Gedichte - Mathilde
Was ist der Jugend große schöne Liebe?
Was ist der Jugend große schöne Liebe?
Ein Strauch von Rosen, deren zarte Triebe
viel kalte Scheren immerzu beschneiden,
bis keine Rosen mehr,
nur noch die Dornen bleiben.
Allen möcht ich helfen, allen, allenAllen möcht` ich helfen, allen,
allen,
die da leiden und durch Wüsten
wallen,
möchte, ach, um meiner Liebe
willen
alle Schmerzen dieses Lebens
stillen!
Wär` ich tot, Gott
... weiterlesen Das WasserhuhnAuf glühendem Weiher im
Kreise
schwimmt ruhlos ein schimmerndes
Huhn
taucht unnütz mit emsigem
Fleiße
und findet nicht Fang, nicht
Speise,
und hungert und möchte ruhn.
... weiterlesen HerbstnachtAufgeschichtet stand der Mais
starr auf
dürren Feldern.
Und ein Vöglein
zirpte leis,
sang von
Frühlingswäldern.
`Heimatland, wie
liegst du weit,
schön an blauen S
... weiterlesen VI.Bei Tag und bei Nacht verläßt sie mich
nicht
und quält mich zu Tränen und
bleicht mein Gesicht
die törichte menschliche
Sehnsucht!
Bei Tag und in N
... weiterlesen HoffnungDas Glück entfloh mir und huschte
vorbei,
scheu wie das flüchtende
Reh,
und wiederum harr` ich auf
Frühling und Mai,
bis die Kirschen
blühen am See.
Ob auch die Hoffnung
... weiterlesen Der Tag versinkt, ich atme, freierDer Tag versinkt, ich atme,
freier,
schon blitzen Lichter
überall,
und Dämm‘rung hüllt in
Purpurschleier
der Berge schneeumwehten
Wall.
O daß ich mit dir schlafen
ginge
... weiterlesen Die NärrinDie alte Xenja, die lacht so
schrill.
Und fragt dich: ` Was macht
mein Täubchen Cyrill?
Der ist in den
Krieg gegangen!`
Die alte Xenja, die
lacht so schrill.
Und winselt: â€
... weiterlesen AbendfriedeDie kleinen Vögel singen leiser,
und
träger wird der Schwalben Flug,-
ein
Posthorn bläst die Heimkehr
heiser,
und dünner geht der Menschen
Zug.
Und alles Lärmende wird s
... weiterlesen XIII. RingeDie Ringe, diese schönen, kalten,
zu
eng einst, wurden mir zu weit
und
rollen in die tiefen Falten
von meinem
weißen Krankenkleid.
Den Ring, den
Er mir einst gegeben,
... weiterlesen Blätterspiel im HerbstwindeDie welkenden Blatter, sie wirbeln und
glühen,
als tollten sie lustig noch
einmal sich aus -
doch mir erschien es
wie ringendes Fliehen
vor Nichtsein und
Dunkel, vor Moder und Graus!
... weiterlesen SterneDrei Sternchen gucken ins Zimmer
herein.
Die junge Mutter in
Todespein
umarmt die weinenden
Kinderlein.
Die Sterne funkeln und
winken.
Drei Sternchen gucken zum
Fenster hinei
... weiterlesen Grüßender LenzDu erster Sonnenblick,
du junges
Frühlingsglück,
was soll mir deiner
Vögel Sang?
Kein Schrei der Sehnsucht
ruft
mir meinen Lenz zurück.
Das
Letzte kommt. Und mir ist bang.
... weiterlesen Die verschleierte BrautDu weiße, du schöne, umjubelte
Braut,
mit Todeswünschen im
Herzen,
wie hast du gelächelt und
freundlich geschaut
in deinen
verschwiegenen Schmerzen!
Wie hast du
alles fei
... weiterlesen WiegenliedchenEi eia, mein Liebling,
Herzkindchen
du!
Nun schließe die
kleinen
Blauäugelchen zu!
Und
schlummere friedlich!
Von Engelein
träume!
Es rauschen dein Schlaflied
... weiterlesen Ein Amselpaar im Garten sangEin Amselpaar im Garten sang,
ihm wird
die kalte Zeit zu lang:
`O Frühling!
Komme! Werde!`
Von steilen Bergen
rollt der Schnee,
es springt und
dröhnt das Eis im See,
... weiterlesen II. ZigeunermusikEin Geigenschluchzen, Jauchzen,
Singen
ein herzverwirrendes
Getön!
Ein leidenschaftlich schwüles
Klingen,
erschreckend fast, und dennoch
schön!
Noch wucherten am Felsgelä
... weiterlesen Ein kühler Abend will verschimmernEin kühler Abend will
verschimmern,
das Meer geht hoch nach
schwerem Sturm,
am Horizont ein rotes
Flimmern,
und schlank und schwarz ein
ferner Turm.
Und alle Vögel schweige
... weiterlesen WaldeinsamkeitEinsamkeit, wie sanft umfängst du meine
Glieder!
Waldesrauschen singt dem
Schöpfer frohe Lieder
und die Vögel
hör` ich leise flöten.
Lichte
Strahlen spielen um die bunten Blume
... weiterlesen XII. Das LiedEinst sang ein junges Kind, ein
blindes,
im Sonnenschein: `Du bist die
Ruh!`
- Warum nur tönt das Lied des
Kindes
im linden Hauch des
Frühlingswindes
mir wieder, immer
wieder zu?
... weiterlesen V. WünscheEs fallen die welken Blätter ins
Moos,
kalt atmet die herbstliche Nacht
-
und wieder fühl` ich das steinerne
Los,
das uns die Liebe
gebracht.
Viel‘ Blumen sterben auf
fri
... weiterlesen SonnenaufgangEs kam die Nebelfrau gezogen
und
faltete ihr weißes Kleid
wie wehend
wallend weiche Wogen
um alle Berge weit
und breit.
Stilldumpfe Nacht. Und in
den Schleiern
wühlt
... weiterlesen JohannisfeuerEs kam in Gluten gezogen
der Abend, und
zwitschernd umflogen
die Schwalben das
ragende Haus.
Rot blickten die uralten
Türme,
gefestet im Brausen der
Stürme,
auf dämmernde H
... weiterlesen Der WetterhahnEs knarrt des Turmes Wetterfahn`
die
alte Melodei.
Ein Stallknecht fängt zu
pfeifen an:
`Es waren Jungfern
drei,
juhee, juhee,
ei weh!`
Du
windgezauster Wetter
... weiterlesen VorfrühlingEs war im März. Die Veilchen sproßten
hold,
und Kornelkirschen trugen junges
Gold,
als ich zum erstenmal dich
sah.
Ein Blick, ein Staunen, das ich
kaum verstand,
ein scheues Fassen
... weiterlesen Habt Mitleid! Ich erliege fast!Habt Mitleid! Ich erliege fast!
Hilfe,
wo bist du! Wirst du kommen?
Ach, immer
schwerer drückt die Last!
Hat niemand
meinen Schrei vernommen?
Erbarmen?
Bist du nur ein Wort,
... weiterlesen OsterglockenHeidi, heida, heidi heida,
der Lenz ist
da, trali trala!
`Wach auf und
schüttle deine Locken!
Hörst du das
Lied der Osterglocken?`
Bim bam bum
bom,
bim bam bum bom,
S
... weiterlesen Die HäßlicheHeidideldei, heidideldei,
wie lustig
ist`s im Monat Mai!
Die dümmste Gans
hat ihren Schatz,
mich heißen sie den
wüsten Fratz.
Heidideldei,
heidideldei,
wie schön i
... weiterlesen HeimwehHeut war der Morgen schön. Ich konnte
lachen.
Nun kommt die Nacht. Und mir
ist bang und weh.
O bleibe, Sonne! Doch
ihr goldner Nachen
sinkt schon hinunter
in den grauen See.
... weiterlesen Weihnacht meines kranken KindesHorch, Kind! Das Lied vom
Weihnachtsfrieden!
Heut klingt es durch
die ganze Welt.
Und alles Dunkle wird
hienieden
durch frohen Schimmer
aufgehellt.
`Stille Nacht, heilige
Nac
... weiterlesen Erzwungene ErnteIch bin ein Baum, der arm geblüht.
Was
er an Frucht getragen,
die magre Ernte,
herb und müd,
ist längst
herabgeschlagen.
Was nützt es euch,
wenn Zorn und Gier
an s
... weiterlesen TräumereiIch denk` an meine Bergwaldfee
in
banger Stunde gern - -
Grün träumend
wie der Gletschersee,
so glänzt ihr
Augenstern.
Ihr Kleid ist weich und
seidenhell,
ihr Mund
... weiterlesen VIII.Ich liebe dich, ob du auch bitter
grollst,
weil ich verschwieg vor dir,
was ich empfand!
Ich liebe dich, auch
wenn du lachst und tollst,
um zu
vergessen, was uns stumm verband.
... weiterlesen Stimme der HeimatIch stand allein in heißem Ringen
und
weinte leis in schöner Nacht —
Da
kam ein märchenhaftes Klingen
vom
Alpsee in der Vollmondpracht.
Es
sprachen tausend Silberwellen
... weiterlesen VII.Ich wandre ruhlos, wandre, wandre,
mein
Leid will müd getragen sein,
und vor
mir schreitet treu das andre,
das
Schwester-Leid im Herzen dein.
Mich
friert nicht, wo sich Glet
... weiterlesen Der WalnußbaumIch war ein Kind. Und mein
Gespiele,
der jede Freude, jeden
Traum
und jeden Kummer mit mir teilte
—
das war ein alter
Walnußbaum.
Fiel mir ein Zittern in
die Seele,
... weiterlesen Zwei VeilchenIm Reif des Morgens fand ich heut
zwei
Veilchen auf den Weg
gestreut,
erfroren,
sturmverweht.
Den ganzen Tag war
immerzu
in mir ein Bangen ohne
Ruh,
ein fragendes Gebe
... weiterlesen Wille zum GutenIn dieser Welt
ist Zeit nicht, um zu
ruhn -
wie schwer es fällt,
ich will
das Rechte tun.
Füg`still mich
ein
dem Banne meiner Pflicht,
will
tapfer sein,
... weiterlesen Kind! Diesen Blick nicht, diesen wehen!Kind! Diesen Blick nicht, diesen
wehen!
Aus Augen, die voll Tränen
stehen?
Mein Kind? Warum hast du
geweint?
Glaub mir, es gibt ein
Wiedersehen,
wo Sehnsucht, stein und
Qual
... weiterlesen Mutter und KindKind! Mein Kind? Was schreist du so
laut,
als hättest du den Tod
geschaut?
`Der Todes enget war das
nicht!
Ach, Mutter, verhülle dein
Angesicht!
Ach, Mutter, schüt
... weiterlesen SchlummerliedKindchen, mein Kindelchen, schlaf!
Eia,
mein Kindchen, sei brav!
Frau
Nachtigall singt dir im Pinienwald,
und
horch, wie das Quaken der Unken
schallt!
Vom Schloßturm der ein
... weiterlesen Die MedizinKomm, Herzchen, nimm die Medizin,
dann
wird das Fieber gut!
Das Schreien,
Kind, hat keinen Sinn!
Nimm, Schatz,
und zeige Mut!
`Ach, Mütterchen!`
Der kleine Mann
guckt
... weiterlesen ErbarmenMensch, hab sie lieb, die armen
Kranken,
die schmerzvoll in den Kissen
liegen!
Gib ihnen Hoffnung,
Kraftgedanken
und Märchen, die in
Schlummer wiegen!
Mensch, Mensch, sei
gu
... weiterlesen Mir träumte von duftenden BlütenMir träumte von duftenden Blüten,
die
mir der Frühling gebracht,-
mir
träumte von sonnigem Lande,
das mich
gesund gemacht.
Und als ich am Morgen
erwachte,
brannte
... weiterlesen IX.Mir träumte: er küßte mich auf den Mund,
Und ein Wunder geschah: ich war gesund.
Und selig erzitternd war ich erwacht —
und schrie vor Sehnsucht in der Nacht.
JugendMit dem Strohhut in der Hand,
war es
mir, als trügen Flügel
durch den Wald
mich, übers Land,
über bunte
Frühlingshügel.
Auf den heißen
Wangen glühten
mir die R
... weiterlesen ErgebungMit Veilchenduft und hellen
Vogelsangen
wird nun der Frühling alle
Fesseln sprengen
und zieht vom Meere
schon ins Land herein.
Mein junges
Herz mit ungestümen Schlägen
sch
... weiterlesen Schöner AbendMüd` hab ich den schleppenden Tag
verbraucht.
In Gold ist der weite
Himmel getaucht,
und der Mond schwebt
silbrig empor.
Und ich schaue und
dürste und weine still
um Glück
... weiterlesen Mutter NaturNimm mich, du Gütige,
still an dein
Herz!
Kühle, du Mächtige,
sanft
meinen Schmerz!
Sieh nur, ich trage
so
müde mein Los —
gib mir die Ruhe
in
deinem SchoÃ
... weiterlesen TodesbitteO Herr im Himmel, laß uns
sterben,
mein Kind und mich, hol uns zu
dir!
Viel lieber sterben als
verderben!
Gib Frieden meinem Kind und
mir!
Und muß es sein, daß wir noch
leiden,
... weiterlesen X. SeelenflugRuht mein kranker Leib, mit Gram
beladen,
seufzend aus von seines Tages
Pein,
müdgefoltert von den rauhen
Pfaden,
wundgerissen von dem
Felsgestein,-
und es fallen mir die
heißen Li
... weiterlesen Die LilieSeht, verloren - meinem Leben gleich
-
dürstet eine Lilie welk und
bleich
auf dem alten Tisch von
Palisander.
Ihre Kelche fallen
auseinander.
Gestern stand sie
blühend noch
... weiterlesen Der gute HirteSie brachten mir ein sanftes Bild.
Das
spricht zu mir und tröstet
mild
Ich seh` den guten
Hirten ziehn
und scheue
Schaflein zu ihm fliehn,-
ein
krank
... weiterlesen Sie sagen: Leben, das ist FreudeSie sagen: `Leben, das ist Freude,
und
jeden ruft das Glück einmal
nach
dunkler Zeit in hellem
Kleide zum
frohen, reichbestellten Mahl.`
Warum
dann schied ein schwarzer Fade
... weiterlesen MondscheinballadeUebers Dorf hin blinkt der Mond
aus
den Wolkenrissen,
und ein Mädel jung
und blond
wacht in schwülen
Kissen.
`Lieber Mond, o sag mir`s
doch,`
lispelt sie fein leise
... weiterlesen GeorginenUm Lindenblüten schwärmen
Bienen,
noch glüht der Julisonne Brand
—
und sieh, schon blühn die
Georginen,
als zöge kühl der Herbst
ins Land!
Die Sennen jauchzen auf den
... weiterlesen IV.Und alles versinkt, und alles ist
aus,
und leer sind Himmel und Welt
—
ich reite verzweifelt zum Tore
hinaus
und rase durchs herbstliche
Feld.
Ich klimme zur Höhe, mich pe
... weiterlesen ZuversichtUnd, denke nicht an morgen,
denk
fröhlich nur an heut!
Für morgen wird
Gott sorgen
wie für der Lilien
Kleid.
Und wenn dir alles dunkelt
-
so schwarz ist keine Nacht
... weiterlesen Der ZigeunerUnter Akazien liegt der Zigeuner,
lacht
und fiedelt, ein richtiger
Streuner,
jubelnd und jauchzend zittert
sein Lied,
weil er Schön-Mara im
Maisfeld sieht.
`He
... weiterlesen Kindliche FrageWarum denn, Mamma, bist du müd?`
So
fragt mein Kind, an mich gelehnt.
Und
ich: `Hörst du das heitre Lied,
das
drüben von der Bude tönt?`
Stumm
sieht das Kind mir ins Gesi
... weiterlesen Was ich fühle, schreib ich nieder, weil niemand dWas ich fühle, schreib` ich nieder,
weil niemand da
ist, der mit mir
spricht. So red` ich allein zu dir,
du
meine nie gestillte, ruhelose Sehnsucht,
mit der
ich spreche, wenn ich wache, we
... weiterlesen EntschlußWas pochst du so bange, mein einsames
Herz?
Jung Herz, was quält dich so
sehr?
Ist`s Ahnung von kommendem Leid
und Schmerz?
Und Sorge vor Pflichten,
die schwer?
Nicht frage
... weiterlesen FrühlingsmärchenWas suchst du, Mädel, du lachendes
Kind?
- `Ach, weißt du nicht Hecken,
wo Veilchen sind?` -
Du! Kennst du das
Märchen der Märzmondnacht?
Schon
blühen die Veilchen. Nimm dich in acht,
... weiterlesen BrandungWas tobt ihr so, ihr schäumenden
Wellen?
Im Dunkel der Rächte, im
Morgenlicht?
Was will euer Zorn, ihr
Sturmgesellen?
Hier steht ein Ufer, das
nie zerbricht,
aus Stein gebaut — w
... weiterlesen I. BegegnungWas Wunsch heißt und Verlangen, war mir
ferne.
Es schwieg mein Herz. Und meine
Sehnsucht schlief.
Da kam`s. Und vier
erschrockne Augensterne
versanken
ineinander, heiß und tief.
... weiterlesen III. AbschiedWir standen stumm uns gegenüber,
die
Augen heiß, der Atem schwer.
Jäh
brannten alle Kerzen trüber.
Und
heitre Menschen um uns her!
Da nahmst
du zitternd meine Hände,
... weiterlesen Mein GeleitWird auf den Feldern Korn
geschnitten,
liegt schwarz die
Frühlingserde brach -
zu jeder Zeit,
auf allen Schritten,
geht die
Erinnerung mir nach.
Sie spielt im
Sonnschein auf
... weiterlesen Farbige DämmerungZarte Rosenwölklein
fliegen
schmeichelnd durch des Abends
Grau,
so, wie Glücksgefühle
lügen:
goldig, purpurn, grün und
blau.
Sehnsucht will mein Herz
zersprengen!
... weiterlesen