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Die Braut.
- Gedicht von Emanuel Geibel
Die Braut.
(Am Tage vor der Hochzeit.)
Wie schmachtet` ich noch jüngst
Um seinetwillen!
Und dennoch wein` ich nun
Für mich im Stillen,
Ach, als er heute mich
So heiß umfangen,
Kam in die Seele mir
Ein endlos Bangen,
Schluchzend an seinem Hals
Konnt` ich nicht sprechen;
Mir war`s, als wollte was
In mir zerbrechen.
Das höchste Glück, so nah,
Macht, daß ich bebe –
O Liebster, wüßtest du,
Was ich dir gebe!