Gedichte - Leon Vandersee
Verklagt mich nicht.Ach, ihr quält es recht, mein müdes
Herz,
lasst doch euer mitleidvolles
Fragen --
unser aller Erde ist der
Schmerz,
warum also wollt ihr mich
beklagen?
Wohl, das meine ist
... weiterlesen
Ich muss leben.Allerseelen! Durch das
Friedhoftor
schritten wir mit Lichtern
und mit Kränzen
dort, wo sich im Gras
der Weg verlor,
sah am Kreuz ich eine
Inschrift glänzen.
Ist sie das? Er
... weiterlesen Und meine Seele schlief.Als meine Seele schlief – so fest und
tief,
dass sie kein Sehnsuchtsklang zum
Leben rief –
– – – ––
–– –– –– –– –
Doch
als so dunkel über mir dein Auge lach
... weiterlesen Ich bin allein.Am Himmel glüht der Abendschein
in
violetten Tinten –
wie Amethysten
leuchten auf
im Glas die
Hyazinthen.
Ihr Duft hat seltsam
süße Art , -
Mich fasst ein heiß
... weiterlesen Dann wirst du kommen.Auch du bist grausam, blonder Freund –
ich weiß –
Nein, geh – du sollst
mir keine Antwort sagen –
schweig du
nur weiter – schweig und lächle
leis,
einst wirst du tränenvoll dei
... weiterlesen Träume nur --Blühender Rosen süßduftiger
Hauch,
Vogelgezwitscher im
Schlehdornenstrauch,
tiefgrüne,
lauschige Einsamkeit
und das klopfende
Herz voller Seligkeit –
o
Jugendzeit!
... weiterlesen Das Abendrot erlosch.Das Abendrot erlosch – vom Wasser zog
es kalt
zu uns herüber,
leis wandt
ich mich zu dir, du sahst so stumm
an
mir vorüber.
Doch plötzlich traf
dein Blick mich heiß und
... weiterlesen Abschiedsstunde.Das Mondlicht flimmert auf der
Wasserbahn,
kein Laut, kein Hauch des
Lebens in der Runde,
langsam und
steuerlos treibt unser Kahn –
wie
bitterschwer ist diese Abschiedsstunde .
. .
... weiterlesen Liebeszauber.Deine süßen Lieder, Kind,
haben mich
bezwungen –
wie im Traum umwehn mich
lind
Glückserinnerungen –
Leise
knistern im Kamin
dann und wann die
Flammen –
... weiterlesen Lieb ist ein Traum.Denk nicht so viel an mich – ich kann
nicht schlafen,
wenn deine dunkle
Sehnsucht bei mir ist.
Lass doch die
Stunde ruhn, da wir uns trafen
im
Abendgraun, – ein Tor, der nicht
vergisst!
... weiterlesen Kommst du nicht mit?Der Regen sprüht auf mein schwarzes
Gewand,
ich press auf das fiebernde
Herz die Hand
und irr durch die
Straßen mit lautlosem Schritt –
aber
die Sehnsucht geht nicht mehr mit,
... weiterlesen Abendsonne.Der Sonne heißes, verlöschendes
Rot
flimmert über die Heide –
die
Birken brennen, der Ginster loht,
dein
Blondhaar schimmert wie Seide.
Du
staunst wie ein Kind in das st
... weiterlesen Antinous.Die Fackeln lodern vor dem
Säulenhaus,
Antinous träumt in die
Nacht hinaus –
er träumt von Rosen
und von Ambraduft,
da zittert weh ein
Seufzer durch die Luft.
Ein leises
... weiterlesen Intermezzo.Die Geigen jauchzen – „Komm, tanz’
mit mir –
Was stehst du so stumm und
starr an der Tür?
Schau’ mich an,
mein Freund – ich scherze und
lache,
das Leben ist doch eine lustige
S
... weiterlesen Versteckte Pfade.Die Luft so weich – der alte
Kirschbaum blüht,
leis weht der
Frühlingswind um meine Wangen;
ein
kleines Liedchen summ ich vor mich
hin,
mich überkommts wie traumhaft
Glückverlangen.
... weiterlesen Die Möwen flattern --Die Möwen flattern - nun kommt meine
Zeit,
am Strand liegt mein Schifflein,
zur Abfahrt bereit.
Schon blühen am
Himmel die Sterne auf,
und golden und
groß steigt der Vollmond herauf.
... weiterlesen Sibirien!Die Raben krächzen heiser in den
Lüften,
mordgierig streifen Wölfe
durch den Schnee –
fernher ein
Klirren wie von Eisenketten
–
Sibirien, du Land voll Graun und
Weh!
B
... weiterlesen Bei Nacht.Die Sehnsucht hat mich das Weinen
gelehrt –
Bei Nacht ist sie heimlich
hier eingekehrt,
mein armes Herz, o
welch fiebernder Schlag,
und klopfte so
ruhig noch heut am Tag.
... weiterlesen Indisches Lied.Die Skarabäen leuchten
auf meiner
Brust –
dass du mich liebst, o
Fremdling,
ich hab es längst
gewusst.
Sansarablüten duften
in
meinem Haar –
du bist an m
... weiterlesen Du.Die Wanduhr tickt – im Ofen glühn die
Reiser,
Lichtfunken huschen über Tür
und Wände –
du träumst im Lehnstuhl
– ich schau weltvergessen
auf deine
lieben, kleinen, weißen Hände
... weiterlesen Schau’ her --Die weißen Blüten waren
aufgeblüht,
die ich seit langem treu
und sorgsam pflegte –
sie blühten
wohl so licht und wundersam,
weil ich
sie heimlich in der Stille hegte.
M
... weiterlesen Komm her --Du Arme, die du so verlassen bist,
von
Glück und Freude weltenweit
geschieden,
für dich hab’ich daheim
zum heiligen Christ
ein
Lichterbäumchen in des Hauses
Frieden.
Ein
... weiterlesen Du bist mir gut.Du bist mir gut, doch du liebst mich
nicht,
so kühl und so ruhig bleibt
dein Gesicht,
ganz unbewegt –
wenn
heiß dich mein brennender Mund
geküsst,
ob dann wohl das Herz – ach
... weiterlesen Du bist so weit!Du bist so weit, daß ich dich nimmer
finde,
du bist so fern, daß ich dich
nimmer seh’,
bang ruf’ ich deinen
Namen in die Winde,
vor lauter
Sehnsucht tut das Herz mir weh.
... weiterlesen Märchen.Du trugst einen Schmuck so
wunderbar,
Leuchtkäfer in deinem
lockigen Haar,
die funkelten seltsam in
grünlichem Schein,
wie eine Krone aus
Edelgestein –
Und du sagtest, du
wolltes
... weiterlesen Du wohnst...Du wohnst in deinem Schloss am
Meer.
Du wohnst in deinem Schloss am
Meer
welteinsam und allein –
nur
Wogenrauschen um dich her
und
Sturmesmelodien!
Und manch
... weiterlesen Ein LiedDuftschwere Rosen blühn in weichem
Haar
Und der Syringen zarte
Silbersterne,
darunter starren groß
und unverwandt,
zwei Sehnsuchtsaugen
suchend in die Ferne.
Und eine schla
... weiterlesen Dämmerstunde.Dunkelt’s allgemach im Zimmer,
stirbt
des Tages Licht dahin –
kommt die
Stunde, wo ich immer
in Gedanken bei
dir bin.
Leise, leise und
verstohlen
Klopf’ ich, Lie
... weiterlesen Sommernacht.Durch die laue Sommernacht
blasen
Wandermusikanten –
fremde Lieder, die
den Schlaf
jäh von meiner Wimper
bannten.
Kommt ein Heimweh über
mich,
fühle mich so glüc
... weiterlesen Lethe.Ein Ballhaus – die Lichter
flirren,
wiegende Weisen erklingen
–
horch, wie die Flöten girren,
wie
die Geigen jauchzen und singen!
Über
weißmarmorne Treppen
mit
... weiterlesen Um Ostern war es.Ein Feiertag – um Ostern war es
–
die Welt so jung und
frühlingsschön,
Waldmeisterkraut und
Veilchen blühten,
es lag ein Duft auf
Tal und Höhn.
Du sahst mich an – i
... weiterlesen Mitleid.Ein Frühlingstag – wir wandern weit
hinaus –
in allen Gärten duftet
süß der Flieder,
schwer hängt und
voll die Blütenfülle nieder –
es
prangt ein Gärtchen fast vor jedem
Haus.
... weiterlesen Plectogyne.Ein kalter Abend -- durch die öden
Gassen
fegt der Novembersturm -- ich
irr allein
mit meinem Gram, allein und
glückverlassen
und frag mit Tränen:
muss es also sein?
Mein
... weiterlesen Armenfriedhof.Ein stiller Friedhof hinter
Schwarzdornhecken –
das moosbedeckte
Heiligenbild von Stein
seitlich am Weg
und die verfallnen Gräber
sanft
überstrahlt vom Abendsonnenschein.
... weiterlesen Traumstimmung.Ein süßer Hauch von Reseden irrt durch
mein stilles
Gemach –
ich hör‘ dich
noch immer rede
... weiterlesen Pfingstgruß.Erfüllt hat sich der Erde schönster
Traum,
in Maienpracht steht wieder
Busch und Baum –
der Flieder blüht
– von fern tönt Glockenklang
und der
Gemeinde frommer Festgesang.
... weiterlesen In der Nacht.Es ist in der Nacht – da komm ich zu
dir,
in der großen Nacht meines
Lebens:
Auch du bist allein, mach auf
deine Tür –
Ich rufe und flehe
vergebens.
Nun geh ich zurück
... weiterlesen Das Märchen vom Glück.Es rinnt ein Duft durch die träumenden
Lande,
es klingt ein Lied durch die
dämmernde Flur,
aus blauen Fernen ein
Wundersingen –
Du Mädchenblüte, was
sinnst du nur?
Der
... weiterlesen Alte Weise.Es war eine alte, schwermütige
Weise,
es war ein kleines, todtrauriges
Lied –
sing’ es noch einmal, so
süß und leise
wie damals im Mai, als
ich von dir schied.
Du saß
... weiterlesen Das hat meinen Gang so müde gemacht.Es wird nun Herbst – und die große
Stadt
ist ein rotes, wogendes
Freudenmeer –
Riefst du mich, lass
– lass ab von mir,
dein Sinn ist
heiß – – und mein Herz ist leer.
... weiterlesen Das alte Lied.Feuerblumen blühn in meiner
Kammer,
du, der Blonde hat sie mir
gebracht,
weißt du nicht – der mit
den Saphiraugen,
der so keck mich
gestern angelacht.
Sahst du nicht die
... weiterlesen Leuchtende Augen.Fragt mich Liebling eines
Tages.
„Warum, liebes
Mütterlein,
schaust du gar so oft und
lange
in die Augen mir
hinein?“
„Weil ein Licht darinnen
leuchtet,“
Gab
... weiterlesen Aus alten Tagen.Großmütterchen, liebes, erzähl‘ mir
doch,
wie war es, als ihr euch
fandet,
du und Großväterchen – war
es im Mai,
als ihr fürs Leben euch
bandet?
Blühte der Flieder
... weiterlesen Komm in die Sonne.Hab mich nun doch in dein Herz
gestohlen,
musst mich nun küssen in
jeder Nacht –
an deinen Wimpern
hängen die Tränen,
aber dein Mund hat
so selig gelacht.
Komm in die So
... weiterlesen Juni.Hörst du den Pirol? Die Linden
blühn,
o Tage, so tief und golden
–
an den Wegen Lichtnelken und
Rosmarin
und schwankende
Blütendolden.
Blaue Glyzinien, ein
leuchtendes M
... weiterlesen Laß mich --Ich bin wohl zu lange einsam
gewesen,
nun mag ich nicht mehr unter
Menschen gehn,
ihr Lachen verwirrt
mich, fremd ist mir ihr Wesen,
ich kann
ihre Sprache nicht mehr verstehn.
... weiterlesen Und ruft nun immer.Ich geh mit den Andern – es muss ja so
sein,
nur meine Seele, die wandert
allein,
geht eigne Wege, von früh bis
spät,
meine suchende Seele, die keiner
versteht.
Einst tra
... weiterlesen Nicht fragen.Ich lese die Worte, die er mir
schrieb:
„ O du – wie du schön
bist –
Dein Haar glänzt so
golden,
ich reich die den Lorbeer und
blühende Dolden,
ich kränze dein
Haupt mit br
... weiterlesen Ich bin das Licht!Ihr, die ihr betend an des Altars
Stufen
zum Kreuzesbild empor die Hände
hebt,
zu jener Gottheit, die ihr selbst
errichtet,
die nicht in euch und eurer
Seele lebt --
ihr, di
... weiterlesen Nach Jahren.Im Liederbuch fand heut ich eine
Blüte,
die du mir einst vor langer
Zeit gepflückt –
wie war es doch? .
. . still fing ich an zu lesen
ein
kleines Lied, das damals uns entzückt .
. .
... weiterlesen Kindertränen.Im stillen Winkel auf der
Bodentreppe
hab ich in hellem Jammer
einst gesessen
und heiß geweint um ein
verlornes Spielzeug –
doch bald
darauf den Kummer schon vergessen.
Ic
... weiterlesen Meine Träume sind schuld.Im öden, farblosen Einerlei
rinnen die
Stunden, die Tage vorbei, –
nur
manchmal geht mir ein Traum durch den
Sinn
und zeigt mir, wie namenlos elend
ich bin!
Mit Au
... weiterlesen In seinen Augen.In seinen Augen war ein fremder Schein
--
weil er ein Dichter war, blieb er
allein
und irrte einsam durch das
Menschenland,
darin er nie die
Schwesterseele fand.
Die Seele, d
... weiterlesen Santa Maria.In tiefem Schweigen liegt das Gotteshaus
–
durch bunte Scheiben flimmern
Sonnenlichter
und auf dem Altar die
geweihten Kerzen . . .
ich seh es gern,
wenn windbewegt die Flamme
ein
... weiterlesen Arbeit!Komm, ernste Freundin, meine
Trösterin,
du Segenshort in ruhelosen
Tagen,
ersehnte Zuflucht,
Allerbarmerin,
hilf mir des Lebens
Bürde weiter tragen.
Leid drückt
mein Herz!
... weiterlesen Lass deine Saiten klingen!Komm, nimm die Laute zur Hand,
lass
deine Saiten klingen,
trag‘ mich auf
Traumesschwingen
in ein seliges
Land.
Alles, was ich geliebt
hab‘,
was ich im Leben verlor
... weiterlesen Auf Lenzespfaden.Komm, wir wollen in die Felder
gehen,
dorthin, wo die
Himmelsschlüssel stehn,
wo Maßlieb,
Vierklee und wilde Nelken
morgens
aufblühn – und zur Nacht
verwelken,
wo wir lauter Lic
... weiterlesen Nicht.Küsse nicht mehr meine Lippen,
wecke
nicht verborgne Glut,
lass den
Sehnsuchtsfunken schlafen,
der in
meiner Seele ruht.
Küsse nicht mehr
meine Lippen,
lass, o lass
... weiterlesen Lasst nicht den Tag vorübergehn.Lasst nicht den Tag vorübergehn,
komm,
komm zum Waldesgrund –
dort wird dein
dunkler Gram verwehn,
dein krankes Herz
gesund.
O, lass die Sonne nicht
verglühn,
die
... weiterlesen O rede weiter.Leg deine weiche Hand auf meine
Augen,
schließ mir die tränenfeuchten
Wimpern zu
und lass mich deiner lieben
Stimme lauschen,
die Stimme, weißt du,
bringt mein Leid zur Ruh.
... weiterlesen Sommernacht. IILeis verrinnt des Tages goldner Schein
–
in den Erlenzweigen klingt ein
Rauschen
süß und heimlich wie ein
Liebeslied,
komm, mein blonder
Liebling, lass uns lauschen.
Horc
... weiterlesen Um die Dämmerstunde.Leise sinken weiche
Dämmerschleier,
tief im Walde träumt
der stille Weiher,
lautlos streicht mit
scheuem Silberflügel
eine Taube über
seinen Spiegel –
leicht im Windhauch
schwa
... weiterlesen Sommerabend.Leise sinkt der Sommerabend nieder,
See
und Himmel strahlt in sanfter
Glut,
Mondnymphäen neigen ihre
Kelche
Träumerisch in die kristallne
Flut.
Und ich träume mit den weiÃ
... weiterlesen Auf der Flucht.Leise, leise, mein Liebster,
dass uns
die Mutter nicht hört –
die alte
Frau würde jammern,
wüsst sie, wie du
mich betört.
Leise, leise, mein
Liebster,
dein Brude
... weiterlesen Ein Traum.Mich hat um Mitternacht
ein schlimmer
Traum geweckt,
aus wirrem Schlummer
mich
jählings emporgeschreckt.
Mein
Herz schlägt unruhvoll
und meine
Wangen glühn;
... weiterlesen Heimweh.Mir ist das Herz so schwer, so schwer
–
Wenn ich doch wieder zu Hause
wär,
daheim, wo am Strande der Ginster
blüht
und die Wellen rauschen ihr
ewiges Lied,
wo über die b
... weiterlesen Morgen.Mohnumkränzter – schließe meine
Augen,
neige dich voll Mitleid zu mir
nieder –
zeig mir Bilder aus
vergangnen Tagen,
gib im Traum mein
blondes Glück mir wieder.
Weiche
... weiterlesen Dann bete du.Mutter, falte deine frommen Hände
–
bete, Mutter, aber weine
nicht;
wenn der ruhelose Tag zu
Ende,
geh ich Frieden suchen,
Heimatlich.
Ist der Weg, der führt
durch Nacht
... weiterlesen Daheim.Mütterchen – ich bin so müd, so müd
– –
Mutter – geh nicht von mir
diese Nacht,
deine Nähe lindert meine
Leiden –
bleibe bei mir, bis der Tag
erwacht.
Heimlich
... weiterlesen Noch bin ich jung.Noch bin ich jung – noch will ich
leben!
Mein Herz hat Heimweh nach dem
Glück,
ach, einmal noch die Flügel
heben
und in die schöne Welt
zurück!
Da draußen lacht der Le
... weiterlesen Noch klingt über blühende Gärten.Noch klingt über blühende
Gärten
Helljubelnder Lerchenschlag
–
ich wollt, er wär erst
vorüber,
der leuchtende
Frühlingstag.
Ich mag von dem Singen
nichts hören,
... weiterlesen Sommerzauber.Nun trag‘ ich wieder mein weißes
Gewand –
wie träumend geh‘ ich
durchs Sommerland,
die alten Pfade,
versteckt und grün,
von Schlehdorn
umwuchert und wildem Jasmin.
E
... weiterlesen Herzblut.O diese Augen – wenn ihr Blick nicht
wäre,
der träumeweite, tiefe,
dunkelschwere –
und dieses
Göttermundes süßer Zug,
ich liebe
ihn und lieb ihn nie genug!
Das sind
... weiterlesen Sei gut.O gib mir Lethe, sieh, ich muss sonst
sterben,
ich bin so müde – – doch
ich geh nicht fort,
bringst du mir
heimlich her den Trank Vergessen –
–
die Quelle rinnt – ich weiß, du
k
... weiterlesen Sehnsucht.O meiner Heimat goldne Einsamkeit,
du
Jugendeiland, grün und still und
weit,
darin die Märchen meiner
Kindheit gehen –
einmal nur möchte
ich dich noch wiedersehn!
Einmal
... weiterlesen Blühendes Leben.Quellfrisches Leben in lichten
Gewändern,
sommerlich prangendes
Wiesengrün –
hoch in den Lüften
Lerchengezwitscher,
rings an den Wegen
ein buntes Blühn.
Junge Augen, di
... weiterlesen Dein ist der Kranz.Reiß mir das Tollkraut aus den blonden
Haaren,
ich will die Rosen wieder, die
ich trug,
die weißen Rosen, die so
duftig waren,
eh deine Hand sie
mitleidlos zerschlug.
Graus
... weiterlesen In verschwiegnen Taxusgängen.Schleppenrauschen –
Fächerschwirren
in verschwiegnen
Taxusgängen –
über Myrten und
Magnolien
schwebt ein Hauch von
Geigenklängen . . .
Zwei verträumte
Augen schweife
... weiterlesen Das ist der Rätselblick.Schneekühl ihr Antlitz – nur die
Augen brennen
wie Flammen in dem
bleichen Sphinxgesicht –
an diesen
Augen müsst ihr sie erkennen,
das ist
der Rätselblick, der mich zerbricht.
... weiterlesen Dein Glück.Seltsame Rätsel birgt dein Blick,
dein
dunkler, schwermutvoller,
in deinen
Augen liegt vom Glück
ein Schein, ein
irrer, toller –
der blitzt und
sp[r]üht wie der Rubin
... weiterlesen Sie ging so stumm.Sie ging so stumm ihren Weg dahin –
einen Leidenszug auf dem blassen
Gesicht,
in ihren schwermütigen Augen
glomm
zuweilen ein seltsam flimmerndes
Licht.
Sie war so weiß
... weiterlesen Im Mondlicht.Siehst du die Schatten? Die Nacht bricht
an –
über die Mauer schaut ein
Gesicht –
Liebster, wer ist das?“
„Der Nebelmann,
will mit dir tanzen
im Mondenlicht!
Bist ja
... weiterlesen Gondoliere.Singe mir, Prediletto,
singe mir heut
das Lied,
das mir so süß und
leise
oft durch die Seele zieht.
Hast
es dereinst gesungen,
Frühling lag
über der Welt,
Sonnensch
... weiterlesen Vergessen.So gib mir doch das Kraut Vergessenheit
–
Ah, siehst du, das – wächst
nicht in deinem Garten –
Da blüht
nur Tollkraut – irre Seligkeit
–
Und ich will Blüten, die im Leid
erstar
... weiterlesen So jung und toll.So jung und toll hast du mich einst
geliebt,
so sinnbetörend klang dein
leises Lachen –
ich wusste nichts,
ich träumte nichts als dich
und
fürchtet nur eines: das Erwachen!
... weiterlesen So wird es sein.So wird es sein – ein stilles
Hüttchen, mein,
fernab der Welt, im
Schatten grüne Linden –
und in dem
Hüttchen traut ein Kämmerlein,
die
Fenster dicht umrankt mit Wein und
Winden.
... weiterlesen Spricht Einer von Liebe.Spricht Einer von Lieb ihr und
Liebesglück –
„Nein, nein –“
fast angstvoll weicht sie zurück;
so
tief ist erblasst das junge
Gesicht:
„Lass mich, o lass mich –
ich liebe dich
... weiterlesen Juninacht.Süß duftet im Garten der bleiche
Jasmin,
Leuchtkäfer umschwirren das
lockende Grün:
„Komm, wandle mit mir
durch die schweigende Nacht
und löscht
die Glut, die du lächeln entfacht.
... weiterlesen Amulett.Ueber ihr loses lockiges Haar
huscht
kosend ein blasser Mondenstreif,
matt
blinkt an ihrem Handgelenk
der schmale,
silberne Reif . . .
Sie trägt ihn
immer – es hängt dara
... weiterlesen Mendacium.Um meine Stirn schmiegt sich ein
Kranz
kühlweißer Balsaminen
–
auf meiner Brust wiegt sich voll
Glanz
ein Kreuz aus Blutrubinen.
Bin
träumerisch und kühl und weiÃ
... weiterlesen Heimat.Umblüht von samtenen Rosen –
an
Nizzas sonnigem Strand,
träum ich von
meinem fernen
nordischen
Heimatland.
Dort rieseln die Flocken
nieder,
weiß schimmernd steht
... weiterlesen Notturno.Und immer die dunkle Stimme,
die mich
allnächtlich ruft –
und immer der
sterbenssüße,
schwüle Jonquillenduft
. . .
Immer das müde Lächeln,
das
mir die Seele st
... weiterlesen Ich weiß –Und ob du am Tag auch gescherzt und
gelacht –
ich weiß es ja doch, du
weinst in der Nacht!
Wenn alle Lichter
erloschen sind,
dann schluchzt dein
Herz wie ein krankes Kind.
... weiterlesen Heimat. (II)Und wieder geh’ ich den Weg
entlang,
vorbei an den
Dorfplatzlinden,
dort liegt das
Häuschen am Schienenstrang –
umrankt
von Weinlaub und Winden.
Ganz einsam
liegt es –
... weiterlesen Ein Traum. IIVon deinem Angesicht verstoßen,
aus
deiner lichten Näh‘ verbannt,
ist
all mein Denken, all mein
Sehnen
vergangenen Tagen
zugewandt.
Still in Erinnerung
versunken,
... weiterlesen Trag mich hinüber.Weg mit dem Becher – ist er noch nicht
leer?
Verfluchtes Dasein! Nein, ich
will nicht mehr.
Füll meinen Kelch
hohnlächelnd bis zum Rand –
ich
schlag ihn dir in Scherben aus der Hand.
... weiterlesen Damals.Weißt du es noch? Ich hab es einst
gesungen,
ein kleines Lied, süß und
von Tränen schwer --
es war dir damals
tief ins Herz gedrungen,
seltsam, nicht
wahr -- ich find das Lied nicht meh
... weiterlesen Schwestern.Weißt Du wohl noch – im vorigen
Jahr,
wie waren wir glücklich, wir
beide,
wir trugen rote Rosen im
Haar
und lichte Gewänder von
Seide.
Dein Auge blickt wie damals so
kla
... weiterlesen Du bist es.Wer steht auf der Schwelle –
goldhaarumlockt?
Du bist es, du? –
Mein Herzschlag stock –
was willst
du? Geh weg – mich berückst du
nicht,
ich kenne dich, falsches
Madonnengesicht!
... weiterlesen Schmetterling.Wie hast du, Bild des blühenden
Lebens,
dich in mein trauriges Dunkel
verirrt –
kommst wie ein Falter,
lockend und schimmernd,
in meine
düstre Zelle geschwirrt.
Suchst du
... weiterlesen Brautschleier.Wie träumend schwanken die
schlanken
Sonnenblumen am Tor
–
verblühte Clematis ranken
sich an
der Mauer empor.
blassgelbe Dahlien
nicken
müde über den Zaun –
... weiterlesen Heilige Nacht.Wieder flammen durch die Nacht
helle
Christbaumkerzen,
und ein Kinderheimweh
zieht
in die Menschenherzen.
Alte,
liebe, fromme Lieder
Klingen nah und
weit,
leise
... weiterlesen Allerseelen.Über die bräunlichen
Ackerschollen
streicht müd und schwer
der Novemberwind,
reglos und schwarz
stehn die trauervollen
Weiden am Weg
– und der Regen rinnt.
Rieselt und
r
... weiterlesen Seltsam.Zuweilen kommt durch die Julinacht
ein
schwüler Dufthauch gezogen –
er
rinnt aus den Rosen, entsteigt dem
Jasmis
in schweren, betäubenden
Wogen.
Zuweilen entströmt deine
... weiterlesen Und wenn ein Glöcklein erklingt.‘S ist Dämmerzeit – ich will dir
was erzählen:
Es war einmal – ein
schönes Königskind
mit süßem
Antlitz, silberblonden Haaren
und
Augen, die wir Meeresleuchten sind.
... weiterlesen