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Von dem Prinzen der bei dem Satan in Diensten stand - Märchen von August Leskien und K. Brugman: Litauische Volkslieder und Märchen


Von dem Prinzen der bei dem Satan in Diensten stand

Dieses Märchen gehört zu dem Kreise von Erzählungen, bei welchen der Held im Dienste eines Zauberers (oder des Teufels) ein Ross findet, mit dessen Hülfe er seinem Herrn entflieht und auf dessen Rath er, nachdem er sich unkenntlich gemacht hat, sich in die Dienste eines Königs begiebt, dessen Tochter heirathet und ihm gegen seine Feinde hilft, wobei er schliesslich erkannt wird und zu der ihm gebührenden Stellung gelangt. Vgl. darüber: Volksmärchen aus Venetien von G. Widter und A. Wolf, mit Nachweisen und Vergleichen von R. Köhler. Jahrb. f. rom. u. engl. Lit. VII S. 249, No. 12 u. d. Anm. S. 254. R. Köhler, Italienische Volksmärchen No. 3 in Jahrb. f. rom. u. engl. Lit. VIII, 253 und Anmerkung dazu S. 256, sowie das bretonische Märchen Koadalan, Revue Celtique I, 106 und R. Köhler's Anmerkung S. 132. Von den von Köhler in der Revue Celtique angegebenen slavischen Märchen ist mir Waldau S. 116 unbekannt, da mir Waldau's Sammlung nicht zugänglich ist, ich weiss also nicht ob dasselbe mit einem der weiter unten angeführten čechischen resp. mährischen Märchen identisch ist, zu den übrigen füge ich noch folgende hinzu. Dem Kreise vom Zauberer und seinem Schüler, der sich ihm in mehreren Verwandlungen zu entziehen weiss und ihn endlich umbringt, gehören folgende an: (Vgl. über diesen Märchenkreis Af. Anm. zu V, 22, VIII, 339 ff.;) grossr. Af. V, 22 (Voronež); VI, 45 a (Archangel) u. b; Chud I, 19 (Rjazań): III, 94 (Tobolsk); Erl., 18 (Tula); klr. Rudč II, 29 (Poltava); Trudy I, 102 und 103 (Poltava), 104 (Volhynien); poln. Lud. III, 11 S. 136 (Kujavy); Wojcicki II, 4, S. 26; Gliński Baj. I, 10; sorb. Veck. IV, 23 und 24; mähr. Kulda II, 65 u. 82; Menšík 94; slovak. Šk. Dobš. I, sv. 2, S. 173; serbokroat. Vuk. 6; Stojan. 15. – Was unser litauisches Märchen betrifft, so sind mir nur wenige einigermassen vollständige Varianten desselben im Slavischen bekannt, und zwar drei kleinrussische Trudy I, 58; Rudč I, 47 u. 48; zwei čechische, Němc. I, S. 262 ff. u. Rad. II, S. 41 und eine mährische, Menšík 47. – Das kleinrussische Märchen, Trudy I, 58, erzählt von einem Kaufmann, den auf einer Handelsreise Wassermangel befällt. Ein fremder Mensch erbietet sich, ihm welches zu verschaffen und verlangt das Liebste, was der Kaufmann zu Hause hat. Als dieser hört er wolle seine Frau nicht, verspricht er es ihm. Nach langjähriger Reise kehrt er heim und findet dort einen inzwischen herangewachsenen Sohn. Dieser geht auch an den bezeichneten Ort und trifft dort einen Herrn der ihn in Dienst nimmt, und ihm die Pflege eines Rosses und eines Vogels anvertraut. Nach einem Jahr, zu Ostern, weint der Königssohn im Stall, er habe gar keinen Feiertag. Das Pferd sagt ihm, zwei Eimer starkmachendes Wasser die neben ihm stehen auszutrinken; darauf muss er die Kette zerreissen an der das Pferd befestigt ist, sich auf dasselbe setzen und es fliegt mit ihm davon und lässt sich an einem Ort nieder wo Hirten sind. Diese kochen auf des Helden Aufforderung einen grossen Kessel voll полова, er beschmiert sich damit. Das Pferd giebt ihm drei seiner Haare, die er im Nothfall anzünden soll. Er tritt als Gärtner unter dem Namen голопузъ in den Dienst eines Königs. Als er einst schläft und sich seine Kleidung verschoben hat, entdeckt die jüngste Königstochter, dass er schön ist und als sie und ihre beiden Schwestern sich verheirathen sollen, wählt sie den Gärtner, worüber der König sehr erzürnt ist, ihnen eine ärmliche Hütte anweist und den Gärtner in seinem bisherigen Stande lässt. Der König wird von Feinden bedrängt, die Schwiegersöhne ziehen ins Feld, der Mann der Jüngsten bleibt zu Haus. Es kommen die Schwestern die Jüngste zur Spazierfahrt abzuholen; kaum ist sie weg, da verwandelt sich der Gärtner mit Hülfe des Pferdes in einen Kavalier, der den Prinzessinnen be gegnet und vor ihnen seine Peitsche fallen lässt. Die Jüngste hebt sie auf der Schwestern Geheiss auf und küsst dem Reiter, den sie erkennt, die Hand. Hierauf reitet er in die Schlacht und besiegt die Feinde. Ebenso noch zweimal. Das letzte Mal sagt ihm das Pferd, er möge, wenn Jemand ihm (dem Pferd) die Füsse mit einem Faden bände, den Faden zerhauen, sonst ginge es ihm schlecht. Als er nach Haus reitet bemerkt er den Faden, zerhaut ihn, und verletzt sich am Fuss. Die Jüngste nimmt ihr Tuch ab und verbindet ihn; er reitet böse nach Haus und schreibt an seine Thür: »Wer mich weckt, dem hau' ich den Kopf ab.« Der König kommt, sieht ihn liegen, erkennt seinen Retter, wagt es aber nicht ihn selbst zu wecken. Er ruft Musik herbei, allein vergebens. Gegen Abend geht der Held zum König und gibt sich zu erkennen. Der König nimmt ihn in sein Haus. – Den Helden des ersten čechischen Märchens bringt eine weisse Stute (seine Mutter die in ein Pferd verwünscht ist und die er zu erlösen unternimmt), zu einer zauberkundigen Fürstin, die ihn als Pferdewärter annimmt und ihn in einen Stall zu drei Pferden führt. Zwei davon soll er gut füttern und pflegen, das dritte mager halten und dreimal täglich mit einem eisernen Knüttel prügeln. Er aber gibt ihm so viel Futter wie den andern und rührt es nicht an. Dafür theilt ihm das Ross mit, es sei der verzauberte Stiefsohn der Fürstin, zeigt ihm ein Schwert und sagt ihm, er solle die Zauberin bitten auf dem Pferd reiten zu dürfen. Wenn sie dann aus dem Fenster zusähe, solle er das Schwert ziehen und rufen »diesem Weibe den Kopf ab!« Er thut dies, der Kopf fliegt ab und das vom Blut besprengte Ross wird zum Jüngling, der ihm das Schwert und prächtige Kleider schenkt. Er geht nun zu seinem Schimmel der mit ihm nach einem Königreiche fliegt. Vorher führt er ihn zu einem Brunnen, der Held taucht seinen Kopf hinein und bekommt goldnes Haar. Der König nöthigt seine Tochter zur Wahl eines Mannes. Sie hat einen Pfahl aufrichten lassen, an diesen ihren Schleier gehängt und will den heirathen, der den Schleier mit dem Schwert in zwei Hälften zerhaut. Der Held vollbringt dies auf seinem Schimmel, ebenso zwei andere Aufgaben, einen Ring und einen Kranz zu zerhauen und reitet weg. Jetzt verdeckt er sein Haar mit einem Lammfell, kleidet sich ärmlich und tritt bei der Prinzessin als Gärtner in Dienst. Er befreit den König mit seinem Schwerte von Feinden. Die Prinzessin hat sein Goldhaar bemerkt und wählt ihn, durch Darreichen eines Strausses zum Gemahl, worauf er sich zu erkennen giebt. Nun verlangt der Schimmel er solle ihm den Kopf abhauen. Er gehorcht und als weisse Taube fliegt die erlöste Seele der Mutter zum Himmel. Der Jüngling pflückt für seine junge Frau seine Tasche voll Obst, das, als er es ihr bringt in Gold und Edelsteine verwandelt ist. – In dem zweiten čechischen und im mährischen Märchen kommt der Jüngling ebenso wie im kleinrussischen in Folge eines Gelöbnisses seines Vaters in die Gewalt des Zauberers. Bei Rad. ist es ein kinderloser König, der einem schwarzen Ritter verspricht, ihm einen Sohn zu geben, wenn seine Frau Zwillinge mit goldnem und silbernem Stern auf der Stirn gebären würde. Nach 20 Jahren holt der Ritter den Jüngling, führt ihn durch die Luft in sein Schloss, stellt ihm alles zur Verfügung ausser einem Garten (von zwölf), den er nicht betreten soll und entfernt sich auf ein Jahr. Der Jüngling übertritt das Gebot und findet im Garten eine Rose die er pflückt. Der Zauberer entdeckt das Vergehen. Er zeigt ihm zwölf Brunnen, von denen er einen nicht aufdecken soll. Er deckt ihn auf und trinkt, der Zauberer entdeckt dies. Zwölf Ställe, von denen er einen nicht betreten soll. Er findet ein mageres Pferd. Durch Pflücken der Rose und Trinken aus dem Brunnen hat er die Bewohner des Schlosses erlöst, er will nun auch das Pferd befreien. Auf seinen Rath nimmt er einen eisernen Prügel (sochor), eine eiserne Bürste (kartáč) und einen eisernen Striegel (hřbílko), mit denen der Zauberer das Ross täglich peinigt, mit sich, besteigt das Ross und flieht. Der Verfolger wird durch Hinwerfen des Prügels (Felsen), der Bürste (Wald) und des Striegels (soviel Flüsse, als Löcher (? vroubek) darin sind) zurückgehalten. Sie kommen in einen Wald, wo sie einen weissen Bären treffen, den der Jüngling mit einer vom Ross erhaltenen Armbrust erlegt und abhäutet. Er zieht nun das Fell über und vermiethet sich bei einem König als Gärtner. Die Königstochter hat den Bären lieb. Einst findet sie ihn schlafend, sie bindet das Fell auf und sieht den Königssohn. Sie soll heirathen, wählt den Bären, wird vom König aus dem Schloss gejagt und lebt mit ihrem Gemahl in einer Waldhöhle. Sie bittet ihn das Fell abzulegen, allein das Ross verbietet es ihm. Das Ross gibt ihm eine wunderbare Trompete mit der er ein grosses Heer zusammenbläst und dreimal gegen den König zieht. Dreimal bittet derselbe um Aufschub, endlich ergiebt er sich ihm. Der Held geht zurück in den Wald, legt sein Fell an und kommt zurück. Er wird gefangen und soll von den Gästen des Königs erschossen werden, da giebt er sich zu erkennen u.s.w. Dem Pferd muss er den Kopf abhauen, es entfliegt ihm eine weisse Taube. – Ferner das mährische Märchen. Ein armer Mann erhält von einem Reisenden, den er im Walde trifft und dem er seine Noth klagt, Geld, wogegen derselbe verlangt, er solle ihm einen Sohn als Diener überlassen. Nach einem Jahr holt er ihn ab, der Jüngste erbietet sich mit ihm zu gehn. Unterwegs kommen sie an ein Schloss das nur von drei Damen bewohnt ist. Mit denen spielt der Junge Karten, gewinnt und erhält von ihnen, da er auf das Geheiss des Herrn kein Geld nehmen will, einen ritterlichen Anzug auf dem eine Sonne leuchtet. So erlangt er in zwei andern Schlössern Mond- und Sternenkleider. Sie kommen darauf auf das Schloss des Zauberers. Er muss eine Stute warten, hat sonst nichts zu thun, darf aber in einen bestimmten Brunnen weder hineinsehen, noch seine Finger hineintauchen. Er kann nicht widerstehn und taucht einen Finger ein; um demselben entsteht plötzlich ein goldner Ring den er nicht abmachen kann. Er verbindet den Finger, allein der Zauberer merkt es, nimmt ihm den Ring ab und wirft denselben wieder in den Brunnen und wiederholt das Verbot. Die Stute ist eine verzauberte Jungfrau, die ihm sagt, er möge seine drei Anzüge auf sie aufpacken, einen Wischlappen, eine Bürste und einen Striegel (výtěrka, kartáč a hřebelec) mitnehmen, auf sie aufsitzen und fliehen. Vorher taucht er noch den Kopf in den Brunnen, sein Haar wird golden. Er entgeht dem Verfolger mit Hülfe des Tuches (Teich), der Bürste (Dickicht) und des Striegels (Wald von Dornen.) Jetzt kommt er als Gärtnergehülfe in das Schloss eines Königs. Der Garten trägt unter ihm so schöne Blumen wie nie vorher. Er trägt beständig eine Kappe; dem jüngsten Fräulein das danach fragt, sagt er, er habe einen bösen Kopf. Einst sieht sie aber, wie er sich kämmt und er gefällt ihr sehr, sodass sie ihn heirathen will. Der Vater macht sie zur Magd und ihn zum Kutscher. Der König muss in den Krieg, dem Mann der jüngsten Prinzessin gibt man auf dessen langes Bitten einen elenden Klepper. Er reitet zu seiner Stute, legt die Sonnenkleider an, rettet den König vom Tode und will dafür nichts, als aus dem Becher des Königs trinken. Den Becher steckt er ein. Ebenso noch zweimal (Mond- und Sternenkleider, Becher.) Das dritte Mal wird er am Fuss verwundet, der König verbindet ihn selbst mit seinem Taschentuch. Wegen der Wunde muss er im Bett liegen; der König besucht ihn, sieht sein eigenes Tuch und fragt, wie er dazu gekommen sei und will ihm nicht eher glauben, als bis er nacheinander die drei Anzüge anzieht. Er erhält das halbe Königreich. Die in eine Stute verwünschte Jungfrau ist am selben Tage erlöst. – Es bleiben die zwei kleinrussischen Märchen Rudč. V, 47 (Kiew) und 48 (Poltava), die denselben Stoff mit geringen Abweichungen erzählen. Ein Kaufmann fährt zur See und verirrt sich. Mitten im Meer brennt Feuer, sie steuern darauf los, ein Drache (змій), in den sich der Teufel verwandelt hat, liegt dort, der sich erbietet ihm den Weg zu weisen, wenn er ihm das geben will, wovon er zu Hause nichts weiss. Er geht darauf ein; als er nach Hause kommt, findet er einen Sohn. Der Sohn lässt sich durch ein Loch in der Erde zum Drachen hinunter. Dort muss er Zauberbücher lesen, während sein Herr fort ist oder schläft. Ausserdem ist ihm verboten dahinzugehen, »wo es mit Bast zugebunden und mit Mist verschmiert ist (де ликом завязано а калом замазано (Var. болотом замазано, mit Morast verschmiert.))« Er geht trotzdem dahin, reisst den Bast herunter und findet ein ungeheures Haus mit einem riesigen Schloss. Er reisst das Schloss ab, drinnen ist ein Pferd mit kupferner Mähne, mit kupfernem Zaum, an einen kupfernen Pfeiler gebunden, bis an die Knie in Kupfer stehend, vor ihm ein Bündelchen Heu, daneben ein Stück Fleisch. Das Ross begrüsst den Helden, der statt des Heues das Fleisch vor dasselbe legen will, was aber das Ross nicht zulässt. Es sagt ihm nun seine Füsse dahin zu setzen, wo des Rosses Füsse standen. Davon erhält er kupferne Füsse und wird so stark, dass als er mit der Faust gegen die Mauer haut, diese einfällt, worauf er zu einem silbernen Ross kommt (silberne Hände) und endlich zu einem goldnen (Kopf wird golden). Nun giebt ihm jedes Ross eine Flasche Wasser zu trinken. Dann muss er sich auf das goldne Ross setzen, die Pfeiler ausreissen, eine Keule nehmen, die neben dem Ross lag und sie fliegen weg. An einem grossen Stein kommen sie auf die Erde, jedes Ross gibt ihm drei Haare; dann soll er sich aus Riemen Mütze, Handschuhe und Schuhe machen, zum König gehen und auf alle Fragen nur antworten: Незнаю = ich weiss nicht. Er thut alles, lässt die Pferde laufen und geht zum Kaiser, wo er Küchenjunge wird und seiner Antworten wegen Незнайко genannt wird. In dem Lande, wo er lebt, ist das Salz unbekannt, er salzt zweimal Speisen die der Kaiser isst, das drittemal wirft er eine Faust Asche hinein, worauf der Kaiser nach ihm fragt und man ihm ein besonderes Zimmer gibt. Der König hat drei Töchter, um die nacheinander drei Könige mit dem ersten König Krieg führen. Незн. findet die Höchstkommandirenden beim Kartenspiel, schilt sie aus, schneidet jedem einen kleinen Zeh ab und schlägt dann die Feinde (zum zweitenmal den kleinen Finger von der linken Hand, drittemal linkes Ohr.) Als der dritte König ankommt, bittet die jüngste Königstochter, die ihn inzwischen ohne Riemenbekleidung gesehn hat, er möge ihr helfen. Er sagt am Tage der Schlacht möge sie ihn wecken, indem sie ihm eine Nadel in die Wange sticht. Nach der Schlacht lässt der König ihn mit einem eisernen Wagen abholen, aber der Wagen verbergt sich unter ihm. Nun ruft er seine drei Pferde und kommt zum König, der mit seinen Generälen Karten spielt. Er holt die ihnen abgeschnittenen Gliedmassen vor, setzt sie an und sie wachsen fest. Der König erfährt nun die Schlechtigkeit seiner Generäle und lässt sie erschiessen. Neznajko heirathet die jüngste Tochter. – Zu dem Neznajko-Kreise gehören ferner eine ganze Reihe von Märchen, denen allen der Eingang mit dem Zauberer und seinem Diener mangelt, die aber denselben Stoff behandeln, wie der zweite Theil des eben angeführten Märchens. Vgl. Af. Anm. zu VII, 10, VIII, S. 599 ff. Hierzu gehören Af. VII, 10; VIII, 10 (Archangel); Chud. I, 4 (Moskau); Dietrich 4 = dem, in Af.'s Anm. VIII, S. 599, gegebenen Volksbuche; Trudy I, 58; Lud. VIII, 21; Schul. S. 69 ff.; Valj. 9: Vuk, Dodatak 2; Kulda I, 24 u.s.w. – Wie im litauischen Märchen der Prinz den Ofen schüren u.s.w. muss, so muss in einem polnischen, Lud. VIII, 51, der Junge im Dienst des Teufels, mit einer Stute (die seine verzauberte Mutter ist) Holz fahren und das Feuer unter dem Kessel unterhalten; ebenso in einer čechischen Variante des »Bärenhäuters«, Němc. S. 236, wo der Deserteur Peter sieben Jahre lang unter drei Kesseln, worin Leute (darunter seine Stiefmutter) sind, das Feuer unterhält, aber nicht hineinsehen darf. – An Stelle der, von den Königstöchtern ihren Auserwählten zugerollten Aepfel, von denen der eine Schul. S. 83, dem dummen Hans auf den Kopf fällt, tritt Rad. II, S. 41, ein beim Gastmahl auf den Teller gelegter Strauss; Trudy I, 58 heirathet derjenige die Königstochter, dem sie zuerst die Hand gibt. – Dass der Held (von den Schwiegersöhnen des Königs für einen Gott angesehen wird, findet ein Gegenstück in dem ebenfalls dem eben besprochenen Kreise angehörenden kleinrussischen Märchen Trudy, I, 58 (Volhynien). Dort rufen die Geretteten »Gott hat uns seinen Engel (гангюля) gesandt!«


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