Gedichte - Theodor Däubler
VerlorenAch, ich habe dich auf einem Stern
verloren.
Seiderauschend zogst du einst
an mir vorbei,
Und ich war und wußte
bloß den wehen Schrei:
Wo wirst du
für mich und ich in dir geboren?
... weiterlesen
WesenAlice Berend zugeeignet
Aus Sonne ist
mein Wesen hergesponnen :
Empfohlen
ward ein Leib in seine Hut,
Und er
gedeiht, denn eifrig quillt das
Blut,
Mein Auge nun hat fromm sei
... weiterlesen O SonneAlice Berend zugeeignet
O birg in
kühnem Leben Sonnenstunden ,
Dein
Wesen bleib um Wonne hold in
Sorgen;
Die Sonne schenkt sich
fordernd: borg zu borgen,
Laß eignen
Übersc
... weiterlesen ALKMENE harrt ...ALKMENE harrt - verheiratet, doch nie
begattet -
AmphÃtryon übt erst an
ihren Feinden Rache;
Wann kommt er
heim, daß ihr Geblüt zu Glut
erwache,
Wo ringt er um den
Hochzeitskuß, den si
... weiterlesen An die VerloreneAls deine grauen Augen mich
erweckten,
War unser Ölbaum voll von
schwerem Tau.
Er trug sein
Lilaperlenkleid zur Schau,
Wie Flitter
schwirrten silberne Insekten.
Und als
wir
... weiterlesen Als Morgens Mann und Weib im Wüstensand erwachtenAls Morgens Mann und Weib im Wüstensand
erwachten,
Betrachteten sie rings die
Welt und blieben stumm,
Das war, weil
sie ihr Träumen langsam
überdachten,
Dann blickten sie sich an
und wie
... weiterlesen Als sich die Seele ihrem Körper angegossen,Als sich die Seele ihrem Körper
angegossen,
Da trieb sie Wanderlust
stets tiefer in den Wald,
Denn ihrer
Tage Einsamkeit hat sie verdrossen,
Und
Weiterschreiten ist des Menschen
Grundgewal
... weiterlesen Als sich im Menschen jener goldenen ZeitenAls sich im Menschen jener goldenen
Zeiten
Der Wesen Fortpflanzung langsam
geklärt,
Als er erkannt, wie Menschen
sich verbreiten,
Daß die Natur uns
Schöpferkraft gewährt,
Bekamen
... weiterlesen Altes Rom, der große Geist Deiner CäsarenAltes Rom, der große Geist Deiner
Cäsaren,
Dein erfrühtes Glück und
Deine Lustgelüste
Übertrotzten jeden
Wuchttrumpf der Barbaren,
Nur Dein
Marstag ging im Sturmgebrüll zur
Rüste.
... weiterlesen DämmerungAm Himmel steht der erste Stern,
Die
Wesen wähnen Gott den Herrn,
Und Boote
laufen sprachlos aus,
Ein Licht
erscheint bei mir zu Haus.
Die Wogen
steigen weiß empor,
... weiterlesen Der rothe SchimmerAm klaren Meer unter den letzten
Sternen
Kann sich ein Zauberschiff mit
goldenen Masten,
Auf denen die
verscheuchten Albe rasten,
Aus einem
rothen Wolkenschoos entkernen.
Doc
... weiterlesen Am Volksplatze vereinen sich die KarawanenAm Volksplatze vereinen sich die
Karawanen.
Von Rom befreite Sklaven
aller Welt
Erscheinen mit geweihten
Siegerfahnen
Und haben sich auf Rampen
ringsum aufgestellt.
Die Sklaverei wur
... weiterlesen Der Gesandte des heiligen AntoniusAn hellen Tagen, wenn die Stunden gelber
blinken,
Befährt ein Mönch in einem
kleinen Segelboote
Die braune Fluch,
die just in vollem Golde lohte,
Und er
vermag es, Fische sanft herbeizuwi
... weiterlesen Der ÜberflussApollos Delphine umwogen im
Bogen
Triptólemos` Schiff mit
ergoldetem Korn:
Poseidons Verwundrung
zu plötzlichem Zorn
Besänftigt
Athena, der Ausfahrt gewogen.
Ein
Zauber, d
... weiterlesen Arkadien meiner Seele, nun erwache!Arkadien meiner Seele, nun erwache!
Ich
harre auf den Wind, der mich
versteht,
Ich warte, daß er meinen
Lenz entfache:
Erscheine, Geist, der
durch die Wesen weht!
Es werden
... weiterlesen ErgöttlichungAthenerinnen sehn des Friedens Freude
,
Als Göttin ihrer Stadt, nach altem
Streit:
Sie bringen Opfer, kommen
dienstbereit,
Daß lang der Krieg kein
schweres Gut vergeude!
Di
... weiterlesen Auch ich will wandern, immer weiter heimwärts schAuch ich will wandern, immer weiter
heimwärts schreiten,
Mein Geist wird
sich im Eis von seiner Furcht
befrein,
Um meinen Leib ein blonder
Süden hold sich weiten,
Das Meer in
meiner Seele
... weiterlesen Auf dem Markusplatze in Venedig findenAuf dem Markusplatze in Venedig
finden
Seit Jahrhunderten sich stets
die gleichen Gruppen,
Denn der Tod kann
wirtlich gar nichts überwinden,
Aus
den Bengeln müssen Eltern sich
entpuppen.
... weiterlesen Auf des Tages AbendschleppeAuf des Tages Abendschleppe
Streut der
Mond sein Lichtgeschmeid,
Über ferner
Alpentreppe
Funkelt noch das
Purpurkleid.
Doch ein
Ruhestundenschleier
Glitzert jetzt all
... weiterlesen An GoetheAuf Höhen Unerreichbarer, o Goethe
,
Gewahrte einst dein Blick den
Taurer-Strand,
Und Iphigenia im
Trauerland
Verklärte sich der Heimat
Abendröte.
Den Lorbeerhain entzück
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - VIII.Auferstandene!
Die glühenden Wünsche
des Südens umbranden
Das dunkelnde
Nordmeer. Frenetische Frauen
Enthüllen
die Brüste in Brunstsarabanden.
Die
Küste umrauschen Gelüste der
... weiterlesen Aus dem Schäumen des Gesagten und den Rhythmen ..Aus dem Schäumen des Gesagten und den
Rhythmen, die mich trugen,
Aus den
Wogen des Gewagten, die mich
leidenschaftlich schlugen.
Zog mich
Halberschöpften plötzlich Ra empor,
mit starkem Arm:
... weiterlesen Aus den Häusern, von den SchollenAus den Häusern, von den
Schollen
Reißen sich jetzt trage
Haufen,
Denn der Weckruf ist
erschollen,
Wilde Bestien werden
raufen.
Ja, im Zirkus giebt es
heute,
Einen Kampf von
... weiterlesen Aus einer Wolke GlastportalenAus einer Wolke Glastportalen
Besonnt
die Glut das Herz der Welt
Und spannt
mit ihren goldenen Strahlen,
Hoch über
Rom, ein Riesenzelt.
Die Nebel, die
sich fest verkneten,
Um
... weiterlesen AphroditeAus tausend Brüsten aufgeschäumten
Meeres
Erperlt der Aphrodite seltnes
Licht:
Sie schwebt am Mittag
schattenlos im Licht,
Du sahst noch nie
- gegeistert - ein so hehres
Ge
... weiterlesen Die Göttin im GartenBegegne der Göttin der Liebe im Garten
!
Sie sei dir das sonniglich sorgsame
Weib!
Sie wolkte vom Meere - verhüllt
war der Leib -
Und trat zu den
Pflanzen, die bang ihrer harrten.
... weiterlesen An SapphoBerühmte Sappho, Künderin des
Feuers
Verzückter Liebe um ein
schlankes Wesen,
Du hast so zarte
Silben sacht erlesen,
Verklärter Sang
zu sein des Abenteuers,
Das hin, vor
... weiterlesen Die WasserschlangeBesorgniß überkommt mich beim
Gedanken,
Daß eine ungeheure
Wasserschlange,
In sich verschlungen,
bis zum Weib gelange,
Vor dessen
Fenstern meine Wünsche kranken.
Ich
möc
... weiterlesen Die Alexandrinische Phantasie - V.Beständig verfärben sich jetzt die
Seiltänzer.
Nur einige Luftturner
schwenken Prachtfackeln.
Wo sind die
geschwänzten
Ringsumsichscherwenzer?
Da fängt schon
ein Flammengerüst an zu w
... weiterlesen Da Deine Sternenaugen nie erblindenDa Deine Sternenaugen nie erblinden,
Oh
Liebe, Seele aller Weltnaturen,
So
flüstre sacht, kann ich die Todte
wiederfinden,
Verspürst Du noch der
Vielgeliebten Spuren!
Ist a
... weiterlesen Die Alexandrinische Phantasie - II.Da rast ja ein rastloser Haufe zum
Hafen.
Unsagbar viel Menschen erklimmen
die Molen.
Was giebt es, daß heute die
Leute nicht schlafen?
Man gafft in die
Prachtnacht und freut sich am Johle
... weiterlesen FriedenDas blaue Meer verliebt sich in das
Leben,
Und tausend Augen sind uns
wohlgesinnt:
Ja, schon beginnt der
Hauche Tausch, der Kräuselwind!
Und
lauter Herzen fangen an zu beben.
... weiterlesen Das EilandDas Eiland meiner Wünsche ist
vergessen,
Verträumt der Hauch seiner
Nachmittagswärme,
Hinweg der Trauer
traute Bienenschwärme,
Umsonst muß
ich die Lider niederpressen.
I
... weiterlesen Das schnelle EndeDas Grauen meines Wesens will
erbleichen,
Es ist, als ob es in der
Seele schneite:
Das Lied ist krank, dem
ich die Perle weihte,
Der milde
Schimmer scheint mir kalt zu weichen.
... weiterlesen HadesDas Haupt im Hintergrund der heißen
Hauche
Befällt Besinnung an der Hestia
Herd:
- Wer bin ich? - Gott - den nie
das Opfer ehrt?
Gefangener und Herr im
Reich der Rauche!
O
... weiterlesen Den GriechenDas Inselmeer zertrümmert eine Sonne
,
In zärtlicher Umblauung, jeden
Tag,
Beschenkt mit ihren Splittern Wald
und Hag,
Beschert auch uns
Verwundertheit und Wonne.
Der Mann
... weiterlesen Die Iranische Rhapsodie - I.Das ist das Land, wo alle Vöge gerne
weilen
Das ist das Land, wo alle Vöge
gerne weilen,
Die Zone, wo die
Erdbewohner Nester schonen,
Die Höhe,
wo die Arten ihre Lücken heilen
Un
... weiterlesen Die SaatDas ist der Augenblick der
Dämmerung.
Ich staune unter einer
Pforte.
Nun kommt des Tages letzte
Hämmerung:
Aus Narben blutumwolkte
Worte.
Am Acker, der die Nacht
erhascht,
... weiterlesen Die DogaressaDas ist ein Weib mit morgenrothen
Wangen:
Der Mund gewöhnt, daß man ihm
ernsthaft traue,
Verschwendet lächelnd
Schimmer wie im Thaue,
Und diese Nase
wittert unser Bangen.
... weiterlesen Das WeibDas Kind ruft im Fieber: »Der Vater ist
böse,
Beschütze mich, Mutter, er
schimpft mich und droht,
Er ballt seine
Fäuste, er naht mir im Boot
Und johlt
durch das heulende Wogengetöse.«
... weiterlesen OdysseusDas Leid, in dem ich willenlos
ertrinke,
Entfernt und wellt mich oft
an einen Strand,
Vielleicht in aller
Sehnsucht Mutterland,
Von dem aus ich
den andern Träumen winke:
Und
... weiterlesen Das MeerDas Meer beginnt ringsum zu
brausen:
Ich horche auf und tauche tief
in Qualen,
In Schlünde, ohne Licht und
Eigenstrahlen,
Wo nichts als grüne
Schatten hausen.
Den bleichen
... weiterlesen DAS Meer umbraust den Felsen ...DAS Meer umbraust den Felsen, wo ich
raste,
Und über Thymiandüfte summen
Bienen.
Vom Himmel wolkt sich sachte
goldne Quaste,
Ein Segel ist, auf
Eiland-See, erschienen.
Hyme
... weiterlesen Hesperien (5)DAS Meer vergewaltigt das eigene
Schweigen:
Was gischtet wie
Tunfischtumulte ins Freie?
Kein Hauch
auf der See, um das Blau zu
zerteigen!
Was schaudert, damit sich
das Meer selbst e
... weiterlesen StillebenDas Mondlicht fällt auf eine alte
Geige,
Und braun im Schatten lungert
eine Laute.
Es ist, als ob ein Zeichen
dort ergraute,
Damit sein Winken sich
ins Dunkel neige.
Was sch
... weiterlesen RittDas Reiten ist ein Heimgang zum
vertrauten Sterne.
Den Menschen hat das
Pferd ins schwarze Tal begleitet.
Der
Gaul entstammt wie du der tiefsten
Schwebeferne:
Nun wird der Reiter zum
Komete
... weiterlesen PerseusDas Schlangenhaupt der Zweifelfurcht ist
abgeschlagen.
Nun stehst du nackt,
geburthaft nackt, in wüsten Weiten.
So
gehe fort, auch ohne
fortzuschreiten!
Du mußt das
Feindeshaupt bis an de
... weiterlesen Das Taggerüst steht jetzt in FlammenDas Taggerüst steht jetzt in
Flammen,
Die Ordnungswelt scheint zu
verlohn,
Profile, die von Phoebos
stammen,
Entweichen vor Hephaistos
Thron.
Den Marmor haben Abendstrahlen
... weiterlesen Das Wasser scheint vom Lande eingesogenDas Wasser scheint vom Lande
eingesogen,
Es reift ein Nachmittag auf
dem Moraste,
Von Purpurfurchen ist der
Sumpf durchzogen,
Die Segel hängen
schlaff von ihrem Maste,
In Tr
... weiterlesen Der WasserfallDas Wasser wandert durch die blauen
Thäler,
Der Wind verliebt sich in die
stillen Dinge:
Es will das Licht, daß
Alles Hymnen singe.
Und seht, die
Wälder werden rings Erzähler.
... weiterlesen Das Weltgenie von Rom war todtDas Weltgenie von Rom war todt.
Der
Löwe hatte kurz geröchelt,
Die Leiche
aber weiter fort die Welt
verpestet.
Ihr voller Rumpf, der sich
durch lauter Raub gemästet,
Schwoll
an, u
... weiterlesen Die indische Symphonie - V.Den Gipfeln und Riegeln, die rings sich
belaubten
Den Gipfeln und Riegeln, die
rings sich belaubten,
Entschnellen auf
einmal unendliche Kegel.
Was will sich
vor mir gluthentfesselt behaupte
... weiterlesen SpendenDen holden Wohlstand gab, mit guten
Händen
Die Mutter Demeter, wo sie
geweilt;
Wer bei ihr blieb, wo sie
vorbeigeeilt,
Erreichte Segnung
zwischen kargen Wänden.
Ihr Spruch
... weiterlesen Die SorgeDen Händen Demeters entgleiten Garben
,
Der Finger krümmt sich, der die
Sichel hält:
Besorgtheit wogt das
Feld. Verzweiflung. Viel
Geknicktheit
wettert hin, wo Schwache starben.
... weiterlesen OrpheusDen Inselkranz bewachsen kalte
Farren.
Der Thauwind weht vom Süden
und vom Meere.
Der Regen stürzt sich
in die Wintersleere.
Die Farren aber
müssen weiter harren.
Auf einm
... weiterlesen Den Meisten scheinst Du, Rom, dazu erkorenDen Meisten scheinst Du, Rom, dazu
erkoren,
Den Frieden immer wieder zu
verleihn,
Hat man die Ruhe in der Welt
verloren,
So will man Rom, dem
Erdenherz, sich weihn!
O Sonnens
... weiterlesen Der Abend hält die Welt umschlungenDer Abend hält die Welt
umschlungen,
Der Dinge Lichtringe
zerrinnen,
Und lauter goldene
Wolkenzungen
Beginnen Stimmung zu
gewinnen.
So stiegt denn fort, Ihr
Himmelszeichen,
... weiterlesen EindruckDer Abend überglüht das
Türkenlager,
Nun wird der Halbmond
voller Ernst erglimmen.
Umzaubern mich
Ägyptens Priesterstimmen?
Ein nackter
Riese überragt uns mager.
Die TrÃ
... weiterlesen Der Ararat speit. Der Ausbruch.Der Ausbruch
Seitdem der Reim in
unser Lied geflogen,
Hat mein Gespenst
den Daseinsflug erwogen.
Der Abend
nahte mir, mit einem Weibe.
Ich weiß,
wir haben uns nie an
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - X.Der Baum
Es spielt der Wind mit
vielen tausend nassen Blattern,
Und
alle winken immer wieder anderm
Wind,
Und Waldeswalzer höre ich im
Schatten schmettern.
Auch mein
... weiterlesen Der Boden ist verdorrt und braun wie OckerDer Boden ist verdorrt und braun wie
Ocker,
Die Hütten und Gebüsche siehst
Du kaum,
Die Häuser sind aus Lehm
gebaut und locker,
Das ist der nahen
Großstadt gelber Saum.
Was leuch
... weiterlesen Der Dichter hat kaum diese Worte gesprochenDer Dichter hat kaum diese Worte
gesprochen
Und knickt schon zusammen;
er weiß es bestimmt,
Er kann nicht
mehr hoffen, er bleibt ganz
gebrochen,
Er fühlt wie sein Leben
schon langsam verg
... weiterlesen Der Dogenpalast, den Phantome bewohnenDer Dogenpalast, den Phantome
bewohnen,
Behorcht Domgebote, die Rom
streng erwogen,
Und alle die blutlosen
Staatsabstraktionen
Beleben die
Rhythmen der rollenden Wogen.
Der V
... weiterlesen Die EfeurankeDer Efeu dort am gotischen
Palaste
Verschlängelt sich zum
marmornen Balkone,
Sein Schattenwesen
gleicht einem Spione,
Den irgendwie ein
Rachewunsch erfaßte.
Du lauerst, ob
... weiterlesen Die EpheurankeDer Epheu dort am gothischen
Palaste
Verschlängelt sich zum
marmornen Balkone,
Sein Schattenwesen
gleicht einem Spione,
Den irgendwie ein
Rachewunsch erfaßte.
Es ist, als o
... weiterlesen Die FichteDer Fichte nächtlich sanftes
Tagbetragen
Belebt Geschickeswürde
kühn im Wald.
Kein Zweiglein kann in
ihrer Waltung zagen,
Die ganze Nacht
gibt ihrem Atem Halt.
Es scheint
... weiterlesen Meine ErdeDer Freundin Toni Sussmann
Zu große
Sonne fand ich auf den Wegen ,
Uns
holde Erde, hin zur offnen See;
In
deinen Grotten schrie ich auf, vor
Weh,
Doch bald betraf mich sacht
... weiterlesen Der Frühling ist da und am Korso erscheinenDer Frühling ist da und am Korso
erscheinen
Die lieblichsten Frauen in
offenem Wagen,
Es wollte ganz Rom seine
Grazien vereinen,
Das Wetter erlaubt,
lichte Kleider zu tragen.
... weiterlesen Der geile Brunnen mit den steilen WasserwürfenDer geile Brunnen mit den steilen
Wasserwürfen,
Der zwischen Thürmen
sich nach Eigenhöhe sehnt,
Mit seinen
Erzfiguren, die nackt Austern
schlürfen,
Erscheint mir jetzt einer
versunkenen
... weiterlesen SchwurDer Gipfel hat die Männer aus dem Tal
versammelt.
Sie wollen sich der
Abendhimmlichkeit ergeben.
Von ihrem
Greise wird ein Beten
angestammelt.
Dann fangen Herzen an im
Silbenwind zu beben.
... weiterlesen Der Ararat speit. Der Lenz.Der Lenz
Es wirft der Herr sich in
das volle Leben,
Drum Gärtner in mir
selber, stehe auf
Und steh der Dinge
Seele sich erheben.
Der Bach beginnt
den stillen Pilgerl
... weiterlesen Roland - I.Der letzte Himmelsstern beginnt sich zu
ereifern,
Die Nacht wird sich nicht
lange mehr zu weichen sträuben!
So
spricht der Nachhut Hauptmann jetzt zu
seinen Pfeifern:
»Drum fangt zu spiel
... weiterlesen Das SternenkindDer Mensch muß fliegen! der Mensch muß
fliegen! verbreitet den Sturm!
Vertilgt
im Herzen, vertilgt im Leibe den
furchtsamen Wurm!
Ersehnt im Winde,
erhofft im Winde den wehenden Geist!
Be
... weiterlesen Der Mittag strahlt in krystallener KlarheitDer Mittag strahlt in krystallener
Klarheit,
Und Orpheus erbaut einen
Sonnenaltar,
Dabei aber spricht er von
Weisheit und Wahrheit,
Und aufmerksam
lauscht eine friedliche Schaar.
... weiterlesen Der Morgenrothstrauß hat sich lang schon erhobenDer Morgenrothstrauß hat sich lang
schon erhoben.
Wie Bluttropfenrosen im
sammtigen Moose
Ihr Knospen verbergen,
verglüht nun dort oben
Im Dunkel der
Dünste die letzte Frührose.
... weiterlesen Der Petrustempel bleibt hieniedenDer Petrustempel bleibt hienieden
Zum
Einbruch ferner Geister frei,
Es birgt
den zweckefremden Frieden
Des Domes
aufgerecktes Ei.
In Völkern, die im
Kampf gewonnen,
W
... weiterlesen Der Ararat speit. Der Pfad.Der Pfad
Du sollst Dich unterwegs zur
Duelle bücken,
Es wird Dich oft nach
holder Labung dürsten,
Dann träume
hingestreckt auf Deinen Rücken!
Die
Olbäume sind gu
... weiterlesen Kalte NachtDer Schnee auf den Bergen ist kindlich
und heilig.
Er scheint mir des Flutens
verzücktes Erschaudern.
Die
flüchtigen Vögel berühren ihn
eilig;
Ihr Ruhen auf Schnee ist ein
fiebriges Zau
... weiterlesen ErfüllungDer Schwester Else
Perséphone
erscheint in Silberschleiern ,
Um
sanfte Mutter schlingt sie zart den
Arm,
Entdüstert das geweihte Herz von
Harm
Und sorgt sich, eigne Wiederk
... weiterlesen Der RufDer Sturm erfüllt das ganze
Meeresdunkel,
So horcht, von Osten
kommt das große Tosen,
Es möchte
rufen, doch im
athemlosen
Sichüberstürzen hörst Du
blos Gemunkel.
Nun br
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - VII.Der Tartarus klafft. Wir erwachen im
Schachte.
Verwolkt ist der Himmel. Die
Frommheit ist todt.
Gebote, durch die
uns der Tag sonnwärts
brachte,
Verkümmern, verschrumpfen!
Die Innengluht
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - V.Der Tartarus
Das wiechert und wimmelt,
das schlingt Wirbelschlippse
Und sucht
seine Ohnmacht in Fassung zu
bringen.
Das Bild, das ich sehe,
gleicht stockendem Gipse.
Was wird sich
de
... weiterlesen Der Ararat speit. Der Untergang.Der Untergang
Ich zweifle: soll ich
Gott für mich verlassen?
Denn ich bin
Er, und Er ist Ich zugleich!
Bestimmte
sich ein urverfluchtes Reich?
Oh Gott
in mir, wie könnte ic
... weiterlesen Der Verstand ist Mann und WüstenkönigDer Verstand ist Mann und
Wüstenkönig
Und begreift das Leben
fast im Sprung,
Irrte er beim kühnen
Satz ein wenig,
Wagt er kaum noch einen
andern Schwung.
Er verfolgt die t
... weiterlesen ZauberDer Vollmond ist schon da! Hinter den
Feigen
Siehst Du ihn kupferroth und
kalt erscheinen.
Der Himmel hat das
Blau von echten Weinen:
Und seht, der
Mond erblaßt beim raschen Steigen.
... weiterlesen Der Vollmond naht des Meeres SilberrandeDer Vollmond naht des Meeres
Silberrande
Und geile Lippen schwellen
ihm entgegen,
Ertrunkene siehst Du sich
am Seegrund regen:
Gespenster lösen
alle Leichnambande.
Das Todte
... weiterlesen Die LeicheDer Wandermond erscheint vor einer
Leiche.
Er überglimmt die ganze
Jungfernbahre,
Er küßt den gelben
Mund und streicht die Haare
Und wächst
hinan, daß er das Kreuz erreiche.
... weiterlesen Der LöweDer Werktag schleppt sich fort in
dichtem Regen,
Ein Schiff wird in der
Werft zurecht gemacht,
Es drehn sich
Krahne unentwegt mit Fracht,
Und auch
der Regen will sich gar nicht legen.
... weiterlesen Der Zauber, den ringsum die Nacht aufgerufenDer Zauber, den ringsum die Nacht
aufgerufen,
Beginnt sich vernehmlich am
Meere zu regen,
Im Schatten verblauen
die marmornen Stufen
Der stillen
Paläste an wogenden Wegen.
D
... weiterlesen Hesperien (3)DER Ölbaum trägt bereits die schwarzen
Früchte:
Die langen Nächte bringen
sie zu dunkler Reife.
In ihre Herbheit
tropfen herbstliche Gerüchte:
Ich
zage, wenn ich in die zarten Zweige g
... weiterlesen An PindarDes Barden Ruhm vollendest du beim
Ringen
Gebräunter Jünglinge um holden
Preis,
Bescherst dem Herrlichsten
gesungnes Reis,
Nach Wettkampf und des
Läufers Sieg-Erspringen.
... weiterlesen Des Lebens große SonnerklärungDes Lebens große
Sonnerklärung
Erwacht im menschlichen
Verstand,
Sie ist die reinste
Lustgewährung
Der Gluth, die sich im
Glück erkannt!
Die Brandung, die uns
tief durchw
... weiterlesen Des Meeres Wellenstufen...Des Meeres Wellenstufen klimmen bis vor
meine Treppen.
Vor einem Traum aus
Marmor schlummern sie verrauschend
ein.
Mein Feuerleu behütet brüllend
die umschäumte Schwelle:
Es wagt sich
ke
... weiterlesen An FoscoloDes Morgenlandes maibetaute Blume ,
Das
Eiland Zákynthos auf stolzem
Meer,
Gebar den Leib für deinen
Lichtbegehr:
Der Wunsch blieb still auf
duftbewehter Krume.
Verliebter
... weiterlesen Des Weibes Seele ist ein tiefer BronnenDes Weibes Seele ist ein tiefer
Bronnen,
Der klar und rein dem Mann
entgegenstrahlt,
Und wenn sich
Glücksgefühle drinnen sonnen,
Erwacht
des Wassers stille Schreckgewalt.
D
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - I.Die Apokalypse
Mein Grab ist keine
Pyramide,
Mein Grab ist ein
Vulkan!
Das Nordlicht strahlt aus
meinem Liede,
Schon ist die Nacht mir
Unterthan!
Verdrießlich wird mir
dieser
... weiterlesen DiademDie Bogenlampen krönen
Sonnenuntergänge,
Ihr lila Scheinen
wird den Abend überleben,
Sie geistern
schwebend über lärmendem
Gedränge.
Es muß verglaste Früchte
andrer Welten geben!
... weiterlesen Die BucheDie Buche sagt: Mein Walten bleibt das
Laub.
Ich bin kein Baum mit sprechenden
Gedanken,
Mein Ausdruck wird ein
Ästeüberranken,
Ich bin das Laub, die
Krone überm Staub.
De
... weiterlesen Die Iranische Rhapsodie - IV.Die Burg prangt auf Irans gewaltigster
Lehne
Die Burg prangt auf Irans
gewaltigster Lehne.
Es weidet der
Geist, der sie schuf,
Glücksgefühle
Den Schloßbau entlang,
denn es ruht jede Sehn
... weiterlesen Die Dirnen erscheinen als büßende NonnenDie Dirnen erscheinen als büßende
Nonnen,
Pierrots, häufig
Ladenverkäufer, sind stumm,
Und Diebe,
als Richter, zu Strenge gesonnen:
Als
schwanger ziehn alternde Fräulein
herum.
... weiterlesen Die dunkelsten Gluthen des Juli verblutenDie dunkelsten Gluthen des Juli
verbluten,
Es scheint ein
entschwundenes und kurzes
Vermuthen
Glückssprühenden Lebens der
Welt zu entsteigen,
Sie fühlt ihrer
Spannung tiefrhythmisches Sc
... weiterlesen Die Erde braust dem Sonnenlicht entgegen,Die Erde braust dem Sonnenlicht
entgegen,
Als flöge sie in des
Geliebten Arm,
Sie will sich eng an
seine Fülle legen,
Denn sie ergibt
sich ihm bewußt und warm.
Die
Schöpf
... weiterlesen Die Erde treibt im Norden tausend blaue FeuerblütDie Erde treibt im Norden tausend blaue
Feuerblüthen
Und übermittelt ihren
Sehnsuchtstraum der Nacht,
Drum soll
der Mensch auch seinen Flammenkelch
behüten,
Wenn er, durch ihn belebt und
... weiterlesen Die Fluren singen ihre frischen SonnenliederDie Fluren singen ihre frischen
Sonnenlieder.
Die letzten Nebel legen
sich, wie müde Kinder,
In tiefen
Schluchten, ihren kühlen Pfühlen,
nieder,
Und die Briefe weht stets
wonniger und li
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - IV.Die Freiheit will ich. Und mein Wesen
wird ein Bauer.
Ich gebe es nicht aus:
ich sprenge die Kultur!
Ich kämpfe
wieder gegen Hitze, Fluth und
Schauer:
In aller Trauer, steh mir bei,
Natur!
... weiterlesen Die Glocken, Vögel und die ZwielichtzitterluftDie Glocken, Vögel und die
Zwielichtzitterluft
Hat nun die Nacht,
die stumm erwacht, zur Ruh
gebracht:
Die Sterne zeigen sich in
jeder Wolkenkluft,
Und auch in mir
herrscht eine stille Wun
... weiterlesen Die Gnade will, daß wir die argen Dinge hassenDie Gnade will, daß wir die argen Dinge
hassen.
Der Brand entsteht, damit das
kalte Licht besteh!
Der Friede kommt,
damit wir uns zusammenraffen,
Der Engel
aber, der uns liebt, birgt Krieg
... weiterlesen Der Ararat speit. Die Heerstraße.Die Heerstraße
Das ist ein Wunsch
und doch ein Lied vom Wahren!
Die
Freiheit ist Gebot, und wenn auch
ferne
Muß einst der Mensch sie
leidvoll offenbaren.
Erschaut v
... weiterlesen HalimusDie Heimat des Thukydides, im
Grollen
Der See von Salamis, hat mich
empfangen:
Ein kühnes Stürmen purpurt
unsre Wangen,
Dem Augenblick
entschleiern sich die Schollen:
Heroe
... weiterlesen EilandDie Kinder dieser Insel sind
dahingegangen,
Doch ihr Vermächtnis
lächelt durch die leichte Luft.
Wo
fromme Mädchen keusche Götterhymnen
sangen,
Berauscht uns Lorbeerluft,
umhaucht dich
... weiterlesen Die Kuppen der Berge sind EisgötterzelteDie Kuppen der Berge sind
Eisgötterzelte,
Und rings auf den
Felsen liegt überall Schnee,
Im Thale
erdrosselt der Frühling die
Kälte,
Und oben verschanzt sich die
Winterarmee.
... weiterlesen Der Ararat speit. Die Leidenschaft.Die Leidenschaft
Oh Weiblichkeit in
mir, ich liebe, liebe!
Ich halte Dich,
sonst gingst Du ganz zu Grunde.
Noch
lächelt meine Gottheit ja zum
Bunde,
Drum liebe mich, damit i
... weiterlesen Der Ararat speit. Die Liebe.Die Liebe
Ich weiß: ich habe mich
entzweit, verloren!
Ich bin bereits der
Schöpfung Leiden inne.
Und Ich, mein
anderes Ich, verlangt die Minne:
Oh
Gott, warum ward ich so f
... weiterlesen Die Menschen kamen fast allein in steinige LandeDie Menschen kamen fast allein in
steinige Lande,
Und dann erst wucherte
die Lebensfülle nach:
Sie hungerten
und dursteten im Gluthensande,
Denn
Sturm und Sonne lüfteten nun allgemach
... weiterlesen Der BernsteinDie Menschen lesen gerne in den
Sternen
Und denken an die herbe Schrift
des Herrn:
Ich aber wähle keine
Weltenfernen
Und wähne das Geschick im
Wesenskern.
Ich nehme einen S
... weiterlesen Der kurze TagDie Pferde bleiben auf dem kahlen Sattel
stehen.
Es hat der Schweiß die Tiere
wolkenweiß gemacht.
Erscheint ein
Wandervolk für sein
Nach-oben-gehen?
Ist das der Tag in
alter Blutgewimmel
... weiterlesen Grünes ElysiumDie Pflanzen lehren uns der Heiden
sanftes Sterben.
Die Leisen reichen
ihre Hand, ein Blatt, herüber.
Wie
kalt du bist! Du willst um meine Flamme
werben?
Verhauch im Grün: auch meine
Stra
... weiterlesen Die Purpursonne war schon tief hinabgesunken,Die Purpursonne war schon tief
hinabgesunken,
Und dunkle Schatten
schwankten nun den Fluß entlang,
Es
glühten hoch die allerschönsten
Himmelsfunken,
Und da begann das Weib:
der Abend mac
... weiterlesen Die schaumgeborenen Nixen sind übersprudelnd heitDie schaumgeborenen Nixen sind
übersprudelnd heiter,
Sie schnellen
sich im Meere, in wilder Lust
empor,
Delphine und Tritone sind meist
ihre Begleiter,
Gesellig ist ihr Wesen,
voll Leichts
... weiterlesen SteingebeteDie schlichten Heiligen sind weiße
Marmorträume;
Sie stehen urverzückt
auf ihren weiten Brücken.
Die letzten
Weltgebete übermurmeln Schäume,
Und
stets gebückt umschleicht sie Bettelv
... weiterlesen Der Ararat speit. Die Seele.Die Seele
Der Geist ist Freiheit,
volles Daseinswollen.
Die Seele sein
Bestand unter Gesetzen,
Die unerfaßt
ihre Gewalt entrollen.
Es ist das
Leid des Geistes Erdent
... weiterlesen Hesperien (4)DIE Silbertage werden blaue Hochzeit
feiern;
Erst sind es zwei, einander
jugendlich zu freien
Und immer blauere
im Frühling zu entschleiern,
Denn dann
erperlen Reihen blau, auf blauen Reih
... weiterlesen Die Sinne, die uns in die Höhe führen,Die Sinne, die uns in die Höhe
führen,
Durch die das Licht in unser
Inneres bricht,
Durch die wir selbst
die Sternenwelt berühren,
Durch die
das Weltgeräusch zur Seele spricht,
... weiterlesen Die Sonne glüht die WeltgesetzeDie Sonne glüht die Weltgesetze,
Ihr
strenges Antlitz giebt sie
kund,
Gebote, die man nie
verletzte,
Verkündet sie mit
Feuermund!
Doch ihre großen,
goldenen Strahlenarme
... weiterlesen RegenDie Sonne hat nur kurz das nasse Tal
umschlungen,
Die Pappeln rauschen
wieder, neckisch spielt der Wind.
Des
Baches Schwermut hat gar lang allein
geklungen,
Der Wind ist pfiffiger als
ein v
... weiterlesen Millionen Nachtigallen schlagenDie Sterne. Blaue. Ferne.
Ein
Fiammensang der Sterne!
Millionen
Nachtigallen schlagen.
Es blitzt der
Lenz.
Myriaden Wimpern zucken glühend
auf.
Das grüne Glück von Frühlin
... weiterlesen Die Strahlen der Sonne sind blutige SpeereDie Strahlen der Sonne sind blutige
Speere
Im Kampfe mit Wolken und
Finsternisgraun,
Die Ruhe versinkt in
dem dunkelnden Meere,
Ich kann kaum
hinab in den Grababgrund schaun.
... weiterlesen Die Sturmfluth des Lenzes, des Lichtes, der GlutheDie Sturmfluth des Lenzes, des Lichtes,
der Gluthen
Umbrandet die Hügel als
reifendes Korn,
Es steigen die
Blutdasein fordernden Fluchen
Stets
höher, es speist sie ein Ewigkeitsborn,
... weiterlesen MittagDie Sümpfe verglühen ihr
Hühnergeflügel,
Die Enten beschwingen
den flockigen Glast,
Sie tragen die
Seele vom alten Morast
Empor in die
jugendlichgrünenden Hügel.
Ein Na
... weiterlesen GesichtDie Träume werden von den Fischen
fortgetragen.
Wir strömen schlafend in
die Zuflucht der Kristalle.
Du wandelst
dich in einer klaren Wanderhalle:
Das
Wogen um den Fisch ist eigensanftes
... weiterlesen Die Verschwenderin der Liebe, unsere Sonne leuchteDie Verschwenderin der Liebe, unsere
Sonne leuchtet wieder,
Und das Meer ist
von der Wonne ihres Goldes
überstrahlt,
Ganze Rudel von Delphinen
tauchen auf und tauchen nieder,
Ob das
Wasser
... weiterlesen Der Ararat speit. Die Vorsonne.Die Vorsonne
Ich bin der Glaube an
die Macht der Sonnen,
Und meine
Inbrunst zeitigt alle Strahlen!
Ich
walle aus mir selber in die Zahlen
Und
halte mich von Ewigkeit umsponne
... weiterlesen Späte NachtDie Weiden entleuchten dem mondholden
Weiher,
Begehrliche Windwünsche
silbern heran,
Verschmiegbare Äste
durchfunkelt die Leier,
Denn hoch steht
die Stunde, die taublau begann.
... weiterlesen Die Welt kann sich durch Liebe nur erhellenDie Welt kann sich durch Liebe nur
erhellen,
Da treu ein Stern des andern
Leben hegt,
Ein Weltlichtherz
entschnellt nur Schwesterwellen,
Das
Lebenslicht, das Liebe trägt und
wägt.
... weiterlesen Die Windesschlangen lispeln schadenfroh von EdenDie Windesschlangen lispeln schadenfroh
von Eden
Und fiebern goldig dort durch
einen Lorbeerhain,
Es will der Abend
mit den Blattern freundlich reden
Und
Dämmer zieht in die verborgenen Se
... weiterlesen Die EinladungDie Wolken glitzern um die höchste
Stunde ,
Ein jüngster Wind versilbert
sacht den Wald;
Die Ölbäume bekennen
sich zur Gottgewalt
Und zittern von
Athenas Nahen Kunde.
Ihr
... weiterlesen Die Wüste hat schließlich von Menschen gewimmeltDie Wüste hat schließlich von Menschen
gewimmelt,
Die Wildniß sich
sämmtlicher Seelen bemächtigt,
Das
Licht und die Geistigkeit wurden
verhimmelt,
Das Leben jedoch mit
Dämonen geträc
... weiterlesen Dir Artemis, der ErstgeborenenDir Artemis, der Erstgeborenen
Von
Letos hohem Zwillingspaar,
Dem reinsten
Weib, dem zuchterfrorenen,
Bringt mein
Gemüth den Nachtsang dar.
Dein Speer
und Silberpanzer blink
... weiterlesen Doch früher schon fühlte ein Mann sich erkorenDoch früher schon fühlte ein Mann sich
erkoren
Und plötzlich von Göttern zum
Handeln gedrängt;
Der Angstschweiß
bedeckte des Predigers Poren,
Es war
seine Sprache von Geistern gelenkt
... weiterlesen Die SonnenblumeDu Blume, die sich hold zur Sonne
wendet,
Ich wollte einstens Deinem
Wesen gleichen,
In mir die Sonnenzukehr
fromm erreichen,
Doch etwas sagte mir:
Du bist verblendet!
Ich ha
... weiterlesen Du dunkle See, vertraue Nachts der SonnenwärmeDu dunkle See, vertraue Nachts der
Sonnenwärme,
Nur was der klare Tag
erschafft ist stark und wahr,
Oh
Muttermeer, dem Licht gebierst Du
Wolkenschwärme,
Denn es befeuchtet und
begehrt Dic
... weiterlesen Du freudige Stadt, ein ensetzliches KlagenDu freudige Stadt, ein ensetzliches
Klagen
Durchwühlt Deinen Boden.
Vernimmst Du das Klagen?
Oh Rom, horche
auf, unterscheide das Bohren,
Es wird
unterirdisch ein Lichtgott geboren!
... weiterlesen Du herrschendes Kind im erwachsenen LebenDu herrschendes Kind im erwachsenen
Leben,
Du strahlender Knabe,
unglaubliches Meer,
Du hast Dich für
ewig Dir selber ergeben,
Drum bist Du
so furchtbar unnahbar und hehr.
E
... weiterlesen Du holdes Weib, verliebte, lyrische GedankenDu holdes Weib, verliebte, lyrische
Gedanken
Berauschen mich im Augenblicke
voller Lust,
Es will mein Wesen Dir in
jedem Kusse danken,
Und doch, der Liebe
Abgrund wird uns nie bewußt!
... weiterlesen Du Lebenskrampf, nun wirst Du Klarheit wollenDu Lebenskrampf, nun wirst Du Klarheit
wollen.
Das Sonnenmuß erscheint als
Lust zu leben.
Das letzte Volk
entklettert zäh den Stollen,
Und
Vollbewußtsein kann sein Haupt
erheben.
... weiterlesen VerstumpfenDu meine Seele, sei nicht so
erschrocken!
Wird auch Dein krankes
Wehmuthswort verstummen,
So müssen
doch die Bienen weitersummen.
Und
surren, surren wird es stets um
Rocken.
... weiterlesen Du siehst die Eos kaum im Traum erzitternDu siehst die Eos kaum im Traum
erzittern,
Bevor sie plötzlich schön
und rasch erwacht,
Von Helden träumte
ihr und Lichtgewittern,
Vom Sonnengott,
der sie zum Weib gemacht.
... weiterlesen An HölderlinDu warst in Hellas, ehrfürchtiger
Dichter ,
Nur zagte vor Athenas Land
der Fuß;
Du flügeltest wie Hermes,
sachten Schuhs,
Als heimlich
hochgesichteter Beschwichter
Von Son
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - XI.Dunkeldämmerung
Was sagt auf einmal
warnungsblaß im Wesen:
»Oh Mensch,
beherrsche Deine Überflüsse
Und
glaub, daß man auf mich verzichten
müsse!
Ich nenne mich: Ich bi
... weiterlesen Durch den Zitteräther blinkenDurch den Zitteräther blinken
Riffe
traumhafter Gestalt,
Oftmals glaubst
Du, sie versinken
Als ein Trugbild ohne
Halt.
Silberschwingeninseln
schweben
Ferner als der H
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - III.Durch die Vernunft mag ich das
Menschenleid besiegen.
Es schwelgt mein
ganzes Wesen im Erkenntnißraum.
Ich
will die Wildnißzweige auseinander
biegen,
Die tausend Zufallseinfälle
beacht i
... weiterlesen Durch Schlucht und Schlund brach jäh der SturmDurch Schlucht und Schlund brach jäh
der Sturm:
Er brauste lang am grauen
Meer
Und schleppte seinen
Trubelthurm,
Aus Schlamm und Wasser,
hin und her.
Nun drang er zwischen
Bergen ei
... weiterlesen Ein blendendes Treppenhaus hält mich umfangenEin blendendes Treppenhaus hält mich
umfangen.
Ich weiß nicht, wie recht
durch die Knäule und Schlangen
Von
Masken und Schleppen zum Saal zu
gelangen.
Treppauf und treppab seh ich
Domino
... weiterlesen Roland - IV.Ein Kirchenlied klingt tief, zu tief mir
zum Herzen!
Ein ganzer Choral wird im
Walde gesungen.
Turbin wird es sein,
denn es ist »Thal der Schmerzen!«
Der
liebste Gesang meines Bischofs er
... weiterlesen Zur FeierEin Kytharöde singt zur Hochzeitsfeier
:
So holder Hymenäos, Argos` Sohn,
Wo
Töchter Attikas, vor altem Thron
Der
Demeter, sich wiegten nach der
Leier,
Erschienen Jünglin
... weiterlesen An die deutsche SpracheEin mächtiger Mond überwältigt
Gestalten ,
In Stummheit um
schauderndes Spüren gebaut,
Gebeut
ihnen: Sagt! Und da hör ich den
Laut
Der Vorfahren freundlich im
Wunderwald walten.
... weiterlesen Ein schweres Grau...Ein schweres Grau vernebelt meine
seltnen Träume.
Und doch, in diesem
Nebel lebt auch Nebelgaukelei.
Bewegen
sich, verhandeln unter sich verhüllte
Bäume?
Sie packen mich vielleicht. Ein
... weiterlesen Auf sonniger SeeEin Segel wird zur
Meereswanderblüte,
Mit
Plätscherblättern silbert es
dahin,
Dir kommen Lotosblumen in den
Sinn,
Doch plötzlich untertulpt sich
eine Tüte.
Dir wird, als
... weiterlesen Ein Stier mit einem SilberhornEin Stier mit einem Silberhorn
Trägt
die Nacht aus Nebelfugen,
Durch
Wolkenritzen windverworren
Siehst Du
kaum die Sterne lugen.
In schwüle
Dünste eingehüllt
SchwÃ
... weiterlesen Die DroschkeEin Wagen steht vor einer finstern
Schenke.
Das viele Mondlicht wird dem
Pferd zu schwer.
Die Droschke und die
Gassenflucht sind leer;
Oft stampft das
Tier, daß seiner wer gedenke.
... weiterlesen Ein Wildbach kam von einem fernen Gletscher.Ein Wildbach kam von einem fernen
Gletscher.
Laut jubelnd, sprang er
über manche Wand.
Die Menschen
lauschten auf sein
Schaumgeplätscher
Und sahn, wie er im
Wüstensand verschwand.
... weiterlesen Einer Frucht, die reif ist, ähnlichEiner Frucht, die reif ist,
ähnlich,
Stürzt die Sonne in die
See:
Unerdenklich, unerwähnlich,
Ist
es Abends Abschiedsweh.
Schatten, die
uns überraschen,
Da das let
... weiterlesen Einst trug der Mond GeschöpfeEinst trug der Mond Geschöpfe,
Die
wurden immer bleicher,
Denn oben
kargten plötzlich
Die vollen
Lebensspeicher!
Nun ist man dort
verdorben;
Durch Kampfe und Entbehr
... weiterlesen Enthüllt sich mir ein GlücksempfindenEnthüllt sich mir ein
Glücksempfinden,
Kann ich an Deiner
Herznatur
Die Seelenruhe
wiederfinden,
Oh Rom, befreit mich Dein
Azur?
Ein Sonnentag ist eine
Freude
Und wi
... weiterlesen Roland - VII.Entsetzlich! Das da sind nur
Blutdurstgespenster.
Sie lösen sich
auf, hoch im Schlundkuppeldome.
Die
Wahrheit ist da! Ein Grab
gradumgrenzter
Bedürfnisse, Wecker
erregter Phantome
... weiterlesen Erscheine, Pan, tritt auf im erdbewußten Kreis,Erscheine, Pan, tritt auf im
erdbewußten Kreis,
Kein Sieg gelingt,
doch nichts verschrumpft, um zu
verderben!
Im eigenen Kreis gefühlt zu
sein, ist das ein Preis?
Was uns
entschwand, weiÃ
... weiterlesen Ertöne nochmals ...ERTÖNE nochmals, neugefügte
Strophe!
Bei Sonne bin ich Wogen froh
entschwommen,
Zu sanftem Myrteninselein
gekommen:
Es glänzte wie der Mond mit
weitem Hofe.
Der See geschäumte He
... weiterlesen Erweckt mich Lärm...Erweckt mich Lärm? Es heißt bestimmt
noch Welterträumen!
Entsunken aber bin
ich finstrer Schwermutspein.
Wenn ich
noch leben will: bergan! Ich soll nicht
säumen.
Jetzt kommt das Steinge
... weiterlesen SerenissimaEs beben die Schwalben wie Herzen, die
toben,
Sie singen hinein in den
siegenden Lenz,
Sie feiern den Herzog
der Seeresidenz,
Der ausfährt, sich
hehr mit dem Meer zu verloben.
... weiterlesen Es blickt der Mond schon skeptisch auf die Dinge nEs blickt der Mond schon skeptisch auf
die Dinge nieder.
»Er fühlt sich«,
sagt mein Weib: »als ganzes
Element,
Es regen Thierbeginne ihre
Ringelglieder,
Erwirbeln sich und
werden wieder
... weiterlesen Es blickt nun der Fremdling empor zu den BergenEs blickt nun der Fremdling empor zu den
Bergen,
Die Wolken, wie Raubvögel,
furchtbar umwittern,
Zu Schluchten, wo
Dunsteulen scheu sich verbergen
Und
schon vor Gewittern des Tages erzitte
... weiterlesen Der holde Mönch vom Monte OlivetoEs denkt der Mönch: Die Seele konnt ich
wahren,
Ich hoffe, Gott erhält mich
keusch in Frieden,
Der Liebe Grauen hab
ich fromm vermieden,
Und etwas mag sich
stets mir offenbaren.
... weiterlesen Es grüßt sie Athene mit blitzender LanzeEs grüßt sie Athene mit blitzender
Lanze,
In himmlischen Augen erblaut
ihre Seele,
Sie schaut auf ihr Hellas
im traumgrauen Glanze,
Auf
Elfenbeinburgen und Lichtseejuwele.
... weiterlesen Es haben die meisten ihr Viertel verlassenEs haben die meisten ihr Viertel
verlassen,
Es schleichen jetzt Diebe,
verwegen und dumm,
Durch öde und
schmutzige, brennende Gassen
Und
schleppen die Beute fortplündernd
herum.
... weiterlesen Es hebt die Sonne uns, in Ichbewußte KreiseEs hebt die Sonne uns, in Ichbewußte
Kreise
Des Weltendaseins, wo sie voll
ergänzt,
Durch Erdensinnetäuschung
wunderbarerweise,
Ein Sonnenwesen sich
erschuf, das engbegrenzt
Und l
... weiterlesen Es ist mir oft, als müßte ich...Es ist mir oft, als müßte ich den
Grund der See erschauen.
So sehr
beschwichtigt sie, wenn wellenlos um
mich, die schwanke Seele.
Vor
dunkelblauen Tiefen faßt mich selten
nur ein Grauen:
... weiterlesen Das Lied vom TierkreisEs ist noch nie ein Mond so leicht durch
mein Gesicht geschwebt.
An stille Engel
mahnen mich die blaß entzückten
Sterne.
So kindlich seid ihr,
Lichtgeschwister meiner eignen
Ferne:
Beherz
... weiterlesen Es ist nun die Sonne gesunkenEs ist nun die Sonne gesunken,
Das
Licht in den Fluchen ertrunken.
Es
rauschen der Wind und das Meer.
Das
Brausen tönt doppelt und schwer.
Der
Tag hat durch Übel verdrossen
... weiterlesen Es ist, als ob ein Traum zu sein sich schämeEs ist, als ob ein Traum zu sein sich
schäme.
Trägt jegliche Idee in sich
Verzicht?
Denn sonderbare, große
Bergprobleme
Besonnen sich in meinem
Innerlicht.
Versteinert sic
... weiterlesen Es jubelt die Flur. Eine kühlende BrieseEs jubelt die Flur. Eine kühlende
Briese
Durchflattert das flimmernde,
flatternde Haar
Vergnügter Gespielen,
auf blühender Wiese:
Und plötzlich
erscheint eine tanzende Schaar.
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - II.Es klimmt die Sehnsucht nach der
Erdenfreude,
Aus meinem ganzen Wesen,
hin zum Licht.
Dort wandle ich durch
weite Traumgebäude,
Als ein maskirter,
eigenmächtiger Wicht.
Ich führe
... weiterlesen Es lebt in Dir, oh Zeus, wie Menschen Dich erfasseEs lebt in Dir, oh Zeus, wie Menschen
Dich erfassen,
Die Rumpfnatur und unser
Trumpf, die Götterwelt.
In Dir sieht
man die Riesen, die Du haßt,
erblassen,
Sie klammern sich an Dich,
wenn
... weiterlesen Es lodern die Thürme, es lohen die MastenEs lodern die Thürme, es lohen die
Masten,
Die Menschen sind ringsum von
Flitter umzittert;
Um gothische
Eckgibel drängen sich Quasten,
Das
Meer scheint mit Quecksilberdraht
übergittert.
... weiterlesen Die Iranische Rhapsodie - III.Es mag die Taggestalt in mir langsam
verdämmern
Es mag die Taggestalt in
mir langsam verdämmern,
Der Eindruck
bleibt an tausend Seelenecken
haften,
Das Traumgeschaute läßt sich
gern zum
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - VI.Es naht jetzt die Aussaat des Adams der
Reife.
Wir wollen nun alle den
Lichttribut zollen.
Es bilden Lebendig
und Todt eine Schleife,
Um nackt das
Geschlecht vor dem Tag aufzurollen.
... weiterlesen SommergebetEs prangen Granatäpfelranken im
Garten
Und blühen so warm wie das
Tagesverglühen.
Zypressen wie riesige
Schattenstandarten
Beginnen im Garten
die Nacht zu verfrühen.
Wir
... weiterlesen GewißheitEs rollt der Löwe zweiunddreißig
Sonnen,
Zu seinen Füßen und im
eigenen Leibe,
Im Sommer nahe vor die
Sonnenscheibe,
Und alle Wolken sind
sogleich zerronnen.
Die Erde abe
... weiterlesen Es ruft mein Weib. Du darfst im Singen nicht ermatEs ruft mein Weib: »Du darfst im Singen
nicht ermatten,
Es hat Florenz die
jungen Werthe angefacht,
Und Mancher
darf sich hier ein Heimathlied
gestatten!
Oh sieh das Paradies, das
... weiterlesen EheEs sagt die Nacht:
Durchschwinge mich,
ersinge mich,
Du hast mich nie genug
genossen.
Ein Auge wacht
Und sagt es
nicht.
Doch ist sein Stern in mich
geflossen.
O du, dem
... weiterlesen Es scheint, daß eine schillerreicheEs scheint, daß eine
schillerreiche
Nachnebelbrunst dem Meer
entschwebt:
Und alles schweigt in
dieser Bleiche,
Aus Mondlicht und aus
Dunst verwebt!
Die fahlen
Silbersträhne
... weiterlesen Es schlingen durch Liebe verkettete StundenEs schlingen durch Liebe verkettete
Stunden
Ein wonniges Band durch die
innere Nacht,
Nun können sich Sterne
der Unschuld bekunden,
Doch trüben wir
gerne, was ferne erwacht.
... weiterlesen Es schreckt mich die Wüste, die rings sich entrolEs schreckt mich die Wüste, die rings
sich entrollt:
Sie zeigt mir kein Ende
im flimmernden Gold.
Die Sonne blickt
traurig, als dunkler Opal,
Auf
blendende Felsen, wie starrende Qual.
... weiterlesen Die Alexandrinische Phantasie - VI.Es schweben jetzt in sich erhellte Engel
stille
Herbei, um meine Nachtvision zu
klären.
Der Friede quillt aus jeder
englischen Pupille,
Und Christi
Schmerzen spiegeln sich in ihren Zähren
... weiterlesen Flügellahmer VersuchEs schweift der Mond durch ausgestorbne
Gassen,
Es fällt sein Schein bestimmt
durch bleiche Scheiben.
Ich möchte
nicht in dieser Gasse bleiben,
Ich leid
es nicht, daß Häuser stumm erbla
... weiterlesen Es siebt die Erdengluth durch KathedralenrankenEs siebt die Erdengluth durch
Kathedralenranken,
Sie hat sich rings
in kühnem Schnörkelwerk
verkrustet,
Das Lebensfieber sprengt
nun alle Leibesschranken!
Erschaut
die Gluth, die
... weiterlesen KatzenEs silbern Mondflocken durchs Fenster
nieder.
Auf bleichem Teppich spielen
weiße Katzen,
Mit silberblauen Augen,
Seidentatzen.
Beinah gebrechlich sind
die feinen Glieder.
Ic
... weiterlesen Es sind die Sonnen und Planeten, alleEs sind die Sonnen und Planeten,
alle,
Die hehren Lebensspender in der
Welt,
Die Liebeslichter in der
Tempelhalle
Der Gottheit, die sie aus
dem Herzen schwellt.
Nur Liebe sin
... weiterlesen Das SonnettEs sollte mein Sonnett den Sternen
gleichen,
Die blutigblau aus ihren
Kernen leuchten,
Zuerst den Augen
Feuerkreuze deuchten
Und dann auf
einmal Lichtgeschimmer weichen.
Doch
... weiterlesen Es steigt mit der goldenen LeierEs steigt mit der goldenen Leier
Apollo
empor in die Welt,
Das Licht ist an
sich eine Feier,
Und wer sie empfindet
ein Held.
Es lüften sich duftige
Schleier,
Es trenn
... weiterlesen Die indische Symphonie - III.Es streben die Felsen stets fester und
steiler
Empor aus der Sagen
entathmenden Erde,
Und Ahnungen wallen,
wie wandernde Meiler,
Umher mit
gespenstiger Sehergeberde.
Mein Bau
... weiterlesen Das ist das Lied der großen LiebeEs tönt: »Das ist das Lied der großen
Liebe,
Die in den Seelen ewig
aufersteht:
Denn alle Wesen sind die
Sehnsuchtssiebe
Des Feuerwunsches, der
die Flur besät.
Aus allen
... weiterlesen Es war das kein Brand, sagt sich selber ChuenatenEs war das kein Brand, sagt sich selber
Chuenaten,
Und was da noch aufflammt
kann keiner mehr werden,
Ich wurde vom
eigenen Anhang verrathen,
Was hilft da
ein Anruf, was Menschenbeschwerden
... weiterlesen Es war einmal. Der Wald war halb entblättert,Es war einmal. Der Wald war halb
entblättert,
Und Gold hat sich in
alles eingewoben,
Die Vögel aber haben
noch geschmettert,
Sie konnten nie
genug die Sonne loben!
Es klang
... weiterlesen SonderbarEs wird der Mond in sieben Tagen erst
verscheiden.
Die Ratzen hörst Du
haßerfüllt und brünstig miauen,
Im
Wasser todte Silberfratzen sich
beschauen
Und ringsum hörst Du, hörst
Du, Hun
... weiterlesen Es wurde Nacht. Verdeckt sind Sterne und MondEs wurde Nacht. Verdeckt sind Sterne und
Mond.
Die Hirten liegen um Orpheus
lauschend gelagert.
Es wird alle
Schroffheit ringsum schwarz betont.
Es
scheinen Cypressen beinah abgemagert.
... weiterlesen Die Alexandrinische Phantasie - IV.Es zeigt sich jetzt Apammon selbst auf
dem Platze.
Der Herr Alexandrias tragt
goldene Kleider.
Es folgt ihm, zum
Schutz, eine riesige Katze,
Und neben
ihm schreiten die Staatshalsabschneide
... weiterlesen Der SchifferEs ächzen die Flanken und Taue wie
Kinder,
Das Meer bäumt sich auf, wie
ein fiebernder Kranker,
Es wird jeder
Wirbelsturm rascher und schlanker,
Die
Hosen entstehn und vergehn stets gesch
... weiterlesen Roland - III.Fanfaren melden uns die Ankunft der
Gesandten.
Gefangene, Geiseln, stark
bewaffnete Trabanten
Von Monarchen
kommen stolz aus Elephanten,
Als
Vortrab weiser Staatsrepräsentanten.
... weiterlesen An PlatoFlorens Christian Rang zugeeignet
Es
trafen sich die Sonnen auf der Stirne
,
Die Plato schwer zur innern Hut
geneigt;
Er wußte, durch des Leibes
Blutbusch zweigt
Ursprüngli
... weiterlesen Florenz, am Himmel stehen weiße LilienFlorenz, am Himmel stehen weiße
Lilien
Und strömen Pollengold zu Gott
empor,
Es schlingen Bäche sich wie
Lichtreptilien
Durch manches
burggekrönte Felsenthor.
Der Arno br
... weiterlesen Florenz, das ist ein kühner FrühlingstagFlorenz, das ist ein kühner
Frühlingstag,
Ich stoße überall auf
heiteres Glück,
Wohin ich auch die
Blicke wenden mag,
Es fallt in mich ein
Eindruck stets zurück.
Die So
... weiterlesen Florenz, das sind die Erzstunden des Tages!Florenz, das sind die Erzstunden des
Tages!
Jetzt sehe ich die
Steingespenster kaum,
Doch zittert nun
ein seeliges und vages
Erleben, aus den
Bronzen in den Raum!
Es einen Fe
... weiterlesen Florenz, Du wirst in meiner Wirklichkeit bestehenFlorenz, Du wirst in meiner Wirklichkeit
bestehen,
Erglühe, strahle ferner
monderleuchtet fort,
Mein Seelensturm
wird Deinen Lilienstaub verwehen,
Ich
trage Kinder Deiner Huld von Ort zu O
... weiterlesen Florenz, es kämpfen Riesenwolken mit dem ÄtherFlorenz, es kämpfen Riesenwolken mit
dem Äther,
Noch sind sie haltlos über
Fluren hingestreckt,
Doch heller,
windgeblähter, lauern rings
Verräther,
Am Marmor haben Schatten
jäh emporg
... weiterlesen Florenz, wie herrlich ragen Deine BurgenthürmeFlorenz, wie herrlich ragen Deine
Burgenthürme,
Toskanas Gluth wölbt
Deine Kuppeln stolz empor:
Im hohen Dom
vertoben erst die Erdenstürme,
Und
oben lobt Dich still der Sterne
Engelschor
... weiterlesen Florenz, wie selbstverständlich still sind die PaFlorenz, wie selbstverständlich still
sind die Paläste,
Vor denen einstens
große Fackeln grell geloht –
Die
Feste sind vorbei, nur selten seh ich
Gäste,
Und nirgends zeigt sich mehr e
... weiterlesen KoreFrau Elsbeth Peterich zugeeignet
Die
Tochter Demeters, in weichen Schleiern
,
Erblickt ein Nymphenpaar zum
Blumenspiel:
Ach, das entsternt den
zarten Kranz vom Stiel,
Befragt
... weiterlesen Oh Frühjahrsfrüh, hoch oben auf Arkadiens BergenFrühjahrsfrüh, hoch oben auf Arkadiens
Bergen,
Erscheine mir in deiner blaffen
Glut,
Du sollst mir keine Zauberkraft
verbergen,
Die noch behutsam in den
Keimen ruht.
Das Li
... weiterlesen PegasusFür Carl Schmitt
Auf großen Wogen,
Sohn der Gorgo, fliege ,
Beschwingtes
Roß, ins Tagesgold empor!
Ich blicke
hin, aus buntem Bogentor
Der Sonne,
nach bedrohtem Wolkensieg
... weiterlesen An ShelleyFür Erhard Buschbeck
Der Liebe tief
verletzbarem Verkünder ,
Dir Shelley,
kett ich dankbar mein Sonett:
Ein
Licht, dein zart entschleiertes
Violett,
Ward großer Sonne feie
... weiterlesen Die MutterFür Frau Elsbeth Peterich
Vor
Demeter, der besten, schwand die Tochter
.
»Mein Kind!« war der Verletzten
Scheidungs-Schrei.
Der Göttin Geist
ergriff sich Raserei:
Sie str
... weiterlesen AnbruchFür Jopsa, Graf Matuschka
Zur
Pflugschar tritt, von ferngebautem Wagen
,
Triptólemos, ein nackter Knabe
noch;
Sein Schlangenpaar entledigt er
vom Joch,
Denn fröhlich mag e
... weiterlesen Der SiegerFür Lukas Peterich
Athen bejauchzt
seinen berauschten Sieger ,
Dem in
Olympia Ruhmestat gelang;
Von Lauf und
Ringen kündet leicht der Gang:
Er
glich, beim Hinsprung, Ikaros
... weiterlesen HellasFür Lukas Peterich
In Hellas ward
die Gottheit hold gestaltet ;
Auf Meer
und Inseln sehne dich hinaus!
Nie faßt
dich dort vor Menschen alter Graus:
Sie
haben sich zur Sonne
... weiterlesen WohlhabendFür Max Sidow
Athenern brachte
Demeter den Frieden :
Sie tritt zum
Herde, wo die Ehe glückt,
Ihr
Weiheheim bleibt gabenreich
geschmückt,
Denn Wohlstand ward den
Auen mitbe
... weiterlesen Die AuFür Max Sidow
Die Apfelbäume
blühen sanft wie Wangen :
Im Winde
lachen Knaben vom Geäst;
Die kleinen
Nackten suchen laut ein Nest
Und legen
Eilein unters Blütenprangen.
... weiterlesen Ein ZugFür meine Schwester Edith
Sehr
fromme Frauen ziehen fort zum Meere
-
Von Demeter ergriffen, weich gehüllt
-.
Ein Wünschen, das Durchbangte lang
erfüllt,
Beseligt sie, zu
... weiterlesen BerufFür Toni Sussmann
Geliebte Menschen,
schwach durch alte Plagen ,
Ihr seid
von Gott enttäuscht und seiner
Welt:
Wie brauch ich euch und unser
Himmelszelt!
Ein Weib vernimmt
... weiterlesen Die Göttin der GestirneFür Will Frieg
Wir müssen, als
Mond, zu der Sternen-Vertrauten ,
- Uns
funkelnde Göttin - den Aufschwung
beflügeln,
Gehimmelter Weltwunsch
entwand sich aus Zügeln,
Die b
... weiterlesen Ganz erschöpft vom Bacchanale findet Nero keinen Ganz erschöpft vom Bacchanale findet
Nero keinen Schlaf,
Und es dringt aus
fernen Räumen sanft verklingende
Musik
Bis zum Kaiser noch herüber,
weil sie keine Thüren traf.
Und da
flücht
... weiterlesen Ganz plötzlich ward ein blondes Mädchen irgendwoGanz plötzlich ward ein blondes
Mädchen irgendwo geboren.
Sie reizte
durch ihr Haar, und Kinder hatten sich
verschworen,
Bei jedem wilden Spiel ihr
junges Leben zu gefährden.
Drum hätte
... weiterlesen Ganz stille wirds in Neros finsterm GartenGanz stille wirds in Neros finsterm
Garten,
Wo die Zypressen auf die Winde
warten,
Um laut zu ächzen und zu
stöhnen.
Und in den Nischen giebt es
Marmorbecken,
Aus denen Flammen auf
... weiterlesen Gar traurig zog der frühe Mann mit seinem Weibe,Gar traurig zog der frühe Mann mit
seinem Weibe,
Durch Ginster und durch
Sand, im wüsten Lande ein,
Es schien
zuerst, daß er die Thiere rings
vertreibe,
Und ach, da fühlten beide
sich s
... weiterlesen Gebilde von Schleiern, Gestalten und LichterGebilde von Schleiern, Gestalten und
Lichter,
Wie selten sie Dichter im
Überschwang sahn,
Umwallen den
Schmachter. Mänadengesichter!
Sie
trachten ihm ringsum mit Vorsicht zu
nahn.
... weiterlesen Gedeihe, großes Rom, bestelle Dir KonzileGedeihe, großes Rom, bestelle Dir
Konzile,
Verknüpfe alles was Du irgend
schlau vermagst,
Es gilt Dein Wollen
einem großen Lebensziele,
Dem Werk, in
dem Du selber unvergleichlich tagst.
... weiterlesen An HomerGedichteter, noch mächtiger, weil
freier
Als der Kronide, Herr im großen
Meer,
Umplätschre uns, Besänftiger:
Homer,
Dir sei, in Hellas, blauer Tag
die Feier!
Drei Musen l
... weiterlesen WinterGeduldig ist der Wald,
Behutsamer der
Schnee,
Am einsamsten das Reh.
Ich
rufe. Was erschallt?
Der Widerhall
macht Schritte.
Er kehrt zurück zu
seinem Weh,
Das kommt he
... weiterlesen An KeatsGeheimer Mondschein unter
Mittagsstrahlen ,
Mit sachter Muschel,
fahl wie Dämmerung,
Erstaunt dich
Aphrodites naher Schwung
Auf eigner
Rhythmen Flügeltum bei Qualen.
Es
dun
... weiterlesen Geheimnisse in meiner KinderseeleGeheimnisse in meiner
Kinderseele,
Erklärt Euch, denn was
habe ich erfahren?
Du Ruhe, während
ich mich sinnend quäle,
Ich will ein
räthselloses Ich gewahren!
Ich bin
mit
... weiterlesen Geier der Verzweiflung krallenGeier der Verzweiflung
krallen
Plötzlich sich in Orpheus
Herz,
Rücklings wird er
überfallen,
Nie empfand er solchen
Schmerz.
Taumelnd schließt er seine
Augen,
Eine
... weiterlesen An die HeimatGeliebte Heimat, bleiches Bild im Winde
,
Olivenhain in der Zypressen
Hut,
Beseeltes Meer, so voll
Bestürmungsglut,
Betrau mit Wohllaut
mich - zum Angebinde,
Dem eingehändi
... weiterlesen GeliebteGeliebte, nimm uns hin mit schweren
Schwächen !
Ich bin bloß Mensch aus
eigner Leidenschaft:
Auf deinen
Flechten goldet mir geborgne Kraft,
Als
schlürft ich Glut aus hold besonnten
Bäch
... weiterlesen Die ErscheinungGeliebtes Bild, du sollst bei mir
erwarmen :
Du Weib und Wesen, weil in
mich verliebt!
Ihr Wunder wäret nicht,
wenn ihr verbliebt;
Und doch, mein
Weib, noch halt ich dich in Armen.
... weiterlesen GespensterGespenster sind Kometenköpfe unter
Leuten.
Sie stehn bei uns und schleppen
Sterne in die Stuben.
Der Schneider
flickt. Sie spielen stumm mit seinem
Buben.
Der Arzt tritt auf: Gesunde
werde
... weiterlesen Die FlöteGeweihter Hades, deiner Urkraft
Flamme
Umfächert uns mit Feuerfingern
fürchterlich;
Doch bangt mir kaum vor
Stachels nahem Stich:
Mein Blicken
rings auf Düsterung zum Stamme,
... weiterlesen Kap KoliasGeweihtes Kap gewährt den Frauen
Staunen .
Es staut vor hohen Wogen sich
der Zug.
Ein Pilger ruht durch eigner
Brust: Genug!
Gesang verklärt der
Brandung schweres Raunen,
D
... weiterlesen Das GebetGewogner Hades, Spender alter Gnade
,
Der Mensch, durch Not, zum Opfer tief
bereit,
Erfleht für eine Göttin, wirr
im Leid,
Der Tochter Wiederkunft auf
schwerem Pfade.
Gesta
... weiterlesen Glocken erschallen!Glocken erschallen!
Von ruhmvollem
Dom
Locken und hallen
Die Rufe von
Rom!
Es folgen die Leute
Dem
klingenden Strom.
– Sonntag ist heute
–
Frohlockende Glock
... weiterlesen Herz, mein Herz, sei wieder demuthvoll und offenHerz, mein Herz, sei wieder demuthvoll
und offen
Und komme Dir und andern
Feinden gütig bei,
Du darfst und
sollst noch mehr als ein Florenz
erhoffen,
Doch manche Dich zuerst von
Wuth und D
... weiterlesen Hier lacht die Nacht: das ist die Stadt der tollenHier lacht die Nacht: das ist die Stadt
der tollen Nächte,
Das ist das Land
der Liebe und der Liebesrechte,
Es
fürchtet Niemand hier die großen
Zweifelsmächte,
Da weilt die
Kindlichkeit
... weiterlesen Goldene SonetteI
Vertändelt ist das ernste Gold der
Garben.
Auf alten Mauern schlafen rote
Schlangen.
Die Jagd auf Wanderwild hat
angefangen,
Der Tagesabgang schweißt
durch Wolkennarben.
... weiterlesen Die indische Symphonie - VI.Ich aber sage allen
Lebensüberwindern
Ich aber sage allen
Lebensüberwindern:
Laßt von der
Schönheit Euch jetzt nimmermehr
verführen!
Ich will die Leiden Eures
Erdendaseins lindern,
... weiterlesen Die Alexandrinische Phantasie - VII.Ich bin ein Christ und schwebe auf dem
Ätherpferde,
Wie einst, empor in
hehren Träumesweiten,
Wo es nur
Geister giebt und Gottes ewige
Heerde.
Ich lasse mich beim Flug von
Gluthge
... weiterlesen Ich fühl den Blick von einem SterneIch fühl den Blick von einem
Sterne
Seit meiner frühesten
Jugendzeit,
Ich spielte kaum und bangte
gerne,
Und nur das Leid war mir nicht
weit.
Ich hing an mir und kaum am Le
... weiterlesen Ich gab meinen Wahnsinn dem wandernden WasserIch gab meinen Wahnsinn dem wandernden
Wasser,
Das schlaflose Schmachten bekam
ja die Nacht,
Ich habe das Lachen der
Schwachen erdacht
Und achte als
wallender, unsichtbar blasser
Erb
... weiterlesen Schwäbische MadonnaIch glaube fest an Gott und an die ewige
Gnade!
Jungfrau Marie, auch dich, o
Mutter, liebt mein Herz.
Du bist in mir
ein Traum und eine Wehmutslade:
Voll
Demut lege ich vor dich die Furcht,
... weiterlesen Ich habe einst Giganten langsam wandeln sehenIch habe einst Giganten langsam wandeln
sehen
Und nun vergesse ich das
Schauspiel nimmermehr,
Dann konnten sie
auf einmal nicht mehr auferstehen
Und
ich war froh, denn sie bedrückten mich
... weiterlesen Ich kann ihn schon genau im Wald vernehmenIch kann ihn schon genau im Wald
vernehmen,
Selbst seine Worte werde ich
verstehn,
Zurück! ich muß mich vor
dem Sänger schämen,
Von weiterher
soll mich sein Lied umwehn:
... weiterlesen Ich kenne in mir selbst ein Thal, wo alle BäumeIch kenne in mir selbst ein Thal, wo
alle Bäume,
In Fliederbleiche, zu
einander Grüße wehn,
Wo
längsterlebte, starrgewordene
Schreckensträume
Wie Gletscher über
Wolken in die Tiefe se
... weiterlesen LothosIch liege im Kahne und fahre nach
Theben
Und sinne, wie Dinge sich
sorglos verweben,
Es träumt und es
lächelt ein Mädchen daneben,
Sie
schläft nun, da Winde sich kühlend
erheben.
... weiterlesen HeidentumIch möchte wandern. Nackt verschwinden,
schwimmen.
Stets weiterschwimmen,
Frauen treffen, minnen.
Mich geben wie
das Wasser: abwärtsrinnen.
Die Flut
befragen. Schwimmend immer weiter klim
... weiterlesen Roland - VI.Ich reite in rother Gewandung zum
Grale.
Da steht Montsauvage, aus sich
selber erleuchtet.
Was glüht dort im
Saale! man sitzt wohl beim Mahle.
die
Bäume sind Träume, mit Perlen
befeuchte
... weiterlesen EinsamIch rufe! Echolos sind alle meine
Stimmen.
Das ist ein alter, lauteleerer
Wald.
Ich athme ja, doch gar nichts
regt sich oder hallt.
Ich lebe, denn
ich kann noch lauschen und ergrimmen.
... weiterlesen Die Alexandrinische Phantasie - III.Ich sage fanatisch: »Ihr Huren und
Memmen,
Ihr dürft die Dreieinigkeit
nimmermehr nennen,
Den Fluchausspruch
brauch ich in Euch nicht zu hemmen,
Ihr
werdet gar bald Eure Gluthbrunst ausre
... weiterlesen Ich sah einmal in einen RegenbogenIch sah einmal in einen Regenbogen,
Er
schien mir aller Stürme stilles
Thor,
Dann ward ein Karren plötzlich
durchgezogen,
Es zerrten Büffel ihn
stets weiter vor.
Es gingen
... weiterlesen Der GartenIch sah meine Heimat durch blühende
Ranken,
Durch schneeweiße Kirschbäume
leuchtet das Heim.
Der Flieder
verinnigt uns
Frühlingsgedanken;
Narzissen am
Nesterrain lächeln geheim.
... weiterlesen Die RussinIch sah sie einst. Sie stand auf dem
Mondlichtbalkone.
Der Frühling
verblühte in Beeten und Töpfen.
Ihr
goldenes Haar, eine luftige
Krone,
Verrankte, verlor sich in
offenen Zöpfen.
... weiterlesen WunschIch schlürfe Freude aus des Freundes
Schale ,
Dir, Sonne, bring ich kühnes
Feuer dar;
Aus wo-gebundner,
ungenannter Schar,
Verkünden wir dein
Lob, in offnem Saale.
Du läd
... weiterlesen Die Alexandrinische Phantasie - I.Ich schwebe in des Pferdes hellem
Flügelthale,
Im Schwingenzwielichte
verschiedener Symphonieen,
Empor durch
Gottes hehre SternenKathedrale.
Ich
lasse still das Roß die Mutterfluc
... weiterlesen GrauIch singe, wenn die seltenen Sterne
glänzen,
Der Halbmond sich dem Meer
entgegen neigt,
Das dunkle Friedensblau
der Au entsteigt,
Und alle Fluren sich
mit Thau bekränzen.
I
... weiterlesen An Timon von AthenIch suchte, Timon, nicht deiner
Verbannung
Gefundnen Ort, am
launenreichen Meer;
Um Einsamkeit blieb
meine Seele leer,
Der Ägäis Sturm
bewog mich zu Ermannung.
Des Geistes
... weiterlesen Ich wandle nun, als urbesorgter Mensch und DichterIch wandle nun, als urbesorgter Mensch
und Dichter,
Als Riese, unerreichbar
hoch, über Florenz,
In meiner Hand ist
alles, selbst die Himmelslichter,
Ihr
Grund gewährts und mein Beschluß
... weiterlesen Ich will in einem Park den goldenen Abend feiernIch will in einem Park den goldenen
Abend feiern
Und träumen, wenn die
ersten Sterne sich erschaun.
Dann
blickt auch mein Gemüth aus
Amethystenschleiern
Und fängt im
Traume an Erlebtes z
... weiterlesen InderIhr Menschen, wir sind Wanderer im
Tale,
Unbestimmt entwandern wir uns
alle.
Am Tage wallen wir zum
Sonnenfalle,
Nachts verfallen wir dem
Nordlichtstrahle.
Die Inder aber gehn
durch
... weiterlesen Ihr Seelen, haltet Euch in trauter Lust umfangenIhr Seelen, haltet Euch in trauter Lust
umfangen,
Was Ihr an Güte habt, das
legt in Euren Kuß,
Entzündete die
Keuschheit früher Eure Wangen,
So
glüht auch Euer Glück nun einen
Seeleng
... weiterlesen Ihr WasserträgerkaryatidenIhr Wasserträgerkaryatiden,
Einst wart
Ihr Romas Ziegelsklaven
Und heute seid
Ihr Invaliden,
Die früh mit hohen
Architraven
Sich fort und fort in sich
verschlangen,
Bis sie
... weiterlesen Im Erdgeschoß tragen die GanzunbekanntenIm Erdgeschoß tragen die
Ganzunbekannten,
Die Massen des Volkes,
die Last des Palastes,
Im Stockwerk
darüber, die
friedlichverwandten
Geschlechter des
großen SanMarkoMorastes.
... weiterlesen Die GlanzperleIm Halbmond, wenn die Sterne sich
verdichten,
Der Wasserathem langsam
dann verzieht,
Enttaucht ein Kahn, so
traumhaft wie ein Lied,
Und scheint die
letzten Wellen zu beschwichten.
... weiterlesen Der StromIm Mondlicht schwimmen lauter
Kinderleichen,
Es halten viele zwar die
Augen offen,
Doch im Krystallsarg kann
man nimmer hoffen
Und sucht blos
Friedensmeere zu erreichen.
Vers
... weiterlesen Im Norden aber scheinen sich Gerippe gegen FleischIm Norden aber scheinen sich Gerippe
gegen Fleisch zu wehren,
Der Geist, der
sich von Roms Bestimmtheit weg und
weiterkritisierre,
Vermochte
plötzlich eine Form nach eigener Artung
... weiterlesen Der HymettosIm Winde Fichten sind Poseidons Gabe
An
Zeus, der den Hymettos grau
umdräut,
Weil er mit Wolkungen den
Berg betreut,
Und um Gewitterkünfte
kreist der Rabe.
Daß Regengegenw
... weiterlesen In einem Land, das von der Fluth fast unberührt gIn einem Land, das von der Fluth fast
unberührt geblieben,
Begann der Boden
sich auf einmal bebend zu
verschieben:
Das Meer hat hohe
Wasserhosen an den Strand
getrieben,
Die bald beim Stur
... weiterlesen Des Liedes WesenIn einem Land, wo alle Dinge traumhaft
schauen,
An einem blauen Wundermeer kam
ich zur Welt.
In einer Au, die ihre
Pracht verborgen hält,
Begann mein
Wesen seinen Räthselthurm zu bauen.
... weiterlesen HerkunftIn einem Land, wo alle Wesen traumhaft
schauen,
An einem blauen Wundermeer kam
ich zur Welt.
In einer Au, die ihren
Tag verborgen hält,
Begann mein
Schauen seinen Rätselturm zu bauen.
... weiterlesen VisionIn meinem Traumesgrau erscheinen
Lilien:
Unendlich groß und doch in
meiner Seele
Wird ihr Erguß zu manchem
Prachtjuwele,
Und plötzlich gießt es
Licht wie auf Sizilien.
Im
... weiterlesen Irr nicht ab, oh Geist, vom Pfad auf dem Du wandelIrr nicht ab, oh Geist, vom Pfad auf dem
Du wandelst,
Frage nicht, ob Du, so wie
Du glaubst, auch handelst,
Schwärm
Dich aus, Du magst es wie die Andern
treiben!
Spätere mögen sich Dein
... weiterlesen Jetzt fühle ich der Schönheit FlügelschlägeJetzt fühle ich der Schönheit
Flügelschläge,
Im Norden ist die
Lilie Frankreichs aufgegangen,
Die
Christenliebe wird in Marmorblöcken
rege.
Es scheint der Fels nach
Sonnenforme
... weiterlesen Jetzt greift der Sänger wieder sinnend in die LeiJetzt greift der Sänger wieder sinnend
in die Leier,
Es tönt: »Die kurzen
Schritte, die mir noch
gegeben,
Vollende ich, fast tastend
schon, bei dieser Feier,
Ihr könnt sie
dann nach jed
... weiterlesen Jetzt mag der Mond auf Mosaiken spielenJetzt mag der Mond auf Mosaiken
spielen,
In stillen Kirchen, die man
schüchtern meidet,
Beweint sein Licht
den Heiland wohl, der leidet,
Weil die
Geschöpfe ihrem Nichts verfielen.
... weiterlesen Die Iranische Rhapsodie - II.Jetzt regnet es! Ich kann bereits die
Tropfen zählen!
Jetzt regnet es! Ich
kann bereits die Tropfen zählen!
Mein
Bruder ist schon patschenaß und denkt
entschieden,
Sich nimmermehr mit se
... weiterlesen Junger Mond Du gießt die StilleJunger Mond Du gießt die Stille
Deines
Wesens auf die See,
Denn ein letzter
Wellenwille
Wiegt des Meeres weiches
Weh.
Wo sich Nacht und Naß
umfassen,
Träufeln Thrä
... weiterlesen PorzellanKamelien staunen unter Edelfichten
In
Tau verträumt um einen
Pflanzenteich.
Der Mond verschleicht
aus letztem Silberreich,
Ein Morgen
kommt von goldnen Sterngedichten.
Die
R
... weiterlesen Die indische Symphonie - II.Kann die Nacht heut nimmermehr
vergrauen?
Hält die Welt die
Sternenträume wacht
Sind es Wolken die
sich ringsum stauen?
Wann entstammt das
ganze Himmelsdach?
Was erschau ic
... weiterlesen KOLKRABE ...KOLKRABE: Anfangsnacht.
Traumgewolk?
Hékate sichelt
sichs:
Bleichheit und
Weib-Gespenst.
Licht: tiefster
Stich,
Trennst oder
kennst
Kernes-Ernst -
Gnomenvolk.
Fälschg
... weiterlesen Lebensgold ist jedes Blatt und es kann nicht sterbLebensgold ist jedes Blatt und es kann
nicht sterben,
Nichts als Same, selbst
der Stiel edles Sichverschwenden:
Was
da weste, werden wir urbewußt
ererben,
Ja, wir folgen immerdar
inneren P
... weiterlesen Lichter müssen rings zersplitternLichter müssen rings
zersplittern,
Gold erschimmert im
Geäst,
Und die Lispelblätter
zittern,
Weil die Sonne uns
verläßt.
Lauter dunkle
Seelenfunken
Schweifen Aben
... weiterlesen Die IrrsinnigeMadonna, ich sah Dich am sternhellen
Meere
Da kamen im Winde die Todten zu
mir,
Dann wuchs eine Sichel mit
grausamer Gier
Und schnitt in die Weihe
der Seelenverkehre.
Ich suc
... weiterlesen Mein Gedanke hat mir Weib und Kind getödtetMein Gedanke hat mir Weib und Kind
getödtet,
Mörder! Mörder! dröhnt es
um mich her,
Nein, es ist das kein
Gesicht eines Phantasten,
Meine Seele
ist ein wilderregtes Meer.
– –
... weiterlesen Mein Rom, in Deinen Kirchen, Friedhöfen und HaineMein Rom, in Deinen Kirchen, Friedhöfen
und Hainen
Ergeht sich meine Seele,
wenn ihr bangt, so oft,
Wie könnte sie
dann noch um ihre Todten weinen,
Da
alles doch in Rom die Ewigkeit erhof
... weiterlesen Die Iranische Rhapsodie - V.Mein Weib ist gesunken. Mein Weib ist
gefangen
Mein Weib ist gesunken. Mein
Weib ist gefangen
Und schmachtet
bewacht im Palast der Kastraten.
Mein
Weib! Als Bacchantinnen Tanzlieder
sangen,
... weiterlesen Mein Weib und ich, wie glücklich sind wir doch geMein Weib und ich, wie glücklich sind
wir doch gewesen,
Sie folgt uns noch,
die goldene Wonne von Florenz,
Es ist
in jenem Traum ein anderer Mensch
genesen,
Oh glaube, danke doch dem
licht
... weiterlesen Mein Weib, mein Weib, wie Du Dich tapfer sträubteMein Weib, mein Weib, wie Du Dich tapfer
sträubtest!
Du bist so schwer, so
bitter schwer, dahin gegangen.
Du
Schmerz, als Du das liebste, holde Sein
betäubtest,
Da konnte es der Tod noch
... weiterlesen Aus VerlorenheitMeinem Vater
Gelobtes Land der Eltern
mir, des Sanges ,
Einst wähnt ich mich
verträumt an deinen Rhein,
Erzählte
Nordgold, dort gehört zu sein:
Ein
Horn so vollen SonnenÃ
... weiterlesen An LeopardiMeiner Schwester Elena
Des
Mittelmeeres Schwermut war dein Sagen
,
Nach der Versunkenheit verlorner
Ruf;
Was Hellas wagte und Italien
schuf,
Verwunderte das Herz durch altes
... weiterlesen Die Indische Symphonie - I.Milde Winde warmer Nächte,
Streift die
Fieberträume fort,
Wenn der Schlaf mir
Frieden brachte,
Glühte ich ein
Flammenwort.
Morgen, morgen will ich
sagen,
Was mich j
... weiterlesen Mir ist es oft, als sehnten sich die BlumenwiesenMir ist es oft, als sehnten sich die
Blumenwiesen,
In heitrem Lenzesschmuck,
nach einem Fernenflug,
Als wähnten
sie, als hofften sie, die Winde
bliesen
Sie munter fort, als
traumhaftbunten
... weiterlesen Mir ist es oft, wenn ich die Augen schließeMir ist es oft, wenn ich die Augen
schließe,
Als ob die Welt der eigenen
Phantasie
In einem Strom von mattem
Golde fließe
Und traumhaft durch die
wache Seele zieh.
Das ist
... weiterlesen Mir träumte nun, uns allen träumteMir träumte nun, uns allen
träumte,
Daß, was da zuckte,
vorwärtsglitt
Und so die Welt
zusammenräumte,
Denn jeder Abfall
hupfte mit.
Das Blut, das noch aus
Schrammen schäumte,
... weiterlesen EleusisMit deinen Fackeln, Demeter,
entsteigen
Wir Sterblichen, dem Hades
zu, der Erde.
In Fieberfinsterung
beschnuppern Pferde
Der
Heißverheimlichten, bei Heil und
Schweigen,
Nun
... weiterlesen WegMit dem Monde will ich
wandeln:
Schlangenwege über
Berge
Führen Träume, bringen
Schritte
Durch den Wald dem Monde
zu.
Durch Zypressen staunt er
plötzlich,
Daß ich
... weiterlesen Morgen wird es! Wie verfleischlicht schweigt die FMorgen wird es! Wie verfleischlicht
schweigt die Frühe.
Langsam athmen
blos die hellen, gelben Lehnen,
Und es
ist, als ob der Geist sich Formen
glühe.
Oh Du Weib in mir, wonach wirst
Du D
... weiterlesen Nach Ruhe geht das WeltverlangenNach Ruhe geht das Weltverlangen
Und
alles strebt nach einem Kern,
Doch gar
nichts kann ans Ziel gelangen,
Denn
nirgends glänzt ein
Ankunftsstern.
Der Himmelsbau ist
ohne En
... weiterlesen Der NachtwandlerNaht mir gar nichts auf den
Spitzen,
Leise wie ein
Geisterhauch?
Licht fällt durch die
Mauerritzen,
Was du fühlst ist grauer
Rauch,
Jedes Ding kriegt
Silberschlitzen,
Und es
... weiterlesen Die indische Symphonie - IV.Natur, wie reich und hehr mußt Du in
uns erscheinen
Natur, wie reich und
hehr mußt Du in uns erscheinen,
Da
nur, was sich vertiefen wird, ins Dasein
stürzt:
Und kann mit Fernem Durchempf
... weiterlesen Nun bist Du mein! Denn wunderbar ist LiebeNun bist Du mein! Denn wunderbar ist
Liebe,
Ein Tag von Stimmen, über uns
gekommen.
Wir haben uns im trüben
Lautgetriebe
Nur allzutief und klar und
ganz vernommen.
Stets ü
... weiterlesen Nun hallt es und schallt es schon wieder im WaldeNun hallt es und schallt es schon wieder
im Walde,
Und wiehernde Pferde
erscheinen am Feld.
Bacchantische
Weiber durchtollen die Halde:
Das
schwirrt und das zittert, das raschelt
und gellt.
... weiterlesen Nun heißt es bauen, Schiffe bauen, Holz behauenNun heißt es bauen, Schiffe bauen, Holz
behauen,
Sich Segel liefern lassen,
Bretter hobeln, leimen;
Auch Abends
wirken; – furchtlos vor den
Dämmerbrauen –,
Des neuen Leibes
Rippen ohn
... weiterlesen Nun schweige Du als Traum; sieh Welten westwärts Nun schweige Du als Traum; steh Welten
westwärts träumen,
Doch Du geh mit
der Erde ihnen ernst entgegen,
Du mußt
mit Deinem Kern Dich gegen Sterne
bäumen;
Sei friedlich und sei frei auf
... weiterlesen Nun seh ich Menschen, von der Erde selbst gehobenNun seh ich Menschen, von der Erde
selbst gehoben,
Zu ihrem Werke, wie zu
einem Feste, gehn,
Und Tropenwälder,
in ihr Wirken eingewoben,
In freier
Sonnenluft auf unserer Erde stehn.
... weiterlesen SchneeNun setzt der Schnee sich leicht wie
Silberbienen
Sehr stumm auf jedes
weggewelkte Blatt.
Da ist auf einmal
auch der Mond erschienen,
Er
überflügelt die gestirnte Stadt.
De
... weiterlesen Die Göttin beim VolkO bleib beim Volk, geliebte Aphrodite
!
Zur Vorstadt und Gehöften schickst
du Tauben:
Wenn stadtwärts Wagen mit
Berauschten stauben,
Befügst du sie in
freudvolle Gebiete.
... weiterlesen An AnakreonO Lober des Dionysos, Preiser des Weines
,
Anákreon, Sänger so holder
Gestalt,
Ich huldige auch des Bacchos`
naher Gewalt:
Ach, gliche dem Lied
deiner Gottfeiern meines!
En
... weiterlesen Oh Farbenstadt Venedig, dir zu FüßenOh Farbenstadt Venedig, dir zu
Füßen
Verstreut und legt ein grüner
Strom Juwelen,
Das Meer will jedes
Dogenhaus begrüßen,
Es dürfen
nirgends Fluthgeflechte fehlen.
Auf
... weiterlesen Oh Flora, du hast dein Italien der KriegeOh Flora, du hast dein Italien der
Kriege
So herrlich mit Blüthen und
Träumen verschönt,
Dich hätte das
römische Volk nach dem Siege
Von
Herzen zur Göttin der Liebe gekrönt.
... weiterlesen Oh großes Rom, mit Deinen stolzen MarmorbautenOh großes Rom, mit Deinen stolzen
Marmorbauten,
Versteckten
Backsteinhäusern und verruchten
Gassen,
Als Deine Kinder ihrer
Weltmacht ganz vertrauten,
Begannen sie
die Stadt beruhigt zu ve
... weiterlesen Oh Göttin, welches Weh durchzittertOh Göttin, welches Weh
durchzittert
Dich sanft, da Du das Lied
erlauscht,
Hat es die Keuschheit Dir
verbittert,
Hat Dich der Traum vom Baum
berauscht?
Von Ästen seh ich Neb
... weiterlesen Oh Mann und Weib, die Schrecken könnt Ihr überwiOh Mann und Weib, die Schrecken könnt
Ihr überwinden,
Die aus dem Urwald Ihr
in Euch verpflanzt:
Ihr wißt es,
Seelen tausendfältig zu
verbinden,
Denn Ihr begeistert Euch,
wenn Ihr im Re
... weiterlesen Oh Meer, ach, ich brauche von Dir eine ThräneOh Meer, ach, ich brauche von Dir eine
Thräne,
Es mag sie Dein Anblick der
Seele gewahren,
Da lächelt mein Kind
durch den Schimmer der Fähren,
Damit
ich sein Mündlein im Augenroth wähn
... weiterlesen SchicksalOh Morgenstern, ich wittere Deine
Strahlen,
Du scheinst von einem Weib
emporgehalten,
Du läßt auf Erden die
Empfängniß walten,
Du bist das Ich
von allen Scheidensqualen.
... weiterlesen Oh Nacht, oh unendliche, herrliche NachtOh Nacht, oh unendliche, herrliche
Nacht,
Bald wird Dir die Menschheit
Genesung verdanken!
Du fügst ja, was
stürmisch vom Lichte
entfacht,
Ursprünglich, lebendig, auf
Erden, erwacht,
... weiterlesen Oh Natur, Du hast harmonisch,Oh Natur, Du hast harmonisch,
Welt –
und urarchitektonisch –
Vor Äonen
schon beschlossen,
Daß vollendet und
gegossen,
Deine Schöpferhand die
Zwänge
Deines Wirkens, tie
... weiterlesen Oh Pan,Oh Pan,
Ich trachte allseits Deine
Gegenwart zu finden,
Doch in der Stille
nur hast Du Dich wahr gezeigt,
Ich
wartete und fahndete nach Dir, und
Linden
Im Walde haben sich dann still
... weiterlesen Oh Rom, Du Stadt des Heiles und der großen WunderOh Rom, Du Stadt des Heiles und der
großen Wunder,
Du Licht des Glaubens,
das die Christenheit durchleuchtet,
Wir
alle fühlen uns durch Deinen Trost
gesunder!
Ihr Aussatzkranken,
... weiterlesen Oh Rom, wer hat mit einer Wölfin Dich verglichenOh Rom, wer hat mit einer Wölfin Dich
verglichen,
Die Nimmersatt die Völker
um sich her verschlang?
Es hat die
Menschen stets ein Angstgefühl
beschlichen,
Wenn Botschaft Deiner
Siege bis
... weiterlesen RaOh Sonne, Dein Wesen ist ewiges
Siegen!
Dein Wollen ist Licht, Deine
mystischen Flügel
Erstrahlende Wärme,
Dein Siegen ist Fliegen
Und hoch
überblickst Du die Thäler und
Hügel.
... weiterlesen Oh Sonne, Sonne, großer LichtgedankeOh Sonne, Sonne, großer
Lichtgedanke,
Der Du das Unding zur
Gestaltung raffst,
Oh, wüßtest Du,
wie brünstig ich Dir danke,
Daß Du
ein Kind durch meine Liebe
schaffst.
De
... weiterlesen Oh Sonne, unsere holde LebensmutterOh Sonne, unsere holde
Lebensmutter,
Von Wolkenschwärmen bist
Du eng umdrängt,
Es gleicht ein
Mädchen Dir, das Taubenfutter
Und
volles Wohlwollen von Herzen
schenkt.
Die w
... weiterlesen ÜbertreibungOh Stadt, in Deinem letzten
Dämmerlichte
Verflattern Fackeln
langer Leichenzüge,
Als ob jetzt
selbst die Fluch die Gluth
vertrüge,
Sprühn alle Ufer nun in
stillem Lichte.
... weiterlesen Oh Urwald, Du Sinnbild von Lebensgedanken,Oh Urwald, Du Sinnbild von
Lebensgedanken,
Leibhaftiger Inbegriff
tiefer Gefühle,
Die rings sich, vom
Mutterland, himmelwärts ranken,
Du
seeliger Ausdruck vom
Waldesgewühle,
Entwu
... weiterlesen Oh Weib, was mußtest Du am Wüstenweg erduldenOh Weib, was mußtest Du am Wüstenweg
erdulden,
Du schmiegtest Dich ans
eigene räthselhafte Sein,
Gleich
dunklen Winterwolken in verschlossenen
Mulden,
Sank schwerer Kummer leise in
Dein
... weiterlesen Oh Weltenleu, oft sträubst Du Deine FlammenmähneOh Weltenleu, oft sträubst Du Deine
Flammenmähne,
Entloht der Urbs der
Feuerabglanz Deiner Wuth?
Oh jage
Löwe: was bedeuten
Purpursträhne?
Es brüllt der
Mensch. Das Holzwrack k
... weiterlesen Oh Wißbegier, wann hast Du ausgetobt in meinem InOh Wißbegier, wann hast Du ausgetobt in
meinem Innern?
Wann mildern der
Gefühle zartverwobene
Wehmuthsweben,
Den Sonnenschleiern
gleich, die einen stillen Herbst
durchschweben,
Das schlaf
... weiterlesen Oh Zeus, Du hehres Angesicht in Hellas MythenOh Zeus, Du hehres Angesicht in Hellas
Mythen,
Du blaue Himmelsjugend, die
sich voll verschenkt,
Nun weichst Du
einem Wüstengotte der Semiten,
Der in
der Menschheit seine eigene Pein beden
... weiterlesen Oh, nun leb auch ich der FreudeOh, nun leb auch ich der Freude,
In mir
selbst ist Karneval,
Flaggen heiterer
Luftgebäude
Wehen jetzt mit
einemmal.
Seltenes Glück kann ich
erfassen,
Worte hör ich
... weiterlesen Orpheus Blicke schweifen in die WeiteOrpheus Blicke schweifen in die
Weite,
Feinde sieht er, doch er scheut
sie nicht,
Hirten, weiß er, sind sein
Schutzgeleite,
Und er singt, denn
singen ist ihm Pflicht:
»Flam
... weiterlesen Orpheus fühlt sich ganz verlassenOrpheus fühlt sich ganz
verlassen,
Aber nirgend mehr
allein:
Denn jetzt werden
Wolkenmassen
Mit den Winden
handgemein.
Schrecklich rauscht es in
den Pappeln.
Streiten
... weiterlesen Orpheus fühlt sich müde und entkräftigtOrpheus fühlt sich müde und
entkräftigt
Und er läßt den Spuk
vorüberhinken,
Da ihn eigener
Sorgenkram beschäftigt:
Ja, er glaubt
in Schwermuth zu versinken.
Jener
Duns
... weiterlesen Orpheus ist vielleicht in tiefen Schlaf gesunkenOrpheus ist vielleicht in tiefen Schlaf
gesunken:
Oder haben die Gespenster
sich versteckt?
Wie dem sei, betrunkene
Huren und Hallunken
Haben ihn nicht
mehr gepeinigt und geschreckt.
... weiterlesen Orpheus sieht sich um. Der Unhold ist verschwundenOrpheus sieht sich um. Der Unhold ist
verschwunden.
Er bemerkt nun, daß er
selber laut gesprochen,
Aller
Lebensekel scheint ihm
überwunden,
Freude ist sogar in ihm
hervorgebrochen!
... weiterlesen Orpheus wandert ohne Ziel und RichtungOrpheus wandert ohne Ziel und
Richtung,
Plötzlich aber sieht er eine
Lichtung,
Wo im Morgenrothe
Wolkenleiber
Sich, wie rasch erwachte
junge Weiber,
In bethauten
Blüthenpfühlen re
... weiterlesen Orpheus will im Wald erschauernOrpheus will im Wald erschauern
Und
noch einmal tief erbleichen,
Denn er
weiß, des Morgens lauern
Fabelwesen
unter Eichen.
Wenn die todten Helden
wieder
In den alten
... weiterlesen Orpheus zieht es nun zum MeereOrpheus zieht es nun zum Meere,
Das ihm
dumpf entgegengähnt,
Und nach dessen
dunkler Leere
Sich des Sängers Seele
sehnt.
Lustig flimmern, schon die
Sterne,
Denn der
... weiterlesen Pan, Pan, so öffne Deines großen Reiches PfortenPan, Pan, so öffne Deines großen
Reiches Pforten,
Und was ich fühlen
muß, beschwere Du mit Worten.
In
Deiner Welt wird sich der Geist in
Formen kleiden,
Und wer Dich kennen
will, muß w
... weiterlesen Pan,Pan,
Was Du vom Weltall
festgehalten,
Und dann in Daseinsformen
zwangst,
Gabst Du, entwickelt und
gespalten
In Wesen, die Du selbst
durchdrangst,
Dem Licht zurück: doch
die G
... weiterlesen Hesperien (2)Pastorale
ITALIEN, große Wolken
warten auf dem Meere,
Um dir zu
Füßen, wildumblitzt, den Herbst zu
legen.
Noch ist der Wind zu schwach
für solche Regenschwere:
Doch plöt
... weiterlesen Purpurschwere, wundervolle AbendruhePurpurschwere, wundervolle
Abendruhe,
grüßt die Erde, kommt vom
Himmel, liebt das Meer.
Tanzgestalten,
rot gewandet, ohne Schuhe,
kamen rasch,
doch sie versinken mehr und mehr.
... weiterlesen Berauschter AbendPurpurschwere, wundervolle
Abendruhe
Grüßt die Erde, kommt vom
Himmel, liebt das Meer.
Tanzgestalten,
rotgewandet, ohne Schuhe,
Kamen rasch,
doch sie versinken mehr und mehr.
... weiterlesen An PhaidrosRudolf Pannwitz zugeeignet
Geliebtes
Taumbild, über mir in Schwebe
,
Vielleicht mein Zwilling, sternhin
abgeneigt
Von diesem Wesenswuchs, der
sich verzweigt,
Doch fromm mach
... weiterlesen Mein MeerSapientum templa
serena.
Lucretius
Mein Meer,
Millionen holde Wesen pochen
Um stummes
Eiland aus verloschnem Traum;
Wie
wälzen sie sich schwer und wispern
kaum:
... weiterlesen PanikSchon fühlen Nachtgestalten rings ihr
Walten.
Des Tages Wangenwärme muß
enthauchen.
Ihr Dinge wißt doch, daß
wir Frieden brauchen,
Drum trachtet
nicht den Athem anzuhalten.
... weiterlesen Schon krallen sich Leiber hervor aus den SchluchteSchon krallen sich Leiber hervor aus den
Schluchten.
In Brunst sind die beiden
Geschlechter verbunden.
Sie halten sich
krampfhaft beim Werden umwunden
Und
müssen sich unbewußt kletternd b
... weiterlesen Schwindel packt mich, Bilder eilenSchwindel packt mich, Bilder
eilen
Ringsumher in wildem
Tanz,
Hergeschleppt viel tausend
Meilen,
Sprühn sie auf, in matten
Glanz:
Keines mag um mich
verweilen,
Jedes schwankt
... weiterlesen Siebenfache BogengängeSiebenfache Bogengänge
Überwinden
ihre Schwere
Und sie wölben über
Hänge
Sich empor zum Belvedere,
Wo
ein Kaiser ungezügelt
Allen seinen
Lüsten fröhnt.
Krauses
... weiterlesen Sieh Rom, es gleicht Dein rundes PrachttheaterSieh Rom, es gleicht Dein rundes
Prachttheater,
Das Du der
Volksbelustigung geweiht,
Fürwahr dem
größten Menschenflammenkrater,
Der
Gluthbrunst wuchtvoll rings um sich
verspeit.
... weiterlesen So flammt denn auf, ihr goldenen HallenSo flammt denn auf, ihr
goldenen
Hallen,
Erwache meiner Seele
Gold,
Gewaltig mag die Blutfluth
wallen;
Erstehe, was zum Tag
gewollt!
Oh Sonnentempel, golddurchf
... weiterlesen An ByronSo großer Lord, der Sonne liebster
Dichter ,
Dich Byron, ehrten Menschen,
liebten Feeen;
Gefeiter Jäger, Blicke
auch von Rehen
Zerbrach dein Herz; du
sterntest sie als Lichter.
... weiterlesen Sonne, mildes HerrscheraugeSonne, mildes Herrscherauge,
Meine
Inbrunst wogt Dir zu,
Wenn ich stumm
Dein Loderwollen sauge,
Überkommt mich
sichere Ruh.
Sonne, Du vergiebst die
Sünden,
Die man W
... weiterlesen Hesperien (1)SOWIE die Sonne rot und sichtbar
wird,
So muß die Sonne sinken.
Sowie
die blaue Nacht dem Tal
entschwirrt,
Beginnen Berge streng zu
blinken.
Umwolkte Höhen winken.
Die
Bauer
... weiterlesen Theben ist eben dem Leben ergeben!Theben ist eben dem Leben ergeben!
Wohl
hör ich sein Brausen, doch fehlt mir
das Auge,
Mich vollauf mit all seinem
Rausch zu verweben.
Ein Traum, der
mich würgt, dem ich Sphynxmil
... weiterlesen Tief unten, im schattigen windstillen ThaleTief unten, im schattigen windstillen
Thale,
Entstanden rings Hütten nach
ländlichem Brauch,
Dort richten die
Mütter soeben zum Mahle,
Denn über
den Bäumen verästelt sich Rauch.
... weiterlesen AufschwungTriptólemos hält Rast auf Kores Fluren
.
Besinnt sich ihr Gemüt des Hades
schon?
Erwacht, dem Schlafe zugedacht,
der Mohn?
Bei Herbstzeitlosen mahnen
Plutos Spuren.
Ob auc
... weiterlesen HöllensturzTrovai un tal di voi, che per sua
opra
In anima in Cocito già si
bagna
Ed in corpo par vivo ancor di
sopra.
Dante, Inferno: XXXIII,
155-157.
.Begierig umgrinst mich das
schr
... weiterlesen GigantenTräume fassen langsam meine Hand
Oder
nehmen etwas flugleicht von den
Schläfen.
Sie geben mir den
Teppichschritt zu andern Häfen.
Durch
das Geträume hüpft, verknüpft sich
blau ein Ban
... weiterlesen Um Neumond ist traumblau mein Gatte erschienenUm Neumond ist traumblau mein Gatte
erschienen,
Sein Kommen verbreitete
heimliches Schweigen,
Es wollte mein
Wesen sich ganz zu ihm neigen,
Da war
er um mich, wie das Schwärmen von
Bienen.
... weiterlesen Unfaßbar viel Volk ist nach Theben gekommenUnfaßbar viel Volk ist nach Theben
gekommen,
Und immer noch folgen sich
Schiffe auf Schiffe:
Da kommen schon
wieder Nilflotten geschwommen!
Gar
viele umschifften gefährliche Riffe:
... weiterlesen Venedig, dankbar bringen dir die Götter GabenVenedig, dankbar bringen dir die Götter
Gaben,
Geschenke, wie sie keine andre
Stadt empfangen;
Du bist wie Aphrodite,
der du gleichst, erhaben,
Du hast
erwachend stets ein trautes Brautver
... weiterlesen Venedig, deine MarmorsäulenwälderVenedig, deine
Marmorsäulenwälder
Durchstreif ich
tausendmal und gerne,
Sie sind die
bleichen, steinernen
Vermelder
Versunkenen Seins in Meer und
Nebelferne.
Arkadien bist
... weiterlesen Venedig, es ergießt sich Deine ErnteVenedig, es ergießt sich Deine
Ernte
Aus Blumenseelen in die weite
Welt,
Denn jeder Duft, der sich von Dir
entfernte,
Trug Samen fort für
künftiges Blüthenfeld.
Die Nelke
... weiterlesen DemeterVerehrte Demeter, im Glück der Felder
,
Beherzte Hirtin unter bangen
Seelen,
Wer mag das Blut in deine Hut
empfehlen?
Du thronst gewertig vor dem
Alp der Wälder,
Vertraut s
... weiterlesen Das DramaVerführerin, o Sonne, dein
Gestrahle
Beblendet Kore, kühn im
Feld;
An schwülem Tag, eine noch
heißre Welt
Umfaßt das Kind
vieltausendmale.
Ein Stern, der
herzt: der Kuß
... weiterlesen O MondVergleichst du den Mond einem kindischen
Greise?
Er braucht unsre Träume, die
Meere, zum Spiel
Und holt sich die
Dichter zu lichtblauer Reise,
Er freut
sich an Fahrten, entführt dich dem
... weiterlesen Verliebter FlußVerliebter Fluß, wie unbehelligt wir
uns gleichen.
Zu Feld und Blumen
schmiegst du dich vergnüglich hin.
Wir
sollen unsre Waldvertraulichkeit
erreichen,
Da kommt mir froh und leicht
die S
... weiterlesen Der stumme FreundVermenschter Stern, mit allen deinen
Fluten
Verlangst und bangst du blaß
hinan zum Mond.
Wir können bloß die
Mondsehnsucht vermuten
Und wissen wohl,
kein Mondgespenst hat uns verschont.
... weiterlesen Ums Mond-MeerVernarrter Alp - ob Mond? - in kühler
Liebe ,
Zerdrückst du das Gewölk und
wühlst ums Meer.
Gewogne Unholde
beträum ich schwer
Und reck mich
schräg: wie ich in Schwebe bliebe?
... weiterlesen Dem SommernachtstraumVerschwendete der Baum sein keusches
Blühen ,
So singt er sich: Zikaden
sind bereit.
Verstummen sie, um ihre
Schlummerzeit,
So möchten
Himmelszweige Sterne sprühen.
Auch M
... weiterlesen Versteinerte Eichen am Grund der LaguneVersteinerte Eichen am Grund der
Lagune
Beginnen dem Sumpfe mit Wucht zu
entwuchern
Es wachst schon die trutzige
Dünenkomune,
Und Kunden erblühen von
Nordlandbesuchern.
Es
... weiterlesen Der DudelsackVertraut und traurig summt ein Dudelsack
im Haine,
Das ruft wie Brunst, voll
guter Brunst, aus dumpfer Schluft.
Die
Rosen bluten schwerbetaut im
Mondenscheine,
Verliebte Junikäfer
blitzen
... weiterlesen Verworren scheint mir, was ich eben hörteVerworren scheint mir, was ich eben
hörte,
Doch in mein Wesen dringt der
alte Friede,
Es war, als ob mein
LichtIch sich empörte,
Daß uns die
Erde noch an schwere Ketten schmiede!
... weiterlesen Von Eris, der streitbaren Schwester geleitetVon Eris, der streitbaren Schwester
geleitet,
Von Hermes, dem Gotte der
Stürme befreit,
Erscheint uns jetzt
Ares, der ungestüm reitet,
Er fühlt
sich zu jeder Verheerung bereit.
... weiterlesen Von Flimmerlüften war das Nebelmeer verschlungen,Von Flimmerlüften war das Nebelmeer
verschlungen,
Die Thäler dampften
sonnvergoldet, frei,
Doch alles, was
zum Sonnenglück emporgesprungen,
Trug
in sich selbst ein Stück der
Daseinswüs
... weiterlesen AdriaVon Hellas kommt der Wind mit einem
Nachen,
In reiner Sternesterbensstunde
her.
Es perlen schon die Lüfte überm
Meer,
Und ganz geringe Lichtdinge
erwachen.
Das Sichverringe
... weiterlesen Jacopo BelliniWahrhaftig die Trauer der salzigen
Meere,
Erwacht im Gemüth Deines
herrlichen Knaben,
Verwundert wie alles
allmächtige Gehaben,
Erfüllt sein
Erstaunen die glaubhafte Leere.
... weiterlesen Wahrhaftig, es wirbeln da blasse FigurenWahrhaftig, es wirbeln da blasse
Figuren.
Sie schwingen den Tyrsusstab,
grüßen mit Bändern,
Vielleicht ihren
Farben aus allerhand Ländern.
Zuerst
gab es rhythmisch bewegte Konturen,
... weiterlesen Waren dies die SpinxfelsfibernWaren dies die Spinxfelsfibern,
Die da
schwollen und erstarrten?
Wars ein Ruck
von Weltverschiebern,
Die noch tief in
Grotten harrten?
Oder kam ich selbst
ins Fiebern,
Als um
... weiterlesen OftWarum erscheint mir immer wieder
Ein
Abendtal, sein Bach und Tannen?
Es
blickt ein Stern verständlich
nieder
Und sagt mir: wandle still von
dannen.
Dann zieh ich fort von gu
... weiterlesen Was soll mir diese SchaukelpantomineWas dieser Spuk in feuchten, fetten
Lüften,
Er trägt, verschiedentlich,
die gleiche Miene
Und lüstern schwankt
er rings auf fixen Hüften:
Ich aber
will, daß er mir redend diene!«
... weiterlesen Was mir erscheint, ist das der große GotteshimmelWas mir erscheint, ist das der große
Gotteshimmel,
Ists Sternenglanz, der
sich im Traumesdome regt?
Ist es die
Nacht auf wildbewegtem
Wolkenschimmel?
Ists kühler
Wehmuthsschnee, der sich
... weiterlesen EinblickWeine nicht, Jungfrau Marie,
Du kannst
die Menschen nicht retten.
Schaukle
dein Kind auf dem Knie,
Als ob wir noch
Fröhlichkeit hätten.
Doch sind wir
uns selbst überlassen
... weiterlesen Die hohe BotschaftWenn Wolken rings phantastisch
niederblicken,
Entsteigt der
Mittagsadler ohne Regung,
Doch meint
die Stille innerste Bewegung
Und reicht
die Frühe fertigen Geschicken.
An Qu
... weiterlesen Wer hat Euridikens Glanz beleidigtWer hat Euridikens Glanz
beleidigt,
Warum graut Geträumtes
auf?
Orpheus grämt sich und
verteidigt
Ihre Scham beim
Traumverlauf.
»Euridike, theures
Wesen,«
Denkt er
... weiterlesen Der BlindeWer sagt es mir, ob ich schon lange
einsam harre:
Verwalte ich ein
Geisterheer als blinder Greis?
Ich sehe
nichts. Doch ahne ich des Daseins
Starre.
Der Riesen Lockenhaar ist
weiß.
... weiterlesen Wie oft mußte das erste Menschenpaar erstaunen!Wie oft mußte das erste Menschenpaar
erstaunen!
Es widerlegte täglich eine
jüngere Gewahrung
Was sich schon
mächtig eingeprägt hat als
Erfahrung:
Es hatten Waldgötter
wahrhaftig eigen
... weiterlesen Wie still es ist. Wo sind der Seele tiefe Stürme?Wie still es ist. Wo sind der Seele
tiefe Stürme?
Sie gleicht dem Meere,
das die Fluch zur Ruhe bringt,
Es ist,
als ob sie Leben, wie die See
beschirme,
Sie kühlt und schützt die
Lenznat
... weiterlesen Wieder kam die Welt ins Schwanken!Wieder kam die Welt ins
Schwanken!
Berge stürzten jählings
ein:
Und das Bersten aller
Schranken
Nahm der Mensch in
Augenschein.
Auf den Inseln, die
versanken,
Konnten Völke
... weiterlesen Wildwabbernde Fackeln, die qualmend verglühenWildwabbernde Fackeln, die qualmend
verglühen,
Beginnen die Bahre des Tags
zu entzünden;
Es gibt im Gebirge kein
reifes Verblühen;
Verbluten,
Verrauchen, soll Frieden verkünden!
... weiterlesen Gegen AbendWill kein lieber Vogel singen?
Alle
Büsche bleiben stumm.
Nur ein Falter
mit beblümten Schwingen
Tummelt sich
im Roggenfeld herum.
Sonnenblumen
neigen sich zur Erde.
... weiterlesen Die Auferstehung des Fleisches - IX.Überraschung
Durch Pinien lustwandelt
der Mond, durch Glyzinien!
Ein
blauendes Wasser bringt blauere
Blätter.
Ein Windhauch verwiegt und
verschmiegt alle Linien,
Das raschelt
und s
... weiterlesen Zu Wüstensand verbrannteZu Wüstensand verbrannte
Der Erde
trockener Theil,
Und in die Wildniß
sandte
Apoll den ersten Pfeil.
Der
Wüstenathem brachte
Ihm nichts als
heißen Sand,
Er
... weiterlesen Zum sternigen Himmel italischer NachtZum sternigen Himmel italischer
Nacht,
Versteigt sich der duftige Odem
Sorrents,
Soeben sind Boten des Tages
erwacht
Und überall freuen sich die
Rinder des Lenz.
Es schwellt
... weiterlesen Zum Wind und Nebelreigen wehnZum Wind und Nebelreigen wehn
Rings
Wiesenwische gar geschwind,
Man sieht
sie durch die Fenster sehn,
Ob Träume
etwa munter sind.
Halloh, da folgt
ein loser Traum
Dem
... weiterlesen Zur Pauluskirche geh ich täglichZur Pauluskirche geh ich täglich,
Es
war zuerst blos Zeitvertreib,
Doch
liebe ich sie jetzt unsäglich
Und
suche dort nach meinem Weib.
Zur
Kirche müßt es wiederkehren,
... weiterlesen Zwischen lauter lauten UnkenZwischen lauter lauten Unken,
Boten
naher Pein und Qual,
Zieht nun Orpheus
urversunken,
Westwärts durch ein
feuchtes Thal.
In der heitern
Dämmerferne,
Wo die Waldesw
... weiterlesen Zypresse, ach verlaß mich nichtZypresse, ach verlaß mich nicht,
Wache
einst an meinem Grabe:
Wenn ich
ausgerungen habe,
Sehe Dich mein
Innerlicht!
Greife mit den Wurzeln
noch
Bis zu meinem Wundenhe
... weiterlesen Der Granatapfel» Von diesem süßen Feuerkern genieße
!«
Spricht Hades und gibt Kore sacht
die Frucht:
»Sei furchtlos nun, tilg
mir die Eifersucht,
Bis nie dein Wunsch
zur Mutter mich verdrieße!
... weiterlesen Ach, wenn doch meine bleiche Braut noch lebte»Ach, wenn doch meine bleiche Braut
noch lebte,
So hätte keine Ferne uns
getrennt,
Wenn mir das Schicksal auch
entgegenwebte,
So schützte uns das
gleiche Firmament.
Nun ab
... weiterlesen Die Iranische Rhapsodie - VI.»Asketisch ist das Wesenswachsthum ohne
Wüste!«
Das höre ich synthetisch
jetzt in mir erklingen
Und sehe unter
mir bereits die wuchtige
Satansbüste,
Mit selbsterkannten und
geprägten
... weiterlesen Barbaren war der Warnungsruf»Barbaren!« war der
Warnungsruf,
»Die Feinde!« der
Verzweiflungsschrei,
Dann traf mich
schon ein Pferdehuf,
Und rings begann
die Metzelei!
Nun bin ich wach und seh
genau:
... weiterlesen Chuenaten, rief Ti, dessen Mutter»Chuenaten,« rief Ti, dessen Mutter:
»Chuenaten,
Dein Morgengebet ist
fürwahr unbesonnen,
Oh laß Dich, Du
thörichter Schwärmer, berathen!
Das
Werk, das Dein herrlicher Vater begonnen
... weiterlesen Chuenaten, spricht Ti, dessen Mutter»Chuenaten,« spricht Ti, dessen
Mutter: »Chuenaten,
Der Kampf war
gewaltig, der Sieg ist errungen,
Die
Feinde, die Amon und Theben
vertraten,
Sind alle zerspalten,
beinahe bezwungen.
... weiterlesen Erkenne Dich in Deinen gelben Seelenhallen»Erkenne Dich in Deinen gelben
Seelenhallen,
In denen Du den
Sonnenmythus tief erlebst:
Ersehnst Du
Wesen, die in Dich
herüberwallen,
Ersteht ein stilles
Traumbild, daß Du ganz erbebst!Â
... weiterlesen Roland - V.»Es ist mir peinlich, meinem Zwerge
nachzusteigen.
So lang er mich
verfolgte, war der Spuk
erträglich,
Doch so, scheint man dem
Boden geradezu leibeigen:
Mit einem
Zerrbild ist selbst Hel
... weiterlesen Roland - II.»Es leben die Quellen, sie rascheln und
rauschen,
So trinkt doch, erschöpft
uns, um Menschen zu taufen,
Ihr seht
uns, das Wasser, die Namen
vertauschen,
Wir warten als Schnee, um
als Bach
... weiterlesen Oh, sei mein Lenz, ein ganzes neues Leben!»Oh, sei mein Lenz, ein ganzes neues
Leben!
Oh, lös den Reif, der meine
Seele zwangt,
Fort aller Trotz, ich
will das Glück erstreben!«
Ruft hold
mein Weib: »Die Welt ist gluthdurchträ
... weiterlesen Die Pyramide»Verwegener was willst Du?
Was
peitscht Dich aus der Ruh?!«
Erscholls
in meinen Träumen,
Als jähbewußter
Schrei.
»Ich kann Dich nimmer
zäumen,
Du Lichtbrunst schön und
... weiterlesen Was mag der Krawall im RaLager besagen»Was mag der Krawall im RaLager
besagen,
Es kappern wohl endlich die
krätzigen Fremden,
Man will vielleicht
Aussatzbefallene verjagen
Und kreischt
oder feilscht nur um prunkvolle Hemden.
... weiterlesen