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Kindes Neujahrswünsche

- Gedicht von Karl Rudolf Hagenbach

Kindes Neujahrswünsche

(Baseldeutsch.)

Am Morge bin i frich verwacht,
Und wo ni d` Aigli uf ha gmacht,
Isch `s Wiehnachtkindli nimme do,
`s alt Iohr hets ebe mit em gnoh.

Doch isch en ander Kindli scho
Fir`s Wiehnachtkindli ine ko,
Ganz nei vom Kopf bis uf der Fueß
Und seit: i bring e schene Grueß.

E schene Grueß vom liebe Gott,
Ach kennt` i bitte was i wott,
I winschti daß er luter Glick
Vom Himmel uf eich abe schick!

Doch miemers nemme wie ners git,
Und besser wemmers selber nit,
Er weiß am beste was er thuet,
Und was er thuet, das isch jo guet.

Das het zue mir das Kindli gleit,
Und i bi gangen in der Fraid
Und ha wie n is vom Kindli ghert
Enanderno mi Winschli gletzt.

2.

s` nei Iohr isch gar e scheni git,
Nur isch`s gar bald verbi,
I mein `s sott uf der Erde nit
So schen und lustig st,

Wohi me kunnt, wohi me goht,
Glänzt alles wie-n-im Morgeroth
Und alli winsche Fraid und Glick
Enander herzli zue.

Und d` Kinder derfe-n-au e Blick
In all` die Fraide thue;
Me nimmt`s mit thne nit` so g`nau,
Drum bring` i dir mi Winschli au.

I bring`s so guet i`s bringe ka,
Und wie`s e Kind versteht,
I weiß, de nimmsch`s in Liebi a,
Und do het`s jo kei Noth,
De kasch der denke selber jo,
Was i mueß ebbe duffe lo.

Der lieb Gott bhiet di wohl und gsund
Au in dem neie Iohr,
Er schenk` der meng vergniegti Stund
Und mach` im Wlnschli wohr,
Daß i der au mecht mache Fraid,
Es isch jo nur mi Schuldigkeit.

I weiß was dir am liebsten isch,
Was wohl im Herzli thuet,
Will mache, daß de zfriede bisch,
Und will mi halte qguet,
Jo gwiß, i fang` scho hitten a,
Gott geb`, daß i`s au halte ka.


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