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Beispiele:
Das Präsens wird im Deutschen durch die Konjugation der Grundform der Verben, dem Infinitiv gebildet. Dieser besteht aus zwei Bestandteilen, dem Präsensstamm und der Endung "en". Beim Konjugieren wird die Infinitivendung durch eine Personalendung ersetzt. Welche dabei zum Einsatz kommt, hängt von dem zugeordneten Subjekt ab. Am einfachsten lässt sich das anhand der Nominativform der Personalpronomen erklären. Davon gibt es drei Singular- und drei Pluralformen. Die folgenden Beispiele zeigen wie die Grundform des Infinitivs bei der Zuordnung zu den jeweiligen Personalpronomen bei den meisten regelmäßigen und unregelmäßigen Verben umgewandelt wird.
In der ersten Person Singular ist das Personalpronomen immer "ich". Die Infinitivendung wird durch die Personalendung "e" ersetzt. Beispiel: Ich schreibe ein Buch.
Das Personalpronomen in der zweiten Person Singular ist das "du". Die zugehörige Personalendung ist "st". Beispiel: Du schreibst ein Buch.
In der dritten Person Singular gibt es drei Formen des Personalpronomens, aufgeteilt nach Geschlechtern, männlich "er", weiblich "sie" und sächlich "es". Die bei allen drei Formen verwendete Personalendung ist "t". Beispiel: Sie schreibt ein Buch oder es (das Kind) schreibt ein Buch.
Die erste Person Singular ist das Pronomen "wir". Es besitzt die Personalendung "en". Beispiel: Wir schreiben zusammen ein Buch.
Die zweite Person Plural lautet "Ihr" mit der zugehörigen Personalendung "t". Beispiel: Ihr schreibt alle zusammen an dem Buch.
Die dritte Person Plural ist gekennzeichnet durch das Personalpronomen "sie", das auch in der Höflichkeitsform mit großgeschriebenem "Sie" vorkommt. Die Personalendung ist "en". Beispiel: Sie schreiben ein Buch zusammen.
Viele Menschen aus dem Ausland bezeichnen Deutsch als eine Sprache, die schwer zu lernen ist. Das hängt damit zusammen, dass es in der Grammatik viele Ausnahmen von den Regeln gibt. In der Konjugation von Verben ist das nicht anders. Die wichtigsten Ausnahmeregeln werden im Folgenden dargestellt.
Bei manchen unregelmäßigen Verben ändert sich in der zweiten und dritten Person Singular die Stammform. Es gibt zwei verschiedene Varianten der Änderungen. Entweder wird der Vokal in der Grundform getauscht oder Umlaute variiert.
Beispiele:
Geben: du gibst, er gibt
laufen: du läufst, sie läuft
Bei den Wörtern treten und nehmen ändert sich zusätzlich auch das Ende des Stamms, indem der letzte Konsonant verdoppelt wird.
Treten: du trittst, sie tritt
Nehmen: du nimmst, es nimmt
Bei einigen Modalverben (können, mögen, dürfen, müssen, wollen)werden die Basisvokale in allen drei Singularformen umgewandelt. Das trifft auch auf das Verb wissen zu, bei dem zusätzlich der Ausgang des Präsensstamms verändert wird.
Ich kann, mag, darf, muss, will
Du kannst, darfst, magst, musst, willst
Er, sie es kann, mag, darf, muss, will
Ich weiß
Du weißt
Er, sie, es weiß
Das unregelmäßige Verb sein wird in jeder Personalform unterschiedlich gebildet. Für haben und werden gilt das nur für die zweite und dritte Person Singular.
Ich bin
Du bist
Er, sie, es ist
Wir sind
Ihr seid
Sie sind
Du hast, wirst
Er, sie, es hat, wird
Bei Verben wie feuern und handeln, die mit "ern" oder "eln" enden, wird in der ersten und dritten Person Plural kein "en" an den Präsensstamm angehängt, sondern die Infinitivform benutzt.
Das Gleiche gilt auch für tun und knien, deren Stamm auf einen Vokal endet.
Wir fordern, googeln, tun, knien
Sie fordern, googeln, tun, knien
Einige Verben mit den Endungen -den, -ten, -men und -nen erweitern in der zweiten und dritten Form Singular den Präsensstamm um ein "e".
Beispiele:
Du wendest dich um, wartest, atmest, leugnest
Er, sie, es wendet sich um, wartet, atmet, leugnet
Bei Verben, die auf -sen, -ßen, -xen, und -zen enden, fällt in der Du-Form das personale "s" weg.
Beispiele:
Du fasst, gießt, mixt, heizt