Sanskrit ist die älteste Form der vedischen Sprache. Es gilt außerdem als heilige und gleichzeitig als älteste Sprache Indiens. Die Entstehung der Sprache soll etwa 12 v. Chr. liegen. Sanskrit spielt vor allem im Hinduismus eine bedeutende Rolle, da es auch als Sprache der Brahmanen gilt. Geschrieben wird die Sprache hauptsächlich in der Devanagarischrift.
Die Schrift nimmt im Sanskrit aber keine allzu bedeutende Rolle ein. Dies liegt sicher auch daran, dass wichtiges Wissen mündlich überliefert wurde. Fast alle Schriften, die zum Schreiben des Sanskrit verwendet wurden, sind Silbenschriften. Geschrieben wird außerdem von links nach rechts. Man geht weiterhin davon aus, dass die Schrift weitestgehend von der phönizischen Schrift abstammt. Auch das moderne Sanskrit ist bis heute eine heilige Sprache im Hinduismus. Alle religiösen Schriften sind in dieser Sprache verfasst. Ebenso findet es bei religiösen Zeremonien, wie zum Beispiel Gottesdiensten oder Hochzeiten eine sehr wichtige Rolle. Sogar einige Wörter, die in der deutschen Sprache verwendet werden, stammen aus dem Sanskrit. Dazu gehören beispielsweise die Wörter Yoga, Moschus und Ingwer.
Ähnlich wie das Lateinische in Europa wird Sanskrit in Indien verwendet. In Indien wird Sanskrit sowohl als Muttersprache als auch als Zweitsprache gesprochen. Viele moderne Schulen lehren die Sprache auch als dritte Sprache nach Hindi und Englisch. Viele der modernen Sprachen, die heute in Indien gesprochen werden, haben sich aus dem Sanskrit entwickelt. Kashmiri, Bengalisch und Nepalesisch sind einige Beispiele dafür. Unterschieden wird vor allem zwischen vedischen und klassischem Sanskrit. Unterschiede gibt es beispielsweise in der Grammatik. Im klassischen Sanskrit gibt es keinen Konjunktiv mehr und auch nur eine Variante für die Bildung des Infinitivs. Im vedischen Sanskrit kann der Infinitiv dagegen auf etwa 12 Arten gebildet werden. Weitere Unterschiede gibt es in der Schrift. So bedient sich das vedische Sanskrit an 49 Phenomen, während das klassische Sanskrit nur über 48 verfügt. Sanskrit gehört zu den indoarischen Sprachen, die wiederum zu der indogermanischen Sprachen zählen. Die meisten europäischen und auch klassischen Sprachen gehören ebenfalls zu den indogermanischen Sprachen. Erkennbar ist dies an der Ähnlichkeit verschiedener Wörter, aber auch an der grammatischen Struktur der Sprachen. Die Schreibweise der Sprache richtet sich vor allem nach der Lautung. Eine größere Ähnlichkeit findet sich außerdem noch mit den iranischen sprachen Altpersisch und Avestisch. Sanskrit gilt auch als sogenannte Akzentsprache.
In Wörterbücher findet sich eine Aufteilung in 16 Vokale und 25 Konsonanten. Aus grammatikalischer Sicht ist Sanskrit eine flektierende Sprache. Außerdem ist die Grammatik extrem umfangreich. So gibt es zum Beispiel zu jedem Verb etwa 96 verschiedene Präsensformen und aufwändige Reglungen für Suffixe. Letzteren kommt eine besondere Bedeutung im Satzbau zu, denn sie geben über viele Funktionen, wie beispielsweise die Möglichkeitsform, Auskunft. Vor allem in den nachchristlichen Zeiten hat sich die Sprache stark verändert. So haben beispielsweise viele Verben ihre verschiedenen Vergangenheitsformen eingebüßt und nur noch eine einzige Vergangenheitsform. Vor allem jedoch im antiken Indien kam der Sprache eine wichtige Rolle zu. So gab sie Auskunft über den sozialen Stand der Menschen. Wer Kenntnisse in Sanskrit besaß, hatte meist auch gesellschaftlich einen höheren Stand und gehörte einer höheren Kaste an.