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Das Futur I und der Konjunktiv II im Deutschen

Tipp von Redaktion

Einmal in die Zukunft und wieder zurück - Das Futur I und der Konjunktiv II im Deutschen


Wie wird das Futur I und wie der Konjunktiv II im Deutschen gebildet? Dieser Fachartikel liefert Ihnen alle wissenswerten Informationen zum Futur I und dem Konjunktiv II.

Das Futur I

Der Gebrauch

Das Futur I ist ein Zukunftstempus, mit dem Handlungen in der Zukunft ausgedrückt werden. Das Kuriose an der Zeitform: Die Deutschen benutzen nur selten das Futur I, um über die Zukunft zu sprechen. Stattdessen verwenden sie im Alltag in der gesprochenen Sprache meist auch das Präsens, um Sachverhalte und Ereignisse in der Zukunft zum Ausdruck zu bringen. Ein einfaches Beispiel: "Nächstes Jahr fliege ich nach Rom". Nur selten werden Sie dafür die eigentlich korrekte Form "Nächstes jähr werde ich nach Rom fliegen" hören. Diese wird dann meist eher in ernsteren Kontexten verwendet, z. B. "Wenn das so weitergeht wie bisher, werde ich ihm kündigen."

Die Bildung

Wie wird das Futur I gebildet? Die Bildung des Futur I erfolgt ähnlich wie die Bildung des Perfekts oder Plusquamperfekts. Das Hilfsverb "werden" steht an der ersten Verbposition. Das sinntragende Verb, das die Bedeutung des Satzes transportiert, wandert dabei an die zweite Verbposition am Satzende. Dieses steht immer im Infinitiv, d. h. in der Grundform.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Präsens: Ich lerne das Futur I.

Futur I: Ich werde (erste Verbposition) das Futur I lernen (zweite Verbposition im Infinitiv).

Das Hilfsverb wird dabei wie folgt konjugiert, d. h. verändert:

ich werde (1. Person Singular)

du wirst (2. Person Singular)

er wird (3. Person Singluar)

sie wird (3. Person Singular)

es wird (3. Person Singular)

wir werden (1. Person Plural)

ihr werdet (2. Person Plural)

sie werden (3. Person Plural)

Alles klar! Jetzt wissen Sie, wie das Futur I gebildet wird. Sie "werden" es sicher jetzt öfter verwenden. Denn Sie können sich nun über Dinge, die in der Zukunft liegen, sicher verständigen. Doch wie sieht es mit Sachverhalten aus, die nicht real sind und Träume, Wünsche oder sogar irreale Gegebenheiten zum Ausdruck bringen? Hierfür wird der Konjunktiv II verwendet.

Der Konjunktiv II


Der Gebrauch
Neben dem Indikativ ist der Konjunktiv ein weiterer Modus der Verben. Während Sie mit dem Indikativ die reale Welt zum Ausdruck bringen können, wird der Konjunktiv II verwendet, um Gegebenheiten wiederzugeben, die nicht real sind. Der Indikativ wird daher zur besseren Abgrenzung auch häufig als Wirklichkeitsform bezeichnet. Der Konjunktiv II wird im Deutschen in verschiedenen Situationen gebraucht:

Wünsche

Wünsche gehen meist mit irrealen oder nicht vorhandenen Bedingungen einher. Zumeist gibt es einen Zustand, der vom Sprecher nicht vollwertig als befriedigend wahrgenommen wird. Ein Beispiel:

"Ich wäre so gerne Rockstar." Aus der Aussage geht deutlich hervor: Der Sprecher oder die Sprecherin ist möglicherweise unzufrieden mit seinem oder ihrem jetzigen Beruf. Statt diesen auszuüben, würde er oder sie viel lieber den Beruf des Rockstars ausüben und Konzerte geben. Ob dieser Wunsch nun realistisch oder unrealistisch ist, sei an dieser Stelle dahin gestellt. Um Wunschsätze bilden zu können, wird der Konjunktiv II verwendet.

Träume

Wir allen haben Träume. Ähnlich wie bei Wünschen geben Sie einen Zustand an, der nicht real oder existent ist. "Ich hätte so gerne mehr Geld", denken Sie vielleicht wehmütig am letzten Tag im Monat. Auch hier wird ein Wunschzustand bzw. Traum beschrieben.

Höflichkeit

Der Konjunktiv II wird oft auch in öffentlichen Kontexten verwendet, wenn es darum geht, einer Person Höflichkeit entgegen zu bringen. "Könnten Sie mich bitte in der obigen Angelegenheit zurückrufen?" sind typische Sätze, die von dem Konjunktiv II Gebrauch machen.

Unwahrscheinliches

Der Konjunktiv II wird auch verwendet, wenn der Sprecher Unwahrscheinliches äußert, d. h. etwas sagt, was er im Grunde anzweifelt. Unwahrscheinliche Ereignisse werden somit mit dem Konjunktiv II geäußert.

Bildung

Wie wird der Konjunktiv II gebildet? Der Konjunktiv II wird ähnlich wie der Konjunktiv I gebildet. Wichtig sind zunächst die Endungen, mit denen der Konjunktiv II gebildet wird. Diese lauten wie folgt:

ich (1. Person Singular) - e

du (2. Person Singular) - est

er (3. Person Singular) - e

sie (3. Person Singular) - e

es (3. Person Singular) - e

wir (1. Person Plural) - en

ihr (2. Person Plural) - et

sie (3. Person Plural) - en

Zur Bildung des Konjunktiv II benötigen Sie außerdem den Stamm des Verbes in der 1. Person Plural im Präteritum. Das Präteritum ist die Vergangenheitsform von Verben. Den Stamm erhalten Sie, wenn Sie von der Grundform des Verbes den Buchstaben/ die Buchstaben "(e)n" entfernen. Hängen Sie dann die oben genannten Endungen des Konjunktiv II an die erste Person Plural Präteritum - und schon haben Sie den Konjunktiv II gebildet. Eine Möglichkeit, um die Bildung des Konjunktiv II zu umgehen, ist die Bildung mit der Ausweichform "würde", die vor allem im mündlichen Sprachgebrauch verwendet wird. Ein Beispiel dafür ist: "Ich würde tanzen".

HIER NOCHMALS ALLE VERBFORMEN:

+ Präsens Indikativ

+ Präteritum Indikativ

+ Futur I Indikativ

+ Futur I Konjunktiv II

+ Präsens Konjunktiv I

+ Präteritum Konjunktiv II

+ Perfekt Indikativ

+ Plusquamperfekt Indikativ

+ Futur II Indikativ

+ Futur II Konjunktiv I

+ Perfekt Konjunktiv I

+ Plusquamperfekt Konjunktiv II

+ Imperativ
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