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Die gehörnten Tiere und die Hyäne - Märchen von Carl Velten: Märchen und Erzählungen der Suaheli


Die gehörnten Tiere und die Hyäne

Nunmehr folgt eine Geschichte, die wir schon von unsern Vorfahren gehört haben. Sie sagten also: Vor Zeiten trafen die Tiere im Walde zusammen und sprachen: »Lasst uns ein Fest feiern, jedoch dürfen zu demselben nur gehörnte Tiere kommen; ein Tier, das keine Hörner hat, wird nicht zugelassen.« So kamen nun alle gehörnten Tiere zusammen und feierten ein grosses und reichhaltiges Fest.

Die Hyäne hörte davon und wollte hingehen, um sich das Fest anzuschauen. Sie hatte jedoch keine Hörner. »Was fange ich nur an, um zu dem Fest zu kommen?« sagte sie. Plötzlich kam ihr ein guter Gedanke und sie begab sich auf die Suche nach einem gehörnten Tiere, das im Walde verendet war. Sie fand eins und nahm die Hörner dieses verendeten Tieres an sich. Dann suchte sie Wachs, klebte sich dasselbe auf den Kopf, richtete die Hörner darauf zurecht und begab sich zu dem Feste.

Im Laufe des Tages war es immer heisser geworden, so dass das Wachs in der Sonne schmolz. Das Fest war jedoch noch nicht zu Ende. Da erfasste sie die Hörner und hielt sie mit den Vorderfüssen fest und sagte: »Macht schnell alle so, denn einige von uns haben schlechte Hörner.« Bei sich dachte sie: »Einige haben Hörner, die leicht abfallen.« Die andern Tiere wussten jedoch, dass die Hyäne keine Hörner hat. »Sie will uns blos zum besten halten«, sagten sie und jagten sie fort.


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