Gedichte - Moritz Graf
Der singende Quell
Mir ist, als hört` ich sagen:
Es
ward einmal in schwarzer Stund`,
Im
Waldesgrund,
Ein Sängersmann
erschlagen.
Und als er schlief in der
Erde tief
An zweigumflüstert
... weiterlesen
Lichtgedanken bei Nacht
Wenn am grausigsten dunkelt die
Nacht,
Sternlos im finsteren
Todesgrau,
Wenn am grimmsten der Donner
kracht,
Blitze schießen durch
Wolkenau,
Schaurig mein Flämmlein
... weiterlesen Des Einsamen Gesang in der großen WüsteAlles Schöne, das aufblüht im
Erdenrund,
Stirbt heut` oder morgen
geschwind;
Wo die Rose sich rötet, in
selber Stund`,
Da tummelt im Schnee
sich der Wind.
Was in Lieb` an
... weiterlesen Das NibelungenliedDas deutsche Lied in dunkle Nacht
verschlagen
Hat lang geschlummert, bis
sein Strahl erwacht,
Bis mit des
Geistes göttlich hoher Macht
Ein
blühend Kind es an das Licht
getragen.
... weiterlesen Venedig - III.Der alte Gondolier beginnt zu
plaudern,
Liebkosend, sanfter
streichelt er die Fluten,
Die leicht im
kalten Mondenlichte schaudern!
Indes
verlodern der Piazza Gluten,
Es ist,
... weiterlesen Venedig - IV.Der alte Gondolier hört auf zu
plaudern,
Aus seinen Falten scheint es
leis` zu rinnen,
Durch ganz Venedig
weht geheimes Schaudern.
So ist`s!
– Du wardst entfernt und gingst von h
... weiterlesen Auf der HeideEin blutiges Lied! – es stirbt die
Nacht,
Auf der Heide jubelt der Wind
der Schlacht! –
Ihre Schwerter sind
blau, ihre Banner rot,
Und sie reiten
hinein in den roten Tod
&
... weiterlesen Auf der HeideEin blutiges Lied! – es stirbt die
Nacht,
Aus der Heide jubelt der Wind
der Schlacht! –
Ihre Schwerter sind
blau, ihre Banner rot,
Und sie reiten
hinein in den roten Tod
Wohl üb
... weiterlesen KlageEs ist von meinen Tagen
Noch kurz der
junge Zug,
Doch hab` ich drin
ertragen
Der schweren Leiden
genug.
Ich darf manch lange
Stunde
Nicht schaun dein Angesicht,
... weiterlesen Adel der FrauenEs soll der Mann zur Sonne greifen,
Zu
seiner Ehre Wunderland,
Zum tiefsten
Schacht der Erde streifen
Nach seines
Ruhmes Diamant.
In eures Busens
Minnehulden
Liegt eur
... weiterlesen Eine NachtEs war eine Nacht voll Grimm und
Graus,
In Tränen die Wolken
schwammen,
In der Ferne stand Deines
Vaters Haus,
Drum tanzten die
Blitzesflammen.
Die Erde schauderte
bis zum K
... weiterlesen An VictorieFür Deine wundervolle Mild` und
Güte,
Wie könnt` ich jemals hoffen,
Dir zu danken!
Ich kann nur beten, daß
Dich Gott behüte!
Du saßest
standhaft bei dem wilden Kranken
... weiterlesen An VictoireFür deine wundervolle Mild’ und
Güte,
Wie könnt’ ich jemals hoffen,
dir zu danken?
Ich kann nur beten, daß
dich Gott behüte!
Du saßest
standhaft bei dem wilden Kranken
... weiterlesen Widmung an Heinrich FriedbergHorch auf! Der Seiger rührte sich
Und
tut sich viermal schwingen,
Mir ist
zumut ganz tunnelich!
Ich muß ein
bißchen singen!
Zwar, daß ich
véritablement
Der Themi
... weiterlesen Venedig - I.Ich bin so krank und sterben möcht` ich
gerne
Hier in Venedig, und begraben
liegen
In dieser Flut, dem Ruheplatz
der Sterne!
In jeder Nacht pfleg` ich
mich drauf zu wiegen,
... weiterlesen An das SonettIch mag mich gern auf deinen Wellen
wiegen,
Die auf und nieder sich
melodisch drehen;
Ich mag mich gern in
deinem Maß ergehen,
Drin Kunst und
Kraft sich wechselnd überfliegen.
... weiterlesen Johann Banners SchlachtliedIch reiße mich aus der üppigen
Ruh`
Und eile dem blutigen Streite
zu,
So handeln, wie schwelgen ich
kann!
Wohl hab` ich den Becher der Lust
hier geleert,
Und wenn dorten den
Becher
... weiterlesen Die EdelsteineIhr wißt vom Blitze eine graue
Märe,
Der im granitnen Leibe des
Giganten,
Herabgeschleudert aus azurner
Sphäre,
Zum Strahl verkörpert war des
Diamanten.
Doch wie entsprun
... weiterlesen VorüberIm Dorfe gellt des Wächters Ruf,
Ich
fahre durch die schwüle Nacht,
Den
sprühenden Kiesel haut der Huf,
Die
dampfende Achse stöhnt und
kracht.
Ich fahr` an meiner Dame Sc
... weiterlesen Venedig - V.Im Gondelkissen ruht der fremde
Kranke,
Sich sonnend in der
wundervollen Kläre,
Da stürmt ihn auf
ein tödlicher Gedanke:
Und wenn ich
wirklich nun gestorben wäre
Und mein
... weiterlesen Venedig - VI.Kannst Du das Leben nicht lebendig
leben,
Statt über diesen feuertrunknen
Farben
Auf schwarzen Fittich alten
Grams zu schweben?
Venedig fiel und
seine Helden starben! –
Do
... weiterlesen An die FrauenNicht in der Freude
Glanzverklärung,
Im wonnevollen
Blütensaum,
Im Zauberlächeln der
Gewährung,
Im sonnelichten
Liebestraum, –
Am liebsten mag ich
euch erschauen,
... weiterlesen Das Reh!Romanze
Ein Jäger ritt zum
Buchenwald,
Die Morgensonne
schien,
Ihm über`m Haupte wölbten
sich
Die Blätter goldig-grün.
Und
als er kam mit freud`gem Mut
An
... weiterlesen ChampagnerliedSchlage zum Himmel,
Champagnergezisch,
Springe in silbernen
Strudelkaskaden,
Schieße
in pochenden
Bäumenden Fluten,
Fließe
... weiterlesen FrühlingsliedSelig anlächelnder Lenzeskuß,
Der du
aus sonniger Grüne schaust,
Tosend
aufrollender Stromesguß,
Der du durch
blumige Hügel
braust!
Knospenzerbrechender
Blütenkeim,
... weiterlesen An die RomantikSo bin ich endlich dir
entronnen,
Stadt der Kritik und
Politik,
Mich lockt hinaus der
Maienwonnen
Unwiderstehliche
Musik.
Fahr hin, du Lärm der
Zeitungsblätter,
... weiterlesen Venedig - VIII.So fahre wohl, Venetia,
Es donnert das
Signal!
Die Woge spricht vom
Märchenglanz
Mir ach! zum
letztenmal!
Hab` treuen Dank, Du
Meeresfee,
Für Deine reiche
Huld,
Und,
... weiterlesen Venedig - II.Stets singt und jubelt der
Venetianer,
Ihn stören kaum die
Säulen alter Tage,
Die ihn umragen,
steinerne Ermahner!
Hier schwimmt
Musik im Silberwellenschlage
Und die
Piazza
... weiterlesen Venedig - X.Und weißt Du, was ‘ne Gondel
ist,
Und wie sich`s drinnen wiegt?
Ein
Ding, das kaum die Woge küßt,
Wenn`s
zierlich drüber fliegt!
Sie schwebt so
gleich, Du ruhst so weich,
... weiterlesen Venedig - IX.Venedig schwindet in des Meeres
Düften,
Schon rankt sich farbig in
Gewind` und Lauben
Des Herbstes Rebe
über samtnen Triften.
Der erste
Staub beginnt am Weg zu stauben,
Und
... weiterlesen Venedig - VII.Venedigs Tochter mit dem schönsten
Busen,
Wie sie gemalt die Kunst des
Veronesen,
Was ist für Dich der fremde
Sohn der Musen?
Ich sage Dir, es ist
ein Tag gewesen,
Wo nicht
... weiterlesen Dann erstWas des Herzens Drang geschaffen,
Magst
du treu und fest bewahren,
Bis in
freudigem Erraffen
Sich der Klang mag
offenbaren.
Laß ihn dann zum Lichte
schießen,
Wenn er
... weiterlesen GhaselWas frommt, wenn du nicht küssen
willst, der Reiz der Schäferstunde
dir?
Was, wenn du nimmer sie verstehst,
der Minne süße Kunde dir?
Was frommt,
wenn du nicht kühn und keck ihn
brauchst zum
... weiterlesen BerlinWenn tiefe Trauer meine Seele kettet
An
die Erinn`rung hier verlor`ner
Stunden,
An hundert Nächte,
schlummerlos durchwunden,
An Lager, die
das Siechtum mir gebettet;
An alle
... weiterlesen An die ZartenWerde ruhig, werde friedlich,
Laß den
Schlachtgesang vertosen,
Singe niedlich
und gemütlich,
Statt mit Blute schreib
mit Rosen,
Laß die Schwerter in der
Scheide
Und den Hel
... weiterlesen