Es war einmal ein König, der keine Kinder hatte. Einst fand er auf der Jagd einen Kasten, in dem ein Knabe lag; die Königin nahm den Findling an Sohnesstatt an und nannte ihn Načar Ogli; bald darauf gebar sie einen Sohn, den Mirzà Mehmet. Načar zeichnete sich noch als Kind durch seine ungewöhnliche Kraft aus, so dass es seinen Altersgenossen beim Spiele sehr schlecht erging. Als ... weiterlesen
Ach, warum waltet die Welt so tief über mich! Es lebten zwei Liebende zur selben Zeit, die eine (hiess) Leili, der andere der gefährliche Meğlum. Sie sprach: ›Sohn, was traf dich für ein Unheil?‹ »Mutter, als ich den Kopf hinlegte und aufhob, sah ich im Traum die Schöne des Paradieses.« Meğlums Mutter sprach: ›Du mein Sohn, quäle dich nicht mit Kummer und ... weiterlesen
Mir Schamdin, der von den Mederkönigen abstammte und ein Nachkomme des Badir-Xan-Beg war, residierte in der Stadt Ğesirē-Bohtān. Nach seinem Tode kam sein Sohn Mir Zeidin zur Regierung; dessen Schwester Xathun-Pheri war mit ihrem Vetter Ĝara Thajtin verheiratet, der mit seinen Brüdern Kakān und Tschakān den Rat des Königs bildete und das Land verwaltete. Die ... weiterlesen
Siamandò sah im Traume Xğesarē, sie tauschten miteinander ihre Ringe; dasselbe sah Xğesarē in derselben Nacht.2 Frühmorgens in der Gebetstunde stand Siamandò auf, bestieg sein treues, feuriges Ross und ritt nach dem El3 der Zereger; dort stieg er ab vor der Hütte einer Alten. Trommelwirbel und die Töne der Zurnà4 erschütterten das ganze El. ›Was für eine Feier ... weiterlesen
Siaband war eine Waise. Einst traf er auf der Spitze eines Berges eine Räuberbande und schloss sich ihr an. Bald zeichnete er sich bei der Plünderung eines reisenden Kaufmannes aus und wurde der Liebling des Räuberhauptmannes. Diesen bat er nun, ihn auf eine kurze Frist zu entlassen, und versprach ihm, wiederzukehren. Unterwegs fand er ein Zelt und darin ein bildschönes Mädchen namens ... weiterlesen
›Mutter, ich hatte in dieser Nacht einen Traum; wenn ich nur wüsste, welches der Weg nach der Stadt Thelesxamsē ist!‹ – »Sohn, der Traum, den du gesehen, ist nicht dein Traum. Mit diesem Jahr sind einhundertdreissig Jahre meines Lebens vollendet, allein ich habe den Namen der Stadt Thelesxamsē noch nie gehört. Sohn, vielleicht du hast abends das heilige Buch nicht ... weiterlesen
In einer Nacht schlief Mamē aus dem Hause Alpascha in seinem, und die ›Schöne der Welt‹ Zin in ihrem Schlafgemach. Da stiegen drei Taubenschwestern vom Himmel herab, setzten sich auf dem Fenster der Prinzessin von Ğesirē und Bohtan2 und berieten sich über die Art, Mamē und Zin glücklich zu vereinigen. Sie wandten sich im Gebet an Gott; Gott liess ein Taubenfell ... weiterlesen
Das Herz des Hamutē Schankē ward kühl gegen seine Verwandten. Frühmorgens lud er sein Zelt (auf die Tiere) und schlug es gegenüber einem nicht Freunde, bei Gott, auf. Eines Morgens gelangte zu mir eine unglückliche Kunde; man sagte, es werde des Hamutē Schankē Hab und Gut2 herrenlos, besitzerlos entführt. ›Mutter, kümmere dich nicht darum, hab keine Sorge! Keiner, ... weiterlesen
Drei Kaufleute aus Mesr2 beluden ein Schiff mit ihren Waren und segelten nach Stambol3. Hier angekommen fanden sie das Land von Hungersnot heimgesucht; sie begegneten einer armen Frau mit drei Kindern und kauften ihr den Säugling um 200 Goldstücke ab.4 Auf der Heimkehr trieb der Wind das Schiff in ein fremdes Land; hier regierte ein König, dessen neugeborener Sohn nie zu weinen aufhörte; wer ... weiterlesen
Einst lebte in Jemen (Arabien) ein Juwelier. Nach seinem Tode zog dessen Sohn Hösbek mit seinem Diener aus, um Edelsteine für seinen Bedarf zu kaufen. In einer Stadt angekommen, liess er sich bei einem Manne als Gast nieder. Abends öffnete sich plötzlich die Tür, eine Frau trat herein, stiess ein wildes Geschrei aus und fiel ohnmächtig zu Boden. Hösbek erfuhr von dem Manne, dies sei seine ... weiterlesen
Der Herrscher Arabiens, Kes, besass eine wunderbare Stute namens Alexander Beğan (sic!), deren Ruhm in der ganzen Welt verbreitet war. Einst sah der Hofhirt Slivi auf dem Weideplatz ein Feuerross aus dem Meer emporsteigen, welches der Beğan beiwohnte; diese wurde trächtig. Im nächsten Jahre verlangte Slivi vom Könige statt seines Lohnes das von Began geworfene Füllen, das er aufzog ... weiterlesen
Ein Araberscheich befahl seinem Koch, jedem Armen, der bei ihm speisen würde, noch ein Goldstück zu schenken. Ein Derwisch besuchte die Armenhalle dreimal an einem Tage und bekam drei Goldstücke; als nun der Koch ihm vorwarf, er schäme sich nicht, soviel Geld zu nehmen, erwiderte ihm der Derwisch, Ababalaq sei besser als der Scheich. Als dieser davon hörte, liess er den Derwisch gebunden in ... weiterlesen