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englische Sprache
Beitrag von redaktion
Englisch ist die wohl populärste Sprache der Welt. Vor allem in westlichen Ländern ist sie, in erster Linie durch kulturelle Einflüsse aus den USA, Teil der Kultur und Sprache geworden. Englischsprachige Musik und Filme gehören zur alltäglichen Unterhaltung und englische Werbeslogans finden sich fast überall. Grund genug, einmal auf die Ursprünge und die Verbreitung der englischen Sprache zu schauen und die Umstände, die zu ihrer heutigen weltweiten Ausbreitung führten, zu hinterfragen.

Die Entstehung der englischen Sprache

Die englische Sprache gehört zur Sprachfamilie der indogermanischen Sprachen und dessen Zweig der germanischen Sprachen. Die Geschichte der englischen Sprache geht über 1500 Jahre zurück. Damals, etwa um das Jahr 450, begannen verschiedene Volksgruppen vom europäischen Festland wie die Friesen, die Sachsen und die Angeln, das heutige England zu besiedeln. Die Angeln sind es auch, von denen sich die moderne Bezeichnung "Englisch" herleitet. Diese Volksgruppen brachten natürlich alle ihre Sprachen mit und aus diesen entwickelte sich mit der Zeit ein Mix, der heute als Altenglisch bekannt ist und noch sehr an das Friesische und Niederdeutsche erinnerte. Um das Jahr 1000 war das Altenglische dann weitestgehend standardisiert. Im Verlauf des 12. Jahrhunderts entwickelte sich aus dem Altenglischen dann langsam das sogenannte Mittelenglisch. Dieses stellte eine starke Vereinfachung gegenüber seinem Vorgänger dar, was sich vor allem in der Grammatik äußerte. So wurden unter anderem die Flexionsformen und die Konjugation stark vereinfacht, viele Wörter skandinavischer und französischer Herkunft in den Wortschatz aufgenommen sowie in der 3. Person Plural das nordische they als Ersatz für das westgermanische hie festgelegt. Die Entwicklung und Einführung ist eine Folge der normannischen Eroberung im Jahre 1066, infolge derer auch Französisch als Amtssprache wegfiel und in Konsequenz dem Englischen viel mehr Bedeutung zukam. Eine Zwischenstufe zwischen Mittelenglisch und dem noch heute gebräuchlichen Neuenglisch ist das sogenannte Frühneuenglisch, das etwa zwischen 1500 und 1700 in England gesprochen wurde. Durch die Erfindung der Druckerpresse war es nötig geworden, eine einheitliche Grammatik und Rechtschreibung einzuführen. Die erste große Vokalverschiebung, die "Great Vowel Shift", die sich zwischen 1400 und 1450 ereignete, trug ebenfalls zur Herausbildung des Frühneuenglischen bei. Eine weitere große Vokalverschiebung, die um 1700 ihren Anfang nahm, war dann die Geburtsstunde des modernen Englisch, wie wir es heute kennen. Durch die öffentlichen Schulen und Universitäten wird einem großen Teil der Bevölkerung die neue standardisierte Aussprache gelehrt. Eine Besonderheit stellt die Rechtschreibung des modernen Englisch dar. So werden, in erster Linie aufgrund der zwei großen Vokalverschiebungen sowie diverser weiterer Reformen, viele Wörter nicht mehr so geschrieben wie sie gesprochen werden. Umgekehrt kann man von der Aussprache nicht auf die korrekte Schreibweise schließen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Laut "f", der mit "gh, "f", "ph" oder "ff" geschrieben werden kann.

Englisch als Weltsprache

Englisch gilt als die Weltsprache schlechthin, auch wenn sie mit knapp 400 Millionen Muttersprachlern weit hinter anderen Sprachen wie Chinesisch oder Hindi liegt. Rechnet man allerdings die Zweitsprachler hinzu, also all diejenigen, die Englisch z. B. in der Schule gelernt haben, kommt man, je nach Schätzung, auf 1 bis 1,5 Milliarden Sprecher, was den weltweiten Topwert bedeutet. Dies liegt daran, dass Englisch in vielen Ländern der Erde die erste Fremdsprache ist, die in der Schule gelehrt wird. Dies gilt besonders für die europäischen Länder, aber auch für all diejenigen, die einmal britische Kolonie waren oder politisch noch immer zu Großbritannien gehören. Dieser Umstand ist auf die Geschichte Englands als größte Kolonialmacht der Geschichte zurückzuführen. Zu seiner Hochzeit im ausgehenden 19. Jahrhundert unterstand fast ein Viertel der gesamten Erdfläche britischem Einfluss. Dadurch wurde natürlich auch die englische Sprache in diesen Gebieten eingeführt. Das ist der Grund, warum heute in vielen Ländern der Welt Englisch als Amts- oder Landessprache gesprochen wird. Bekannte Beispiele sind Australien, Neuseeland, die USA oder Indien.

Englisch ist nicht gleich Englisch

Auch wenn es seit mehr als 300 Jahren mit dem modernen Englisch eine standardisierte Form der englischen Sprache gibt, so existieren heute weltweit doch zahlreiche verschiedene Dialekte und Varietäten. In den USA wird z. B. das American English (AE) gesprochen, dass sich sowohl in Aussprache als auch in der Rechtschreibung in vielen Facetten vom sogenannten British English (BE) unterscheidet. Auf Jamaika wird wiederum Patois gesprochen, das ebenfalls englische Wurzeln hat. In Nigeria entwickelte sich aus den englischen Einflüssen das sogenannte Pidgin.
Aber auch auf Sprachen, deren Sprecher nie unter direktem englischen Einfluss standen, hat das Englische einen großen Einfluss. So fließen beispielsweise immer mehr englische Wörter als "Anglizismen" auch in die deutsche Sprache ein. Wörter oder Redewendungen wie cool, Lifestyle, all you can eat oder Highlight sind heute fester Bestandteil des Wortschatzes vieler Deutscher, haben ihren Ursprung aber in der englischen Sprache.