Gedichte - Rudolf G. Binding
Bestellte Liebeslieder(Der Dichter verrät sich)
Hör einen
Stummen aus meinen Liedern.
Fühl eines
andern Herz aus meinem Herzen.
Hör
eines andern Glut aus meinen Gluten
und
eines andern Schmerz
... weiterlesen
Verstellte Liebeslieder(Der Dichter verrät sich)
Hör einen
Stummen aus meinen Liedern.
Fühl eines
andern Herz aus meinem Herzen.
Hör
eines andern Glut aus meinen Gluten
und
eines andern Schmerz
... weiterlesen All die schöne GewandungAll die schöne Gewandung
ihrer
Unschuld zerriss
nur noch der seligen
Brandung
atmender Brüste
gewiss.
Als sie der Liebe
erglühte
wie erweckt aus dem Grab
und
... weiterlesen RuhspruchAll Geschick ist heilig fromm
betrachtet
und das strenge segnet wie
das milde.
Starkem Volke ist das
strengste hold.
Herz erglühend,
Süßestem erschlossen,
höchster
Pflich
... weiterlesen Schlacht – Schreiender SternAlle waren wir nahe letzten Dingen
zeitlebens
aber vor diesem letzten erst
wurden wir ehrlich.
Alle Verhüllungen
waren heruntergerissen.
Schleier der
Zugeständnisse wehten davon.
E
... weiterlesen Grabschrift eines MannesAlles stirbt. Auch die Freunde
sterben.
Sorget nicht um mein
Grab.
Erde bedeck`
es.
Wind beleck`
es.
Sonne beschein
es.
... weiterlesen FrühlingAls ich dich auf schmalem Pfad
erfasste
den du halb gesucht und halb
gefunden,
wo der Wald mit frischen
Trieben prasste
die du lächelnd in den
Kranz gewunden,
war das Läche
... weiterlesen Am Morgen schiedest duAm Morgen schiedest du und ließt mich
reich zurück.
Dein Kuss war Lächeln
und dein Lächeln Glück.
Ich weiß: am
Abend bist du wieder mein.
Nun wandle
ich durch sonnerfüllte Ga
... weiterlesen Später AbendAn dich muss ich denken –
Alles ist stille.
Nur du wirst
lenken
Traum noch und
Wille.
Bin ich so einsam? –
wie nachts ein Kind.
Sind
... weiterlesen AprilApril! April! – Das Wetter narrt
den
der ihm vertraut.
April! April! Der
Bräutigam harrt
schwankend auf die
Braut.
Ist der Monat wetterwendig
–
– uns ist’s ei
... weiterlesen MeeresmittagAuf den Wassern ruht das Licht.
Wo die
hellen Segel stehen
unverrückbar, fern
sich lösend,
segelt Sehnsucht still
ins Blaue.
Rings kein Vogel in den
Lüften.
Ruh der
... weiterlesen Auf hoher InselAuf hoher Insel
steh ich
alleine.
Düne und Steine
sind nicht
zu befragen.
Ewig zerrinnen
Wellen und
Sand.
Aber die Göttin
liebender
Nächte
trö
... weiterlesen Auf meinem Bette MondenscheinAuf meinem Bette Mondenschein,
so weiß
wie Reif und in dem Busch
ein
Vogellied, von Lieb ein Lied,
von
Liebe, stundenlang.
Ich schaue auf,
und schau hinein
ins stille
... weiterlesen Auf zu den Himmeln der Zeiten die wir verlassenAuf zu den Himmeln der Zeiten die wir
verlassen
führen aus unserem Leben
goldene Leitern.
Aber nur
selten,
wenn sie einander helfende
Hände reichen und Worte,
steigen kraft
... weiterlesen Gartenaus dem mir Rosen geschickt
wurden
Rosen springen schäumend
über Mauern
lockend angerührt:
und zu neuen nahen
blinden Schauern
wi
... weiterlesen BegehrenAus dem purpurnen Dunkel der
Ahnung
loht das
Begehren.
Magst du
ihm wehren
tausendfältig mit pochender
Mahnung,
magst du die brause
... weiterlesen Oberbayerische LandschaftBergeinsamkeit die du von blauen
Thronen,
die Stirn mit Eis bewehrt,
herüberschaust
und in die Täler wo
die Menschen wohnen
die Kühle deiner
Majestät herniedertaust,
du wartest s
... weiterlesen Verlaines MorgensternBevor du dich von mir
scheidest,
Morgenstern, schon so
blass
- tausend
Wachteln
singen, singen im Gras.
... weiterlesen Junges MädchenBlume die sich selber pflückt,
Rausch
der in sich selbst verrauscht,
Süße
aus sich selbst beglückt,
helle Glocke
die sich lauscht,
wen du liebst, du
weißt es nicht,
... weiterlesen ErdgewaltBäche stürzen aus dem Herzen
der
Gebirge voll Beglückung
und in
Myriaden Kerzen
brennen Wälder in
Verzückung.
Wipfel lodern Glut nach
oben.
Tiefe Wölbung wehrt d
... weiterlesen Zu einem Stück Marmor vom Quell der Peirene in KoDa Bellrophon dem Pegasus den
Zaum
aufzwang als ihn Peirene lächelnd
tränkte,
entfloss mit weißen Flocken
roter Schaum
dem Rachen, wo ihn fasste
das Gebiss
und ungewohnter Stahl d
... weiterlesen AuferstehungDa du liebst ist heiliger dir das
Licht.
Sinke nieder in das junge
Blau
und den goldnen Strom aus seinem
Herzen.
Berge knien mit dir. Die
dunklen Herzen
stolzer Tannen noch
geweiht v
... weiterlesen AufprallDa entrollten die Dörfer über das
Land
ihre zerfetzten, wehenden
Flammenstandarten,
stießen sie in den
Himmel Stunden und Tage.
Endlich
brannte die ewige Geduld.
Und wir z
... weiterlesen BeschwörungDampfe Welt aus allein deinen
Tälern.
Walle lichtwärts
Nebelozean.
Blute Erdenkraft aus
heiligen Mälern
morgenfroh und
morgenuntertan.
Stürze Sonne nieder
auf die Saaten,
... weiterlesen JuliDas Lied des hohen Sommers
vom Reifen
schwellt das Herz.
Was frommt des
späten Kommers
nachzüglerischer
Schmerz?
Dass tiefer uns
ergreife
des Lebens Glut vom Grund
... weiterlesen Hochland im NeuschneeDas Zufällige zwingt nach ewigem Rechte
die Schönheit
unter den ordnenden Sinn
ihrer bedächtigen Hand.
Den Strahlen
der Sonne,
welche die Höhen
erklimmt,
die über blauen
... weiterlesen Dein ist das ErwachenDein ist das Erwachen
deiner Liebe
Auferstehn
in das große Lachen
eines
neuen Tags.
Breite deine Arme
aus in
deiner Winde Wehn
dass auch dich
umarme
all
... weiterlesen Glaube - MarschDenken sie noch rauschender
Verführung?
Horn und Trommel
schwingten unsern Schritt.
Denken sie
noch weihender Berührung?
Fromme
Hände rührten uns inmitt,
fromme
Lippen rÃ
... weiterlesen Denn wo das UngewisseDenn wo das Ungewisse sich dem
Gewissen
auf dämmriger Grenze
vermählt wie Tag und Nacht,
dort
liegt, gefügigen Träumen auf ewig
entrissen,
von ruhlos schreitenden
Horizonten bewacht,
... weiterlesen GipfelgesprächDer Abend gebietet dem Land.
Schweige.
Die Nacht ist nah.
Die Flüsse
entfernen sich.
Straßen gehen
hinaus
lautlos zum Horizont.
Die
Städte hüllen sich ein.
... weiterlesen MaigeschehenDer Maiwind bläst den Fluss
entlang.
Hoch wird die Birke
aufgeweht.
Ein Riesenhauch stromüber
geht
und kraust die Wasser dunkel hin
–
Und alles das an dir geschieht
im
Mai
... weiterlesen Spruch für eine Sonnenuhr auf dem Hochzeitsturm iDer Tag geht über mein Gesicht.
Die
Nacht sie tastet leis vorbei.
Und Tag
und Nacht ein gleich Gewicht
und Nacht
und Tag ein Einerlei.
Es schreibt die
dunkle Schrift der Tag
... weiterlesen Abschied von einem LandhausDes Jahres letzter Gast
scheidet von
dir.
Still steht der Pflug.
Das Wild
weidet heran.
Drunten den See furcht
kaum ein Kiel.
Der Winter naht von den
Bergen
und hüllt
... weiterlesen Dich grüß ich, Freund...Dich grüß ich, Freund. Denn ohne dein
Geleit
hat keiner der ins Sonnenlicht
Entsandten
den Ort gefunden wo der Weg
sich zweit;
den Isthmus der aus
tagerfüllten Landen,
so
... weiterlesen Blühen im SchneeDich hab ich schon geliebt
als ich –
dich träumend – erwachte.
Doch ich
hab dich betrübt
da ich dich jählings
entfachte.
Die du in jauchzender
Pracht
blühest i
... weiterlesen Dich ruf ich anDich ruf ich an, du sichtbar
Unsichtbare
und ewig Schreitende, die
du die Tage und Nächte
zu
Meilensteinen setzt auf dunkler
Fahre.
Und ewig irrend stampfen die
Geschlechte
... weiterlesen NovembergrauDich zu liebkosen
wo sind die
Rosen?
Dich zu umarmen
wo sind die
warmen
Arme der Sonne?
Flüstern die
Bronne
dir nicht zur Lust mehr?
An
deiner Brust meh
... weiterlesen VollblutDicht geklammert auf rauschende
Rücken,
nieder auf spritzende Mähnen
sich bücken,
baden in heißen
Fontänen der Nüstern,
nach ihren
heißesten Strömen lüstern,
drunten
Gewölk
... weiterlesen Schlacht – das MaßDie Erde drängt sich zitternd an uns
heran.
Das Feld steht auf wie ein
Mensch vom Lager.
Saaten bewaffneter
Männer sprießen
aus unsichtbarem
Samen
in den Furchen zutag.
Sch
... weiterlesen Geweihte NachtDie Erdennacht erzittert
von einem
seligen Glanze
und von Geburt
umwittert.
Die Berge knien im
Lichte
und weiß die Anger blühen
den
Glanz im Angesichte.
... weiterlesen VerwesungDie Morgen steigen aus zerquälter
Nacht.
Einst waren Morgen jung und
Nächte heilig. –
Ein Frühling
schleicht durchs Land ohn Ehr und
Macht
und stirbt – irrsinnig
lächelnd unterweili
... weiterlesen Heiliges SchweigenDie Sonne ist hinab und das Gewölk des
Himmels steht
einfarbig über mir mit
tausend Welten übersät.
Kein Hauch
bewegt die Luft; kein Laut von Menschen
dringt heran.
Da nahst du, heilige
... weiterlesen Schlacht – AbendDie Stunden standen unzerbrechlich über
der Erde
-- ewig. Wir fühlten die Zeit
nicht mehr.
O Unendlichkeit dieses
Tages!
Aber aus einer unerdenklichen
Ferne
kam der
... weiterlesen SchlachtgesprächDie Vielen:
Trümmer von
Fleisch,
Trümmer von Stein,
Tier- und
Mensch-
und eisern Gebein.
Verstummt
in Rauch.
Ertränkt in
Blut.
Zerfressen von
... weiterlesen Die Wölfin bist duDie Wölfin bist du der die billige
Brut
der Tausendtausend menschlicher
Geschlechter
an tausend herben Eutern
ruht.
Not lehrt sie trinken, keines ist
Verächter
der bittern Milch mi
... weiterlesen Die zu weihen liebend er gedacht hatDie zu weihen liebend er gedacht
hat
hebend sie vom Grund mit guten
Händen:
niemals werden nun die Brände
enden
in dem Leib den sehnend er
entfacht hat.
Von den Stürmen me
... weiterlesen Diese Hand die eh noch Blumen pflückteDiese Hand die eh noch Blumen
pflückte
geht vorüber ohne sie zu
streifen,
dieses Auge ohne zu
begreifen
irrt dahin – das sonst so
allentzückte.
Durch dich selbst aus
dir
... weiterlesen Doch du kehrtest zurück zur ErdeDoch du kehrtest zurück zur Erde.
Denn
du bist der Erde Kind.
Jene blassen
Sternenpferde
scheuen vor dem
Morgenwind.
Doch du flüchtest, kühl
gebadet
aus dem heiligsten Alar
... weiterlesen AusbruchDreimal heilig sprang der Krieg aus den
Herzen der Völker.
Dreimal heilig
ergriffen alle die Waffen.
Aus einem
Meer von Kraft riss sich
Begeisterung
wie die Sonne aus heiligem
Meere des Os
... weiterlesen Geist des MenschenDu bist der Herr, mein Geist –
und
keine Herrlichkeit
ist ohne dich. Vor
dir allein
sind Sterne golden, ist die
Liebe süß.
Vor dir nur lacht das
Licht.
Es grünt der Baum.
... weiterlesen Der KammDu Bändiger der liebsten losen
Flechten
den ich erwacht in meinem
Kissen fand
was sprichst du tags noch
von verschwiegenen Nächten,
von Glut
und Kuss und aufgegebenen Rechten
die s
... weiterlesen Du fürchterliche MutterDu fürchterliche Mutter unserer
Zeit!
Wie blick ich einmal dir ins
Angesicht,
ins ewig wechselnde, nie
ganz enthüllte,
ins harte, das noch
nie ein Lächeln füllte,
ins
rätselvoll
... weiterlesen Die RuhespenderinDu hast noch jeden Tag zur Ruh
gebracht,
den wildesten auch – als ob
er dich umfinge
wie ein Mutter,
mütterliche Nacht.
Doch sage mir, wo
ist der Tag,
der eine nur der unz
... weiterlesen FrühlingsgleichnisDu schaust mich lachend an, du herrliche
Verschwendung,
königlichstes Recht du,
der Natur:
Blüten, Blüten, Blüten
fluten ohne Endung
und ein Meer von
Lüften ist die Flur;
... weiterlesen Dunkler TodDunkler Tod: -- umschließt mich wieder,
ihr Hände!
Tränen brauchen mich nicht
noch zu ertränken.
Nichts bin ich. –
Es spült um verlassene Lände
nur ein
Leib mit kalten schweren Gele
... weiterlesen FlammenDurch großer Kriege Irrsal bin ich
gegangen.
Alle Dichter hatten ihr Recht
verloren.
Anderes Maß der Dinge wurde
geboren.
Stolz und Schmach waren wirr
durcheinander gehangen.
... weiterlesen ErwartungDurch Sonnen ging ich und achtet‘ der
Sonne nicht.
Durch Nächte und ich
achtete nicht der Nacht.
Da war kein
Licht und war keine Finsternis
in
meinen Sinnen, da war nicht Raum noch
Zeit.
... weiterlesen Morgendliche TrennungDämmerung. Frühgrau. Es tropfen die
Bäume.
Tief duftet die Welt von der
Liebe der Nacht.
Noch schaust du mir
nach von der Pforte des Gartens.
Doch
da ich mich wende verschlingt dich das
... weiterlesen RauschfahrtEin leichtes Schiff trägt uns mit
starken Rudern.
Die jungen
Flötenspielerinnen rühren
die
Silberinstrumente auf den
Bänken.
Kostbarer Wein schäumt in den
vollen Krügen
die nie
... weiterlesen HerbstrittEine ritt aus, hinaus in die Heide,
in
die herbstlich rote, rotgoldene
Weite.
Der war das
Herz so voll.
Doch des sie dachte,
dachte im Stillen,
der war n
... weiterlesen Frau im JuwelenladenEine schöne Fraue sah ich
fischen
lustvoll in den Ringen auf den
Tischen
eines Juweliers.
Jung und
wohlig spreizten sich die
schlanken,
schlossen dehnten krallten
sich die P
... weiterlesen LebenstanzEinem Kinde
Lächle noch! Schlafe!
Die Welt ist
ferne, verschlossen und
leis.
Spiele noch! wo du umstellt
bist
von einem zartern Geheiß.
Wind
weht in süßest
... weiterlesen WitwenbescheidungEinen such ich.
Es war ein
Krieger,
war mein im Leben
und ist nun
mein im Tode –
Bescheide dich
des.
Denn kehrte als Sieger
er heim
vom Felde,
ich lief
... weiterlesen BegegnungEinst erschraken
deine Blicke
scheu
wie Rehe.
Vieles sahst du.
Da
verlernten
sie das Scheue.
Einmal
aber
wollten wieder
sie erschrecken,
... weiterlesen Einst nach UmarmungenEinst nach Umarmungen
sind wir uns
ferne.
Einst nach Umarmungen
sind wir
wohl Sterne.
In die
verwobenen
Bahnen gebahnt:
wir, die
Erhobenen
werden geahnt:
... weiterlesen Einst war ich nur ein ungetanzter TanzEinst war ich nur ein ungetanzter
Tanz,
ein nie gesungen Lied, erstickter
Klang
und halber Atemzug. O weher
Kranz
den man auf meine junge Stirne
zwang.
Nun bin ich alles: Tan
... weiterlesen Einst wird es sein...Einst wird es sein, da alles du
errungen,
Geschlecht der Arbeit, was an
heilger Kraft,
an Hab und Erbe, an
geheimem Saft
die Erde birgt. Du
hältst sie für bezwungen.
Und ha
... weiterlesen Einst wirst du mich nicht mehr achtenEinst wirst du mich nicht mehr
achten,
wirst du nicht mehr nach mir
schmachten,
werden fremd wir
sein.
Nicht mehr geht von meinem
Munde
süßer Name. Süße Stunde
wir
... weiterlesen Er trat zu mirEr trat zu mir. Zweimal und
ungewarnt.
Und beugte sich so
dicht
auf mich als ob ich sein
Gesicht
erschauen sollte: doch er war
getarnt.
So – wie ein Schatten
stand er vor d
... weiterlesen NovemberErgreife meine Hand.
Das Dunkel bricht
herein.
Das Dunkel ist zu zwein
nur
halb so groß das Grau
nur halb so grau.
... weiterlesen AugustErnster August! Versengst du
mit
dörrenden Stürmen die Liebe?
Brechen
Wellen des Meeres
ein in die Müde der
Augen?
Zittert das Licht aus zu
hoher
Wölbung des Äthe
... weiterlesen RosenhagEs blühen dir Rosen jeglichen Tag
in
einem verschwiegenen Rosenhag
-- und du
weißt nichts davon.
Von Blut darin
ein Brunnen springt
und Blut die
Blätter der Rosen durchdri
... weiterlesen Gefallener FreundEs ist vorbei. Auch du bist
kalt.
Lachendes Blut sprang fort von
dir.
Dein Blick verflog in einem
Stern.
Dein Hauch zog mit dem Wind
dahin.
Wo mündest du, wo endest du,
... weiterlesen VölkerEs schlafen in Wüsten
uralte
Gräber
und breiten ein Schweigen.
Es
schlafen Bilder
nach Osten
gewendet
Könige und Götter.
Doch
nichts verrät sich.
Ab
... weiterlesen Es stiehlt sich heimlich etwas von uns fortEs stiehlt sich heimlich etwas von uns
fort.
Ist es ein Traum? ein Hauch? ein
Zauberwort?
Mir ist als schreite ich
nicht mehr im Licht
und wandle
seelenlos durch dunkle Helle.
Noch i
... weiterlesen BeweinungEs weinten Mütter,
dass starben die
Söhne,
dass starben die
Männer.
Einst trugen den Keim
sie,
hegten die Blüte –
nun müssen
sie weinen
der fallenden Fru
... weiterlesen HochsommerFeuriger Kampfplatz des Lichts
tanzend
auf goldenen Meeren:
Stürmischer
lodern die Ähren
glühenden
Angesichts.
Eng in die Waldung
verbannt
lagern die Heere der Scha
... weiterlesen ErdbebenFinsternis scheucht das Licht. Die Erde
bebt.
Taumel erfasst die Ebne, Wirbel
den Fels.
Abgrund stürzt sich in
Abgrund, türmt sich auf Abgrund.
Auf
springt die Flut. Gierig mit Sturmesgeh
... weiterlesen Flieg dahin, Lied!Flieg dahin, Lied!
Und tröste die
Liebste mir.
Wo sie’s hin zieht,
wo
sie hin flieht,
da setze dich stille zu
ihr.
Sing nicht laut, Lied!
Sing ihr
traut, Lie
... weiterlesen GrabschriftFür eine junge Mutter
Erde, o Erde,
sei leicht –
Ich war dir nicht
schwer.
Was mich noch dunkel
umschleicht:
Ich bin’s nicht
mehr.
Falle, zerfalle, o Leib
... weiterlesen Mit BlumenFür eine Kranke
Leise wie auf Zehen
wandeln sie;
nur im Duft betreten sie
den Raum
und in einer stummen
Melodie
fast errötend atmen sie nur
kaum.
Doch die Bl
... weiterlesen Gewaltige, du führst michGewaltige, du führst mich an den
Händen
dahin wo ich im ungebrochenen
Schein
der schönen Ferne meinen Blick
mag senden.
Du lässt mich nicht
allein,
den du emporgezogen
aus
... weiterlesen Magische StundeGroße Zauberer borgen
leichthin sich
die Macht:
Abend sinkt in
Morgen,
Nacht verschlingt die
Nacht.
Steigt ein Duft vom
Tale?
Oder füllt mit Wein
eine Frau
di
... weiterlesen OktoberGroßes Jahr! In jedem Fass
schwillt
der Wein zu süßer Schwere.
Herbst
berauscht ohn Unterlass
wo ich liebe
und begehre.
Weiß ich noch von Lieb
und Hass
wenn ich he
... weiterlesen Gang durch das TalHand in Hand mit dem Wind
der in den
Abend weht,
Aug in Aug mit der
Sonn
die fern zur Ruhe geht,
lauschend
mit halbem Ohr
auf dich, du heller
Bach,
schreit ich mein Tal
... weiterlesen Hat dich heiliger ein Hauch berührt?Hat dich heiliger ein Hauch
berührt?
Hat die Sonne heißer dich
gegrüßt?
Bist vom Blühen wilder du
verführt?
bist von Sehnsucht tiefer du
versüßt?
Schreite selig in de
... weiterlesen Hauch der abendstillen FlurenHauch der abendstillen Fluren,
Rauch
der Heimat, Flüstergruß
einer Mutter,
alle Spuren
eines liebgewordenen
Muss,
kenn euch wohl; doch in den
Ohren
ein verwunschenes Lied mi
... weiterlesen UrgeburtHeiß Besonnter, kühl
Besternter,
brünstig von dir selbst
Gesuchter,
so Beglückter so
Verfluchter,
Nahender und dir
Entfernter,
Fremdling dir und tief
erschreckter,
... weiterlesen Junges DeutschlandHeraus wir Jungen!
Deutschland
ruft.
Väter wir hören
Da ihr es
schuft.
Heraus wir Jungen!
All auf
die Bahn.
Junger Tat aller Ehr
Ist
aufgetan.
... weiterlesen Herr der unbesinnten GeisterHerr der unbesinnten Geister,
Mächte
die sich wild gestalten
willentlich zu
überwalten –
Erde, spüre deinen
Meister.
Dass Natur nicht
ungebändigt
frei entspringe
... weiterlesen TraumverkündigungHeut Nacht, mein Lieb, da nehm ich
dich
in meinen Traum.
Da ist`s so
licht. Und sänftiglich
selbander
liegen wir wohl unter einem grünen
Baum
und schauen durch das Grün das
Blau.
... weiterlesen Gedenktag (II)Hoher Berge gedenk ich
die um dich
ruhten.
Sterne umstanden
reglos dein
Haupt.
Blühende Wiesen
schliefen um
deine Füße.
Es träuften die
Pappeln
Silbe
... weiterlesen Ich bin ein MenschIch bin ein Mensch – in Licht getaucht
–
und ewig stehet meine Welt,
und
Menschen rühmen mich
und wissen wer
ich bin
und folgen meinem Wort
und
leben von dem Worte meines
... weiterlesen Ich hass dich nicht und könnte dich fast liebenIch hass dich nicht und könnte dich
fast lieben
um eines Wortes willen das
einst die Geliebte sprach:
„Er wird
das Ende“ sprach sie „unsrer Liebe
sein.“
Es war nicht mehr
Al
... weiterlesen EinholungIch komme zu dir wie ein Falter der
Ferne.
Ich komme zu dir wie das Licht
toter Sterne.
Ich komme zu dir wie zum
Leibe der Odem.
Ich komme zu dir wie
der Same zum Boden.
Ich
... weiterlesen SturmIch steh vor mir und halte mein Innres
gefesselt.
Gedanken reißen an mir wie
wilde Segel,
jagen mich fort aus meinen
gesetzten Gründen,
Sturm zerreißt
mich, wenn ich nicht mit ihm fliege
... weiterlesen Würzburger MarienIhr holdseligen Marien
die ihr unter
Baldachinen
aus den Nischen, von
Geländern
lächelt mit erzückten
Mienen;
die mit schwebenden
Gewändern
wallend, lockend, aufwärts
zie
... weiterlesen Östlicher SpruchIhr kennt die Großen nicht die unter
euch gehen.
Ihr liebt den Nächsten nur
und liebt das Nächste.
Ihr achtet
euch, weil ihr euch heimlich
missachtet,
und fürchtet Gott, denn
ihr fürch
... weiterlesen Antwort der TotenIhr Lebendigen, Leichten! die mit
Leibern
heim wohl kamen an den Herd, zu
Weibern:
Seid ihr sicher eurer hellen
Ufer?
Die ihr Tote ruft und Tote
wehret,
die ihr so verflucht und so v
... weiterlesen Ihrer Haare dunkle SchlingenIhrer Haare dunkle Schlingen –
lassen
sie mich jemals frei?
Doch es
soll ihr nicht gelingen
dass ich ganz
gefangen sei.
Liebgefesselt
überwinde
ich die mäch
... weiterlesen Fest der WälderIn das goldne Bad des Sterbens
taucht
ihr – Wälder – und errötet.
Wann
wird treffen euch der eine
Kuss der
Nacht der alles tötet.
Noch
verführt ihr, selbst verführt
... weiterlesen DezemberIn kurzen Tagen sacht,
durch langer
Nächte Macht
wird still zum End
gebracht
jährliche
Bahn.
Doch Liebe endet nicht.
Noch
in der Dunkelschicht
s
... weiterlesen UrsprungIrr im Menschen schwirrt der
Falter,
schleicht die Schlange, schreit
der Häher.
Dich gestaltend wardst du
jäher
Urgestalten Schrei und
Psalter.
Bis zum Mord des Bruders trÃ
... weiterlesen FebruarIst auch der kürzeste Mond
für deine
Liebe nicht lang:
wo sie sich selber
belohnt
sei um die Liebe nicht
bang.
Spute dich! Küsse! dich
zwingt
fliehend der kürzeste
... weiterlesen Jener Welten müde GlückseligkeitenJener Welten müde
Glückseligkeiten
füllen das Lächeln
derer die müde sind.
doch wem das
Leben
ein ewiger Morgen der Kraft
ist
solcher reißt diese Erde
als eine
Geliebte
... weiterlesen MärzJunger Frühling, komm und hilf
sie,
die Junge, zu umlieben.
Flüsterst du
in Gras und Schilf,
hör ihr Ohr
geflüstert Lieben.
Mit dem Mund voll
jungen Küssen
mit de
... weiterlesen BegräbnisKeine Träne rührt uns an.
Wer kann
Tote noch beweinen?
Tote sind Zahlen in
einem Buch
unter die Zahlen der gestern
Lebenden geschrieben.
Wir ziehen die
Ziffern voneinander ab.
... weiterlesen Für E.Kindlein! Schläferlein!
nippst du den
Schlaf
wie ein Goldkäferlein
das ich
heut betraf?
Wind wiegt’s
wie ich
dich wiege, mein Kind.
Still
liegt’s
w
... weiterlesen Einer HeimkehrendenKommst du zurück
von deiner Reise
triffst du wohl leise
ein in das Haus,
ob wohl das Glück
noch seine Weise
summe ganz leise
in deinem Haus.
Der AugenblickLand! – Wie nach geheimem
Gesetz
führen alle Straßen nach
Westen.
Einmal aber – nach dem
Gewühl und Geschrei,
dem Zittern
hinter uns – sind leer die
Alleen.
Wir reit
... weiterlesen Zaubrische EntfremdungLeise unkt es in den Weihern.
Käuzchen
ruft fast treugefährtlich
und die
Wiese geht mit Schleiern
unterm Mond
vorüber – zärtlich.
Alle Dinge
sind verkleidet
höh
... weiterlesen Letztes Bewahren entflohLetztes Bewahren entfloh
Ich bin ein
Mann – und ich liebe.
Allen
Gefahren geweiht
suchte ich neue
Gefahren.
Aber auf einfachem
Strand
zwischen den kleinen Blumen
... weiterlesen Liebe Worte füg ich dir zum LiedeLiebe Worte füg ich dir zum Liede,
und
sie drängen leis um deine
Stirne,
leise dir ans Ohr sich, küssen
leise
wiederkehrend von den reinen
Lippen
dir den Mund wenn du sie
heimlich
... weiterlesen AufblickLöse nun leise
aus meinen
Augen,
Freundin, die deinen,
löse den
Blick.
Droben gehn Welten.
Schweige
vereint mir.
Schauend nach oben
sind
wir gemahnt:
... weiterlesen Weißes BlühenManche Wange wird aus fremder
blasser
Sehnsucht einmal schüchtern
nur gerötet
wie bei jähem Fackelglanz
die Wasser
einer Grotte die die Nacht
ertötet.
Doch sie sinkt wie
... weiterlesen Manchmal aus einsamer TraumfahrtManchmal aus einsamer Traumfahrt
fahre
ich auf:
Es regt sich Ulysses,
Dann
schreit sein Jammer nach dir
–
schreit nach der Göttin
furchtbar
vernehmlich.
Doch
... weiterlesen Mein ist die GöttinMein ist die Göttin –
Wer hier
landet und
scheuen Fußes
heilige
Insel umschreitet
ahnt die
Verschwiegene nicht.
Mein ist die
Göttin
salzig von Flut
... weiterlesen Mich zu beglückenMich zu beglücken hob sein Lid er
sanft,
mich zu befrieden gab er seine
Lippen
kaum wie den Trank den Kelchen
die am Ranft
der toten Weiher kühle
Wasser nippen –
Bin ich
... weiterlesen EinsamkeitMit dir zu wandern, ewiger Wandrer,
Wind,
dich anzulachen, Himmel, du
lachend Kind,
mit dir heiß spielen,
Sonne, du Spielerin,
an dir mich
kühlen, Wolke, du Kühlerin,
mit dir
zu n
... weiterlesen Mit einem ZweigMit einem Zweig von Blüten schwer
und
schwer von Morgentau
schlag ich an
deine Fensterwehr,
du allerschönste
Frau.
Und hoch im Bügel heb ich
mich
und schwingen mein
... weiterlesen SchicksalMit finsterem Unbild
verhängt sind die
Tage.
Die Erde, die Mutter,
wendet
sich schaudernd
vom Wahnsinn der
Kinder,
ohne Umarmung
kalt sie
erwürgend.
Ö
... weiterlesen Morgenwind, keuschesterMorgenwind,
keuschester,
bist du der
liebste mir
weil deines unerschrockenen
Fittichs
Saumfedern eine
nahe der Erde
streifend
sie traf, die ferne, die
Freundin?
... weiterlesen MärzMärz. Schmächtiger. Aus
Fronnacht
erwecktes Zart. O
Lächeln
noch zwischen Macht und
Ohnmacht.
Die blassen Säfte
steigen
im Baum der Sonne nach
zu
schlafenden Gezwe
... weiterlesen NachtNacht erstickt das Licht.
Nacht
beschläft das Laute.
Um uns nur das
Dichte.
In uns das Betaute.
Stumme
Stunden tropfen
tiefstem Dienst
verbunden:
ihre Pulse kl
... weiterlesen Nacht, du nahest, leisbeschwingtNacht, du nahest, leisbeschwingt,
wie
ein dunkelfarbiger Falter,
und dein
Trauermantel sinkt
überm Tag, dem
Allgestalter
bunter Wirklichkeit und
Luft.
Aber dem der ei
... weiterlesen Ewiger GlaubeNicht aus eurem Glauben wird sie
auferstehen.
Aus den Samen ausgesäter
Lieder,
ausgestreuter Worte über
Straßen
und in Hütten, kehrt die
Menschheit wieder.
Scheu umgeht i
... weiterlesen Melancholie und BefreiungNichts ist bittrer dem Menschen als wenn
ihn betrügen die Tage
welche die Nacht
ihm versprach. Schelte ihn niemand
darum.
Denn gleich Schatten weichen vor
seinen verlangenden Händen
grau
... weiterlesen Nichts um mich klingt...Nichts um mich klingt. – Ich höre
keinen Ton
von deiner Geige lockend um
mich werben
zum letzten Tanz der mich
entführt davon.
Spielst du dem Leben
nur? und lässt das Sterben
... weiterlesen Die SiegerNun habt ihr Frieden! Frieden habt ihr
nun. –
Die Wunden schließen sich,
die Waffen ruhn,
begraben sind die
Toten und der Sieg
schmettert Trompeten
lauter, gellender
... weiterlesen Nun kommen die TageNun kommen die Tage und werden dich
richten:
Wir fragen, warum wandelst du
noch im Lichten?
Du bist nicht. Du
warst einst. Wir sagen dich tot.
Und
du fühlst dass du starbst. Und du
... weiterlesen Der FremdeNun plötzlich mussten glauben wir an
ihn,
den wir noch gestern im
Vorüberziehn
auf Straßen kaum
geachtet noch gegrüßt,
der uns so
völlig fremd und weit noch
schien.
Noc
... weiterlesen SchlafNun schläfst du hinter den großen
Toren der Welt,
wandelnd in deinem
ureigenen Paradies.
Auf silbernen
Wiesen bleibst du bei Rehen stehn
in
blauen Wüsten lagerst du zwischen den
Löwen.
... weiterlesen LiebeNun stehn die Hirsche still auf dunklen
Schneisen,
die Löwen stehen still im
Felsentor;
nun schweigen Nachtigallen
ihrer Weisen
und Sterne, Sterne hören
auf zu kreisen
und aus den
... weiterlesen An die KünstlerNur der männlichen Seele Stolz,
nur
des männlichen Herzens Trauer
werden
wir wahren unter den Männern
die wir
uns zueinander bekennen.
Tragen mit
Stolz wir den Erdball der
... weiterlesen ErlöschenNur wen das Dunkel ergreift
wird seine
Nächte bestehn.
Wen nicht das Dunklere
streift,
wer kann zum Dunkelsten
gehn?
O du tiefes Gewicht!
Nacht, du
erdrückst mir das
... weiterlesen O dass nun FreudeO dass nun Freude ist was mich
zerbrach!
Dass Jubel ist was gestern
noch als Schmach
verhüllt sich in ein
wehes Herz verbarg!
Dass Tempel ist was
eben noch war Sarg!
Dass ic
... weiterlesen O ihr BlumenO ihr Blumen, lehrt mich blühen
die
ihr scheu zum Lichte drängt
dass mich
nicht im Kaumerglühen
erster Schrei
des Kelches zersprengt.
Ein
ohnmächtig Keuschbemühen
... weiterlesen O SchmerzO Schmerz, ich glaubte dir du seist mir
treu
und würdest ewig sein. Ich war
bereit
für deine große stille
Ewigkeit.
So fern war ich schon
jenseits Wunsch und Reu.
Und eine
... weiterlesen OrpheusPanther schmeicheln sich zu seinen
Füßen,
Winde nahen in unendlich
süßem
Wehen seiner Stirn.
Adler
fächeln liebend seine Wangen.
Berge
zittern leis. Ihn zu empfangen
... weiterlesen In Memorian W.E.Reizende Stadt die lieblich und stolz
durchflutet der Neckar,
den du mit
Frohsinn und Wein grüßt von den Ufern
herab,
den die Gesänge der Jugend
hinaus in die Ebne geleiten
wo, schon
bed
... weiterlesen Gipfel im AbendRings aus den Tälern tief
drunten
haucht schon der Friede
gelinde.
Es schreiten die Winde
den
Reigen über die Gipfel, den Wolken
verbunden,
und raunen dazu die ewigen
Weisen.
... weiterlesen Urlaub und AbschiedSahn wir nicht wiederum die
Märchenerde,
die Wunderhimmel und die
Fabeltiere,
als wir beisammen
waren?
Und nun muss alles
fahren:
Erde wird Erde, Himmel Himmel,
Tiere werden
... weiterlesen ReisekostScheidest du - so nimmst du
wohl
schnell gerafft ein letztes
Wort
in beschwertem Herzen fort
noch
nicht wissend was es sprach.
Unter
dem Geraun des Rads
nimmt die Fern
... weiterlesen Für L.Schlafe, schlafe, wunschloses
Menschenkind,
und lass mich über dir
mit meinen Träumen wachen
und leise,
leise meiner Träume lachen
vor Glück
dass sie nun einer Mutter Träume sind.
... weiterlesen Schlief die Liebe dass sie nun erwachteSchlief die Liebe dass sie nun
erwachte,
da sie keiner von uns
aufgeweckt?
da es keiner wagte, keiner
dachte,
da wir zitterten vom Glück
erschreckt?
Nacht umstand uns und di
... weiterlesen Schnell gehst du, WeltSchnell gehst du, Welt,
schnell läufst du, Jahr.
Nichts bleibet wie es gestern war
und morgen bist du, Mensch, gefällt
aus dieser Welt
von diesem Jahr.
HerbstleuchtenSchöner strahlt der Betrug.
Leuchten
dem Sterben vertraut.
Im allermüdesten
Flug
Falter von Sonne
betaut.
Irrende Dolche des
Lichts.
Silberne Fesseln der Luft.
... weiterlesen Seit ich von ihrem göttlichen Fleische genossenSeit ich von ihrem göttlichen Fleische
genossen
bin ich von Gottheit süß
vergiftet.
Rings von göttlichen
Zeichen bin ich umschriftet.
Göttlich
Unsterbliches ist in mich
übergeflossen.
... weiterlesen Letzte RekrutenSie nahen schon den andern Toten,
den
stummen blassern größern Toten.
Sie
wissen schon dass tausend fielen
und
hundert Hunderttausend fielen.
Sie
heben ihre Augen nicht
... weiterlesen Sie zu liebenSie zu lieben— ! Welches
Schicksal
ist in der Liebe den Menschen
bereitet!
Dies war Ogygia –
aber
Ogygia
ist es nicht mehr.
Mit
fliehendem Mast
und verlange
... weiterlesen Astronomisches GesprächSieh den Mond mit schlanken
Sichelarmen
glühend zücken nach dem
schönsten Sterne.
Süße Ferne,
wo
Gestirne liebend sich umarmen!
Meinst
du gar sie werden sich erreichen?
... weiterlesen Die GerächtenSo muss an dir ich jenen andern
Seelen,
die ich emporgesteigert leicht
vergaß,
abbitten wie ein
fluchbeschwert Verfehlen
dass ich von
ihnen zu dir hingenas.
Nun bin ich
kran
... weiterlesen Bild der FreundinSo schön bist du die mir das Herz
bewegt,
dass selbst der Quelle Spiegel
welchen du befragt
dein Ebenbild
zurückzugeben nicht gewagt
und zitternd sprach
... weiterlesen AbgeleitSo sind der Freuden viel und manche auch
der Tränen
entlassen aus nur
halberkanntem Innern.
Sie ziehn dahin
ins Blau gleich fremden Schwänen,
die
ihres Ursprungs kennen kein Erinnern.
... weiterlesen GleichungSoll ich dann nicht mehr sein,
wenn ich
dir fern bin?
Wirst du dann Erde
sein,
wenn ich ein Stern
bin?
Folgest du mir nicht mehr,
wenn
ich entschwunden?
Wenn ic
... weiterlesen Soll ich glaubenSoll ich glauben mir dass ich es
bin
die er weckt und aus dem Grabe
löste?
Seine Hand hob zärtlich kaum
mein Kinn
dass mein Auge sich in seinem
tröste.
Und schon zittert i
... weiterlesen Sprach die GeliebteSprach die Geliebte: „Mir ist
als
müsste ich’s jemand danken
nur dass
du bist.“
Und ihre schlanken
Hände
begannen die Schläfen mir leis zu
umschmeicheln
Und hatten da
... weiterlesen Stunden voll von süßen TraurigkeitenStunden voll von süßen
Traurigkeiten
rinnen nun in meine
hellen Tage
seit ich es in meinem
Herzen trage
dass du mein bist und ich
muss dich meiden.
Sinnend lass ich
durch d
... weiterlesen Stürzt, meine LiebeswogenStürzt, meine Liebeswogen! stürzt den
türmenden
Gestaden an von Meer, das
euch nur scharte
um zu
vergehn.
Wehren wird sie nicht den
liebend Stürmenden;
ist sie doch die Ã
... weiterlesen Finsteres GesichtTod und Leben traten vor mich hin,
zwei
verkappte finstere Dämonen.
Düster
seh ich funkeln starre Kronen.
Jeder
starrt mich an wie eine
Beute:
„Morgen ist er mein!“ –
„Mein
... weiterlesen Die HerzenTot lagen zwei Königskinde
die sich zu
sehr geliebt.
Da weint Hof und
Gesinde.
Ein Grab man ihnen
gibt.
Der König in seinem
Leide
lässt bauen aus edlem Stein
... weiterlesen Ritt – WüsteTrauernde Wüste gibt uns die Hand.
Sie
lässt nicht von uns.
Bis ans Ende der
Welt, so scheint es, geleitet sie
uns.
Wie weit ist verwüstetes
Land!
Der Horizont weicht uns
... weiterlesen SeptemberTrunken steht nun der Baum.
Rundum
gestützt trägt sein Schoß
tausend
Früchte des Jahrs.
Liebe des Sommers
war groß.
Tropft auch der Seim aus
in der Frucht,
klopft
... weiterlesen Die SchenkeUnd eines Abends werde ich
zur Schenke
gehen reinen Herzens,
zu jener
stillgeliebten die mir mehrt den
Geist
und Schönes mir in Schöneres
verkehrt.
Der Schenke wird mir reichen
das
... weiterlesen EntspannungUnd endlich meldeten die dünnen
Riegel,
die mühsam vor uns
hingeschoben wurden,
sie hielten. –
Ruhe – vielleicht warmes Essen –
Schlaf.
Göttliche Urwollust leiblicher
Genüsse!
... weiterlesen Und wieder schaute ichUnd wieder schaute ich. Da warest du die
Sphinx,
die unersättliche,
verlockenden Gesichts,
die stille
Würgerin, die lautlos
rings
vollstreckt das Urteil eines
Weltgerichts,
die fü
... weiterlesen Der IrdischeUnd wär es selbst dass unterm Joch ich
streife
eines Geistes den ich nicht
begreife,
der mich jagt zum
Ewig-Unbekannten
als dem mir
Geschwisterlicht-Verwandten:
Sei‘s
zufrieden,
... weiterlesen Unruhige NachtUnheimlich wetterleuchtet die
Front.
Aus Träumen auffahrend bellen
Geschütze
weit in die Nacht
hinaus,
schlagen mit feurigen Tatzen
sinnlos um sich
und fallen wieder in
Schlaf.
... weiterlesen Unter der ErdeUnter der Erde,
unter den
Wassern
liegen der Toten
viele
Geschlechter.
Aber so lange
Irdische
heben
Hände zu Göttern,
dunkeln
Geboten
lauschende Erden,
... weiterlesen Unzerstörbar steigt das Vergängliche aufUnzerstörbar steigt das Vergängliche
auf.
Ohne Trauer fällt die Fontäne
zum Spiegel
den sie aufjauchzend
verließ; und der Ewigkeit Siegel
ruht
auf allem was blüht in sich endendem
Lau
... weiterlesen Verweinte WälderVerweinte Wälder kommen mir
entgegen.
Verweinte Pappel wartet mein
am Weg.
Versengtes Dorf kann sich vor
Schmerz nicht legen.
Im Fluss
versinkend klagt zerfleischter
Steg.
D
... weiterlesen Schlachtfeld – Der SchreiVom Reif des Monds gekühlt und weiß
gehehlt
liegt wildes Feld. Unschuldig
lichte Flut
trinkt seinen Jammer fort,
trinkt braunes Blut
von Staub und Gras
selig im Glanz entseelt.
... weiterlesen WitweVon einem Toten bin ich nun
erfüllt.
Wie sonderbares Blei in mir
ist das.
Ich bin so schwer wie er, wie
er so blass –
Er dunkelte: da wurde
ich verhüllt.
Von seiner Kält
... weiterlesen AnrufungVölker rufen euch, ihr stillen
Heere.
Aus den Gräbern, von dem Grund
der Meere
werdet ihr von neuem
aufgeboten.
Viel Gedächtnis, euch zu
Dienst errichtet,
euch beschwörend,
banne
... weiterlesen JahreswendspruchWalle der Schleier empor
die von dem
Dunkel der Zeit
gleichwie die Sonne vom
Meer
furchtlos das Nebeltuch
hebt.
Es stürzen entschleiert die
Wellen
Leuchtend herein. â
... weiterlesen FluchungWarum ist mein Gewehr so schwer?
Mein
Blick so schwer wie Finsternis?
Ich geh
in einem großen Heer.
Doch Kameraden
sind’s nicht mehr.
Seh jeder wo er
bleibt.
Schon
... weiterlesen RuderfahrtWarum, Geliebte, durft ich dich heute
nicht küssen!
Bin doch deinen Lippen
so nahe gewesen
da ich vom gleitenden
Sitze die Ruder führte.
Aber ins
Wasser, ins gleitende Wasser grub ich
... weiterlesen TristanWas wehrst du noch das Trinken
da eins
das andre trinkt
in Blicken die so
rein
erglühen wie aus dunklem
Kelch
geweihter
Wein! –
Was wehrst du n
... weiterlesen Fremde WeltWeite Welt, weite Welt,
wie fremd
liegst du vor mir.
Nun, da mein
heimlich Glück zerfällt,
kehr wieder
ich zu dir.
Ungeliebt,
ungesellt,
soll ich nun fort von dir --
... weiterlesen Ausblick aufs MeerWellen kommen und ziehn
ihren
unendlichen Weg.
Einsam auf einsamen
Steg
Bannt mich ihr ewiges
Fliehn.
Nichts wo die Sehnsucht sich
ruht.
Mast nicht noch Segel zu sehn.
... weiterlesen JanuarWenn du einmal satt der Liebe bist
will
ich gern dich mit Konfekt
versöhnen.
Doch so lange du die
Einzig-Liebe bist
will ich dich nicht
mit Konfekt versöhnen.
Weißt du nic
... weiterlesen Evangelium der NachtWenn so stolz zum Licht der
Sterne
Tannenwaldung aufwärts
steigt,
die Unnahbarkeit der
Ferne
strahlend sich ihr
niederneigt,
stehst auch du voll
dunkler Schauer
in de
... weiterlesen Wer der Insel verfielWer der Insel verfiel
ist auch der
Göttin verfallen:
das ist ihr
köstliches Spiel.
Aber dem einen
beschert
sie in heimlicher Liebe
was
sie den andern verweht.
... weiterlesen Letzter SpruchWie bald sind ausgetrunken
die Becher
der Zeit die brausenden
-- und es
folgen die schalen.
Und ein Tag kommt
– der stillste.
Da leerst du den
schalsten der Becher.
... weiterlesen Wie eine SilberpappelWie eine Silberpappel überlief
Wind
der menschlichen Berührung ihren
Leib
der im Laube seiner Nacktheit
schlief.
Im Mark der Göttin regte
sich das Weib. –
Scheu im Erzit
... weiterlesen SommernachtWie so sanft sich Licht in
Dunkel
wandelt, fast als wär’s das
Gleiche.
Dunkelgespinst von ewger
Kunkel
sinkt auf dämmernde
Bereiche.
Baum und Strauch und Wiesen
gleiten
... weiterlesen RittWie von erstorbenem Sterne
haucht es
mich traurig an.
Langsam entweichende
Ferne
zieht mir schwerfüßig
voran.
Nicht Tier, nicht Mensch. Kein
Geschöpflein.
DrahtgewÃ
... weiterlesen Die GefesselteWie über tiefe Wasser
ging ein
Gelüst.
Da hast du mich aus
blasser
Sehnsucht
geküsst.
Erschrakst in deinen
Fesseln
ob dem was dich
heischt.
Wardst doch von h
... weiterlesen Willst du selbst den Rausch der SommernächteWillst du selbst den Rausch der
Sommernächte
überrauschen noch mit
deinem Blühen?
willst du alle Glut der
Sonnenmächte
überglühen noch mit
deinem Glühen?
Ach, du tates
... weiterlesen Gesang olympischer KämpferWir rufen den Gott
der in Völkern
lebt
der die Jugend liebt
im
Wettstreit der Besten.
Kampf ist der Springquell
ewiger Kräfte.
&nb
... weiterlesen Marschlied den Rhein hinabWir schreiten aus! – Es leuchtet
und
unsre Blicke feuchtet
der alte ewge
Strom.
Wir schreiten aus! – Uns
locken
die Ufer und die
Glocken
vertraut von jedem Dom.
... weiterlesen Wirst du die mir noch jeden meiner TageWirst du die mir noch jeden meiner
Tage
-- und seist du noch so ferne –
hilft beginnen
einst mit mir gehen an
das Tor der Frage
vor dem nicht Umkehr
ist und kein Entrinnen?
... weiterlesen Wo jemals finde ichWo jemals finde ich wieder deiner
Erschüttrung Wunder,
Not der Nöte,
Schlachtennot und –entsetzen!
Chaos
des Innern war aus den Menschen
herausgerüttelt,
Erinnerung entsank
wie Kinders
... weiterlesen Wo willst du hin...Wo willst du hin, vielfältige Mörderin
der Tat,
die hellen Auges für sich
selbst will streiten,
die nicht nach
Nutzen geht, nicht Lohn will
leiden,
und doch allein des Lohnes
Füllhorn h
... weiterlesen JuniWohin steigt er – unserer Liebe
verliebter Kalender?
Auf zur Höhe des
Jahres mit der steigenden
Sonne.
Lassen wollen wir auch die
Erde nicht
wenn sie sich sonnab wendet
in ihrem
... weiterlesen Die ReiterWotan, hilf! Die Rosse traben.
Wenn wir
stürzen in den Graben,
rufen wir zu
deinen Raben:
Helfet, helft! ihr
dunkeln Raben
aus dem Graben, aus dem
Moore –
Hastig be
... weiterlesen MaiÜber dir im Blau –
horch: die Lerche
lacht.
Leib zu Leib gemacht,
Licht und
Leib Gesang.
Taumel fasst dich
an
schaust du hell empor.
Trunken Aug
und Ohr –
... weiterlesen Über meinem LächelnÜber meinem Lächeln
geh ich durch
sterbenden Park.
Sehnsucht die irrende
schweigt:
Nur noch die Liebe ist
stark.
In meiner süßesten Gruft
in
meinem heimlichsten Ma
... weiterlesen Blumen und FrauenZum Blühen geboren
sterbt hin ihr im
Blühen,
ihr Blumen ihr
Frauen
verwehend im Blauen
ans Blühen
verloren.
In atmenden Seiden,
in
Zartem verschleiert
... weiterlesen Erste GräberZwischen Gras
schwarzes
Blühn
lockerer Erde,
wie ein
Lenz
nie gesehn
in den
Feldern.
Tief im Land
rinnen
leis
erste Tränen
... weiterlesen