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Ade zur guten Nacht

- Gedicht von Achim von Arnim

Ade zur guten Nacht

(Fliegendes Blatt)

Der Mond, der steht am höchsten,
Die Sonn will untergehn,
Mein Feinslieb liegt in Nöthen,
Ach Gott, wie solls ihr gehn,
In Regen und in Wind,
wo soll ich mich hinkehren,
Da ich mein Feinslieb find!

Mein Feinslieb wollt mich lehren,
Wie ich ihr dienen soll,
In Züchten und in Ehren,
Das weiß ich selbst gar wohl,
Und kann auch noch viel mehr,
Wer sich seins Buhlen rühmet,
Dem bringt es wenig Ehr.

Mancher geht zu seinem Buhlen
Bei lichtem Mondenschein,
Was giebt sie ihm zum Lohne?
Ein Rosenkränzelein,
Ist grüner als der Klee,
Ich muß mich von dir scheiden,
Thut meinem Herzen weh.

Ach Scheiden über Scheiden,
Wer hat dich doch erdacht,
Hast mir mein junges Herze
Aus Freud in Trauren bracht,
Dazu in Ungemach.
Dir ists schöns Lieb gesungen,
Ade zu guter Nacht.


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