Gedichte - Nikolaus Lenau
Verschiedene Deutung1 Sich, wie des
Niagara Wellen
Im Donnerfall zu Staub
zerschellen,
Und wie sie, sprühend nun
zerflogen,
Empfangen goldne
Sonnenstrahlen
Und auf den Abgrund
lieblich malen ... weiterlesen
Der Schiffsjunge1.
Das wilde,
schäumende Roß,
Gejagt von der Sporen
scharfem Stoß,
Auf krumm gewundener
Reiterbahn
Mit seitwärts geneigtem
Leibe stürmt:
So fliegt, wie die Flut
s ... weiterlesen Waldlieder1. Am Kirchhof dort bin
ich gestanden,
Wo unten still das
Rätsel modert
Und auf in Grabesrosen
lodert;
Es blüht die Welt in
Todesbanden. Dort lächelt auf die
Gräb ... weiterlesen Waldlieder1
Am Kirchhof dort bin
ich gestanden,
Wo unten still das
Rätsel modert
Und auf den Grabesrosen
lodert;
Es blüht die Welt in
Todesbanden.
Dort lächelt auf
di ... weiterlesen Der arme Jude1
Armer Jude, der du
wandeln
Mußt von Dorf zu Dorf
hausierend,
Schlecht genährt und
bitter frierend,
Allwärts rufend:
»Nichts zu handeln?«!
Holt die
Seuch ... weiterlesen Die Waldkapelle1
Der dunkle Wald
umrauscht den Wiesengrund,
Gar düster
liegt der graue Berg dahinter;
Das
dürre Laub, der Windhauch gibt es
kund,
Geschritten kommt allmählich
schon der W ... weiterlesen Abendbilder1
Friedlicher Abend
senkt sich aufs Gefilde;
Sanft
entschlummert Natur, um ihre
Züge
Schwebt der Dämmerung zarte
Verhüllung, und sie
Lächelt,
die holde;
... weiterlesen Einsamkeit1
Hast du schon je
doch ganz allein gefunden,
Lieblos und
ohne Gott auf einer Heide,
Die Wunden
schnöden Mißgeschicks verbunden
Mit
stolzer Stille, zornig dumpfem
Leide? ... weiterlesen Primula veris1
Liebliche
Blume,
Bist du so früh
schon
Wiedergekommen?
Sei mir
gegrüßet,
Primula veris!
Leiser
denn alle
Blumen der Wiese
Hast du
ges ... weiterlesen In der Krankheit1
Nacht umschweigt
mein Krankenlager;
An der morschen
Diele nur
Reget sich der kleine
Nager,
Und es pickt die Pendeluhr,
Die
eintönig mich bedeutet,
Wie das
Le ... weiterlesen Winternacht1
Vor Kälte ist die
Luft erstarrt,
Es kracht der Schnee von
meinen Tritten,
Es dampft mein Hauch,
es klirrt mein Bart;
Nur fort, nur
immer fortgeschritten!
Wi ... weiterlesen Der Indianerzug1
Wehklage hallt am
Susquehannaufer,
Der Wandrer fühlt sie
tief sein Herz durchschneiden;
Wer sind
die lauten, wildbewegten
Rufer?
Indianer sinds, die von der
Heimat scheide ... weiterlesen Schilflieder1
Drüben geht die Sonnen
scheiden,
Und der müde Tag
entschlief.
Niederhangen hier die
Weiden
In den Teich,so still, so
tief. Und ich muß mein Liebstes
meiden:
Quill ... weiterlesen Abendbilder1
Friedlicher Abend senkt
sich aufs Gefilde;
Sanft entschlummert
Natur, um ihre Züge
Schwebt der
Dämmerung zarte Verhüllung, und sie
Lächelt, die holde; Lächelt,
ei ... weiterlesen Lebe hoch! Sofie! Die edle Frau!26. September
1838
Laßt uns für Sofiens teures
Leben
Herz und Glas in alle Höh
erheben!
Ihrem Leben segenfeste
Dauer!
Jede Freude, jedes schöne
Hoffen
Soll ihr pü ... weiterlesen Scherz nach einer zufällig aufgeschlagenen BibelsAhimaaz, der Sohn des
Zadok, sprach,
Sprach wiederholten
Males zu Joab:
»Wie, wenn ich liefe
auch dem Chusi nach,
Schnell hinter
seiner Ferse Staub im Trab?«
Da sprach
Joab: »Gema ... weiterlesen In der NachtAlles schläft, und
übers Gefild der Ruhe
Wandelt leisen
Schrittes dahin des Lebens
Genius;
sanft schimmert vom Weltendom die
Lampe
des Mondes.
Sieh! den ernsten Zügen
des ... weiterlesen An die AlpenAlpen! Alpen!
unvergeßlich seid
Meinem Herzen ihr in
allen Tagen;
Bergend vor der Welt ein
herbes Leid,
Hab ich es zu euch
hinaufgetragen.
Für das Unglück
steht ein Gnaden ... weiterlesen Nie zurück!Als der Cherub aus dem
Paradies
Ihn und seine Klagen streng
verwies,
Weinte Adam noch am
Gartensaume
Still zurück nach seinem
schönen Traume.
Und durch einen
weichen Morgen ... weiterlesen Inneres GerichtAls ein strenger Richter
und Hinrichter,
Vieler süßen
Hoffnungen Vernichter,
Mag auch ihre
ganze Sippschaft weinen,
Mußt du
einmal in dir selbst erscheinen,
Wenn
du noch gewinnen ... weiterlesen HeimatklangAls sie vom Paradiese
ward gezwungen,
Kam jeder Seele eine
Melodie
Zum Lebewohl süß schmerzlich
nachgeklungen,
Darauf umschloß die
Erdenhülle sie.
Noch ist dies Lied
nicht völli ... weiterlesen Die Rose der ErinnerungAls treulos ich das teure
Land verließ,
Wo mir, wie nirgend
sonst, die Freude blühte,
Mich selbst
verstoßend aus dem Paradies
Voll
Freundesliebe, holder
Frauengüte;
Und a ... weiterlesen Der SchifferknechtAm Boden auf dem
Rohrgeflecht,
Vom harten Glück
verstoßen,
Da ruht der arme
Schifferknecht
Mit seinen müden
Rossen.
Er haust bei Tag und Nacht am
Strand,
Der Herd†... weiterlesen Faust. Der nächtliche Zug.Am Himmel schwere dunkle
Wolken hangen
Und harrend schon zum
Walde niederlauschen.
Tiefnacht; doch
weht ein süßes Frühlingsbangen
Im
Wald, ein warmes, seelenvolles
Rauschen.
Die b ... weiterlesen HimmelstrauerAm Himmelsantlitz wandelt
ein Gedanke,
Die düstre Wolke dort, so
bang, so schwer;
Wie auf dem Lager sich
der Seelenkranke,
Wirft sich der
Strauch im Winde hin und her.
Vom
H ... weiterlesen HimmelstrauerAm Himmelsantlitz wandelt
ein Gedanke,
Die düstre Wolke dort, so
bang, so schwer;
Wie auf dem Lager sich
der Seelenkranke,
Wirft sich der Strauch
im Winde hin und her. Vom Himmel ... weiterlesen Der trübe WandrerAm Strand des Lebens irr
ich, starre düster
Ins Todesmeer,
umhüllt von Nebelflor;
Und immer wird
der Strand des Lebens wüster,
Und
höher schlägt die Flut an ihm
empor.
O strömt ... weiterlesen Meine BrautAn der duftverlornen
Grenze
Jener Berge tanzen
hold
Abendwolken ihre
Tänze,
Leichtgeschürzt im
Strahlengold.
Wenn ich nach den
lichten Räumen
Jener Berg’
hinüber ... weiterlesen LiebesfeierAn ihren bunten Liedern
klettert
Die Lerche selig in die
Luft;
Ein Jubelchor von Sängern
schmettert
Im Walde, voller Blüt und
Duft.
Da sind, so weit die Blicke
gleiten, ... weiterlesen Faust. Der See.An Klostermauern, alten,
einsam düstern,
Ist weit ein stiller
See hinausgegossen;
Am Saume Bins` und
Weide heimlich flüstern,
Und
sanftgewiegte Wasserblumen
sprossen.
Hell scheint ... weiterlesen ZufluchtArmes Wild im
Waldesgrunde,
Schlägt die Jagd dir
eine Wunde,
Flüchtest du zur tiefsten
Stelle,
An des Walds geheimste
Quelle,
Daß sie dir mit frischer
Kühle
Lindernd deine ... weiterlesen Zuruf an meinen GeistAuf schwingt der Aar sich
über dem Schlachtgefild,
Senkt bald
herab sein Aug auf die Leichen,
bald,
Zerreißend kühn den
Wolkenvorhang,
Blickt er hinauf in die
goldne Sonne.
... weiterlesen Mit meinen GedichtenBaden-Baden, im Sommer
1844
Mich ließ die Gunst des
Augenblickes,
Ein flüchtig Lächeln
des Geschickes,
Wie bis ins Herz du
schön, erkennen;
Leb wohl! ich muß
von dir mic ... weiterlesen ZögerungBeschritten schon von
seinem Reiter,
Rafft auf der Weide noch
das Roß
Die letzten Halme, will nicht
weiter,
Bis ihm der Sporen scharfer
Stoß
Gewaltig in die Seiten
dringt
U ... weiterlesen Die KorybantenBetäubendes
Erzgerassel,
Und sprühendes
Feuergeprassel,
Hoch kommen die Dämpfe
geschnoben
Vom rollenden
Opferherde
Der alten Göttin Erde,
Und
ihre Priester – sie toben. ... weiterlesen UnmöglichesBevor mein Blick den
Zauber noch getrunken,
Der, wie die
Farbenpracht am Demant glüht,
Dich
tausendfach, doch immer neu,
umblüht,
Horcht ich dem Freund, in
Ahnungen versunken.
Wir ... weiterlesen UnmöglichesBevor mein Blick den
Zauber noch getrunken,
Der, wie die
Farbenpracht am Demant glüht,
Dich
tausendfach, doch immer neu,
umblüht,
Horcht ich dem Freund, in
Ahnungen versunken.
Wir sehn ... weiterlesen Bettlers KlageBin einsam, schwach und
alt,
Mich hüllen Lumpen ein,
Wie
bläst der Wind so kalt,
Geht mir durch
Mark und Bein.
Ich bettle vor der
Tür,
Und hab ich lang gefleht, ... weiterlesen Traurige WegeBin mit dir im Wald
gegangen;
Ach, wie war der Wald so
froh!
Alles grün, die Vögel
sangen,
Und das scheue Wild
entfloh.
Wo die Liebe frei und
offen
Rings von allen Z ... weiterlesen TrauerBlumen, Vögel, duftend,
singend,
Seid doch nicht so
ausgelassen,
Ungestüm ans Herz mir
dringend;
Laßt allein mich ziehn die
Straßen!
Vieles ist
vorübergangen,
Sei ... weiterlesen Die BlumenmalerinBrach ein Leben bei den
heitern Griechen,
Bog der Freund sich
auf den Todessiechen,
Aufzuküssen
seinen letzten Hauch.
Blumen, nicht im
einsam wilden Grase,
Blumen, euch in
der krist ... weiterlesen Dichters Klagelied über das junge DeutschlandDa droben auf jenem
Berge,
Da steht ich tausendmal
An
meinem Stabe gebogen
Und schaue hinab
ins Tal;
Folg meiner
Gedankenherde,
Mein Herz bewahret mir
sie;
Die ... weiterlesen Der LenzDa kommt der Lenz, der
schöne Junge,
Den alles lieben
muß,
Herein mit einem
Freudensprunge
Und lächelt seinen
Gruß;
Und schickt sich gleich mit
frohem Necken
Zu al ... weiterlesen ScheidenDahin sind Blüten jetzt
und Nachtigallen,
Und durch den kahlen,
sangverlaßnen Strauch
Weht nun des
Herbstes einsam kühler Hauch;
Mein
Glück ist mit dem Laube
abgefallen!
... weiterlesen Die AlbigenserDas Aug der Liebe weiß
im Freudensaale
Durchs Tanzgewühl,
durch die Gestaltenßucht,
Den
Liebesblick zu finden, den sie sucht,
Und weidet sich an seinem süßen
Strahle.
M ... weiterlesen Ein EpigrammDas Schwert zu führen,
die verschanzten Sitze
Des starken
Feinds mit Pfeilen zu beschießen,
An
seinem Fluch zu messen seine Wunde,
Ist
meine Lust; und heut in müß`ger
Stunde
Freu ... weiterlesen Der UnbeständigeDaß ich dies und das
beginne,
Heute grad und morgen
quer,
Gegen das, was heut ich
minne,
Morgen richte Spieß und
Speer:
Sollte das so sehr dich
wundern,
Du mein kons ... weiterlesen Das MondlichtDein gedenkend irr ich
einsam
Diesen Strom entlang;
Könnten
lauschen wir gemeinsam
Seinem
Wellenklang!
Könnten wir zusammen
schauen
In den Mond empor,
Der da
... weiterlesen Das MondlichtDein gedenkend, irr ich
einsam
Diesen Strom entlang;
Könnten
lauschen wir gemeinsam
Seinem
Wellenklang! Könnten wir zusammen
schauen
In den Mond empor,
Der da
drübe ... weiterlesen Dein ist mein HerzDein ist mein Herz,
mein
Schmerz dein eigen
und alle Freuden die
es sprengen;
dein ist der Wald,
mit
allen Zweigen,
den Blüten allen und
Gesängen.
Dein ist me ... weiterlesen Meine RoseDem holden
Lenzgeschmeide,
Der Rose, meiner
Freude,
Die schon gebeugt und
blasser
Vom heißen Strahl der
Sonnen,
Reich’ ich den Becher
Wasser
Aus tiefem Bronnen.
Du R ... weiterlesen Herbstgefühl (2)Der Buchenwald ist
herbstlich schon gerötet,
So wie ein
Kranker, der sich neigt zum
Sterben,
Wenn flüchtig noch sich seine
Wangen färben;
Doch Rosen sind`s wobei
kein Lied mehr flötet. ... weiterlesen Der Räuber im BakonyDer Eichenwald im Winde
rauscht,
Im Schatten still der Räuber
lauscht,
Ob nicht ein Wagen auf der
Bahn
Fern rollt heran.
Der Räuber
ist ein Schweinehirt,
Die Herde
g ... weiterlesen Mit unaufgeblühten BlumenDer Frühling ist
gekommen,
Er zieht durch sein
Revier,
Du hast es nicht vernommen
Im
Krankenzimmer hier,
Wie er durch
seine Strahlen
Den Winter ganz
vertrieb, ... weiterlesen Der JünglingDer Jüngling stoßt vom
Strand im leichten Kahne,
Die Sehnsucht
hat die Segel ihm gebreitet;
Wie rasch
im Phantasienozeane,
Von Westen
fortgekost, dahin er gleitet!
Schon
weht auf n ... weiterlesen Die JugendträumeDer Jüngling weilt in
einem Blütengarten
Und schaut mit Lust
des Lebens Morgenrot;
Auf seinem
Antlitz ruht ein schön Erwarten,
Die
Welt ist Himmel ihm, der Mensch ein
Gott.
... weiterlesen Zweifel und RuheDer Mensch auf halbem Weg
entschlief
Im Schatten eines alten
Baumes,
In Banden eines süßen
Traumes,
Schlief manche Wanderstunde,
tief.
Das Laub des Baumes rauschte
mild
Und ... weiterlesen SeemorgenDer Morgen frisch, die
Winde gut,
Die Sonne glüht so
helle,
Und brausend geht es durch die
Flut;
Wie wandern wir so
schnelle!
Die Wogen stürzen sich
heran;
Doch wie ... weiterlesen SeemorgenDer Morgen frisch, die
Winde gut,
Die Sonne glüht so
helle,
Und brausend geht es durch die
Flut;
Wie wandern wir so schnelle! Die
Wogen stürzen sich heran;
Doch wie sie
au ... weiterlesen Der geldgierige PfaffeDer Pfaffe weiß mit
Dampf, Gesang und Glocken,
Mit
Mummerei, Gebärd und schlauem
Segen
Den Pöbel zum Guckkasten
hinzulocken,
Worin sich Höll und
Himmel bunt bewegen.
Derweil,
ent ... weiterlesen GewitterDer Seele klarer Himmel
hängt
Voll zürnender Gedanken,
Und
mancher laute Seufzer drängt
Sich aus
der Brust, der kranken.
Unheimlich
blitzt des Auges Stern
Und sucht ... weiterlesen NaturbehagenDer Seerab hat ein gutes
Leben!
So überm Wasser
hinzuschweben,
Wo lustig plätschern,
zierlich kreisen,
Einladend, seine
leckern Speisen.
Sein scharfes Auge
weiß auf Strecken ... weiterlesen Bruchstück einer OdeDer Stadt Getös ward
banges Gemurmel, und
Es schlagen
mattern Schlages die Pulse nun
Des
vielgeschäftgen Lebens, –
schrecklich
Hallt noch im Ohre das
Donnerwort ihr. –
... weiterlesen TraumgewaltenDer Traum war so wild,
der Traum war so schaurig
So tief
erschütternd, unendlich traurig.
Ich
möchte gerne mir sagen:
Daß ich ja
fest geschlafen hab,
Daß ich ja nicht
geträumt h ... weiterlesen Ein Heimatbruder!Der Wandrer, irrend in
der Ferne,
Wo fremd das Tier, der Baum,
das Kraut,
Wo fremd die Nacht und ihre
Sterne,
Wo fremd und tot der
Menschenlaut,
Wie fühlt er sich
allein, verstoßen ... weiterlesen PrologDer Winter stand ein
eiserner Tyrann,
Nie lösend seine
Faust, die festgeballte,
Die eisig sich
um Berg’ und Täler krallte;
Ihr
Leben lag erstarrt in seinem Bann.
Als
frostbedeckt ... weiterlesen An einen JugendfreundDes Lebens holder Zauber
ging vorüber.
Ich klage, daß die
Jugend mir verloren;
Doch eines macht
mir noch die Klage trüber:
Die Treue
brach, die du mir einst
geschworen.
Nicht mein ... weiterlesen Der gute GesellDes Menschengeschlechts
uralter Gefährte,
Der nie von seiner
Seite gewichen
Seit dem Verluste des
Paradieses,
Wo er mitleidig sich
angeschlossen;
Der nie wird weichen von
seiner Sei ... weiterlesen Neid der SehnsuchtDie Bäche rauschen
Der
Frühlingssonne,
Hell singen die
Vögel,
Es lauschen die Blüten,
Und
sprachlos ringen
Sich Wonnedüfte
Aus
ihrem Busen;
Und ich muß tra ... weiterlesen Neid der SehnsuchtDie Bäche rauschen
Der
Frühlingssonne,
Hell singen die
Vögel,
Es lauschen die Blüten,
Und
sprachlos ringen
Sich Wonnedüfte
Aus
ihrem Busen;
Und ich muß
trauern, ... weiterlesen LenzDie Bäume blühn,
Die
Vöglein singen,
Die Wiesen
bringen
Ihr erstes Grün.
Schier
tuts mir leid,
Zu treten die Erden
Und
ihr zu gefährden
Ihr neues Kl ... weiterlesen Verlornes GlückDie Bäume rauschen hier
noch immer,
Doch sind’s dieselben
Blätter nimmer,
Wie einst in jener
Sommernacht.
Wohin, du rauhes
Erdenwetter,
Hast du die damals grünen
Blätter, ... weiterlesen An die Ultraliberalen in DeutschlandDie Deutsche Muse glüht
im Freiheitseifer;
Mit vollen Backen
ruft sie zur Verschwörung,
Und
bläs’t die Gluth wahnwitziger
Empörung,
Vom Mund der Göttin
sprudelt Zornesgeifer. – – ... weiterlesen CharadeDie ersten Silben nennen
dir den Fluß,
Nach dessen schönem
Strande
Aus fernem, fernem
Lande
Ertönen wird mein
sehnsuchtsvoller Gruß.
Die dritte
bildet dir dein Haus im Le ... weiterlesen See und WasserfallDie Felsen schroff und
wild,
Der See, die Waldumnachtung
Sind
dir ein stilles Bild
Tiefsinniger
Betrachtung.
Und dort, mit
Donnerhall
Hineilend zwischen
Steinen, ... weiterlesen UnmutDie Hoffnung, eine arge
Dirne,
Verbuhlte mir den
Augenblick,
Bestahl mit frecher
Lügenstirne
Mein junges Leben um sein
Glück.
Nun ists vorüber; in den
Tagen,
Als ih ... weiterlesen Jugend und LiebeDie Jugend folgt, ein
Rosenblatt, den Winden;
Wenn, jung
getrennt, sich wiedersehn die
Alten,
Sie meinen doch, in ihren
ernsten Falten
Den Strahl der süßen
Jugend noch zu finden.
... weiterlesen Faust. Der Mord.Die königliche
Villa
Prinzessin Maria, ihre Zofe,
Faust, später Herzog Hubert
Faust
Das Bild ist fertig, und, ich
glaube,
Mir ist gelungen zur
Genüge,
Zu f ... weiterlesen Veränderte WeltDie Menschheit ist
dahinter kommen,
Trotz aller Gaukelei
der Frommen,
Daß mit dem Leben vor dem
Grabe
Man endlich Ernst zu machen
habe.
Zerbrochen ist des Wahnes
Kette, ... weiterlesen Der feile DichterDie Muse muß zur Metze
sich erniedern,
Der Dichter sendet sie
zum Mäzenaten,
Und, frechgeschürzt,
mit schaugestellten Gliedern,
Der
Göttlichkeit vergessend, tief
entraten,
Umtanz ... weiterlesen Nächtliche WanderungDie Nacht ist finster,
schwül und bang,
Der Wind im Walde
tost;
Ich wandre fort die Nacht
entlang
Und finde keinen Trost.
Und
mir zur Seite, engelmild,
Und, ach! so
s ... weiterlesen Das Kind geboren, die Mutter totDie schöne Mutterliebe
hat dem Leben
Ein Opfer hier, ein
blühend Kind gegeben,
Vertrauend und
mit innigstem Verlangen,
Daß alle
Götter huldvoll es empfangen;
Doch als
sie weihend ... weiterlesen Dein BildDie Sonne sinkt, die
Berge glühn,
Und aus des Abends
Rosen
Seh ich so schön dein Bild mir
blühn,
So fern dem
Hoffnungslosen.
Strahlt Hesperus dann
hell und mild
Am ... weiterlesen An die BiologenDie Wahrheit hat die
Kunde
Vom tiefen Lebensgrunde
Als
winzgen Zettel
In eine Nuß getan
Und
warf den Bettel
In den Ozean.
Das Meer
ist groß, die Nuß ist klein; ... weiterlesen An die EntfernteDiese Rose pflück ich
hier,
In der fremden Ferne;
Liebes
Mädchen, dir, ach dir
Brächt ich sie
so gerne!
Doch bis ich zu dir mag
ziehn
Viele weite Meilen,
Ist ... weiterlesen An die EntfernteDiese Rose pflück ich
hier,
In der fremden Ferne;
Liebes
Mädchen, dir, ach dir
Brächt ich sie
so gerne! Doch bis ich zu dir mag
ziehn
Viele weite Meilen,
Ist die
Ro ... weiterlesen Faust. Der Tanz.Dorfschenke
Hochzeit.
Musik und Tanz
Mephistopheles als
Jäger (zum Fenster herein)
Da drinnen
geht es lustig zu;
Da sind wir auch
dabei, Juchhu!
(Mit Faust ... weiterlesen Die FelsenplatteDort am steilen
Klippenhange,
Wo der Wildbach
niederschäumt,
Lehnt beim
Sonnenuntergange
Einsam still ein Mann
– und träumt.
Hingesenkt das
gramesmatte
Angesicht, ... weiterlesen Nach SüdenDort nach Süden zieht
der Regen,
Winde brausen
südenwärts,
Nach des Donners fernen
Schlägen,
Dort nach Süden will mein
Herz.
Dort im fernen
Ungarlande
Freundlich ... weiterlesen Die DreiDrei Reiter nach
verlorner Schlacht,
Wie reiten sie so
sacht, so sacht! Aus tiefen Wunden
quillt das Blut,
Es spürt das Ross die
warme Flut. Vom Sattel tropft das Blut,
vo ... weiterlesen Die drei ZigeunerDrei Zigeuner fand ich
einmal
Liegen an einer Weide,
Als mein
Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch
sandige Heide.
Hielt der eine für
sich allein
In den Händen die ... weiterlesen Die drei ZigeunerDrei Zigeuner fand ich
einmal
Liegen an einer Weide,
Als mein
Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch
sandige Heide. Hielt der eine für sich
allein
In den Händen die Fiedel ... weiterlesen SchilfliederDrüben geht die Sonne
scheiden,
Und der müde Tag
entschließ.
Niederhangen hier die
Weiden
In den Teich, so still, so
tief.
Und ich muß mein Liebstes
meiden:
Quill, ... weiterlesen An einem BaumDu Baum, so morsch und
lebensarm,
So ausgehöhlt, sei mir
gegrüßt;
Wie doch dein froher
Bienenschwarm
Die Todeswunde dir
versüßt!
Sie wandern fort im
raschen Zug,
... weiterlesen Am Grabe eines MinistersDu fuhrst im goldnen
Glückeswagen
Dahin den raschen
Trott,
Von keuchenden Lüsten
fortgetragen,
Und dünktest dir ein
Gott!
Wie flogen des Pöbels
Rabenschwärme
Dir ... weiterlesen An die MelancholieDu geleitest mich durchs
Leben,
Sinnende Melancholie!
Mag mein
Stern sich strahlend heben,
Mag er
sinken – weichest nie!
Führst mich
oft in Felsenklüfte,
Wo der Ad ... weiterlesen Das WiedersehenDu heimatliches Tal,
Mir
wird so wohl und wehe,
Daß ich dich
nun einmal,
Ersehntes!
wiedersehe.
Weinberg, sei mir
gegrüßt!
Noch grünen deine
Reben,
Womit du ... weiterlesen VorwurfDu klagst, daß bange
Wehmut dich beschleicht,
Weil sich der
Wald entlaubt
Und über deinem
Haupt
Dahin der Wanderzug der Vögel
streicht.
O klage nicht, bist selber
wandelha ... weiterlesen Auf meinen ausgebälgten GeierDu stehst so still und
ernst, mein ausgebälgter Geier,
Ich
bringe dir ein Lied mit meiner ernsten
Leier.
Zwar hörst du nichts davon,
dir geht mein Gruß verloren;
Doch
Dichter sin ... weiterlesen GhaselDu, schöne Stunde, warst
mir hold, so hold, wie keine noch,
Ich
seh dein Angesicht erglühn im
Rosenscheine noch;
So sah den Engel
Gottes einst mit Wangen freudenrot
Im
Paradiese lächelnd ... weiterlesen NebelDu, trüber Nebel,
hüllest mir
Das Tal mit seinem
Fluß,
Den Berg mit seinem
Waldrevier
Und jeden
Sonnengruß,
Nimm fort in deine graue
Nacht
Die Erde weit und breit! ... weiterlesen NebelDu, trüber Nebel,
hüllest mir
Das Tal mit seinem
Fluß,
Den Berg mit seinem
Waldrevier
Und jeden Sonnengruß. Nimm
fort in deine graue Nacht
Die Erde weit
und breit! ... weiterlesen Der GreisDurch Blüten winket der
Abendstern,
Ein Lüftchen spielt im
Gezweige;
Der Greis genießt im Garten
so gern
Des Tages süße Neige.
Dort
seine Enkel, sie jagen frisch
... weiterlesen FrühlingsblickDurch den Wald, den
dunkeln, geht
Holde
Frühlingsmorgenstunde,
Durch den Wald
vom Himmel weht
Eine leise
Liebeskunde.
Selig lauscht der grüne
Baum,
Und er taucht mit ... weiterlesen An SenecaDurchs enge Tal nachts
irret ein Wanderer;
Dumpf braust der
Waldstrom, drängt an die
Klippenwand
Den Pfad, der mühsam durch
Gesträuch und
Bodentragende Wurzeln
fortkriecht.
... weiterlesen Glauben. Wissen. HandelnEin allegorischer
Traum
Schon ist der Berge Purpurglut
verglommen,
Und zitternd flieht des
Tages letzter Strahl
Der Nacht schon
aus dem Wege. Sei willkommen,
O
Dunkelheit, im ... weiterlesen Der LaudachseeEin Bruchstück
Laß
meiner Einsamkeit das Angedenken
Der
schönsten Stunden jetzt
vorüberziehn,
Die mir das Erdenleben
durfte schenken,
Geist der Natur! der
öden Gegenwart ... weiterlesen Faust. Der Morgengang.Ein hoher Berg, vom
Morgen angeglüht,
Der hell und froh
herauf im Osten sprüht;
Ein Wandrer
kühn, der dort zum Gipfel strebt,
Von
Fels zu Fels im raschen Fluge
schwebt.
Was willst ... weiterlesen Weib und KindEin schwüler Sommerabend
wars, ein trüber,
Ich ging
fußwandernd im Gebirg allein,
Und ich
bedachte mir im Dämmerschein,
Was mir
noch kommen soll, was schon
vorüber.
Kei ... weiterlesen Der PechvogelEin Stück des Lebens
ward verträumt,
Das beste Glück hab
ich versäumt;
Die Winde sausen durch
die Stoppeln,
Ich möchte meinen
Schritt verdoppeln.
Doch sausen sie
mir lan ... weiterlesen NachhallEin Wandrer läßt sein
helles Lied erklingen:
Nun schweigt er
still und schwindet in den Föhren;
Ich
möchte länger noch ihn singen
hören,
Doch tröst ich mich: er kann
nicht ewig singe ... weiterlesen Ahasver, der ewige JudeEin Wäldchen rauscht auf
weiter grüner Heide,
Hier lebt die
Erde still und arm und trübe;
Das
Wäldchen ist ihr einziges
Geschmeide,
Daran ihr Herz noch hangen
mag in Liebe,
Wie e ... weiterlesen Ahasver, der ewige JudeEin Wäldchen rauscht auf
weiter grüner Heide,
Hier lebt die Erde
still und arm und trübe;
Das Wäldchen
ist ihr einziges Geschmeide,
Daran ihr
Herz noch hangen mag in Liebe,
Wie eine
... weiterlesen Faust. Der Maler.Einsam die hohe
Königsvilla stand,
Und ragt` ins Meer
vom steilen
Felsenstrand.
Zypressenhaine und
Orangenwälder,
Die schattend sich an
ihr landeinwärts dehnen,
Erwecken oft
dem S ... weiterlesen Faust. Die Reise.Einsamer Meeresstrand.
Abend
Faust und Mephistopheles
Faust
In jener Nacht, an jener
stillen Leiche
Sprachst du das kecke
Wort, das folgenreiche:
»Den
Mensc ... weiterlesen Dahin!Einst, o nächtlicher
Himmel! blickt ich
Selig empor zu dir,
umschlungen
Von der Geliebten, und ich
weinte
Dank dem ewigen Gott!
Und
sie pflückte mit Küssen mir
die
... weiterlesen VanitasEitles Trachten, eitles
Ringen
Frißt dein bißchen Leben
auf,
Bis die Abendglocken
klingen,
Still dann steht der tolle
Lauf.
Gastlich bot dir auf der
Reise
Die Natur ... weiterlesen Das DilemmaEr streckt dir sein
Dilemma stracks entgegen;
Ists eine
Gabel, logisch mich zu spießen?
Sinds
Arme zwei, die Wahrheit einzuschließen?
–
So zweifelst du, verschüchtert und
verlegen. ... weiterlesen In das Stammbuch einer KünstlerinErinnerung an einen
Spaziergang
Nach langem Wege durch
die Sommerschwüle
Rauscht` uns ein
Wald entgegen seinen Gruß,
Uns
übergoß die Luft mit süßer
Kühle,
Die Blätter ... weiterlesen Wanderung im GebirgeErinnerung
Du warst
mir ein gar trauter, lieber
Geselle,
komm, du schöner Tag,
Zieh noch einmal
an mir vorüber,
Daß ich mich deiner
freuen mag!
Aufbruch ... weiterlesen Liebe und VermählungErste Stimme
Sieh dort
den Berg mit seinem Wiesenhange,
Die
Sonne hat verzehrend ihn
durchglüht,
Und Strahl auf Strahl noch
immer niedersprüht;
Wie sehnt er nach
der Wolke ... weiterlesen Ein SchmetterlingEs irrt durch schwanke
Wasserhügel
Im weiten, windbewegten
Meer
Ein Schmetterling mit mattem
Flügel
Und todesängstlich hin und
her.
Ihn triebs vom trauten
Blütenstrande ... weiterlesen Der UrwaldEs ist ein Land voll
träumerischem Trug,
Auf das die
Freiheit im Vorüberflug
Bezaubernd
ihren Schatten fallen läßt,
Und das
ihn hält in tausend Bildern
fest;
Wohin das Unglück ... weiterlesen Ein HerbstabendEs weht der Wind so
kühl, entlaubend rings die Äste,
Er
ruft zum Wald hinein: Gut Nacht, ihr
Erdengäste!
Am Hügel strahlt der
Mond, die grauen Wolken jagen
Schnell
übers Tal hi ... weiterlesen Der JägerEs zwittert schon im
Tale
Grau zwischen Tag und Nacht,
Doch
sucht mein Dachs noch
immer,
Umspürend, flink und
sacht.
Der Hund will mir was
liefern
Noch heute vors Gew ... weiterlesen Faust. Die Schmiede.Faust reitet hin im
grauen Dämmerschein
Auf seinem Rappen,
sinnend und allein.
Es zieht der Weg
durch grüne Wogenfelder,
Durch
Österreichs erhabne Eichenwälder.
Der
Reiter folget ... weiterlesen Faust. Der Sturm.Faust und Mephistopheles
spazieren auf dem Verdecke
Faust
Wir wandeln auf dem
Schifflein hin und her,
Das Schifflein
jagt dahin im weiten Meer,
Das Meer ist
mit den Winden a ... weiterlesen Faust. Der Besuch.Faust und sein Famulus
Wagner im anatomischen Theater an einer
Leiche
Faust
Wenn diese Leiche
lachen könnte, traun!
Sie würde
plötzlich ein Gelächter
schlagen,
Daß wir ... weiterlesen Faust. Der Jugendfreund.Fausts Wohnung
Graf
Heinrich von Isenburg und Famulus
Wagner, später Faust
Wagner
Ihr
werdet nimmer ihn erkennen;
Verwandelt
ist sein ganzes Wesen,
In jedem ... weiterlesen WunschFort möcht ich
reisen
Weit, weit in die See,
O meine
Geliebte,
Mit dir allein!
Die Dränger
und Lauscher
Und kalten Störer,
Sie
hielt’ uns ferne
Der wallende ... weiterlesen Die SeejungfrauenFreundlich wehn die
Abendwinde,
Schimmern Mond und
Sterne;
Und das Schiff, so leicht und
linde,
Trägt mich nach der
Ferne.
Fried und Liebe, hold
verbunden,
Schweben a ... weiterlesen An meine RoseFrohlocke, schöne junge
Rose,
Dein Bild wird nicht
verschwinden,
Wenn auch die Glut, die
dauerlose,
Verweht in
Abendwinden.
So süßer Duft, so
helle Flamme
Kann nich ... weiterlesen FrühlingsgedrängeFrühlingskinder im
bunten Gedränge,
Flatternde Blüten,
duftende Hauche,
Schmachtende, jubelnde
Liebesgesänge
Stürzen ans Herz mir
aus jedem Strauche.
Frühlingskinder
mein Herz ... weiterlesen Einem AutographensammlerFährtenkundig, kennt der
schlaue
Jäger aus der Spur im
Schnee
Von dem Hirsche, Wolf und
Reh
Die verräterische Klaue.
Ja!
das Pedeskript des Wildes
Gibt ihm auf
dem ... weiterlesen An meine GitarreGitarre, wie du hängst
so traurig!
Die Saiten tönen
nimmermehr,
Die längst zerrißnen
wanken schaurig
Im Abendwinde hin und
her.
Auch deine Saiten sind
zerrissen,
E ... weiterlesen Die MarionettenGrau düstre Felsen sah
ich trotzig ragen
Aus eines Tales
stillen Finsternissen,
Als wollten
kühn den Himmel sie verjagen,
Dem sie
den Schleier vom Gesicht
gerissen.
Abgründe, ihre ... weiterlesen Die SehnsuchtHaben wir auch schön
geträumet
Von des Glückes
Zauberlanden,
Wo sich ewge
Freudenkränze
Um die trunknen Schläfe
wanden;
Und wir wachen auf am
Morgen,
Kehren zu de ... weiterlesen Der FingerhutHast du noch immer nicht
gefunden den teuren, teuren
Fingerhut,
Um den du plötzlich
aufgesprungen
Und meinen Armen dich
entrungen?
Ich ließ dich fahren mit
verbißner, doch wahrlich nicht ... weiterlesen Wandrer und WindHerbstwind, o sei
willkommen!
Fünf Tage lag das Meer
So
still, so bang beklommen,
Kein
Lüftchen zog daher.
O Wind, nach
deinem Rauschen
Sehnt ich mich auf der
See, ... weiterlesen Faust. Die Warnung.Herzog Hubert reitet
durch einen Wald zur Villa
Mephistopheles (ihm
entgegenreitend)
Ihr reitet recht
behaglich sacht;
Nichts kann befeuern
Euren Trott,
Nicht
Hahnreischaft, ... weiterlesen VergangenheitHesperus, der blasse
Funken,
Blinkt und winkt uns traurig
zu.
Wieder ist ein Tag gesunken
In die
stille Todesruh;
Leichte
Abendwölkchen schweben
Hin im sanften
Monden ... weiterlesen Mit OrangenHier bring ich süße
Früchte,
Die auf gar ferner Au,
Dort
unter jenem Himmel
Gereift, der ewig
blau.
Wenn du sie wirst genießen,
So
werden sie dir gern
Den freien
Bl ... weiterlesen Zwei PolenHippolyt
Schon sieben
Jahre treibst du
Dies wunderliche
Wandern
Von einem Ufersaume
Der Welt
dahin zum andern?
So lang aus diesem
Schiffe
Trat nie dein scheuer ... weiterlesen Zwei PolenHippolyt
Schon sieben
Jahre treibst du
Dies wunderliche
Wandern
Von einem Ufersaume
Der Welt
dahin zum andern?
So lang aus diesem
Schiffe
Trat nie dein scheuer
Fuß,
De ... weiterlesen An die HoffnungHoffnung! laß allein
mich wallen,
Gaukle nicht um meine
Bahn!
Deine Sterne sind gefallen,
Und
mich täuscht kein holder
Wahn!
Dieser streckt nach einer
Krone
Seine Ha ... weiterlesen Faust. Die Lektion.Hofgarten einer Residenz
Des Königs erster Günstling und
Minister, Faust, und Mephistopheles als
Scholast, in einer Allee spazierend
Minister
Geehrte Herrn, ich bin
entz ... weiterlesen AsylHohe Klippen,
ringsgeschlossen,
Wenig kümmerliche
Föhren,
Trübe flüsternde
Genossen,
Die hier keinen Vogel
hören;
Nichts vom freudigen
Gesange
In den schönen Frà ... weiterlesen HerbstklageHolder Lenz, du bist
dahin!
Nirgends, nirgends darfst du
bleiben!
Wo ich sah dein frohes
Blühn,
Braust des Herbstes banges
Treiben.
Wie der Wind so traurig
fuhr
Durch ... weiterlesen HerbstklageHolder Lenz, du bist
dahin!
Nirgends, nirgends darfst du
bleiben!
Wo ich sah dein frohes
Blühn,
Braust des Herbstes banges
Treiben. Wie der Wind so traurig
fuhr
Durch die S ... weiterlesen Stille SicherheitHorch, wie still es wird
im dunkeln Hain,
Mädchen, wir sind
sicher und allein.
Still versäuselt
hier am Wiesenhang
Schon der
Abendglocke müder Klang.
Auf den
Blume ... weiterlesen KruzifixHält der Mensch die
Blicke himmelwärts
Und die Arme
liebend ausgebreitet,
Um die Welt zu
drücken an sein Herz,
Hat er sich zur
Kreuzigung bereitet.
Solche Lieb ist
selten ... weiterlesen Am Grabe HöltysHölty! dein Freund, der
Frühling, ist gekommen!
Klagend irrt
er im Haine, dich zu finden;
Doch
umsonst! sein klagender Ruf verhallt
in
Einsamen Schatten!
Nimmer
entg ... weiterlesen Lass mich ziehn!Ich bin kein Freund von
Sterbensehen;
Wenn deine Liebe soll
vergehen,
So sterbe sie allein; ich
will
Mit meiner sein allein und
still.
Gedächtnis weiß getreu von
Jahren ... weiterlesen WaldgangIch ging an deiner
Seite
In einem Buchenhaine;
Ein
störendes Geleite
Ließ nimmer uns
alleine.
Und mußten wir
zurücke
Ins Herz die Worte
pressen,
Uns sagten ... weiterlesen Der ewige JudeIch irrt allein in einem
öden Tale,
Von Klippenkalk umstarrt,
von dunklen Föhren;
Es war kein Laut
im Hochgebirg zu hören,
Stumm rang die
Nacht mit letztem
Sonnenstrahle.
... weiterlesen Ein RezensentIch las in seinem Buche
viel Frivoles,
Scheinbar Verständiges
und witzig Hohles,
Ich sah ihn seine
Richtermiene schneiden,
Ich sah ihn
führen spitzige Lanzetten,
Mit ekler
Lust Ska ... weiterlesen LiebesfrühlingIch sah den Lenz
einmal
Erwacht im schönsten Tal;
Ich
sah der Liebe Licht
Im schönsten
Angesicht.
Und wandl ich nun
allein
Im Frühling durch den
Hain,
Ersche ... weiterlesen Reise-EmpfindungIch sah in bleicher
Silbertracht
Die Birkenstämme
prangen,
Als wäre dran aus heller
Nacht
Das Mondlicht blieben
hangen;
Und in dem zarten
Birkenhain
Sah ich ein Häu ... weiterlesen Das KreuzIch seh ein Kreuz dort
ohne Heiland ragen,
Als hätte dieses
kalte Herbsteswetter,
Das stürmend von
den Bäumen weht die Blätter,
Das
Gottesbild vom Stamme
fortgetragen.
So ... weiterlesen Der SeelenkrankeIch trag im Herzen eine
tiefe Wunde
Und will sie stumm bis an
mein Ende tragen;
Ich fühl ihr rastlos
immer tiefres Nagen,
Und wie das Leben
bricht von Stund zu Stunde.
Nur
e ... weiterlesen An den WindIch wandre fort ins ferne
Land;
Noch einmal blickt’ ich um ,
bewegt,
Und sah, wie sie den Mund
geregt
Und wie gewinket ihre
Hand.
Wohl rief sie noch ein
freundlich Wort ... weiterlesen An den WindIch wandre fort ins ferne
Land;
Noch einmal blickt` ich um ,
bewegt,
Und sah, wie sie den Mund
geregt
Und wie gewinket ihre Hand. Wohl
rief sie noch ein freundlich Wort
Mir
... weiterlesen Trutz euch!Ihr kriegt mich nicht nieder,
Ohnmächtige Tröpfe!
Ich komme wieder und wieder,
Und meine steigenden Lieder
Wachsen begrabend euch über die Köpfe.
TrinksprücheIhr stoßet an, die
Gläser klingen,
Ihr lasset leben
manchen Mann;
Und morgen schon denkt
keiner dran,
Ihm eine Freud ins Herz zu
bringen.
Ich hör ein Pereat! euch
brüllen ... weiterlesen Marie und WilhelmIm Abendschein am Fenster
saß
Allein mit ihrem Harme
Marie, das
Antlitz welk und blaß
Gesenkt auf ihre
Arme.
So saß das Mädchen still und
sann,
Sann nach den alten ... weiterlesen Nüchterner BlickIm Grund begraben wird
hier, dort gefunden
Vergangner Pflanzen
steingewordne Spur,
Gebein von Tierart,
die vorlängst entschwunden,
Die
abgelegten Kleider der Natur.
Und wollt
ihr da ... weiterlesen HeloiseIm Klostergarten steht
ein steinern Bild,
Ein Kruzifix so
ernst, versöhnungsmild.
Oft in der
Nacht, der ungestörten, späten,
Geht
Schwester Heloise hin, zu beten.
Auch
heute kniet ... weiterlesen Der PolenflüchtlingIm quellenarmen
Wüstenland
Arabischer Nomaden
Irrt,
ohne Ziel und Vaterland,
Auf
windverwehten Pfaden
Ein Polenheld und
grollet still,
Daß noch sein Herz
nicht brechen will. ... weiterlesen Die Poesie und ihre StörerIm tiefen Walde ging die
Poesie
Die Pfade heilger
Abgeschiedenheit,
Da bricht ein lauter
Schwarm herein und schreit
Der
Selbstversunknen zu: `Was suchst du
hie?
Laß doch die Blumen blü ... weiterlesen WaldestrostIm Walde schleicht ein
alter Mann,
Allein mit seinem Leid,
Er
ist so ärmlich angetan
Mit einem
Lodenkleid.
Er blickt so traurig um
sich her,
An seinen Stab
gelehnt; ... weiterlesen Mischka an der TheissIn dem Lande der
Magyaren,
Wo der Bodrog klare
Wellen
Mit der Tissa grünen,
klaren,
Freudig rauschend sich
gesellen,
Wo auf sonnenfrohen
Hängen
Die Tokayertraube lacht: ... weiterlesen Einem DichterIn diesen Herzen wogt die
Liebe,
In jenen drüben kocht die
Galle,
Dein Feuer brachte sie doch
alle
In Wallung; gut, wenn es so
bliebe!
Doch gehst entgegen du dem
Leide,
Wo al ... weiterlesen Welke RoseIn einem Buche
blätternd, fand
Ich eine Rose welk,
zerdrückt,
Und weiß auch nicht mehr,
wessen Hand
Sie einst für mich
gepflückt.
Ach, mehr und mehr im
Abendhauch
... weiterlesen Faust. Die Verschreibung.In eines Urwalds nie
durchdrungner Nacht
Saß Faust auf
einem Stamm, bemoost,
vermodert;
Wildhastig gräbt sein
Geist, der Wahrheit fodert,
Im
labyrinthischen Gedankenschacht.
Das
Au ... weiterlesen Warnung im TraumeIn üppig lauter
Residenz
Verschwelgt mit reicher
Habe
Ein Jüngling seinen
Lebenslenz;
Die Eltern ruhn im
Grabe.
Die Mutter lag am
Sterbepfühl
Mit matten
Herzensschl ... weiterlesen FormIst die Form auch
festgeschlossen,
Immer noch ists kein
Gedicht,
Wenn um den Gedanken
nicht
Stetig sich das Wort
gegossen.
Werfen noch die Worte
Falten,
Kein lebendger ... weiterlesen In der WüsteIsts nicht eitel und
vergebens,
Lieben Freunde, saget
an!
Durch den Wüstensand des
Lebens
Sich zu wühlen eine
Bahn?
Streut auch unser Fuß im
Staube
Spuren aus von s ... weiterlesen Der Baum der ErinnerungJa, du bist es,
blütenreicher
Baum, das ist dein
süßer Hauch!
Ich auch bins, nur etwas
bleicher,
Etwas trauriger wohl
auch.
Hinter deinen
Blütenzweigen
Tönte Nach ... weiterlesen Ohne WunschJa, mich rührt dein
Angesicht
Und dein Herz, das
liebevolle,
Aber, Mädchen, glaube
nicht,
Daß ich dich besitzen
wolle.
Kamst mir durch die Seele
wie
Ein süßholdes ... weiterlesen BlumengrußJener Abend war
entschwunden;
Doch mit jedem
Morgenlichte
Fand Johannes im
Gefängnis
Frische Blumen, süße
Früchte.
Sind es Früchte nicht von
Bäumen,
Die er sah a ... weiterlesen Der RingJubelnd ist der Tag
erschienen,
Schwingt den Goldpokal der
Sonne,
Gießt auf Berg und Tal
berauschend
Nieder seine
Strahlenwonne.
In den Lüften
aufzutauchen
Darf kein ... weiterlesen Auf eine goldene HochzeitKennt ihr sie nicht, des
Nordens alte Sage:
Von jenem Wunder an
der Grönlandsküste,
Vom Lenz, den
rings umstarrt die bleiche Wüste,
Des
eisgen Todes niegelöste
Klage?
Dur ... weiterlesen Faust. Der Abschied.Kirchhof. Mondnacht
Faust (am Grabe seiner Mutter)
Eh`
das ersehnte Meer
Mich grenzenlos
umtrauert,
Der Wolken trübes Heer
Auf
mich herunterschauert,
Und Stü ... weiterlesen NiagaraKlar und wie die Jugend
heiter,
Und wie murmelnd süßen
Traum,
Zieht der Niagara weiter
An des
Urwalds grünem Saum;
Zieht dahin im
sanften Flusse,
Daß er noch des
W ... weiterlesen Faust. Fausts Tod.Klippenstrand. Nacht.
Fortwährender Sturm
Faust (auf
einem Felsen sitzend)
Der starke Görg
hat meiner Nacht
Auch keinen Funken
Trost gebracht.
Nach dem, was er so
kalt ent ... weiterlesen An einem GrabeKühl herbstlicher Abend,
es weht der Wind,
Am Grabe der Mutter
weint das Kind,
Die Freunde, Verwandten
umdrängen dicht
Den Prediger, der so
rührend spricht.
Er gedenkt, wie fromm
... weiterlesen An einem GrabeKühl herbstlicher Abend,
es weht der Wind,
Am Grabe der Mutter
weint das Kind,
Die Freunde, Verwandten
umdrängen dicht
Den Prediger, der so
rührend spricht.
Er gedenkt, wie fromm
die ... weiterlesen Der UnentbehrlicheKönnt ich tausendfach
mich teilen,
Schnell mit allen Winden
eilen,
Überall zugleich zu
walten,
Wo`s die Welt gilt zu
gestalten!
Würden nicht durch meine
Kräfte
Rasch gedei ... weiterlesen Faust. Der Teufel.Landstraße,
Mephistopheles (allein, und dem
forteilenden Faust von ferne
nachschreitend)
Am Menschen ist`s
ein mir beliebter Zug,
Daß, wenn`s
Geschick ihm eine Wunde
schlug,
Wenn ... weiterlesen AbmahnungLaßt ab, laßt ab,
bauwütig rauhe Leute,
Und störet mir
die liebe Stelle nimmer,
Wo spielend
sich des Städtchens Jugend freute
In
seines Glückes flüchtgem
Morgenschimmer.
... weiterlesen Warnung und WunschLebe nicht so schnell und
stürmisch;
Sieh den holden Frühling
prangen,
Höre seine Wonnelieder;
Ach,
wie bleich sind deine Wangen!
Welkt
die Rose, kehrt sie wieder;
... weiterlesen Lebewohl an EugenieLebewohl! ach, jene
Abendstunde
Und mein Glück ist schnell
verrauscht,
Wie das holde Wort aus
deinem Munde,
Dem mein zitternd Herz
gelauscht;
Wie der Wellen dunkle
Sprachen,
... weiterlesen Das tote GlückLeis umtauscht von
Himmelsquellen,
Süße Sehnsucht in der
Brust,
Saß ich einst die
mondeshellen
Nächte da in stiller
Lust.
Jene Zeit wird nicht mehr
kommen;
Himmels ... weiterlesen Sehnsucht nach VergessenLethe! brich die Fesseln
des Ufers, gieße
Aus der Schattenwelt
mir herüber deine
Welle, daß den
Wunden der bangen Seel ich
Trinke Genesung.
Frühling kommt mit
Duft ... weiterlesen Sehnsucht nach VergessenLethe! brich die Fesseln
des Ufers, gieße
Aus der Schattenwelt
mir herüber deine
Welle, daß den
Wunden der bangen Seel ich
Trinke Genesung. Frühling kommt mit
Duft und ... weiterlesen An den Frühling 1838Lieber Frühling, sage
mir,
Denn du bist Prophet,
Ob man auf
dem Wege hier
Einst zum Heile
geht?
Mitten durch den grünen
Hain,
Ungestümer Hast,
Frißt die
Eis ... weiterlesen Der PostillionLieblich war die
Maiennacht,
Silberwölklein flogen,
Ob
der holden Frühlingspracht
Freudig
hingezogen.
Schlummernd lagen Wies
und Hain,
Jeder Pfad
verlassen;
N ... weiterlesen Der PostillionLieblich war die
Maiennacht,
Silberwölklein flogen,
Ob
der holden Frühlingspracht
Freudig
hingezogen. Schlummernd lagen Wies` und
Hain,
Jeder Pfad
verlassen;
Niemand ... weiterlesen AbschiedLied eines
Auswandernden
Sei mir zum letztenmal
gegrüßt,
Mein Vaterland, das, feige
dumm,
Die Ferse dem Despoten
küßt
Und seinem Wink gehorchet
stumm.
Wohl ... weiterlesen AbschiedLied eines
Auswandernden Sei mir zum letztenmal
gegrüßt,
Mein Vaterland, das, feige
dumm,
Die Ferse dem Despoten küßt
Und
seinem Wink gehorchet stumm. Wohl
schlie ... weiterlesen Stumme LiebeLieße doch ein hold
Geschick
Mich in deinen
Zaubernähen,
Mich in deinem
Wonneblick
Still verglühen und
vergehen,
Wie das fromme
Lampenlicht
Sterbend glüht in
stumm ... weiterlesen Die Wurmlinger KapelleLuftig, wie ein leichter
Kahn,
Auf des Hügels grüner
Welle
Schwebt sie lächelnd
himmelan,
Dort die friedliche
Kapelle.
Einst bei
Sonnenuntergang
Schritt ich durch
d ... weiterlesen Der UnholdLächelnd lehnt er am
Weidenstumpen,
Zwerghaft, bucklig,
uralt, in Lumpen.
Seine abendbesonnte
Herde
Freut sich brüllend der üppigen
Erde.
Schauen sonst Tiere mit dunklem
Leid ... weiterlesen Faust. Der Traum.Matrosen singen hell ihr
Abendlied,
Das kaum noch von der
Sängerlippe schied,
Schon ohne
Widerhall im Meere schwindet,
Wo
Menschenstimme keinen Anklang
findet;
Im Meer, das fremd un ... weiterlesen Der offene SchrankMein liebes Mütterlein
war verreist,
Und kehrte nicht heim,
und lag in der Grube:
Da war ich allein
und recht verwaist,
Und traurig trat
ich in ihre Stube.
Ihr Schrank
stand ... weiterlesen Mein TürkenkopfMein Pfeifchen traut, mir
ist dein Rauch,
Voll duftender
Narkose,
Noch lieber als der süße
Hauch
Der aufgeblühten Rose.
Und
hält die Rose Streit mit dir,
Von
beide ... weiterlesen Mein TürkenkopfMein Pfeifchen traut, mir
ist dein Rauch,
Voll duftender
Narkose,
Noch lieber als der süße
Hauch
Der aufgeblühten Rose. Und hält
die Rose Streit mit dir,
Von beiden
schà ... weiterlesen ZeigerMeiner Schwester liebe
Sprossen,
Ha, wie seid ihr
aufgeschossen,
Seit ich über Berg und
Tal
Von euch schied das letzte Mal!
Da
ihr wachset und euch
dehnet,
Sonnenzeiger unsre ... weiterlesen Das WaldgesprächMephistopheles
Hörst
du im Wald des Herbstes
Räuberpfiff,
Mein Freund, und hörst
du rauschen seinen Griff?
O schade,
daß der Lenz nicht hundertmal
Mehr
grünes Laub getri ... weiterlesen Faust. Das Waldgespräch.Mephistopheles
Hörst du
im Wald des Herbstes Räuberpfiff,
Mein
Freund, und hörst du rauschen seinen
Griff?
O schade, daß der Lenz nicht
hundertmal
Mehr grünes Laub getrieben
hat ... weiterlesen Die GewitternachtMit dem Grafen
Konopacki,
Seinem Freunde
treubewähret,
Spricht Johannes
angelegen,
Als der Abend
wiederkehret.
Eben hat der Graf des
Trostes
Mildberedtes Wort
geendet ... weiterlesen Auf eine holländische LandschaftMüde schleichen hier die
Bäche,
Nicht ein Lüftchen hörst du
wallen,
Die entfärbten Blätter
fallen
Still zu Grund, vor
Alterschwäche.
Krähen, kaum die
Schwingen regend ... weiterlesen Das BlockhausMüdgeritten auf langer
Tagesreise
Durch die hohen Wälder der
Republik,
Führte zu einem Gastwirt
mein Geschick;
Der empfing mich kalt,
auf freundliche Weise,
Sprach gelassen,
mit u ... weiterlesen HerbstgefühlMürrisch braust der
Eichenwald,
Aller Himmel ist
umzogen,
Und dem Wandrer, rauh und
kalt,
Kommt der Herbstwind
nachgeflogen.
Wie der Wind zu
Herbsteszeit
Mordend hins ... weiterlesen HerbstgefühlMürrisch braust der
Eichenwald,
Aller Himmel ist
umzogen,
Und dem Wandrer, rauh und
kalt,
Kommt der Herbstwind
nachgeflogen. Wie der Wind zu
Herbsteszeit
Mordend hinsaust i ... weiterlesen Die drei IndianerMächtig zürnt der
Himmel im Gewitter,
Schmettert manche
Rieseneich in Splitter,
Übertönt des
Niagara Stimme,
Und mit seiner Blitze
Flammenruten
Peitscht er schneller die
beschäu ... weiterlesen Die drei IndianerMächtig zürnt der
Himmel im Gewitter,
Schmettert manche
Rieseneich in Splitter,
Übertönt des
Niagara Stimme,
Und mit seiner Blitze
Flammenruten
Peitscht er schneller die
beschäumten ... weiterlesen SommerfädenMädchen, sieh, am
Wiesenhange,
Wo wir oft gewandelt
sind,
Sommerfäden, leichte,
lange,
Gaukeln hin im
Abendwind.
Deine Worte, laut und
munter
Flattern in die kühle ... weiterlesen KompetenzMänner, welche eine Höh
erklommen,
Sind als Richter wert uns
und willkommen;
Ist es nicht die Höhe
des Gesanges,
Seis die Höhe doch des
Forscherganges.
Solchen steht es an,
ein W ... weiterlesen An eine WitweNach einem heftigen
Gewitter
Wandl ich allein im tiefen
Haine
Und blicke durch das nasse
Gitter
Der Blätter auf zum
Sternenscheine.
Die sturmesmüden
Bäume schweigen; ... weiterlesen Der RaubschützNach einer Sage
Der
alte Müller Jakob sitzt
Allein beim
Glase Wein.
Schwarzmitternacht, nur
manchmal blitzt
Ein Wetterstrahl
herein.
Das Mühlrad saust, es braust
der ... weiterlesen Der traurige MönchNach einer Sage
In
Schweden steht ein grauer
Turm,
Herbergend Eulen, Aare;
Gespielt
mit Regen, Blitz und Sturm
Hat er
neunhundert Jahre;
Was je von Menschen
hauste drin, ... weiterlesen AnnaNach einer schwedischen
Sage
1
Anna steht in sich
versunken,
Blicket in den See
hinein,
Weidet, eigner Schönheit
trunken,
Sich an ihrem
Widerschein.
... weiterlesen AnnaNach einer schwedischen
Sage 1
Anna steht in sich
versunken,
Blicket in den See
hinein,
Weidet, eigner Schönheit
trunken,
Sich an ihrem Widerschein. Sie
beginn ... weiterlesen Die BotschaftNach Saint-Germain zum
Verkaufe
Trägt ein Häuflein
Bauersleute,
Was der Herbst mit vollen
Händen
Ihm auf Flur und Garten
streute.
Neben schwer beladnem
Wagen
Läßt ... weiterlesen UnberufenNicht ein jeder wagt zu
richten
Meister, so in Farben
dichten,
Noch des Meisters Flug in
Tönen
Schnell zu tadeln, flink zu
krönen;
Denn mit Farben und
Gestalten
Weiß der La ... weiterlesen Der Kranke im GartenNoch eine Nachtigall, so
spät?
Schon sind die Blüten längst
verweht,
Der Sommer reift die Felder
schon,
Und noch ein Frühlingston?
O Lenz, ward es dir
offenbar,
D ... weiterlesen An einen DichterNur wer sich mit eignen
Kräften
Durch das Dickicht einen Pfad
schafft,
Kann den Kranz sich dauernd
heften;
Kunst ist keine
Kameradschaft.
Düngst du deinen Ruhm
in Scherben ... weiterlesen TraumNächtlich hatt ich einen
Traum,
Liebe Mutter, einen guten,
Ob
wir unter einem Baum,
Wanderungsmüde,
beide ruhten.
In den Schoß zu
süßer Ruh
Legt ich dir mein
Haup ... weiterlesen FrageO Menschenherz, was ist dein Glück?
Ein rätselhaft geborner,
Und, kaum gegrüßt, verlorner,
Unwiederholter Augenblick!
Der Salzburger KirchhofO schöner Ort, den Toten
auserkoren
Zur Ruhestätte für die
müden Glieder!
Hier singt der
Frühling Auferstehungslieder,
Vom
treuen Sonnenblick
zurückbeschworen.
Wenn all ... weiterlesen Meine FurchtO stürzt, ihr
Wolkenbrüche,
Zum Abgrund nur
hinab!
O reißt, ihr
Sturmesflüche,
Die Wälder in ihr
Grab!
O flammt, ihr Blitzesgluten,
O
rase, Donnerklang!
Ihr könnt ... weiterlesen O wärst du mein!O wärst du mein, es
wär’ ein schönres Leben;
so aber
ist’s Entsagen nur und Trauern,
nur
ein verlornes Grollen und Bedauern.
Ich
kann es meinem Schicksal nicht
vergeben.
... weiterlesen Der IndifferentistOb du, ein Sokrates, den
Schierlingsbecher
Aufs Wohl des
Vaterlandes lächelnd trinkst;
Ob du,
ein schnöder, teuflischer
Verbrecher,
Vom Henkerbeil getroffen,
fluchend sinkst;
... weiterlesen Aus!Ob jeder Freude seh ich
schweben
Den Geier bald, der sie
bedroht;
Was ich geliebt, gesucht im
Leben,
Es ist verloren oder
tot.
Fort riß der Tod in seinem
Grimme
Von ... weiterlesen Aus!Ob jeder Freude seh ich
schweben
Den Geier bald, der sie
bedroht;
Was ich geliebt, gesucht im
Leben,
Es ist verloren oder tot. Fort
riß der Tod in seinem Grimme
Von meinem
... weiterlesen HerbstRings ein Verstummen, ein
Entfärben:
Wie sanft den Wald die
Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm
abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde
Sterben.
Von hinnen geht die
stil ... weiterlesen HerbstRings ein Verstummen, ein
Entfärben:
Wie sanft den Wald die
Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm
abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde
Sterben. Von hinnen geht die stille
Re ... weiterlesen Die WerbungRings im Kreise lauscht
die Menge
Bärtiger Magyaren froh;
Aus
dem Kreise rauschen Klänge:
Was
ergreifen die mich so?
–
Tiefgebräunt vom
Sonnenbrande,
Rotgeglüht von
Wein ... weiterlesen Robert und der InvalideRobert
Siehst unser
Hüttlein du im Abend schimmern? –
Es
lacht hinaus ins öde Heideland,
Als
wohnt’ in ihm das Glück, das uns
entschwand,
Und nicht ein finstres Paar
v ... weiterlesen RezeptRp. Von diesem
romantischen Unsinn alle Stund 2
Eßlöffel voll
Gleichwie des
Frühlings Sonnenblick
Den Busen der
Natur durchglüht,
Dem neues Leben nun
entblüht,
So traf a ... weiterlesen Einem Freunde ins StammbuchRüstig wandelst du fort
die Alpenpfade der Edlen,
Wo die
reinere Luft Busen und Stirne dir
kühlt;
Pflückest vom Feisengeklipp,
vom schmalen Rande des
Abgrunds
Duftende Blumen und
schling ... weiterlesen Faust. Das Lied.Saal im königlichen
Palaste
Der König, die Königin und
die Großen des Reiches sitzen an der
Hochzeitstafel. Allgemeines Vivatrufen
und Anklingen mit den Pokalen
Der
Ministerg ... weiterlesen Blick in den StromSahst du ein Glück
vorübergehn,
Das nie sich
wiederfindet,
Ists gut in einen Strom
zu sehn,
Wo alles wogt und
schwindet.
O! starre nur hinein,
hinein,
Du wirst es le ... weiterlesen Blick in den StromSahst du ein Glück
vorübergehn,
Das nie sich
wiederfindet,
Ists gut in einen Strom zu
sehn,
Wo alles wogt und schwindet. O!
starre nur hinein, hinein,
Du wirst es
leichter ... weiterlesen Schade!Schade, daß des Kreuzes
Zeichen,
Das auf Golgatha
gestanden
Zur Erlösung aus den
Banden,
Nun dem Zensor dient zum
Streichen!
Das Symbol ward uns
verkehrt,
Höhnend s ... weiterlesen Der SelbstmordScheitert unsre Brust an
Klippen,
Hingeschellt von
Sturmeswut;
Trinkt mit aufgerißnen
Lippen
Unsre Wunde
Schmerzensflut;
Schöpft das Herz
dann hastig bange
Aus der B ... weiterlesen Faust. Görg.Schenke am Meeresstrand
Faust, Mephistopheles, Görg,
Michel, Kurt, Hans und andere Matrosen,
Dirnen, Spielleute u.a.
Kurt
Das
Schiff ist hin, doch nur mit
Maus,
De ... weiterlesen Mein HerzSchlaflose Nacht, der
Regen rauscht,
Sehr wach ist mir das
Herz und lauscht
Zurück bald nach
vergangnen Zeiten,
Bald horcht es, wie
die künftgen schreiten.
O Herz, dein
Lau ... weiterlesen Schlaflose NachtSchlaflose Nacht, du bist
allein die Zeit
Der ungestörten
Einsamkeit!
Denn seine Herde treibt der
laute Tag
In unsern grünenden
Gedankenhag,
Die schönsten Blüten
werden abgefress ... weiterlesen Der selige AbendSchnell versammelt um die
Felsen
Haben Wolken sich und Winde,
Um
den neuen Gast zu grüßen,
Seines
Kummers Spielgesinde.
Ausgeloschen
ist das Mondlicht
Und der Sterne ... weiterlesen Zu spät!Schon hat der Lenz
verblüht und ausgesungen;
Die holden
Träume, seligen Gefühle
Erstarben in
der bangen Sommerschwüle,
Mit der das
Tatenleben angedrungen.
»Das Roß
gesp ... weiterlesen Mit einem EdelmardermuffSchöne Frau! die ich
verehre,
Wenn ich ein Naturgeist
wäre,
Würd ich heut zur
Weihnachtsspende
Für die
vielgelobten
Kunst- und
fleißerprobten
Blumenschöpferischen
Hände ... weiterlesen Die SenninSchöne Sennin, noch
einmal
Singe deinen Ruf ins Tal,
Daß
die frohe Felsensprache
Deinem hellen
Ruf erwache.
Horch, o Mädchen, wie
dein Sang
In die Brust den Bergen
... weiterlesen BestattungSchöner Jüngling, bist
als Held gefallen;
Sieg und Ruhm in
deiner letzten Stunde
Fächeln dir die
heiße Todeswunde,
Draus die Seele muß
von hinnen wallen.
An den
Schulter ... weiterlesen Auf einen Professor PhilosophiaeSeht ihr den Mann mit
stäubender Perücke?
Wie sprudelt ihm
die hochgelahrte Kehle!
Seht, an der
morschen Syllogismenkrücke
Hinkt Gott
in seine Welt; die Menschenseele
Ist
ewig, de ... weiterlesen AbendheimkehrSein Bündel Holz am
Rücken bringt
Der Arme
heimgetragen;
Der frohe Knecht die
Geißel schwingt
Am erntevollen
Wagen.
Die milchbeladne Herde
wiegt
Sich in die trauten ... weiterlesen Der fromme PilgerSelig wandelt dort ein
Ritter
Durch Jerusalems
Gefilde;
Weinend trat er auf den
Boden,
Wo einst wallte Jesus
Christus,
Und die Lippen senkt er
küssend
Auf den Grund, der Ihn ... weiterlesen ErinnerungSelige Stunde! Da mir
meine Bertha
Mächtig ergriffen von der
Liebe Sehnen
An den bewegten, ihr
allein geweihten
Busen
gesunken.
Nächtliche Stille lag auf
Flur und Hain, es ... weiterlesen Der SchmerzSie ließ sich
überraschen
Von diesem
Trauerwort,
Und ihre Tränen
waschen
Die rote Schminke fort.
Das
Leben täuscht uns lange,
Du zeigst der
Schminke bar
Des ... weiterlesen Kommen und ScheidenSo oft sie kam, erschien
mir die Gestalt
So lieblich, wie das
erste Grün im Wald.
Und was sie
sprach, drang mir zum Herzen ein
Süß,
wie des Frühlings erstes Lied im
Hain.
... weiterlesen Der kriegslustige WaffenschmiedSpritze Funken,
Säbelklinge,
Werde meinen
Hammerschlägen
Hart, geschmeidig,
scharf, du Degen,
Daß dich froh der
Reiter schwinge!
Schwert, wie dir
mein Hammerschwingen ... weiterlesen An die medisierenden DamenSproßt ihr wie des
Frühlings junge Triebe,
Ahmt die Wange
seiner Rosen Glut,
Soll das Herz auch
ahmen seine Liebe,
Wie das Herz des
Frühlings – mild und gut.
Medisiert
das Blü ... weiterlesen Das PosthornStill ist schon das ganze
Dorf,
Alles schlafen gangen,
Auch die
Vöglein im Gezweig,
Die so lieblich
sangen.
Dort in seiner
Einsamkeit
Kommt der Mond nun
wieder, ... weiterlesen MeeresstilleStille! – Jedes
Lüftchen schweiget,
Jede Welle sank in
Ruh,
Und die matte Sonne neiget
Sich
dem Untergange zu.
Ob die Wolke ihn
belüde
Allzutrübe,
allzuschwer, ... weiterlesen Stimme des Windes Stimme des Regens Stimme der GloStimme des Windes
In
Schlummer ist der dunkle Wald
gesunken,
Zu träge ist die Luft, ein
Blatt zu neigen,
Den Blütenduft zu
tragen, und es schweigen
Im Laub die
Vögel und i ... weiterlesen König und DichterStolz flammt ein König
dort auf erhabnem Thron,
Befehl den
Völkern winkt in die Fernen er,
Denn
scheu vor ihm zurück stets
weiter
Weichen die Grenzen des Reichs,
und weiter.
... weiterlesen Zweierlei VögelStrichvogel
Reflexion,
Zugvogel Poesie,
Singt
jeder andern Ton
Und andre
Melodie.
Strichvogel hüpft und
pfeift
Und pickt von Ast zu Ast,
Und
höchstens einmal ... weiterlesen SturmesmytheStumm und regungslos in
sich verschlossen
Ruht die tiefe See
dahingegossen,
Sendet ihren Gruß dem
Strande nicht;
Ihre Wellenpulse sind
versunken,
Ungespüret glühn die
Abendfunken, ... weiterlesen Das IdealTief in des Waldes
heiligen Schatten saß
Ich, und der
Stimme, welche zu edleren
Gedanken
lädt im Laubgesäusel,
Horchte die
Seele mit leisrem Ohre.
Und es
ergriff mich schn ... weiterlesen Der nächtliche GangTiefe Nacht; – der
stille Vollmond
Hebt sich jenseits von
den Auen,
Und die Wellen der
Durance
Sind ein Silberstrom zu
schauen.
Flüchtig eilen sie
vorüber
An den m ... weiterlesen Faust. Der Abendgang.Tiefschweigend ruhn die
Alpenwiesenhänge,
Die Blume schließt
den Tau in ihren Schoß,
Und freut sich
still an ihrem Frühlingslos;
Die
Vögel sinnen schweigend auf
Gesänge.
Fern u ... weiterlesen Beethovens BüsteTraurig kehrt ich eines
Abends
In mein einsam düstres
Zimmer,
Überraschend drin
entgegen
Blinkte mir ein
Freudenschimmer.
Mit dem sichern
Blick der Liebe
Hatt ein Fr ... weiterlesen HerbstentschlußTrübe Wolken,
Herbstesluft,
Einsam wandl ich meine
Straßen,
Welkes Laub, kein Vogel ruft
–
Ach, wie stille! wie
verlassen!
Todeskühl der Winter
naht;
Wo sind, Wä ... weiterlesen HerbstentschlußTrübe Wolken,
Herbstesluft,
Einsam wandl` ich meine
Straßen,
Welkes Laub, kein Vogel ruft
-
Ach, wie stille! wie
verlassen! Todeskühl der Winter
naht;
Wo sind, Wälder, e ... weiterlesen Die TränenTränen, euch, ihr
trauten, lieben,
Bring ich diesen
Dankgesang!
Seid ja auch nicht
ausgeblieben,
Wenn mein Herz im Liede
klang;
Schlichet die bekannten
Gleise
Still h ... weiterlesen An einen TyrannenTyrann! des Blutes,
welches in Schlachten du
Vergossen
kalt, das rauschte vom Henkerbeil,
Das,
deinen Qualen zu entrinnen,
Strömte
dein Sklave mit eigner Hand hin:
Des
Blute ... weiterlesen Mein SternUm meine wunde Brust
geschlagen
Den Mantel der
Melancholei,
Flog ich, vom Lebenssturm
getragen,
An dir, du Herrliche,
vorbei.
Vom Himmel deiner Augen
stiegen
Wie Engel ... weiterlesen An die ErsehnteUmsonst! du bist auf
immer mir verloren!
Laut rufend in den
dunkeln Wald des Lebens,
Hat ohne Rast
die Sehnsucht dich beschworen;
Ihr Ruf
durchklang die Einsamkeit
vergebens.
... weiterlesen ScheuUnglück hat sein Herz
gespalten,
Laßt den stillen Mann
allein;
Wie sich nicht genaht die
Alten
Einem blitzgetroffnen
Hain.
Stört mit Worten nicht des
Streitrs,
Nic ... weiterlesen An einen LangweiligenUnnahbar sind die
Mächte, unbezwingbar,
Die dir getreu,
gleich Sklaven, schwerbejochten,
An
deine Ferse, deinen Wink geflochten,
Zu mächtig schier, als daß sie mir
besingbar.
Mei ... weiterlesen Begräbnis einer alten BettlerinVier Männer dort, in
schwarzem Kleid,
Die tragen auf der
Bahre,
Lastträger, ohne Lust und
Leid,
Des Todes kalte Ware.
Sie
eilen mit dem toten Leib
Hinaus zum Ort
der ... weiterlesen VergänglichkeitVom Berge schaut hinaus
ins tiefe Schweigen
Der mondbeseelten
schönen Sommernacht
Die Burgruine; und
in Tannenzweigen
Hinseufzt ein
Lüftchen, das allein bewacht
Die
trümmervolle E ... weiterlesen VisionVom Himmel strahlt der
Mond so klar,
Greif aus, o Rappe,
greif!
Im Winde fliegt des Reiters
Haar,
Des Rosses Mahn und Schweif.
Auf seinem Hut der Reiter
trägt
Gemsba ... weiterlesen Mischka an der MaroschVon der Theiß, der
klaren, fischereichen,
Ist der Geiger
Mischka hingezogen,
Wo der Marosch
barsche Wogen
Brausend durch
beschäumte Klippen streichen.
Der
Zigeuner wandert, ... weiterlesen WinternachtVor Kälte ist die Luft
erstarrt,
Es kracht der Schnee von
meinen Tritten,
Es dampft mein Hauch, er
klirrt mein Bart:
Nur fort, nur immer
fortgeschritten! Wie feierlich die
Gegend ... weiterlesen Frühlings TodWarum, o Lüfte,
flüstert ihr so bang?
Durch alle Haine
weht die Trauerkunde,
Und störrisch
klagt der trüben Welle Gang:
Das ist
des holden Frühlings
Todesstunde!
Der Him ... weiterlesen IrrtumWas Ihr Bild nennt
unverständig,
Ist nur Gleichnis, kalt
und hohl,
Wo der Geist nicht ein
Symbol
Mit der Sprache zeugt
lebendig.
Und das Ringlein
Salomonis,
Das die D ... weiterlesen Einem KnabenWas trauerst du, mein
schöner Junge?
Du Armer, sprich, was
weinst du so?
Daß treulos dir im
raschen Schwünge
Dein liebes Vögelein
entfloh?
Du blickest bald in deiner
Trau ... weiterlesen Der GefangeneWas trug er auch sein
Haupt so frei, so stolz!
Wollt edler
sich als seine Treiber fühlen!
`Der
Hirsch` von Schleifer.
Der Frühling
ist zu Berg und Tal
gekommen,
Sei ... weiterlesen BitteWeil auf mir, du dunkles
Auge,
Übe deine ganze Macht,
Ernste,
milde, träumerische,
Unergründlich
süße Nacht!
Nimm mit deinem
Zauberdunkel
Diese Welt von hinnen
mi ... weiterlesen Einem kritischen NachtarbeiterWeil ein Wort der
Diätetik
Besser noch mir mag
gelingen,
Als ein Wort dir der
Ästhetik,
Will ich einen Rat dir
bringen.
Hast du auf des Tages
Bahnen
Müd gelaufen de ... weiterlesen BitteWeil` auf mir, du dunkles
Auge,
Uebe deine ganze Macht,
Ernste,
milde, träumerische,
Unergründlich
süße Nacht! Nimm mit deinem
Zauberdunkel
Diese Welt von hinnen
mir, ... weiterlesen CisteronWelche Freude fühlt der
Wandrer,
Zieht er so im
Frühlingsstrahle
Durch die schönen,
liedervollen,
Wonnigen
Provencertale!
Heißer glüht der
Kuß der Sonne
Auf den ... weiterlesen Glückwunschwelchen Nickolaus
Nimbsch
seiner Schätzbarsten Mutter zu
dem
Neuen Jahre Gewidmet hat Anno
1814.
Itzt näherte sich uns das neue
Jahr,
In welchen ich meinen Dank bring
dar, ... weiterlesen An einen TadlerWenn gegen falschen
Schmerz du dich ereiferst
Und
Tränenkünstelei, so hast du
recht;
Doch hast du was von einem
Henkersknecht,
Wenn du mit Spott den
wahren Schmerz begeiferst.
... weiterlesen ProtestWenn ich verachte
heimliches Verschwören,
Und wenn ich
hasse Meuchelmörderhand,
Wenn in des
Volkserretters Ruhmgewand
Verhüllte
Schufte meinen Groll empören,
Reih
ich das ... weiterlesen ProtestWenn ich verachte
heimliches Verschwören,
Und wenn ich
hasse Meuchelmörderhand,
Wenn in des
Volkserretters Ruhmgewand
Verhüllte
Schufte meinen Groll empören, Reih ich
das Kön ... weiterlesen Zweifelnder WunschWenn Worte dir vom
Rosenmunde wehen,
Bist du so schön!
– gesenkten Angesichts
Und still,
bist du so schön! – was soll ich
flehen:
O rede mir!? o sage
nichts!?
Drum laß ... weiterlesen An den TodWenns mir einst im Herzen
modert,
Wenn der Dichtkunst kühne
Flammen
Und der Liebe Brand
verlodert,
Tod, dann brich den Leib
zusammen!
Brich ihn schnell, nicht
langsam wühle ... weiterlesen Musa teleologicaWie das Ding die Flügel
tummelt
Und im Wind gewaltig
rummelt,
Obs zu Himmel wollte
fliegen
Und im Flug den Aar
besiegen.
Und die träge
Rinderherde,
Schauend solche F ... weiterlesen SchillerWie das Schlachtroß
proprio Marte
Plötzlich tanzt und
feurig springt,
Wenn ihm die Trompete
klingt,
Und davoneilt zur
Standarte;
Wie sichs stellt in Reih
und Glied
U ... weiterlesen An ein schönes MädchenWie die Ros in deinem
Haare,
Mädchen, bist du bald
verblüht;
Schönes Mädchen, o
bewahre
Vor dem Welken dein
Gemüt!
Mädchen, wenn dein Herbst
gekommen
Und das gan ... weiterlesen Wandel der SehnsuchtWie doch dünkte mir die
Fahrt so lang,
O wie sehnt ich mich
zurück so bang
Aus der weiten, fremden
Meereswüste
Nach der lieben, fernen
Heimatküste.
Endlich winkte das
ers ... weiterlesen An mein VaterlandWie fern, wie fern, o
Vaterland,
Bist du mir nun
zurück!
Dein liebes Angesicht
verschwand
Mir, wie mein
Jugendglück!
Ich steh allein und
denk an dich,
Ich schau ins ... weiterlesen Frage nichtWie sehr ich dein, soll
ich dir sagen?
Ich weiß es nicht und
will nicht fragen;
Mein Herz behalte
seine Kunde,
Wie tief es dein im
Grunde.
O still! ich möchte sonst
erschrecken, ... weiterlesen Faust. Maria.Wie Silberglocken am
Marienfeste
Versenden ihren reinen,
hellen Klang,
Durch Stadt und Flur und
stillen Waldeshang
Weithin geführt vom
sanftbewegten Weste:
So drang der Ruf
zur Fern ... weiterlesen Am Bette eines KindesWiege sie sanft, o
Schlaf, die holde Kleine.
Durch die
zarte Verhüllung deines
Schleiers
Lächelt sie: so lächelt die
Rose still durch
Abendgedüfte.
Wiege sie sanft ... weiterlesen Faust. Das arme Pfäfflein.Wie`s Völklein in der
Stube
Die tollsten Tänze springt,
Und
in die Luft der Bube
Zuhöchst die
Dirne schwingt,
Verstummt die Geig`,
verschwunden
Der fremde
Weidgesell, ... weiterlesen EinsamkeitWild verwachsne dunkle
Fichten,
Leise klagt die Quelle
fort;
Herz, das ist der rechte Ort
Für
dein schmerzliches Verzichten! Grauer
Vogel in den Zweigen!
Einsam deine
Klage ... weiterlesen Guter RatWillst du richten
Unser
Dichten,
Obs geflattert
Und
geschnattert,
Obs geschwungen
Und
gesungen,
Birg doch
klüglich
Unverzüglich
Deinen
Ungeschmack, ... weiterlesen StudentenreiseWir hatten im Sacke nur
wenig Geld,
Doch lachend wogte das
goldene Feld
In lustigen
Sommerwinden,
Das übrige würde sich
finden.
Die Rößlein schlichen den
lahmsten Trab, ... weiterlesen Am RheinWir reisten zusammen mit
andern
Zu Schiff hinunter den
Rhein,
Es war ein seliges
Wandern;
Doch waren wir selten
allein.
Sie traten heran, zu
lauschen,
Du ließest nur ... weiterlesen ReiterliedWir streifen durchs Leben
im schnellen Zug,
Ohne Rast wie die
stürmische Welle;
Wir haschen die
Frucht im Vorüberflug
Und schlummern
nicht ein an der Quelle;
Wir pflücken
die Rose ... weiterlesen Der MaskenballWirres
Durcheinanderwallen
In den lichten
Säulenhallen.
Der Trommeten hell
Gedröhne
Und der Geigen tolle
Lieder
Stürzen vom Gerüste
nieder
Als ein Wildbach froher
Töne; ... weiterlesen Leichte TrübungWoher dies plötzliche
Verstummen?
Und diese Wolken
kummerschwer,
Die mir dein Angesicht
vermummen,
Das erst so froh gestrahlt,
woher?
`Siehst du den blauen Berg
dort ragen, ... weiterlesen Leichte TrübungWoher dies plötzliche
Verstummen?
Und diese Wolken
kummerschwer,
Die mir dein Angesicht
vermummen,
Das erst so froh gestrahlt,
woher? `Siehst du den blauen Berg dort
ragen, ... weiterlesen An die WolkeZieh nicht so schnell
vorüber
An dieser stillen Heide,
Zieh
nicht so scheu vorüber
An meinem
tiefen Leide,
Du Wolke in der
Höh,
Steh still bei meinem Weh!
O
... weiterlesen Die HeimkehrZu Paris am
Königsschlosse,
Das der Prinz nunmehr
bezogen,
Harrt der Wagen lange
Reihe,
Drängen sich des Volkes
Wogen.
Auf der kunstgeschmückten
Treppe
Stehn die kà ... weiterlesen Die nächtliche FahrtZu öd und traurig selbst
den Heidewinden
Sind diese winterlichen
Einsamkeiten,
Nur Schnee und Schnee
ringsaus in alle Weiten,
Nur stiller,
keuscher, kalter Tod zu
finden.
Hi ... weiterlesen In der SchenkeZum Jahrestag der
unglücklichen Polenrevolution
Unsre
Gläser klingen hell,
Freudig singen
unsre Lieder;
Draußen schlägt der
Nachtgesell
Sturm sein brausendes
Gefieder, ... weiterlesen Die ZweiflerZwei Freunde traten
schweigend ein
In einem blütenvollen
Hain.
Die Sonne ließ den Strahl im
Neigen
Erzittern auf den
Erlenzweigen,
Und Leben, Lieben
überall
Schien schwelle ... weiterlesen DoppelheimwehZwiefaches Heimweh hält
das Herz befangen,
Wenn wir am Rand des
steilen Abgrunds stehn
Und in die
Grabesnacht hinuntersehn,
Mit trüben
Augen, todeshohlen Wangen.
Das
Erdenh ... weiterlesen DoppelheimwehZwiefaches Heimweh hält
das Herz befangen,
Wenn wir am Rand des
steilen Abgrunds stehn
Und in die
Grabesnacht hinuntersehn,
Mit trüben
Augen, todeshohlen Wangen. Das
Erdenheimwe ... weiterlesen Trias Harmonica[Drei Seelen hab ich
offenbar,
Denn eine kann drei Dinge
nicht
Zugleich vollbringen, wie
sogar
Der weise Psychologe
spricht.
Die eine hängt voll
Liebesglut
An schön ... weiterlesen Gutenberg`Schon weht es kühler
auf Erden;
Es möchte Abend werden,
Es
möchte werden Nacht,
Bevor durchrungen
die Schlacht,
Der Menschheit altes
Gefecht
Um Freiheit, Licht und
Recht. ... weiterlesen Eitel nichts!’s ist eitel nichts,
wohin mein Aug ich hefte!
Das Leben ist
ein vielbesagtes Wandern,
Ein wüstes
Jagen ists von dem zum andern,
Und
unterwegs verlieren wir die
Kräfte.
Ja, könn ... weiterlesen Der alte Marko»Klara, lebst du?« ruft
Johannes
Bang mit lautem
Herzenspochen;
Klara liegt am
Kerkerlager,
Eine Lilie
sturmgebrochen.
Stumm, mit
trostberaubter Miene,
Steht des
Fü ... weiterlesen Einst und jetzt»Möchte wieder in die
Gegend,
Wo ich einst so selig war,
Wo
ich lebte, wo ich träumte
Meiner
Jugend schönstes Jahr!«
Also sehnt
ich in der Ferne
Nach der Heimat
m ... weiterlesen