir
beschied
Natur wohl dieses, jenes
Lied;
Wie macht sein Klang dich froh
und reich,
Und wie verrauscht er doch
sogleich!
Trittst du heran zum
Wasserfall ... weiterlesen AbschiedAch, beim Wanderabschied
steht
Still beiseit der Tod,
Der den
Augenblick erspäht
Und uns Freunden
droht,
Dass er fasse eines Han
Und ihn
führ‘ in’s dunkle Land.
... weiterlesen Waldgang im VorfrühlingAch, blüht nicht hier
die Anemone,
Ob sie auch frischer
Schnee umwohne?
Und horch dem Specht,
wie froh er schreit!
Er merkt nicht,
dass es wieder scheint.
Schon schlägt
sich durch ... weiterlesen BedauernissAch, dass vieler Blumen
Namen
Mir so unbekannt!
Viele stehn
schon bald in Samen,
Die ich nie
genannt,
Und doch möchte‘ ich all
der Lust,
Die enthüllt der Erde
Brust, ... weiterlesen Bei sonnigem HimmelAch, den Fleiß, den
immern schwächern,
Tilgst du
nächstens ganz;
Himmel, ruhst du auf
den Dächern
In so blauem Glanz!
Ja,
ich geh`, ein Stubenhasser;
Von dem
Fest ... weiterlesen Der fehlende GastAch, der Storch blieb
Heuer aus
Und vom First des
Kirchenbaus
Trauert leer herab sein
Nest.
Waren wir doch so gewöhnt
Dessen, der den Lenz verschönt!
Ist
der Frühling ... weiterlesen BachgeleiteAch, der Wald will sich
nicht trennen
Von des Blumenbaches
Lauf.
Kann er ganz nicht nach ihm
rennen,
Bricht viel junges Volk doch
auf,
Esch‘ und Erlen, und
begleiten
Längs ... weiterlesen Die fernen RuheplätzeAch, des Berges
Baumgelände
Böten manchen
Ruhesitz,
Wo mir glücklich ferne
stände
Menschentorheit,
Menschenwitz.
Doch die Blumen droben
blühen
Nur für Tau und So ... weiterlesen SchicksalsgenossenAch, die Schneck‘ in
sichrem Haus
Weicht dem Fußtritt doch
nicht aus,
Und der Mensch im stolzen
Schloss
Ist ihr
Missgeschicksgenoss.
Beiden ist
verwehrt die Flucht
Vor des ... weiterlesen Das hinsterbende GewitterAch, erfrisch von diesem
Regen,
Blitz und Donner noch
bestaunend,
Der nun hinstirbt, fernher
raunend,
Kann ich innern Dank nur
hegen!
Das Getreid‘ mit frischem
Duft
Dankt hi ... weiterlesen Was ist zu tun?Ach, es begegnet uns so
oft:
Das Glück, von dem es sich
gehandelt,
Auf das wir lange schon
gehofft,
Wird schnell in Unglück
umgewandelt.
Was ist zu thun? geschehn
zu lassen, ... weiterlesen Forderung und LeistungAch, Leben, Leben,
Wie
viel, - wie viel zu viel von mir
Hast
du gefordert, wie wenig dir
Hab‘ ich
geleistet! Ach, Leben, Leben,
Soll ich
die Überforderung dir,
Wirst du
der ... weiterlesen Dank dem LebenAch, lein Schlummer
würde sinken
Auf mein Aug`, es bliebe
hell,
Wenn ich ewig müßte trinken
Aus der Schönheit
Götterquell!
Selber muß ich
widerstreben,
Wenn ... weiterlesen Wechsel ohne EndeAch, mit welcher süßen
Hast
Schon die Rosen sich
erschließen,
Wenn mich am
Syringenast
Welke Kelche schon
verdrießen!
Will uns jede Stunde
fast
Schon ein andrer Fr ... weiterlesen Beim WiederfindenAch, sieh da, du
beblümtes Kraut!
Als Kind hab‘ ich
dich oft geschaut.
Du hast geblüht an
jenem Quell;
Er schien, wie meine
Zukunft hell.
Die Zukunft ward
Vergangenheit ... weiterlesen Die DurstlosenAch, was zur Labung schmiegt
Sich meiner Zungenqual?
Der Waldbach ist versiegt
Von heißem Sonnenstrahl!
Und ihr seid guter Dinge,
Durstlose Schmetterlinge?
Jung und dankbar bleibendAch, wenn so mancher Alte
jammert,
Daß Jugend ihn verlassen
hat,
An meine Jugend noch geklammert,
Wann fühl` ich doch mich
lebensmatt?
Den Arm um ihren Hals
geschlagen, ... weiterlesen Die geschlossenen BlickeAch, wie schallt zum
Bienenlied,
Das durchsumset Ros‘ und
Flieder,
Ferner Silberklang! Wie
zieht
Glockenton mein Auge
nieder!
Ja, ihr Augen,
treugesinnt,
Sinket, las ... weiterlesen Die lebendige NaturAch, wie still die Saaten
sprießen!
Deren Frucht wir bald
genießen!
Jeder Augenblick belebt
Keime, deren Wuchs sich
hebt.
Heimlich reifende Gestalten
Birgt der K ... weiterlesen Die getrübte VorstellungAch, wäre recht das Bild
mir blieben
Abwesender und toter
Lieben,
So hätte einen Halt das
Herz.
Doch fehlt dem Bild die
Umrissschärfe,
Dem Blick, nach dem ich
Blicke werfe,
... weiterlesen ZueignungAchte niemand dieser
Lieder;
Du, Natur, doch flüsterst
wieder,
Lies ich eines kaum
erklingen,
Sanften Gegenlaut mir
zu:
Darum lass mich dir nur
singen,
Die mir Liebe schenkt ... weiterlesen Der HabichtAll dies Laub- und
Blumensprossen
Wird erst innig
nachgenossen,
Wenn man still im Walde
ruht.
Ja es wird uns dann so gut,
Thiere selbst heranzuziehen,
Die die
Menschensti ... weiterlesen SommertrübeAll dies Rieseln, diesen
Duft,
Diese tränenlinde Luft,
Das
erquickte Wiesenbildnis,
Diese Busch-
und Kräuterwildnis
In der frischen
Regennässe
Und des Himmels feuchte
Bläs ... weiterlesen Der Fischende.Aller Lieb` und Lust
ermangelnd,
Saß ich einsam draußen
angelnd,
Wo das Bächlein eilt
hervor;
Und, mit hingesenktem
Blicke,
Denkend an mein
Missgeschicke,
Schauend, wie dur ... weiterlesen ErgebungAller Millionen
Ähren
Lässt die Sichel kein‘ im
Feld.
Die Geschlechter kann dies
lehren,
Still zu schwinden von der
Welt.
Schneide, Zeit, ich sinke
mit
Willig unter deinem ... weiterlesen Im SpätjahrAller Vogelflüge
Leeres
Himmelszelt.
Unbespannte Pflüge
Ruhn
im Ackerfeld.
Still die Waldung
zeiget
Nur entlaubtes Reis
Und das
Bächlein schweiget,
Ü ... weiterlesen Das schöne LandAlles ist mit Ruh`
umfangen,
Wälder, Hügel, Berg und
Tal;
Nur noch Herzen müssen
bangen,
Wissen noch von
Sorgenqual.
Ach! wo sind die schönen
Lande,
Die ein Himmel ... weiterlesen Beim Abschied vom Straßburger MünsterturmeAls hättet ihr euch
manch Jahrhundert
An diesem Turme müd
gewundert,
So, Krähenscharen, flattert
ihr
Mit heis`rem Ruf um seine
Zier.
Hat euer Tun nichts
Neidenswertes? ... weiterlesen VerzichtleistungAls ich in mein Tal
getreten,
Um mich einsam zu
ergehn,
Sah ich einen Mann dort
wandeln,
Traurig wieder stille
stehn.
Und ich selbst stand
verweilend,
Und zu wissen, l ... weiterlesen Auf einen HirtenknabenAls wie von kecker
Alpenhöh`
Johlt hier ein Knabe im
Marais.
Mit gutem Grund. Die Heerde
traut,
Riedgräser, gleich dem
Alpenkraut,
Erfreuen ihn auf reiner
Spur
Der stet ... weiterlesen Der alte BoteAlter Bote, du mit
weißem Haar,
Nimmst der Botenschaft
noch wahr,
Trägst noch immer Mahn- und
Liebesbrief
Und Gepäckesbürde beugt
dich tief.
Alter Bote, du mit weißem
Ha ... weiterlesen Das alte KirchleinAltes Kirchlein,
andachtleer
Wardst du, ohne
Wiederkehr!
Wo Gebet und Sang
geklungen,
Ist Verödung
eingedrungen,
Des Altares Pracht
verwittert
Und der Beichtstuhl bleibt
verg ... weiterlesen Seufzend im VorübergehnAm Baum, in schwüler
Mittagszeit,
Entschlief, ein Bild von
Dürftigkeit,
Ein bärt`ger Mann; in
seiner Hand
Ist eine Scheere
ausgespannt.
Die schwarze Schnauz` auf
seinem Knie, ... weiterlesen WandermorgenAm gluck, gluck, gluck!
der Henne
In ihrer Küchlein Zahl
Mein
Schritt vorbei nicht renne
Im jungen
Morgenstrahl!
Das Haar noch
ungeschlichtet,
Sehn Kinder dort
heraus ... weiterlesen SpiegelungAm grünen Laubdach ob
dem Fluss
Zurückgestrahlte Wellen
tanzen,
Wie luftbewegte Büsch‘ und
Pflanzen
Der Fluss hinwieder spiegeln
muss.
Zum Dank für manchen trauen
Gruß ... weiterlesen Die verlorene GabeAm Hage blühen
Rosen,
Im Grase Skabiosen,
Im Felde
roter Klee
Und Blumen voller
Sterne,
Gelb leuchtend in die
Ferne,
Doch farblos meinem Weh.
Mein
Weh ist, das ... weiterlesen WidmungAm Himmel hängt der
Weih
Mit kargem Schwung der
Flügel;
Es hängt die Herd‘ am
Hügel.
Herz, dir auch steht es
frei:
Häng mit im Meer, dem
blauen,
Am Schmelze dieser Auen ... weiterlesen Der überhangende QuellAm Klippenufer sieht
versengt
Vom Brand der Sonne Blum‘
und Kraut;
Doch, wo der Quell dort
überhängt,
Wird frisches Grün von
ihm betaut. –
So mache mir, o
Sangesquell,
... weiterlesen SorgenbefreiungAn dem kühlen Bächlein
sitzt
In der Weiden grünem
Schatten,
Der noch kaum auf weiten
Matten
Sich mit Wandern
abgehitzt.
Sorgen, sagt er, gute
Nacht!
Seid den Wellen ... weiterlesen Hinter dem ChoreAn dem Pfeilerkreis des
Chores
Kenn` ich jedes Jahr voll
Flores
Einen alten Rosenstock,
Und
dahinter aufgerichtet
Hebt sich ein
bemosster Block,
Dem ein Grabvers
eingedichtet. ... weiterlesen Auf einem RuheplatzeAn der Eich‘ ein Kind
sich reibt
Und ein anderes
vertreibt
Sich die Mücken mit dem
Schweife;
Jenes grast im
Sonnenstreife,
Dies in grüner
Schattenpracht;
Glockend sind
dav ... weiterlesen Mond und DorfAn diesem
Menschenfeierabend
Gar freundliches
Gefallen habend,
An Vesperglock‘ und
Kuss und sang,
Setzt hier sich ob des
Dorfes Hang
Das Mondlicht fest in guter
Ruh
Und sieh ... weiterlesen Mein InnerstesAn L. U.
Tief in mich,
du enges Leben,
Hast du meinen Sinn
gepreßt;
Willst die Worte frei nicht
geben,
Innen hältst du streng sie
fest.
Manchem kann ich mich ... weiterlesen Dem entfernten FreundeAn Lenau.
Im
Deingedenken atm` ich Lebensluft
Und
glaube, mit dir über Ferneduft
Und
über niedrer Lüste Mischung
Zu ruhn
in trauter Herzerfrischung;
Der
Kalrheit, w ... weiterlesen Die FreundeAn Lenau
Wir gingen
Hand in Hand vorüber;
Der Tag war gar
ein regentrüber,
Doch amsellaut der
feuchte Wald.
Ein Händedruck verriet
uns bald,
Dass Ein Gefühl für
d ... weiterlesen Der blühende ApfelbaumApfelbaum, Blumenbaum!
Andre Bäume mögen rühmen,
Was sie wollen;
So mit vollen
Duft’gen Rosen dich beblümen
Kannst nur du, o Blumenbaum!
Der scheidende SchneeArmer Schnee, schon ohne
Gnade
Weichst du schmelzend, auch im
Schatten!
Über meinem
Wildnispfade
Hängen bald nur grüne
Matten.
Droben hieltst du dich
geborgen,
Doch ... weiterlesen Spatz und SpätzinAuf dem Dache sitzt der
Spatz,
Und die Spätzin sitzt
daneben,
Und er spricht zu seinem
Schatz:
`Küsse mich, mein holdes
Leben!`
Bald nun wird der Kirschbaum
blühn,
... weiterlesen Beim Schall der Frühlingspeife.Aus deiner Gänschen
gelber Schar,
Mit jungen Stimmchen,
zart und klar,
O Knabe, pfeifst du
künstlerstolz,
Dein Lied mir vor aus
grünem Holz!
So wohl der kecke Schall
dir tut, ... weiterlesen LebensmischungAus dem Wasserklar, dem
frischen,
Sieht der Mai das Fischlein
springen
Und der Vogel nun bei
Fischen
Netzt die fluggewohnten
Schwingen.
Alles Leben will sich
mischen,
... weiterlesen HerbstbilderAus den Nebeln
Sonnenküsse
Auf den buntverfärbten
Baum,
Auf die blau` und goldne
Traube,
Halbversteckt im grünem
Laube!
Frühling! ach, du hast wohl
kaum
Bilder solcher Wun ... weiterlesen An die Waldvögelein.Aus den tiefsten
Waldesklingen,
Wo ich mich am Astwerk
halte
Ob dem Rand der
Felsenspalte,
Schallt ein zauberisches
Singen.
Einsam dich
hinabzuschwingen,
Eiltest du,
Waldvöge ... weiterlesen ZutunlichkeitAus der Wiese
zugeschickt,
Die ich liebend
überblickt,
Fliegend über
Herbstzeitlosen,
Sonnenfäden mich
umkosen.
Willst du denn, o
Herbstnatur,
Das erfreute Herz
nic ... weiterlesen Im MorgennebelAus der Wälder
Nebelgrund
Tun sich Kuckucksrufe
kund.
Nun wohlan! dem Maienklang
Macht
das Nebelmeer nicht bang,
Das die
Waldung rings umhüllt,
Doch sich schon
mit Sonne fü ... weiterlesen Der WaldbrunnenAus einer Teichelrinne
Ein Brunn im Walde quillt,
In Rosen mitten inne
Und wie die Rosen wild.
Dort möchte‘ ich, wie die Eichen,
Nicht von der Stelle weichen.
Des Frühlings DurchgangAus grüner
Lindenangernacht
Trifft dort der Mai
ins Fenster sacht
Und durch das Fenster
stellt sich klar
Schon gleich ein
Gegenfenster dar.
Aus Grün und
Abendlicht heraus
Kl ... weiterlesen Der SilberseeAus nebelfreiem
Sonnenstrahl
Blickt‘ ich hinab in’s
Nebeltal.
Wie schmiegt ein sanfter
Silbersee,
Sich um die morgengoldne
Höh‘!
Doch aus dem See, so gern
geschaut, ... weiterlesen NachglanzAus seinem Nachglanz
lässt sich lesen,
Wie licht der
Sonnentag gewesen.
Die nun erstehn in
Abendkühle,
Die gottbeseligten
Gefühle,
Soll ich den Tiefen ohne
Schranken
Der Se ... weiterlesen Im ZwielichtBald ruht die Nacht auf
weitem See.
Wie Feier von der Erde Weh
Ist Abendruhe ausgegossen. —
Die
letzte Thrän`, ist sie
zerflossen?
Der letzte
Menschenschmerz, entschlie ... weiterlesen Unerfreulicher AnblickBefestigt hängt von
roher Hand
Ein Falk‘, am Hoftor
ausgespannt.
Die Luft, die diesen
Starken trug,
Vermisst mit Wehmut
seinen Flug.
Mir scheint es, dass sie
Kummer fühlt,
... weiterlesen Eindruck der GrößeBei Tag und Sonnenglanz
Bin ich Bewundrung ganz.
Doch glühn die Sterne neu,
So bin ich nichts, als Scheu.
Sind Gott und Welt so groß,
Wie blieb‘ ich schreckenlos?
Gesetz und LebenBeiderseits am
Wiesenpfade
Sorgen frische
Dornenbogen,
Quer durch’s junge Gras
gezogen,
Dass der Durchgang dort nicht
schade.
Doch wenn ich bei nassem
Pfade
Sündige ... weiterlesen Die HummelBepelztes Tierchen, dein
Gebrumm
Ist guter Ding‘. Im Kopf
herum
Geht dir, es sei so gut zu
sein,
So warm im
Wiesensonnenschein;
Gemächlich,
Hummel, sei der Raub
Am unverweh ... weiterlesen Zur EntschuldigungBerg und Tal kommt nicht
zusammen.
Freunde sind nicht zu
verdammen,
Wenn sie, regungsvoll
geschaffen
Immer wieder auf sich
raffen,
Heut zu schütteln dem die
Hand,
Mor ... weiterlesen Das gewundene TalBerg‘ und Wald
beschreiben Bogen
Rings um dich, o
Wiesental,
Und des Flusses stilles
Wogen
Wendet sich
unzähligmal.
Immer hinter einer
Ecke,
Die den Weiterblick mir ... weiterlesen Was ist beglückender?Beschlossen war
Spazierengehn;
Doch lange zweifelnd
blieb ich stehn:
Bald mocht` ich nach
dem Thalgrund ziehn,
Nun drängt
mich`s nach dem Berge hin.
Bald lockte
mich das Flußge ... weiterlesen MairegenBesonnten Perlen hüpft
entgegen
Der Teich in Wald und
Maienregen;
Die Schönheit selbst hier
niedertropft.
O Herz, das mir so
freudig klopft,
Der Schönheit hüpf‘
auch du entgege ... weiterlesen Die Mücke am FensterBis zum Taumeln und
Verschmachten
Klopft die Mück‘
an’s Fensterlicht!
Trügend Glas
empfängt ihr Trachten,
Lichter
Spielraum wird ihr nicht.
Spannt sich
denn nicht eine ... weiterlesen MorgeneindruckBlank in die Landschaft
aufgenommen,
Wie Gottes eigner Hand
entglommen,
Glänzt Stadt und Dorf im
Frühling her.
Lacht solch ein Bild,
so zweifle mehr,
Ob nicht in holdem
Aug ... weiterlesen Die langsame ReifeBlaudunkler als die
Lüfte blühn,
Sah`n Nelken aus dem
Saatengrün.
Den schönsten Farbengruß
enbet
Durchsichtig,
feuerpurpurrot,
Der Ackermohn dem
Sonnentag
Und oben das En ... weiterlesen SommerreiseBlaudunkler, als die
Lüfte blühn,
sahn Nelken aus dem
Saatengrün.
Den schönsten Farbengruß
entbot
Durchsichtig,
feuerpurpurrot
der Ackermohn dem
Sonntag,
und ob das Entzà ... weiterlesen ScheidegrußBlaulich wirft sich
Abendschatten
Durch des Mühltals
Tannenmatten;
Doch noch sonnig Vögel
schießen
Durch den Schattengrund der
Wiesen.
Vögel, tragt im letzten
Strahl
Meine ... weiterlesen Auf nächtlicher Wanderung.Blicke mich nur diese
Gegend
Fremd und nächtlich
an;
Dennoch kann ich Liebe hegend
Und
vertrauend nahn.
Bietet doch ihr
deutschen Lande
Milden Sinns so
viel,
à ... weiterlesen Der HabichtBlickt nur auf Fäng‘
und Schnabel hin,
So kennt ihr schon
des Habichts Sinn.
Der Mensch
allein,
Von glattem Schein,
Ist sanft
von Hand und Angesicht,
Ein friedlos
Ich der g ... weiterlesen Die BlumenBlumen, eure lieben
Augen
Sollten nicht zum Sehen
taugen?
Lieblinge des
Angesichts,
Schautet ihr vom Maie
nichts?
Ihr entzückt Erd‘ und
Lüfte
Und entbehret Blick u ... weiterlesen Der frohe AusrufBlumenwiesen im
Gesicht
Und den Wald im
Hintergrund,
Schweig‘ ich oder
schweig‘ ich nicht? –
Heut‘
entschlüpfte meinem Mund,
Nur ein
freudetrunknes Ach!
Das
hinabeilt ... weiterlesen Die AckerblumenBlutströpflein und
Rittersporn
Sind dem Landmannsaug‘
ein Dorn;
Blaue Nelken im
Getreid‘,
Roter Mohn auch tun ihm
leid;
Und zumal die gelben
Raden
Rechnet er sich stets z ... weiterlesen Das NovemberblümchenBlümchen, buhlst du um
ein neues
Lied von mir,
novembertreues?
Ach, wo Liebesboden
war,
Ist schon Alles
unfruchtbar;
Schon mein Herz zu
winterkrank,
Schon zu tot für Lied
un ... weiterlesen Trieb des WechselsBlüten flocken auf die
Erde.
Federleicht, doch zur
Beschwerde
Wurden sie dem grünen
Baum
Und die Zeit erharrt er kaum,
Um
sie in das Gras zu streun
Und des
Wechsels sich zu ... weiterlesen Das stille FestBlätter, grün und rund,
wie Tische,
Hell von goldnen
Wasserrosen,
Schwimmen auf des Flusses
Frische,
Und aus Waldgestein und
Moosen
Seh‘ ich, wie zu stillem
Feste
Wasserju ... weiterlesen Auf der WeltCampanula,
Da nickst du
ja
Mir neu der Pflanze Frieden zu,
Den
Frieden eurer Wiesenruh`,
Der so von
Anmuth ist getränkt,
Daß sich das
Herz in ihn versenkt
Und daß ... weiterlesen UmherirrendDas Gebirge, wie ist’s
hier
Einsam und verödet!
Rabe, ach,
wie oft mit dir
Hab‘ ich schon
geredet!
Rabe, Freund dort, rate
mir;
Bin ja ein Verirrter,
Sei
k ... weiterlesen Spiel der WonneDas Gewölke und die
Sonne
Spielen hier ein Spiel der
Wonne
Mit des Sees Grün und
Blau;
Rändern ihn dort fern mit
Gold,
Allzulicht für lange
Schau,
Mildern ihn, den Augen h ... weiterlesen AufbruchDas Insekt, wie
frühlingsfertig,
Golden schillernd,
schwebt dahin!
Wer der Lenzeslust
gewärtig,
Lichte selbst den trüben
Sinn!
Auch die Blütenzeit hat
Flügel,
Darum auf! ... weiterlesen Neue FreundschaftDas Korn gewann schon
Sommerart;
Es streift im Feld mir um
den Bart,
Ich lass es freundlich
walten.
Ja, freuen soll mich
Rittersporn
Und Ackermohn und Nelk` im
Korn,
Statt sü ... weiterlesen Die alte BurgDas Schloß dort über
wald`ger Schlucht
Umsonst nach alten
Zeiten sucht.
Ich will nicht deren
Wiederlehr,
Und dir, o Burg, verzeih`
ich`s sehr,
Blickst du nun kleinlaut,
fremd u ... weiterlesen WinterliedDas Schneeland und der
Himmel weiß,
Der Eichen dürrbelaubtes
Reis,
Selbst hier der grüne
Tannenwald
Begrüßen mich empfindlich
kalt.
Der Hütten Rauch qualmt ohne
Spur ... weiterlesen HerbstruheDas Storchennest ist leer
des Kunden,
Der schon seit Wochen ist
verschwunden.
Man hört den Hanf nun
wieder brechen,
Man sieht gefallne
Blätter rechen
Und Rinder in das Gras
getrieb ... weiterlesen Wandern und LebenDas Wandem gleicht dem
Lebenslauf,
Am Himmel steigen Wollen
auf;
Bald sehn wir uns davon
durchnäßt.
Ob uns das Leben trocken
läßt?
Komm Einer, sey es auch der
Neste,
... weiterlesen BekanntschaftenDass reisend ich Besuche
mache,
Ist keine mir geläuf’ge
Sache,
Auch selten, dass ich dafür
passe.
Der hat mich tiefer schon
berührt,
Zu welchem mich die fremde
Gasse,
Die ... weiterlesen Der WeltgeistDein Sumsen streift mein
Ohr vorbei!
Als ob es hohen Inhalts
sei,
O Biene, muss ich lauschend
stehn;
Von Gott und Welt, Sein und
Vergehn
Treibt doch nicht Kunde durch
die Luft; ... weiterlesen An ein MädchenDem Frühlingsbild im
weiten Land
Eröffnest du das
Fensterlein;
Den Sims auch stellt die
kleine Hand
Voll Rosen und
Gelbveigelein,
Ach, unbewusst der
Frühlingszier,
Die du, ... weiterlesen MorgenlaufenDem Morgen saust
entgegen
Der grüne Tannenfirst.
Ob du
auf Waldeswegen,
Mein Herze, schweigen
wirst?
Entsend‘ auch deine
töne,
Wirf sie in Wald und
Wind,
Ob ... weiterlesen Der WildererDem Wilderer am
Waldestrauf
Geriet ich vor den
Flintenlauf.
Da sagt‘ ich ihm
vorübertrabend,
Wie ein Kam’rade:
Guten Abend! –
Ein flüchtig Wild,
ein wildes Lied
Ist un ... weiterlesen Am Grabe Ludwig Uhlands,den 13. November
1862.
Noch war beglänzt vor wenig
Tagen
Von goldner Leier Uhlands Haus;
*
Sie drückte ihm mit stillem Klagen
Der Vaterstadt Empfindung
aus.
... weiterlesen Die FamilieDen Baum umgibt ein
holder Kreis:
Der Landmann will mit
Frau und Kindern
Den Durst am
Erntekruge lindern;
Die Lippen Aller
glühen heiß.
Ihr Eltern, bald im
Tod erkalten ... weiterlesen Der TeilnahmsloseDen Käfer stell‘ ich
auf die Beine,
Der hilflos auf dem
Rücken liegt,
Und der Triumph wird
mir, der kleine,
Dass er getrost von
dannen fliegt.
Doch, wenn ein Mensch im
Argen lieg ... weiterlesen Der ErwählteDen still mein Herz
erwählt,
Der Gute hat gefehlt.
In
Schadenlust geschäftig,
Zeigt mir die
Welt es kräftig;
Mein Blick sinkt
erdenwärts,
Doch bleibt dem Freund
mein Herz. ... weiterlesen Der StrandläuferDen Tierchen scheint der
Sinn gemeinsam,
Zu meiden heut‘ des
Sees Graus.
Strandläufer, du spazierst
nur einsam
Und horchst mit mir dem
Wellenbraus.
Sei auf des Ufers
Kieselpfade ... weiterlesen AbendwanderungDer Abend legt sich
stille
Auf die entlegne Feld
Wo kaum
noch eine Grille
Das Ohr geschäftig
hält.
Viel tausend Schatten
weisen
Tief rings in
Wäldernacht.
Wo ... weiterlesen Morgen!Der Alpen Ruh, des Seees
Ruh,
Im Ulmenkreis die Ruhebank,
Nie
theilen sie mir Ruhe zu
Und stimmen
mich zu sanftem Dank!
Doch morgen
reis` ich und dahin
Ist der
geträumte ... weiterlesen Die stille WeideDer Anger hier im
Birkenwald
Ist aller Falter
Aufenthalt;
Im
Allzeit-Festtagskleide
Erfreun sie sich
der Weide.
Die Stille ihrer
Weide
Entlockt dem Lebensleide
... weiterlesen GottesnäheDer Atmosphäre blaue
Luft
Wird höher oben ew`ge
Nacht.
Durchdring` der blauen Lüfte
Pracht,
Noch liegst du nicht an Gottes
Brust.
Geh` zur Natur, bestürme
sie,
Das ... weiterlesen GenügsamkeitDer Bildersprache einst
beflissen,
Will ich im Alter gern sie
missen
Und froh sein, wenn für’s
Herz ich habe
Nur noch die reine
Redegabe,
Nur noch ein
Sterbenswörtchen finde ... weiterlesen Aus Payerne im WaadtlandDer blaue Jura blickt
herein
Zum offnen Fenster, goldner
Schein
Bestrahlt die Bäum` und grüne
Flur.
O theure Töchter, spielet nur
Und singet neue Lieder mir
Hinaus
in` ... weiterlesen Der ZwiespaltDer Buchen Grün, die
Sonnenluft,
Tief himmelblau, des Waldes
Duft,
Der Biene Lied, des Vogels
Ruf
Sind herrlich noch, wie Gott sie
schuf.
Doch ach! erdachte Gottes
Herz
Auch ... weiterlesen Das ganze GlückDer der Gedank ist und
die Kraft
Und der im Denken schon
erschafft,
O Gott, was ist mein ganzes
Glück?
Daß ich mich denk` in dich
zurück,
Als ich noch dein Gedanke
war. ... weiterlesen Der neue BlickDer Dichter ändert stets
die Blicke,
Die er in Welt und Gegend
schicke.
Der Mühe überhoben
heut‘,
Nimmt er den Herbst, wie er
sich beut.
Ein Blick, vor dem das Grün
verglimmt, ... weiterlesen SpätherbstmorgenDer Dörfchen
Morgenräuche
Umklammern das
Geländ,
Braun stehen die
Geträuche,
Still ruht das
Firmament!
Woht tut der
Herbsttagsfriede,
Der diese Höh’n
umrauscht; ... weiterlesen Der SonnentagDer Eigentümer weilt
daheim
Bei Mittagsmahl und
Ruhgelag;
Indes der Garten
insgeheim
Ergibt sich ganz dem
Sonnentag,
Der mit dem Flor in freiem
Walten
Lässt Schmetterling un ... weiterlesen Der EisgangDer Eisgang ist in vollem
Rollen;
Doch was beflattert seine
Schollen?
Bachstelzchen setzen sich
darauf
Und gleiten hin mit deren
Lauf.
Die Flugesfröhlichen
begriffen,
Vergnü ... weiterlesen Zorn und ZankDer Fehlende weiß dir noch Dank
Für Zorn und Zank.
Sein Fehler wird geschwind zum kleinen,
Vergleicht er deinen.
Dein Schuldner, nach des Zankes Glut,
Bekommt noch gut.
Der UnschlüssigeDer Fluss hat Eile
Indem
ich weile
An seinem grünenden
Gestad
Und sinne für mein Tun auf
Rat,
Sucht schon der Wellen vordrer
Teil
In großer Ferne dort sein
Heil:
So, ... weiterlesen Der sterbende FreundDer Freund ist sterbend,
wie ich sehe.
Tritt er in Wohlsein nun,
in Wehe?
Tritt er hinaus in ödes
Nichts? –
Ich wär‘ ein Kind des
sel’gen Lichts,
Wenn mich die Frage
nicht be ... weiterlesen Das BlütenreisDer Frühling fast sich
selber stört!
Wo er so eben wird
gehört
Als Lerche, Quell und
Nachtigall,
Lacht dem Aug‘ als
Blumenschwall
Und wird als
Schlummerluft gefühlt,
Die ... weiterlesen Drang des DaseinsDer Herbst gestattet
keine Weile;
Zu blühn, zu blühen nur
in Eile,
Dringt die Zeitlose noch
hervor,
Lässt alles grüne
Blättertreiben
Im Drang des kurzen
Daseins bleiben,
... weiterlesen Verschiedne AnlageDer holden Blumen blickt
nicht jede
Mit freiem Haupt in’s
Sonnenlicht.
Das blaue Glöcklein ach!
wie blöde
Senkt es ins’s Gras sein
Angesicht!
Die Blicke muss es
niederschlagen, ... weiterlesen Hügel und LandschaftDer Hügel hier, zur
Hälfte Wald,
Zur Hälfte Obsthain,
Wies‘ und Feld,
Worin ein Kirchdorf
sich gefällt,
Ist so holdseliger
Gestalt,
Dass es kein Ausdruck wieder
sagt,
Wi ... weiterlesen Frühling und RegenluftDer Kuckuck dennoch heute
ruft
Durch all die graue
Regenluft,
Und ich desgleichen sage:
nein!
Der Lenz liegt nicht im
Sonnenschein.
Der Frühling liegt schon
im Gemüth,
Wenn ... weiterlesen Der beneidete LandmannDer Landmann kann`s nicht
missen,
Er kann nicht anders ruhn:
Am Morgen muß er wissen:
`Was hab`
ich heut` zu thun?`
Da gibt ihm
täglich Lehre
Die wechselnde
Gest ... weiterlesen Wald und HöfeDer Mensch gesteht hier
unverhohlen,
Hier wohn‘ er gern. Der
Knaben Johlen
Durch Tannenwald
Und
Wies‘ erschallt.
Er hat hier seines
Bleibens Stätten
In Dörfern w ... weiterlesen Großes und KleinesDer Mensch hat Geist und
Armeskraft,
Womit er Höchstes an sich
rafft;
So diese stolzgewalt’gen
Fichten,
Um sie als Masten
aufzurichten.
Da scheint ein Träumer
wohl sich träg, ... weiterlesen Gefühl des AbstandsDer Mensch sei Gottes
Denkgenoss?
Warum will dann im
Waldgespross
Kein heilig
schöpferisches Leben
Das Herz im Busen
mir durchbebeb?
Kommt, messet eures
Geistes Macht
Mit Got ... weiterlesen Das BrückleinDer Mensch, nachhelfend
der Natur,
Wenn nur in ihrem
Sinn,
Schafft ihrer grünend freien
Flur
Nur reizenden Gewinn.
Wie stimmt
zum Erlenbach hier ein
Als Brück‘
ein unbehau ... weiterlesen An den Mond eines SommertagesDer Mond, in weißer Scheibe
Den Sommertag durch bleibe
Und find‘, o Nachtgeselle,
Im Lichtblau eine Stelle,
Wie oft ein halbvergessner Traum
Im wachen Geiste findet Raum!
Morgens auf der WanderungDer Nebel auf der Wiese
dämmert,
Durch den schon süße Sonne
dringt.
Die Luft ist fern vom Specht
durchhämmert,
Der aus dem Wald
herüberklingt.
Ich nenne wenig, o
Natur, ... weiterlesen Ungewisser AusgangDer Nebel weicht, der
Nebel weht,
Die Sonnenscheib‘
erscheint, vergeht.
Es ist am Himmel
großer Streit,
Des Ausgang schwer sich
prophezeit;
Der Wandrer sich darin
gefällt,
... weiterlesen Das Feld der GeschichteDer Pflug hat
aufgeschnitten
Das dunkle Ackerfeld.
Ich stehe still inmitten
Und sind`
es wohlbestellt.
Es läht mich
Früchte ahnen,
Wie sie uns bringt das
Jahr. ... weiterlesen AblenkungDer Rosenast wankt hin
und wieder,
Durch sanfte Last
geneigt,
Weil in die volle Rose
nieder
Ein goldner Käfer
steigt.
Gern hätt` ich all der
Aussicht Zauber
Am Fenst ... weiterlesen BilderwahlDer Schwan, der Pfeil,
der Jura rennen,
Und wie die Boote
sonst sich nennen,
Alltäglich,
dampfend, durch den See,
An dem ich
gerne schauend steh.
Da will des
Wassers Spiegeklar, ... weiterlesen RegenlandschaftDer See erscheinet
silberblaulich,
Die Berggeschiebe
düster graulich,
Bis in das Weißliche
verregnet.
Frischgrüner Baum, sei mir
gesegnet;
Es schwimmt der Landschaft
Geisterbild ... weiterlesen Augenweide. Bei NeuchatelDer See ist wild und
schiffeleer,
Ein silbern
düstergrünes Meer,
Durchzogen weiß
von Wellenschäumen
Die überschlagend
stets sich bäumen.
Die Alpenhöhn
sind unsichtb ... weiterlesen Der TelegraphDer Telegraph leis in der
Luft
Gleich einer Aeolsharfe ruft.
Ich wußte nicht, daß ihm dies eigen.
Dem Freund des Schönen will er
zeigen,
Daß er, der Börse
preisgegeben, ... weiterlesen VerdrossenheitDer Topfen Zahl, die
niederwallen,
Kann in die Augen uns
nicht fallen.
Wenn Land und Himmel
regengrau
Verschwimmt zu Einer düstern
Schau.
So will ich mich umsonst nicht
quä ... weiterlesen Auf einem GlockenturmeDer Türm‘ und Giebel
dieser Stadt,
Der Ferne wird mein Blick
nicht satt. –
Wie grell nun durch
mein Träumen fährt
Der Schlag der
Uhr, ein tönend Schwert!
Erschrak
ich ... weiterlesen Was ists?Der Wartthurm dort und
die Kapelle
Behaupten traut noch ihre
Stelle.
Doch fehlt dem Thurme längst
der Zweck;
Und der Kapelle? — kommt
sie weg,
Was ist`s? vielleicht ein
Wandrer ... weiterlesen Der LustwandlerDer Weg ist
geschlängelt,
Durch welchen
gegängelt
Die Schritte mir gehn
Und
ringsum zu sehn
Ist grünes Gelände;
Wohin ich mich wende,
Lacht
Schönheit mich an ... weiterlesen Der weiße MondDer weiße Mond am Himmel
steht,
Dem tageshellen, blauen,
Gleich
einem Wölkchen, das vergeht,
Den
Maientag zu schauen.
Nicht will das
Wölkchen, das vergeht,
Dass man ... weiterlesen Die WaldtälerDer Wind und die Würzen
Waldblumiger Täler
Die Zeit mir verkürzen
Als holde Erzähler,
Wie himmlische Freude
Der Frühling vergeude.
Der zurückgekehrte StorchDer Winter zögernd
schwindet hin;
Nun prangt der Storch
dort beim Kamin.
Schon klappert er von
stolzer Höh‘
Und steht in seinem
Kleid, wie Schnee,
Mit Flügeln,
schwarz, wie Ofen ... weiterlesen Das WendtalDes Angers Mulde trägt
verworren
Ein Felsmeer; Birken wehn
herein
Und dort von alten
Buchenknorren
Zeigt sich umklaftert das
Gestein.
Wie seltsam hat in diesem
Kalke
... weiterlesen Der LiedertagDes Dichters Büchlein in
der Hand,
Am blumig grünen
Wellenrand,
Bei Dichterwort und
Flussesrauschen,
Was soll ich? singen
oder lauschen?
Und was mir singt, war
es erlauscht?
... weiterlesen Die offenen FensterDes Dorfes Fenster stehen
auf.
Lenzlüfte nehmen ihren Lauf,
Mit
leichtem Rosenduft beschwert,
Bis an
der Menschen Tisch und Herd!
Des
Frühlings Dasein ist ein Fest,
... weiterlesen Zum ZieleDes Dorfes Rauch und
Sonnenschein
Lädt mich zu Tal so
gastlich ein.
Wohl labte drunten mich
im Tal
Des Wirtes Trunk, der Wirtin
Mahl.
Doch bin ich nicht nach
Speis‘ und Tr ... weiterlesen RuhepunktDes Dörfleins Glocke
kindlich schellt;
Sanft tönt sie mit
aus ferner Welt,
Die in der Unruh
dieser Frist
Weit, weit
zurückgeblieben ist.
So Manches
däucht mir lang entzwei
... weiterlesen VorbildDes Froschfangs, wie es
scheint, vergaß
Der Storch und stolzes
durch das Gras.
Er setzt mit Lust und
rotes Bein
Um’s andere bedächlich
ein
Und lehrt dich durch sein Beispiel
nun ... weiterlesen Über TagDes Morgens trägt die
große Straße
Des Lands oft meinen
frohen Schritt,
Kein Gruß, den ohne
Dank ich lasse,
Und Viele geben mir
ihn mit.
Ich denke mir der Menschen
Zwe ... weiterlesen Beim WiedersehenDes Pfarrers Glück, des
Dorfes Glück,
Ach! waren so aus Einem
Stück,
Dass ich es kaum begreifen
kann,
Wie ohne jenen werten Mann,
Der
tot ist, noch das Dorf besteht,
Das
ih ... weiterlesen Die wilde WeiseDes Waldes Bäume, die
wilden, rauhen
Erregen gern ein
unwirtlich Grauen.
Aus euer Anblick, o
Birken, hat,
Blickt ihr entgegen so
weiß und glatt,
Gar eine höfliche,
milde Weise ... weiterlesen Während der ÜberfahrtDes Weidenlaubes
Silberseite
Schwankt hin im
Regenwind.
Gewitter stürmt; o
Schiffer, leite
Den Nachen doch
geschwind!
Jenseits, beim Wirte, lass
mich trinken,
Dort, wenn es N ... weiterlesen WinterartDes Winterschnees weißer
Grund
Tut mehr es, als der Frühling
kund,
Der alles mengt in seinen
Schmelz,
Was uns an Bäumen, an
Gehölz
Und an den Gegendbildern
allen
Beschert ... weiterlesen Bild und RahmenDich umrahmt ein Kranz
von Ähren,
Von der Luft
gefächelt,
Die die Anmuth noch
vermehren,
Welche dich
umlächelt.
Liebes Dorf, sie
auszudrücken,
— Diese Anmuth, —
muß m ... weiterlesen Im AbendlichteDie Abendsonne sendet
schräg
Streiflichter durch’s
Gebüsch am Weg,
Die drüben noch am
Tann zusammen
Verglühen lassen ihre
Flammen.
O reizendes
Hinüberblühn
Des Tags in ... weiterlesen See- und LuftzauberDie Alpenmauern, diese
stolzen,
Lichtblaulich ruhn sie dort
verschmolzen
In Mittagsglut, nur zarter
Duft.
Dies sind die Zauberei’n der
Luft,
Die mit des Sees Zaubern
still
I ... weiterlesen Vor dem WaldeDie Amsel hat den dunkeln
Wald
Am Tag durchschallt.
Doch
draußen dünkt der stille Abend
Ihr
süßer labend.
Heraus zum
Zitterespensaum
Und letzten Baum
Des
Wa ... weiterlesen Die freie BlüteDie andern Blumen stehn
gedrängt,
Aus denen sich die Wiese
mengt.
Ihr Blühn erfolgt, als wie aus
Pflicht.
Zeitlosenweise ist dies
nicht;
Den Menschen nicht, dem Herbst
zu lieb ... weiterlesen Die sichelnde ArmeDie Arme sichelt, sammelt
ein
Des Futters hier am Blumenrain
Und
wird daheim mit frohem Muh
Begrüßt
von ihrer kleinen Kuh.
Die Frau ward
glücklich, dass sie fand
FÃ ... weiterlesen Ewiger Friede?Die ganze Luft ein
Bienensang!
War je ein Menschenkrieg im
Schwang?
Hat je von Not das Land
erdröhnt?
Seit wann ist denn die Welt
versöhnt?
Stellt sich in diesem
Bienenchor
... weiterlesen Das treue GeleitDie Glocken sprechen:
seid entlassen,
Zieht hin in unsres
Klanges Frieden!
Schnell teilst du,
Volk, dich in die Gassen,
Aus ernstem
Gottesdienst geschieden!
Doch
heimwärts v ... weiterlesen Die alte MühleDie graue Mühl ist
alterskrank,
Zerfetzt am Giebel,
Plank‘ an Plank‘,
Durchlöchert
Fensterglas und Dach.
Sie zeigt sich
sterbend dort am Bach.
Und ihre
Scheune steht nu ... weiterlesen In der FremdeDie Heimat war durch
fernen Raum
Und Nacht zu mir
gedrungen,
Bis mir der Wächterruf den
Traum
So fremd hinweggesungen.
Dann
klang aus Bach und Brunnenrohr
Mir gar
ein ... weiterlesen ZufallswitzDie Heuschreck‘ hüpft
hier von dem Rain
In einer Distel
starre Nadel
Zu langsam herber
Todespein
Natur, erlaube mir den
Tadel:
Du bist notwend’ger Schmerzen
Sitz;
Wozu no ... weiterlesen Die höchste WohltatDie höchste Wohltat ist
Erlösen,
Gottwürdig, wem vor Allem
nötig,
Als dir, dem schwer
verstrickten Bösen!
Drum sei dazu, sei
nicht erbötig,
Spott‘ oder wehre
deinen Spott, ... weiterlesen Mittag kam, die FalterstundeDie ich gerne mag
verbringen
Mit des Waldes
Schmetterlingen,
Lauschend stiller
Sonnenkunde.
Du nur kennst dann die
Gefühle,
Wie ich für die
Lebenswärme,
für die Sc ... weiterlesen Das SchiffleinDie ihr die Luft der
Sonne suchtet
Im spiegelklaren
Wellennass,
Ihr Vögel, ruht nun
eingebuchtet.
Nur ferne draußen ist
noch was,
Wo kaum der Abendstrahl
verglommen:
Ein nah ... weiterlesen Der KirchenweihtanzDie Kirchweihgeig‘
erscholl;
Der Tanz, von Mutwill
voll,
Entwickelte Humor.
Und wer noch
nicht verlor
Den Sinn für dich,
Natur,
Der lächelt ruhig nur
Und
hält zu s ... weiterlesen LiebeswärmeDie Lerchen hängen ob
der Flur,
Als wenn sie drübre brüten
sollten,
Als ob sich alle Blüten
nur
Bei ihrem Sang erschießen
wollten.
Gesang und Sonne brütet
fort
Bald blü ... weiterlesen WaldlichterDie Lichter sind Geschosse
Im dichten Sommerwald
Sie zielen, kleine, große,
Aus grünem Hinterhalt.
Dem Waldesdunkel gilt der Zwist,
Das siegreich schon durchbrochen ist.
AbendschwereDie Luft ist weiß und
regungslos;
Der Rauch aus der Kamine
Schoß
Hält über jedem Dorfe
still,
Von dem er träg nicht lassen
will.
O Luft, wie ein Gewölbe
fest,
Di ... weiterlesen FrühlingaufforderungDie Lüftchen wehn,
Die
Quelleil fließen,
Die Stauden
stehn
In vollem Sprießen.
Was weht,
was sproßt, was fließt,
Es ruft uns
zu: genießt
Den jungen
Lebenshauch, ... weiterlesen Das deutsche MünsterDie Menge in den
Gassen
Drängt sich vorbei an mir.
Zu
wem Vertrauen fassen
Soll ich im Volke
hier?
Wie? nach verwandter
Seele
Siehst du dich, Wandrer, um,
Als
... weiterlesen Das AlpenglühenDie Mittelhöh’n, der
See, die Matten
Sind schon versenkt in
Dämmrungsschatten;
Doch dein Gebirg,
erhabne Schweiz,
Ist nun umgossen erst
von Reiz.
Ein rosenschimmernd
Feue ... weiterlesen Sonne und NebelDie Morgensonne beutet
Den Nebel reizend aus.
Dort in der Ferne deutet
Sie auf Gebüsch und Haus.
Doch neuer Nebel allerwärts
Verschlingt den holden Morgenscherz.
Der MorgengangDie Morgensonne ist
entglommen,
Landleite mir
entgegenkommen
Auf ihrem Weg zur nahen
Stadt.
Ihr Morgengrüßen klingt nicht
matt;
Denn Lerche, Luft und Sonne
strömen
... weiterlesen Tun und NichtstunDie Müßigkeit mit
weichen Schwingen
Tanzt vor mir her in
Schmetterlingen.
Es sumsen mir beladne
Bienen,
Eintragen mög‘ ich frisch
mit ihnen.
Bei
Schmetterlingsmüßiggan ... weiterlesen NaturverschwendungDie Puppe hier in Einem
Schluck
Fährt durch des Vogels
Kehle
Und es genügt am kleinsten
Zuck
Dass er ihr Leben stehle,
Und
wie viel wunderbare Kraft
War vorher
zuger ... weiterlesen Die beiderlei HerzenDie rechte Fern‘ ist
jene blaue,
Die ich von hohem Gipfel
schaue,
Wo über Fluss- und
Landesstrecken
Die Berg‘ in zartem
Duft sich recken.
Die andre Fern‘
hat Talesbrei ... weiterlesen Eine ÄhnlichkeitDie reine Sonne im
Gesichte
Macht unsre Sehkraft ganz
zunichte.
So blendete die volle
Wahrheit
Und sanften Schirm erheischt
die Klarheit.
Dient uns nicht so die
Offenbarung
Zu ... weiterlesen Nahe HoffnungDie Schneeflur steht
Gebüsches voll,
Das um die weißen
Dörfer zweigt
Und schon in braunem
Flechtwerk zeigt,
Wie alles bald hier
grünen soll.
O Bach, wie wird dir’s
Freude bring ... weiterlesen Das belebte BildDie schwarze Erd‘ ist
durchgebrochen
Da, dort aus weißer
Landschaft Schnee;
Ein feines Bild, wie
stahlgestochen,
Liegt vor mir, Tal und
Wald und Höh‘.
Schwarz, weiß,
i ... weiterlesen WellenlautDie Sonne sank und die
Libelle
Ist schlafen in das Laub
gegangen;
Noch sitz‘ und horch‘
ich, was die Welle
Mit ew’gem
Rauschen mag verlangen.
Wie oft mein
Herz befragt ich scho ... weiterlesen Der FremdlingDie Sonne strahlt von
Wald und Hügeln;
Dorfgänse fröhlich
tauchen, flügeln
Im Flusse dort; das
blaue Klar
Durchstreift der Tauben
weiße Schar.
Der Tag will sich zur
Heim ... weiterlesen Ländliche EinrichtungDie Uhr ruft Kukuk! von
der Wand,
Die Bibel steht am Sims zur
Hand,
Herauf zum Fenster Rosen
blühen;
Zur Kürzung vieler
Sammlermühen
Ist dicht dabei der
Bienenstand
Das Lan ... weiterlesen Fluch des SchönenDie Vergänglichkeit des
Schönen
Zeigt sich mir in diesen
Tönen.
Voltsgesang zog vor mir her!
Macht er nicht das Herz mir
schwer?
Denn wie schnell hat
ausgeklungen, ... weiterlesen Bemühte GegenwartDie Vögel lockten mich
zu Wald
Von deinem Ufer, See;
Doch
siehst du, dass ich wieder bald
An
deiner Brandung steh‘!
Die Vögel
sangen mir zu Haus
Schon manches
trau ... weiterlesen SommerlärmDie Wachtel schlägt, die
Grille
Durchschrillt die
Abendstille
Der sommerlichen
Saat,
Und, wie sich
zugewunken,
Erklagt der Gang der
Unken
Dort aus dem Teich am
Pfad.
... weiterlesen Hausarrest.Die Wiesenberge sind
durchschnitten
Von Pfaden, die zu Gast
mich bitten,
Schon lusterweckend
abzusehn,
Und wie viel leckrer zu
begehn!
Das Leiden eines trocknen
Zechers ... weiterlesen HausarrestDie Wiesenberge sind
durchschnitten
Von Pfaden, die zu Gast
mich bitten,
Schon lusterweckend
anzusehn,
Und wie viel leckrer zu
begehn!
Das Leiden eines trocknen
Zechers ... weiterlesen Die schöne OrdnungDie Wäldern lagern sich
schon braun
Entlang den sanften
Wiesenau’n,
Wo nicht mehr bunte
Blumenpracht,
Doch noch die Zeitlos‘
herbstlich lacht.
Was freut mich
heut‘ im ... weiterlesen TraulichkeitDie Ähren sind schon
traulich;
Denn wenn ich still
beschaulich
So durch die Äcker
schlendre hin,
So fassen sie mich sanft
an’s Kinn;
Auch mir ist dann fürwahr
zu Mut,
Als ... weiterlesen Die KlosterglockenDies Läuten klang vordem
für Nonnen.
Was haben sie, die Welt
gewonnen,
Die ihnen spät den
Pilgerstab
Nach der entwöhnten
Freiheit gab? –
Ein frohes
Vöglein, früh gefa ... weiterlesen Flüchtiger ReizDiese Rosen mahnen heute:
Pflück` uns heute!
Nimm das Heute froh zur Beute!
Denn du wirst schon morgen sehn
Uns vergehn
Und dabei betroffen stehn!
An den SpechtDiesen Morgen, lieber
Specht,
Riefst du mir im Walde.
Hast
du auch ein Bürgerrecht
An des Dorfes
Halde,
Dass du Abends rufst so
frisch,
Offnem Fenster nahe?
Nu ... weiterlesen Zwischen WäldernDir ruht ein eigenes
Metall,
O Kuckuck, m der Kehle!
Drum
liebt den Laut, wie Glockenschall,
Die
horchsam stille Seele.
Wie der aus
heil`ger Kirche dringt
In unsres
H ... weiterlesen Im DomeDom und Hymne!
Andachtsleute!
Wenn sie Alle stürben
heute,
Möchte‘ ich nicht der Richter
sein
Ihrer Mängel, groß und
klein.
Doch den Gottesgruß
Erbarmen
Möchte‘ ich ... weiterlesen Die ruhende WolkeDonnerwolke, die
gegrollt
Und nun ausruht glänzend
hold,
Die so abendruhig schweigt,
Sich
dem Kuckuck horchend neigt
Über
grüner Wälder Kern,
Kaum erst
angestürmt von fer ... weiterlesen Die DorfkinderDorfkinder, zwischen
Hecken
Entflieht ihr mir so
schnell.
Wer wollt‘ euch denn
erschrecken?
Blickt nicht mein Auge
hell?
Ein unnatürlich Wesen
Der
Städter euch ers ... weiterlesen Ländliche LangeweileDort am Bauernhaus vor
Wonne
Gähnt ein Kätzchen in die
Sonne!
Mehr, als zwischen
städt’schem Tande,
Tat ich’s
selbst wohl auf dem Lande;
Doch dies in
die Sonne Gähnen
... weiterlesen Die RuhestundeDort ein Haus im Sonnenschein
Zieht die grünen Läden ein.
Glücklicher Bewohner du
In des Zimmers kühler Ruh!
Denn vom Sommertag das Beste
Bleibt doch immer die Sieste.
Die drei SterbendenDort in dem Waldtal fiel
ein Schuss,
Durch den ein Wild
verbluten muss.
Die Echo-Felsen, denen
trau
Und lieb der Hirsch ist, schrieen
laut;
Auch fand ihr Weheklagen bang
In
me ... weiterlesen AlpenglühenDort in der hintern Alpen
Kern,
Dort im Tiroler Lande
fern,
Glüht hoch am Schnee das
Abendrot,
Das in der Nähe lang ist
tot
Und selbst am Säntis schon
ergraut.
Nun ich dies ... weiterlesen Die neue AnsiedlungDort lehnen neue Hütten
traut
Sich an den Wald, noch kaum
gebaut
Und Wirbeln seh` ich jungen
Rauch
Zuerst empor nach Wald und
Strauch.
Habt Dank, ihr lieben
Siedler dort, ... weiterlesen Das nahende VergnügenDort macht die Sonn` auf
Farben Halt,
Die sich, nach
unbestimmter Schau,
Zu einer weiblichen
Gestalt,
Zum Lichtbild einer schlanken
Frau,
Im Waldgang fern
zusammenfügen.
Nun ... weiterlesen Die RitterschlösserDort ob dem
Wasserbette
Ragt eine Felsenkette
Aus
Tannenwald empor,
Die noch mit Turm und
Zinnen
Nicht jedes Schloss, doch
drinnen
Die Tapfern längst
verlor.
L ... weiterlesen Der beneidete MondDort sitzt sie bei der
Kerze Licht,
Zum Nähzeug neigt sich
ihr Gesicht;
Nun geht sie schlafen
stillgemut;
Der Mond am Kammerfenster
ruht. –
Er nimmt, der gute Mond, sich
Zeit ... weiterlesen AnmahnungDort über dem
Zeitlosental
Raucht ein Kamin am
Wald.
Was ist es, das mit einemmal
So
traulich ihm entwallt?
Mir ist, als
steig‘ im Rauch heran
Die traute
Winterzeit ... weiterlesen Der BeneideteDort zieht ein ferner
Wandrer hin.
Ich wollt`, ich hätte
seinen Sinn,
In meinem Kopfe seinen
Plan
Und setzte meine Kraft daran:
Die Welt war` lachend von Gesicht
Mir abe ... weiterlesen Dorf und FeldDraußen an dem letzten
Haus
Blick‘ ich froh in’s Feld
hinaus,
Blick‘ ich froh in’s Dorf
zurück,
Wählend zwischen Beider
Glück,
Und zufrieden ganz
gesellt
Durch den ... weiterlesen Die drei FreundeDrei Freunde dort im
Schattengang
Verfolgt mein stiller
Blick schon lang.
Viel Glück euch
liebenden Genossen!
Die Rosen von des
Hages Sprossen
Begleiten euch mit
süßem hauch ... weiterlesen Die drei BurgenDrei Schlösser in
Ruinen!
Wie ward wohl zwischen
ihnen
Von Fels zu Felsen einst
verkehrt?
Hielt eine Burg die andre
wert?
Schwang Liebeshand ihr
Linnen
Hin nach der N ... weiterlesen Drescher-RhythmusDrescher-Rhythmus aus den
Scheunen
Tönt mir hinter Busch und
Zäunen.
Einfach, klingt er doch auch
so
Nicht den Klang von leerem
Stroh.
Ja, ich könnt‘ ihn lieben
lernen, ... weiterlesen Die GlücklichenDroben schwebt ein
Weihenpaar,
Wiegt sich sanft im blauen
Klar.
Ihnen ward ein freudig Los;
Doch auch mir im Gräserschoß.
Beide sehn wir, hell und munter,
Ich
hinauf und ... weiterlesen DankesschuldDu batst um nichts. Doch
einen Groschen
Dir, Bild der Armut, bot
ich dar;
Da ward dein Auge, halb
erloschen,
Vor Dank und Freude wieder
klar.
In dein Gebet mich
einzuschließ ... weiterlesen Antwort auf ihre NachschriftDu beklagtest des
Briefchens Eile,
Dass die Fehler nicht
der Feile
Bessrem Fleiß gewichen
sind.
Lass dich nur ein Andres
lehren:
zwischen schwere goldne
Ähren
Wehte fremdes ... weiterlesen VerwandlungDu bist nicht mehr das
alte Land,
Wo Farb` und Wohllaut war
verbannt,
Wie stumm und braun es vor
mir lag:
Du huldigst laut dem
Frühlingstag!
Nelebt sich deine
Scholl, o ... weiterlesen Der Landmann als FrühlingsmusikerDu blättelst auf dem
jungen Blatt,
Das dir der Lenz
gespendet hat.
Recht aus der grünenden
Natur
Greifst du dein Lob der
Maienflur.
So steh` ich hinter deinem
Glück
Mit mei ... weiterlesen Zu früheDu da, meine
Augenluft,
Zeitlos‘? – aber im
August!
Frühe, warum kommst du
schon
Und entziehst dir selbst den
Lohn,
Mich zu stimmen wehmutslind
Für
des Jahrs verlassnes ... weiterlesen An einen SchmetterlingDu drangst mit Lust und
Blütendüften,
O Schmetterling, herein
zur Stadt,
Unwissend, was dich aus den
Lüften
Des Feldes her verschagen
hat.
Du weilst an jedem
Blumenbrette,
... weiterlesen KleinmutDu Eichlein und du
Buchenbäumlein,
Klein, dünnbestielt,
zweiblättrig noch,
Wie wählet ihr ein
kleines Räumlein
Dort unter jenem
Busche doch!
Wenn ihr nun aufschießt
jug ... weiterlesen Zu belauschenDu forderst, Kukuk, ohne
Ruh`
Aufmerksamkeit für dein
Kuku!
Ist doch im Wald auch ohne
dich
Belauschenswert noch manches
Ding;
Schon lange hier umgaukeln
mich
Ein Laubfrosch ... weiterlesen MittagsschläferDu fällst auf mich aus
einer Rose
Herab im Traume, goldner
Käfer,
Und weckst aus süßem
Traumgekose
Auch mich, den zweiten
Mittagsschläfer.
Doch wohl uns beiden
Aufgeschreckten, ... weiterlesen Der gewünschte LeserDu Gesunder, sei ein
Gänger
Selbst durch Berg und Wald und
Gegend.
Selber wanderfroh, nicht
länger
Immer nur des Lesens
pflegend!
Wirst du krank, dann magst
du lesen
... weiterlesen MalerdrangDu Herde dort im
Abendlicht,
Befriedige den Durst noch
nicht!
O schlürf am grünen Ufer
immer
Aus blauem Flusse goldnen
Schimmer!
Ich muss, auch ohne
Farbenschalen
Und Pinsel ... weiterlesen UnwissenheitDu irrst hernieder, Fall
an Fall,
Mit holdem Murmeln, frischem
Schall,
Du trauter Bach, im
Überhang
Der Büsche, voller
Lebensdrang.
Wohin? wohin?
Ich weiß
es wohl in meinem ... weiterlesen Die beiden GlücklichenDu Knabe ziehst das Tal
entlang,
Hell singend, deinen
Weg;
Verborgen lausch` ich dir schon
lang
In Wald und Buchgeheg.
Der
blaue Himmel hier umfasst
Zwei
Glückliche z ... weiterlesen Der wandernde GeselleDu lachst, o Lenz, zur
Welt herein
Mit Luft und
Farbenhelle;
Doch singet nur vom
`Schätzelein`
Der wandernde
Geselle.
Als Frühling fühlt er
selber sich,
Als Welt di ... weiterlesen Dorf und Tal.Du lächelst wieder,
Dir
unbewusst,
O Dörfchen nieder
In meine
Brust.
Die roten Dächer
Aus grünem
Saum,
Des Wehres Fächer
Im
Wellenschaum!
... weiterlesen Die Nonne – I.Du Rose meiner
Einsamkeit,
Die mir ihr duftig Mitleid
weiht,
Auch du, so kerkerlich
umschlossen,
Musst hier in
Kreuzgangmauern sprossen!
Ein
zugemessner Abschnitt nur
... weiterlesen An einen Nichtleser meiner GedichteDu sagst mit Recht: genug
der Plage,
Die ich vom Wetter selber
trage.
Der plagte sich noch durch
Gedichte,
Die sich befassen immer
nur
Mit jedem Wechsel der
Natur;
Les‘ euch ... weiterlesen Natur und MenschenfleißDu schöne Erd‘, in
kurzer Frist
Verlass‘ ich deine
Auen.
Was kann mir’s frommen, ob du
bist
Gleich herrlich stets zu
schauen?
Und doch, uneigennützig
bang
Wird ... weiterlesen Der vorausfliegende FalterDu schöner, bunter
Schmetterling,
Auch Menschenglück ist
solch ein Ding,
Fliegt uns, Gefild und
Busch entlang,
Voraus auf unserm
Sommergang;
Wir lassen gern uns
leiten,
Und ... weiterlesen Beim ScheidenDu schönheitsvolles
Land,
So soll ich dich verlassen?
Den
letzten Baum am Rand
Des Tannentals
umfassen?
Das Bergschloss soll mir
nicht
Im Sonnenstrahl mehr
glänzen? ... weiterlesen Rückerinnerungen - I.Du sprachst nicht lang
vor deinem Tod:
„Ich muss euch,
fühl‘ ich wohl, verlassen.“
Doch
wir, noch minder bang, vergaßen
Voll
Hoffnung die gedrohte Not.
Die
Trennung w ... weiterlesen BergesstilleDu stiller Berg, hast
deine Freude
Gern an das Menschen Wort
und Ton.
Du trägst den Schall weit
durch die Heide
Als Gruß von deinem
liebsten Sohn.
Auch meine Stimme lass
ich steige ... weiterlesen An den OstwindDu wehst mich, frischer
Ostwind, an,
Wie aus der Menschheit
schönem Morgen,
Wo ihr die holde Zeit
verrann
Noch ohne Tadel, ohne
Sorgen.
O wehe nicht so rasch
vorbei
D ... weiterlesen Der schöne MorgenDu wölbst empor das
Himmelblau,
Wirfst hin des Duftes
Silbergrau
Und blitzest Strahlen durch
den Tau
Der morgengoldnen
Wiesenau.
Der Geist, der nichts als
Schönheit trinkt,
... weiterlesen Das ZankenDu zürnst und zankst; o
wirf mir nicht
Die Rose Wahrheit ins
Gesicht,
Die so an mir nur
niederfällt!
Dem, der sie sanft
entgegenhält,
Nehm‘ ich sie ab in
stiller Achtung
... weiterlesen Im SturmeDurch all dies
stürmische Gestöhne
Vernehm` ich
ferne Glockentöne.
Vom Winde nicht
hierhergeführt,
Hätt` all ihr Laut
mich nie berühtr.
O sanft
verschwimmendes Getöne, ... weiterlesen Der goldne MorgenDurch das Morgengold
Schallt die Glocke hold
Und zum Schneegebirg sich ballt
Leichter Wolken Duftgestalt.
Mit dem goldnen Tun vermähle
Dich, o Klang und Duft der Seele!
Die fallenden FrüchteDurch das stille Dunkel
schallen
Äpfel, die in
Zwischenräumen
Von des Weges vollen
Bäumen
In die Herbstnacht
niederfallen.
Zeit ist’s nun der
letzten Reife.
Todes ... weiterlesen Der NachenDurch des Flusses stille
Räume,
Um des Hügels
Schattenbäume
Treibt ein Vater seinen
Nachen;
Bei der kleinen Kinder
Lachen
Schöpft die Mutter aus dem
Flusse
Laues Nass; mit ... weiterlesen Geist und FerneDurch des Waldes offne
Lücken
Schauen blaue
Bergesrücken,
Kennbar kaum, aus
fernstem Duft.
Sind sie Körper? sind
sie Luft?
Dorthin träum` ich; sind
einander,
Geist ... weiterlesen HinweisungDurch die Natur nur
hinzugehn,
Sich da um Bilder
umzusehn,
Scheint euch mein Sinn allein
und Trachten:
Darauf jedoch will
niemand achten,
Daß doch durch diesen
Bilderkram
Des ... weiterlesen BetretenheitDurch grüne Wipfel floh
Ein schneller Vogel hin.
Ich horcht` ihm lange froh,
Ja, mit beglücktem Sinn.
Nun hat er, möcht` ich klagen,
Mein Glück davongetragen.
Ländliche GefühleDurch wie manches
„Guten Abend!“
Bin ich aus dem Dorf
gegangen,
Und durch Wohlgeruch, wie
labend!
Ward ich im Gefild
empfangen!
Wie hat süße
Abendkühle
Den Gerà ... weiterlesen Der WiderwärtigeDünkt euch ein Mensch
rech widerwärtig,
So seid nicht zank-
und tadelfertig;
Dankt Gott für eure
bessre Art!
Und da der Mensch durch
Widerwart
Vor euch verkürzt scheint
von oben, ... weiterlesen Von nun anEdler Toter, schönes
Haus!
Ach, nun trägt man ihn
hinaus,
Neben seinem Gut und
Garten,
Die nun andrer Pfleger
warten!
Welch ein Glück, mit Geist
genossen,
All von Stund‘ ... weiterlesen Die entlaubte EicheEiche, nach gefallnem
Laub
Zeigst du Astwerk ohne
Zahl;
Deine Laubpracht ward zum
Raub
Grimmer Zeit; du stehest
kahl.
Doch nun erst in ihrer
Blöße
Macht mich staunen deine
G ... weiterlesen Das alte GesichtEin alt Gesicht spricht
lehrend an.
Man fragt wohl still, was
hat der Mann
Jahr aus, Jahr ein
erleben müssen,
Um unser Auge so zu
grüßen,
Daß es nur zweifelnd auf
ihm weilt ... weiterlesen AnklangEin Anklang treffe nur
das Herz,
So nimmt den Weg es
himmelswärts;
Klein Glockenklang ist
aufgedrungen,
Wie hoch der Hörer sich
geschwungen.
Mein Liebesanruf will
allein: ... weiterlesen Der BerghofEin Bauerhof, statt
Ritterschlosses,
Schmückt nun des
Berges grünes Haupt,
Das statt
verwilderten Gesprosses
Des Gartens
junges Hag umlaubt.
Haus, Hof hat
hier erwünschte ... weiterlesen Geburtstagsfeier im SommerEin blauer Erntetag
erstand
Und rief die Welt zum
Fleiß;
Uns aber, deine Kinder,
mahnt
Er zu der Mutter Preis.
Er
brach uns feiertäglich an
Und müßig
rasten wir ... weiterlesen Im TalesgrundEin Blumental
herniedersteigt,
Vom Erlenbach
durchschnitten,
Von Eichenwäldern
überneigt;
Dort bin ich gerne
mitten,
Wenn hüben bald
Und drüben
bald
Bald überall d ... weiterlesen Bei der AnnäherungEin Dom aus vieler Giebel
Rauch
Ragt hochbetürmt hervor,
Und
durch des Abends stillen
Hauch
Erschallt der Glocken Chor.
Wann
grüßt sich Ohr und Auge satt
An einer
alten deu ... weiterlesen Die Insel der PoesieEin Eiland, busch- und
blütenvoll,
Wo stets das Lied der
Vögel scholl,
Erhebt sich aus dem
blauen Strom.
Ob’s wohl allmählig
aufwärts klomm,
Ein Sammelberg aus
Flusses Sand? ... weiterlesen Die LichtseiteEin einsam Wandernder —
wie oft
Bin ich es einst gewesen!
Ich Hab` gefürchtet und gehofft —
Gewußt hat es kein Wesen.
Auch
dies hat eine Seite Licht.
Man
mac ... weiterlesen Der traurige KuckuckEin einzeln trauriges
Kuku!
Durchtönt die tiefe
Wälderruh;
Die Luft ist von Gewittern
schwül,
Kein Lied beseelt mich, kein
Gefühl!
O Kuckuck nimm die Antwort
hin,
Dass ich ... weiterlesen Stille! Stille!Ein Eisvogel, blau, in
Wonne,
Mustert Fluss und
Abendsonne,
Selbst ein Prachtbild, dort
vom Zweig. –
Schau, bewundre, doch
schweig!
Herz, ein Vogel sitzt dort
still,
Der nic ... weiterlesen Der seltene KussEin Freund – es war der
Kerner,
Der Welt war er noch
ferner,
Einsam sein Aufenthalt
Auf
Welzheims weitem Wald, --
Ist einst
mit mir gegangen;
Da küsst‘ er auf
die ... weiterlesen Die bewegte LandschaftEin gar zu ruhig Schauen
Auf weite Landschaftsauen
Könnt`
endlich mich ermatten.
Drum Dank dem
Wolkenschatten,
Der schnell das Land
verdunkelt,
Daß dann es lichter
funk ... weiterlesen Die alte StadtEin jedes Tor der alten
Stadt
Ruft türmend: schau und
merk‘,
Was sie für Kunst und Sitte
hat,
Am ehrenfesten Werk!
Dazwischen
auch die Mauer spricht,
Von Türmen
s ... weiterlesen Das GlockenhausEin Kirchturm dort sich
hoch erhebt,
Aus dem Geläute
schütternd bebt.
Der Durchblick durch
das Glockenhaus
Des finstern Turmes
führt hinaus
In’s Abendrot, das hold
umringt ... weiterlesen Die FensterruineEin Kreuzstock ragt von
Stein
Hoch an der Schlossruin‘
Und
Wolken sehn herein
Ernst im
Vorüberziehn.
Der Pfeiler in der
Luft
Steht längst entfenstert
da;
De ... weiterlesen Wald und FlussEin Kuckuck ob den Wellen!
Es freut den Waldgesellen,
Dass er mit Berg und Wald
Hier an den Fluss geriet.
Sein Gruß entgegenschallt
Dem neuen Schallgebiet.
WaldfreudeEin Kukuk aus dem Wald
heraus
Hat sich genähert Dorf und
Haus;
Heut sieht er sich hier außen
um,
Doch lobt er nur sein
Wäldertum
Und ruft durch Wiesen, Tal
und Feld
Sein Wa ... weiterlesen Der ferne LautEin Lenzlaut ferne
draußen ruft;
Kaum ist er noch zu
kennen,
Kaum von der blau ergross’nen
Luft,
Kaum mehr vom Nichts zu
trennen!
Solch leis Gemisch von
Nichts und Ton ... weiterlesen SternentrostEin Rosenschimmer kämpft
im Tal
Mit vorgeschrittnem
Dunkelblau.
Blickst du hinunter noch
einmal
So harrt auf dich nur düstres
Grau.
Doch über dir in
Himmelsferne
Erglimmt a ... weiterlesen LichteszauberEin Schatten erjagte den
grünen Wald
Und dunkelt ihn, färbet
ihn ernst und kalt.
Doch sieh, schon
ruht die Sonnenflamme
Erneut auf
weißem Birkenstamme! –
Ja, girre
dort nur, wil ... weiterlesen Die blaue LuftEin Schatten wirft herab
sich kalt
Von Felsenzack‘ und
Buchenwald.
Dazwischen färbt die
Herbstzeitlosen
Der Wies‘ und
Morgenstrahl wie Rosen.
Ich bin von
Seligkeit umglänzt, ... weiterlesen VerschönerungEin Schuss gefallen
In Waldeshallen!
Der stille Genuss,
Der lärmende Schuss,
Was schweigt und was tönt,
Wird drinnen verschönt.
Der neckende BaumEin schwacher Rest der
Regennacht
Aus eines Baumes
Sonnenpracht
Hat plötzlich säuselnd
mich begossen.
Was sollen diese
Sommerpossen?
Steht unter dir, o
stiller Baum,
Nicht s ... weiterlesen Die SpätjahrssonneEin schwacher Schein der
Spätjahrssonne
Dringt durch das
Baumgezweig.
Ich bringe nicht
Begeistrungswonne.
Mit mir von Feld und
Steig,
Ich bringe nur
Entsagungsfrieden
... weiterlesen Weiter wandelndEin schwarzer Meiler
hier,
Dort weiß im Alprevier
Gebirge,
himmelklar,
Schneetragend immer
dar!
Dann wieder hält der grüne
Tann
Den Blick mir in willkommnem
Bann. ... weiterlesen Die braune WieseEin Sommerwind durchwebet
bang
Die Wiese, braun von Samen.
O
Zeit, bald wird es dir zu lang
Beim
holden Sommernamen!
Das Reich, das du
vom Frühling erbst,
Vergibst du bald
sc ... weiterlesen UnerreichbarEin stilles Uebertragen
Des Hauches der Natur
In meines
Liedes Klagen,
Ach, gönnte sie es
nur!
Was sagt das Wort, das scharfe?
Ihm fehlt der Saite Klang,
... weiterlesen Ein toter VogelEin toter Vogel! Blumen
sehn
Mild auf des Leichnams
Vergehn,
Sanftherzig ihrer Würze
Duft
Vergeugend in die
Totenluft.
Wie wenden wir entsetzt
uns ab
Von Tod, Verwesu ... weiterlesen RegenverkündigungEin Vöglein rufet:
schütt! schütt! schütt!
Den Regen
kündend. Haus und Hütt‘
Sind weit
entfernt;
Allein es lernt
Im Mai so
frohen Sinn der Geist,
Dass er auf
grünen W ... weiterlesen Am GebirgsrandeEin Waldpfad, steil und
schmal,
Entlang den Felsen lief;
Auf
Küh‘ im grünen Tal
Blickt‘ ich
hinunter tief.
Geglocke fern und
klar,
Kennbar der Gaisen Sprung, ... weiterlesen Dorf und TanneEin waldverirrter
Tannenbaum
Entwuchs des Dorfes
Grunde;
Er nimmt sich gern vom
Lebenstraum
Der Menschen stille
Kunde.
Auch er gibt Kunde Alt und
Jung
Vom Wald, vom Le ... weiterlesen BegnügungEin Wohnsitz bist du nicht der Engel,
O Welt der Mängel!
Doch Gutes unter Schlimmem finden,
Es warm empfinden,
Ist eines Menschenlebens wert.
Undankbar ist, wer mehr begehrt.
LandmannsmutEin Zwiegespräch mit
Winzern, Bauern
Hat oft mir wieder
Kraft gegeben,
Nach ihrem Vorbild
auszudauern
Und mit Vertrauen
fortzuleben.
O hielt‘ ich stets doch
an das Gute
Im ... weiterlesen Au‘geländeEine weite, blaue
See,
Nussbaumvolle
Wiesenhöh‘,
Au’gelände,
Fischerhütten,
Wellen, die an’s Ufer
schütten,
Weißer Alpen Felsenzinne
–
Komm‘ und werd‘ des Zau ... weiterlesen Wart und PflegeEinen Garten nie besaß
ich;
Doch, o Freunde, nie vergaß ich,
Daß die Welt der Garten ist,
Der
von dem zu warten ist,
Welchen Gott
der schönen Welt
Mit zum Gärtner
ha ... weiterlesen Malerischer AusblickEinen Sack um dich
geschlagen,
Braunen Schlapphut auf dem
Haupt,
Lässt du deine Ziegen
nagen,
Kauernd, vom Gestrüpp
umlaubt.
Hirtenmädchen, wie
getrost
Wehrst du ab des Her ... weiterlesen In einem KurorteEiner jugendlichen
Zimmernachbarin.
Bald mit dem
schönen Aufenthalt,
Mit dem Genuß
von Thal und Wald
Hat mir die Zeit auch
hingerafft,
Verehrte, deine
Nachbarschaft. ... weiterlesen In RegenwetterEingeregnet hat`s mich
Armen
In dies giebelreiche
Städtchen;
Müßig harr` ich; zeigt
Erbarmen,
Ihr, des Ortes liebe
Mädchen!
Ach, verschmähet ihr so
lange
Meines s ... weiterlesen Das JägerhausEinsam durch das
Berggestein
Folgt‘ ich einem gähen
Steig;
Über mir hing traut
herein
Ahorn-, Esch- und
Buchenzweig.
Wer die Höhe dort
erreicht
Auf dem holden Mü ... weiterlesen AufrichtungEinsam ist es um mich
her,
Meine Stimmung auch ist schwer,
Gleich, als war` es meine Sache,
Daß mein Denken klar sich mache,
Was als Dunkel mich umgibt
Und in`s
Herz mir ... weiterlesen Auf einsiedlerischem WegeEinsamer Anger, traulich
öde,
Wo mich des Flüsschens Buschwerk
schützt,
Frei bin ich hier von fremder
Rede,
Die meinem Herzen nicht
genützt.
Ich schau‘ unweit die
Häus ... weiterlesen Des Vogels SchattenEinst war mein Blick so
unbeschränkt,
Nun ruht er, auf den Weg
gesenkt,
Als ob ein trüber Geist ihn
banne
Auf dieses Pfades nächste
Spanne.
Sonst schwärmt‘ er mit dem
V ... weiterlesen FrühlingswirkungEmporgereckt zum
Lerchensang,
Hinabgebückt zum
Frühlingsflor,
Im Streit mit dichter
Zweige Drang,
Dann in die Aussicht
tretend vor,
Bei jedem Tun und Ruh`n
der Glieder,
Geri ... weiterlesen Die HeimkehrendenEndlich nimmt die Stadt
mich auf.
Bald zum Münster geht mein
Lauf,
Das mich immer staunen macht
Mit
des Turmes alter Pracht.
Wasserspeier
an ihm dräun,
Adler, Drache ... weiterlesen Die erreichte FerneEntfernten Landes manche
Stunden
Hat nun mein Tagmarsch
überwunden.
Was wiegt mir vor? Der
Ahnung Blau,
In dem mein Morgenblick
geschwommen?
Was mir als bunte
Abendschau
In s ... weiterlesen An die GrilleErdfarbenes Wesen, kleine
Grille,
Lass immer tönen dein
Geschrille,
Sing deine
Erdenmelodie!
Verströmt das Lied der
Nachtigallen,
So muss uns bald auch sie
gefallen;
Es stil ... weiterlesen WunschErlen, Weiden
Wehn im
Wind,
Seufzen, wie im Ton von
Leiden,
Langsam bald und bald
geschwind.
Könnt‘ ich diese Töne
haschen,
Tragen in mein stummes
Herz,
In ... weiterlesen Die WohlgerücheErwacht ist der Gerüche
Leben;
Es blühn ja Rosen, Saat und
Reben.
Nicht Blüt‘ allein, das
Welken auch
Des Heues, wird zum
Würzehauch.
In Garten, Weinberg, Gras,
Getreid‘ ... weiterlesen FrühlingswehenEs blüht das Gras, es
blühn die Träume
Und Lüfte wehn mir
zu, wie Träume.
Was mich berührt so
hold und frisch,
Ach, wie verweht es
träumerisch!
Ist es — ich
unterscheide kau ... weiterlesen WaldfrageEs freut mein schüchtern
Herz, zu lauschen
Auf dieses Waldes
kräftig Rauschen.
Das Rauschen frägt
mich bis in’s Mark:
Freund, bleibst
du freigesinnt und stark?
Von
neuem ... weiterlesen Vaterländischer AnblickEs hängt vom Stockbrett
manche Nelk‘
Herunter nach dem
Hausgebälk
Und hinterm Birnbaum
schimmert vor
Als Fensterschmuck
Levkojenflor.
Milchtöpfe liegen nach
der Schnur, ... weiterlesen StänderlingeEs ist der schwäb’sche
Ständerling
Ein aller Welt bekanntes
Ding.
Denn überall macht Jung und
Alt,
Sich kennend und begegnend,
Halt;
Man feiert beim Vorübergehn
Im
Still ... weiterlesen Suchen und FindenEs ist ein schönes
Suchen
Im Hain ergrünter Buchen:
Es
ist ein freudig Finden
Im Dufte
blüh`nder Linden,
Wenn sich die
Frühlingszeit verflicht
Dir wie von
selber zum G ... weiterlesen Das WeinlaubEs knallt der Schuss, der
Schwärmer pufft
Und nichts als
Jauchzen trägt die Luft.
Die Zeit
erlaubt nicht, still zu sein;
Wir
schneiden Trauben, keltern Wein.
Ein
Land, das ... weiterlesen Das gestörte PaarEs kosten zwei Vöglein
am Walde,
Dort, wo er heraustritt zur
Halde;
Da schritt ich voran in den
Hain
Und flog nun das Eine
waldein,
Das Andere, ach, mir zum
Graus,
Flog fern ... weiterlesen Der AllbelebendeEs lebt zu andrer Leben Speise
Der Wurm allein,
Und doch auf seine Lebensreise
Ward Lust und Pein
Auch ihm vom Schöpfer mitgegeben
Gott wird nicht fertig, zu beleben.
Vater und SohnEs mühen Vater, Sohn
Im
Tagwerk hier sich ab:
Wo, Vater, blieb
der Lohn,
Den dir das Schicksal
gab?
Du hast an Arbeit schwer
Zu
tragen schon geglaubt
Und siehs ... weiterlesen Wind und WasserfallEs möchte gern der
Wasserfall
Die weite Luft
durchrasen;
Doch ach, wie wird sein
Zornesschall
Auf frischer Tat
zerblasen!
Ergrimmt tritt er zum
Abgrund vorn,
Wohl sch ... weiterlesen BeklemmungEs ruht der Weg in tiefer
Stille;
Die Luft ist grau, kein
Wanderwille
Zeigt heute sich im dunkeln
Tal;
Der Bach nur will von seinem
Leben
In Sehnsuchtslauten Kunde
geben,
Ein ... weiterlesen Kind und GreisEs scheint der Unschuld
Glorie
Durch’s goldne
Knabenhaar.
Gott gebe, sie
durchschimmerte
Es immer sonnig
klar!
Wie froh das Kind den Greis
umhüpft
Des Silberhaare l ... weiterlesen NaturauffassungEs träum‘ ein Gott in
der Natur,
Im Menschen sei er
aufgewacht!
So freut nicht der Erwachte
nur,
Mich freut auch seiner träume
Pracht.
Bei Sonnenschein und
Himmelblau ... weiterlesen Das alte HandwerkFabrike an
Fabrike!
Vorüber, schaue Blicke!
Das
alte Handwerk hält euch fest.
Wie
seinen Hammer treffen lässt
Der
Schmied da drin, der wackre Mann!
Er
heimelt wie ein Freun ... weiterlesen In Waldesdickicht.Fasst mich ein
Furchgefühl,
O Wald, in deinem
Kühl,
Weil süßes goldnes Licht
Mir
Einsamem gebricht?
Was sagt so hehr, so
düster
Unendliches
Geflüster?
Ist ... weiterlesen Am Rand eines ErntefeldesFeldflasch‘ und Wämser
sieh abseiten,
Die Leute selbst im
Erntefeld!
So mahnt uns ein Gerät zu
Zeitn,
Ein trautes Kleid, das in der
Welt
Als Merkmal ist
zurückgeblieben
V ... weiterlesen In der WasserferneFern regen schwarze
Punkt‘ in Reih’n
Sich auf des
Wasser stillen Spiegeln.
Wie Vögel
dort des Bads sich freu’n,
Zeigt nun
ein aufgerichtet Flügeln.
Ein andrer
badet d ... weiterlesen AbendfeuerFeuerstämmchen dort und
hier
Sind im Feld zu sehn
Und
Vergnügen macht es mir,
Wie die
Räuche wehn.
Das umpflügte
Herbstgefild,
Berg und Thal und
Wald,
Grüà ... weiterlesen Morgens ausgehendFischreiher auf die
Morgenpfeife
Sind dort am Fluss umsonst
bedacht,
Indes zu meiner
Morgenreise
Hat mir Erquickung schon
gelacht.
Der Mensch, genießend nach
der Uhr,
... weiterlesen SegensduftFlachs, Wiesenklee und
Ackerbohnen,
Getreid‘ und Reben in
der Blüte!
O Land und Luft, wer kann
euch lohnen
Für all die Spenden eurer
Güte!
O Sommreland, o blaue
Luft,
Ihr ... weiterlesen An einem FreundestischeFliegt Red‘ und
Gegenrede frisch
Von teuren Menschen um
den Tisch,
So denk‘ ich wohl
dazwischen bang:
Der Tisch der Liebe
steht nicht lang.
Der Tisch des
Elternhauses, wo ... weiterlesen Das bleibende BildFluß und Mühle,
Morgenschein
Und ein holdes Enkelein,
Das vom Arm der Alten lacht
Und dem
Wanderer schon weiht
Süße
Mädchenfreundlichkeit,
Alle seyd ihr
wie gemacht, ... weiterlesen Die SpinnenwebeFlößt dir
Morgensonnenschein
Nicht die gute
Meinung ein:
Wo es dir so Wohl
gefällt,
Sey die schönste, beste
Welt?
Blick umher! gefällt dir auch
Das Geweb` am ... weiterlesen In nächtlicher StundeFrisch bläst ein
Postillon zum Trab
Der nachtumgebnen
Pferde.
Der Totengräber gräbt ein
Grab
In nächtlich tauige Erde.
Der
Wächter horch! im Städtchen ruft
Mit
f ... weiterlesen Öfters vorkommendFrisch hat mir manchesmal
gedeucht
Und lachend, was ich
aufgeschrieben,
So lang des Verses
Tinte feucht.
Doch ist es mir lebendig
blieben?
Ich fühl‘ es manchmal still
erschrocken: ... weiterlesen Der weise RatFrischrosig horcht ein
deutsches Mädchen
Von seinem Nähzeug,
seinem Rädchen
Am Fensterlein aus
altem Haus
Zum Nachtigallenlied
heraus.
Und dort der greise Turm der
Mauer ... weiterlesen Der JahrmarktFroh gebärdet sich die
Welt
In des Städtchens Runde
Und der
Lärm des Marktes gellt
Schon seit
früher Stunde.
Nach dem Jahrmarkt
geht es streng
Meines alten
Städtc ... weiterlesen Das verlorene FrühstückFrühstücken fliegt nach
kurzer Nacht
Die Hummel froh zur
Wiesenpracht.
O Himmel! Die ist
abgemäht!
Und der Verstand ihr stille
steht.
Teilnehmend hör‘ ich um und
um
Ach! ... weiterlesen Ungetrübte LustFutter- und doch sorgenleer,
Hungernd und doch ohne Weh,
Hüpft ihr Meisen vor mir her
Im besonnten festen Schnee.
Heil euch, denen Gott die Brust
So gewölbt für reine Lust!
Nächtlicher Gruß.Fülle der Geliebten
Zimmer,
Sanfter, goldner
Mondenschein,
Und mit seinem blauen
Schimmer
Sendet, Blumen ihr
hinein
Euer nächtlich süßes
Düften!
Spend` ihr, teure
Nachtig ... weiterlesen Auf der EisenbahnFür diesmal weist mein
Reiseplan
Mich in den Zwang der
Eisenbahn:
Doch Morgenduft und
Morgenthau
Erglänzen so auf weiter
Au,
Daß Schmelz und Perlenglanz und
Schein
In ... weiterlesen Zur VerständigungFür meine Dichtung war
erlesen
Ein Allgemeines, die
Natur:
Warum verließ ich ihre
Spur,
Sprach oft von mir, von meinem
Wesen?
Mein Büchlein ward dadurch
Erzähler
... weiterlesen HerbstempfindungFür wen, o Luftblau, du
dich wölbst?
Wen feierst du, Natur?
dich selbst?
Was ruht für warmes
Lichtgefunkel
Dort auf der Waldung
grünem Dunkel?
Ist es denn wirklich
Werkta ... weiterlesen Zur ErntezeitGarbenwagen ziehn
herein
Bei der Abendglocken Ton.
Bald
wird Ruh‘ im Felde sein,
Unter Dach
der Arbeit
Lohn.
Arbeit[s]lohn,
Glockenton,
Still‘
und Ruh‘ im ... weiterlesen Der BlumengartenGarten drunten an der
Mühle,
Hell von Dahlien und
bunt,
Gern durch Farben machst du
kund
Des Besitzers
Lustgefühle.
Schön und löblich!
farbreich blicke,
Was da sch ... weiterlesen Innres GenügenGedichte, sind sie
nicht
Wie kleine, gute Taten?
Ich kann
der Welt entraten
Für Tat und, für
Gedicht.
Wenn dies mir je
gelang,
Soll gleich die Welt es
wissen?
... weiterlesen In einem alten KirchenchorGeflüchtet aus des
Sommers Hitze
Zum kühlen Schoß des
Altertumes,
Auf eines Chorherrn braunem
Sitze
Dem Werk erloschnen
Bildnerruhmes,
Im Anblick glühend
bunter Scheiben,
... weiterlesen Über dem Donautalgegen Gundelsingen,
Lauingen und Dillingen
Endlose
Eb’ne, düster Blau
Den Fluss hin!
Doch fern außen schau
Mild schimmern
aus dem Wetterhimmel
Ein sonnentweißes
Turmgewi ... weiterlesen Zur VesperstundeGegrüßt zur
Feierstunde
Sei mir die alte
Stadt!
Nun macht die
Straßenrunde,
Was sich gemühet
hat.
Der Tag hat sich geneiget,
Das
Handwerk Ruhe pflegt;
Das K ... weiterlesen MittagsduftGelagert in uralter
Reihe,
Umruht vom blauen
Mittagsduft,
Wie schimmerst du mir
durch die Luft,
Gebirge, Anblick hoher
Weihe!
Wie hast entgegen du
geblauet
So manchem ... weiterlesen Das ErntelandGelbe Strecken selbst im
Blau
Duftumfloss’nen Landes!
Selbst
aus Fernen dringt die Schau
Vollen
Erntestandes!
Warum ich fort, nicht
fort
Mit der Lerche dringen ... weiterlesen In gemischter GesellschaftGelbe Wasserlilien
lachen
Aus dem Sumpf am
Waldestrauf.
Fräulein hat ein Aug‘
darauf.
Was, ihr Herrn, ist da zu
machen?
Da ist leider nichts zu
raten,
Als galant hinzuwaten ... weiterlesen WunschGeliebte, ja vom
Erdenkleid
Bist du vergeblich nicht
befreit,
Erhöht in schönre
Welten!
Wenn gliederrasch, der Erd‘
entweckt,
In Mailuft glänzet das
Insekt,
Was mag für ... weiterlesen SicherungGeranium,
Basilikum
Steht an des Bauern Sims
herum;
Vor seinem Fenster sind
Narzissen
Und Tulipanen nicht zu
missen.
So bringt er sich in
Sicherheit
Des Schönen etwas ... weiterlesen Der GartenliebhaberGern öffnete sich meine
Brust,
O Bürger, deiner
Gartenlust!
Unwissend ganz im
Baumbeschnitt,
Genöss‘ ich doch sie
gerne mit.
Du führst bei heitrem
Sonnenstand
Am ... weiterlesen Der einsame WegGerodet hat einst vieler
Hand
Den Wald, um Weg hier
durchzuschaffen;
Doch sei‘ ich
heut‘ hier unverwandt
Nur Leere mir
entgegenklaffen.
Oft bahn die Welt nur
ihre Straßen, ... weiterlesen Die StimmefrohenGesang, Gelächter,
Kinderlallen
Schallt, wo wir durch die
Gärten wallen.
Der Mai hat es im
Brauche so;
Er macht die Bien‘ im
Blütental,
Den Waldesvogel und
zumal
Den gute ... weiterlesen Die FeierstundeGesegnet sei die
Feierstunde!
Nun geht, das Pfeifchen in
dem Munde,
Der Meister auf und ab am
Strand,
Des Kindes Fragen an der
Hand.
Der Worte weniger
verlierend,
Freu ... weiterlesen GewöhnungGewohnheit, ach,
Gewohnheit nur
Durchwürzt und färbt
die Frühlingsflur
Und macht sie von
Gesängen laut,
Und ich, mit ihrer Lust
vertraut,
Komm` als ein
Schmerzentrückter wieder ... weiterlesen Gewünschter TauschGib, Schiffer,
Meeresrauschen
Zu hören mir
einmal!
Will dir dafür
vertauschen
Mein Halmenmeer im
Tal.
Im Binnenlande lassen
Sollst du
dein Herz in Ruh;
Mich s ... weiterlesen WaldendeGlattes Grün, wie kann
es trösten!
Und wie lacht der
Wiesenplan
Den von Waldespracht
Erlösten
Mit der Ruhe Grüßen
an!
Welche ersehntes Augenrasten
Nach
des Tages Wonnelas ... weiterlesen Heimkehr vom GrabeGlocken läuten, Schüler
dehnen
Leichgesänge bis zum
Grab;
Laute Schollen, leise
Tränen
Fallen auf den Sarg
hinab.
Nach bestelltem Schmerz
zurücke
Kommt der Zug sc ... weiterlesen Nach SonnenuntergangGold ward zum Rot und
Violette;
Noch küssen wir an grüner
Stätte,
Indem es oben schwärzlich
blaut
Und neues Gold aus Sternen
taut.
Sprich, Liebste, was wir
wünschen sollten, ... weiterlesen Das HanfspreitenGrasige Halden! wie
zierlich gereiht
Zeigt sich auf ihnen
des Hanfes Gespreit!
Sei mir mit Ehren
genannt,
Ordnende weibliche
Hand!
Holdestes Bild, wie die rüstige
Frau
Emsig ... weiterlesen AbendbeleuchtungGroße, blaue Glocken
leuchten
Noch zuletzt in
Feuerpracht
Abendsonnig aus der
feuchen,
Krautdurchgrünten
Erlennacht.
Schönern Abschied gibt es
nicht,
Als ihn nimmt das Sonn ... weiterlesen Glückliche StundeGroßes, tiefes
Himmelblau,
Gott und ich nur auf der
Au!
Jener still in tausend
Zeichen,
Ich in Ehrfurcht ohne gleichen
–
Wie verlebt in solchem Bunde
Sich
so selig diese St ... weiterlesen Die LiebesketteGroßmutter küsst das
Enkelein;
Wie gleichen sie sich, groß
und klein!
Die Mutter lehnt dort auch
nicht weit,
Zulächelnd und voll
Ähnlichkeit;
Natur, es bannt mich an
die Stätte ... weiterlesen VergessenheitGrünend Buschwerk, still
entlegen!
Furchtlos hier die Vögel
pflegen
Ihres Sangs im
Abendlich,
Achten froh des Fremden
nicht,
Singen auch in seine
Brust
Selbstvergessenheit u ... weiterlesen Der bemooste BaumGrünes Moos, o Baum, du
greiser,
Schmiegt sich dir um Stamm und
Reiser.
Junges Leben dich umgibt,
Den
die ganze Landschaft lieb.
Streust du
nur noch wenig Schatten,
H ... weiterlesen Die schöne NachtGute Nacht, o Mond und
Fluss!
Scheidend, weil ich endlich
muss,
Bitt‘ ich Wiese, Hain und
Garten,
Eurer Schönheit
abzuwarten;
Nächtlich schau’n an
meiner Statt
Sich an e ... weiterlesen WaldlabyrinthHa! wie rauscht es in den
Föhren,
Glüht der Wald in süßen
Tinten!
Ach! in solchen
Labyrinthen
Würde mich ein Ausweg
stören.
Sonnenschein, nicht zur
Entwirrung,
Leuchte m ... weiterlesen GrabesklängeHa! wie schüttern
Grabesklänge
Draußen
mittelalterlich!
Bis in düstre
Klostergänge,
Immer ferner ziehn sie
mich.
Händefaltend, stumm
geworden,
Lehnend an der Kre ... weiterlesen Freier GedankenlaufHab‘ ich in Schranken
mich zu halten,
Wenn ich dein Los mir
will gestalten
Als ein genuss- und
schönheitsvolles?
Wenn dir dein
ird’scher Freund, dein Mann,
Die
reinste Freude wà ... weiterlesen Das Kind im WindeHalb die Glieder
eingezogen,
Strebst du zaghaft durch
den Wind?
Alle Locken sind
entflogen
Deiner Stirne, liebes
Kind,
Bis desselben Windes
Streichen
Sie dir wirft inâ ... weiterlesen HamletHamlet! welch ein Trauerspiel!
Hamlet, eine von den Rollen,
Die im Leben, ach, so viel
Menschenherzen spielen sollen!
Wie so Manchem hat das Leben
Zu viel Handlung aufgegeben!
Die KöhlereiHarz- und Rußduft,
Bienensang,
All den Nadelwald
entlang!
Häherschrei und
Spechtgehämmer
Klingt aus süßem
Waldgedämmer.
Bald wie sonnig grünt
das Moos,
Bald wie ... weiterlesen Bei der Rückkehr in ein gastliches HausHat die Trist mich lang
erfreut
Und des Walds einsame
Muße,
Ach, so wird der Wunsch
erneut
Nach der Augen
Liebesgruße,
Der an trautem
Freundestisch
Mich erwartet doppelt
fri ... weiterlesen Das KindervolkHemdig, Kindlein, oder nackt,
Von nichts Engendemgeplackt,
Scherzt ihr mir in Dorf und Flur
Seliger die Lenznatur.
Liebes Kindervolk vom Land,
Komm und reiche mir die Hand!
HerbstgangHerbst, in Farben
mannigfalt,
Mit dir streif ich durch
den Wald!
Mein Gefühl ist auch nicht
frei
Von der Farbenmengerei,
Welcher
Beides, Welt und Grün,
Tod und Leben,
g ... weiterlesen FrühlingspflichtHerz, was sollst du tun
und lassen
Dieses Frühlingsglück zu
fassen?
Nur die Sorgen sollst du
meiden,
Doch der Freuden Andrang
leiden,
Von den blütenvollen
Tagen
Jede Schmei ... weiterlesen NachempfindungHeuschrecken springen
durch die Wiese
Und zeigen, wie die
Zeit verfließe,
Ein Uhrwerk, das nicht
stille steht,
Ein sichtbar Hüpfen der
Sekunden,
Auch von der Zeitlos‘ still
empfu ... weiterlesen Stille BewegungHeuschrecken, wie sie
zahllos springen,
Und welche Schaar
von Schmetterlingen!
Wie kreuzt in
jenen und in diesen
Sich stilles Leben
in den Wiesen!
Das Leben der Natur
wird still; ... weiterlesen SommerausblickHeut‘ dient zur
Augenweide
Der Wind mir im
Getreide.
Es wogt und schwanket um mich
her
Das Korn, ein trocknet, stummes
Meer.
Hier sinkt, dort hebt es sich
vom Fall;
... weiterlesen BaumesknarrenHeut‘ im Walde welches Knarren
Alter Tannen?
Wind, von wannen
Lässt du schlimme Botschaft schnarren?
Bang‘ ich doch, wie angesteckt,
Was noch werde ausgeheckt?
Im EinschlummernHier am Bächlein im
Gehölz
Kühlt die Hummel sich den
Pelz;
Denn die Blumen, bunt und
weiß,
Glühten draußen
sommerheiß.
Welch ein schattig
Trinkgemach
Beut dies ... weiterlesen ZurückgezogenheitHier auf verschwiegner
Sorgenflucht,
Im Grund geheimer
Waldesschlucht,
Erspäh` ich von der
Oberwelt
Nichts, was mir in die Augen
fällt,
Als Buchen, die dort
sonnengrün
Viel ... weiterlesen WarnungHier ist
Waldverborgenheit
Und das letzte Licht
der Schlucht
Hat ergriffen scheue
Flucht,
Ließ mich stehn in innrem
Streit.
Scheidend warnt es: laß es
seyn!
Dringe nicht in ... weiterlesen BetrachtungHier zur Linken rauscht
der Bach,
Und hier recht, noch heute
wach,
Ragt die alte Wart`
empor,
Streben kühne Trümmer
vor.
Hochumschlossnes
Tannental,
Zeit auf Zeiten ... weiterlesen Nachts in einem BergschlosseHinstarben Ritter und
Gesind;
Es klagt der Schuhu, stöhnt
der Wind
Durch diese ausgestorbnen
Mauern,
Im Einklang mit der Vorzeit
Schauern.
Der Schuhu flog vom Fels
herzu, ... weiterlesen Trügender ScheinHinter der entlaubten
Buche
Steigt der Vollmond rot
heran,
Gleich als ob auf seiner
Bahn
Er zur Glut sich Reiser
suche.
Könnt‘ ich mir die Finger
halten
An die Glut ... weiterlesen Die goldene FreiheitHinträumen ob dem Lied,
dem holden,
Die Abendwölkchen rot und
golden,
Das du, o Drossel, vom
Geäst
Des höchsten Wipfels schallen
lässt.
In Lüften nur und
Baumeskronen
Ma ... weiterlesen BeispielHoch sind es in
Begeisterung,
Dann tut es mi dem
Weibchen jung,
Verfolg es in die
Ackerbohnen.
Im Himmel und auf Erden
wohnen,
Wie’s Lerchlein tut, mit
ganzem Sinn,
Nimm es ... weiterlesen Der wilde BirnbaumHolzbirnen trägt ein
alter Baum,
Der sich erhebt am
Waldessaum,
Ein Luftsitz für des
Forstes Raben,
Die oft das laute Wort
hier haben.
Gar gern‘ ich dran
vorübergeh‘,
O ... weiterlesen FreudenresteHorch! noch Winters geht
im Schwang
Bunter Meisen kurzer
Sang,
Und noch grün geblieben
fast
Nach dem Bach ein
Brombeerast.
Purpurfarbne
Rosenfrucht
Wiegt noch ihre le ... weiterlesen In EinsamkeitHorch! was war’s? –
ich lief so weit,
Froh zu sein der
Einsamkeit. –
War’s Jemand, der
Stimme gab? –
Eicheln raschelten
herab.
Nur getrost! Kein menschlich
Wort ... weiterlesen Frost und FreudeHüpfst du vor Frost, vor
Munterkeit,
O Rabe, vor mir durch den
Schnee?
Auch mit entlüpfen Fuß und
Zeh
Gar leicht sich in des Frostes
Zeit.
Ich weiß nicht, ob sie durch das
Feld ... weiterlesen SonntagspauseHörst du dort den
Betgesang,
Heilig eins mit
Orgelklang?
Tauben, sonst so
flügelwach,
Sonnen sich am nahen
Dach,
Gleich als beteten sie
mit.
Hemm‘ auch du den
Weiterschrit ... weiterlesen Stille ErwartungIch bin ein Rätsel
selber mir;
Doch einsam wandelnd,
folg‘ ich dir,
Du herrlich ruhende
Natur!
Auch du bist wohl dir
rätselhaft,
Doch, wie dies keine Sorge
schafft
Dir, de ... weiterlesen Der versäumte BriefIch bin zum Freund
gekommen:
Doch wünscht` ich fast es
nicht,
Denn minder kann mir frommen,
Was er zu flüchtig spricht.
War`
ich zu Haus geblieben,
So schrieb
er ... weiterlesen VeränderungIch blick‘ heraus in
die Natur
Aus meines Hauses
Glück;
Sein ruhig Licht floss auf die
Flur,
Floss auf die Welt zurück.
Da
war die Luft erst himmelblau
Und frisch
... weiterlesen Die zwei FarbenIch denk‘ an Lieb‘
und Kosen
Beim Rot der
Frühlingsrosen,
Und bei des Flachses
Bläue
An Hauswirtschaft und
Treue.
Sie so beisammen hier zu
sehn,
Macht, dass ich freundli ... weiterlesen BetroffenheitIch feh`s und bin darob
erschrocken:
Ringsum mit Weißen
Blütenfiocken
Ist schon bestreut der
ganze Weg;
Obschon man noch auf Weg
und Steg
Sich um das Eine nur bemüht.
... weiterlesen BedenkenIch gehe immer noch
Und
frage oft mich doch:
Nach was denn geht
mein Gang?
Da wird mir`s manchmal
bang;
Denn immer noch aus jeder
Ecke
Verhöhnen mich verschiedne
Zwecke, ... weiterlesen Auf ein paar NachtverseIch habe diese lange
Nacht
Gar viel gewacht.
Die alte
Freundin Poesie
Trug aber Mitleid;
denn, ach sieh!
Ein Sträußlein Verse
legt sie frisch
Am Krankenbett mir auf
den Tisc ... weiterlesen PersönlichkeitIch lebe, zur Person
gestaltet;
Doch Er, der segnend für
mich waltet,
Soll Gott Person nicht
heißen können.
Die unsre Zeit ihm
nicht will gönnen?
In’s Weltenall
soll er zerflie ... weiterlesen LiebhabereiIch liebe sehr die
reinste Luft;
Doch alter
Bibliothekenduft,
Verschwistert mit der
Vorzeit Kunst,
Dann eines düstern
Kreuzgangs Moder,
An alten Glauben
mahnend, oder
Ein sum ... weiterlesen Das StübchenIch lobte nur die freie
Flur,
Vergäße, Stübchen, dich?
Und
wie gespiegelt die Natur
In deinen
Fenstern sich?
Und wie an deiner
Deck` ein Tanz
Still funkelnd sich
en ... weiterlesen Die WirtshäuserIch merke, dass als
Schilder
Statt der gewohnten
Bilder
Der Wirte bloße Namen
Bald in
die Mode kamen.
Doch, dieser Sitte
Tadler,
Vermiss‘ ich Löwen,
Adler,
Lamm, Oc ... weiterlesen Das gegenwärtige SchöneIch müsste Ewigkeiten
haben,
An allem Schönen mich zu
laben.
Was nützte alles
Herzverlangen
Auch Schönem, welches
untergangen?
Nach Schönem, welches mir
entrückt,
Entfer ... weiterlesen WahrnehmungIch nahe, Liebste, dir
mir Scheu
Aus meinem tiefen Weh;
Im
Himmel, ewig hehr und neu,
Umfängt
dich heil’ge Näh‘.
Dein Geist,
die nahe Gotteswelt,
Wie ziehen sie
... weiterlesen MitklangIch sag‘ es ohne Röte:
Mir fehlt die Dichterflöte.
Doch Eines hat mir bereitet
Natur: mein Herz besaitet
Zum Mitklang, wenn den Strauch
Durchspielt ein Windeshauch.
Tue desgleichen!Ich schlummert‘ im
Grase;
Herauf mir zur Nase
Ragt‘
eine der duftigsten
Blumen am
lustigsten,
Schattigsten Ort.
Wie
haucht‘ ich in fröhlichen
Träumen
den selige ... weiterlesen Bitte an SieIch schreibe Lieder dir
hinüber
Als Briefe nach der schönern
Welt.
Mein Wandel ist ein gar zu
trüber,
Wenn mir das Wort mit dir
entfällt.
Du kannst, ich weiß ja,
nichts ... weiterlesen Verhalten zur NaturIch sehe täglich die
Natur.
Doch an beglücktem Tage
nur
Wirft sie von ihrem holden
Seyn
In`s Herz mir einen
Wiederschein.
Wer sie besieht mit
Herzensöde,
Dem bleibt sie stu ... weiterlesen In der WildnisIch und das
Abendsonnenlicht
Sind still hier
eingekehrt.
Entlegner Wildnis
Angesicht
Zu schau`n, ist uns
beschert.
Kaum werden wir des Sehens
satt,
Wir zögern, still ... weiterlesen Die WeggenossenIch ziehe freundlich
meine Straße;
Wie unbekümmert ist
mein Schritt!
Indes vielleicht in
bitterm Hasse
Zieht meine Zukunft
feindlich mit.
Ich singe frohe
Wanderlieder; ... weiterlesen Die müden VögelIhr müden Vögel flieget
husch
Vor mir; o bleibt im
Erlenbusch;
So schön ist hier zu
bleiben!
Der Flimmerschein der
Scheiben
Erstarb am Wiesendörfchen
dort;
Die Nacht brich ... weiterlesen AbschreckungIhr strafet scharf und
hart,
Ja selber mit dem Tod.
Lasst
sehn, was diese Art
Euch für Erfolge
bot!
Glücksspiel gefällt dem
Geiz
In mancher
Menschenbrust;
Dà ... weiterlesen Ein Anblick unserer TageIhr Türme habt, ihr
ernsten Mauern,
Jahrhunderte den Fluss
erblickt.
Ich seh‘ mich schmerzlichem
Bedauern,
Zu welchem Werke man sich
schickt.
Zerstörung droht. Es wird
en ... weiterlesen Ich und unser EchoIhr wisset, wie wir
jedesmal
Durchrufen unser
Echothal.
Heut ließt ihr mich
verlassen gehn;
Doch blieb ich bei dem
Echo stehn,
Kam aber mit ihm
überein
In Schweigen und in T ... weiterlesen Nach dem AbschiedIm Abschied wird die
Lieb` erst Liebe.
Wenn Brust an Brust
so ruhen bliebe,
Wie sie sich an
einander preßt,
Wo Scheidende sich
halten fest: —
Es wäre aller Himmel
Glück!
... weiterlesen WiderstandIm Bache Forellen,
Im
Busche Libellen
Sind beide
geschäftig
Und drehe sich
kräftig
Entgegen den Wellen,
Den
Lüftchen, den schnellen,
Frohsinnig
und scherzend,
... weiterlesen Bei Eröffnung des LiederheftesIm Feld, zufällig
eingepresst
In’s Heft, auf eines
Liedes Schrift,
Die ich entworfen mit
dem Stift,
Schläft hier ein Mückchen,
still und fest.
Die Sonnenluft ihm
Leben gab, ... weiterlesen NaturstilleIm Gang von
Hagebuchen,
Von Eichen überragt,
Will
ich die Stille suchen,
Von deren Glück
man sagt.
Wohl schläft in
Waldeslauben,
Im lauten
Gurruku
Versteckte ... weiterlesen WaldfriedeIm Kreis von Wald und
Binsen
Bedeckt mit Wasserlinsen,
Wie
ruht der kleine See!
Zu den geheimnsten
Stellen,
Umgaukelt von Libellen,
Tritt
hier ein badend Reh.
O ... weiterlesen Der willkommene RegenIm Regendufte
hingestreut,
Manch Dörfchen nah und
fern mich freut.
Sie sind jetzt alle
regenfroh;
Es regnet Heu und Frucht und
Stroh.
Dies hält auch mich Umgoßnen
wacker,
O ... weiterlesen Die Bestattung im SommerIm Sommer zur
Beerdigung
Des Freunds war ich
gegangen.
Wo blieben da
Begeisterung
Für’s Jenseits und
Verlangen?
Die Erdenschönheit war zu
groß
Und herb schien mir ... weiterlesen Unweit Mühlheim an der DonauIm Wald hier eine Kirche,
schau!
Doch wie der ausgedehnte
Bau,
So wild zertrümmert,
Mein Herz
bekümmert!
Noch ist hier Vogelsang
nicht stumm;
Doch nicht mehr soll
di ... weiterlesen Immer langsam!Immer langsam, liebe
Schnecke!
Hoch die Augen fühlend
recke!
Wohl dir, Kind des
Blumentaus:
Durch des Grases Glanz und
Düfte
Auszufühlen in die
Lüfte,
Gilt auch dir für S ... weiterlesen AusbruchIn aufrührischem
Gewimmel,
Das auf einmal droben haust,
Hängm nieder dort vom Himmel
Schwarze Wolken, wild
zerzaust.
Könnten Wünsche Frieden
stiften,
Wünscht` ... weiterlesen Das ferne WortIn der Kirche
Segensort
Sind sie jetzt erbaut vom
Wort.
Dass der Lehrer schon es
spende,
Zeigt des Ferngeläutes
Ende.
Einsam von dem Wald
umwürzt,
Seh‘ ich mich um ... weiterlesen Der HohlwegIn einem Hohlweg wandl‘
ich hin
Und jede Umsicht fehlt
darin;
Doch eine Lerch‘ in blauer
Luft
Ob meinem Haupt
herunterruft,
Dass droben goldnes
Saatenfeld
Auflache nach de ... weiterlesen Die einsame BurgIn einen Winkel wie
verkrochen
Liegt manche deutsche Burg,
gebrochen,
Und steht noch manche unter
Dach
In Waldgewind, am
Felsenbach.
Hier trauert so ein
herverlornes,
... weiterlesen WohlgefallenIn ew’ger Unruh‘,
einst, wie jetzt,
Rinnt hin der blaue
Fluss;
Das Waldgebirg in Ruhe
setzt
Auf’s stille Tal den Fuß,
Und
beiden lächl‘ ich innig zu,
Ein
Freund von ... weiterlesen VorzugIn ferne Höh‘
emporgestiegen
Ist jener Berge
Blau;
Doch Einer will vor allen
siegen
In unumschränkter Schau.
Er
ruht als Gipfel über allen,
Zuvor- und
nachbesonnt ... weiterlesen AbendfeierIn grünen
Bergesgipfeln
Auf eine Welt von
Wipfeln,
Fern, fern hinauszusehn,
Bis
alle Glorienscheine
Der abendgoldnen
Haine
In blaue Nacht vergehn,
Dies
gibt mir Priest ... weiterlesen MitgefühlIn kaltem Armutschatten
wandern,
Tut weh, wenn man erblickt den
Andern
Froh in des Reichtums
Sonnenschein.
Man frägt sich: „Muss
es denn so sein?
Des Andern Sonne,
streifet sie ... weiterlesen Nach verschwundenem NebelIn Nebel lag der ganze
See;
Doch schnell entwich das graue
Weh.
Die Wasser wieder farbig blühn
Und Alpenhörner drüber glühn. —
Daß so doch alles Nebelhafte
Einst
à ... weiterlesen Die RosenheckeIn stolzer Gärten
Rosenhagen
Kann ich mich kalt
vorübertragen;
Doch nimmt die
Rosenheck‘ in Arm
Des Landmann
Wiesensiedelei,
So schlägt das Herz
mir liebewarm,
Die Schrit ... weiterlesen Reine LustIn wie reiner
Daseinslust
Schwebt ihr euren
Tanz!
Mückchen, tut ihr’s
unbewusst
Oder fühlt euch
ganz?
Tierchen, ist ein
Daseinsglück
Für das Lied zu
klein, ... weiterlesen Bittre Lust.Irrend durch des Waldes
Pfade,
An des Baches
Felsgestade,
Find` und such` ich kein
Geleit.
Selbst nicht Lichtestrahlen
dringen,
Wo sich Äste nicht
verschlingen,
Zu mir in die ... weiterlesen Der geförderte FußwandererIst bis dorthin zu jenem
Stein
Mein Wanderschritt gedrungen,
So
ist voran, nicht allzuklein,
Ein
Fortschritt mir gelungen.
Von jenem
Stein an setz‘ ich dann
Ein
ähn ... weiterlesen ErfüllungIst dies der Hoffnung
junges Grün,
Wo Blumen aller Enden
blühn?
Bei aufgeschlossnen
Blütensternen
Soll ich nun erst zu
hoffen lernen?
Ach! dies ist mehr,
als Hoffnungsglan ... weiterlesen EntzückenIst nicht genug des
Himmels Pracht
Auf dieses Wassers
klarem Spiegel?
Der Alpen milderhabne
Macht
Im Duftgebiete der
Uferhügel?
Bedarf’s noch ferner
Glockenhalle,
Dass Augâ ... weiterlesen ÄnderungJa, es waren schöne
Zeiten,
Als es in des Landes
Weiten
Ging an`s Pflügen,
Wälderlichten,
Häuserbauen,
Turmerrichten.
Die Natur, ein wilder
Traum,
Gab dem Menschenglücke ... weiterlesen Beweglichkeit.Ja, sprosst` ich wie ein
Baum
Im stillen Waldesraum,
Wie
wurzelt` ich so gerne,
Uneingedenk der
Ferne.
Ich triebe Blatt und
Blüten
Und würd` in Freude
hüten
Den ange ... weiterlesen Der PfarrhausgartenJe länger blühn, Je
lieber hier
Im ländlich trauten
Pfarrhausgarten,
Auch duftverbreitende
Gelbveilchen,
Und Apfelbäumchen im
Spalier.
Schon sitz‘ ich da ein
ganzes Weilchen; ... weiterlesen Immer nochJüngst Hab` ich eine
Hand gedrückt,
Die ich schon einst in
meiner hatte,
Und war die Lieb` auch
eine matte,
Die mir dabei im Herzen
zückt`;
So war doch die Erinnerung
... weiterlesen SonnenregenKann auch ein Herz
gleichgültig seyn
Für Regen bei der
Sonne Schein?
Das meinige muß Liebe
hegen
Für Saatengrün im Sonnenregen!
O strahlendes Zusammenblühn
In
süß ... weiterlesen Beim GlockenklangKann sein, dass dich die
Andacht reut,
Wenn du zergliederst das
Geläut,
Weil, was dir sonst das Herz
bezwungen,
Nur tönendem Metall
entsprungen.
Doch denke, diese Töne
sch ... weiterlesen Die KartoffelnKartoffeln stehen auf dem
Tisch;
Ihr Kinder wählt und schälet
frisch!
Es fordert des Genusses
Kürze,
Dass man zuerst durch Wahl ihn
würze
Und dass man habe, nächst dem
Wählen, ... weiterlesen Kuckuck und EichhornKaum kann ein Blick den
Kuckuck haschen,
Der neckend durch die
Wipfel schwebt.
Dagegen ließ sich
überraschen
Das Eichhorn, das dort
lauschend klebt,
Bis es den Fremdling
satt betra ... weiterlesen Der NovembertagKaum scheint noch
grüngelb eine Weide
Da, dort in kargem
Blätterkleide
Aus dieses Tags
Novembergrau;
Dort recht schon eine
arme Frau
Ein Bündel dürres Laub
zusammen;
Matt ... weiterlesen Die KnabenKnaben froh auf Schlitten
schießet
Den beschneiten Rain
herunter!
Eh‘ noch kurze Zeit
verfließet,
Ist der Schnee den Bach
hinunter.
Doch, was kümmert’s
euch? dieselben ... weiterlesen FrühlingsregisterKnabenkraut, gefleckt und
hell,
Fleisch- und Schmalzblum‘,
Küchenschell‘,
Erdrauch, ach, wie
zart und fein,
Steinrech und
Waldmeisterlein,
Löwenmaul, gelb, rot
und weiß, ... weiterlesen Die blumenlose ZeitKornnelken schon und
Ackerschnallen
War das Gefilde
heimgefallen;
Bald war die Zeitlos‘
an der Reih‘
Und dann das Blumenreich
vorbei.
Nun, Jahrszeit, nach des
Himmels Lose
... weiterlesen NamensunglückKrähwinkel (dort im
hintern Amt),
So rein idyllisch
anzusehn,
Durch die Komödie
verdammt,
Als Klatschnest durch die
Zeit zu gehn!
Wie ging es, süßes
Dörfchen, zu?
Wie üb ... weiterlesen Die UferwüsteKräuterwildniß,
Baldrian,
Seifenkraut, Resed` und
Dill,
An`s Vergangne mahnt ihr still!
Was des Flusses Wuth gethan,
Der
zerstört des Landmanns Mühen,
Zeigt
mir euer ... weiterlesen Das tote FeldhuhnKörner finden tief im
Schnee
Für des Hungers scharfes Weh,
Thierchen, war für dich zu schwer.
Ach, da trat ein Jäger her,
Nahm
dein Leben sich aufs Korn,
Stillte
dein ... weiterlesen Der LebemannLas dich doch dem
Lebemann,
Nie, o Leben, traurig
an!
Düstre Leute traun dir
nicht,
Selbst, wenn Hoffnung für dich
spricht.
Nur der Lebemann, der
Gute,
Gibt sich dir mit Kin ... weiterlesen Wanderers Regenlied.Lass schütten, als
sinke
Der Himmel herein!
Kein Regen
kann löschen,
Der Lieblichen
Schein!
Es zaubert aus Tropfen
Und
Tränen ihr Bild
Den farbigen
Bogen ... weiterlesen MittagsLaub und Schatten, deckt
mich hold!
Senget, warme
Mittagsstrahlen!
Lasst im Grünen hier
mich zahlen
Der Natur den
Schlummersold,
Den sie lange schon
gewollt! --
Ach, was war ... weiterlesen OhneruhLaubschatten hier und
Sonnenschein
Umtanzen froh mich im
Verein,
Von holdem Windhauch
aufgeweht,
Der schaukelnd auf- und
niedergeht,
Ein angenehmes Ohneruh,
Dem ich in Ru ... weiterlesen BeruhigungLaut hör` ich lachen,
höre scherzen,
Mit Heller Stimme,
nicht zu ferne.
Mein Trübsinn
widerstrebte gerne,
Die Welt ist ihm
zu voll von Schmerzen.
Er meint, die
Luft sey ... weiterlesen Der Murtner SeeLeb wohl, du silbernster
der Seen,
Von deines sanften Vuillys
Reben,
Vom mildesten Geländ umgeben!
Du siehst mich ungern von dir
gehn.
Wo ehmals stand das Beinerhaus,
... weiterlesen HaltungLebe, Mensch, dem
Augenblick!
Leb` ihm, doch mit innrer
Kraft,
Daß nicht Glück, nicht
Mißgeschick
Edler Haltung dich
entrafft! —
Leben für ein ew`ges
Leben,
Wird auc ... weiterlesen Das FormenjochLebt nicht die Seele doch
Sehr unterm Formenjoch?
Im Enkel noch Gewalt
Übt seines Ahns Gestalt,
Der, von dem Jungen ungekannt,
In ihm sein Bild und Wesen bannt.
Beim AufstehenLeh wohl! Du lieber
Schatten hast
Mit trauter Kühlung mich
erfrischt!
Wenn ich dir danke süße
Rast,
So bleibt mein Dank so
unverwischt,
Dass er noch immer, immer
währt,
We ... weiterlesen An die LibelleLibelle, Jungfrau ohne
Tadel,
Die das metallne Blau der
Nadel
Am Bachgebüsche heftet an,
Was
Wunder, dass dein Tun der Freude,
Den
Mai zu schmücken mit Geschmeide,
Am
jungen ... weiterlesen In einem PfarrhauseLiebes dörfliches
Geläute,
Ost vom nahen Turm
gehört,
Gast im Dorfe, bin ich
heute
Neu im Pfarrhaus
eingekehrt.
Du versetzest mich mit
Schmerzen
Heut‘ in künft†... weiterlesen Aus StuttgartLinquenda. Diese Inschrift hat
Ein Haus in Schwabens erster Stadt.
Ach! welche Mahnung liegt im Worte
Horazens über jener Pforte! *
* Horat. Carm. L. 2. O. 14.
An meine FreundeLudwig Uhland und
Justinius Kerner.
Man sagt uns viel
von Amors Pfeilen
Und Mancher hat ihr
Werk zu heilen;
Doch auch die
Freundschaft kann uns drängen,
Das
Herz uns schwell ... weiterlesen Zug und HaltLuft’ge Bäume
beiderseits
Stehn am Uferwege;
Stolze
Türme sein bereits
Aus dem
Buschgehege;
Wenn sie fern zur Stadt
mit locken,
Macht der schöne Weg mich
stocken
U ... weiterlesen WunscherfüllungLängst von Wellen unterwaschen,
Alter Eschenbaum,
Wirst du endlich doch erhaschen
Deines Lebens Traum.
Wo sich längst dein Bild getränkt,
Siehst du liebend dich versenkt!
In nächtlicher EinsamkeitMacht mich zu des
Schreckens Raub
Nacht und Wind im
Espenlaub?
Plötzlich laut aufschreiend
haben
Die von mir geweckten
Raben
Durch den Aufruf wild und
fremd
Mir des Blutes La ... weiterlesen Die PfarrtochterMag sich ein Park nach
Englands Weise
In Baum- und Wegpartien
verwickeln;
Hier freun mich
schnurgerade Gleise
Durch Buchsrabatten
und Aurikeln.
Da ist verzichtet auf
Ideen; ... weiterlesen Die FelsenwandMag sich um diese
Felsenwand
Bald stürmisch wolkiges
Gewand,
Bald warmer Sonnenschimmer
legen,
Sie steht in Ruh der Zeit
entgegen
Und zeuget hoch und fest und
stet
Seit je vo ... weiterlesen Der alte DichterMaienwies` und Maienwald
Waren einst mein Aufenthalt;
Doch die alten Leute sterben
Und der Dichtkunst junge Erben
Haben Anderes zu thun,
Als in Wies` und Wald zu ruhn.
Die LebenskunstMan frägt: an dieser
Erdenstätte
Soll tch den Lebensrest
vollbringen?
Vielleicht an einer
andern hätte
Mein Werk des Lebens
mehr Gelingen?
Doch, Schicksal, zeige
dich d ... weiterlesen Der BlumenrandManch bunter
Blumenknaul,
Gelblöwenmaul,
Ein Trupp
Vergissmeinnicht
In blauem Licht,
Dann
zwischen grünem
Reis
Maiglockenweiß,
Bachnelken-Amarant
Umblühn
den ... weiterlesen Unbestand der EmpfindungManchmal tritt aus seiner
Hülle
Gott mit seiner Liebesfülle.
Doch Gewölk ist neu im Kommen,
Reiner Blick aufs neu benommen,
Neu
verwaist ist unser Thun.
Vater, Gott,
w ... weiterlesen BesänftigungMann mit finstrer
Ernstesstirn`,
O gestatte mir die
Frage:
Ob erlittnes Leid dein Hirn,
Ob
begangnes dich plage?
Dass du keinem
ganz entrannst,
Lag in deinem
Menschenl ... weiterlesen Die GewölkeMasse Wolken ob den
Wäldern,
Nasse Pfad in Tahl und
Feldern,
Alles üppig
somerlich!
Üppig traurig bin auch
ich;
Hängt doch ach ob meinem
Volke
Schwarze, schwere
Unglücksw ... weiterlesen BetrachtendMehr als der Augen heller
Tag
Hält ihr vertiefter
Niederschlag
Oft den Betrachter
festgebannt.
Die Seel` ist dann in
Gottes Hand
Still häuslich wieder
eingekehrt,
Nach allem ... weiterlesen EpilogMein Leben liegt in
diesen Versen.
Wohl liegt’s darin in
guter Rast.
Ein jeder trägt auf seinen
Fersen
Sich selten gern mit fremder
Last. –
So schrieb‘ ich denn in Tag
hinein? ... weiterlesen Nach langem LebenMein Los ist, viel zu
überleben,
Und, werd‘ ich einst
vorüberschweben,
So sei der Rückblick
mir gepriesen
Auf’s Schöne, was mir
Gott gewiesen!
Ist dann vorbei der
Deutschen S ... weiterlesen NaturanschauungMir ist das Schauen der
Natur
Ein unaufhörlich Staunen
nur,
Das Blume, Quell und Wolke
frägt,
Woher sie Art und Leben
trägt?
Von Gott! von Gott! doch wer
ist Gott?
... weiterlesen BedauernMir zum wahren Engel
würdest du,
Störte nicht ein Zug mich
in der Ruh,
Der aus deinem
Unschuldsangesicht,
Knabe, mir von
deinem Vater spricht!
Die Besorgnis
raunt darum mir ... weiterlesen Am Sonntagmorgen auf einem Berge!Misston aus des
Kirchleins Enge
Triffst wohl dort im
Tal mein Ohr;
Doch es schallen die
Gesänge
Wohllautsvoll zur Höh`
empor.
Auf kristallner Lüfte
Leiter
Steigen sie verkl ... weiterlesen AugenwehMit Augenweh
Durch Sonn‘ und Schnee
Der Landschaft schreit‘ ich fröhlich hin!
Es hat der Blick
Nicht das Geschick,
Den Glanz zu fassen, wie der Sinn.
Der WartendeMit deinem Schrei voll
Lebenslust
Aus straffer, bunter
Federbrust
Vertreibst du, Hahn, ein
gutes Teil
Von meines Wartens langer
Weil!
Und wenn du deiner Henne
lockst,
... weiterlesen GegendeindruckMit manchem Turm, als
lichtem Punkt,
Das grünende Gelände
prunkt,
Doch Seufzer schatten drüber
her:
Das Land ist meiner Lieben
leer;
Verstorben sind sie,
weggezogen,
Des La ... weiterlesen An Eduard MörikeMit meinen
Gedichten
Ob dir es ungesehen
bliebe,
Mein Auge blickt dir
Gegenliebe,
Dem Dichter, Spender
süßer Lieder.
Auch blicke ich nicht
schüchtern nieder,
Entgeg ... weiterlesen Ohne UnterschiedMit Recht ist dir zur
Überlast
Der freche
Waldinsektenschwarm;
Der Anspruch, den
du draußen hast,
Macht diesem Volke
keinen Harm.
Durchbrennt es selbst
doch – zürne nur! ... weiterlesen Die NachteuleMit silbern monderhellten
Flügeln
Fliegt schweigend zwischen
Wald und Hügeln
Vor meinem Haupt die
Eule hin.
Warum nicht schwirrt dein
Nachtruf heute?
So trauernd schiffest
du nach ... weiterlesen Der neue SchmuckMit Sommerfäden zu
umstricken
Sucht sich das weite
Herbstgebild
Und lächelt dann der
Freude Blicken
Ein sonnig zartes
Glanzgebild.
Der Schönen gleich
kannst du nicht enden ... weiterlesen Der VergesseneMit vollem recht
Der
Städter Geschlecht,
Die Welt mich
vergisst.
Denn Dorf und Hain
Und
blumiger Rain,
Ihr Freundlichen,
wisst,
Wie ganz im Scherz
Und Ernst
nur ... weiterlesen In den MittagsstundenMittag ist es auf dem
See;
Kaum ein Fisch hüpft in die
Höh‘,
Kaum ein Lüftchen rauscht im
Rohr.
Dank dem Glück, das mich
erkor,
Euer wärmstes
Liebetauschen,
See und Him ... weiterlesen Die FalterstundeMittag kam, die
Falterstunde,
Die ich gern mag
verbringen
Mit des Waldes
Schmetterlingen,
Lauschend stiller
Sonnenkunde.
Du nur kennst dann die
Gefühle,
Wie ich für ... weiterlesen Der Dinge LaufMuntre Fische, habet bang!
Denn schon sonnen Fischernetze
Sich am Buch zu neuem Fang.
Ach! so sind der Welt Gesetze:
Ihr und euer Netz am Fluss
Teilen Einen Sonntagsgruß.
In stiller LuftMückchen geigen auf und nieder
Ihre leifen Sommerlieder
Und der Wasserspinnentanz
Kräuselt still des Teiches Glanz.
Amsel, ohne deinen Schlag
Wäre überstill der Tag!
Die WaldmückeMückchen, nicht nur
schön zu sein,
Ist ein Glück; es auch
zu wissen,
Und du denkst es nicht zu
missen;
Deines Leibs goldgrünen
Schein
Stäubst du ab mit zartem
Fuß,
Bis e ... weiterlesen Die entbehrten TränenMühsam steig‘ ich auf
An der Kirchhofmauer;
Kreuz und Stein
mit Schauer
Misst der Blicke
Lauf.
Dort nur Einem Grab
Gilt die
Gräberspähe,
Das vom Lebensweh ... weiterlesen Rückkunst.Nach der Heimat fort und
fort!
Über goldnen Ähren dort
Seh`
ich meine Türme ragen.
Herz, du pochst
und machst mich zagen,
Ob mir wohl am
trauten Ort
Wieder klingt der
Liebe ... weiterlesen Der eigene HerdNach fühl‘ ich dem
Triumphgefühle
Des Landmanns dort auf
grünem Bühle.
Die Wohnung droben lieb
er zimmern
Und von dem Dach die Namen
schimmern
Von Mann und Frau in hellern
Zieg ... weiterlesen ApfelblüteNach oben in den blauen
Himmel
Ragt deiner Blüten froh
Gewimmel,
Nach unten in das
Wiesengras.
O Apfelbaum, ich frage,
was
Wohl lachender verschönert
werde,
Die blaue Luft, ... weiterlesen Erinnerung an die OstseeNach sanftem Steigen steh
ich oben!
Was ragt denn dort so steil
erhoben?
Wie blaut dort fern – doch
so gerade? –
Ein lang Gebirg vor
meinem Pfade!
Gebirg? die Augen muss
... weiterlesen Nacht und GebirgeNacht ward es;
Waldgebirge schwellen
Aus tiefem Grund
in schwarze Wellen.
O rette, banger
Mut, dich ferne
Aus der verfinsterten
Natur,
Durch Wolkenlücken, in die
Flur
Der tra ... weiterlesen Die EidechsenNah war ich dran, zu
überschau’n
Dich, zartes Tierchen,
erdenbraun!
Du, grünes, bliebest mir
fast ganz
Verborgen in des Grases
Glanz.
Ihr sonnt euch hier mit Erd‘
und Pflanzen, ... weiterlesen TriefendNassgrün erglänzt vom
Regenbad
Der Wald mit allen
Bäumen;
Feuchtrote Schnecken ziehn den
Pfad
Mit minder trägem Säumen.
Mir
tropft das Haar um das Gesicht;
Ich
we ... weiterlesen Der AusbruchNatur, in deinem
Kraftgefühl
Wird es dir oft zu schwer,
zu schwül,
So, dass dich wohl ein Zorn
durchzückt,
Wie dich die eigne Fülle
drückt.
O Schrecken, wie die bange
Kraft ... weiterlesen UmschlagNatur, Natur,
Vergessenheit
Hast du mir sonst
verliehen.
Zurück soll ich in dieser
Zeit
Nun wieder zu dir
fliehen,
Vergessen, dass ich
Deutschlands Flur
Als Ein‘ un ... weiterlesen Am Wasserfalle.Nenn` ich Jubel, nenn`
ich Grausen
Der Gewässer Donnern,
Brausen?
Sturm und Streit des
Wasserfalles,
Ihr ersticket in mir
Alles,
Atem, Sinn und
Stimmeschall!
Eines nu ... weiterlesen An den LeserNicht alle fließen sie,
die Tränen
Des weichen Dichters,
Freund, zu denen
Dein zartes Mitgefühl
sich neigt:
Doch ach, es sorgt das arme
Leben,
Dass es auch Tränen möge
geben, ... weiterlesen Zur Zeit der BlütenNicht das Welken macht
dir Angst,
Herz! Es ist ja Alterns
Zeit;
Nur der Blüten
Herrlichkeit
Siehst du still bewegt und
bangst.
Da du gern dann wieder
prangst
Auch im ... weiterlesen LuftgezitterNicht die weiße Wolke
nur
Schwebet durch die
Himmelsflur;
Nicht der Schmetterling
allein
Tanzt in Schmelz und
Sonnenschein.
Nicht der Vogel huscht
nur quer
Durch das ... weiterlesen Leben und WirklichkeitNicht Wesen, nur
Erinn’rung, Traum,
Wär‘ ach von
dir, mein Lieb‘, erhalten?
Kein
Wohnsitz mehr, kein
Wirkungsraum
Erblickte mehr dein Tun
und Walten?
O nein, du lebst ... weiterlesen Maienglück und MaienwunschNicht, nur hier im
Schatten liegen,
Oder durch die Wiesen
streichen.
Schwimmen möcht` ich,
möchte stiegen
Ach, was möcht` ich
nicht erreichen,
Wenn ich nur so
wünschen könnt ... weiterlesen Die DorfglockenNicht, wie aus nächstem
Dorfe schallt
Dies alte
Glockenläuten.
Hätt` es denn sonst
so viel Gewalt
Und ein so tief
Bedeuten?
Warum nicht? ist denn nicht
auch hier ... weiterlesen WaldschattenNichts kann die Luft am
Grün mir schärfen,
Wie dieses dunkle
Schattenwerfen
Vom Wald herab auf Wies`
und Staud`,
Auf die die Sonne
niederschaut.
Da blüht mir auf mein
ganz Gemüth ... weiterlesen BestärkungNie die Welt so grün
doch ward,
Eh` ich recht nur
aufgemerkt!
Eilen ist des Frühlings
Art
Und ich werde drin bestärkt:
Keine Stunde soll`s verschieben.
Wer
ihn sehen w ... weiterlesen WindeswirkungNie schmiegt der Wind,
der Zeitvertreiber,
Die Kleider heute
an die Leiber!
Schon bin ich mancher
Wohlgestalt
Verlegner Mädchen, junger
Weiber
Mit kurzem Blick vorbeigewallt.
... weiterlesen Unter den Tannen.Niedersink! entfallne
Nadeln
Leih`n ein Bett hier, nicht zu
tadeln.
Denke, lagernd unter
Stichen,
Aller Lust, die dir
erblichen!
Mische hier dein innres
Brausen
In der ... weiterlesen WaldesstilleNimm mich auf in deinen
Frieden,
Wiese duftiger
Orchiden,
Labyrinthisch
Waldesdüster,
Blauen Sees
Rohrgeflüster,
Rückt mir aus dem
Herzen weit
Mich, mein Selbst, die
Welt, ... weiterlesen Des Sommers MachtNoch immer hab‘ ich
gern belauscht,
Den Sommer, wo ein
Wasser rauscht.
Dadurch wird Sommers
Übermacht
Auf schönes Ma ß
zurückgebracht.
In Wies` und Wald
und wenn
... weiterlesen An einem Spätjahrsmorgen.Noch klang die
Morgenglocke nicht;
Noch nirgend sonst
gewahr ich Licht:
Nur aus der Esse
sprüht`s in Menge
Von Funken, schallen
Hammerklänge.
Ja, hämmre, Meister,
rüstig ... weiterlesen Der SchlagschattenNoch sitz` ich hell im
Sonnenlicht:
Doch schwarzen Schattens
Bollgewicht
Hat dort sich in die
Schlucht gelegt,
Vor dem mein Herz
fast Schauer hegt.
Soll abendschön
das Be ... weiterlesen Nach dem ScheidenNoch wirbelt lind
Sich
nach dem Wind
Das Abschiedstuch de
Lieben,
Die dort
zurückgeblieben.
Zurückgewandt,
Schwenkt
Hut und Hand
Ihr Grüße zu. Das
Scheiden ... weiterlesen Das ruhige BildNur Bauernhöf‘ und
Tannenhaine;
Manch Trüppchen Vieh
dazwischen schweift;
Sonst hat vom
gras’gen Bergesraine
Die Schönheit
glättend weggestreift,
Was Unruh‘
bräch‘ in di ... weiterlesen Der SommerschreckNur Frohsinn, reines
Himmelblau
Und Stille ruhn auf grüner
Au. –
Was schlägt auf Einmal mir
an’s Ohr?
De Hummel brummt an mir
empor.
Doch wie, du derber
Sommerschreck,
S ... weiterlesen ZufluchtO Bach, o Bach,
So
lebenswach,
Von Freudensprudel
überlaut,
Durchschießend Stein und
wildes Kraut:
In deinen
buschversteckten Schlüften
Lass mich
die Angst des Busens lüft ... weiterlesen Bei PayerneO Bertha, Burgunds
Königin!
Du spannst mit
volksgemäßem Sinn:
Daher du heut`
noch hören kannst
Aus deiner heil`gen
Himmelsferne,
Wie du in deiner Stadt
Payerne
Lob un ... weiterlesen Wiederholter EindruckO Deutschland, welch ein
süßer Abend
Senkt sich auf deine
Schönheit labend!
Mir ist, als
müsst‘ ich singen,
Den Stock vor
Jubel schwingen!
Doch dein Geschick
auch diese ... weiterlesen Auf einem FrühlingsganzeO Dorf, von jungem Grün
umhüllt,
Von Apfelblütenduft
erfüllt,
Du scheinst im Mai mir einzig
hold.
Doch wie die Landschaft sich
entrollt,
So scheint mir’s, dass zu
dieser Frist ... weiterlesen Nächtlicher Ausgang.O du weite, weite
Stadt,
Die mir keine Heimat
hat!
Deiner Türm` und Kirchen
Schwärze
Blickt mir fremd und kalt
in`s Herze.
Nächtlich schweif` ich
hin und her,
So al ... weiterlesen Ein VorbildO Erde, aufgepflügt und
braun,
Wie läßt du so bereit dich
schaun,
Des Guten Samen zu empfangen,
Als trügst du selbst danach
Verlangen!
Fruchtbare Erde, mürb und
mild, ... weiterlesen An die EinsamkeitO Freundin Einsamkeit,
wie traut
War unterwegs einst deine
Rede!
Ich liebte dich, wie eine Braut;
Nun scheint mit dir die Welt mir öde.
Wie ich mit dir das Land
durchschlendre, ... weiterlesen Das Liederbuch im FrühlingswindeO Frühlingswind, du hast
durchwühlt
Des Dichters zartbesaitet
Herz.
Neugierig, was er wohl
gefühlt
Bei deinem schmeichlerischen
Scherz,
Durchblätterst du nun Blatt
für Blatt ... weiterlesen FrühlingsübersichtO fühlet, wie die Freude
wächst!
Noch tanzt der Schmetterling,
zunächst
Den stillen Blumen,
schweigend;
Die Lerch‘ hingegen,
steigend,
Gewinnt des Frühlings
Übersicht
U ... weiterlesen VerlangenO ginge wieder meine
Bahn
Durch des Gebirges
Enzian!
Kurzstielig schöff‘ und
düfteleer
Mein Lied in Meng‘ empor
wie er,
Doch auch vielleicht mit
Farbenkraft,
Wie reine B ... weiterlesen Ernste MahnungO Glocke, dein ehrwürdig
Erz
Ist voll von aller Tode
Schmerz,
Die dieser Städter Herz
durchbebt
Und die ich selber schon
erlebt.
Von Sterblichkeit ein ganzer
Sturm
Dröhnt m ... weiterlesen Die lauschende NaturO Glockenlaut im
Morgenduft,
Wie dringst du durch den
Glanz der Luft,
Durch’s frische
Taugefild heran!
Bringt uns der schöne
Sommertag
Nur stilles Blau?
Gewitterschlag?
Was ... weiterlesen Der GrabsteinO Grabstein voll von
Liebesklage,
Du legtest mir an’s Herz
die Frage,
Wo die sind, deren trauernd
Herz
In Verse hier ergoss den
Schmerz?
Sie sind vorbei, vorbei ihr
Leid,
Si ... weiterlesen An den HerbstO Herbst, du Zeit der Reife,
Wenn ich das Land durchstreife,
Auf dem im Sonnenschimmer
Dein sanfter Segen ruht,
Wie träumt` ich mich für immer
So mild, so froh, so gut!
Die letzten KinderO Herbst, sei nicht so
grausam rau:
Denk‘ dieser zarten
Kelchgebilde!
Sie rechneten auf deine
Milde,
Sind nackt emporgeklommen,
schau!
Das Jahr soll, hofften die
Zeitlosen,
... weiterlesen ReisebeginnO Himmelblau
Und Grün und Au!
O Morgentau!
Nun endlich frei
Von Sorgenblei
Und Müherei,
Schwing‘ ich den Hut,
Durch Wandermut
Verjüngt und gut.
Das laute Lied.O hätte` ich eines
Vogels Kehle,
Dass sie, von Klagen
aufgeschwellt,
Verkündete der grünen
Welt,
Was mich von innern Schmerzen
quäle!
Die Stille sollte dann
vernehmen
Ein ... weiterlesen Das lächelnde KindO Kind, du lächselst,
zaubre mir
Doch keine Miene auf’s
Papier;
Dann sähst du wohl in spätern
Tagen
In diesen deinen Blick
hinein
Und dir im Herzen würd‘ es
schlagen:
... weiterlesen O Kinder!O Kinder! ihr seid große
Fragen,
An Zeit und Ewigkeit
gestellt,
Und ach! kein Blatt liegt
aufgeschlagen,
Das Los eröffnend, das
euch fällt!
O bleib‘ euch fern, was
euch versehrt ... weiterlesen Die treue SängerinO Lerche, du hältst
aus;
Der Landmann zog nach Haus,
Dem
du den Tag durchsungen.
Dein Lied, noch
unverklungen,
Verschönt nun auch die
Rast,
Die nach der Arbeit
Last
M ... weiterlesen Die LercheO Lerche, könnt` ich mit
dir dringen
In jenes lichte Blau,
So
froh wie du, so innig singen
Zur
blütenvollen Au!
Vom Sänger wäre
nichts zu schauen,
Man horchte
sein ... weiterlesen O Licht!O Licht, nicht
überschütte
Die ganze Landschaft
heut`!
Sonst lob` ich Haus und Hütte,
Wo sich mir Schatten beut.
Dem Licht
mein Herz entgegeneilt,
Das mit dem
Schatten ... weiterlesen WaldabendO liebe Blumen, stellet
ein,
Den Glanz im Abendlicht!
Ihr
Blätter, mit dem Abendschein
Schmückt
euch so lachend nicht!
Wo fände Raum
die Menschenbrust,
Zu spiegeln
Waldesab ... weiterlesen MaienweinenO Mai, du kommst
geweint!
Ward dir ein Wunsch
verneint?
Ward dir ein Wunsch
gestillt?
Dass süßer Dank die
quillt?
Was deuten dieses Regens
Tränen?
Erfülltes oder n ... weiterlesen An den MondO Mond, du bist ein
Bot‘,
Jahr aus, Jahr ein beladen
Auf
deinen Himmelspfaden
Mit unsrer
Erdennot!
Viel Seufzer trägst du
fort,
Bestellst sie droben
munter;
... weiterlesen An eine MutterO Mutter, du hast schön
geliebt;
Dies zeigt dein frischer
Töchterkranz.
Die Schönheit welket
und zerstiebt,
Erlöschen will dein
eigner Glanz;
Doch nicht nur die
Erinnerun ... weiterlesen Die MühleO Mühle dort im
Blumenthal,
So gerne wandl` ich noch
einmal
Wo eine Mühl` in Wiesen steht
Und rasch ihr Rad am Bache
dreht.
Denkt mir vielleicht der alte
Sinn
An ... weiterlesen Die Natur im HerbsteO Natur, von deinem Segen
Räumt die Hand das weite Feld.
Schon nicht mehr auf allen Wegen
Wird das Herz davon
geschwellt.
Spende, spende deine
Gaben,
Gute Mutter, ... weiterlesen Der FalterO Schmetterling,
vorüberjag‘
Durch diese Landschaft,
diesen Tag!
Kaum merk‘ ich in dem
reichen Bild
Dein wechselnd Nahen und
Entschweben,
Und doch mein Staunen dir
auch gilt, ... weiterlesen BlumenfluchtO schnelles
Vermissen!
Dass Tulpen,
Syringen,
Jazinthen, Narzissen
Den Mai
nicht verbringen
Im grünenden
Garten,
Mit ihnen zu welken,
Nicht
Rosen erwarten
Und L ... weiterlesen Der gefangene UhuO Schuhu, der im hohlen
Kalke
Hoch in des Berges Fels
gehaust;
Dem kühnen Menschen, diesem
Schalke,
Hat’s vor dem Abgrund nicht
gegraust.
Er hat dich frechen Muts
entrisse ... weiterlesen An die SchönheitO Schönheut, die dies
Farrenkraut
Und nun beim Ausblick aus
dem Wald
Das blaue Ferngebirg
gebaut
Und die den süßen
Duftgehalt
In’s Maienglöckchen hier
gelegt,
Die in der ... weiterlesen Lob des SommersO Sommer, du bist so
durchdrungen
Von Fülle, Kraft und,
süßer Macht,
Daß es noch keinem
Mund gelungen.
Zu schildern deine
Segenspracht!
Den besten Ausdruck dir
gegeben ... weiterlesen O Sommerzeit!O Sommerzeit, ich will ja
nicht,
Dass du im Fliehen stehen
bleibest;
Doch, was mir fast das Herze
bricht,
Ist, dass du mich
vorübertreibest;
Dass ich nicht
stehen bleiben so ... weiterlesen SommerhitzeO Sonn‘, o Wald, wie
sprüht ihr Hitze!
Wie treibt es, dass
er öfter sitze,
Nach mattem Flug den
Schmetterling,
Dem Ruhe sonst ein
fremdes Ding.
Der Schatten, überall
ent ... weiterlesen VerödungO Stadt voll Lebens einst,
Wenn du dein Los beweint,
Ich traure gerne mit!
Gedräng` in deinen Gasen
Hätt` einst kaum durchgelassen
Den nun umgrasten Schritt.
Würdiger AnblickO Storch, dein
Philosophenschnabel
Dient doch nicht
zur Begriffesgabel
Dir steifbebeinten
Forschungsmann!
Gewürm ist`s was er
dir gewann:
Doch gibt er dir der
Weisheit Air; ... weiterlesen An ein StädtchenO Städtchen drüben
überm Fluß,
Auf deinen trauten
Glockengruß
Antwort` ich dir mit
Wanderlust,
Antwort` ich dir aus
deutscher Brust!
Ich denke immer
hoffnungsvoll, ... weiterlesen AussöhnungO Tag, nun bin ich ganz
versöhnt!
Kapell‘ und Fels im
Feuerglanz!
Wer hätt‘ im Regen dies
gewähnt?
und ist die Glut erloschen
ganz,
So will nun ob dem
Weißlichgrün
De ... weiterlesen LebenserfahrungO Tod und Schicksal!
Freudenarm
Habt ihr mich oft
gemacht,
Bis Leben und Geschick mich
warm
Von neuem angelacht.
Der Himmel
selbst es so beschied:
Entflieht das
eine G ... weiterlesen Das bereitwillige OpferO treue Muttererde,
Dass
ich ein Bessrer werdem
Soll ich
verlassen dich;
Ich soll, ich muss mich
retten
Aus all den Liebesketten,
Womit
du fesselst mich.
Du tre ... weiterlesen SelbstgefälligkeitO Vöglein, wie hast
Du
gezwitschert vom Ast!
Nun tret‘ ich
herzu
Und du schweigest im
Nu.
Fragzeichen nun ganz
Von dem
Schnabel zum Schwanz,
Besiehst du
mich ... weiterlesen In der MorgenfrüheO Wandrer, schau
Im
Wiesentau,
Am überbüschten Bache
hin
Den lichten Morgennebel
ziehn!
Doch, kaum gegrüßt,
Schon
aufgeküsst,
Hat der Beglückte nun
gewäh ... weiterlesen Der SpiegelO Wasser, dichterisches
Naß,
Wie spiegelst du ohn` Unterlaß
Die Schöpfung um dein Ufer her!
Des
Dichters Geist, was will er mehr,
Als
daß die Welt ihm wiederglänze
A ... weiterlesen GenossenschaftO Wasserglanz in
Weidenschatten,
O sanftgeschwellte
Ufermatten,
Lasst eine Stunde hier mich
weilen,
Mein Leben mit dem euren
teilen!
Die duft’ge Ferne sieht
darein
Und will ... weiterlesen DurchwandelO weiße Wolken ob
grünem Wald,
Durch welchen Kuckuck und
Amsel schallt,
Ihr ziehet langsam nur
drüber hin
Und teilt des Wanderers
stillen Sinn,
Der langsam, langsam nur
immer durc ... weiterlesen Der FeldsegenO welch ein hoher
Feldersegen!
Genug, um ganz mich
einzuhegen,
Wenn so ich wandle
durch’s Getreid‘.
Man sieht mir
nichts von Leib und Kleid;
Nur meinen
Hut noch sieht man ... weiterlesen Stilles LebenO welch ein laubig
Waldesdunkel,
Mild angesonnt vom
Wiesenplan!
O welche stille
Wandelbahn
Für dieses
Schmetterlingsgefunkel!
Da schwebt es
her, da schwebt es hin
In
Frühlin ... weiterlesen Wind und ZeitO Wind, nicht nur von dir
umweht,
Ich bin es von der Zeit!
Was
hälfe, wenn im Flug sie geht,
Mir
aller Widerstreit?
Jedoch, was klag`
ich, Zeit und Wind,
Wenn all ... weiterlesen Der WintertagO Wintertag, wie farblos
klar
Zeigst du mir jedes Ding so
wahr,
Die Luft, den Busch, das Tal, den
Berg,
Wie reiner Denker
Geisteswerk
Mir jeglichen Begriff
erhellt,
Der auftau ... weiterlesen Wer weiß?O Zeit, mir zugezählt,
Ich fühl` es nur zu sehr,
Von Tag
zu Tage quält
Mich deine Kürze
mehr.
Vor mir stehn Welt und Gott;
Kunst lockt mich und Natur:
... weiterlesen GesichtseindruckO, Mensch, dir war nicht
sanft gebettet;
Doch hast ein Antlitz
zu gerettet
Aus deines Lebens
Wüstenei’n,
Dem ich nicht möchte
abhold sein.
Von mir wird dir nicht
widerstrebt, ... weiterlesen An die Natur.Oft ach! Fruchtlos
dien‘ ich nur
Schnödem Menschenvolk;
schon lange
Ward ich fremd dir, o
Natur,
Und es wird mir ernsthaft
bange,
Ob ich fürder bin der
Deine.
Bin ... weiterlesen Der ÜberbürdeteOft fehlt dem armen
Menschenkinde
Ein scheinbar unbedeutend
Glück.
Ein Zweiglein schwankt im
Frühlingswinde,
Ich schau nach ihm mit
Harm zurück.
Um was jetzt alle Wesen
bu ... weiterlesen SchreckenserneuerungOft konnt‘ ich neu mich
freuen lernen
An Wiesen, voll von
goldnen Sternen,
Von blauen Glocken,
rotem Klee;
Beim friedlichen Gesang der
Grillen,
Im Hauch der Sommerlüfte
stillen ... weiterlesen Anklänge.Oft wie ein Wohllaut
hör‘ ich’s gleiten
Durch des
Himmels blaue Weiten;
Wie von ferne
hör‘ ich Klänge
Heilig holder
Festgesänge.
Doch das Wort
vorüberrauscht, ... weiterlesen HoffnungOstwind,
Herbstesheiterkeit
Gibt im Feld mir das
Geleit.
Laut gefreut hab‘ ich mich
oft,
Doch wie heute nie
gehofft.
Treues Blau und sanftes
Grün,
All mein Glück wird wied ... weiterlesen Die PalmkätzchenPalmkätzchen, süßes
Kinderglück!
Als Gerte bracht‘ ich
oft zurück
Euch von des Wiesenbaches
Rand.
Ihr tatet wohl dem Strich der
Hand,
Zum Sehen sanft, zum Fühlen
weich, ... weiterlesen GegendpreisPreist eure Gegend
meinethalb!
Ich sehe, wenn ich steige,
bald
Den Schwarzwald und die
Schwabenalb,
Im Fernduft Frankens
Odenwald.
Ich denk‘ herum auf ihren
Höh’n
Und fü ... weiterlesen Meine GegendPreist eure Gegend
meinethalb!
Ich sehe, wenn ich steige,
bald
Den Schwarzwald und die
Schwabenalp,
Im Fernduft Frankens
Odenwald.
Ich denk herum auf ihren
Höhn
Und fühle de ... weiterlesen Das blühende MohnfeldPurpurn, weiß und
rosenrot
Als Gesellschaft mir sich
bot
Eines Mohnfeldes bunte Schar,
Die
des Hügels Zierde war.
Weit
durch’s grüne Landschaftsbild
War
vom Sonnt ... weiterlesen BewunderungRanunkelgold,
Vergissmeinnicht
Mir sanftem, edlem
Blau,
Des Morgentaus
Juwelenlicht
Schmückt dieses Baches
Au. --
Mag ich, von süßem Schimmer
trunken,
Schon lange stehen, s ... weiterlesen Der SpaziergängerRecht Sonntagsfreude
spüren
Mag nur der Handwerksmann.
Die
Seinigen spazieren
In Feld und Flur zu
führen,
Ach, sieh, wie liegt’s dem
Wackern an!
In dumpfen Werksta ... weiterlesen Die RuineRegenflor um deine
düstern Zinnen,
Liebst du, nassgrau
ganz dich einzuspinnen,
Alte Burg! Was
war dein Daseinszweck,
Wo du trotzest
dort am Felseneck?
Ach, wie traurig
blick ... weiterlesen WetterzweifelRegenwolken schwer und
ziehend,
Blaue Durchsicht, oft
entfliehend
Hinter schnellen, finstern
Dunst,
Schwarze Drohung, lichte
Gunst
Wechseln heut am Himmel
oben,
Halten Blick u ... weiterlesen An einen AltenRosen wohl in schönern
Tagen
Hast du hinterm Ohr
getragen,
Mancher Dirn‘ im
Wanderleben
Auch wohl einen Kuss
gegeben,
Treu dem Satz: Was sollte
wehren
Einen Jugendkuss in E ... weiterlesen Das versammelte GlückRosen, Freund, aus
grünem Schatten
Bieten Schönheit uns
und Duft
Und der Lufthauch labt den
Matten,
Der erstiegen Berg und
Kluft.
Mein erglänzt; ist denn
versammelt
... weiterlesen Die StoppelblümchenRote, blaue, lila
Sternchen,
Aus den kleinsten
Samenkernchen
Spät im Ackerfeld
geborne,
Unter Stoppeln wie
verlorne,
Ackerblumen, winzig
klein,
Der Dreifarbenveilchen
kleinst ... weiterlesen An eine RuhebankRuhebank! für meine
Schritte
Könnt ich füglich dich
entbehren;
Dennoch Hab` ich eine Bitte
Und du wirst sie mir gewähren.
In
des Gehens rüst`gem Drangs
Find`
... weiterlesen SonntagsRuinen blicken
sonnenwarm
Aus Morgennebeln her;
Es
schwebt ein froher Rabenschwarm
Durch`s
blaue Lüftemeer.
Am freisten schwebt
der Menschengeist
Im unbegrenzten
Raum ... weiterlesen Das alte KlosterRundbogenstyl ist noch zu
sehn
Am Klosterturme. Bleibe stehn
Und
bau‘ des Christentumes Glück
In jene
Vorzeit dir zurück,
Wo in Germaniens
wildem Wald
Zuerst der Lichtung ... weiterlesen Der stille StreitSanft wechseln manch
geheimes Wort
Der Dörfer ferne
Kirchenglocken;
Ich horche drauf am
Blumenbord,
Beim Fallen süßer
Blütenflocken.
So spielt um mich in
stillem Streit
Ve ... weiterlesen An ein LandmädchenSchaden Sommerflecken,
Kind,
Deren viele an dir sind,
Deinem
Reiz wohl unanwendlich?
–
Herzgewinnend, lieb und
ländlich
Zeugen sie nur von der
Wonne
Eines Lebens in der Son ... weiterlesen Das KindheitslandScheint dir ein Ort zu
öd und leer,
So nah‘ dich ihm von
ferne her
Und lass dir, wie beim
Wiedersehn,
Als traute Heimat ihn
erstehn.
Denk dir: es sind die Fluren
dies, ... weiterlesen FelsengegendSchlag, ihr Berge, tiefen
Schatten,
Schäume, Fluss, durch Wald
und Matten!
Krümme dich nach kurzen
Strecken
Zwischen schroffen
Felsenecken!
Tos`, in Klippen
eingezwängt,
Un ... weiterlesen Überfließende LiebeSchmetterling und
Blumenlichter
Färben Busch und Wiese
bunt
Und nur fröhliche
Gesichter
Geben sich im Dorfe
kund.
O Gesichter, seid dem
Frohen
Alle brüderlich gegrà ... weiterlesen SchneegestöberSchnee am
Himmelszelt,
Schnee im weiten
Feld!
Kraft erneuter
Windesstöße
Deckt er jede
Waldesblöße.
Des Gebirges
Joch
Überklimm‘ ich doch
Und den
Schneew ... weiterlesen Wanderklage.Schnell von hinnen!
Ruh`
gewinnen
Darf ich nicht in Stadt und
Land!
Der Erkennung
Beut die
Trennung
Traurig schon die
Abschiedshand.
Heimisch
weilen,
Mit ... weiterlesen VorteilSchon auf morgen dengeln
heute
Spät im Dorf noch
Ackerleute;
Sensen machen sie noch
scharf.
Ich, der Mann der Feder,
darf
Auf der Abendbank hier
sitzen,
Ohne sie voraus zu sp ... weiterlesen Der KirschenbaumSchon Finger und
Daume
Von ragender Leiter
Sich nahten
dem Baume
Voll Kirschen, die
heiter,
Unendlich an Zahl,
Anlachen
das Tal.
Die Amsel im Walde
Und
i ... weiterlesen An die Reben.Schon lacht die Flur im
Blumenkleide,
Die Waldung prangt in
jungem Grün,
Nur ihr verschiebt die
Lenzesfreude,
O Reben, zögert,
mitzublühn.
Doch schön! wann
ernster schon ... weiterlesen Der LichtblickSchon war zum Fall die
Träne reif,
Von trüber Stund‘
erpresst;
Nun hält ein schneller
Sonnenstreif
Sie als Entzücken
fest.
Neufarbig blüht, o
Wiesengrund,
Dein ... weiterlesen Der KirchhofSchwarz- und
goldbekreuzter Acker,
Hochgelegen,
heiter, wacker
Blickst du in den See
hinaus,
Fern, bis zu den
Alpenbergen,
Gleich, als wäre nicht zu
Haus
Finstre Ruh‘ in de ... weiterlesen BeruhigungSchwarzer Wetterwolken
schwere Masse
Hängt mit lautem Donner
ob der Straße;
Blitz nur und weiße
Birken leuchten
Aus der Waldnacht mir
hervor, der feuchten.
Vieles fehlt
de ... weiterlesen Im SeelandSchweizerland, wohin ich
seh`,
Ist es schön, auch im `Marais`!
Fern hinaus begegnen mir
Zwar nur
falbe Gräser hier;
Doch dies Land
kann es nicht lassen,
Sich mit
Hügel ... weiterlesen Mond und BlütenduftSchwerer Käfer wild
Geschwärm
Und im Flussbad
Knabenlärm!
Doch der Mond, dort
aufgestiegen,
Macht demnächst die
Stille siegen;
Nur sein Licht und
Blütendüfte
Teilen dann ... weiterlesen AltweibermäreSchwäbisch-Haller
Anblick
Drei alte Weiblein dort im
Strahl
Der Sonne sitzen am
Spital;
Drei alte Wappen
ausgehau’n
Sind je ob ihrem Kopf zu
schau’n,
Als wenn sie ... weiterlesen HeimkehrSchäkern hör‘ ich
durch die Wiesen
Und die Mühle
klappert schon.
Einsamkeit recht zu
genießen,
Floh ich lang der Menschen
Ton;
Doch nun wie ein
Liebesbote
Klingt er mir ... weiterlesen Das NägeleinSchön hinterm Nelkenbret
heraus
Sah’s Mädchen aus dem
Bauernhaus
Und ich mit wahrem
Bettlersinn
Warf ihr vom Weg die Worte
hin:
„Ein fremder Wandrer bitte
fein,
... weiterlesen Im HeraustretenSchön ist das Leben,
ruft der Hahn,
Den Satz vertretend,
laut mich an.
Ist es nicht so? frägt
mich die Taube
Dort bei der Rosenlaube
stiller
Und dreht des Halses bunten
Schiller ... weiterlesen BrandungSee, des Mittags warst du
still;
Was nun wohl dein Branden
will?
Lag vom Strahl der
Mittagssonne
Still gefesselt deine
Wonne,
Die beim Nahen freier
Nacht
Losgebunden nun erwac ... weiterlesen Einfaches TreibenSei reich und schleppe
dich
Mit Allerweltsanliegen;
Sei arm
und dürfe dich
Nur der Natur
anschmiegen;
So bürgt die Armut
dir
Für mehr der Lebensfreuden,
Als
Reichtum ... weiterlesen VirtuositätSei Virtuos!
Ein selig
Los!
Doc dass ein Paganini zeige
Im
Lande sich zu jeder Geige,
Verlangt die
Kunst des Klanges nicht,
Und zu der
Pracht
Gestirnter Nacht
Ge ... weiterlesen Die stillen GrüßeSeid auf dem Weg mir
Unterhalter,
Ihr bunten Blumen,
Sommerfalter,
Gesellen meiner
Einsamkeit!
Ihr bietet freundlich mir
die Zeit.
Wie Viele euch
vorübergehn,
Selbst ... weiterlesen SeidelbastSeidelbast betäubt das
Haupt,
Blühend, eh‘ der Wald
belaubt,
Mir zum Wunder. Welche
Kraft
Muss es sein, die sich
entrafft
Winterlichen Bodens
Gruft,
Noch im Schnee, zu Far ... weiterlesen Der freundliche VogelSeinen Sitz ein Vogel
hat
Dort unweit der Ruhestatt,
So ein
kleiner Menschenfreund,
Der es gut mit
ihnen meint.
Eine Dirn‘ hier hat
vom Feld
Ihre Graslast
abgestellt ... weiterlesen ZerstreuungSeit Geißblatt und
Jasmin
Sich um die Laube ziehn
Und
draußen Rosen blühn
In frischem
Grasesgrün;
Seit all der würz’ge
Duft
Durchdrang die
Sonnenluft,
Tu ... weiterlesen Auf dem KirchhofeSie sind gestorben alle
wacker,
Die hier uns nennt der
Gottesacker.
Da ist zu finden Keiner
mehr,
Dem noch das Sterben würde
schwer.
Ihr Ende haben sie gefunden,
... weiterlesen Die Art der NaturSieh, da ein
Brennnesselbusch!
Wer ihn anrührt,
ach, wie husch!
Fährt er mit der Hand
zurück!
Nicht nur schmeichelnd und
empfindsam
Ist ja die Natur zum
Glück,
Die nichts ... weiterlesen An die politischen DichterSingt fort für
Mündigkeit und Ehre,
Für Einheit
deutscher Nation!
Und fordert auf zu
gleicher Wehre,
Und Fehde jeden
deutschen Ton!
Ihr habet Recht; das
Wort wird Tat, ... weiterlesen Der vergessene StreitSo altkatholisch klingt
ihr Glocken
Und so voll
Überredungskunst,
Dass ich empfinde
halb erschrocken
Für Eine Kirche, neue
Gunst.
Ihr schallt, ihr schallt mir
nichts als Fr ... weiterlesen Des Wandrers ReueSo hab` ich nun mich
eingesetzt
In des Eilwagens
Kasten,
Doch mein Gefühl damit
verletzt;
Ich kann darin nicht
rasten.
Der Wachtelschlag, der
Wachtelschlag
In Nacht u ... weiterlesen Die jammernde HerdeSo jammernd, Schaf- und
Lämmerherde,
Blökt dein Geschrei;
trägt denn die Erde
Dir Gras und
Blumen nicht in Menge? –
Wie? grämt
die Tierheit dich, die enge?
Scheint
dir der Hirt ... weiterlesen AufblickSo jung empfind‘ ich
noch
Und wurde doch ein Greis,
Schon
halb im Altersjoch,
So wenig reif und
weis‘!
Zu jung in jenem Sinn,
Wie
Erdenjugend denkt,
Auf ewi ... weiterlesen Am ZieleSo manches
Rettungsunterpfand,
Der eichne Tisch,
die Bank der Wand,
Der Kerze
Licht,
Bei Speis‘ und Wein,
Auf
freundlich wirtschaftlichem Gesicht
Der
trauten Helle Wiedersch ... weiterlesen WasserglanzSo schön du überwölbst
Den Glanz des Baches selbst,
O
blütentragendes Gebüsch,
Die ganze
Seele wird nur frisch,
Der Zauber wird
nur voll und ganz,
Senkt sich mein
Au ... weiterlesen Zuflucht im KummerSoll ich innre Trauer
hegen,
O so laßt den Gram mich
pflegen,
Wo die Bäume laublos
ftehn
Und mich rauhe Wind`
umwehn.
Dann wird sanfter mir zu
Muthe,
Gleich, als wen ... weiterlesen Am LuftwegSoll mein Blick am Himmel
weilen,
In dem endlos tiefen
Blau?
Soll er froh hinuntereilen
Mit
dem Bächlein durch die Au?
Soll er
Wies` und Busch unfangen
Und der
süße ... weiterlesen Zur BeherzigungSollt` ich einmal
verloren gehn
Und Treue wollte nach mir
sehn,
So lasse sie von Stadt und
Welt,
Wo`s frischen Herzen nicht
gefällt!
Sie dring` in grüne
Wildnis ein
... weiterlesen Die WinterrosenSollt‘ ohne Rosen der
Winter sein?
Die Mädchen schaun ja wie
Rosen drein.
Aus Kirchenstühlen, vom
Markt empor
Und Gassen blüht uns ihr
Rosenflor.
Anstatt umschlingender
Knospenh ... weiterlesen SommersäuselnSommersäuseln, ach, wie
bald
Wirst du Herbstgesaus‘ und
kalt!
Doch, für jetzt und guter
Dinge,
Folg‘ ich deinem
Schmetterlinge,
Der in sanfter Luft
vergisst,
Wie so nah ... weiterlesen AprilschauerSonne schien so
frühlingslinde,
Doch, als ob ich
nichts empfinde,
Ließ sie unentzückt
den Kalten.
Mag denn nun
Aprilenschauer,
Der dort hängt auf
schwarzer Lauer,
Den Vers ... weiterlesen Der RegenbogenSonnengrün blinkt das
Gebüsch
Und das Turmdach rot und
frisch.
Strahlen dingen, neu
erweckte,
Durch die blaue
Regenschwärze,
Wie wenn selig Lust mit
Schmerze
Oder Leid mit ... weiterlesen Zum SchillerfesteSonst weiht der Alte sich
Erinnerungen,
Nicht dem Geräusch
belebter Gegenwart.
Erinnrung noch hat
eben mich bezwungen,
Wie Schillers Tod
der Welt zum Schrecken ward.
Wie war
des Jü ... weiterlesen Sonst!Sonst wohl in frohern
Lenzestagen
Euch Vöglein selber konnt`
ich sagen
Vom Sinn, der eurem Lied
entquoll.
Euch, Frühlingssänger,
lasst nun fragen,
Was wohl mein Lied
aus schönern ... weiterlesen Die SperlingeSperlinge, wie seid ihr
niedlich!
Schaden habt ihr viel
getan,
Aber hüpft so
seelenfriedlich,
Gaukelt noch um Gunst
uns an,
Ob nicht Mutwill, Gier und
Minne
Uns durch Zierlic ... weiterlesen Die UfertreppeStaffeln führen hier
hinunter,
Wo die Gießerin sonst
munter
Aus dem See die Kanne
füllt.
Doch nun auf und nieder
brüllt
Hohe Brandung und es
zischt
Auf und aber nu ... weiterlesen Der willkommene LeserStatt Jenes, dem ein Lied
ist leer,
Wird wohl ein Leser auch
gefunden,
Der noch hineinempfindet
mehr,
Als selbst der Dichtende
empfunden.
Dem schönen Geist bin ich
verpflichtet, ... weiterlesen Das gestörte EdenSteinbrecher,
Holzacker
Entpochen euch wacker
Mit
Axt und mit Schlegel
Dem Glauben, o
Vögel,
Als ihr im Wald
Ein Eden
durchschallt!
Doch ist ja euch
Lieben ... weiterlesen Der ÜbergangSteine sind im Fluss
gelegt,
Die als Steg mir dienen;
Ob
und wie mich jeder trägt,
Prüfen
meine Mienen.
So durch’s Leben
meinen Gang
Find‘ ich mir
bereitet; ... weiterlesen EintönigkeitStets ein lieblich
Einerlei
Singst du, Vöglein, frank und
frei;
Tadle niemand deine Weise,
Rosen
nur von seinem Reise
Kann der
Rosenstock verleihn;
Ruhig lässt er
Andres blà ... weiterlesen Im HochwaldStets wird der Wald
gedrängter,
Das Herz dadurch
beengter.
Verwund`rung hat mich
hingerafft
All dieser hohen
Pflanzenkraft.
Mach` mich zu einem
dieser Stämme,
Natur, da ... weiterlesen Der Gefällige.Still schweift` ich im
Gefild;
Doch, lästiger Gefährte,
Du
kamst mir auf die Fährte,
Der Jäger
seinem Wild.
Was hilft die innre
Luft?
Durch des Verfolgers Nähe ... weiterlesen Gefühl des KontrastsStille ruht auf deiner
Flur!
Wünsch` ich Stille, o Nawr,
Wenn das Herz sich will gefallen
Täglich noch im Überwallen?
Wohl
empfindet sich die Last;
Alles um
mic ... weiterlesen Stille, Bach!Stille, Bach, mit deinem
Rauschen
Klang die Stimme nicht der
Lieben?
Und du hinderst mich, zu
lauschen. --
Ach! die Luft hat Scherz
getrieben!
Rauscht, ihr Wasser,
ungestört!
... weiterlesen Einsamkeit mit UnterschiedStille, einsame Natur
Lieb` ich in der wilden Flur,
Wenn
mein Herz das Schweigen bricht,
Lebhaft mit sich selber
spricht.
Hat das Herz sich nichts zu
sagen,
Fühlt ... weiterlesen Die FelseckeStillumwohnte
Tannenwiesen
Und des Baches rauschend
Fließen,
Sanftes Bild und süßer
Ton,
Eurem heimlischen Beglücken
Soll
mich dieser Fels entrücken.
Nun. Noch
eins! - ih ... weiterlesen VogelfreudeStoßvögel treiben Spott
und Tand
An himmelsteiler
Felsenwand
Dort ob dem See mit Graus
und Wind
Und dieser bläst fürwahr
nicht lind.
Braungelbe Schwingen
blicken her
Aus d ... weiterlesen VerkümmerungSturmregen warf zu
Landmanns Leid
Danieder grünendes
Getreid‘.
So hingedrückt von
Fürstenzorn
Trägt manches Volk
verkümmert Korn;
Es strotzte, wenn es
aufrecht wäre,
V ... weiterlesen SommergefühleStörche auf dem Kirchendach,
Tauben auf der Mühle!
Rosen, Lilien, blüht gemach!
Sommrige Gefühle,
Eilet nicht aus meinem Sinn,
Aus der Welt so schnell dahin!
SommerfrageStörche, glänzend
schwarz` und weiße,
Schreiten durch
den blauen Tag;
Zahllos, nach der Lust
Geheiße,
Winken Rosen uns vom
Hag.
Bilderglanz, Gesang und
Düfte
Teilen sich ... weiterlesen SommerempfindungSumsen und
Flimmer
Füllet den
Himmel;
Fliegengewimmel
Tanzes im
Schimmer.
Waldiges Dunkel
Schwimmt in
Gefunkel.
Glühendes Weben
Zittert
durch’s Leben.
... weiterlesen Mein SchiffchenSängerschiff, an deinen
Borden
Segeln Hohe nur gesellt;
Nur
aus kleinem Nachen fällt
Ruderschlag
mir in Akkorden.
Segler, dir auf
deinem Gleise
Folgt nicht meines
Sc ... weiterlesen SommerblumenTausend Blumen in dem
Busen
Trag ich heimlich still,
Die das
Lied der holden Musen
Nich beschwatzen
will.
Saatengold mit blauen
Nelken,
Purpurmohn
beblümt,
Ble ... weiterlesen MitleidsliebeThier` und Pflanzen, arme
Wesen,
Denen der Gedanke fehlt!
Nur
der Mensch ist auserlesen
Und durch
Geisteskraft beseelt.
Wie aus eignem
Glück vertrieben,
Fühl` ic ... weiterlesen RegentagsabendTief durch der Tannen
Sausen
Des Sees Grün und Brausen
Und
jenseits bei dem Waldesschloss
Des
Abendstrahles Goldgeschoss,
Noch kaum
so schwarz verschleiert—
Wohl mir!
der R ... weiterlesen In Ludwig Uhlands Stammbuch.Tief in mich, du enges
Leben,
Hast du meinen Sinn
gepresst,
Willst die Worte frei nicht
geben,
Bannst im Innern sie mir
fest.
Manchem kann ich mich
ergießen
Ohne Sche ... weiterlesen HinabschauendTiefer
Tannenwiesengrund,
Grüne fort, so
still, gesund!
Dir und deinem
Silberbach
Blickt mein Herz gar
heimlich nach.
Wenn`s ein Waldesvogel
wär`,
Schwebt` es hier nur hin
u ... weiterlesen Im Wanderntill ist`s genug in der
Natur,
Von einem Laute leine Spur!
Und doch es sollte mir zum
Frommen
Ein Wahrheitslaut
entgegenkommen.
Wohl horcht der
Mensch nach ihrem Ton ... weiterlesen Bachesrauschen.Trifft sich`s,
lieblichster der Bäche
Dass ich
abermals dich spreche
Hier auf grüner
Wiesenflur?
Und es gilt dein liebes
Rauschen
Wieder, wie mein
Redetauschen,
Unsrer heili ... weiterlesen Die stillen FragenUmschlossen ruht ein
Rasengarten,
Grün von gesunkner
Gräber Moos;
Man blickt von Zinn` und
Mauerscharten
In des bebuschten Tales
Schoß.
Und unten brausen
Wehreswellen, ... weiterlesen OhrenzweifelUmsummt hier, frag` ich
lange schon,
Mich Bienenlust bei
Honigseimen?
Entschallt ein leiser
Orgelton
Der Kirch` in jenen
Blütenbäumen?
Was auch das zarte
Brausen sei,
Ein he ... weiterlesen Der glücke SchmerzUnsel’ger, hast du noch
ein Herz,
Dein Leiden daran
auszuweinen,
So wird als
Frühlingsdrang dein Schmerz,
Als warme
Wolke dir erscheinen,
Die niedertaut
in’s Grün der Au’n; ... weiterlesen Am FensterUnter weitem
Strohhutschutz
Und in leichtem
Frühlingskleide
Gießen meine
Jüngsten beide,
Strengem Sonnenstrahl
zum Trutz,
Mit den lieben, runden
Händchen
Drunten ihre Blum ... weiterlesen Die SchwalbeUnterm Fenster
liegend
Träum‘ ich mich zu
Wald,
Wenn vorüberfliegend
Vogeljubel
schallt.
Gern wir
Menschenkinder
Flögen mit
hinaus;
Doch um so geschwinder ... weiterlesen SeegrundUnter’s Fenster
schlägt der See,
Funkelt mir die Augen
weh.
Strahlen tief
hinunterschwanken,
Wo am Seegrund
Kräuter wanken.
Doch, wie macht‘
ich staunend Halt
Hi ... weiterlesen VergissmeinnichtVergissmeinnicht am
Waldesdach!
Ich stehe still, ich sinne
nach:
Schon brach mir ach! so manches
Herz,
So manches weilt mir
fernewärts.
Für welches Herz nun zu
mir spricht
D ... weiterlesen StrafjustizVerirrung ist vom
Lebensweg
Beim Menschen das
Verbrechen.
Zurück zum rechten Weg und
Steg
Soll die Justiz ihn
sprechen.
Doch, wenn sie mit dem
Richtschwert nur
Den MÃ ... weiterlesen NaturlebenVerschlungnes Thier- und
Pflanzenleben!
Es schreit der Frosch,
von Schilf umgeben;
Es singt ein
ganzer Fröschechor:
Ein ganzes
Röhricht wuchs empor.
Ich einsam
menschliche Natu ... weiterlesen Not der KreaturVerwundet kannst du nicht
entfliehn.
Fühlhörner, Augen,
lebenskräftig,
Die vordern Füße noch
geschäftig,
Kannst du dich nicht der
Not entziehn.
Nimm, armer Käfer,
nimm ... weiterlesen AngelegenheitVerzeichung, wenn du
mich, Verklärte,
Unedlen Herzen jemals
sandst,
Ich je den Schatz von Glück
nicht ehrte,
Mit dem du mir von hinnen
schwandst! –
Es wäre deiner
Ruh‘ ... weiterlesen Spät im WaldeVom Abend schattiger
getuscht,
Vom Stoß der Lüfte schnell
durchbuscht,
Freund Wald, in all mein
Herzvertraun
Mengst du denn wirklich
leises Graun? --
So führt die
Freundschaft zur ... weiterlesen Das schönste BildVom See in’s
nussumlaubte Stübchen,
O Wirtin mit
dem holden Bübchen,
Folg‘ ich und
sehe, freudewarm,
Mich wärmer noch am
schönsten Bilde,
Das die Natur
verleiht, die milde, ... weiterlesen ErgebnisVon den Herzen euch
gerissen,
Menschen, seht ihr wieder
Einen!
Wieder einen Treuen
missen
Sollt ihr, die sein Grab
umweinen!
Immer neuer Tode
Schmerzen
Fordern endlich ... weiterlesen GrußeswirkungVon fernem
Peitschenklange schallt
Der einsam lang
durchschrittne Wald.
In Hoffnung
nahender Gesichter
Wird schnell der Mut
des Wandrers lichter
Und allen
Wegesüberdruss
Bezw ... weiterlesen Die kleine SchafherdeVon Schäflein eine
kleine Zahl
Kam mir vorbei am
Eichenanger;
Sie standen stille
allzumal,
Als läg‘ ich für sie hier
am Pranger.
Wie sich der Fremdling
her verlorn ... weiterlesen HilfeleistungVon Waldgras einen
schweren Bund
Hatt’ ich ihr
aufgelüpft;
Sie dankte mir mit Aug‘
und Mund
Und ist dem Wald
entschlüpft.
Ihr Haupt belud ich
düsteschwer,
Sie m ... weiterlesen Buchan,vordem am
Federsee
Nach allen Seiten eine
Stunde
War ausgespannt hier in die
Runde
Ein stiller See vor dieser
Zeit.
Sanft hat es einst auch mich
erfreut,
Wie S ... weiterlesen VorüberVorüber, Donner, Sturm
und Blitz!
Es sonnt am Himmel wieder
Friede!
Der Vogel aus umgrüntem
Sitz
Verkündigt ihn in frohem
Liede,
Uns freut nun nicht
Düftenaschung
In abgek ... weiterlesen Die WintergästeVögelchen, ihr bettelt
sittig
Vor den schneeumhäuften
Scheiben:
Da, da habt ihr! Doch nun
bitt` ich,
Überlasst mich meinem
Treiben!
Tragt mir die
Gedankenreihen,
Kaum in Wi ... weiterlesen Die holde LastVögelein, nicht Baum und Wald
Suchst du dir zum Aufenthalt.
Blumenstengel geben Rast
Deinen zarten Füßen;
Eine gern getragne Last
Wiegen dich die süßen.
AnhänglichkeitVöglein, wenn ich
Flügel hätte,
Blieb ich dann an
dieser Stätte?
Heimlich ist sie mir
und treu,
Aber nie dem Auge
neu.
Vöglein, ob ich Flügel
hätte,
Hing‘ ich ... weiterlesen Nichts als SchönheitWahr ist`s, daß ein
blauer Tag
Allzuschön mir dünken
mag,
Um ihm Ausdruck zu verleih;
Schweigend muß ich Dank ihm
weihn.
Doch nun Wind und Regenfall
Auf des Wa ... weiterlesen WaldlandWald um das ganze Tal
herum,
An Halden und auf
Gipfeln
Anhaltenderes
Wäldertum,
Nicht Haine nur im
Schnipfeln –
Wie zeigt hier,
waldbeglückt, mein Mut
Die Abkunst aus
germ ... weiterlesen Wald und AmselWaldamsel, deut‘ es mir
doch an,
Wo kommt es her,
Dass mich
der grüne Wald so sehr
Bezaubern
kann?
Wie klingt die Antwort voll und
rund!
Ich weiß es schon,
... weiterlesen Ernst der NaturWaldbäume starren, ein
ernstes Geschlecht,
Die Luft darüber
ist finster und grau.
Gern wüsst‘
ich, wem ich mich anvertrau‘,
Was ist
es, das den Mut mir schwächt?
Natur,
für ... weiterlesen Das feste HerzWaldeinsam bin ich;
einsam war
Auch der einst, welcher
scharf und klar
Den Namen seines
Mädchens mitten
In’s Glatt der Buche
eingeschnitten.
Mein Herz ist ruhig;
war auch ... weiterlesen WaldeinsamkeitWaldeinsamkeit,
Ich bin
bereit,
Bei deinem wilden
Vogelrufe
Hinabzusteigen eine
Stufe
In’s Leben grünender
Natur.
Lass mich’s mitleben heute
nur
Recht unzerstreut, ... weiterlesen Frucht und BlumeWaldesblumen sah ich
stehn,
Herrlich, labend zum
Ergreifen;
Doch ihr Leben sollt‘ erst
reifen
Und nicht unverhüllt
vergehn.
Farbe strahlen, Düfte
streun
Will die B ... weiterlesen Das NachttalWaldeskuppen, schwarz und
rund,
Schließen einen engen Bund
Um
des tiefen Tales Lichter,
Die dort
einzeln und hier dichter
Aus des
Städtchens dunkler Nacht,
Eifernd mit
der S ... weiterlesen WahrnehmungWaldgräser schmiegen
sich dem Wind
Gar leis‘ und
lind;
Das Waldlaubmit erhobnem
Rauschen
Gibt mehr zu lauschen.
Im
brausenden Entgegenstreben,
Im
Gräserbeben, ... weiterlesen Auf dem WaldgebirgeWaldhöhen auf und Gipfel
an!
Nicht lichtet sich ein
Blick:
Lacht Sonne doch die Landschaft
an,
Als wie mit goldnem Glück.
Doch
glänzt, ihr Städt` und Dörfer,
nur
... weiterlesen Das besonnte KlosterWaldkloster in des Tales
Mitte,
Kaum tat ich steigend noch drei
Schritte,
So glänzt von dir nur noch
ein Rest
Hellsonnig durch das
Waldgeäst.
Nun hast du für mich
ausgestrahlt, ... weiterlesen Die rechte MitteWaldung rechts und Wald
zur Linken.
Wälder gradaus, die mir
winken!
Von des Waldes Da und Dort
Spricht zugleich des Kuckucks Wort.
Wo ist da die rechte Mitte,
Daß sie
su ... weiterlesen Die beneidete ArbeitWaldwiesentau in leichten
Schobern
Liegt dort am Waldtrauf
hin;
Der Mähder, mehr noch zu
erobern,
Greift an mit frischem
Sinn.
Froh muss sein Herz dem Wackern
klopfen, ... weiterlesen Aufruf.Wanderer! Im Tal voll
Blüte
Stehst du still mit reger
Liebe.
Ist denn nichts, das zum
Gemüte
Des Begegnenden dich
triebe?
Lichte Landschaft muss dir
taugen,
Deine Fr ... weiterlesen Die flinke DirneWann bei der Heumad
Sonnenbrand
Der flinken Dirne milde
Hand
Das Blumengras zerstreuet,
Das
man zuvor geheuet,
So freut die sanfte
Hand mich doch
Für’s Gras in seinem
Sterb ... weiterlesen ÜberwältigungWann einst ich
auferstehen werde
Und mir das Leben
dieser Erde
Nach all den Rätseln auf
sich klärt,
Wird mich die Lösung froh
umbrausen,
Wie hier des Sturmes hehres
Sausen,
... weiterlesen In einer Mondnacht.Wann hoch aus mildern
Bläuen
Das volle Mondlicht winkt,
Im
Tal, um Bergesreihen
Ein goldnes Meer
erblinkt;
Wann über mir die
Sterne
Gedämpften Strahles
ziehn, ... weiterlesen Das fliegende LichtWas fliegst du, jagender
Sonnenschein,
Dort tief in das
grünende Land hinein?
Schwarz ist ja
der Himmel, die Erde, der Sinn;
Du
seliger Lichtblick, was willst du
darin?
Du hast wohl ... weiterlesen DankessehnsuchtWas fühlt mein Herz? –
es fühlt nur Dank
Für Gaben und
Geschicke.
Ein Herz ist oft von Liebe
krank,
Lechzt nach geliebtem
Blicke;
O quälte mich die
Dankbarkeit,
... weiterlesen Der UrwaldWas für ein Anblick mir
sich bot
Im Urwald hier! Die Tannen
tot,
Das starke, riesige
Geschlecht
Erstickt von wildem
Moosgeflecht
Und selbst die Moose meist
erstorben,
Die die ... weiterlesen Das PetrefaktWas gelebt hat, einst
verwest,
Wenn es nicht, wie durch
Erhaschung
Fremder Stoff durch
Überraschung
Und Verhüllung zaubert
fest.
Leben einst, nun
Petrefakt,
Wie, von ... weiterlesen Die freie FlurWas hat mein Herz mit ihr
gemein,
Dass es in freier Flur will
sein
Und dass es gar so viel
entbehrt,
Wenn es nicht still mit ihr
verkehrt? –
Wenn hier nicht, trifft
es anderswo ... weiterlesen In später LebenszeitWas ist das Gute, das ich
lebte?
Und wo das Ganze, fest
Erstrebte?
Muß nicht die Frage mich
erschrecken,
Wenn ich nur Stückwerk
kann entdecken?
Nur dies kann mich
das Le ... weiterlesen Die sichere AntwortWas ist die Welt? wie
ward die Welt?
Ist Einer Gott im
Himmelszelt?
Ist Gott das All?
Gott
überall? —
Ward Antwort uns im
Schooß der Zeit?
Gibt Ruhe die
Unendlichkeit? — ... weiterlesen Allgemeiner EindruckWas Jeder denkt an diesem
Tag,
Gewiß, es ist von Einem Schlag:
Durch Himmelblau und Wiesenmaden
Zieht sich zu dieser Jahresfrist
Alleinzig der Gedankenfaden,
Wie
jetzt d ... weiterlesen SelbstermahnungWas kann manch
abgeschlossnes Ich
Vor Gott am Ende
gelten?
Mit welchem Rechte sieht es
sich
Ein Mitglied hehrer Welten?
--
Die Frag` ist gut; doch frag` auch
dich,
Eh` du will ... weiterlesen HerzendwidmungWas nimmt mir so den stillen Sinn
Von einem Tag zum andern hin?
Ein Liederdienst, wie Minnesang!
Doch geht kein Hang
Und Minnen nur
Auf dich, Natur!
AbgeschiedenheitWas seh` ich, ob dem
Felsengrund,
Gibt dort sich eine
Wohnung kund! --
Wer mochte so in
Einsamkeiten
Der Wildnis sich ein Dach
bereiten?
Gefiel dem finstern
Menschenhass
So wa ... weiterlesen Unter einer alten LindeWas seufzt die Dryas
dieser Linde
Zum Glockenklang im
Frühlingswinde?
Sie sinnt zurück.
Einst hat zu deuten
Sie nicht gewusst
das erste Läuten.
Da hing man an,
trotz ihres ... weiterlesen Der ZusammenlautWas Stimme hat, das
stimmt sie an
An diesem
Frühlingstag.
Die Lerche singt sich
himmelan
Aus frohem
Wachtelschlag.
Und Nachts! Wie kurze
Zeit nur schläft
Der Kuckuck ... weiterlesen Das SchneckenhausWas stößt dein Fuß
hier vor sich hin?
Was schätzet so
gering dein Sinn? –
Ein leeres
Schneckenhaus im Gras!
Und doch – ein
Lusthaus war auch das,
Als es noch
wandelt‘ in de ... weiterlesen Kurzweil oder Langeweile?Was verleiht ihr mir zum
Lohne,
Kurzweil oder Langeweile,
Wenn
ich waldbeschattet teile
Eure Freuden,
Papillone,
Wie im
Wiesensonnenscheine
Ihr euch jaget,
große, kleine? ... weiterlesen Der Raben WehgeschreiWas weckt den Wehschrei?
was verdross
Euch Raben? hab‘ ich es
gefunden?
Gefällt, ein wahrer
Waldkoloss,
Liegt hier ein Eichbaum,
abgeschunden,
Sein Riesenastwerk ohne
Rinde, ... weiterlesen Bei regnerischem WetterWeichen Regens Wollen
betten
Sich um des Gebirges Ketten
Und der See ist matt gestreift,
Den
mein Auge lang durchschweift.
Bis
vermehrte, größre Tropfen
Zu
gebieterisch ... weiterlesen WeideWeiden lasst mich! weiden
heißt:
Stille, dem entbundnen
Geist
Sich dem freien Lüsteleben
Und
der Blumenwelt ergeben.
Wenn ein Wild
wir weiden sehn,
Bleiben wir
belau ... weiterlesen Vergessene SchönheitWeihrauch mir
entgegenführen
Hehrer Kirche offne
Türen
Und der Orgelpsalm
erschallt.
mit der süßesten
Gewalt,
Mit der Kindheit
Glaubenssonne,
Fasst mich, wärmt
mi ... weiterlesen SiegeshoffnungWeih’n Deutschlands
Kirchenglocken alle
In Einer Stund‘,
in Einem Schalle
Bald nun die deutsche
Freiheit ein
Und wird das Volk
durchdrungen sein
Vom Vollgefühl
befreiter Kraft, ... weiterlesen Der weinerliche TagWeinerlich aus
Lämmermund,
Regenlustig gibt sich
kund
Heut` der Frühling. Lass ihn
weinen!
Veilchen blühn an allen
Rainen
Könnt` ich unter ihren
Düften
Auch des Herzens S ... weiterlesen KindesleidWeinst Du? – Weine,
kleines Kind,
In den Lenz hinaus
geschwind!
Schöne Kunst, sich
auszuweinen,
Herz und Augen neu zu
klären
Für der Sonne süßes
Scheinen!
Ach! du wirst ... weiterlesen Stilles GrauenWeit nieder steigt das
Hüttendach.
Wie blinkt die Ampel drin
so schwach!
Und was erhellt ihr matter
Schimmer?
Nenn‘ ich es noch mit Fug
ein Zimmer?
In dieser Höhle
trübe ... weiterlesen VorempfindungWeißgedeckte Güterwagen
Seh` ich fern durch. Bäume ragen;
Fuhrnannsblusen, Hund und Pferde
Heben ab sich von der Erde
Und der
Anblick freut mein Herz.
Nicht erwäg`
ich ... weiterlesen Der SommerwandererWeiß‘ und rote kleine
Winden,
Die gedrängt am Rand sich
finden
Meiner sonnenheißen
Bahn,
Lächeln, wie verwandt, mich
an,
Dass ich mich, wie einst, noch
immer,
Umtreib‘ ... weiterlesen SchmetterlingsweiheWelch bunte Falterweide,
Auf dieses Gipfels Heide.
Gilt etwa
ihr Bemühn
Bergblümchen, die hier
blühn?
Nicht Blümchen gilt ihr
Schweben
Und keinem Ruheleben. ... weiterlesen SchwüleWelch ein Gewölke von
Staub
Seh‘ ich, beschattet von
Laub,
Drüben die Straße
umruhn!
Traben die Pferde
vorbei,
Decket doch Schlummer, wie
Blei,
Kutscher und Reisende nun. ... weiterlesen Der schöne TagWelch ein Menschenfreund,
o Tag!
Erzeigst du dich voll
Huld!
Wenn heute noch wer trauern
mag,
Es ist nicht deine Schuld.
Am
Himmel ungetrübtes Blau,
Auf Erden
Blumens ... weiterlesen Im GebüscheWelch ein reizend
Buchgehege,
Lacht uns, Liebste, hier am
Wege,
Wo wir ganz uns nach
Verlangen
Liebreich sehen
eingefangen!
ja, hier winkt uns Kusses
Glück.
Wie? nich hielten ... weiterlesen Frühlingszweifel.Welch ein selig
Schimmern, Tönen,
Die uns wald und
Flur verschönen
In des Frühlings
lindem Strahl?
Darf dich hier ein Gram
beschleichen?
Findest du auch nur ein
Zeichen
Irg ... weiterlesen Auf einer RuhebandWelch ein süßer
Stundenraub!
Schatten spielen mir von
Laub,
Windgefächelt, auf der Bank.
Wie mein Herz hier Ruhe trank
Bei
dem Spiel von Frühlingswinden
Mit des
Schat ... weiterlesen Auf HoheneuffenWelch erhabne
Mauerzinnen!
Und auf welchem festen
Grund!
Doch von außen und von innen
Alles in Zerfall und wund!
Dach und
Fach in Schutt zerschlagen,
Keller
aufge ... weiterlesen JugendlustWelch nächtlich Singen
dort am Fluss!
Bei aller Rosen
Dufterguss,
In nassem Blau und
Mondenschimmer
Labt mit den Freunden
sich ein Schwimmer.
Dem Jüngling
wird es freudeban ... weiterlesen Das unbewohnte SchlossWelch stolzer, mächtiger
Koloss!
Wer zählt die Fenster hier im
Schloss!
Sind sie des Nachts erleuchtet
wohl? –
Sie bleiben finster, öd und
hohl! –
Wenn Armut solche
Schlösser ... weiterlesen Auf WaldeshöhenWelch wilde,
menschenferne Schlucht!
Ein Bach kommt
her auf seiner Flicht
Und dienet
murmelnd mir als Leiter;
Auf nassen
Steinen klimm` ich weiter.
Wohl mir
nun oben! Lieber ... weiterlesen LandesfülleWelche Füll‘ an’s
Herz mir legen
Weingebirge, halb
verhüllt
Von des Nebels feuchtem
Segen,
Und das Tal,
getreiderfüllt!
Dank den Bergen und
den Bäumen
Unser He ... weiterlesen Weg der GedankenWelches Regen, welches
Streben
Treibt sein unermüdet
Spiel!
Wind und Schiff und Vogel
schweben
Und der Wandrer eilt zum
Ziel.
Um beglückte, sichre
Reise
Fleht man sc ... weiterlesen VolksbildungWelch‘ schöner
Schloss- und Kirchenbau
Im Stil
erneuter Kunst! o schau!
Doch Genien
und Karyatiden
Ward hier ein herbes Los
beschieden:
Zerschlagen Hände,
Brüst‘ und Rasen! ... weiterlesen Die Kinder des LichtsWenn alle Blumen
aufgericht`,
Mit unverwandtem
Angesicht,
Die roten, gelben,
blauen,
In`s Lich der Sonne
schauen,
So gönne Kindern reinen
Lichts
Ihr Glück und fühle: dir
ge ... weiterlesen Dank der Mutter NaturWenn auch zum Ohr kein
Lüftchen trug
Ein Wort, Natur, aus
deinem Mund:
Doch ist dein stiller
Sinn genug
Und thut als Frage mir sich
kund.
Du, gute Mutter, mein` ich,
frag ... weiterlesen Frühling und KindheitWenn Blüten jung dem
Busch entschlpfen
Und Lämmer um die
Mütter hüpfen,
Der Gänschen gelbes
Flaumenkleid
Noch zum Gefieder nicht
gedeiht;
Wenn Veilchendüft‘ in
Kinder ... weiterlesen Der feste BundWenn Brust der Brust sich
bot
In einer innern Not,
Wenn Tränen
tief von innen
Von Männeraugen
rinnen,
Wenn sich die Freunde so
vereint,
Dann ist die Freundschaft
festgeweint ... weiterlesen WaldrufeWenn der Kuckuck nicht
riefe
Und die Amsel dazu,
So glaub‘
ich, es schliefe
Manch Blümchen in
Ruh.
Weil der Kuckuck euch
wecket
Und die Amsel euch
ruft,
Maig ... weiterlesen Der wahre MaiWenn die Springen
welken,
So kommen duft`ge Nellen
Und
Rosen süß herangeblüht.
Doch schon
zerstreut ist mein Gemüth:
Denn der
voll blaum Holders hing,
Der rechte
Mai, ach! ... weiterlesen HinausgerissenWenn du, von der Sonn`
erweckt,
Wie ein Pfeil die Luft
durchpfeifst
Und, o schwebendes
Insekt,
Derb wir an die Schläfe
streifst,
Stößt ein Heimweh mich
auch weit
In de ... weiterlesen Der große TrostWenn etwa unsern innern
Sinn
Getanes Unrecht still
beschwert,
Liegt nicht ein weiter Trost
darin,
Dass unser Treiben doch nicht
mehrt,
Nicht mindert Gottes
Herrlichkeit,
Dass ... weiterlesen Ins Ferne?Wenn hier dich im
walde
Und drüben im Garten
An
dörflicher Halde
Maiblumen
erwarten,
Syringen und Sterne,
Was
treibst du in’s Ferne?
O schlürf‘
erst die Düfte ... weiterlesen EntsagungWenn ich der Blüten
Füll erschau;
Der Lichtgewölke
stolzen Bau,
Des Stromes silberblaue
Wellen
Und sanfter Wiesen
Wonnestellen
Nebst all der Wälder
grünem Prangen,
So fas ... weiterlesen UnmöglichkeitWenn ich dich wusste
ausgegangen
Zur Kirch‘, in einen
Frauenkranz,
So war mein Herz voll von
Verlangen,
Ich fühlte mich verlassen
ganz,
Mich und die lieben Kinder
alle. ... weiterlesen Einseitige LiebeWenn ich liebend mich
versenke
In das weite
Schöpfungsall,
Forschend, ob einst
meiner denke
Jener ferne
Glockenschall,
Den ich so voll Andacht
hörte,
Und die bunte Blumenau, ... weiterlesen Froher KlangWenn ich so den Wald
durchklimme,
Dringt mir mehr, als
Vogelsänge
Oder andre
Frühlingsklänge,
Eine helle
Menschenstimme,
Die vom fremden
Dämmergeist
Der Natur empor mich
r ... weiterlesen WiedersehnWenn ich zur bessern Welt
gelangte,
Die mir von tausend Wundern
prangte, —
Ich wanderte durch sie von
Ort zu Ort,
Doch nirgend, nirgend,
Liebste, fand` ich dort
Den holden
Anblick ... weiterlesen Der VielgegrüßteWenn ich, ein alter
Wandrer, walle,
So grüßen mich so
freundlich alle!
Woher wohl diese
Sympathie
Der guten Leute? Denken
sie:
Der kennt wohl auch des Lebens
Noch;
Der hat n ... weiterlesen Gunst der ZukunftWenn mein Herz hat
ausgeschlagen,
Sollen zu verwandten
Seelen
Winde meine Lieder
tragen.
Nimmer soll sich`s dann
verhehlen,
Ob sich milder
Freundessinn
Zu dem Toten wendet
hin ... weiterlesen Der VeränderteWenn mich die Waldung
rings umfängt,
Um die das braune
Herbstlaub hängt,
Ach, ist es da noch
jenes Wandern
Bei Amsellied und
Kuckuckswort?
Bin ich’s noch selbst?
wie einen Andern ... weiterlesen GewissheitWenn schweigend ich an
deiner Seite,
O Freund, durch diesen
Frühling schreite,
So wissen`s beide,
du, wie er:
Mein Herz ist doch nicht
wonneleer.
In Lenz und Freundschaft
tief gebor ... weiterlesen AbspannungWenn schwer auf mir das
Leben liegt,
In Hoffnungen mich nichts
mehr wiegt,
Da klingt mir auch die
Antwort hohl,
Die sonst Natur mir
gönnte wohl;
Es ist nicht mehr der
Lüfte Weh ... weiterlesen Ein Lied des DankesWenn tief ich in die
Uhlands-Fichte
Den Sinn vom Boden
aufwärts richte,
Preis` ich den Wuchs,
den reinen, kühnen,
Das Rauschen,
Düften, Immergrünen?
Und wälzt
dort Lenau ... weiterlesen FrühlingsbürdeWer denkt des Winters
nicht:
Im Frühling wird dir`s
leicht?
Doch wo ist ein Gewicht,
Das
dem der Wonne gleicht?
Macht mir der
Lenz nicht bang,
Mit seinem
Freudendrang?
... weiterlesen MaienheimatWer eine liebe Heimat
hat,
Dem ist das Heimgehn wert;
Doch
jetzt, des Feldes nimmersatt,
Fühl‘
ich mich ganz verkehrt.
Mein Sinn im
Maie bleibt dabei,
Dass meine Heimat
dra ... weiterlesen Bitte an die WolkenWerdet nicht zu Wolken,
Wölkchen!
Denn für heute zieht ein
Völkchen
Froher Leut‘ in Berg und
Tal,
Die ein Dach verschmähn zu
suchen,
Aber unterm Grün der
Buchen
Gerne s ... weiterlesen Auf eine AprilwanderungWetteifer ist nun rings
im Feld.
Kaum geht das Landvolk mehr
nach Haus,
Eh` dort es jeden Fleck
bestellt,
Und grünes Wachsthum dringt
heraus
Schon neben all den fleiß`gen
Händen. ... weiterlesen Die verschiedenen LichterWie allerliebst das
kleine Licht
Aus Rebenranken
strahlt!
Wie klar der Mond durch Bäume
bricht,
Die Hütte blaulich malt!
Du
Mondenglanz, du Menschenlicht
In
rötlich ... weiterlesen Veränderter AnblickWie bewegten Qualm
Zeigt mir Busch und Halm!
Wilder
Windhauch überfährt
Alles, was dem
Sommer werth.
Wie, du lichtes
Sommerthal,
Fällst du anders auf
einmal, ... weiterlesen Reiselust.Wie blaulich, wie
wonnig
Erquickend und sonnig
Lacht
Himmel und Land!
Wie hält das
Entfalten
Soe neuer Gestalten
Die
Seele gespannt!
O Heimat,
verzeihe,
... weiterlesen Auf der FelshöheWie blickt der Fluss so
strahlend
Aus Berg und Wald
herauf!
Wie gerne zeigt` ich
malend
Dir seinen
Schlangenlauf!
Doch die
Gedankenmenge,
Gedacht ob diesem
Grund, ... weiterlesen Am grünen UferWie breite Kräuterblätter!
Wie zartes Weidenlaub!
O Fluss! o Frühlingswetter!
O süßer Stundenraub!
Natur, ist stiller Liebeshang
Für deine Bilder Müßiggang?
AufspielungWie bunt gepresster Zitz
Scheint mancher Liederwitz,
Zerrbilder, Modelblüten,
Schon recht für’s Ladenhüten,
Auch nicht vergleichbar nur
Mit Blumen der Natur.
SonnenglanzWie das Bächlein die
Steine durchrauschet!
Oft schon hab‘
ich den Platz hier getauschet,
Immer
vertreibst du mich Sonne,
Herrin der
Wonne!
Jagst den Schatten hinweg aus
de ... weiterlesen Die Nonne – II.Wie diese Hallen mir und
Mauern
Bei jedem Schritt
entgegenschauern!
Fort rauscht der
Klosterbrunn in’s Becken,
Um endlos
meine Qual zu wecken.
Wie ich den Tod
dem Röschen ... weiterlesen In den WiesenWie dort im Gras sich
Kinder mühen,
Beschwert von
Blumenbüscheln glühen!
Ach! Kinder
seh` ich immer gerne,
Zumal so warm
hervorgehoben,
Wie hier, von einer
lichten Ferne
Un ... weiterlesen HerbeilassungWie du liefst, bis du
mich Alten
Schnellen Schrittes holtest
ein!
Lieber Landmann, unterhalten
Vom
Erreichten willst du sein
Und da
folgt nun Frag‘ auf Frage
Um’s
... weiterlesen VerirrungWie feucht ward’s schon
im Abendwald,
Wie düster! Kein Gesang
erschallt;
Nur wild noch eine Taube
girrt:
O Wanderer, du bist
verirrt!
Auch staunt die Birke weiß
dort drin ... weiterlesen An die LuftWie find‘ ich dich so
hold bedacht,
O blaue Lenzluft,
abzuschütteln
Durch sanftes Laub- und
Ästerütteln
Die Tropfen einer
Regennacht!
O rüttle goldne Luft nicht
nur
An d ... weiterlesen HeimatgefühlWie flattert purpurnes
Gefieder,
Wie gleitet hin der Schlane
Pracht!
Wie jagt sich schäckernd auf
und nieder
Das Affenvolk in
Waldesnacht!
Wie in der Palmen
stolzes Prangen ... weiterlesen Auf dem Gebirge.Wie frei ist`s mir um
Herz und Kopf
In dieser hohen
Himmelsnähe,
Wo kaum ein niedrer
Tannenschopf
In`s Öde vorragt, das ich
sehe,
Mich Quellen, leise murmelnd,
laben
Und Her ... weiterlesen Das EntgegengehenWie freut uns das
Entgegengehn
Beim Selbergehn und
Kommensehn!
Begegnung durch des Zufalls
Spiel
Ist oft uns lieber, als das
Ziel.
Doch seine Lieben sich
bestellen
Auf ... weiterlesen Bei SonnenuntergangWie goldne Wärme liegt
im Feld,
Das lichter Abendstrahl
erhellt:
Wie fasst mich im Gebüsche
kühl
Hier noch ein süßes
Wohlgefühl!
Schön Dank das ganze Land
noch sagt
Dem ... weiterlesen FeldschreckenWie Has‘ und Lerche
sich erschreckten,
Zu Flug und
Seitensprung sich weckten,
Dies hab‘
ich heut‘ mit angesehn
Und musst‘
in Ährengrün und Hecken
Ob diesem
panischen Erschr ... weiterlesen ErgebnißWie ich nun auch
verflochten bin
Nach meinem ganzen
Wesen
Zu Gut und Schlimm: ich nehm` es
hin
Mit Dank und bin erlesen,
Viel
doch zu fühlen in der Welt,
Was
Manchem sie verb ... weiterlesen SommerglanzWie ist die Sommerflut so
ganz
Getaucht in reinen
Sonnenglanz!
Der Mücke Kopf ist
augenvoll,
Dass jedes Strahlen sammeln
soll.
Für mich im Einem Augenpaar
Ist
fast die Welt ... weiterlesen Unter FremdenWie ist mir das Wort
gehemmt,
Sind die Menschen mir so
fremd!
Andre Sprache fernt mich
ihnen,
Doch der Blumenbach, die
Bienen
Und die trauten Vögel
fragen:
Alter Freund, was ... weiterlesen Kein AuswegWie kommt es, daß wir
unsre Klagen
So gern in Waldesdickicht
tragen?
Den Ausweg scheint`s für Gram
und Leiden
Im Waldgewirr uns
abzuschneiden.
Kein Ausweg! dies
gefällt der Klage, ... weiterlesen Der HäherWie kreischt der
Häher!
Nicht allzuschön!
Doch tret`
ich näher:
Hat das Getön`
Mich nicht
geweckt zur süßen Schau
Vom
wunderschönsten Flügelblau?
Das Ohr
lässt ... weiterlesen MitgefühlWie liegt der prächt`ge
Eichbaum hier.
Vom Beile jüngst
geschlagen!
Wie gern er lebte, konnt`
er dir,
Stumm, wie er war, nicht
sagen.
Ich nur muß überall den
Pfad, ... weiterlesen VergessenseinWie mancher Geber
starb,
Eh` man ihn dankbar
pries;
Nicht immer Dank erwarb,
Was
Andern er erwies.
Es that ihm
freilich leid;
Vergefsensein macht
arm.
Doch legt ... weiterlesen Wild und mildWie mild und wild! die
Apfelbäume
Des Dorfs bei düstrem Fels
und Wald!
Raubvögelschrei die blauen
Räume
Mit frohem Lerchensang
durchschallt.
Am Wasserfall, der
tosend rau ... weiterlesen WaldwohlgeruchWie Patscholi riecht`s
hier im Wald,
Ein Duft von
schmeichelnder Gewalt,
Der sonst von
einem Putztisch kommt
Und holdem
Damenschmucke frommt,
Hier aber, wenn
ich recht versteh`, ... weiterlesen WiederglanzWie ruh‘ ich still im
Tannenhain!
Die Sonne sucht sich
Wiederschein,
Wo niemand es wohl
meint.
Ha, wie sie funkelnd
scheint
Hoch an dem grünen Zapfen
dort,
Der still herabh ... weiterlesen Das HüttenpförtleinWie schlingen zierlicher
Gestalt
Um’s Dörflein einen Kranz
von Wald
Die heimatlichen
Zwetschgenbäume,
Wohin ich mich so
gerne träume!
Welschlands Olivenhaine
selber
Sind ... weiterlesen Die AbendglockenWie schwammen die Augen
in frischem Glück
Und hallt` es dem
Ohre so friedlich zurück!
Die
Abendglocken erhoben ihr Lied,
Das der
Himmel mir so zu verstehen
beschied:
Wohl b ... weiterlesen Weg und ZielWie schönes Los mir
heute fiel!
Indes die Lerch‘ am
Himmel hängt
Und Hasen, von mir
aufgesprengt,
Das weite Saatgefild
durchjagen,
Darf ich zum Freund auf’s
Land mich tragen, ... weiterlesen Wald und WieseWie sind wir beide, Wald
und Wiese,
Zu so vertrautem Grün
gesellt!
Wie froh ich schattig sie
umschließe,
Wie leicht und sanft ihr
Plan sich schwellt!
Ach! so in unserm
Eins ... weiterlesen Die kurze GunstWie steht der Dichter so
allein
Mit seiner Lieblingskunst!
`Laß deiner Lieder wenig seyn!`
So
räth ihm selbst die Gunst.
Statt
daß er jedes sieht begrüßt
Mit
t ... weiterlesen Das stille PlätzchenWie still ist’s hier!
ach ich erschrecke,
Wenn ich nur denke,
dass ein Schall
Mich aus dem Schweigen
ringsum wecke.
Und wär‘ es eines
Blättchens Fall,
Es könnte irren hier
der ... weiterlesen Bei unruhigem SeeWie stürmt der See! Die
Wäscherin
Schafft im Geschäume
mitteninn,
Das, wie es ankämpft, wie
es spritzt,
Dem hübschen Weibchen
gerne nützt.
Der Schaum nimmt sie
wie l ... weiterlesen WaldheimlichkeitWie stöhnt die
Nachtigall im Dunkeln,
Wie äugelt das
Vergissmeinnicht!
Und wie zum Tag
hervor mit Funkeln
Die bunte
Falterherde bricht!
O Wald, in deinen
Buschverstecken ... weiterlesen Das InsektWie viel, wie mehr ich
doch umfasse!
Dein Dasein treibt auf
kurzer Straße.
Ich seh‘, Insekt,
dich blindlings ziehn.
Kurzsichtiges,
wo strebst du hin?
„In’s All
zurück ... weiterlesen ApathieWie wird der Gang
durch’s Leben
Uns manchmal doch so
schwer!
Doch, kann das Herz noch
streben,
So klag‘ es nicht zu
sehr!
Wenn aber Wunsch und
Streben
Zuletzt auch ... weiterlesen Das BlumenbrettWie wohl dir deine Luft
gerät,
Levkojen, Nelken auf dem
Brett,
Selbst balsamlose
Balsaminen
Durch Farbenherrlichkeit dir
dienen.
O Landmann, sieh hier einen
Mann,
Den ... weiterlesen SchwermutWie zieht der Regen grau
dahin
In des Gebirgs Grund!
Wie starrt
mich an ein fremder Sinn
Aus aller
Klüfte Schlund!
Ausweinet euch, ihr
Wolken, dort
In Kluft und Felse ... weiterlesen An den KuckuckWieder ohne Rast und
Ruh`
Rufst du drüben dein Kuku!
Wie
so kräftig ziehest du
Mich hinaus mit
diesen Klängen,
Die zum grünen Wald
mich drängen!
Welchen Sinn ich
... weiterlesen Das HimmelsmeerWieder schwand die Zeit
mir ganz!
Kommt durch grüner Wipfel
Sprossen
Ewigkeit mir zugeflossen
Dort
als blauer Himmelsglanz? --
Ach! nur
stets des Durstes mehr
Fühl` ... weiterlesen Schwankendes SehnenWiesen hab` ich, Berg und
Wald,
Wasser, Reben, Ackerfiur,
Alles
reich an Wohlgestalt:
Doch es ist die
Heimath nur
Und mein Herz ist nur auf
Reisen,
Um dann jene, deren Bild ... weiterlesen Das laute GemäldeWiesen in des Morgens
Weihe,
Wald gelehnt an ihren
Plan,
Weiße Dörfer nach der
Reihe
Grüßen frischbetagt mich
an.
Zum Gemälde wird mir
Alles,
Hingezaubert vor das ... weiterlesen WindestosenWind, dein Zausen,
Wald, dein Saufen
Stellst du heut‘ einmal nicht ein.
Nun, so zauset,
Saust und brauset,
Gute Laune singt darein!
WindeswehenWind, woher auf deiner
Reise?
Kostest du des Mädchens
Wange?
Machte dem beklemmten
Greise
Dein zu frisches Grüßen
bange?
Hast du Botschaft treuer
Worte
Von der Sehn ... weiterlesen WinterrührungWinterrührung
Auf die
weisbeeisten Bäume
Trifft durch blaue
Himmelsräume
Goldner
Sonntagssonnenstrahl,
Betgeläute
füllt das Tal.
Wirke, holde
Gottessonne!
... weiterlesen Die UnterhaltungWir waren voll von
Anekdoten,
Die Unterhaltung stockte
nicht.
Und doch — sie zählte zu den
todten.
Wer nicht aus eigner Seele
spricht.
Der unterhält uns nur mit
Schatten, ... weiterlesen Männliche GesinnungWirf dein Leben in den
Wind,
Wenn dein Grundsatz dann
gewinnt!
Statt den Grundsatz
aufzugeben,
Gib noch eher auf dein
Leben!
Dir am Grabe sagt man dann,
Und
nur dann: hier lie ... weiterlesen In den Wind hinausWo beginnst, wo hörst du
auf,
Wind, in deinem schnellen Lauf?
Ohne Ziel und Ursprungsstätte,
Bist
du nur ein Glied der Ketten
Die sich
schon seit ew`ger Zeit
Streckt
du ... weiterlesen In der FerneWo blieb der Lüfte
klares Blau?
Nur grau in Grau
Und
braun in Braun
Lässt Land und Himmel
sich erschaun.
Wo blieb der
rosenhelle Mut,
Womit ich Hut
Und
Stock ... weiterlesen Dank dem KuckuckWo doch, Kuckuck, wo im
Forst
Magst du seßhaft seyn?
Nach
dem waldgeheimsten Horst
Spornst du
mich hinein!
Hier aus jenem Schopf
nun dort
Ruft dein Muthwill` mir
... weiterlesen WaldnachbarschaftWo Hahn und Amsel früh
sich wecken
Und, springend aus der
Schule Hast,
Die Knaben laut den
Kuckuck necken,
Der ihre Lernbegier
entrafft,
Da hab‘ ich gerne mein
Quartier
In ... weiterlesen Trost eines Freundes der Natur und der alten ZeitWo jetzt die letzten
Segel schwellen,
Teilt bald der Dampfer
nur die Wellen.
Auf vielbereisten
Alpenstegen
Herrscht künftig nur
verlassnes Schweigen.
Ein Trost nur!
Daran kn ... weiterlesen SchläfrigkeitWoher auf meine
Rast
Sich senkt so schnelle Last?
Das
Gras durchschweigen Falter,
Durchsumset
Bienenpsalter.
Die Lust ist licht; es
streicht
Der Hauch des Windes
leich ... weiterlesen WaldeseindruckWohl bleibt der edle Wald
mir fremd:
Mein Alltagsleben wird
gehemmt,
Sobald ich ihn betrete nur.
Ich bin da ganz auf andrer Spur.
Wenn Gott durch Menschen schaffen will
I ... weiterlesen Bei blauer LuftWohl gerne
hinunter
Lustwandl` ich, wo bunter
Die
Wiese schon mait
Und Vogelgesang mich
aus Blüten erfreut.
Doch haben sich
oben
Goldwölkchen gewoben,
So
schw ... weiterlesen Das mitleidige HerzWohl Hab` ich ein
mitleidig Herz,
So sehr, daß oft der
eigne Schmerz
Mich wie ein fremder
übernimmt
Und eine Thrän` im Aug`
mir schwimmt,
Daß von dem mir
gegönntm Glück ... weiterlesen Antwort auf eine RezensionWohl meint der gute
Rezensent,
Ich habe bloß für ihn
geschrieben,
Und sein gerechter Zorn
entbrennt,
Dass ich nich bin zu Haus
geblieben.
Ich konnte wissen, dass
der Mann ... weiterlesen Aus der früheren Zeit des Jahres 1848Wohl war uns Deutschland
ganz entrückt;
In Herrenländer
war’s zerstückt;
Vom Rat der Völker
war’s verbannt.
Wo war des Deutschen
Vaterland?
Doch wenn mein Schritt, o
... weiterlesen EbenmaßWohl wäre hier im Tale
Raum
An Berges-, Wald- und
Bachessaum,
Zu diesen Wohnungen, den
schlichten,
Noch manch ein Häuschen
hinzudichten.
Doch nein! ich bin voll
Eifersucht ... weiterlesen Des Dichters TraumWollt‘ jedem Dichter
Gott einräumen,
Dass ihm erfülle sich
sein Träumen,
Ach! was gewänne
m e i n e Brust,
Die jetzt nur
träumet Frühlingslust?
Ich käme
... weiterlesen Der zögernde HaseWunderbar
Still und
klar
Fesselt goldner Abendschein
Jeden
Blick an Wies‘ und Hain.
Selbst der
Hase,
Der dem Grase
Eben vor mir ist
entronnen,
Hat sich ... weiterlesen HerbstklageWäldergruppen
allerseits
Gelben herbstlich falb
bereits
Um die braunen
Stoppelfelder.
Doch durchklage nicht
die Wälder,
Lied der Wehmut! Schon ein
Weih‘
Füllt die Luft mi ... weiterlesen VoraussichtZartumwollte Samen
stiegen
Rings hier um die
Rasenbant.
Wenn auch einer niedersank,
Läßt die Luft Wohl kaum ihn liegen.
Wurzel fassen soll er nicht;
Neu
entschwebt der l ... weiterlesen ZeitlosenblühnZeitlosenblühn
Aus
Angergrün!
Doch drüber nichts, als
Regenluft
Und an den Bergen feuchter
Duft!
Zeitlosenblühn
Aus glattem
Grün!
Doch abgestorben Lieb‘ ... weiterlesen Die getötete TaubeZerfiedert,
ausgebrochen
Ruhn hier die
Flügelknochen
Von einer blut’gen
Taube,
Des wilden Stößers Raube.
Vom
Los, das ird’schen Dingen fiel,
Wie
sagt der Anblick uns so ... weiterlesen EinhaltZiehet nicht so schnell
dahin,
Feuerkäfer, eure Straße,
Weil
ich in getrübtem Sinn
Diesmal nicht so
schnell erfasse,
Neu befreundet, all
die alten,
Trauten Lenz- und
Glanzg ... weiterlesen Auf ein MädchenZu ihr zieht die Lieblichkeit
Reiner Herzensinnigkeit,
Wie die kleinen, weißen Glocken
Mich zum Maienwalde locken
Wo sie in beglückte Lüfte
Senden der Erfrischung Düfte.
Schöne SitteZu Korb im Remstal ist es
Sitte,
Zu pflanzen in der Reben
Mitte
Viel weiße Lilien
sittsamlich.
Ein schöner Takt der
braven Leute:
Der Wein soll, wenn ich
richtig deute,
Nie ... weiterlesen Rückerinnerungen - II.Zum Fenster liest du noch
dich führen
Am Abend, eh‘ dich rief
der Tod;
Denn immer war dein Herz zu
rühren
Von Landschaft, Lenz und
Abendrot.
Da streifte, teure
Sterbenskr ... weiterlesen Die lächelnden FräuleinZum Lächeln öffnen noch
den Mund
Drei Königsfräulein aus
Burgund
Zu Worms im Dom an grauer
Wand,
Als wäre die Geschichte
Tand,
Das Los, das Stadt und Reich
erfuhr,
Dahing ... weiterlesen BegegnungZusammen liefen ich und
er,
Ein Wandersmann, weiß nicht,
woher?
Wohl eine gute
Wegesstreck`,
Durch offnes Thal, durch
Waldversteck.
Wir haben sonst uns nie
geschaut, ... weiterlesen Die Ruhebank.Zwei Linden, eine
Ruhebank
Stehn dort auf grüner
Höh`
Und diesen süßen Ort
verdank`
Ich all mein
Herzensweh.
Noch glaubt` ich hold sie
angelehnt
Im Sonnenhute dort ... weiterlesen Im NachblickenZwei Reiter traben durch
das Tal,
Auf welchem glüht der
Mittagsstrahl.
Mein Auge folgt
durch’s gelbe Korn.
Treibt jenen
nicht der Liebe Sporn?
Und zeigt nicht
der, was Freundschaf ... weiterlesen Die ÄolsharfeÄolsharfe, ach, wie
du
Weg mit klagst des Herzens
Ruh!
Stöhnen will es mit dir,
weinen,
Zittern, Lust und Wehmut
einen;
Bald verhauchen still und
lind
Alle Schmerzen ... weiterlesen Liebesgruß`Ach hin ist hin und tod
ist tod!`
Wo steht dies doch
geschrieben?
Das Lied, das solchen
Gruß entbot,
Ist mir vergessen
blieben.
Ach, tot ist tot und hin ist
hin!
Der Gruß k ... weiterlesen Alte Liebe`Alte Liebe rostet
nicht.`
Dieses Sprüchlein hat am Stahl
Meines Sinnes manchesmal
Sich
bewährt in blankem Licht.. —
Fragt
ihr wohl mit wie viel Frauen
Stand der
Mann ... weiterlesen Vorrecht`Sieh am Berg der Wohnung
Schimmer
Unter jenes Wäldchens
Hut;
Hinter jenre Scheiben
Flimmer
Wird bei Gluten dir es
gut.`
Nein, o nein, es sucht die
Weite,
Flieht die ... weiterlesen Das alte Lied„Wie groß ist es
Allmächt’gen Gute!
Ist der ein
Mensch, den sie nicht rührt?“
Ein
altes Lied, doch im Gemüte
Noch immer
wärmend nachgespürt!
Die
Morgenbienen lang ... weiterlesen