Eine literarische Strömung, die sich zwischen dem Wiener Kongress in den Jahren 1814 und 1815 sowie der bürgerlichen Revolution im Jahr 1848 ereignet hat, wird als Biedermeier bezeichnet. Parallel zur Epoche des Biedermeier gab es zwei weitere Literaturepochen zur gleichen Zeit - die liberale Bewegung des Jungen Deutschlands und die radikal-demokratische Bewegung des Vormärz. Die drei Strömungen werden häufig unter dem Titel "Literatur der Restaurationsepoche" zusammengefasst. Der Biedermeier wirkte sich hauptsächlich auf die Literatur jeder Zeit aus, später jedoch auch auf die Kunst und Kultur des Bürgertums. Kleidung, Architektur und Musik wurden von den Anhängern der Biedermeierbewegung beeinflusst. Die Literatur des Biedermeier ist als konservativ und hausbacken verschrien und die Flucht in private und idyllische Umgebungen stellen ein typisches Motiv der Epoche dar.
Der Begriff des Biedermeier
Die Epoche hat ihren Namen dem Dichter und Juristen Ludwig Eichrodt zu verdanken. Der Humorist entwickelte gemeinsam mit seinem Freund Adolf Kußmaul die Figur des Gottlieb Biedermaier, einem treuherzigen Dorfschullehrer aus Schwaben. Der Protagonist wurde in mehreren Gedichten verwendet und galt als Inbegriff der Biederkeit. So interessierte er sich nicht für das politische Treiben und war eher kleingeistig. Er lebte in einer kleinen Stube und einem engen Garten. Der Begriff war also ursprünglich negativ besetzt und wurde als Synonym für die kleingeistigen Bürger jener Zeit verwendet. Große Teile des Bürgertums wurden damit verspottet und der Begriff wurde erst ab 1900 wertneutral. Seitdem steht der Biedermeier würde ein kleinbürgerliches und häusliches Umfeld, wobei das Private besonders betont wird. Der Begriff wurde erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Bezeichnung einer Epoche genutzt. Er bezeichnete vor allem die architektonische und kunstgeschichtliche Epoche, außerdem das Mobiliar und die Mode jener Zeit. Die literarische Strömung wird erst seit dem 20. Jahrhundert als Biedermeier bezeichnet.
Die Merkmale des Biedermeier
Der Zeitraum der Strömung ist zwar klar abgegrenzt, dennoch kann die Epoche nicht mit eindeutigen Merkmalen beschrieben werden. Es gibt kaum ein Merkmal, dass sich auf alle der Epoche zugeordneten Werke anwenden lässt. Zum einen liegt es an den drei parallel aufgetretenen Strömungen und zum anderen können nicht alle Werke einer bestimmten Epoche zugeschrieben werden. Man kann deshalb nur Merkmale erfassen, die zumindest auf viele Werke der Epoche zutreffen.
Das gesellschaftliche Leben in der Zeit des Biedermeier bestand hauptsächlich aus dem Misstrauen gegenüber der Politik und den oberen Schichten der Gesellschaft. Die Schriftsteller und Künstler der Epoche wuchsen in einer Zeit auf, in der sie von der Politik immer wieder bitter enttäuscht worden sind. Dies brannte sich in die Köpfe ein und führte zu dieser Denkweise. Die Dichter kapselten sich in der Regel von der Öffentlichkeit und der Gesellschaft ab und arbeiteten zu Hause oder in einem kleinen Kreis. Im deutschen Raum waren politische Mitsprache oder gar Kritik nicht erwünscht und wurden teilweise sehr streng bestraft. Jegliche Äußerungen der freien Meinung wurden entweder beeinträchtigt oder sogar komplett zensiert. Der Rückzug der Autoren war also auch eine Folge ihres natürlichen Bedürfnisses nach Schutz und Sicherheit.
Am 20. September 1819 wurden die Karlsbader Beschlüsse erlassen. Vorausgegangen waren zwei Attentate, die im März 1819 von Studenten begangen worden waren. Mit diesen Beschlüssen wurden die Burschenschaften verboten, weil die Studenten dort frei denken und ihre Meinung äußern konnten und sie deshalb als Unruhestifter galten. Bücher und Zeitungen wurden in der Folge zensiert und die Zensurfreiheit für die Werke der Universitätsprofessoren wurde aufgehoben. Die Schulen, Universitäten und Behörden sollten mit diesem Erlass von gefährlichen Irrtümern, Verführern und Verführten bereinigt werden. In der Folge flüchteten die Menschen in geschützte Räume. Sie erlangten in ihren Heimen Schutz für sich und hatten ihre Familie und die engsten Freunde um sich versammelt. Die Werke der Autoren zeichnen sich vor allem durch die konservative Grundhaltung und die fehlenden Bestrebungen aus.
Die Mehrheit der Bevölkerung tat es den Biedermeiern gleich und zog sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Die Anhänger des Vormärz hingegen lehnten sich auf und wollten sich nicht mit den neu entstandenen Einschränkungen zufriedengeben. Sie gingen Radikal gegen die neuen Gesetze vor und äußerten ihre sozialpolitischen Ansichten.
Die Künstler des Biedermeier sehnten sich nach der Gemeinschaft. Man traf sich nicht nur zu Hause, sondern auch in Theatern oder Cafés und präsentierte seine Werke. Das Streben nach der Gemeinschaft mit anderen Menschen und der soziale Austausch mit diesen sind ebenfalls wichtige Merkmale des Biedermeier.
Diese Merkmale spiegeln sich in der Literatur jener Zeit wieder. Kleinkunst bestimmte das literarische Programm und wurde in kleinen, geselligen Runden zum Besten gegeben. In der Epik spielten viele verschiedene Textarten eine Rolle, angefangen bei den Künstler- und Familienromanen über Märchen, Skizzen, Novellen, Stimmungsbilder und Kurzgeschichten bis hin zu Tagebüchern, Erinnerungen, Briefen und Satiren sowie Reiseberichten. Es entstanden auch epische Dichtungen, beispielsweise die Romane "Maler Nolten" von Mörike, "Die Epigonien" von Immermann und "Der Nachtsommer" von Stifter. Die Lyrik jener Zeit hat einen starken Hang zur Epik, deshalb entstanden viele Epigramme, Idyllen, Balladen und Verserzählungen. Als große Dramatiker des Biedermeier gelten vor allem Franz Grillparzer, Johann Nepomuk Nestroy und Ferdinand Jakob Raimund. Ihre Werke bestehen zum Großteil aus Pessimismus und melancholischen Passagen. Diese Motive kommen generell sehr stark zum Tragen innerhalb der Epoche.
Die Motive stehen im Zeichen der geschichtlichen Hintergründe, denn das künstlerische war häufig von einem gewissen Idealismus geprägt. Dieser bildete das Gegenteil der Wirklichkeit, Klarheit und Harmonie bestimmten das Gesamtwerk. Die Motive veränderten sich schnell innerhalb der Werke und die Protagonisten bekamen Sehnsucht und wurden melancholisch. Sie resignierten, weil ihre Wünsche unerfüllt blieben und dachten an die gute alte Zeit zurück. Die Literatur war geprägt von Schwermut, gebändigter Liebe und Leidenschaft, der Nähe zur Natur, dem privaten Rückzug und der Genügsamkeit.
Literarische Kleinformen bestimmten die Werke dieser Epoche. Es entstanden keine neuen Gattungen, sondern es wurden altbekannte Textsorten verwendet. Die Literatur ist also eher durch ihre Motive als durch einen bestimmten Stil geprägt.
Die Lyrik des Biedermeier
Die Lyrik dieser Epoche besticht vor allem durch ihre Einfachheit in Form und Stil. Hier und da sind die Texte eher volkstümlich gehalten. Es entwickelten sich neue Volkslieder und lyrische Spielereien mit den Motiven Selbstbescheidung, Liebe, Vergänglichkeit und Haushalt. Die Themen werden häufig der Natur oder der Religion entnommen.
Das Werk "Er ist’s" stammt von Eduard Mörike und gehört zu den bekanntesten Frühlingsgedichten überhaupt. In diesem einstrophigen Gedicht steht die Natur im Vordergrund, deshalb ist es ein klassisches Gedicht des Biedermeier. Das lyrische Ich ist grundsätzlich harmonisch gestimmt und in freudiger Erwartung. Das Gedicht ist so einfach gehalten, dass es schon fast volkstümlich wirkt.
In der Zeit des Biedermeier wurden außerdem häufig Gedichtzyklen veröffentlich, beispielsweise die "Heidebilder" von Annette von Droste-Hülshoff. Die meisten darin enthaltenen Werke beziehen sich auf die Wechselwirkungen zwischen Natur und Mensch. Es gibt weitere populäre Gedichtzyklen von Eduard Mörike, Franz Grillparzer und Nikolaus Lenau.
Die Natur galt im Biedermeier nicht mehr als Ausdruck des Schmerzers und der inneren Unausgeglichenheit, wie es in den Epochen zuvor der Fall war. Die Natur des Biedermeier gilt als ein wichtiges Gut, deshalb musste sie genauestens beobachtet werden. Forschungsreisen wurden in dieser Zeit immer mehr durchgeführt, die Natur wurde als untersucht und in Kategorien eingeteilt, damit man sich ein genaueres Bild über sie verschaffen konnte.
Die Epik des Biedermeier
In dieser Literaturepoche entstanden eher kürzere Prosatexte. Es gibt auch ein paar etwas größere Werke, beispielsweise "Der Nachtsommer" von Stifter, "Die Epigonien" von Immermann oder "Maler Nolten" von Mörike. Novellen, Kurzgeschichten und andere Kurzformen bestimmten die Epik dieser Epoche. Erzählungen, Lebenserinnerungen, Reiseberichte, Tagebücher, Briefe, Satiren, Märchen, Skizzen und Stimmungsbilder waren ebenso verbreitet.
Die ist die weitverbreitetste Literaturform jener Zeit. Bekannte Beispiele sind "Die Judenbuche" von Droste-Hülshoff, "Die schwarze Spinne" von Gotthelf und "Der arme Spielmann" von Grillparzer.
In der "Judenbuche" geht es um Dorfbewohner und deren enges Milieu. Die Handlung spielt in einem Dorf in Westfalen und als zentrales Thema gilt die Abwendung von der Welt, ein typisches Merkmal der Biedermeierepik.
Das Drama des Biedermeier
Das Drama wurde in dieser Zeit hauptsächlich durch Franz Grillparzer, Johann Nepomuk Nestroy und Ferdinand Jakob Raimund geprägt. Ihre Werke zeichnen sich durch Melancholie und Pessimismus aus. Sie setzten sich mit vor allem mit Goethes Werken und Motiven auseinander. Die Dramen der Zeit sind nicht nur melancholisch und pessimistisch, sondern auch düster. Der Zuschauer sollte zu tränen gerührt werden, deshalb werden die Theaterstücke jener Zeit auch als Rührstücke bezeichnet.
Komödien verbreiteten sich im Biedermeier relativ schnell. Sie stellen alltägliche Situationen überspitzt und verzerr dar. "Der Zerrissene" gilt dabei als Musterbeispiel einer solchen Posse, denn Lips, der Protagonist, ist gelangweilt und reich und dabei stets ironisch.
Die Judenbuche
Die Novelle "Die Judenbuche" wurde 1842 von Annette von Droste-Hülshoff veröffentlich und erzählt die Geschichte eines Mordes aus dem 18. Jahrhundert. Der Protagonist, Friedrich Mergel, lebt als Sohn eines kleinen Grundbesitzers in einem westfälischen Dorf namens B. Holzdiebstahl und Wilderei sind alltägliche Dinge, weil das Dorf relativ abgeschieden liegt und deshalb eigene Vorstellungen von Recht und Moral hat. Sein Vater ist Alkoholiker und stirbt, als Friedrich neun Jahre alt ist. Die Familie ist dem Hohn und Spott der Dorfbewohner ausgesetzt und so zieht Friedrich sich immer weiter zurück. Im Alter von zwölf Jahren wird Friedrich von seinem Onkel Simon, einem unheimlichen und streitsüchtigen Menschen, adoptiert. Dieser zieht ihn in seine dunklen Machenschaften hinein und Friedrich wird ehrgeizig und hochmütig. Er baut eine körperliche Stärke und Ausdauer auf und verschafft sich so den Respekt der Dorfjugend, er verschleiert seine Herkunft. Seiner Mutter geht es zusehends schlechter, dass interessiert ihn jedoch nicht. Eine Bande von Holzdieben treibt ihr Unwesen in der Gegend und der Förster wird erschlagen aufgefunden. Friedrich schweigt zu dem Vorfall, um seinen Onkel nicht zu belasten. Auf einem Dorffest präsentiert er seine Taschenuhr und der Jude Aaron fordert das Geld für Diese. Der Jude wird in der Nacht erschlagen und drei Tage später tot aufgefunden. Friedrich wird verdächtigt und flüchtet, was ihn nicht entlastet. Die jüdische Gemeinde möchte ihn verurteilen, findet ihn jedoch nicht und ritzt hebräische Symbole in den Baum, unter dem die Leiche gefunden wurde. Fortan wird dieser Baum als "Judenbuche" bezeichnet. Achtundzwanzig Jahre nach der Flucht kehr Friedrich ins Dorf zurück und gibt sich als jemand anderes aus. Er ist krank und gebrochen und erledigt kleine Botengänge auf dem Hof des Gutsherrn. Im Herbst wird er gefunden, weil er sich an der Judenbuche erhängt hat.
Der arme Spielmann
Die Novelle von Franz Grillparzer erschien im Jahr 1848. Das lyrische Ich befindet sich auf einer Kirchweih in der Nähe Wiens, als er einem alten Spielmann mit einer Geige begegnet. Der Erzähler gibt ihm eine Münze und spricht mit ihm über sein Leben. Der Musiker zieht ihn in seinen Bann und so besucht das lyrische Ich ihn eines Morgens in seiner ärmlichen Behausung und hört sich seine Lebensgeschichte an. Der Musiker ist Sohn eines hohen und einflussreichen Beamten, versagt jedoch vollkommen. Er träumt und lebt nach einen gewandt, deshalb nimmt sein Vater ihn später von der Schule und lässt ihn in seinem Büro arbeiten. Der Musiker lebt nur für sein Geigenspiel und Barbara, die Tochter eines Bäckers. Barbara findet ihn liebenswürdig und fühlt sich zu ihm hingezogen, sie verachtet ihn aber aufgrund seines beruflichen Versagens. Er lässt sich vom Sekretär seines Vaters um dessen Erbe bringen und zieht von nun an mit seiner Geige durch Wien. Der Erzähler verliert den Musiker aus den Augen und kommt nach einiger Zeit zurück nach Wien. Die Stadt ist überschwemmt und der alte Mann ist gestorben, nach dem die Kinder des Nachbarn aus deren Haus gerettet hat.
Die schwarze Spinne
Diese Novelle wurde von Jeremias Gotthelf verfasst und im Jahr 1842 veröffentlicht. Zu Beginn befinden sich Gäste auf einer Tauffeier und gehen vor dem Bauernhof, auf dem diese stattfindet, spazieren. Ein alter, schwarzer Fensterpfosten wurde im Neubau eingebaut und die Gäste möchten die Geschichte dahinter vom Großvater erfahren. Einige Jahrhunderte vor der Handlung kontrollierte ein Ritter das Gebiet und zwang die Bauern zu Frondiensten. Dabei erlegte er ihnen schwere Arbeiten auf und setzte derart kurze Fristen, dass die Bauern zu Hause alles liegen lassen mussten, deshalb verspürten sie oft Hunger. Der Teufel erscheint in Form eines Jägers und bietet den Bauern seiner Hilfe im Tausch gegen ein ungetauftes Kind an. Die Bauern fliehen und der Jäger erscheint wenige Tage später erneut. Die Bauern fliehen wieder, aber eine zugezogene Frau lässt auf den Pakt ein. Der Teufel küsst sie auf die Wange. Als ein Kind in der Gemeinde geboren wird, tauft der Pfarrer es und die Frau bekommt einen schwarzen Fleck auf der Wange, der zur Spinne wird. Nachdem erneut ein neugeborenes Kind getauft wird, bricht ein fürchterliches Unwetter herein, Spinnen krabbeln aus der Wange der Frau und das Vieh stirbt. Das nächste Neugeborene soll von der Gemeinde geopfert werden, doch der Pfarrer tauft es im letzten Moment. Daraufhin verwandelt die Frau sich in eine schwarze Spinne und ermordet Menschen und Tiere, unter anderem den Pfarrer und die Ritterfamilie. Eine alte Frau packte die Spinne, stopfte sie in den erwähnten Pfosten und versiegelte das Loch mit einem geweihten Zapfen. Sie musste sterben, brachte aber den Frieden zurück ins Dorf. Die Gäste haben Angst wieder ins Haus zu gehen, deshalb erzählt der Großvater die Geschichte weiter. Die Menschen lebten fortan gottesfürchtig, wendeten sich jedoch immer weiter von Gott ab. Eines Tages lies ein Knecht die Spinne frei und sie tötete wieder Menschen. Der Herr des Knechts fängt die Spinne und sperrt sie wieder ein, dafür bezahlt er mit seinem Leben. Der Pfosten wird seither immer mit in die Neubauten eingefügt, damit der Segen bewahrt bleibt.
Maler Nolten
Der Roman "Maler Nolten" erschien im Jahr 1832. Die Novelle gliedert sich in zwei Teile und wurde von Eduard Mörike geschrieben. Theobald Nolten wächst in einem Pfarrhaus auf. Die Mutter verstirbt früh und er bricht, gemeinsam mit seiner Schwester, zu einer alten Burgruine auf. Er trifft dort die Jungfrau Elisabeth, die sich von einer Gruppe Zigeuner entfernte. Sie möchte weiterziehen und vertreibt ihren Kummer mit Gesang. Später wird er vom Förster adoptiert und beginnt mit der Malerei. Der Bruder des Königs entdeckt sein Talent und besorgt ihn einen Platz im Haus eines Grafen, wo Theobald sich in die Schwester des Grafen verliebt. Daheim sitzt jedoch seine Verlobte, die Tochter des Försters und führt einen Briefwechsel, vermeintlich mit Theobald. Die Briefe werden jedoch von einem Freund Theobalds geschrieben und nachdem die Gräfin einen Brief findet, kommen beide Männer ins Gefängnis. Nach der Entlassung besinnt Theobald sich und kehrt zu seiner Verlobten zurück. Diese fühlt sich verstoßen und möchte ihn nicht mehr heiraten, doch ihrem Vater gefällt das gar nicht. Unterwegs trifft Nolten in einer Kneipe auf seinen ehemaligen Freund, die beiden wechseln jedoch kein Wort und dieser bringt sich im Anschluss um. Theobald gesteht seiner Verlobten, dass die Briefe von seinem Freund stammten und nicht von ihm. Seine Verlobte wird daraufhin verrückt und redet nur noch wirres Zeug. Sie bringt sich später um, indem sie sich in einen Brunnen stürzt. Kurz darauf erblickt Theobald den Geist der verstorbenen Elisabeth und erschreckt sich zu Tode. Elisabeth wurde nur ein paar Tage zuvor an der gleichen Stelle aufgefunden, die ist wahrscheinlich an Entkräftung gestorben und auch die Gräfin wird krank und stirbt in den gleichen Tagen. Die Todessehnsucht der Protagonisten ist ein Merkmal der Spätromantik.