Wissenswertes

+ Lyrik
+ Epik
+ Dramatik

Anzeigen




A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Märchen - Josef Haltrich

Der gerechte Lohn

Ein Vater hatte drei Söhne; von denen waren die beiden ältern faul, aber dabei stolz und hochfahrig und böse von Herzen, der jüngste aber treu und fleißig und dabei bescheiden und die Geduld und Gottseligkeit selbst; doch weil er klein und schwächlich war von Körper, blieb er meist daheim, und seine Brüder nannten ihn spottweise nur Aschenputtel, und auch Vater und Mutter hatten ihn ... weiterlesen


Anzeigen




Der Fuchs verschafft dem Wolf das Fleisch von zwei

Eines Morgens ganz früh kam der Wolf vor die Burg des Fuchses und rief: "Gevatter, seid Ihr zu Hause?" - "Jawohl!" antwortete der Fuchs, "aber was stört Ihr mich denn in meiner Ruhe?" - "Oh, Gevatter, erbarmt Euch meiner Not; zwei Tage habe ich nichts gegessen; mein Magen packt mir schon die Rippen, und suche ich ihm nicht bald ein ehrliches Stück Fleisch, so verzehrt er mich ganz. Wißt Ihr ... weiterlesen


Der Fuchs und der Igel

Für diesmal war ihm auch der Hase entgangen; sein Hunger war bald unbändig. Da lief er irr und wirr in einem frischgeackerten Felde herum und spürte im Ärger auf Mäuse. Da traf er auf einen Igel, der saß ruhig neben einem Mausnest und fing gerade an zu fressen. "Räuber!" schrie der Fuchs, "ist das eine Speise für so ein Erdschwein!" Er nahm es ihm kurzweg fort und verschlang die Mäuse. ... weiterlesen


Der Wolf und die alte Geiß

Der Wolf traf einmal auf die alte Geiß mit ihren zehn Zicklein. "Aha! jetzt fresse ich euch!" sprach er. Da trat ihm die alte Geiß drohend entgegen und rief: "Kennst du den Büß? Schnell, packe dich, sonst erschieße ich dich mit meiner Pistole!" und zeigte dabei auf ihren stumpfen Zagel. Der Wolf erschrak hierüber so sehr, daß er sich umwandte und in den Wald fortlief, um sich da zu ... weiterlesen


Die versteckte Königstochter

Es war einmal ein junger Kaufmannssohn, den schickte sein Vater, weil er zum Geschäft nichts taugte und den ganzen Tag immer nur geigen wollte, fort. Als der Junge wegzog, sah er auf der Gasse einen Knaben, der mit zwei Hölzchen immer geigte. Das gefiel ihm. "Willst du vielleicht auch geigen lernen?" - "O ja!" sprach der Knabe, "wenn nur jemand mich lehrte!" - "So komme mit mir!" sprach der ... weiterlesen


Das wohlfeile Holz

Es war einmal ein armer Bauer, der führte immer Holz zum Verkaufe in die Stadt. Als er nun wieder einmal so durch den Wald fuhr, trat ein alter Mann mit langem Bart und grauem Mantel zu ihm und fragte:, ,Wohin mit dem Holz?" -, ,In die Stadt!" sagte der Bauer., ,Nun so rate ich dir, wenn du glücklich sein willst, es nicht teurer als um einen Kreuzer zu verkaufen!" -, ,Das will ich tun", sprach ... weiterlesen


Der Rohrstengel

Es war einmal ein König, der hatte eine wunderschöne Tochter und wollte sie nur dem zur Gemahlin geben, welcher die wilde Kram, die im nahen Walde hauste, mit ihren zwölf Ferkeln gefangen einbrächte. Viele junge Fürsten hatten umsonst versucht, das Tier zu fangen; sie hatte alle zerrissen und zerfleischt, und jetzt wagte es niemand mehr. Da hörten auch drei Brüder von der Sache und hatten ... weiterlesen


Die beiden Lügner

Ein Zenderscher hatte einen Sohn, der log, wie er den Mund auftat, da schämte sich sein Vater, gab ihm einige Kreuzer und schickte ihn fort in die Welt. Dem Jungen war das ganz recht, und er ging und kam zu der Großalischer Mühle und sah da einen Müllerknecht stehen und in die Kokel gucksen. Er fragte ihn gleich und sprach: "Ist nicht ein Mühlstein da vorbeigeflossen?" - "Ei, ja freilich!" ... weiterlesen


Die drei Brüder und der Hüne

In der alten Zeit lebte einmal ein Schäfer, der hatte drei Söhne und eine große Herde Schafe. Jeder von den Söhnen mußte einen Tag die Herde hüten; die andern blieben daheim und arbeiteten da mit ihrem Vater. Als der Alte sterben sollte, ermahnte er seine Söhne, sie sollten nur ja immer zusammenhalten und die Herde nie teilen. Das versprachen sie und hielten es auch getreulich. Es geschah ... weiterlesen


Die beiden Geschwister und die drei Hunde

Ein Müller und seine Frau starben nacheinander; sie hinterließen aber zwei Kinder, einen Knaben und ein Mädchen, und diesen zum Erbe nichts andres als eine Ziege und einen Hahn. Da wollten die Kinder beide Tiere verkaufen, damit sie zu leben hätten, und es band der Knabe der Ziege den Hahn zwischen die Hörner und trieb sie zum Jahrmarkt. Auf der Straße traf er zu einem Fleischhauer, der ... weiterlesen


Das Rosenmädchen

Eine Waldfrau hatte einen armen Waisenjungen, der sich verirrt hatte, mitleidig in ihr Haus genommen und pflegte ihn wie eine rechte Mutter. Als er groß war, sagte er eines Tages: „Mutter, ich muß fort, ich will das Rosenmädchen suchen!" — „Das ist weit, mein Sohn, und wenn du auch dahin gelangen solltest, so wirst du es dennoch schwer erwerben, denn es wird von einem Drachen ... weiterlesen


Der gute Peter und seine falschen Brüder

Ein Bauer hatte zwei Söhne, die ließ er in der Stadt erziehen; denn er wollte aus ihnen etwas machen. Als beide ausgelernt hatten und von der Schule heimkehrten, freute sich der Vater sehr; allein den Söhnen gefiel es bald zu Hause nicht, sie sprachen daher untereinander: „Wir wollen unsern Vater überreden, daß er uns erlaubt, in die Fremde zu ziehen, aber keiner soll es tun ohne den ... weiterlesen