Bei Volapük handelt es sich um eine Plansprache, deren Grundlage bereits bekannte Sprachen bilden. Sie wurde in den Jahren 1879 und -80 von einem Pfarrer namens Johann Martin Schleyer geschaffen und präsentiert. Volapük gilt nach Solresol als zweite Plansprache überhaupt, da andere vorher geschaffene Plansprachen sich nicht nennenswert verbreiten konnten. Schleyer wollte eine Sprache schaffen, mit der die ganze Welt sich verständigen kann und kreierte dafür eine Mischung aus den Sprachen Russisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Englisch und Deutsch. Diese Sprache sollte später den Namen Völkerdolmetsch bekommen, allerdings stand Schleyer zunächst vor dem Problem, dass in verschiedenen Sprachen verschiedene Alphabete zum Einsatz kommen und so beschäftigte er sich zunächst mit einem sogenannten Weltalphabet. Er veröffentlichte jeden Monat die Sionsharfe, ein Magazin für katholische Poesie und in diesem Monatsblatt veröffentlichte er immer wieder Teile seiner neuen Sprache, sodass im Mai 1879 eine Beilage mit den Grundsätzen der Sprache und den wichtigsten Wörtern erschien.
Zunächst bildeten sich in Europa einige Volapük-Gesellschaften und breiteten sich auch nach Asien und Amerika aus, sodass bald 100.000 Menschen die neue Sprache nutzten. Der Name Volapük leitet sich ab aus den englischen Wörtern world und speak und bedeutet soviel wie Weltsprache. Nachdem es im Jahr 1888 bis zu 2 Millionen Anhänger der Sprache gab, begann ihr Niedergang, da sie als zu schwer erlernbar galt und außerdem behielt Schleyer die vollkommene Kontrolle über die von ihm geschaffene Sprache, so mussten beispielsweise Vokabeln durch ihn hinzugefügt werden. Er selbst nannte sich Cifal, was auf deutsch soviel wie Chef bedeutet.
Volapük wird heute nur noch von sehr wenigen beherrscht, allerdings ist die Sprache trotzdem sehr bedeutend, denn sie ist die erste neue erfundene Sprache, die von einigen Menschen gesprochen und angewandt wurde. Seit 2014 bestimmt der deutsche Hermann Philipps als Cifal über die Zukunft der Sprache.
Die Sprache verwendet das deutsche Alphabet inklusive Ä, Ö und Ü. Es fehlen die Buchstaben Q und W, dafür kann das V wie ein W ausgesprochen werden. Das C wird tsch ausgesprochen, wie beim englischen Child und das J wird sch ausgesprochen. Im volakpükschen bekommen die Wörter durch Vor- oder Nachsilben neue Bedeutungen. Sprache heißt pük, dass zugehörige Verb wird durch die Endung -ön gebildet (pükön) und Verneinungen werden durch die Vorsilbe ne- gebildet. Die Vokabeln müssen gelernt werden, da die ursprünglichen Wurzeln meist nicht mehr zu erkennen sind. Der deutsche Satz "Ich gebe dir zwei Bücher." lautet auf Volakpük "Givob ole bukis tel.". Der Satz "Odelo ovisitobs flenis obas." heisst auf deutsch soviel wie "Morgen besuchen wir unsere Ferunde.".
Bei manchen Wörtern ist die Wortherkunft klar zu erkennen, gud und bad heißen gut und böse, gret und smal stammen ebenfalls aus dem englischen und heißen groß und klein. Ziffern bestehen aus drei Buchstaben und enden auf einem l, so heißen beispielsweise die ersten fünf Zahlen in der von Schleyer erfundenen Sprache bal, tel, kil, fol und lul. Die Wörter in der Sprache sind allgemein recht kurz gehalten, damit sie einfach mit Präfixen und Suffixen verändert werden können um eine einfach Grammatik gewährleisten zu können.