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Literarische Epoche - Renaissance

Tipp von Redaktion
Die Renaissance wird vor allem durch die Wiederentdeckung antiker Ideen und Werke. Sie ist geprägt von der Überwindung mittelalterlicher Vorstellungen, etwa durch das Aufkommen des Humanismus, der Hinwendung zum Menschen als Mittelpunkt des Schaffens und Kritik an dem Dogmatismus der katholischen Kirche. Zeitlich wird diese Kulturepoche ins 15. bis 16. Jahrhundert verordnet. Das Zentrum und der Ursprung der Renaissance findet sich in Italien. Sie löst die Gotik ab und endet mit dem Barock.

Der Begriff Renaissance

Der Begriff selbst ist aus dem Französischen entlehnt und bedeutet "Wiedergeburt". Damit ist die Wiedergeburt der Antike und das erneuerte Interesse an ihren Werken gemeint.

Erstmals in diesem Kontext verwendet wurde der Begriff um 1550 von dem italienischen Künstler und Biografen Giorgio Vasari (1511-1574). Er nannte diese Epoche "Rinascimento". Damit bezog er sich auf die Überwindung der Kunst des Mittelalters. Nach ihm gab es zuerst ein großes Zeitalter der römischen und griechischen Antike, dann den kulturellen Verfall während des Mittelalters. Während des "Rinascimento" lebten die Kultur, die Künste und der antike Geist wieder auf.

In Deutschland wurde der Begriff maßgeblich von dem Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt (1818-1897) geprägt. Burckhardt veröffentlichte 1860 sein Buch Die Cultur der Renaissance in Italien. Schon seit 1830 wurde der Begriff Renaissance aus dem Französischem entlehnt und auf diese kulturgeschichtliche Epoche angewendet, die den Übergang zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit darstellt. Seitdem spricht man allgemein von einer "Renaissance", wenn alte Vorstellungen und Werte wiederaufleben.

Zeitliche Einordnung und Perioden

der Kernzeitraum der Renaissance wird ins 15. bis 16. Jahrhundert verordnet, wobei die Anfänge dieser Epoche sich bereits im 14. Jahrhundert in Italien finden lassen. Im Gegensatz zu älteren Vorstellungen, wonach in Italien eine "Initialzündung" der Renaissance stattfand und sich ihre Ideen von dort unaufhaltsam über den europäischen Kontinent ausbreiteten, geht man heute eher von einer wechselseitigen Einflussnahme aus. Auch stellte der Beginn dieser Epoche keine plötzliche Revolution dar. Die Übergänge zwischen der Gotik und der Renaissance sind eher fließend und frühe Spuren der neuen Epoche zeigen sich bereits im 13. Jahrhundert.

Die Renaissance lässt sich in drei Perioden teilen:



  • Frührenaissance

  • Hochrenaissance

  • Spätrenaissance, auch Manierismus genannt


Dabei gibt es regionale Unterschiede. Während die Frührenaissance in Italien zwischen ca. 1420 bis 1500 verordnet wird, liegt sie im deutschsprachigen Raum zwischen 1520 bis 1555. Die Hochrenaissance in Italien dauert von 1500 bis 1530, im deutschsprachigen Raum zwischen 1555 und 1590. Die Spätrenaissance in Italien erstreckt sich von 1520 bis 1600, im deutschsprachigen Raum von 1560 bis 1610.

Ursprünge

Eines der Wesensmerkmale der Renaissance ist die Rückbesinnung auf die römische und griechische Antike. Ein gänzlich neues Phänomen ist die Renaissance in dieser Hinsicht nicht. So gab es im 8. Jahrhundert die "Karolingische Renaissance". Auch in dieser Epoche wurde antikes Wissen gesammelt und antike Literatur geschätzt. Allerdings beschränkte sich die Verbreitung der Schriften zumeist nur auf die Klosterbibliotheken und standen somit lediglich einer engen klerikalen Klasse zur Verfügung.

Die Renaissance machte die antiken Schriften einer weiteren Schicht zugänglich. Humanisten wie der italienische Kaufmann Niccolò Niccoli (1365-1437) oder Poggio Bracciolini (1380-1459) durchsuchten die Klosterbibliotheken nach antiken Werken und leisteten einen beträchtlichen Beitrag bei ihrer Verbreitung.

Viele Werke bedeutender griechischer und römischer Autoren hatten in arabischen Bibliotheken überlebt, in der Levante, Mesopotamien oder im muslimischen Teil der Iberischen Halbinsel. Der Austausch zwischen der europäischen und der arabischen Welt hatte seinen Anteil an der Wiedererlangung antiker Schriften. Die zentrale Lage Italiens innerhalb des Mittelmeeres begünstige die Entwicklung zum Zentrum der Renaissance. Von hier aus konnten die italienischen Schiffe mit entfernten Städten Handel treiben und es kam zum kulturellen Austausch.

Auch Ereignisse kriegerischer Natur trugen zur Verbreitung antiken Wissens bei. 1236 eroberten im Zuge der Reconquista christliche Truppen die Stadt Córdoba und mit ihr ihre berühmte Bibliothek. Über 400.000 Bücher in griechischer und arabischer Schrift sollen damit in christliche Hände gefallen sein. Gleichzeitig führten die ständigen Gebietsverluste im Byzantinischen Reich, ausgelöst durch die einfallen Seldschuken, dazu, dass immer mehr griechische Gelehrte in den Westen auswanderten. Das Byzantinische Reich selbst hatte über die Jahrhunderte antike Schriften aufbewahrt und gepflegt. Mit der endgültigen Eroberung Byzanz' im Jahre 1453 setzte eine erneute Fluchtwelle griechischer Gelehrter ein.

Die politisch-sozialen Bedingungen in den italienischen Stadtstaaten begünstigten ebenfalls die Entwicklung der Renaissance. Die Handelsschiffe brachten in erster Linie Reichtum, von dem auch private Persönlichkeiten profitierten. Das ermöglichte eine private Unterstützung von Kunst und Kultur durch wohlhabende und gebildete Käuferfamilien. Hinzu kommt die politische Freiheit der italienischen Stadtstaaten, welche eine freiere Entfaltung von Kunst, Kultur und den Wissenschaften ermöglichte. Nicht nur auf Italien beschränkt entstand zunehmend ein selbstbewusstes Bürgertum, welches neben Freiheit und Wohlstand nach neuem Lesestoff verlangte. Bedingt durch die Erfindung des Buchdruckes durch Gutenberg (1400-1468) im Jahre 1450 setzte eine Medienrevolution ein. Bücher wurden erschwinglich und gehörten fortan in jede bürgerliche Stube.

Die Humanisten spielten ebenfalls eine wichtige Rolle. Ihr Zentrum lag in Florenz. Ihr Ziel war eine Bildungsreform aller Bevölkerungsschichten. Nach dem Ideal der Humanisten sollte jeder Mensch sein volles geistiges Potential entfalten können. Der Humanismus prägte vor allem die Literatur sowie die Sprach- und Literaturwissenschaften. Bezüglich der Religion war die Renaissance gezeichnet von der Auseinandersetzung zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche. Martin Luther (1483-1546) schlug seine 95 Thesen im Jahre 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg, unter anderem als Reaktion auf den Ablasshandel.

Die Renaissance in der Kunst

Gerade in den Bildenden Künsten hat die Renaissance ihre größten Spuren hinterlassen. Werke wie der David, der Vitruvianische Mensch, die Sixtinische Kapelle von Michelangelo, Da Vincis Mona Lisa, sowie die Schule von Athen von Raffael prägen das Bild dieser Epoche. Im Mittelpunkt des neuen Kunstverständnisses steht der Mensch, die Natur und naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Die inhaltlichen Stoffe blieben größtenteils dieselben, zumeist kirchliche und religiöse Themen. Auch Sagen, römisch-griechische Mythologie und weltliche Themen wurden vermehrt Gegenstand der Kunst.

Ein großer Unterschied zu früheren Epochen bestand in der Selbstwahrnehmung der Künstler. Zuvor stand der Mensch kaum im Mittelpunkt, somit verschwand der Künstler hinter das Kunstwerk. Viele mittelalterliche Künstler blieben anonym. Aufgrund der anthropozentrischen Sichtweise der Renaissance stand nicht nur der Mensch im Mittelpunkt der Kunst, auch der schöpferische Künstler rückte in den Mittelpunkt. Künstler traten als selbstbewusste Universalgelehrte auf.

In der Kunst bemühte man sich um eine reale, doch ideale Wiedergabe der Natur und des Menschen. Wichtig für die Kunst der Renaissance war die anatomisch korrekte Darstellung des Menschen. Auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse sollte der Mensch mit den richtigen Proportionen abgebildet werden. Ausgewogenheit und Proportionalität sind entscheidend.

Malerei

Nach wie vor waren kirchliche Inhalte die beliebtesten Themen in der Malerei. Sie finden sich vor allem in der Wandmalerei und den Altarbildern der Kirchen, welche noch immer als die hauptsächlichen Kunstmäzenen auftraten. Im Vergleich zur mittelalterlichen Kunst findet in der Renaissance eine Vermenschlichung statt, unter anderem indem die Präsentation wesentlich profaner wird. Menschen trugen nun Alltagskleider im historischen Kontext. Neben den kirchlichen Inhalten wandten sich die Maler der Renaissance auch mythologischen Themen zu, die nicht der Kirche entstammten. Römische und griechische Sagen sowie Göttergeschichten waren ein beliebtes Sujet. Auch weltliche Werke gewannen an Bedeutung. Es entstanden in der Renaissance zahlreiche Porträts zeitgenössischer Personen, die ersten Landschaftsmalereien und Werke, welche das alltägliche Leben abbildeten.

Neben den Kirchen trat das wohlhabende Bürgertum vermehrt als Stifter von Kunstwerken auf, um sich selbst als Porträt zu verewigen oder um die eigenen Zimmer mit Kunstwerken zu schmücken. Dabei wurden oft kirchliche Themen gewählt oder mythologische Szenen.

Die Zentralperspektive ist ein wichtiges Element der renaissancistischen Malerei. Durch die Zentralperspektive schufen die Maler eine realitätsnahe Raumtiefe und Objekte wurden räumlicher dargestellt. Der Horizont lag auf der Augenhöhe des Betrachters. Zur Darstellung der Raumtiefe wurde ein Fluchtpunkt auf der Horizontlinie eingesetzt. Die neuen Erkenntnisse in den Naturwissenschaften wirkten sich ebenfalls auf die Farbperspektive aus und ermöglichten es, Bilder dreidimensionaler zeichnen zu können. Symmetrie und geometrische Formen führten zu einem harmonischen Bildaufbau. Hierin äußert sich das verstärkte Interesse an der Mathematik. Die Kompositionen folgen oftmals bestimmten Kreis- oder Dreiecksformen. Es ging nicht mehr nur darum, etwas Schönes darzustellen, sonder auch um die Frage, wie etwas schön dargestellt werden kann.

Naturwissenschaftliche Erkenntnisse wirkten sich vor allem auf die Darstellung des Menschen aus. Das Ziel vieler Renaissance-Künstler war es, den Menschen nicht nur anatomisch korrekt darzustellen, sondern auch in einer idealisierten Form. Die Renaissance zelebriert die Körperhaftigkeit des Menschen in seiner schönsten Form und als Werk Gottes. Allgemein entwickelte sich der Mensch in der Kunst vom Objekt zum eigentlichen Subjekt.

Architektur

Die Architektur der Renaissance wandte sich den antiken Bauwerken hin. Während die griechischen Vorbilder zumeist ignoriert wurden, ließen sich die Renaissance-Architekten von römischen Bauelemente inspirieren. Beliebt waren vor allem Säulen, Pilaster und der Antike nachempfundene Kapitelle. Geometrische Formen, harmonische Proportionen, symmetrische und oft rechtwinklige Grundrisse prägten das Bild. Typisch sind zum Beispiel die Goldenen Proportionen der Antike nach der Wiederentdeckung der Zehn Bücher über Architektur von Vitruv (1. Jahrhundert v. Chr.).

Bildhauerei

Das Bestreben, anatomisch korrekte Idealfiguren des Menschen zu schaffen, lebte in der Bildhauerei fort. Büsten und Standfiguren wurden nun vermehrt außerhalb der Kirchen aufgestellt und zeigten auch weltliche Figuren. Die Freiplastiken orientierten sich an den antiken Vorbildern, waren auf allen Seiten modelliert und auch mal nackt.

Die Musik in der Renaissance

Die Musik in der Renaissance wird von einer reichen Polyphonie in der Kirchenmusik bestimmt. Es gibt mehr Liebes- und Trinklieder sowie Lieder über die Jahreszeiten. Der Komponist steht mehr im Mittelpunkt, wohingegen im Mittelalter viele Stücke anonym verfasst wurden. Eine feste Instrumentierung von Stücken wird aufgegeben, das Ensemble an Instrumenten erhöht sich. Terzen und Sexten werden häufiger. Der Höhepunkt stellt die Entwicklung der Oper um 1600 dar.

Die Renaissance in der Literatur

Die Literatur der Renaissance wird vor allem vom Humanismus beeinflusst. Diese geistige Strömung hat ihre Anfänge im 14. Jahrhundert, lebt allerdings erst im 15. und 16. Jahrhundert auf. Der Humanismus war vor allem eine Bildungsbewegung auf der Basis antiker Vorstellungen. Im Mittelpunkt dieser Bewegung stand die Bildung des Individuums. Dazu gehörte die korrekte Beherrschung des Lateins in schriftlicher und in mündlicher Form.

Sagen, Fabeln und mittelalterliche Abenteuer- und Heldenromane sowie Schwänke erfreuten sich großer Beliebtheit, zum Beispiel die Geschichten um Till Eulenspiegel. Volksbücher über Sagen und Legenden waren weit verbreitet. Dank des Buchdruck waren solche Bücher einem weitaus größeren Publikum zugänglich als im Mittelalter. Dabei lebten viele literarische Traditionen fort. Eine Blüte erlebten die satirischen Geschichten und die Narrenliteratur. Solche Werke kritisierten die Gesellschaft, weltliche Fürsten und Könige sowie die Kirchen.

In Deutschland wurde die Literatur vor allem von Martin Luther (1483-1546) geprägt. Durch seine Übersetzung des Neuen Testaments, zahlreicher Kirchenlieder und anderen Streitschriften trug er maßgeblich zur Entwicklung des Frühneuhochdeutschem bei. Luther ersann viele Ausdrücke, die noch heute verwendet werden, wie "Sündenbock" oder "Lockvogel".

Epik der Renaissance

In der Epik verdeutlicht sich die Hinwendung zum Menschen. Hier sind vor allem die Volksbücher zu nennen. Die Volksbücher enthalten Sagen, Legenden, Abenteuer, Schwänke, Fabeln und Balladen. Die Ursprung solcher Bücher lassen sich in den Ritterdichtungen und den Minneliedern finden, wobei die Reime in Prosa umformuliert wurden.

Weiterhin beliebt waren die Ritter- und Heldenromane, die sich an die mittelalterlichen Vorlagen orientierten. Hier bot die Renaissance wenig Neues, außer dass diese Form der Literatur nun von einem wesentlich größeren Publikum gelesen wurde. Werke dieser Art dienten in erster Linie der Unterhaltung, konnten jedoch auch Belehrungen enthalten. Till Eulenspiegel (Ulenspiegel, 1511) ist der bekannteste Vertreter der Narrengeschichten. Mit ihm wurde eine zeitgenössische Figur zum Helden einer Geschichte.

Eines der wichtigsten Epen der Renaissance war Der rasende Roland (Orlando furioso), geschrieben von Ludovico Ariosto (1474-1533) und 1516 erschienen. Der Ritterroman übte einen großen Einfluss auf die italienische Literatur und das Theater in England und Frankreich aus.

In der späten Renaissance entstand Der scharfsinnige Edle Herrr Don Quijote de la Mancha, oder kurz Don Quijote. Miguel de Cervantes Saavedra (1547-1616) vollendete den ersten Teil 1605 und den zweiten 1615. Der Ritterroman ist sogleich eine Verherrlichung als auch eine Parodie auf seine Vorbilder.

Die Renaissance war, neben der Narrenliteratur, die Hochzeit von Satiren. In vermeintlich harmloser Form konnten die Autoren damit Kritik an den religiösen und weltlichen Herrschern üben. Dazu gehören die Dunkelmännerbriefe von Johannes Reuchlin (1455-1522) - gefälschte lateinische Briefe, die in satirischer Absicht um 1515 verbreitet wurden.

Ein weiteres wichtiges Werk war Das Narrenschiff von Sebastian Brant (1457/1458-1521). Die Moralsatire wurde 1494 gedruckt und in ganz Europa in verschiedenen Sprachen übersetzt. Das Lob der Torheit erschien 1511 und wurde von dem niederländischen Humanisten Erasmus von Rotterdam (1466/1467/1469-1536) geschrieben. Das satirische Werk war ebenfalls in ganz Europa erfolgreich.

Lyrik in der Renaissance

Das bedeutendste Werk italienischer Lyrik und eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur wurde noch vor der Hochzeit der Renaissance geschrieben: Die Göttliche Komödie, kurz auch Comedia von Dante Alighieri (1265-1321) wurde erst kurz vor seinem Tod vollendet. Die Reise durch die Hölle, dem Fegefeuer und dem Paradies hatte einen politischen Hintergrund, den Streit zwischen Papst- und Kaiseranhängern. In ihr kommen zahlreiche religiöse und historische Persönlichkeiten zu Wort.

In der Lyrik der Renaissance lebt das Mittelalter noch am stärksten fort. Eine Veränderung stellen die evangelischen Kirchenlieder von Martin Luther dar. Mit ihnen konnten die Gläubigen aktiv am Gottesdienst teilnehmen.

In der Renaissance gewann der Meistergesang, auch Meisterlied genannt, zunehmend an Bedeutung. Diese Form der Lyrik entstand im Umkreis kirchlicher Singbruderschaften und war in Form und Aufbau durch strenge Regeln gekennzeichnet. Mit der Zeit wurde der Meistergesang bei den Zunfthandwerkern beliebt. Meisterlieder behandelten biblische Inhalte und hatten eine belehrende Funktion.

Im Bereich der Meisterlieder tat sich vor allem Hans Sachs (1494-1576) hervor. Er soll über 4000 Meisterlieder gedichtet haben. Zumeist bestanden die Meisterlieder aus einer ungeraden Anzahl an Strophen.

Dramatik in der Renaissance

In der Dramatik hat die Renaissance ihre deutlichsten Spuren hinterlassen, was die Literaturgattungen anbelangt. Die Dramatiker orientierten sich an den antiken Dramen. Die Geschichten handeln vom einzelnen Menschen, seinem Schicksal und seine Vernunft, die ihn von den Tieren unterscheidet. Die Dramen hatten oft moralisierende Inhalte. Vom Aufbau und der Gestaltung der Akte her ähnelten sie den antiken Vorbildern.

Die Fastnachtsspiele können als Vorläufer der modernen Dramen gesehen werden. Auch sie enthalten belehrende Inhalte, kleiden ihre ernsten Stoffe jedoch in einen komödiantischen Rahmen. Die Charaktere sind grob gezeichnet und mitunter albernen Situationen ausgesetzt.

Auch in der Dramatik ist Hans Sachs einer der bedeutendsten Literaten. Er schrieb in erster Linie Schwänke und Fastnachtsspiele, die Themen umfassen unter anderem die richtige Lebensführung und die Reformation.

In England führten die Entwicklungen der Renaissance zur Blüte des Elisabethanischen Theaters. Die elisabethanischen Schauspieltruppen reisten zunächst als fahrende Schauspieler umher, mitsamt ihren eigenen Bühnen. Der berühmteste Vertreter des Elisabethanischen Theaters ist zweifelsohne Shakespeare (1564-1616). Shakespeare ignorierte die festen Formen des antiken Theaters und schrieb auch kurze, scheinbar lose aneinandergereihte Szenen. Seine Dramen behandeln historische Stoffe. Die Handlung wird nicht von unsichtbar waltenden Schicksalskräften vorangetrieben, sondern durch den Charakter der Figuren.

In Italien entstand die "Commedia dell'arte", zu Deutsch "Berufsschauspielkunst". Die Ursprünge dieser Berufsschauspieler liegt in den Zusammenschlüssen von Jahrmarktskünstlern und anderen Zünften. Die Schauspieler waren zeitlebens auf bestimmte Figuren festgelegt und verschwanden mitunter vollständig hinter ihrer "Maske".

Überblick über die einzelnen Epochen:

+ Epoche Renaissance

+ Epoche Barock

+ Epoche Aufklärung

+ Epoche Sturm und Drang

+ Epoche Klassik

+ Epoche Romantik

+ Epoche Biedermeier

+ Epoche Realismus

+ Epoche Moderne

+ Epoche Naturalismus

+ Epoche Expressionismus

+ Epoche Postmoderne
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