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An meine Mutter

- Gedicht von Julius Wilhelm Fischer

An meine Mutter

(Aus einem Cyclus)

Du wärest einer Krone werth gewesen
Mit deiner Hoheit, deiner Geistesfülle,
Dem innern Reichthum in der schönen Hülle,
Mit deinem ganzen königlichen Wesen.

Nun scheinest du Zum Unglück auserlesen.
Doch ob auch manche Wolke dich umhülle
Und Nebel deinen Lebenspfad erfülle:
In solchen Kämpfen soll das Herz genesen.

Ich habe oft gesonnen voller Schmerzen
Und mich gequält mit vielen bangen Fragen!
Warum glühn unbekannt die hellsten Kerzen?

Doch nimmermehr will ich darob verzagen:
Auch die, o Mutter, bleiben Königsherzen,
Die ihren Purpur in der Wüste tragen!


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