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Lieder eines Sünders. 29. Zwischen-Motiv.
- Gedicht von Hermann Conradi
Lieder eines Sünders. 29. Zwischen-Motiv.
(Fasching am Rhein.)
In ein Wirtshaus bin ich eingekehrt,
Da hat mir Keiner den Wein verwehrt.
Haben mich Alle angenommen,
Als wär` ich zu hohem Roß gekommen.
Sind Alle zu mir herangerückt –
Haben uns in die Augen geblickt . . .
Haben eng bei einander gesessen,
Wein geschlürft und Schwarzbrod gegessen.
Es war im März und da fiel mir ein:
Es müßte doch balde Frühling sein!
Habe mich auf den Frühling gespitzt
Und alles Grübeln hinweggeblitzt!
War ein Zecher, und nahm es nicht krumm,
Ging der Schalksnarr im Saale herum . . .
Doch schließlich kriegt` ich den Unsinn dick
Und wieder heller ward mein Blick . . .
Da hab` ich die Menschlein mir angeguckt
Und hinterher weidlich ausgespuckt . . .