Bei der Sachtextanalyse handelt es sich um die Analyse von Sachtexten, die sich von Dramen oder epischen Texten durch eine Ansammlung von Informationen, Fakten und Argumenten unterscheiden. Dazu gehören tatsachenbetonte Texte wie beispielsweise
Berichte in der Zeitung
wissenschaftliche Arbeiten
Wikipedia-Artikel
Die Analyse eines solchen Textes besteht in der Analyse seiner Bestandteile, wozu z. B. die in einem Sachtext verwendeten Argumente, der Titel oder die sprachlichen Stilmittel gehören. Der Analysierende ordnet die verschiedenen Elemente des Textes ein und beschreibt sie in seiner Analyse haargenau. Dafür folgt er einem bestimmten Aufbau.
Der Sachtext und die richtige Vorbereitung
Die Vorbereitung ist das A und O jeder Textanalyse - ganz egal, ob es sich um Sachtexte oder eine andere Textsorte handelt. Hierfür sollte der Verfasser der Analyse den Text natürlich mehrmals lesen. Das Verständnis für den Inhalt des Textes ist maßgeblich für die folgenden Analyseschritte. Nur auf diese Weise können die einzelnen Bestandteile sauber abgearbeitet werden.
Schon beim ersten durchlesen stechen die Besonderheiten des Textes heraus. Es kann sich beispielsweise um eine Anhäufung von Tatsachen handeln, die als Stütze für bestimmte Argumente herangezogen werden. Es kann sich aber auch um einen Sachtext handeln, der seine Neutralität zu den Dingen unterstreicht. Für den Leser stellt die Analyse somit auch eine Herausforderung dar.
Textmarkierungen und Notizen
Der Textmarker darf bei der Bearbeitung des Textes auf keinen Fall fehlen, denn wichtige Passagen im Text sollten markiert werden. Je länger der Text ist, umso sinnvoller ist die Arbeit mit farblichen Markierungen. Es sollten wirklich nur die auffälligen Abschnitte oder wichtige Wörter im Sachtext markiert werden. Manche Schüler tendieren dazu, alles zu markieren. Am Ende der Vorbereitung sehen die Textseiten aus, als hätte der Lesende diese in Farbe getränkt. Das macht nur wenig Sinn. Der Bearbeitende darf nicht vergessen, dass es bei der Sachtextanalyse um die Untersuchung von einzelnen Bestandteilen geht.
Auch sollten Notizen in Stichpunkten zu bestimmten Passagen des Textes gemacht werden. Schon gleich beim ersten Lesen liegt der Stift startbereit in der Hand, weil Besonderheiten direkt ins Auge stechen.
Aufbau der Sachtextanalyse
Die Sachtextanalyse folgt in der Regel diesem Aufbau:
Einleitung
Einleitungssatz: Zu der Einleitung gehört die Nennung von Titel, Autor, Erscheinungsjahr und Textsorte.
Kurze Einführung in das Thema des Textes: Diese hat nur knapp zu erfolgen.
Hauptteil - Inhalt
Problematik herausarbeiten
Inhaltswiedergabe des Textes
Leitgedanke des Sachtextes herausarbeiten
Einteilung des Textes in Sinnabschnitte
Gebrauch von rhetorischen Mitteln und Argumentationsweisen aufführen und deren Verwendung beschreiben. Zu den unterschiedlichen Argumenttypen gehören: das Faktenargument, das normative Argument, das Autoritätsargument, das analogisierende Argument, das indirekte Argument.
Intention des Textes: Wer ist Zielgruppe des Textes? Was will der Text bei der Zielgruppe erreichen?
Bewertung des Sachtextes: Gelingt es dem Verfasser des Textes, seine Botschaft an den Leser zu vermitteln?
Fazit
Das Fazit darf keine Interpretation beinhalten, denn das ist nicht die Aufgabe der Sachtextanalyse. Der Verfasser der Analyse ist angehalten, eigene Worte zu finden. Dabei darf dieser Schlussteil nicht länger ausfallen als der Hauptteil. Auch darf die Einleitung nicht zu viel Platz einnehmen.
Kontrolle
Die abschließende Kontrolle der Analyse ist meistens der Teil, der vernachlässigt wird. Dies geschieht häufig aus Gründen des Zeitmangels. Wer die Textuntersuchung in einem bestimmten Zeitfenster bewerkstelligen soll, muss ein gutes Zeitmanagement betreiben. Es sollte deshalb nach der Fertigung ausreichend Zeit geben, um die eigene Analyse hinsichtlich mehrerer Punkte zu kontrollieren. Dazu gehören der Inhalt, die Form und die Rechtschreibung.
In einer Prüfungssituation ist es nicht immer einfach, den Schritt der letzten Kontrolle zu gehen. Hier kommt der Stressfaktor dazu, der viele Schüler bis zur letzten Minute schreiben lässt. Bei der Korrektur fallen dann Fehler auf, die hätten vermieden werden können. Nicht nur für inhaltliche Fehler gibt es Punktabzüge, sondern auch für Rechtschreibfehler.
Warum der Analysierende nicht viel falsch machen kann
Die Sachtextanalyse folgt einem strikten Aufbau. Die schematische Vorgehensweise, hilft die Aspekte des Textes zu gliedern und zu ordnen. Der Schüler braucht nur noch die Textelemente richtig zuzuordnen. Bei einer Interpretation sieht es schon etwas schwieriger aus. Damit muss sich der Analyst beim Sachtext nicht auseinandersetzen. Fakten und Informationen und daraus resultierende Argumente liegen meistens auf der Hand.
Die Kenntnis der rhetorischen Mittel, sprachlichen Stilmittel und der unterschiedlichen Argumenttypen sind die halbe Miete. Allerdings braucht der Untersuchende die Fähigkeit, den Inhalt eines Sachtextes zu verstehen. Nicht immer ist es leicht, einen Sachtext zu verstehen. Ein Zeitungsartikel liest sich einfacher als ein Gesetzestext. In der Regel hat ein Schüler in der Klausur mit einem Sachtext aber die besseren Karten, während sich viele Prüflinge mit der Interpretation eines Gedichts schwer tun.