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Die Sprache der Frauke Petry

Tipp von Redaktion
Frauke Petry ist als noch amtierende Vorsitzende der Alternative für Deutschland eine der schillerndsten und gleichzeitig umstrittensten Personen der deutschen Politik.

Obwohl sie derzeit innerhalb der konservativen Partei "AfD" entmachtet scheint, ist ihr Gesicht dennoch den meisten Bundesbürgern bekannter als das der derzeitigen Kandidaten Gauland oder Weidel.

Frauke Petry war das Aushängeschild der umstrittenen Partei "AfD" und daher Dauergast in Talkrunden im Fernsehen. Ihre Sprache hat einige Eigenheiten:

Das "Zündeln":
Frauke Petry gibt sich bürgerlich und besorgt um das Wohlergehen des Volkes. Als mehrfache Mutter betont sie stets, wie wichtig ihr die Zukunft ihrer Kinder ist. Nicht zuletzt deshalb ließ sie sich auch schwanger in Talkrunden nieder, ließ sich hochschwanger für ihre Partei ablichten und gab dem "Spiegel" sogar ein Interview, in dessen Verlauf sie ihr Kind vor den Augen der Journalisten stillte.

Aus dieser scheinbar fürsorglichen Gesamthaltung heraus spielt Frauke Petry in ihrer Sprache indes gerne mit dem Feuer, wenn sie plötzlich und scheinbar nebensächlich mit Hassbegriffen aus längst vergangenen Zeiten agiert oder sagt, dass es natürlich erlaubt sei,auf illegale Migranten an der Grenze notfalls auch das Feuer zu eröffnen.

Diese Mixtur aus der fürsorglichen Mutter und dem Schielen nach dem äußersten rechten Land der Republik und der Stimmungslage in den östlichen Bundesländern macht einen großen Teil der Sprache von Frauke Petry aus.

Die scheinbare Naivität:

Frauke Petry vertritt Positionen, die nicht immer mehrheitsfähig sind und die vor allem Kritiker aus dem linken, aber auch dem bürgerlichen Lager auf den Plan rufen. Da die deutschen Medien heutzutage mehrheitlich links zu verorten sind, hat sich die Politikerin hier eine gewisse Strategie zurecht gelegt, um ihre Ansichten offenbar zu verschleiern und ihrer Partei einen bügerlich-konservativen Anstrich zu verleihen.

Petry geriert sich in einer Talkrunde gerne als konservative Frau, welche Positionen der CDU der 70er Jahre vertritt.

In ihre Sprache streut sie dann allerdings scheinbar versehentlich Worte ein wie "völkisch"; ein Wort, das in Deutschland mit einer schweren Bürde behaftet ist.

Die bewusste Provokation scheint einkalkuliert: Sofort reagieren ihre Gegenüber mit einer reflexhaften Empörung, die von Petry mit einer aufgesetzt mädchenhaften Naivität begegnet. "Was ist denn an dem Wort "völkisch" so falsch?" fragt sie mit einem Augenaufschlag, was ihre Gegenüber natürlich in einen gewissen Erklärungsnotstand bringt: Andere Nationen verwenden diesen Begriff ja ebenfalls, etwa gegenüber Einwanderergruppen in Deutschland wie den Kurden, wenn mit deren Ansinnen sypmpathisiert wird.

Die gepflegte Sprache:

Frauke Petry grenzt sich in ihrer Sprache bewusst und gekonnt ab von den rechten Rändern ihrer Partei und denjenigen, die noch weiter rechts stehen als ihre Partei. Petry redet hochdeutsch; ihre ostdeutsche Herkunft lässt sie nur ab und an im Dialekt durchklingen, was ihr einen gewissen Zulauf in ihrer Heimat bescheren soll und wird.

Die durchaus eloquente Art der Formulierung ergibt einen deutlichen Unterschied zu etwa den Rednern auf Demonstrationen der Pegida.

Zudem erhebt sie selten überlaut die Stimme, was ihr den Anschein einer überlegten und tiefen Ruhe auch schwierigen Themen gegenüber verleiht. Sie wirkt daher durch ihre Sprache sehr glaubwürdig und kompetent.

Hochdeutsch als Gegensatz zu gespielter Volksnähe:

Frauke Petry benutzt in ihrer Sprache ein weitgehend reines und überlegtes Hochdeutsch. Dies distanziert sie nicht nur von Anhängern mancher Thesen ihrer Partei und macht sie bürgerlich und wählbar. Es verleiht ihr auch eine gewisse Souveränität gegenüber sich erkennbar gespielt volksnah gebenden Berufspolitikern. Genannt seien hier Politiker der CSU oder ein Vorsitzender der Grünen, welche durch starke Betonung ihres Dialektes eine vermeintliche Heimatliebe zum Ausdruck bringen wollen.

Die Sprache von Frauke Petry kann mitunter als beinahe präsidial eingestuft werden

Akademische Auftritte:

Frauke Petry ist Doktorin und lässt auch in ihrer Sprache keinen Zweifel an dieser Tatsache. Ihre Formulierungen sind sowohl bei vorformulierten Reden als auch in Fernsehformaten äußerst akkurat. Nie erlaubt sie sich Versprecher oder das bei anderen Politikern oft vernehmliche "Äääh".

Durch diese Betonung ihrer akademischen Ausbildung gewinnt sie das Vertrauen einer bürgerlichen Mitte, welche von den Rednern anderer Verteter ihrer Partei wohl eher abgestoßen sein würden.

Das akademische Auftreten in ihrer Sprache hat sie auch in Fernsehformaten stets relativ unangreifbar gemacht; scheinbare Skandale ihrer Worte waren von den Medien erkennbar konstruiert.

Die Harmlosigkeit:

In der Sprache von Frauke Petry steht stets ihre Harmlosigkeit und die ihrer Partei im Mittelpunkt. Allem inhaltlichen Furor zum Trotz steht sie sprachlich und auch physisch stets für die moderne, dennoch aber traditionelle und zudem gebildete Frau unserer Tage und unserer Nation.

Ihre Sprache bietet wenige Angriffspunkte, was sie zu einem umstrittenen "Star" der deutschen Medienlandschaft gemacht hat.

Frauke Petry wird häufig als eine Art "Wölfin im Schafspelz" dargestellt. Ihre Sprache jedenfalls ist eloquent und sicher den meisten anderen Politikern auch anderer Parteien überlegen,die sich häufig nur dadurch zu wehren wissen, indem sie gegen jegliche Etikette verstoßen.

Ihre Unangreifbarkeit hat sie zwar nicht davor bewahrt, in der eigenen Partei womöglich zeitweise entmachtet zu werden. Dennoch wird sie mit ihrem Auftritt und ihrer Sprachse sicher noch lange Bestandteil der deutschen Parteienlandschaft sein.



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