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Wir beide.

- Gedicht von Franz Wisbacher

Wir beide.

(An Lina!)

So hold, wie Du, vielsüßes Lieb,
Auf Erden giebt es Reine,
Und weil nicht andre Wahl mir blieb,
So wurdest Du die Meine;
In Freud und Leid, in Glück und Not,
In gut und schlimmen Tagen
Soll bis zum letzten Abendrot
Dein Herz an meinem schlagen!

Die Feinde müssen selbst gestehn,
Trotz allem Neid und Hassen:
Wo immer wir zusammengehn,
Daß wir Zusammenpassen.
So wonnig labt kein Sternenlicht,
Wie Deiner Augen Glänzen;
Dein dunkles Haar, mein hell Gesicht
Einander sich ergänzen.

Dein hübsches Lockenköpfchen reicht
Gerade an die Stelle,
Aus welcher nie die Liebe weicht,
Genährt von heißer Welle.
Von Dir zu mir in Sympathie
Sich zarte Fäden schlingen;
Vollendet ist die Harmonie,
Wenn wir zusammen singen.

Dein Herz für alles Große schlägt
Und glüht im Dienst der Musen,
Des Menschenelends Schmach bewegt
Auch Dir den tiefsten Busen.
Nach Freiheit, Licht und bess’rer Zeit
In uns das gleiche sehnen;
Wir ähneln uns in Fröhlichkeit
Und auch im Fall der Thränen.

O komm’, damit an treuer Brust
Dein liebes Haupt sich bette;
Ich spüre Deinen Arm mit Tust,
Und freu’ mich solcher Rette!
Die Lippe haucht: Auf ewig Dein,
In Ruh’ und Sturmestreiben,
Und Mund auf Mund — so soll es sein,
Und soll es ewig bleiben“


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