Gedichte - Rainer Maria Rilke
Am Kirchhof zu Königsaal(aula regis)
Auf
schloß das Erztor der Kustode.
Du
sahst vor Blüten keine Gruft.
Der Lenz
verschleierte dem Tode
das Angesicht
mit Blust und Duft;
da stieg wie eine
... weiterlesen
Letzter Abend(Aus dem Besitze Frau
Nonnas)
Und Nacht und fernes Fahren;
denn der Train
des ganzen Heeres zog am
Park vorüber.
Er aber hob den Blick
vom Clavecin
und spielte noch und sah
... weiterlesen Letzter Abend(Aus dem Besitze Frau
Nonnas) Und Nacht und fernes Fahren;
denn der Train
des ganzen Heeres zog am
Park vorüber.
Er aber hob den Blick vom
Clavecin
und spielte noch und sah zu
ih ... weiterlesen Die Aschanti.(Jardin d`Acclimatation)
Keine Vision von fremden Ländern,
kein Gefühl von braunen Frauen, die
tanzen aus den fallenden Gewändern.
Keine wilde fremde Melodie. ... weiterlesen Mir geschah.....(Lied.)
Mir geschah,
so wie dem Kinde,
Dem nach banger
Krankheit Gram
Man des Fiebers heiße
Binde
Von dem klaren Auge
nahm.
Meine Tage gingen
golden
Du ... weiterlesen Der Geist Ariel(Nach der Lesung von
Shakespears Sturm)
Man hat ihn
einmal irgendwo befreit
mit jenem
Ruck, mit dem man sich als Jüngling
ans Große hinriß, weg von jeder
Rücksicht.
D ... weiterlesen Aus einem Frühling(Paris)
O alle diese
Toten des April,
der Fuhren Schwärze,
die sie weiterbringen
durch das
erregte übertriebene Licht:
als
lehnte sich noch einmal das Gewicht
... weiterlesen Bannt mich die Arbeit an den Rand des Pultes... Bannt mich die Arbeit
an den Rand des Pultes;
es rauscht um
mich wie tausend Cherubim;
es findet
mich in Tagen des Tumultes
und in der
Stille finde ich zu ihm:
Das ist
da ... weiterlesen Fragmente aus verlorenen Tagen.....Wie Vögel, welche
sich gewöhnt ans Gehn
und immer
schwerer werden, wie im Fallen:
die
Erde saugt aus ihren langen Krallen
die mutige Erinnerung von allen
den
großen Dingen ... weiterlesen Fragmente aus verlorenen Tagen....Wie Vögel, welche
sich gewöhnt ans Gehn
und immer
schwerer werden, wie im Fallen:
die Erde
saugt aus ihren langen Krallen
die
mutige Erinnerung von allen
den großen
Dingen, welche ... weiterlesen Der letzte Graf von Brederode......entzieht sich
türkischer Gefangenschaft Sie folgten
furchtbar; ihren bunten Tod
von ferne
nach ihm werfend, während er
verloren
floh, nichts weiter als: bedroht.
Die
Ferne se ... weiterlesen Zum Licht.1.
Nur nicht im
Dunkel
Schmählich erschlaffen!
Im
Lichtgefunkel
Leben und schaffen.
Nur
im Verstecke
Nicht müd’
versiechen,
Kränkeln und kriechen
†... weiterlesen Menschen bei Nacht1899,
Berlin-Schmargendorf Die Nächte sind
nicht für die Menge gemacht.
Von deinem
Nachbar trennt dich die Nacht,
und du
sollst ihn nicht suchen trotzdem.
Und
machst du nachts d ... weiterlesen Du Dunkelheit, aus der ich stamme1919 Du Dunkelheit, aus
der ich stamme
ich liebe dich mehr als
die Flamme,
welche die Welt
begrenzt,
indem sie glänzt
mich nicht
so sehr verhinderte am Wachen
-:
für ... weiterlesen Der Bau1
Die moderne
Bauschablone
will mir wahrlich gar
nicht passen.
Hier, dies alte Haus darf
fassen
reiche, weite
Steinterrassen,
kleine, heimliche
Balkone.
... weiterlesen Im Stübchen2
T`raut ists, wenn
verstohlen heulen
im Kamine wilde
Winde
in der Stube; ganz gelinde
tickt
auf dem barocken Spinde
fort die
Stockuhr mit den Säulen.
... weiterlesen Zauber3
Oft seh ich die
heimliche Stube belebt,
so lebhaft
erzählen die Wände;
ein liebliches
Mädchen, halb Kind noch, hebt
dort zu
der Madonna die Hände.
Ein tà ... weiterlesen Im Erkerstübchen7
Nicht zu sehn das
Alltagstreiben,
flieh ich - wie wenn
ich ein Strauß wär, -
in das alte,
alte Haus her;
lang dann seh ich nicht
hinaus mehr
durch die breit
verble ... weiterlesen Abendwolken.Abend . . . . . Stille
die Fernen. — Ich schau’
Hoch ob
verdämmernder Hügellehne
Wandelnde
Wolken, silberne Kähne,
Schimmernd
schwimmen im bleichen Blau.
Gleiten
so le ... weiterlesen Der PavillonAber selbst noch durch
die Flügeltüren
mit dem grünen
regentrüben Glas
ist ein Spiegeln
lächelnder Allüren
und ein Glanz von
jenem Glück zu spüren,
das sich
dort, wohin s ... weiterlesen Schlaf-MohnAbseits im Garten blüht
der böse Schlaf,
in welchem die, die
heimlich eingedrungen,
die Liebe
fanden junger Spiegelungen,
die willig
waren, offen und konkav,
und
Träum ... weiterlesen Ach aus eines Engels Fühlung falle...Ach aus eines Engels
Fühlung falle
Schein in dieses Meer
auf einem Mond,
drin mein Herz,
stillringende Koralle,
seine jüngsten
Zweigungen bewohnt.
Not, mir von
unkenntl ... weiterlesen Klage um JonathanAch sind auch Könige
nicht von Bestand
und dürfen hingehn
wie gemeine Dinge,
obwohl ihr Druck
wie der der Siegelringe
sich
widerbildet in das weiche Land.
Wie
aber konn ... weiterlesen Meine MutterAch weh, meine Mutter
reißt mich ein. Da hab ich Stein auf
Stein gelegt und stand schon wie ein
kleines Haus, um das sich groß der Tag
bewegt; sogar allein.
Nun kommt die
Mutter, kommt und reià ... weiterlesen Meine MutterAch weh, meine Mutter
reißt mich ein.
Da hab ich Stein auf
Stein gelegt
und stand schon wie ein
kleines Haus,
um das sich groß der Tag
bewegt;
sogar allein. Nun kommt die
... weiterlesen Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein...Ach wehe, meine Mutter
reißt mich ein.
Da hab ich Stein auf
Stein zu mir gelegt,
und stand schon
wie ein kleines Haus, um das sich
groß
der Tag bewegt,
sogar allein.
Nun
kom ... weiterlesen Ach, nicht getrennt sein...Ach, nicht getrennt
sein,
nicht durch so wenig Wandung
vom
Sternen-Maß.
Innres, was ists?
Wenn
nicht gesteigerter Himmel,
durchworfen
mit Vögeln und tief
von Winden
d ... weiterlesen Aus einer Sturmnacht.Acht Blätter mit einem
Titelblatt
Titelblatt
Die Nacht,
vom wachsenden Sturme bewegt,
wie wird
sie auf einmal weit - ,
als bliebe sie
sonst zusammengelegt ... weiterlesen Alle Straßen führen grade hinein...Alle Straßen führen
jetzt grade hinein ins Gold:
die
Töchter vor den Türen
haben das so
gewollt.
Sie sagen nicht Abschied
den Alten,
und ist doch: sie
wandern ... weiterlesen Alle, welche dich suchen, versuchen dichAlle, welche dich suchen,
versuchen dich.
Und die, so dich
finden, binden dich
an Bild und
Gebärde.
Ich aber will dich
begreifen
wie dich die Erde
begreift;
mit meine ... weiterlesen Alles wird wieder groß sein und gewaltigAlles wird wieder groß
sein und gewaltig.
Die Lande einfach
und die Wasser faltig,
die Bäume
riesig und sehr klein die Mauern;
und
in den Tälern, stark und
vielgestaltig,
ein Volk ... weiterlesen LedaAls ihn der Gott in
seiner Not betrat,
erschrak er fast,
den Schwan so schön zufinden;
er ließ
sich ganz verwirrt in ihm
verschwinden.
Schon aber trug ihn sein
Betrug zur Tat,
... weiterlesen LedaAls ihn der Gott in
seiner Not betrat,
erschrak er fast, den
Schwan so schön zufinden;
er ließ sich
ganz verwirrt in ihm verschwinden.
Schon
aber trug ihn sein Betrug zur
Tat, b ... weiterlesen BuddhaAls ob er horchte.
Stille: eine Ferne...
Wir halten ein
und hören sie nicht mehr.
Und er ist
Stern. Und andre große Sterne,
die wir
nicht sehen, stehen um ihn her.
O er
ist ... weiterlesen BuddhaAls ob er horchte.
Stille: eine Ferne...
Wir halten ein und
hören sie nicht mehr.
Und er ist Stern.
Und andre große Sterne,
die wir nicht
sehen, stehen um ihn her. O er ist
alle ... weiterlesen Das Lied des Selbstmörders.Also noch einen
Augenblick.
Daß sie mir immer wieder
den Strick
zerschneiden.
Neulich war
ich so gut bereit
und es war schon ein
wenig Ewigkeit
in meinen Eingeweiden.
... weiterlesen Auf der KleinseiteAlte Häuser,
steilgegiebelt,
hohe Türme voll
Gebimmel, -
in die engen Höfe
liebelt
nur ein winzig Stückchen
Himmel.
Und auf jedem
Treppenpflocke
müde lächelnd -
... weiterlesen An Baronesse van Oesterenam 15.September
1896Hochverehrte Baronesse,Wieder
einmal, Dresden-Galerie,Die ich
aufzusuchen nie vergesse.Denn ich werde
müd zu schauen nieDes Teniers bizarre
Schenkenspäs ... weiterlesen Auf dem WolschanAm Abend des Tages von
Allerseelen
I
Die dürren Äste
übergittern
des Himmels abendblasse
Scheiben;
und über Grüfte, reich mit
Flittern
geschmückt, geht W ... weiterlesen Das Lied der WitweAm Anfang war mir das
Leben gut.
Es hielt mich warm, es
machte mir Mut.
Dass es das allen
Jungen tut,
wie konnt ich das damals
wissen.
Ich wusste nicht, was das Leben
war -,
a ... weiterlesen CasabiancaAm Berge weiß ich
trutzen
ein Kirchlein mit rostigem
Knauf,
wie Mönche in grauen
Kapuzen
steigen Zypressen
hinauf.
Vergessene Heilige
wohnen
dort einsam im Altarschr ... weiterlesen Der blinde KnabeAn allen Türen blieb der
blinde Knabe,
auf den der Mutter
bleiche Schönheit schien,
und sang das
Lied, das ihm sein Leid verliehn:
`Oh
hab mich lieb, weil ich den Himmel
habe.`
Und ... weiterlesen An den Jungen Bruder: Dann bete du...An den jungen
Bruder
Dann bete du, wie es dich
dieser lehrt,
der selber aus der
Wirrnis wiederkehrt
und so, dass er zu
heiligen Gestalten,
die alle ihres
Wesens Würde halten ... weiterlesen An den Jungen Bruder: Du, gestern KnabeAn den jungen
Bruder
Du, gestern Knabe, dem die
Wirrnis kam:
Dass sich dein Blut in
Blindheit nicht vergeude.
Du meinst
nicht den Genuss, du meinst die
Freude;
du bist gebild ... weiterlesen An der sonngewohnten StraßeAn der sonngewohnten
Straße, in dem
hohlen halben Baumstamm,
der seit lange
Trog ward, eine
Oberfläche Wasser
in sich leis
erneuernd, still` ich meinen
Durst: des
Wassers Heiterkeit un ... weiterlesen Geburt der VenusAn diesem Morgen nach der
Nacht, die bang
vergangen war mit
Rufen, Unruh, Aufruhr, -
brach alles
Meer noch einmal auf und schrie.
Und
als der Schrei sich langsam wieder
schloß
u ... weiterlesen Arme Heilige aus HolzArme Heilige aus Holz
kam meine Mutter beschenken;
und sie
staunten stumm und stolz
hinter den
harten Bänken.
Haben ihrem heißen
Mühn
sicher den Dank vergessen ... weiterlesen Atmete ich nicht aus Mitternächten...Atmete ich nicht aus
Mitternächten
daß du kämest einst,
um deinetwillen,
solche Flutung ?
Weil ich hoffte, mit fast
ungeschwächten
Herrlichkeiten dein
Gesicht zu stillen, ... weiterlesen Auch du hast es einmal erlebt...Auch du hast es einmal
erlebt, ich weiß:
Der Tag ermattete
in armen Gassen,
und seine Liebe wurde
zweifelnd leis -
Dann ist ein
Abschiednehmen rings im Kreis:
es
schenke ... weiterlesen Liebende und Leidende verwehtenAuf den Tod der Gräfin
Luise Schwerin
Liebende und Leidende
verwehten
wie ein Blätterfall im
welken Park.
Aber wie in seidenen
Tapeten
hält sich immer noch dein Gehn
und B ... weiterlesen Vor dem SommerregenAuf einmal ist aus allem
Grün im Park
man weiß nicht was, ein
Etwas fortgenommen;
man fühlt ihn
näher an die Fenster kommen
und
schweigsam sein. Inständig nur und
stark ertö ... weiterlesen Der Marmor-KarrenAuf Pferde, sieben
ziehende, verteilt,
verwandelt
Niebewegtes sich in Schritte;
denn was
hochmütig in des Marmors Mitte
an
Alter, Widerstand und All verweilt,
das
zeigt sich unter M ... weiterlesen Für Ernst Hardtauf seine `Ninon von
Lenclos`
Der süßen Ninon süßes
leichtes Leben
wie ist es Euch zu
Greifbarem gereift.
Wie habt Ihr es
genommen und gegeben:
so wie ein
Abendwind im Ni ... weiterlesen AuferstehungAuferstehung
Der Graf
vernimmt die Töne,
er sieht einen
lichten Riß;
er weckt seine dreizehn
Söhne
im Erb-Begräbnis.
Er grüßt
seine beiden Frauen
ehrerbietig von
... weiterlesen Das Jüngste Gericht.Aus den Blättern eines
Mönches
Sie werden Alle wie aus
einem Bade
aus ihren mürben Grüften
auferstehn;
denn alle glauben an das
Wiedersehn,
und furchtbar ist ihr
Glau ... weiterlesen MagieAus unbeschreiblicher
Verwandlung stammen
solche Gebilde-:
Fühl! und glaub!
Wir leidens oft: zu
Asche werden Flammen;
doch: in der
Kunst: zur Flamme wird der Staub.
Hier ... weiterlesen Initiale.Aus unendlichen
Sehnsüchten steigen
endliche Taten
wie schwache Fontänen,
die sich
zeitig und zitternd neigen.
Aber, die
sich uns sonst verschweigen,
unsere
fröhlichen Kräfte ... weiterlesen Ausgesetzt auf den Bergen des HerzensAusgesetzt auf den Bergen
des Herzens. Siehe, wie klein dort,
siehe: die letzte Ortschaft der Worte,
und höher,
aber wie klein auch, noch
ein letztes
Gehöft von Gefühl.
Erkennst du`s? ... weiterlesen Ave weht von den Türmen herAve weht von den Türmen
her,
immer noch hörst du die Kirchen
erzählen;
doch die Paläste an stillen
Kanälen
verraten nichts mehr.
Und
vorbei an der Traumesruh
ihre ... weiterlesen Die alte UhrBald hättest, alte
Rathausuhr,
du nimmer dürfen Stunden
weisen;
sie hätten bald in altem
Eisen
versplittert deine letzte
Spur.
Der Geizhals hätt zum
letztenmal
sei ... weiterlesen BeguinageBéguinage
Sainte-Elisabeth, Brügge I Das hohe
Tor scheint keine einzuhalten,
die
Brücke geht gleich gerne hin und
her,
und doch sind sicher alle in dem
alten
offen ... weiterlesen Kajetan TylBei Betrachtung seines
Zimmerchens,
das auf der böhmischen
ethnographischen
Ausstellung
zusammengestellt
war
Da also hat der arme Tyl
sein
Lied «Kde domov muj» ges ... weiterlesen Im StraßenkapellchenBei St. Loretto da brennt
ein Licht
vorm Bilde im
Straßenkapellchen;
und um das Wandbild
schmiegen sich dicht
Blechblumen mit
farbigen Kelchen.
Die Heiligen machen
ein übel ... weiterlesen Du musst das Leben nicht verstehenBerlin-Wilmersdorf Du
musst das Leben nicht verstehen,
dann
wird es werden wie ein Fest.
Und lass
dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind
im Weitergehen
von jedem Wehen ... weiterlesen Berühre ruhig mit dem Zauberstabe...Berühre ruhig mit dem
Zauberstabe
das Ungenaue, das du um
mich scharst,
und du wirst wieder
wissen, wie du Knabe
und in der Dinge
Freundschaft warst.
Berühre
nochmals, ... weiterlesen Bestürz mich, MusikBestürz mich, Musik, mit
rhythmischem Zürnen!
Hoher Vorwurf,
dicht vor dem Herzen erhoben,
das
nicht so wogend empfand, das sich
schonte. Mein Herz: da:
sieh deine
Herrlichkeit. Hast d ... weiterlesen Bist du so müd? Ich will dich leise leitenBist du so müd? Ich will
dich leise leiten
aus diesem Lärm, der
längst auch mich verdroß.
Wir werden
wund im Zwange dieser Zeiten.
Schau,
hinterm Wald, in dem wir schauernd
schreiten, ... weiterlesen Bist gewandert durch Wahn und WehBist gewandert durch Wahn
und Weh,
kommst aus meinen dunkelsten
Tagen,
hast dir eine Brücke
geschlagen
bis zu mir über Schuld und
Schnee.
Lenkst mich lächelnd mit
leisem G ... weiterlesen Blendender Weg, der sich vor Licht verlor...Blendender Weg, der sich
vor Licht verlor,
Und auf einmal, wie
im Traum: ein Tor,
breit eingebaut in
unsichtbare Wände.
Der Türen Holz
ist lang im Tag verbrannt;
doch
t ... weiterlesen Das V. SonettBlumenmuskel, der der
Anemone
Wiesenmorgen nach und nach
erschließt,
bis in ihren Schoß das
polyphone
Licht der lauten Himmel sich
ergießt,
in den stillen Blütenstern
ges ... weiterlesen In einem fremden ParkBorgeby-Gard
Zwei Wege
sinds. Sie führen keinen hin.
Doch
manchmal, in Gedanken, läßt der
eine
dich weitergehn. Es ist, als
gingst du fehl;
aber auf einmal bist du
im Rond ... weiterlesen In einem fremden ParkBorgeby-Gard Zwei Wege
sinds. Sie führen keinen hin.
Doch
manchmal, in Gedanken, läßt der
eine
dich weitergehn. Es ist, als gingst
du fehl;
aber auf einmal bist du im
Rondel ... weiterlesen Der ApfelgartenBorgeby-GÃ¥rd
Komm
gleich nach dem Sonnenuntergange,
sieh
das Abendgrün des Rasengrunds;
ist es
nicht, als hätten wir es lange
angesammelt und erspart in uns,
... weiterlesen Quai du RosaireBrügge Die Gassen haben
einen sachten Gang
(wie manchmal
Menschen gehen im Genesen
nachdenkend:
was ist früher hier gewesen?)
und die
an Plätze kommen, warten lang
... weiterlesen FreiheitsklängeBöhmens Volk! In deinen
Kreisen
weckt ein neuer Genius
alte,
heiße Freiheitsweisen,
und die mahnen
nicht mit leisen
Worten, dass dein
Fesseleisen
ganz zerschmettert werden
m ... weiterlesen Lied vom MeerCapri. Piccola Marina
Uraltes Wehn vom Meer,
Meerwind
bei Nacht:
du kommst zu keinem her;
wenn einer wacht,
so muß er sehn,
wie er
dich übersteht: ... weiterlesen L’ange du meridienChartres
Im Sturm, der
um die starke Kathedrale
wie ein
Verneiner stürzt der denkt und
denkt,
fühlt man sich zärtlicher mit
einem Male
von deinem Lächeln zu dir
hingelenk ... weiterlesen L`ange du meridienChartres Im Sturm, der
um die starke Kathedrale
wie ein
Verneiner stürzt der denkt und
denkt,
fühlt man sich zärtlicher mit
einem Male
von deinem Lächeln zu dir
hingelenkt: ... weiterlesen Mohammeds BerufungDa aber als in sein
Versteck der Hohe,
sofort Erkennbare:
der Engel, trat,
aufrecht, der lautere
und lichterlohe:
da tat er allen
Anspruch ab und bat
bleiben zu
dürfen d ... weiterlesen Die FensterroseDa drin: das träge
Treten ihrer Tatzen
macht eine Stille,
die dich fast verwirrt;
und wie dann
plötzlich eine von den Katzen
den
Blick an ihr, der hin und wieder
irrt,
gewaltsam in ... weiterlesen Die FensterroseDa drin: das träge
Treten ihrer Tatzen
macht eine Stille,
die dich fast verwirrt;
und wie dann
plötzlich eine von den Katzen
den Blick
an ihr, der hin und wieder
irrt, gewaltsam ... weiterlesen MorgueDa liegen sie bereit, als
ob es gälte,
nachträglich eine
Handlung zu erfinden,
die mit einander
und mit dieser Kälte
sie zu verwöhnen
weiß und zu verbinden; denn das ist
alle ... weiterlesen Da neigt sich die Stunde und rührt mich anDa neigt sich die Stunde
und rührt mich an
mit klarem,
metallenem Schlag:
mir zittern die
Sinne. Ich fühle: ich kann -
und ich
fasse den plastischen Tag.
Nichts war
noch vo ... weiterlesen AlkestisDa plötzlich war der
Bote unter ihnen,
hineingeworfen in das
Überkochen
des Hochzeitsmahles wie ein
neuer Zusatz.
Sie fühlten nicht, die
Trinkenden, des Gottes
heimlichen
Eintritt ... weiterlesen AlkestisDa plötzlich war der
Bote unter ihnen,
hineingeworfen in das
Überkochen
des Hochzeitsmahles wie ein
neuer Zusatz.
Sie fühlten nicht, die
Trinkenden, des Gottes
heimlichen
Eintritt, we ... weiterlesen Kindheit.Da rinnt der Schule lange
Angst und Zeit
mit Warten hin, mit
lauter dumpfen Dingen.
O Einsamkeit, o
schweres Zeitverbringen...
Und dann
hinaus: die Straßen sprühn und klingen
u ... weiterlesen Da schwang die Schaukel durch den Schmerz...Da schwang die Schaukel
durch den Schmerz -, doch siehe,
der
Schatten wars des Baums, an dem sie
hängt.
Ob ich nun vorwärtsschwinge
oder fliehe,
vom Schwunge in den
Gegenschwun ... weiterlesen Für Max PicardDa stehen wir mit
Spiegeln:
einer dort ......., und
fangen auf,
und einer da, am Ende
nicht verständigt;
auffangend aber
und das Bild weither
uns zuerkennend,
dieses reine Bild ... weiterlesen Der TodDa steht der Tod, ein
bläulicher Absurd
in einer Tasse ohne
Untersatz.
Ein wunderlicher Platz für
eine Tasse:
steht auf dem Rücken
einer Hand. Ganz gut
erkennt man noch
an dem ... weiterlesen Das I. SonettDa stieg ein Baum. O
reine Übersteigung!
O Orpheus singt! O
hoher Baum im Ohr!
Und alles schwieg.
Doch selbst in der Verschweigung
ging
neuer Anfang, Wink und Wandlung
vor.
... weiterlesen Der aussätzige KönigDa trat auf seiner Stirn
der Aussatz aus
und stand auf einmal
unter seiner Krone
als wär er König
über allen Graus,
der in die Andern
fuhr, die fassungsohne
hinstarrte ... weiterlesen Daraus, dass EinerDaraus, dass Einer dich
einmal gewollt hat,
weiß ich, dass wir
dich wollen dürfen.
Wenn wir auch alle
Tiefen verwürfen:
wenn ein Gebirge
Gold hat
und keiner mehr es ergraben
mag, ... weiterlesen KönigsliedDarfst das Leben mit
Würde ertragen,
nur die Kleinlichen
macht es klein;
Bettler können dir
Bruder sagen,
und du kannst doch ein
König sein.
Ob dir der Stirne
göttliches ... weiterlesen Die ErwachseneDas alles stand auf ihr
und war die Welt
und stand auf ihr mit
allem, Angst und Gnade,
wie Bäume
stehen, wachsend und gerade,
ganz Bild
und bildlos wie die Bundeslade
und
feierlich, ... weiterlesen Die ErwachseneDas alles stand auf ihr
und war die Welt
und stand auf ihr mit
allem, Angst und Gnade,
wie Bäume
stehen, wachsend und gerade,
ganz Bild
und bildlos wie die Bundeslade
und
feierlich, wie ... weiterlesen Aus einer Kindheit.Das Dunkeln war wie
Reichtum in dem Raume,
darin der
Knabe, sehr verheimlicht, saß.
Und
als die Mutter eintrat wie im Traume,
erzitterte im stillen Schrank ein
Glas.
Sie fühlte ... weiterlesen Das ist der TagDas ist der Tag, in dem
ich traurig throne,
das ist die Nacht,
die mich ins Knieen warf;
da bet ich:
dass ich einmal meine Krone
von meinem
Haupte heben darf.
Lang muss
i ... weiterlesen Das ist die SehnsuchtDas ist die Sehnsucht:
wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben
in der Zeit.
Und das sind Wünsche:
leise Dialoge
täglicher Stunden mit der
Ewigkeit. Und das ist Leben. Bis aus
ei ... weiterlesen Das ist dort, wo die letzten Hütten sind...Das ist dort, wo die
letzten Hütten sind
und neue Häuser,
die mit engen Brüsten
sich drängen
aus den bangen Baugerüsten
und wissen
wollen, wo das Feld beginnt.
Dort
... weiterlesen Die Liebende (1)Das ist mein Fenster.
Ebenbin ich so sanft erwacht.Ich dachte,
ich würde schweben.Bis wohin reicht
mein Leben,und wo beginnt die Nacht?Ich
könnte meinen, alleswäre n ... weiterlesen Das Land ist licht und dunkel ist die LaubeDas Land ist licht und
dunkel ist die Laube,
und du sprichst
leise und ein Wunder naht.
Und jedes
deiner Worte stellt mein Glaube
als
Betbild auf an meinen stillen Pfad.
Ich
liebe di ... weiterlesen Das sind die Gärten, an die ich glaube...Das sind die Gärten, an
die ich glaube:
Wenn das Blühn in den
Beeten bleicht,
und im Kies unterm
löschenden Laube
Schweigen hinrinnt,
durch Linden geseigt.
Auf dem
Tei ... weiterlesen Das sind die Stunden, da ich mich findeDas sind die Stunden, da
ich mich finde.
Dunkel wellen die
Wiesen im Winde,
allen Birken
schimmert die Rinde,
und der Abend
kommt über sie.
Und ich wachse in
seinem Schw ... weiterlesen Der StifterDas war der Auftrag an
die Malergilde.
Vielleicht daß ihm der
Heiland nie erschien;
vielleicht trat
auch kein heiliger Bischof milde
an
seine Seite wie in diesem Bilde
und
legte lei ... weiterlesen Der StifterDas war der Auftrag an
die Malergilde.
Vielleicht daß ihm der
Heiland nie erschien;
vielleicht trat
auch kein heiliger Bischof milde
an
seine Seite wie in diesem Bilde
und
legte leise s ... weiterlesen Orpheus. Eurydike. HermesDas war der Seelen
wunderliches Bergwerk.
Wie stille
Silbererze gingen sie
als Adern durch
sein Dunkel. Zwischen Wurzeln
entsprang
das Blut, das fortgeht zu den
Menschen,
und schwer wie ... weiterlesen TraumgekröntDas war der Tag der
weißen Chrysanthemem,
Mir bangte fast
vor seiner Pracht...
Und dann, dann
kamst du mir die Seele nehmen
Tief in
der Nacht.
Mir war so bang, und du kamst
lieb und lei ... weiterlesen JahrmarktDas war in München beim
Oktoberfeste,
da die Theresienwiese
voll vom Schrein
und Schwall der
Schauer ist. Da bunte Gäste
aus der
Provinz der Kunst der
Rindermäste
verständnisvoll ... weiterlesen Das waren Tage MichelangelosDas waren Tage
Michelangelo`s,
von denen ich in
fremden Büchern las.
Das war der Mann,
der über einem
Maß,
gigantengroß,
die
Unermesslichkeit vergaß.
Das war der
... weiterlesen Das Wetter war grau und grellDas Wetter war grau und
grell;
der Abend ist lichter und
leiser.
Sicher kommt irgendein
Kaiser:
Alle Häuser sind hell.
Und so
festlich und weich
war das
Abendgebimmel;
... weiterlesen Duineser Elegien 10Dass ich dereinst, an dem
Ausgang der grimmigen Einsicht,
Jubel
und Ruhm aufsinge zustimmenden
Engeln.
Daß von den klar geschlagenen
Hämmern des Herzens
keiner versage an
weichen, zweifelnde ... weiterlesen Dass ich nicht war vor einer Weile, weißt du davoDass ich nicht war vor
einer Weile,
weißt du davon? Und du
sagst nein.
Da fühl ich, wenn ich nur
nicht eile,
so kann ich nie vergangen
sein.
Ich bin ja mehr als Traum im
Tr ... weiterlesen BildnisDaß von dem
verzichtenden Gesichte
keiner ihrer
großen Schmerzen fiele,
trägt sie
langsam durch die Trauerspiele
ihrer
Züge schönen welken Strauß,
wild
gebunden und schon b ... weiterlesen Dein allererstes Wort war: LichtDein allererstes Wort
war: Licht:
da ward die Zeit. Dann
schwiegst du lange.
Dein zweites Wort
ward Mensch und bange
(wir dunkeln noch
in seinem Klange)
und wieder sinnt dein
Angesic ... weiterlesen Dein Garten wollt ich sein zuerst...Dein Garten wollt ich
sein zuerst
und Ranken haben und
Rabatten
und deine Schönheit
überschatten,
damit du mit dem
muttermatten
Lächeln gern mir
wiederkehrst.
... weiterlesen Deiner ernsten Engel einen...Deiner ernsten Engel
einen
stell am Rand der Sehnsucht hin
und befiehl ihm, dass er meinen
Schwestern sagt: ihr werdet weinen -
Denn es sind die Rosenreinen
allen
Prüfun ... weiterlesen Der Sänger singt vor einem Fürstenkind.Dem Andenken von Paula
Becker-Modersohn
Du blasses Kind, an
jedem Abend soll
der Sänger dunkel
stehn bei deinen Dingen
und soll dir
Sagen, die im Blute klingen,
über
di ... weiterlesen Das GoldDenk es wäre nicht: es
hätte müssen
endlich in den Bergen
sich gebären
und sich niederschlagen
in den Flüssen
aus dem Wollen, aus
dem Gären
ihres Willens; aus der
Z ... weiterlesen Denn, Herr, die großen Städte sindDenn, Herr, die großen
Städte sind
Verlorene und
Aufgelöste;
wie Flucht vor Flammen ist
die größte, —
und ist kein Trost,
daß er sie tröste,
und ihre kleine
Zeit verrinnt. ... weiterlesen Der Abend ist mein Buch. Ihm prangenDer Abend ist mein Buch.
Ihm prangen
die Decken purpurn in
Damast.
Ich löse seine goldnen
Spangen
mit kühlen Händen ohne
Hast.
Und lese seine erste
Seite,
beglückt durch d ... weiterlesen Der Abend kommt von weit gegangenDer Abend kommt von weit
gegangen
durch den verschneiten, leisen
Tann.
Dann preßt er seine
Winterwangen
an alle Fenster lauschend
an.
Und stille wird ein jedes
Haus;
... weiterlesen Abend.Der Abend wechselt
langsam die Gewänder,
die ihm ein
Rand von alten Bäumen hält;
du
schaust: und von dir scheiden sich die
Länder,
ein himmelfahrendes und eins,
das fällt;
... weiterlesen AbendDer Abend wechselt
langsam die Gewänder,die ihm ein Rand
von alten Bäumen hält;du schaust: und
von dir scheiden sich die Länder,ein
himmelfahrendes und eins, das fällt;und
las ... weiterlesen Der Bach hat leise MelodienDer Bach hat leise
Melodien,
and fern ist Staub und
Stadt;
die Wipfel winken her und
hin
und machen mich so matt.
Der
Wald ist wild, die Welt ist weit,
mein
Herz ist h ... weiterlesen Der blasse Abelknabe sprichtDer blasse Abelknabe
spricht:
Ich bin nicht. Der Bruder
hat mir was getan,
was meine Augen
nicht sahn.
Er hat mir das Licht
verhängt.
Er hat mein Gesicht
verdrängt ... weiterlesen Mein GeburtshausDer Erinnrung ist das
traute
Heim der Kindheit nicht
entflohn,
wo ich Bilderbogen
schaute
im blauseidenen Salon.
Wo
ein Puppenkleid, mit Strähnen
dicken
Silbers reich ... weiterlesen Die Blinde.DER FREMDE:
Du bist
nicht bang, davon zu sprechen?
DIE
BLINDE:
Nein.
Es ist so ferne. Das
war eine andre.
Die damals sah, die
laut und schauend lebte,
die ... weiterlesen Morgen.Der Frühwind kommt. —
Dem Schein
Des Lichts macht er die Bahn
frei;
Keck wirft er einen
Hahnschrei
In jeden Hof
hinein.
Sonst ist im Dorf noch
Ruh’;
Nur hoch die ... weiterlesen AuferstehungDer Graf vernimmt die
Töne,
er sieht einen lichten Riß;
er
weckt seine dreizehn Söhne
im
Erb-Begräbnis. Er grüßt seine beiden
Frauen
ehrerbietig von weit -;
und
... weiterlesen Das EinhornDer Heilige hob das
Haupt, und das Gebet
fiel wie ein Helm
zurück von seinem Haupte:
denn lautlos
nahte sich das niegeglaubte,
das weiße
Tier, das wie eine
geraubte
‚hülflose Hi ... weiterlesen Das EinhornDer Heilige hob das
Haupt, und das Gebet
fiel wie ein Helm
zurück von seinem Haupte:
denn lautlos
nahte sich das niegeglaubte,
das weiße
Tier, das wie eine
geraubte
‚hülflose Hi ... weiterlesen Nachthimmel und SternenfallDer Himmel, groß, voll
herrlicher Verhaltung,
ein Vorrat Raum,
ein Übermaß von Welt.
Und wir, zu
ferne für die Angestaltung,
zu nahe
für die Abkehr hingestellt. Da fällt
ein ... weiterlesen TennoDer Kirchhof hoch im
Sommerschnee
gehört zum Bergdorf
hin;
wie über einem Hochlandsee
wacht
Frieden über ihn.
Da weiß kein Blühn
vom Frühlingsstrahl.
Der Rasen
schüchte ... weiterlesen Der König Abend weiß sich schwachDer König Abend weiß
sich schwach
satt und ihm
geschieht:
Er schenkt sein Gold dem
jungen Bach,
der einem Hirtensingen
nach
in Menschenlande zieht.
Jetzt
ist der Bac ... weiterlesen Der KönigDer König ist sechzehn
Jahre alt.
Sechzehn Jahre und schon der
Staat.
Er schaut, wie aus einem
Hinterhalt,
vorbei an den Greisen vom
Rat
in den Saal hinein und irgendwo
hin
u ... weiterlesen Der KönigDer König ist sechzehn
Jahre alt.
Sechzehn Jahre und schon der
Staat.
Er schaut, wie aus einem
Hinterhalt, vorbei an den Greisen vom
Rat
in den Saal hinein und irgendwo
hin ... weiterlesen Der König von MünsterDer König war geschoren;
nun ging ihm die Krone zu weit
und
bog ein wenig die Ohren,
in die von
Zeit zu Zeit
gehässiges Gelärme
aus Hungermäulern fand. ... weiterlesen Der letzte Graf...Der letzte Graf von
Brederode
entzieht sich türkischer
Gefangenschaft
Sie folgten
furchtbar; ihren bunten Tod
von ferne
nach ihm werfend, während er
verloren
floh, nicht ... weiterlesen Der Regen greift mit seinen kühlenDer Regen greift mit
seinen kühlen
Fingern uns die Fenster
blind
Wir lehnen in den tiefen
Stühlen
Und lauschen wie aus müden
Mühlen
Die leise Dämmerstunde
rinnt
U ... weiterlesen Der Sturm will hereinDer Sturm will
herein,
ihm ist Bang in all den
Bäumen.
Und ich bin allein
und
traurig von Träumen,
die ich
durchlitt.
Und sehne mich
längst:
nicht sinnen und
säumen ... weiterlesen Der Tag entschlummert leiseDer Tag entschlummert
leise, -
ich walle menschenfern
...
Wach sind im weiten Kreise
ich -
und ein bleicher Stern.
Sein Auge
lichtdurchwoben
ruht flimmernd hell auf
mi ... weiterlesen Schlußstück.Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
SchlußstückDer Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Der NarrDer Turm ruft in
gewohnter Pose
den Mittag aus. Ins
Sommerglühn
prallt schon die
Kinderschar, die lose,
heraus vom
Schulbankplattengrün:
So brechen wohl
nach bangem Mühn
ge ... weiterlesen WintermorgenDer Wasserfall ist
eingefroren,
die Dohlen hocken hart am
Teich.
Mein schönes Lieb hat rote
Ohren
und sinnt auf einen
Schelmenstreich.
Die Sonne küßt
uns. Traumverloren ... weiterlesen An der EckeDer Winter kommt und mit
ihm meine Alte,
die an der Ecke stets
Kastanien briet.
Ihr Antlitz schaut aus
einer Tücherspalte
froh und gesund, ob
Falte auch bei Falte
seit vielen
Jahren ... weiterlesen Selbstbildnis (1906)Des alten lange adligen
Geschlechtes
Feststehendes im
Augenbogenbau.
Im Blicke noch der
Kindheit Angst und Blau
und Demut da
und dort, nicht eines Knechtes
doch
eines Dienenden und e ... weiterlesen Selbstbildnis aus dem Jahre 1906Des alten lange adligen
Geschlechtes
Feststehendes im
Augenbogenbau.
Im Blicke noch der
Kindheit Angst und Blau
und Demut da und
dort, nicht eines Knechtes
doch eines
Dienenden und einer ... weiterlesen Das XXV. SonettDich aber will ich nun,
Dich, die ich kannte
wie eine Blume,
von der ich den Namen nicht weiß,
noch
ein Mal erinnern und ihnen zeigen,
Entwandte,
schöne Gespielin des
unüberwindlichen Sc ... weiterlesen An WeraDich aber will ich nun,
Dich, die ich kannte
wie eine Blume, von
der ich den Namen nicht weiß,
noch ein
Mal erinnern und ihnen zeigen,
Entwandte,
schöne Gespielin des
unüberwindlichen Schre ... weiterlesen Dich aufdenkend wird mein Wesen erglühterDich aufdenkend wird mein
Wesen erglühter,
meine Adern röten
die Nacht.
An meinem Herzen der
gerüstete Hüter
klirrt vor Verdacht.
Wacht
dein Gefühl durch die mündigen
Stern ... weiterlesen Dich wundert nicht des Sturmes WuchtDich wundert nicht des
Sturmes Wucht,
du hast ihn wachsen
sehn; -
die Bäume flüchten. Ihre
Flucht
schafft reitende Alleen.
Da
weißt du, der, vor dem sie fliehn,
ist
der, zu ... weiterlesen In der VorstadtDie Alte oben mit dem
heisern Husten,
ja, die ist tot. - Wer
war sie? - Du mein Gott,
sie gab uns
nichts, - ihr gab man Hohn und
Spott...
Kaum, daß die Leute ihren
Namen wußten.
... weiterlesen Der MalerDie alte Standuhr, von
dem Zwölfuhrschlagen
noch immer müde,
rief das `Eins` so weh,
daß er
zusammenzuckte und den Kragen
schnell
um der Kleinen Schultern schmiegte:
`Geh!`
Sie sa ... weiterlesen Der FahnenträgerDie Andern fühlen alles
an sich rauh
und ohne Anteil: Eisen,
Zeug und Leder.
Zwar manchmal
schmeichelt eine weiche Feder,
doch
sehr allein und lieb-los ist ein
jeder;
er aber trägt ... weiterlesen Der FahnenträgerDie Andern fühlen alles
an sich rauh
und ohne Anteil: Eisen,
Zeug und Leder.
Zwar manchmal
schmeichelt eine weiche Feder,
doch sehr
allein und lieb-los ist ein jeder;
er
aber trägt - a ... weiterlesen Die armen WorteDie armen Worte, die im
Alltag darben,
die unscheinbaren
Worte, lieb ich so.
Aus meinen Festen
schenk ich ihnen Farben,
da lächeln
sie und werden langsam froh.
Ihr
Wesen ... weiterlesen Die blonden Schwestern flochten frohDie blonden Schwestern
flochten froh
im Gehn Gesträhn aus
goldnem Stroh,
bis alles Land vor ihnen
so
wie Gold zu glühn beginnt;
da
sagen sie sich: wunderwo
wir hingeraten
si ... weiterlesen HerbstDie Blätter fallen,
fallen wie von weit,
als welkten in den
Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit
verneinender Gebärde. Und in den
Nächten fällt die schwere Erde
aus
allen Ste ... weiterlesen Die Dichter haben dich verstreutDie Dichter haben dich
verstreut
(es ging ein Sturm durch
alles Stammeln),
ich aber will dich
wieder sammeln
in dem Gefäß, das dich
erfreut.
Ich wanderte in vielem
Winde; ... weiterlesen BodenseeDie Dörfer sind wie ein
Garten.
In Türmen von seltsamen
Arten
klingen die Glocken wie
weh.
Uferschlösser warten
und schauen
durch schwarze Scharten
müd auf den
Mittagsee. ... weiterlesen Wenns Frühling wirdDie ersten Keime sind,
die zarten,
im goldnen Schimmer
aufgesprossen;
schon sind die ersten
der Karossen
... weiterlesen ArcoDie Hochschneezinne,
schartig scharf,
loht auf wie eine
Mauerkrone,
in die der lachende
Nerone,
der Morgen, seine Fackel
warf.
Und wie die Flammen bis ins
Blau
sich zu ... weiterlesen Die hohen Tannen atmen heiserDie hohen Tannen atmen
heiser
im Winterschnee, und
bauschiger
schmiegt sich sein Glanz um
alle Reiser.
Die weißen Wege werden
leiser,
die trauten Stuben
lauschiger.
D ... weiterlesen Die MutterDie Mutter:
`Liebling,
hast du gerufen?`
Es war ein Wort im
Wind.
`Wie viele steile Stufen
sind
noch bis zu dir, mein Kind?` -
Da fand
ihre Stimme die Sterne,
f ... weiterlesen Die Mädchen am Gartenhange...Die Mädchen am
Gartenhange
haben lange gelacht
und
mit ihrem Gesange
wie mit weitem Gange
sich müd gemacht.
Die Mädchen
bei den Zypressen
zittern: Die ... weiterlesen Die Mädchen singenDie Mädchen
singen:
Alle Mädchen erwarten
wen,
wenn die Bäume in Blüten
stehn;
wir müssen immer nähn und
nähn,
bis uns die Augen
brennen.
Unser Singen wird nimm ... weiterlesen Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs FaltenDie Nacht holt heimlich
durch des Vorhangs Falten
aus deinem
Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau,
ich will nichts, als deine Hände
halten
und still und gut und voller
Frieden sein.
... weiterlesen Menschen bei Nacht.Die Nächte sind nicht
für die Menge gemacht.
Von deinem
Nachbar trennt dich die Nacht,
und du
sollst ihn nicht suchen trotzdem.
Und
machst du nachts deine Stube licht,
um
Mensc ... weiterlesen Die Rose.Die Rose hier, die
gelbe,
Gab gestern mir der
Knab’;
Heut trag’ ich sie,
dieselbe,
Hin auf sein frisches
Grab.
Die Rose ist seit gestern
Noch
immer hold und schön ... weiterlesen FrühlingDie Vögel jubeln -
lichtgeweckt -,
die blauen Weiten
füllt der Schall aus;
im Kaiserpark
das alte Ballhaus
ist ganz mit Blüten
überdeckt.
Die Sonne schreibt sich
hoffnung ... weiterlesen Der SchwanDiese Mühsal, durch noch
Ungetanes
schwer und wie gebunden
hinzugehn,
gleicht dem ungeschaffnen
Gang des Schwanes.
Und das Sterben,
dieses Nichtmehrfassen
jenes Grunds,
auf ... weiterlesen Der SchwanDiese Mühsal, durch noch
Ungetanes
schwer und wie gebunden
hinzugehn,
gleicht dem ungeschaffnen
Gang des Schwanes. Und das Sterben,
dieses Nichtmehrfassen
jenes Grunds, auf
dem w ... weiterlesen MädchenklageDiese Neigung, in den
Jahren,
da wir alle Kinder waren,
viel
allein zu sein, war mild;
andern ging
die Zeit im Streite,
und man hatte seine
Seite,
seine Nähe, seine
Weite,
e ... weiterlesen Irre im GartenDijon
Noch schließt
die aufgegebene Kartause
sich um den
Hof, als würde etwas heil.
Auch die
sie jetzt bewohnen, haben Pause
und
nehmen nicht am Leben draußen teil.
... weiterlesen Das XX. SonettDir aber, Herr, o was
weih ich dir, sag,
der das Ohr den
Geschöpfen gelehrt? -
Mein Erinnern an
einen Frühlingstag,
seinen Abend, in
Russland -, ein Pferd...
Herüber vom
Dorf kam ... weiterlesen Dir ist mein Beten keine BlasphemieDir ist mein Beten keine
Blasphemie:
als schlüge ich in alten
Büchern nach,
dass ich dir sehr
verwandt bin - tausendfach.
Ich will
dir Liebe geben. Die und
die....
... weiterlesen Der Gespensterturm.Dort steht ein Turm, ein
kleiner,
Uralter — hoch und frei;
—
Bei Tage selbst geht keiner
Gern
an dem Platz vorbei.
Wenn ihm sein
Leben teuer,
Und fromm er ist
zuma ... weiterlesen Der ReliquienschreinDraußen wartete auf alle
Ringe
und auf jedes Kettenglied
Schicksal, das nicht ohne sie
geschieht.
Drinnen waren sie nur
Dinge, Dinge
die er schmiedete; denn
vor dem Schmied ... weiterlesen Legende von den drei Lebendigen und den drei TotenDrei Herren hatten mit
Falken gebeizt
und freuten sich auf
das Gelag.
Da nahm sie der Greis in
Beschlag
und führte. Die Reiter
hielten gespreizt
vor dem dreifachen
Sarkophag, ... weiterlesen Das XXVI. SonettDu aber, Göttlicher, du,
bis zuletzt noch Ertöner,
da ihn der
Schwarm der verschmähten Mänaden
befiel,
hast ihr Geschrei übertönt
mit Ordnung, du Schöner,
aus den
Zerstörenden stieg ... weiterlesen Der SchutzengelDu bist der Vogel, dessen
Flügel kamen,
wenn ich erwachte in der
Nacht und rief.
Nur mit den Armen rief
ich, denn dein Namen
ist wie ein
Abgrund, tausend Nächte tief.
Du bist
der S ... weiterlesen An Julius ZeyerDu bist ein Meister; -
früher oder später
spannt sich dein
Volk in deinen Siegeswagen;
du preisest
seine Art und seine Sagen, -
aus deinen
Liedern weht der Heimat
Äther.
D ... weiterlesen Du bist so fremd, du bist so bleichDu bist so fremd, du bist
so bleich.
Nur manchmal glüht auf
deinen Wangen
ein hoffnungsloses
Heimverlangen
nach dem verlornen
Rosenreich.
Dann sehnt dein Auge,
tief und klar ... weiterlesen Der DichterDu entfernst dich von
mir, du Stunde.
Wunden schlägt mir
dein Flügelschlag.
Allein: was soll
ich mit meinem Munde?
Mit meiner Nacht?
Mit meinem Tag?
Ich habe keine
Geliebte, kein H ... weiterlesen Der DichterDu entfernst dich von
mir, du Stunde.
Wunden schlägt mir dein
Flügelschlag.
Allein: was soll ich mit
meinem Munde?
Mit meiner Nacht? Mit
meinem Tag? Ich habe keine Geliebte,
kei ... weiterlesen Du hast so große Augen, KindDu hast so große Augen,
Kind.
Du siehst gewiß oft nachts
Gestalten,
die, fremd und bleich, in
marmorkalten
Traumhänden rote Kronen
halten,
um die ein Leuchten leise
rinnt.
... weiterlesen Du im Voraus verlorne GeliebteDu im Voraus
verlorne
Geliebte, Nimmergekommene,
nicht weiß
ich, welche Töne dir lieb sind.
Nicht
mehr versuch ich, dich, wenn das
Kommende wogt,
zu erkennen. Alle die
großen
Bi ... weiterlesen Du meine heilige EinsamkeitDu meine heilige
Einsamkeit,
du bist so reich und rein
und weit
wie ein erwachender
Garten.
Meine heilige Einsamkeit du
-
halte die goldenen Türen zu,
vor
denen die Wünsche ... weiterlesen I muliniDu müde, morsche
Mühle,
dein Moosrad feiert Ruh,
aus
der Olivenkühle
schaut dir der Abend
zu.
Der Bach singt wie
verloren
Menschenlieder nach,
tiefer
über d ... weiterlesen Der BallDu Runder, der das Warme
aus zwei Händen
im Fliegen, oben,
fortgiebt, sorglos wie
sein Eigenes;
was in den Gegenständen
nicht bleiben
kann, zu unbeschwert für sie,
zu
... weiterlesen Der BallDu Runder, der das Warme
aus zwei Händen
im Fliegen, oben,
fortgiebt, sorglos wie
sein Eigenes; was
in den Gegenständen
nicht bleiben kann,
zu unbeschwert für sie, zu wenig
Din ... weiterlesen Irrlicht.Du sahst ein Lichtlein
schimmern
Allnächtig überm See;
Du
hörtest leis es wimmern
So matt, so
todesweh.
Du fragst, was solch’ ein
spätes
Licht soll im nächt’g ... weiterlesen Du sahst in hohe LichthofmauernDu sahst in hohe
Lichthofmauern
und spieltest still in
dumpfem Raum,
es lag ein unverstandnes
Trauern
auf deinem blassen
Kindheitstraum.
Und deine Tage waren
bleiern,
... weiterlesen Du willst dir einen Pagen kürenDu willst dir einen Pagen
küren?
Mich komm erküren,
Königin.
Mir klingt aus alten
Aventüren
ein Sang in Saitenspiel und
Sinn.
Ich will ins weiße Schloß
dich führen, ... weiterlesen Die BettlerDu wußtest nicht, was
den Haufen
ausmacht. Ein Fremder fand
Bettler darin. Sie verkaufen
das
Hohle aus ihrer Hand.
Sie zeigen dem
Hergereisten
ihren Mund voll Mi ... weiterlesen Den wir alle sangenDu, den wir alle sangen,
du einziger und echter Christ,
du
Kinderkönig, der du bist, -
ich bin
allein: mein Alles ist
entgegen dir
gegangen.
Du Mai, vor deinen
M ... weiterlesen LiedDu, der ichs nicht sage,
daß ich bei Nacht
weinend
liege,
deren Wesen mich Müde
macht
wie eine Wiege.
Du, die mir
nicht sagt, wenn sie
wacht
meinetwillen:
wie, wenn w ... weiterlesen LiedDu, der ichs nicht sage,
daß ich bei Nachtweinend liege,deren
Wesen mich müde machtwie eine Wiege.Du,
die mir nicht sagt, wenn sie
wachtmeinetwillen:wie, wenn wir diese
Pra ... weiterlesen Du, Hände, welche immer gebenDu, Hände, welche immer
geben,
die müssen blühn von fremdem
Glück.
Zart wie ein zartes
Birkenbeben,
bleibt von dem gebenden
Erleben
ein Rhythmenzittern drin
zurück.
... weiterlesen Das XVI. SonettDu, mein Freund, bist
einsam, weil....
Wir machen mit Worten
und Fingerzeigen
uns allmählich die
Welt zu eigen,
vielleicht ihren
schwächsten, gefährlichsten Teil.
Wer
zeigt mit Fi ... weiterlesen DuDu:
ein Schloß an
wellenschweren,
atlasblassen
Abendmeeren -
und in seinen
säulenhehren
Sälen warten Preis und
Prunk,
uns zu ehren:
Weil wir beide
wiederkehr ... weiterlesen Zukunft.Ei, schummert die
Leinwand des Lebens mir grau
Das
Schicksal mit Wehmutsgerinsel,
Dann
tauch’ ich getrost in der Hoffnung
Blau
Hinein meinen durstigen
Pinsel.
Da mal’ ich ... weiterlesen Sehnsucht.Ein Aar, dem niemand Halt
gebot,
Ist Sehnsucht. Über Tal und
Hügel
Schwebt er auf mondbeglänztem
Flügel
Zu der Erfüllung
Morgenrot.
Stolz kann er, wenn der
Flug gelingt, ... weiterlesen Falter und Rose.Ein Falter, der
begehrte
Die Rose. Loser Knab’!
Die
Rose aber wehrte
Sein stürmisch Werben
ab.
Und wie er fort auch mühte
sich,
Und keinen Deut die Blüte wich,
—
... weiterlesen Die Zaren - II.Ein Gedicht-Kreis (1899
und 1906)
II
Noch drohen große
Vögel allenthalben,
und Drachen glühn
und hüten überall
der Wälder Wunder
und der Schluchten Fall;
... weiterlesen Die Zaren - III.Ein Gedicht-Kreis (1899
und 1906)
III
Seine Diener
füttern mit mehr und mehr
ein Rudel
von jenen wilden Gerüchten,
die auch
noch Er sind, alles noch Er.
... weiterlesen Die Zaren - IV.Ein Gedicht-Kreis (1899
und 1906)
IV
Es ist die Stunde, da
das Reich sich eitel
in seines Glanzes
vielen Spiegeln sieht.
Der blasse Zar,
des Stammes letztes Glied, ... weiterlesen Die Zaren - V.Ein Gedicht-Kreis (1899
und 1906)
V
Der blasse Zar wird
nicht am Schwerte sterben,
die fremde
Sehnsucht macht ihn sakrosankt;
er wird
die feierlichen Reiche erben, ... weiterlesen Schwarze KatzeEin Gespenst ist noch wie
eine Stelle,
dran dein Blick mit einem
Klange stößt;
aber da, an diesem
schwarzen Felle
wird dein stärkstes
Schauen aufgelöst:
wie ein
Toben ... weiterlesen Schwarze KatzeEin Gespenst ist noch wie
eine Stelle,
Dran dein Blick mit einem
Klange stößt;
Aber da, an diesem
schwarzen Felle
Wird dein stärkstes
Schauen aufgelöst: Wie ein Tobender,
wenn ... weiterlesen Das III. SonettEin Gott vermags. Wie
aber, sag mir, soll
ein Mann ihm folgen
durch die schmale Leier?
Sein Sinn ist
Zwiespalt. An der Kreuzung
zweier
Herzwege steht kein Tempel für
Apoll.
... weiterlesen Ein HändeineinanderlegenEin
Händeineinanderlegen,
ein langer Kuß
auf kühlen Mund,
und dann: auf
schimmerweißen Wegen
durchwandern wir
den Wiesengrund.
Durch leisen,
weißen Blütenregen
s ... weiterlesen In der Certosa.Ein jeder aus der weißen
Bruderschaft
vertraut sich pflanzend
seinem kleinen Garten.
Auf jedem Beete
steht, wer jeder sei.
Und Einer harrt
in heimlichen Hoffahrten,
daß ihm im
... weiterlesen JudenfriedhofEin Maienabend. - Und der
Himmel flittert
vor lauter Lichte.
Seine Marken glühn.
Die grauen
Gräbersteine, moosverwittert,
deckt
jetzt der Frühling mit dem besten
Blühn;
so legt d ... weiterlesen Im HerbstEin Riesenspinngewebe,
zieht
Altweibersommer durch die Welt
sich;-
und der Laurenziberg gefällt
sich
im goldig-bläulichen
Habit.
Weil er so mild
herübersieht,
sucht ... weiterlesen Sie warEin unerwünschtes Kind,
verstoßen
auch aus der Mutter
Nachtgebet,
und ewig fern von jenem
Großen,
das gebend durch die Zeiten
geht. Sie wünschte wenig - und nur
selten
k ... weiterlesen Ein weißes Schloß in weißer EinsamkeitEin weißes Schloß in
weißer Einsamkeit.
In blanken Sälen
schleichen leise Schauer.
Todkrank
krallt das Gerank sich an die
Mauer,
und alle Wege weltwärts sind
verschneit.
... weiterlesen TanagraEin wenig gebrannter
Erde,
die von großer Sonne
gebrannt.
Als wäre die Gebärde
einer
Mädchenhand
auf einmal nicht mehr
vergangen;
ohne nach etwas zu langen
zu
keinem Ding ... weiterlesen Eine der weißen VestageweihtenEine der weißen
Vestageweihten
lächelte Gnade dem
Todbereiten,
löste ihm von der Stirn
die Schmach.
Dann sehnte sie wie eine
Sklavin dem Schreiten
des todbefreiten,
schult ... weiterlesen Ich war in ferner Fremde Kind...Eine singt:
Ich war
in ferner Fremde Kind,
bis ich mich:
arm und zart und blind -
aus meinem
Schämen schlich;
ich warte hinter
Wald und Wind
gewiss schon lang
au ... weiterlesen Duineser Elegien 3Eines ist, die Geliebte
zu singen. Ein anderes, wehe,
jenen
verborgenen schuldigen Fluß-Gott des
Bluts.
Den sie von weitem erkennt, ihren
Jüngling, was weiß er
selbst von dem
Herren der Lus ... weiterlesen Einmal möcht ich dich wiederschauenEinmal möcht ich dich
wiederschauen,
Park, mit den alten
Lindenalleen,
und mit der leisesten
aller Frauen
zu dem heiligen Weiher
gehn.
Schimmernde Schwäne in
prahlenden Pos ... weiterlesen JeremiaEinmal war ich weich wie
früher Weizen,
doch, du Rasender, du
hast vermocht,
mir das hingehaltne
Herz zu reizen,
daß es jetzt wie
eines Löwen kocht.
Welchen Mund
hast ... weiterlesen SchlafliedEinmal wenn ich dich
verlier,
wirst du schlafen können,
ohne
daß ich wie eine Lindenkrone
mich verflüstre über dir?
Ohne
daß ich hier wache und
Worte,
beinah ... weiterlesen Die Lehre des LebensEins - lernt man in dem
Leben doch: entbehren,
und ganz gewiß -
ob früher oder spät -
des jungen
Herzens ungestümes
Gähren
vergeht. Dann sieht man
tränenlos auf mancher Bahr ... weiterlesen Christi HöllenfahrtEndlich verlitten,
entging sein Wesen dem schrecklichen
Leibe der Leiden. Oben. Ließ ihn.
Und die Finsternis fürchtete sich
allein
und warf an das Bleiche
Fledermäuse heran, i ... weiterlesen Der ÖlbaumgartenEr ging hinauf unter dem
grauen Laub
ganz grau und aufgelöst im
Ölgelände
und legte seine Stirne
voller Staub
tief in das Staubigsein
der heißen Hände.
Nach allem dies.
... weiterlesen Der ÖlbaumgartenEr ging hinauf unter dem
grauen Laub
ganz grau und aufgelöst im
Ölgelände
und legte seine Stirne
voller Staub
tief in das Staubigsein der
heißen Hände. Nach allem dies. Und
d ... weiterlesen Der Tod des DichtersEr lag. Sein
aufgestelltes Antlitz war
bleich und
verweigernd in den steilen
Kissen,
seitdem die Welt und dieses von
ihr Wissen,
von seinen Sinnen
abgerissen,
zurückfiel an das
teilnahm ... weiterlesen Der Tod des DichtersEr lag. Sein
aufgestelltes Antltz war
bleich und
verweigernd in den steilen
Kissen,
seitdem die Welt und dieses von
ihr Wissen,
von seinen Sinnen
abgerissen,
zurückfiel an das
teiln ... weiterlesen Der MagierEr ruft es an. Es
schrickt zusamm und steht.
Was steht?
Das Andre; alles, was nicht er ist,
wird Wesen. Und das ganze Wesen dreht
ein raschgemachtes Antlitz her, das
mehr ist.
... weiterlesen Der AuferstandeneEr vermochte niemals bis
zuletzt
ihr zu weigern oder
abzuneinen,
daß sie ihrer Liebe sich
berühme;
und sie sank ans Kreuz in
dem Kostüme
eines Schmerzes, welches
ganz besetzt ... weiterlesen Der Tod der GeliebtenEr wußte nur vom Tod was
alle wissen:
daß er uns nimmt und in
das Stumme stößt.
Als aber sie,
nicht von ihm fortgerissen,
nein, leis
aus seinen Augen ausgelöst,
hinà ... weiterlesen Der Tod der GeliebtenEr wußte nur vom Tod was
alle wissen:daß er uns nimmt und in das
Stumme stößt.Als aber sie, nicht von
ihm fortgerissen,nein, leis aus seinen
Augen ausgelöst,hinüberglitt zu
u ... weiterlesen Der TurmErd-Inneres. Als wäre
dort, wohin
du blindlings steigst, erst
Erdenoberfläche,
zu der du steigst im
schrägen Bett der Bäche,
die langsam
aus dem suchenden Gerinn
der Dunkelheit
e ... weiterlesen Gebet.Ernster Engel aus
Ebenholz:
Du riesige Ruh.
Dein
Schweigen schmolz
noch nie in den
Bränden
von Büßerhänden.
Flammenumflehter!
Deine Beter
sind
stolz: ... weiterlesen Das V. SonettErrichtet keinen
Denkstein. Lasst die Rose
nur jedes
Jahr zu seinen Gunsten blühn.
Denn
Orpheus ists. Seine Metamorphose
in dem
und dem. Wir sollen uns nicht
mühn
um andre ... weiterlesen Imaginärer LebenslaufErst eine Kindheit,
grenzenlos und ohne
Verzicht und Ziel.
O unbewußte Lust.
Auf einmal
Schrecken, Schranke, Schule, Frohne
und
Absturz in Versuchung und
Verlust.
Trotz. Der ... weiterlesen Imaginärer LebenslaufErst eine Kindheit,
grenzenlos und ohne
Verzicht und Ziel. O
unbewußte Lust.
Auf einmal Schrecken,
Schranke, Schule, Frohne
und Absturz in
Versuchung und Verlust. Trotz. Der
Gebo ... weiterlesen Wunderweiße NächteEs gibt so wunderweiße
Nächte,
Drin alle Dinge Silber sind.
Da
schimmert mancher Stern so lind,
Als ob
er fromme Hirten brächte
Zu einem neuen
Jesuskind. Weit wie mit dic ... weiterlesen Bei den KapuzinernEs hat der Pater
Guardian
vom Klosterschnaps mir
angeboten;
ich kenn ihn schon, den
dunkelroten,
der alle Toten wecken
kann.
Der Pater sucht den Schlüssel,
klein,
dor ... weiterlesen Es kommt in prunkenden GebreitenEs kommt in prunkenden
Gebreiten
der Abend wie ein leiser
Gott.
Den Rappen vor! Jetzt will ich
reiten
durch purpurbunte
Einsamkeiten
in bügelleichtem
Träumertrott.
I ... weiterlesen Persisches HeliotropEs könnte sein, daß dir
der Rose Lob
zu laut erscheint für
deine Freundin: Nimm
das schön
gestickte Kraut und überstimm
mit
dringend flüsterndem Heliotrop den
Bülbül, der ... weiterlesen AdventEs treibt der Wind im
Winterwalde
Die Flockenherde wie ein
Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie
balde
Sie fromm und lichterheilig
wird,
Und lauscht hinaus. Den
weißen Wegen
... weiterlesen AdventEs treibt der Wind im
Winterwalde
die Flockenherde wie ein
Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie
balde
sie fromm und lichterheilig
wird, und lauscht hinaus. Den weißen
Wegen
str ... weiterlesen Es treibt der Wind im Winterwalde...Es treibt der Wind im
Winterwalde
Die Flockenherde wie ein
Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie
balde
Sie fromm und lichterheilig
wird.
Sie lauscht hinaus. Den weissen
Wegen
Streckt si ... weiterlesen Das Lied des Trinkers.Es war nicht in mir. Es
ging aus und ein.
Da wollt ich es
halten. Da hielt es der Wein.
(Ich
weiß nicht mehr was es war.)
Dann
hielt er mir jenes und hielt mir dies
bis ich mich ... weiterlesen KindheitEs wäre gut viel
nachzudenken,
um von so Verlornem
etwas auszusagen,
von jenen langen
Kindheits-Nachmittagen,
die so nie
wiederkamen – und warum?
Noch mahnt
es uns: viell ... weiterlesen KindheitEs wäre gut viel
nachzudenken,
um von so Verlornem etwas
auszusagen,
von jenen langen
Kindheits-Nachmittagen,
die so nie
wiederkamen - und warum? Noch mahnt es
uns: vielleicht in ... weiterlesen Das X. SonettEuch, die ihr nie mein
Gefühl verließt,
grüß ich,
antikische Sarkophage,
die das
fröhliche Wasser römischer Tage
als
ein wandelndes Lied
durchfließt.
Oder jene so
offe ... weiterlesen AbendmahlEWIGES will zu uns. Wer
hat die Wahl
und trennt die großen und
geringen Kräfte?
Erkennst du durch das
Dämmern der Geschäfte
im klaren
Hinterraum das Abendmahl.
wie sie
si ... weiterlesen Duineser Elegien 6Feigenbaum, seit wie
lange schon ists mir bedeutend,
wie du
die Blüte beinah ganz
überschlägst
und hinein in die zeitig
entschlossene Frucht,
ungerühmt,
drängst dein reines Geheimnis. ... weiterlesen Mittelböhmische LandschaftFern dämmert wogender
Wälder
beschatteter Saum.
Dann
unterbricht
nur hie und da ein
Baum
die falbe Fläche hoher
Ährenfelder.
Im hellsten Licht
keimt
die Kartoffel; ... weiterlesen Flutet mir in diese trübe Reise...Flutet mir in diese
trübe Reise
Deines Herzens warme Bahn
entgegen?
Nur noch Stunden und ich werde
leise
meine Hände in die deinen
legen:
o wie lange ruhten sie nicht
aus.
Kannst ... weiterlesen Fragst du mich: Was war in deinen TräumenFragst du mich: Was war
in deinen Träumen,
ehe ich dir meinen
Mai gebracht ?
War ein Wald. Der Sturm
war in den Bäumen
und auf allen Wegen
kam die Nacht.
Waren Burgen die
i ... weiterlesen Duineser Elegien 5Frau Hertha Koenig
zugeeignet Wer aber sind sie, sag mir,
die Fahrenden, diese ein
wenig
Flüchtigern noch als wir selbst,
die dringend von früh an
wringt ein wem
- wem zuliebe
n ... weiterlesen Fremd ist, was deine Lippen sagenFremd ist, was deine
Lippen sagen,
fremd ist dein Haar,
fremd ist dein Kleid,
fremd ist, was
deine Augen fragen,
und auch aus unsern
wilden Tagen
reicht nicht ein leises
Wellenschlag ... weiterlesen Der Nachbar.Fremde Geige, gehst du
mir nach?
In wieviel Städten schon
sprach
deine einsame Nacht zu meiner?
Spielen dich hunderte? Spielt dich
einer?
Giebt es in allen großen
Städ ... weiterlesen Fremdes Rufen. Und wir wählenFremdes Rufen. Und wir
wählen
eine Gondel, schwarz und
schlank:
Leises Gleiten an den
Pfählen
einer Marmorstadt
entlang.
Still. Die Schiffer nur
erzählen
sich. Die ... weiterlesen Das XXI. SonettFrühling ist
wiedergekommen. Die Erde
ist wie ein
Kind, das Gedichte weiß;
viele, o
viele.... Für die Beschwerde
langen
Lernens bekommt sie den Preis.
Streng
war ihr Lehre ... weiterlesen Frühling ist wiedergekommenFrühling ist
wiedergekommen. Die Erde
ist wie ein
Kind, das Gedichte weiß;
viele, o
viele.... Für die Beschwerde
langen
Lernens bekommt sie den Preis. Streng
war ihr Lehrer. Wi ... weiterlesen Zum erstenmal seh ich dich aufstehnFünf Gesänge
Zum
erstenmal seh ich dich aufstehn
I
Zum erstenmal seh ich dich aufstehn,
hörengesagter, fernster,
unglaublicher Kriegs-Gott.
Wie
s ... weiterlesen Für die wir uns die Träume gabenFür die wir uns die
Träume gaben
war eine Nacht so sanft
und lind,
drin alle Brunnen Feen
haben
und auch die träumerischen
Knaben
vergessen Schätze zu
ergraben
weil alle D ... weiterlesen Fürchte dich nicht...Fürchte dich nicht, sind
die Astern auch alt,
streut der Sturm
auch den welkenden Wald
in den
Gleichmut des Sees, -
die Schönheit
wächst aus der engen Gestalt;
sie
wurde reif, ... weiterlesen BrunnenGanz verschollen ist die
alte,
holde Brunnenpoesie,
da aus
Tritons Muschelspalte
eine klare Quelle
lallte,
die den Gassen Sprache
lieh.
Abends bei den
Röhrenkasten ... weiterlesen Die GazelleGazella
Dorcas
Verzauberte: wie kann der
Einklang zweier
erwählter Worte je den
Reim erreichen,
der in dir kommt und
geht, wie auf ein Zeichen.
Aus deiner
Stirne steigen Laub und Le ... weiterlesen Die GazelleGazella
Dorcas Verzauberte: wie kann der
Einklang zweier
erwählter Worte je den
Reim erreichen,
der in dir kommt und
geht, wie auf ein Zeichen.
Aus deiner
Stirne steigen Laub und ... weiterlesen Bei den UrsulinenGeh mittags zu den
Ursulinen,
wenn man den Armen Speise
trug,
da siehst du, wie in müde
Mienen
die Not schrieb ihren
Namenszug.
Da siehst du Stirnen, die
schon frühe
... weiterlesen Die BrandstätteGemieden von dem
Frühherbstmorgen, der
mißtrauisch
war, lag hinter den versengten
Hauslinden, die das Heidehaus
beengten,
ein Neues, Leeres. Eine
Stelle mehr,
auf welch ... weiterlesen Bei St. VeitGern steh ich vor dem
alten Dom;
wie Moder weht es dort, wie
Fäule,
und jedes Fenster, jede
Säule
spricht noch ihr eignes
Idiom.
Da hockt ein reich
geschnörkelt Haus ... weiterlesen Gerüchte gehn, die dich vermutenGerüchte gehn, die dich
vermuten,
und Zweifel gehn, die dich
verwischen.
Die Trägen und die
Träumerischen
misstrauen ihren eignen
Gluten
und wollen, dass die Berge
bluten,
... weiterlesen Für Wolf Graf von KalckreuthGeschrieben am 4. und 5.
November 1908 in Paris Sah ich dich
wirklich nie? Mir ist das Herz so
schwer von dir wie von zu schwerem
Anfang,
den man hinausschiebt. Daß ich
dich begänne ... weiterlesen Zueignung an M....geschrieben am 6. und 8.
November 1923
(als Arbeits-Anfang eines
neuen Winters auf Muzot)
SCHAUKEL des
Herzens. O sichere, an welchem
unsichtbaren
Aste befestigt. Wer, wer
gab dir d ... weiterlesen Gestern hab ich im Traum gesehn...Gestern hab ich im Traum
gesehn
einen Stern in der Stille
stehn.
Und ich fühlte: Madonna
sprach:
Diesem Stern in der Nacht
blüh nach.
Und ich nahm alle Kraft
zu Rat. ... weiterlesen Gieb deinem Herzen ein Zeichen...Gieb deinem Herzen ein
Zeichen,
daß die Winde sich drehn.
Hoffnung ist ohne gleichen
wenn sie
die Göttlichen sehn.
Richte dich
auf und verharre
still in dem
gro ... weiterlesen Land und VolkGott war guter Laune.
Geizen
ist doch wohl nicht seine
Art;
und er lächelte: da
ward
Böhmen, reich an tausend
Reizen.
Wie erstarrtes Licht liegt
Weizen
zwischen Berg ... weiterlesen StimmungsbildGraue Dämmerungen
hangen
überm weiten Wiesenplan,
-
müd,. mit rotgelaufnen Wangen
kommt
der Tag im Westen an. Atemlos dort
sinkt er nieder
hinter Hängen
goldumsäumt, ... weiterlesen Bei St. HeinrichHart am
Kirchenaltargitter,
wo die Ampel
flammt, die matte,
schläft ein alter,
alter Ritter
unter grauer
Wappenplatte.
Lebend hielt er hoch
sein Wappen,
sorgte immer ... weiterlesen Das XII. SonettHeil dem Geist, der uns
verbinden mag;
denn wir leben wahrhaft
in Figuren.
Und mit kleinen Schritten
gehn die Uhren
neben unserm
eigentlichen Tag.
Ohne unsern wahren
Platz zu ... weiterlesen Das MarienlebenHeinrich Vogeler dankbar
für alten und neuen Anlaß zu diesen
Versen
Duino, Januar 1912
GEBURT
MARIAE
O was muß es die Engel gekostet
haben,
nicht aufzusingen plöt ... weiterlesen HerbsttagHerr, es ist Zeit. Der
Sommer war sehr groß.
Leg deinen
Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf
den Fluren laß die Winde los. Befiehl
den letzten Früchten, voll zu sein;
gib
ihne ... weiterlesen Heute Abend erweckt mein HerzHeute Abend erweckt mein
Herz
seiner gedenkender Engel Gesang
...
Eine Stimme, fast die
meine,
verlockt von zu viel
Stille
schwingt sich hoch,
entschlossen,
nicht mehr ... weiterlesen Seele im RaumHier bin ich, hier bin
ich, Entrungene,
taumelnd.
Wag ichs
denn? Werf ich mich?
Fähige waren
schon viel
dort, wo ich drängte. Nun
wo
auch noch die Mindesten re ... weiterlesen Der EngelHin geh ich durch die
Malvasinka
die Kinderreih, wo sanft und
gut
die kleine Anka oder Ninka
in
ihrem letzten Bettchen ruht.
Auf
einem schmalen Schollenhügel
kniet,
g ... weiterlesen Kaiser RudolfHoch auf seiner
Himmelswarte
über einer
Sternenkarte
sitzt der Kaiser Rudolf
dort,
forschend, ob der
langerharrte
Flugstern, der die Weisen
narrte,
streifen würde diesen
Ort ... weiterlesen Horch, verhallt nicht ein scheuerHorch, verhallt nicht ein
scheuer
Schrei von den Hängen
her?
Aus dem morschen
Klostergemäuer
kann der Abend nicht
mehr.
Er sucht sich wund an der
Wand.
Und mit hilfloser Han ... weiterlesen VorfrühlingHärte schwand. Auf
einmal legt sich Schonung
an der Wiesen
aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser
ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten,
ungenau,
greifen nach der Erde aus
dem Rau ... weiterlesen VorfrühlingHärte schwand. Auf
einmal legt sich Schonung
an der Wiesen
aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern
die Betonung.
Zärtlichkeiten,
ungenau, greifen nach der Erde aus dem
Raum. ... weiterlesen Geburt ChristiHättest du der Einfalt
nicht, wie sollte
dir geschehn, was
jetzt die Nacht erhellt?
Sieh, der
Gott, der über Völkern grollte,
macht sich mild und kommt in dir zur
Welt.
... weiterlesen Das XVIII. SonettHörst du das Neue,
Herr,
dröhnen und beben?
Kommen
Verkündiger,
die es erheben.
Zwar
ist kein Hören heil
in dem
Durchtobtsein,
doch der
Maschinenteil
... weiterlesen Die StilleHörst du, Geliebte, ich
hebe die Hände -
hörst du: es
rauscht...
Welche Gebärde der Einsamen
fände
sich nicht von vielen Dingen
belauscht?
Hörst du, Geliebte, ich
schließe die Lid ... weiterlesen Der AbenteuererI
Wenn er unter jene
welche waren
trat: der Plötzliche,
der schien,
war ein Glanz wie von
Gefahren
in dem ausgesparten Raum um
ihn,
den er lächelnd übe ... weiterlesen David singt vor SaulI.
König, hörst du,
wie mein Saitenspiel
Fernen wirft,
durch die wir uns bewegen:
Sterne
treiben uns verwirrt entgegen,
und wir
fallen endlich wie ein Regen,
und es
... weiterlesen Der GefangeneI.
Meine Hand hat nur
noch eine
Gebärde, mit der sie
verscheucht;
auf die alten
Steine
fällt es aus Felsen
feucht.
Ich höre nur dieses
Klopfen
und mein Herz ... weiterlesen Das I. SonettI
Atmen, du
unsichtbares Gedicht!
Immerfort um das
eigne
Sein rein eingetauschter
Weltraum. Gegengewicht,
in dem ich mich
rhythmisch ereigne.
Einzige Welle,
de ... weiterlesen Das PortalI
Da blieben sie, als
wäre jene Flut
zurückgetreten, deren
großes Branden
an diesen Steinen
wusch, bis sie entstanden;
sie nahm im
Falle manches Attribut.
aus
ihren ... weiterlesen BeguinageI
Das hohe Tor scheint
keine einzuhalten,
die Brücke geht
gleich gerne hin und her,
und doch sind
sicher alle in dem alten
offenen
Ulmenhof und gehen nicht mehr
aus
i ... weiterlesen KämpfenI
Ein heißer Eid, ein
gramerpreßter,
der leicht von jungen
Lippen rinnt,
der machte zur
barmherzgen Schwester
fast über Nacht
ein blondes Kind.
Des jungen L ... weiterlesen In DubiisI
Es dringt kein Laut
bis her zu mir
von der Nationen wildem
Streite,
ich stehe ja auf keiner
Seite;
denn Recht ist weder dort noch
hier.
Und weil ich nie Hora ... weiterlesen Der TräumerI
Es war ein Traum in
meiner Seele tief.
Ich horchte auf den
holden Traum:
ich schlief.
Just ging
ein Glück vorüber, als ich
schlief,
und wie ich träumte, hört
ich ... weiterlesen Ich hielt mich überoffen, ich vergaßI
Ich hielt mich
überoffen, ich vergaß
dass draußen
nicht nur Dinge sind und voll
in sich
gewohnte Tiere, deren Aug
aus ihres
Lebens Rundung anders nicht
hinaus ... weiterlesen AllerseelenI
Rings liegt der Tag
von Allerseelen
voll Wehmut und voll
Blütenduft,
und hundert bunte Lichter
schwelen
vom Feld des Friedens in die
Luft.
Sie senden Palmen ... weiterlesen Sieben GedichteI Auf einmal fasst die
Rosenpflückerin
die volle Knospe seines
Lebensgliedes,
und an dem Schreck des
Unterschiedes
schwinden die [linden]
Gärten in ihr hin ... weiterlesen Das PortalI Da blieben sie, als
wäre jene Flut
zurückgetreten, deren
großes Branden
an diesen Steinen wusch,
bis sie entstanden;
sie nahm im Falle
manches Attribut. aus ihre ... weiterlesen David singt vor SaulI König, hörst du, wie
mein Saitenspiel
Fernen wirft, durch die
wir uns bewegen:
Sterne treiben uns
verwirrt entgegen,
und wir fallen
endlich wie ein Regen,
und es
blüht, ... weiterlesen Der GefangeneI Meine Hand hat nur
noch eine
Gebärde, mit der sie
verscheucht;
auf die alten Steine
fällt
es aus Felsen feucht. Ich höre nur
dieses Klopfen
und mein Herz h ... weiterlesen Die SpitzeI Menschlichkeit: Namen
schwankender Besitze,
noch
unbestätigter Bestand von Glück:
ist
das unmenschlich, daß zu dieser
Spitze,
zu diesem kleinen dichten
Spitzenstück
zw ... weiterlesen AbisagI Sie lag. Und ihre
Kinderarme waren
von Dienern um den
Welkenden gebunden,
auf dem sie lag die
süßen langen Stunden,
ein wenig bang
vor seinen vielen Jahren. Und m ... weiterlesen Auf der Welt alleinIch bin auf der Welt zu
allein und doch nicht allein genug
um
jede Stunde zu weihn.
Ich bin auf der
Welt zu gering und doch nicht klein
genug
um vor dir zu sein wie ein
Ding,
... weiterlesen Das Lied des Blinden.Ich bin blind, ihr
draußen, das ist ein Fluch,
ein
Widerwillen, ein Widerspruch,
etwas
täglich Schweres.
Ich leg meine Hand
auf den Arm der Frau,
meine graue Hand
auf ihr graue ... weiterlesen Das Lied der Waise.Ich bin Niemand und werde
auch Niemand sein.
Jetzt bin ich ja
zum Sein noch zu klein;
aber auch
später.
Mütter und Väter,
erbarmt euch mein.
Zwar es lohnt
nich ... weiterlesen Ich bin nur einer deiner GanzgeringenIch bin nur einer deiner
Ganzgeringen,
der in das Leben aus der
Zelle sieht
und der, den Menschen
ferner als den Dingen,
nicht wagt zu
wägen, was geschieht.
Doch willst du
mich vor ... weiterlesen Ich bin so jungIch bin so jung. Ich
möchte jedem Klange,
der mir
vorüberrauscht, mich schaudernd
schenken,
und willig in des Windes
liebem Zwange,
wie Windendes über dem
Gartengange,
will me ... weiterlesen Vorgefühl.Ich bin wie eine Fahne
von Fernen umgeben.
Ich ahne die
Winde, die kommen, und muß sie leben,
während die Dinge unten sich noch
nicht rühren:
die Türen schließen
noch sanft, und in ... weiterlesen Ich bin zu Hause zwischen Tag und TraumIch bin zu Hause zwischen
Tag und Traum.
Dort wo die Kinder
schläfern, heiß vom Hetzen,
dort wo
die Alten sich zu Abend setzen,
und
Herde glühn und hellen ihren Raum.
... weiterlesen Ich bin zu Hause zwischen Tag und TraumIch bin zu Hause zwischen
Tag und Traum.
Dort wo die Kinder
schläfern, heiß vom Hetzen,
dort wo
die Alten sich zu Abend setzen,
und
Herde glühn und hellen ihren Raum. Ich
bin z ... weiterlesen Ich bin, du ÄngstlicherIch bin, du Ängstlicher.
Hörst du mich nicht
mit allen meinen
Sinnen an dir branden?
Meine Gefühle,
welche Flügel fanden,
umkreisen weiß
dein Angesicht.
Siehst du nicht meine
Se ... weiterlesen Ich denke an Frauen aus lichten LegendenIch denke an Frauen aus
lichten Legenden.
Sie erschauern in
scheuem Schmerz.
Und in hellen heiligen
Händen
bringen sie weinend ihr weißes
Herz
schreiten einsam durch weite
Gelände ... weiterlesen Ich finde Dich in allen diesen DingenIch finde dich in allen
diesen Dingen,
denen ich gut und wie
ein Bruder bin;
als Samen sonnst du
dich in den geringen
und in den großen
giebst du groß dich hin.
Das ist
das ... weiterlesen Ich fühle mich oft mitten im AlltagsmühnIch fühle mich oft
mitten im Alltagsmühn
Wenn mein Wesen
dürstet:
Alltagsabend und
Sonntagsfrühn
Hat mich dennoch
gefürstet.
Ich weiß oft mitten im
Alltagsgrau:
... weiterlesen Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...Ich fürchte mich so vor
der Menschen Wort.
Sie sprechen alles
so deutlich aus:
Und dieses heißt
Hund und jenes heißt Haus,
und hier
ist Beginn und das Ende ist dort.
M ... weiterlesen Ich fürchte mich so vor der Menschen WortIch fürchte mich so vor
der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so
deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und
jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn
und das Ende ist dort. Mich
bangt ... weiterlesen Die Dinge singen hör ich so gernIch fürchte mich so vor
der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so
deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und
jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn
und das Ende ist dort. Mich
bangt ... weiterlesen Ich geh dir nach, wie aus der dumpfen ZelleIch geh dir nach, wie aus
der dumpfen Zelle
ein Halbgeheilter
schreitet: in der Helle
mit hellen
Händen winkt ihm der Jasmin.
Ein
Atemholen hebt ihn von der Schwelle,
-
er tastet vo ... weiterlesen Ich geh dir nach, wie aus der dumpfen Zelle...Ich geh dir nach, wie aus
der dumpfen Zelle
ein Halbgeheilter
schreitet: in der Helle
mit hellen
Händen winkt ihm der Jasmin.
Ein
Atemholen hebt ihn von der Schwelle,
-
er tastet vorwä ... weiterlesen Ich geh jetzt immer den gleichen PfadIch geh jetzt immer den
gleichen Pfad:
am Garten entlang, wo
die Rosen grad
Einem sich vorbereiten;
aber ich fühle: noch lang, noch lang
ist das alles nicht mein Empfang,
... weiterlesen Das Lied des Bettlers.Ich gehe immer von Tor zu
Tor,
verregnet und verbrannt;
auf
einmal leg ich mein rechtes Ohr
in
meine rechte Hand.
Dann kommt mir
meine Stimme vor
als hätt ich sie nie
ge ... weiterlesen Ich gehe unter roten ZweigenIch gehe unter roten
Zweigen
und suche einen späten
Strauß.
Weiß nicht vor Glück wo ein
und aus,
mir ist so neu, mir ist so
eigen:
Mein Lieb ist müd und ist zu
Haus.
... weiterlesen Ich ging durch ein Land, durch ein trauriges LandIch ging durch ein Land,
durch ein trauriges Land.
Wie auf
leerer Wiege ein Wiegenband
lag der
blasse Fluß auf dem flachen
Sand,
darüber aus nassem
Nebelgewand
reckte die Weide die ... weiterlesen Alles noch nie GesagteIch glaube an Alles noch
nie Gesagte.
Ich will meine frömmsten
Gefühle befrein.
Was noch keiner zu
wollen wagte,
wird mir einmal
unwillkürlich sein.
Ist das
vermessen, mei ... weiterlesen Ich habe Hymnen, die ich schweigeIch habe Hymnen, die ich
schweige.
Es giebt ein Aufgerichtet
sein,
darin ich meine Sinne neige:
du
siebst mich groß und ich bin klein.
Du
kannst mich dunkel
unterscheiden
von ... weiterlesen Der Letzte.Ich habe kein Vaterhaus,
und habe auch keines verloren;
meine
Mutter hat mich in die Welt hinaus
geboren.
Da steh ich nun in der Welt
und geh
in die Welt immer tiefer
hin ... weiterlesen Ich habe viele Brüder in SoutanenIch habe viele Brüder in
Soutanen
im Süden, wo in Klöstern
Lorbeer steht.
Ich weiß, wie
menschlich sie Madonnen planen
und
träume oft von jungen Tizianen,
durch
die der Gott in ... weiterlesen Der kleine TodIch kann nicht glauben,
dass der kleine Tod,
dem wir doch
täglich übern Scheitel schauen,
uns
eine Sorge bleibt und eine Not.
Ich
kann nicht glauben, dass er ernsthaft
droht; ... weiterlesen Ich komme aus meinen Schwingen heimIch komme aus meinen
Schwingen heim,
mit denen ich mich
verlor.
Ich war Gesang, und Gott, der
Reim,
rauscht noch in meinem
Ohr.
Ich werde wieder still und
schlicht,
un ... weiterlesen Der Lesende.Ich las schon lang. Seit
dieser Nachmittag,
mit Regen
rauschend, an den Fenstern lag.
Vom
Winde draußen hörte ich nichts mehr:
mein Buch war schwer.
Ich sah ihm in
die Blätter ... weiterlesen Ich lebe gradIch lebe grad, da das
Jahrhundert geht.
Man fühlt den Wind
von einem großen Blatt,
das Gott und
du und ich beschrieben hat
und das sich
hoch in fremden Händen dreht.
Man
f ... weiterlesen Ich lebe mein Leben in wachsenden RingenIch lebe mein Leben in
wachsenden Ringen,
die sich über die
Dinge ziehn.
Ich werde den letzten
vielleicht nicht vollbringen,
aber
versuchen will ich ihn.
Ich kreise um
Gott, ... weiterlesen Ich lebe mein Leben...Ich lebe mein Leben in
wachsenden Ringen,
die sich über die
Dinge ziehen.
Ich werde den letzten
vielleicht nicht vollbringen,
aber
versuchen will ich ihn. Ich kreise um
Gott, um ... weiterlesen VrchlikyIch lehn im Armstuhl, im
bequemen,
wo oft ich Ungemach
vergaß,
müd nicken krause
Chrysanthemen
im hohen
Venezianerglas.
Ich las in einem Band
Gedichte
gar lange; wie ... weiterlesen Ich lese es herausIch lese es heraus aus
deinem Wort,
aus der Geschichte der
Gebärden,
mit welchen deine Hände um
das Werden
sich ründeten,
begrenzend, warm und weise.
Du sagtest
leben laut ... weiterlesen Ich liebe dich, du sanftestes GesetzIch liebe dich, du
sanftestes Gesetz,
an dem wir reiften,
da wir mit ihm rangen;
du großes
Heimweh, das wir nicht bezwangen,
du
Wald, aus dem wir nie
hinausgegangen,
du Lied, das wi ... weiterlesen Ich liebe dich, du sanftestes Gesetz...Ich liebe dich, du
sanftestes Gesetz,
an dem wir reiften,
da wir mit ihm rangen;
du großes
Heimweh, das wir nicht bezwangen,
du
Wald, aus dem wir nie hinausgegangen,
du
Lied, das wir mi ... weiterlesen Ich liebe meines Wesens DunkelstundenIch liebe meines Wesens
Dunkelstunden,
in welchen meine Sinne
sich vertiefen;
in ihnen hab ich, wie
in alten Briefen,
mein täglich Leben
schon gelebt gefunden
und wie Legende
weit u ... weiterlesen Ich liebe vergessene FlurmadonnenIch liebe vergessene
Flurmadonnen,
die ratlos warten auf
irgendwen,
und Mädchen, die an einsame
Bronnen,
Blumen im Blondhaar, träumen
gehn.
Und Kinder, die in die Sonne
sin ... weiterlesen Ich ließ meinen Engel lange nicht losIch ließ meinen Engel
lange nicht los,
und er verarmte mir
in den Armen
und wurde klein, und ich
wurde groß:
und auf einmal war ich
das Erbarmen,
und er eine zitternde
Bitte bl ... weiterlesen Der junge BildnerIch muß nach Rom; in
unser Städtchen
kehr ich aufs Jahr mit
Ruhm zurück;
nicht weinen; sieh,
geliebtes Mädchen,
ich mach in Rom
mein Meisterstück.
Er sprachs; dann
zog e ... weiterlesen Ich mußte denken unverwandtIch mußte denken
unverwandt,
wie ich einst zwischen
schwarzen Pinien
den tiefen Frühling
sinnen fand,
als ich vor deiner
Schönheit stand
und durch der Scheitel
dunkle Linien ... weiterlesen Ich möchte dir ein Liebes schenken...ich möchte dir ein
Liebes schenken,
das dich mir zur
Vertrauten macht:
aus meinem Tag ein
Deingedenken
und einen Traum aus meiner
Nacht. Mir ist, daß wir uns selig
fänden ... weiterlesen Ich möchte draußen dir begegnenIch möchte draußen dir
begegnen,
wenn Mai auf Wunder Wunder
häuft,
und wenn ein leises
Seelensegnen
von allen Zweigen
niederträuft.
Wenn bis zum Wegkreuz
auf, zum schlank ... weiterlesen Der Knabe.Ich möchte einer werden
so wie die,
die durch die Nacht mit
wilden Pferden fahren,
mit Fackeln,
die gleich aufgegangnen Haaren
in
ihres Jagens großem Winde wehn.
Vorn
möcht ic ... weiterlesen Der KnabeIch möchte einer werden
so wie die,
die durch die Nacht mit
wilden Pferden fahren,
mit Fackeln, die
gleich aufgegangnen Haaren
in ihres
Jagens großem Winde wehn.
Vorn möcht
ich stehen ... weiterlesen Zum Einschlafen zu sagen.Ich möchte jemanden
einsingen,
bei jemandem sitzen und
sein.
Ich möchte dich wiegen und
kleinsingen
und begleiten schlafaus
und schlafein.
Ich möchte der Einzige
sein im Haus, ... weiterlesen Zum Einschlafen zu sagenIch möchte jemanden
einsingen,
bei jemandem sitzen und
sein.
Ich möchte dich wiegen und
kleinsingen
und begleiten schlafaus und
schlafein.
Ich möchte der Einzige sein
im Haus,
d ... weiterlesen Ich möchte Purpurstreifen spannenIch möchte
Purpurstreifen spannen
und möchte
füllen bis zum Rand
mit Balsamöl aus
Onyxkannen
die Blumenlampen, die
entbrannt
im Mittag flammen, und
verbrennen
bis wir uns ... weiterlesen Ich möchte Purpurstreifen spannen...Ich möchte
Purpurstreifen spannen
und möchte
füllen bis zum Rand
mit Balsamöl aus
Onyxkannen
die Blumenlampe, die
entbrannt
im Mittag flammen, und
verbrennen
bis wir uns mit de ... weiterlesen Ich möchte werden wie die ganz GeheimenIch möchte werden wie
die ganz Geheimen:
Nicht auf der
Stirne die Gedanken denken,
nur eine
Sehnsucht reichen in den Reimen,
mit
allen Blicken nur ein leises Keimen,
mit meinem ... weiterlesen Ich schreite einsam weiter. Mir zuhäuptenIch schreite einsam
weiter. Mir zuhäupten
fühl ich den
Frühling in den Zweigen zittern.
Und
einmal werde ich mit
unbestäubten
Sandalen warten an den
Garten gittern.
Und d ... weiterlesen Der Schauende.Ich sehe den Bäumen die
Stürme an,
die aus laugewordenen
Tagen
an meine ängstlichen Fenster
schlagen,
und höre die Fernen Dinge
sagen,
die ich nicht ohne Freund
ertragen, ... weiterlesen Der SchauendeIch sehe den Bäumen die
Stürme an,
die aus laugewordenen
Tagen
an meine ängstlichen Fenster
schlagen,
und höre die Fernen Dinge
sagen,
die ich nicht ohne Freund
ertragen,
nicht ... weiterlesen Ich sehne oft nach einer Mutter michIch sehne oft nach einer
Mutter mich,
nach einer stillen Frau
mit weißen Scheiteln.
In ihrer Liebe
blühte erst mein Ich;
sie könnte
jenen wilden Haß vereiteln,
der eisig
sich in ... weiterlesen Ich war bei den ältesten MönchenIch war bei den ältesten
Mönchen, den Malern und
Mythenmeldern,
die schrieben ruhig
Geschichten und zeichneten Runen des
Ruhms.
Und ich seh dich in meinen
Gesichten mit Winden, Wassern und
Wäld ... weiterlesen Ich war ein Kind und träumte viel...Ich war ein Kind und
träumte viel
und hatte noch nicht
Mai;
da trug ein Mann sein Seitenspiel
an unserm Hof vorbei.
Da hab ich
bange aufgeschaut:
`O Mutter, lass
mich fr ... weiterlesen Das arme KindIch weiß ein Mädchen,
eingefallen
die Wangen. - War ein
leichtes Tuch
die Mutter; und des
Vaters Fluch
fiel in ihr erstes
Lallen.
Die Armut blieb ihr treu die
Jahre,
... weiterlesen BarbarenIch weiß von einem
Riesenparke
dort, wo die Stadt sich
schon verliert;
jetzt nagt die Axt an
seinem Marke,
sie sagen: er wird
parzelliert.
Das ist der Fürstenpark
Clam-Gall ... weiterlesen Der RätselhafteIch weiß: Du bist der
Rätselhafte,
um den die Zeit in
Zögern stand.
O wie so schön ich dich
erschaffte
in einer Stunde, die mich
straffte,
in einer Hoffahrt meiner
Hand.
... weiterlesen Ich will nicht langenIch will nicht langen
nach dem lauten Leben
und keinen
fragen nach dem fremden Tage:
Ich
fühle, wie ich weiße Blüten trage,
die in der Kühle ihre Kelche heben.
Es drà ... weiterlesen Begegnung in der Kastanien-AlleeIhm ward des Eingangs
grüne Dunkelheit
kühl wie ein
Seidenmantel umgegeben
den er noch
nahm und ordnete: als eben
am andern
transparenten Ende, weit,
aus
grüner Sonne, ... weiterlesen Begegnung in der Kastanien-AlleeIhm ward des Eingangs
grüne Dunkelheit
kühl wie ein
Seidenmantel umgegeben
den er noch nahm
und ordnete: als eben
am andern
transparenten Ende, weit, aus grüner
Sonne, wie aus ... weiterlesen Ihr Mädchen seid wie die Kähne...Ihr Mädchen seid wie die
Kähne;
an die Ufer der Stunden
seid
ihr immer gebunden, -
darum bleibt ihr
so bleich;
ohne hinzudenken,
wollt
ihr den Winden euch schenken: ... weiterlesen Ihr vielen unbestürmten StädteIhr vielen unbestürmten
Städte,
habt ihr euch nie den Feind
ersehnt?
O dass er euch belagert
hätte
ein langes schwankendes
Jahrzehnt.
Bis ihr ihn trostlos und
in Trauern, ... weiterlesen Gebet für die Irren und SträflingeIhr, von denen das Sein
leise sein großes Gesicht
wegwandte:
ein
vielleicht Seiender spricht
draußen in der Freiheit
langsam bei
Nacht ein Gebet:
Daß e ... weiterlesen SiegenII
Der Tag beginnt
sich kaum zu lichten;
`Heut sei im
Glauben stark wie nie
und geh mit Gott
an deine Pflichten:
Es ist ein Fall von
Diphtherie ....`
Sie pfleg ... weiterlesen Jugend-Bildnis meines VatersIm Auge Traum. Die Stirn
wie in Berührung
mit etwas Fernem. Um
den Mund enorm
viel Jugend,
ungelächelte Verführung,
und vor der
vollen schmückenden Verschnürung
der
schlanken ad ... weiterlesen Jugend-Bildnis meines VatersIm Auge Traum. Die Stirn
wie in Berührung
mit etwas Fernem. Um
den Mund enorm
viel Jugend,
ungelächelte Verführung,
und vor der
vollen schmückenden Verschnürung
der
schlanken adelig ... weiterlesen Das KlosterIm
Dämmerdustgeschwel
ist schon die Stadt
zerronnen,
hoch steht das Haus der
Nonnen
des Ordens von Carmel.
Der
Abend hüpft hangab
vorbei mit
Feuergarben
und w ... weiterlesen Im flachen Land war ein Erwarten...Im flachen Land war ein
Erwarten
nach einem Gast, der niemals
kam;
noch einmal fragt der bange
Garten,
dann wird sein Lächeln
langsam lahm.
Und in den müßigen
Moräste ... weiterlesen Der PantherIm Jardin des Plantes,
Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn
der Stäbe
so müd geworden, daß er
nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es
tausend Stäbe gäbe
und hinter
tausen ... weiterlesen Der PantherIm Jardin des Plantes,
Paris Sein Blick ist vom Vorübergehn
der Stäbe
so müd geworden, daß er
nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es
tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend
Stà ... weiterlesen Im Schlosse mit den roten ZinkenIm Schlosse mit den roten
Zinken
wär ich so gern des Abends
Gast.
Die Fenster glühn, die Falten
sinken,
und meine weißen Wünsche
winken
mir aus dem lodernden
Palast.
... weiterlesen Im SommerIm Sommer trägt ein
kleiner Dampfer
auf Moldauwogen uns
nach Zlichov
zu jenem Kirchlein, hoch
und frei.
Im blauen Nebel schwindet
Smichov; -
zur Rechten Flächen braun
von Ampfer, ... weiterlesen Im Traume malte ich ein TriptychonIm Traume malte ich ein
Triptychon:
Licht
in der Mitte
stand dein Mutterthron.
Du wiesest
lächelnd hin zum linken Rahmen,
und
meine Tochter nanntest du beim Namen
... weiterlesen Bangnis.Im welken Walde ist ein
Vogelruf,
der sinnlos scheint in
diesem welken Walde.
Und dennoch ruht
der runde Vogelruf
in dieser Weile,
die ihn schuf,
breit wie ein Himmel
auf dem wel ... weiterlesen Immer ist mir, daß die leisenImmer ist mir, daß die
leisen
Gondeln durch Kanäle
reisen
irgend jemand zum Empfang;
denn
das Warten dauert lang,
und das Volk
ist arm und krank,
und die Kinder sind
wie Wai ... weiterlesen Immer wieder, ob wir der Liebe LandschaftImmer wieder, ob wir der
Liebe Landschaft auch kennen
und den
kleinen Kirchhof mit seinen klagenden
Namen
und die furchtbar verschweigende
Schlucht, in welcher die andern
enden:
immer wi ... weiterlesen In diesem Dorfe steht das letzte HausIn diesem Dorfe steht das
letzte Haus
so einsam wie das letzte
Haus der Welt.
Die Straße, die das
kleine Dorf nicht hält,
geht langsam
weiter in die Nacht hinaus.
D ... weiterlesen Hetären-GräberIn ihren langen Haaren
liegen sie
mit braunen, tief in sich
gegangenen Gesichtern.
Die Augen zu wie
vor zu vieler Ferne.
Skelette, Munde,
Blumen. In den Munden
die glatten Zähne
wie ein ... weiterlesen Die KathedraleIn jenen kleinen
Städten, wo herum
die alten Häuser wie
ein Jahrmarkt hocken
der sie bemerkt hat
plötzlich und, erschrocken,
die Buden
zumacht und, ganz zu und stumm, die
Schre ... weiterlesen CorridaIn memoriam Montez,
1830
Seit er, klein beinah, aus dem
Toril
ausbrach, aufgescheuchten Augs
und Ohrs,
und den Eigensinn des
Picadors
und die Bänderhaken wie im
Spiel ... weiterlesen Aus einer Sturmnacht II.In solchen Nächten gehn
die Gefängnisse auf.
Und durch die
bösen Träume der Wächter
gehn mit
leisem Gelächter
die Verächter ihrer
Gewalt.
Wald! Sie kommen zu dir, um in
di ... weiterlesen Aus einer Sturmnacht III.In solchen Nächten ist
auf einmal Feuer
in einer Oper. Wie
ein Ungeheuer
beginnt der Riesenraum
mit seinen Rängen
Tausende, die sich
in ihm drängen,
zu kauen.
Männer
... weiterlesen Aus einer Sturmnacht I.In solchen Nächten
kannst du in den Gassen
Zukünftigen
begegnen, schmalen blassen
Gesichtern,
die dich nicht erkennen
und dich
schweigend vorüberlassen.
Aber wenn
sie zu reden ... weiterlesen Aus einer Sturmnacht VI.In solchen Nächten sind
alle die Städte gleich,
alle
beflaggt.
Und an den Fahnen vom Sturm
gepackt
und wie an Haaren
hinausgerissen
in irgend ein Land mit
ungewissen
Um ... weiterlesen Aus einer Sturmnacht VII.In solchen Nächten
werden die Sterbenden klar,
greifen
sich leise ins wachsende Haar,
dessen
Halme aus ihres Schädels Schwäche
in
diesen langen Tagen treiben,
als
wollten sie ... weiterlesen Aus einer Sturmnacht V.In solchen Nächten
wissen die Unheilbaren:
wir waren...
Und sie denken unter den Kranken
einen einfachen guten Gedanken
weiter, dort, wo er abbrach.
Doch
von den Söhnen ... weiterlesen Aus einer Sturmnacht IV.In solchen Nächten, wie
vor vielen Tagen,
fangen die Herzen in
den Sarkophagen
vergangner Fürsten
wieder an zu gehn;
und so gewaltig
drängt ihr Wiederschlagen
gegen die
Kapsel ... weiterlesen In tiefen Nächten grab ich dich, du SchatzIn tiefen Nächten grab
ich dich, du Schatz.
Denn alle
Überflüsse, die ich sah,
sind Armut
und armsäliger Ersatz
für deine
Schönheit, die noch nie
geschah.
Aber der Weg ... weiterlesen Irgendwo muß es Paläste gebenIrgendwo muß es Paläste
geben,
drin die Fenster von Staub
verschnein;
in der Säle hallende
Reihn
tauchen tote Tage
hinein:
Gestalten wallen, es warnt der
Schrein;
und kein ... weiterlesen Östliches TagliedIst dieses Bette nicht
wie eine Küste,
ein Küstenstreifen
nur, darauf wir liegen?
Nichts ist
gewiß als deine hohen Brüste,
die
mein Gefühl in Schwindeln
überstiegen.
De ... weiterlesen Östliches TagliedIst dieses Bette nicht
wie eine Küste,
ein Küstenstreifen
nur, darauf wir liegen?
Nichts ist
gewiß als deine hohen Brüste,
die mein
Gefühl in Schwindeln
überstiegen. Denn di ... weiterlesen Ist ein Schloss...Ist ein Schloss. Das
vergehende
Wappen über dem Tor.
Wipfel wachsen wie flehende
Hände
höher davor.
In das langsam
versinkende
Fenster stieg eine
blinkende ... weiterlesen Das VI. SonettIst er ein Hiesiger?
Nein, aus beiden
Reichen erwuchs seine
weite Natur.
Kundiger böge die Zweige
der Weiden,
wer die Wurzeln der Weiden
erfuhr.
Geht ihr zu Bette, so lasst
... weiterlesen Die Liebende (2)Ja ich sehne mich nach
dir. Ich gleite
mich verlierend selbst
mir aus der Hand,
ohne Hoffnung, daß
ich Das bestreite,
was zu mir kommt wie
aus deiner Seite
ernst und unbeirrt und
unverw ... weiterlesen Ja, früher, wenn ich an dich dachteJa, früher, wenn ich an
dich dachte,
wie Wunder wars: ein Mai
erwachte
um dich im Aureolenglanz,
und
meine Sehnsucht träumte sachte
um
deine Stirne einen Kranz.
Jetz ... weiterlesen Die FlamingosJardin des Plantes, Paris
In Spiegelbildern wie von Fragonard
ist doch von ihrem Weiß und ihrer
Röte
nicht mehr gegeben, als dir
einer böte,
wenn er von seiner
Freundi ... weiterlesen Die FlamingosJardin des plantes,
Paris In Spiegelbildern wie von
Fragonard
ist doch von ihrem Weiß und
ihrer Röte
nicht mehr gegeben, als dir
einer böte,
wenn er von seiner Freundin
... weiterlesen Das KarussellJardin du
Luxembourg
Mit einem Dach und seinem
Schatten dreht
sich eine kleine Weile
der Bestand
von bunten Pferden, alle
aus dem Land,
das lange zögert, eh es
untergeht. ... weiterlesen Das KarussellJardin du Luxembourg Mit
einem Dach und seinem Schatten
dreht
sich eine kleine Weile der
Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem
Land,
das lange zögert, eh es
untergeht.
... weiterlesen Duineser Elegien 2Jeder Engel ist
schrecklich. Und dennoch, weh
mir,
ansing ich euch, fast tödliche
Vögel der Seele,
wissend um euch. Wohin
sind die Tage Tobiae,
da der
Strahlendsten einer stand an der
einfac ... weiterlesen DelphineJene Wirklichen, die
ihrem Gleichen
überall zu wachsen und
zu wohnen
gaben, fühlten an
verwandten Zeichen
Gleiche in den
aufgelösten Reichen,
die der Gott,
mit triefenden Trit ... weiterlesen Jetzt reifen schon die roten BerberitzenJetzt reifen schon die
roten Berberitzen,
alternde Astern
atmen schwach im Beet.
Wer jetzt nicht
reich ist, da der Sommer geht,
wird
immer warten und sich nie
besitzen.
Wer j ... weiterlesen Jetzt sind sie alle schon selber Frauen...Jetzt sind sie alle schon
selber Frauen.
Haben Kinder und
Träume verloren,
und Kinder geboren
und Kinder geboren,
und sie wissen:
in diesen Toren
werden wir alle in
Gram ... weiterlesen Der NovembertagKalter Herbst vermag den
Tag zu knebeln,
seine tausend
Jubelstimmen schweigen;
hoch vom
Domturm wimmern gar so
eigen
Sterbeglocken in
Novembernebeln.
Auf den nassen
Dächern ... weiterlesen Kann mir einer sagen...Kann mir einer sagen,
wohin
ich mit meinem Leben reiche?
Ob ich nicht auch noch im Sturme
streiche
und als Welle wohne im
Teiche,
und ob ich nicht selbst noch
die blasse, bleiche ... weiterlesen Kannst du die alten Lieder noch spielenKannst du die alten
Lieder noch spielen?
Spiele, Liebling.
Sie wehn durch mein Weh
wie die Schiffe
mit silbernen Kielen,
die nach
heimlichen Inselzielen
treiben im
leisen Abendsee. ... weiterlesen Klage um AntinousKeiner begriff mir von
euch den bithynischen Knaben
(daß ihr
den Strom anfaßtet und von ihm
hübt...).
Ich verwohnte ihn zwar. Und
dennoch wir haben
ihn nur mit Schwere
erfüllt und fà ... weiterlesen Der Tod MosisKeiner, der finstere nur
gefallene Engel
wollte; nahm Waffen,
trat tödlich
den Gebotenen an. Aber
schon wieder
klirrte er hin
rückwärts, aufwärts,
schrie in die
Himmel: Ich k ... weiterlesen Aus dem dreißigjährigen KriegeKohlenskizze in Callots
Manier
1. Krieg
Finster ist die
Welt geworden, -
darum Dörfer rasch
entloht!
und die Welt ist grau; - drum
rot
färbt sie durch das Mo ... weiterlesen Komm ich heimwärts oft von weiten WegenKomm ich heimwärts oft
von weiten Wegen,
bin ich leise und
mein Aug ist klar.
Dann ersehn ich
blondes Kinderhaar,
leise meine Hände
hinzulegen.
Und ein Wort, an das nur
Kin ... weiterlesen komm wann du sollstkomm wann du sollst. Dies
alles wird durch mich
hindurchgegangen
sein zu deinem Atem.
Ich habs, um
deinetwillen, namenlos
lang angesehen
mit dem Blick der Armut
und so geliebt
al ... weiterlesen Der kleine DrátenÃkKommt so ein Bursche, ein
junger,
Mausfallen, Siebe am
Rücken,
folgt mir durch Gassen und
Brücken:
«Herr, ich hab `türkischen
Hunger`.
Nur einen Krajcar, nur
einen
... weiterlesen Karl der Zwölfte von Schweden reitet in der UkraiKönige in Legenden
sind wie Berge im Abend. Blenden
jeden, zu dem sie sich wenden.
Die
Gurte! um ihre Lenden
und die
lastenden Mantelenden
sind Länder und
Leben wert. ... weiterlesen Königinnen seid ihr und reich...Königinnen seid ihr und
reich.
Um die Lieder noch reicher
als blühende Bäume.
Nicht wahr,
der Fremdling ist bleich?
Aber noch
viel, viel bleicher
sind seine
Li ... weiterlesen Königinnen seid ihr und reichKöniginnen seid ihr und
reich.
Um die Lieder noch reicher
als
blühende Bäume. Nicht wahr, der
Fremdling ist bleich?
Aber noch viel,
viel bleicher
sind seine
Lieblingsträ ... weiterlesen Der JunggeselleLampe auf den verlassenen
Papieren,
und ringsum Nacht bis weit
hinein ins Holz
der Schränke. Und er
konnte sich verlieren
an sein
Geschlecht, das nun mit ihm zerschmolz;
ihm sch ... weiterlesen Das BettLaß sie meinen, daß
sich in privater
Wehmut löst, was
einer dort bestritt.
Nirgend sonst als
da ist ein Theater;
reiß den hohen
Vorhang fort -: da tritt
vor den
Chor ... weiterlesen Die Heiligen drei Könige.Legende
Einst als am
Saum der Wüsten sich
auftat die Hand
des Herrn
wie eine Frucht, die
sommerlich
verkündet ihren Kern,
da
war ein Wunder: Fern
erkann ... weiterlesen Lehnen im Abendgarten beideLehnen im Abendgarten
beide,
lauschen lange nach
irgendwo.
`Du hast Hände wie weiße
Seide ...`
Und da staunt sie: `Du sagst
das so ...`
Etwas ist in den Garten
getreten, ... weiterlesen Lehnen im Abendgarten beide...Lehnen im Abendgarten
beide,
lauschen lange nach irgendwo.
`Du
hast Hände wie weiße Seide...`
Und da
staunt sie: `Du sagst das so...` Etwas
ist in den Garten getreten.
und ... weiterlesen Leise ruft der BuchenwaldLeise ruft der
Buchenwald.
Winkt mit seinen jungen
Zweigen
weit hinaus ins
Wiesenschweigen.
Kommt mein blonder
Liebling bald
mir die tiefen Wege
zeigen,
wo die Lichter ... weiterlesen Leise weht ein erstes BlühnLeise weht ein erstes
Blühn
von den Lindenbäumen,
und, in
meinen Träumen kühn,
seh ich dich im
Laubengrün
hold im ersten
Muttermühn
Kinderhemdchen
säumen.
... weiterlesen KreuzigungLängst geübt, zum
kahlen Galgenplatze
irgend ein
Gesindel hinzudrängen,
ließen sich
die schweren Knechte hängen,
dann und
wann nur eine große Fratze
kehrend
nach de ... weiterlesen Mach mich zum Wächter deiner WeitenMach mich zum Wächter
deiner Weiten,
mach mich zum Horchenden
am Stein,
gib mir die Augen
auszubreiten
auf deiner Meere
Einsamsein;
laß mich der Flüsse Gang
begleiten
aus d ... weiterlesen Manchmal fühlt sie: Das Leben ist großManchmal fühlt sie: Das
Leben ist groß,
wilder, wie Ströme,
die schäumen,
wilder, wie Sturm in den
Bäumen.
Und leise läßt sie die
Stunden los
und schenkt ihre Seele den
Träum ... weiterlesen Manchmal fühlt sieManchmal fühlt sie: Das
Leben ist groß,
wilder, wie Ströme,
die schäumen,
wilder, wie Sturm in den
Bäumen.
Und ]eise läßt sie die
Stunden los
und schenkt ihre Seele den
Träumen. ... weiterlesen Manchmal geschieht es in tiefer Nacht...Manchmal geschieht es in
tiefer Nacht,
dass der Wind wie ein
Kind erwacht,
und er kommt die Alleen
allein
leise, leise ins Dorf herein.
Und er tastet bis an den Teich,
... weiterlesen Manchmal noch empfind ichManchmal noch empfind ich
völlig jenen
Kinder-Jubel, ihn:
da
ein Laufen von den Hügellehnen
schon
wie Neigung schien.
Da Geliebt-Sein
noch nicht band und mühte,
und ... weiterlesen Manchmal steht einer auf beim AbendbrotManchmal steht einer auf
beim Abendbrot
und geht hinaus und geht
und geht und geht, -
weil eine Kirche
wo im Osten steht.
Und seine Kinder
segnen ihn wie tot.
Und ein ... weiterlesen Maria, du weinst...Maria,
du weinst, - ich
weiß.
Und da möcht ich weinen
zu
deinem Preis.
Mit der Stirne auf
Steinen
weinen...
Deine Hände
sind heiß;
könnt ich ... weiterlesen Martyrinnen.Martyrin ist sie. Und als
harten Falls
mit einem Ruck
das Beil
durch ihre kurze Jugend ging,
da legte
sich der feine rote Ring
um ihren
Hals, und war der erste Schmuck,
d ... weiterlesen Mein Leben hat das gleiche Kleid und HaarMein Leben hat das
gleiche Kleid und Haar
wie aller alten
Zaren Sterbestunde.
Die Macht
entfremdete nur meinem Munde,
doch
meine Reiche, die ich schweigend
runde,
versammeln ... weiterlesen Mein Leben istMein Leben ist nicht
diese steile Stunde,
darin du mich so
eilen siehst.
Ich bin ein Baum vor
meinem Hintergrunde,
ich bin nur einer
meiner vielen Munde
und jener, welcher
sich am fr ... weiterlesen Mein Ruder sangMein Ruder sang:
Poppé,
fahr zu!
Ein Volk von Sklaven
drängt
sich im Hafen
um nüchterne Feste,
und
die Paläste
können nicht
schlafen.
Poppé, fahr zu! ... weiterlesen Der Sohn.Mein Vater war ein
verbannter
König von überm Meer.
Ihm kam einmal ein Gesandter:
sein
Mantel war ein Panther,
und sein
Schwert war schwer.
Mein Vater war
wie i ... weiterlesen Meine frühverliehnen LiederMeine frühverliehnen
Lieder oft in der Ruh
überrankter
Ruinen
sang ich dem Abend sie zu.
Hätte sie gerne zu Ronden
aneinandergereiht,
einer
erwachsenen ... weiterlesen Das Lied des Zwerges.Meine Seele ist
vielleicht grad und gut;
aber mein
Herz, mein verbogenes Blut,
alles das,
was mir wehe tut,
kann sie nicht
aufrecht tragen.
Sie hat keinen
Garten, sie hat kein Be ... weiterlesen Am Rande der Nacht.Meine Stube und diese
Weite,
wach über nachbetendem Land, -
ist Eines. Ich bin eine Saite,
über
rauschende breite
Resonanzen gespannt.
Die Dinge sind Geigenleib ... weiterlesen Mir ist oft, daß ich fragen müßtMir ist oft, daß ich
fragen müßt:
Du, Mutter, was hast du
gesungen,
eh deinem blassen, blonden
Jungen
der Schlaf die Wangen warm
geküßt?
Hattest du damals sehr viel
Gram ... weiterlesen Mir ist, als ob ich alles Licht verlöreMir ist, als ob ich alles
Licht verlöre.
Der Abend naht und
heimlich wird das Haus;
ich breite
einsam beide Arme aus,
und keiner sagt
mir, wo ich hingehöre.
Wozu hab ich
am ... weiterlesen Mir ist: ich muß dir den BrautnachtstraußMir ist: ich muß dir den
Brautnachtstrauß
weit aus dem Abend
bringen.
Ich geh in die goldene Stunde
hinaus,
und die Fenster leuchten am
letzten Haus,
drin spielende Kinder
singen. ... weiterlesen Mir war so weh. Ich sah dich blaß und bangMir war so weh. Ich sah
dich blaß und bang.
Das war im Traum.
Und deine Seele klang.
Ganz leise
tönte meine Seele mit,
und beide
Seelen sangen sich: Ich litt.
Da
wu ... weiterlesen Mir wird mein helles Haar zur LastMir wird mein helles Haar
zur Last,
als wäre darin verwühlt
ein dunkler Limonenast,
der schon in
seinem Blühn verblasst
und schwerer
wird, weil er schon fast
erfüllt
... weiterlesen Mit einem AstMit einem Ast, der jenem
niemals glich,
wird Gott, der Baum,
auch einmal sommerlich
verkündend
werden und aus Reife rauschen;
in einem
Lande, wo die Menschen lauschen,
wo
jeder ähn ... weiterlesen Der EngelMit einem Neigen seiner
Stirne weist
er weit von sich was
einschränkt und verpflichtet;
denn
durch sein Herz geht riesig
aufgerichtet
das ewig Kommende das
kreist. Die tiefen Him ... weiterlesen Buddha in der GlorieMitte aller Mitten, Kern
der Kerne,
Mandel, die sich
einschließt und versüßt, -
dieses
Alles bis an alle Sterne
ist dein
Fruchtfleisch: Sei gegrüßt.
Sieh,
du fühlst ... weiterlesen An die MusikMusik: Atem der Statuen.
Vielleicht:
Stille der Bilder. Du
Sprache wo Sprachen
enden. Du
Zeit,
die senkrecht steht auf der
Richtung vergehender Herzen.
Gefühle
zu wem? O du ... weiterlesen Das VolksliedNach einer Kartonskizze
des Herrn Liebscher
Es legt dem
Burschen auf die Stirne
die Hand der
Genius so lind,
daß mit des Liedes
Silberzwirne
er seiner Liebsten Herz
umspinnt ... weiterlesen Auswanderer-SchiffNeapel
Denk daß
einer heiß und glühend flüchte,
und
die Sieger wären hinterher,
und auf
einmal machte der
Flüchtende kurz,
unerwartet, Kehr
gegen Hunderte
- ... weiterlesen Vor-OsternNeapel
Morgen wird in
diesen tiefgekerbten
Gassen, die sich
durch getürmtes Wohnen
unten dunkel
nach dem Hafen drängen,
hell das Gold
der Prozessionen rollen;
s ... weiterlesen Der BalkonNeapel
Von der Enge,
oben, des Balkones
angeordnet wie von
einem Maler
und gebunden wie zu einem
Strauß
alternder Gesichter und
ovaler,
klar im Abend, sehn sie
i ... weiterlesen Die VersuchungNein, es half nicht, daß
er sich die scharfen
Stacheln einhieb
in das geile Fleisch;
alle seine
trächtigen Sinne warfen
unter
kreißendem Gekreisch
Frühgeburten
schief ... weiterlesen Nennt ihr das Seele, was so zage zirptNennt ihr das Seele, was
so zage zirpt
in euch? Was, wie der
Klang der Narrenschellen,
um Beifall
bettelt und um Würde wirbt,
und
endlich arm ein armes Sterben stirbt
im
Weihrauchab ... weiterlesen Mariae VerkündigungNicht daß ein Engel
eintrat (das erkenn),
erschreckte sie.
Sowenig andre, wenn
ein Sonnenstrahl
oder der Mond bei Nacht
in ihrem
Zimmer sich zu schaffen macht,
auffahren -, pfle ... weiterlesen GongNicht mehr für
Ohren...:Klang,
der, wie ein tieferes
Ohr,
uns, scheinbar Hörende, hört.
Umkehr der Räume. Entwurf
innerer
Welten im Frein...,
Tempel vor ihrer
Geburt, ... weiterlesen O Lacrimosa, IINichts als ein Atemzug
ist das Leere, und jenes
grüne
Gefülltsein der schönen
Bäume: ein
Atemzug!
Wir, die Angeatmeten
noch,
heute noch Angeatmeten,
zählen
diese, der Erde, la ... weiterlesen Mariae HeimsuchungNoch erging sie`s leicht
im Anbeginne,
doch im Steigen manchmal
ward sie schon
ihres wunderbaren
Leibes inne, -
und dann stand sie,
atmend, auf den hohn
Judenbergen.
Aber ... weiterlesen Noch fast gleichgültig...Noch fast gleichgültig
ist dieses Mit-dir-sein...
Doch über
ein Jahr schon, Erwachsenere, kann es
vielleicht dem Einen,
der dich gewahrt,
unendlich bedeuten:
Mit dir sein! Ist
Z ... weiterlesen Die InselNordsee
I
Die
nächste Flut verwischt den Weg im
Watt,
und alles wird auf allen Seiten
gleich;
die kleine Insel aber draußen
hat
die Augen zu; verwirrend kreist der
D ... weiterlesen Die InselNordsee I Die nächste
Flut verwischt den Weg im Watt,und
alles wird auf allen Seiten gleich;
die
kleine Insel aber draußen hat
die Augen
zu; verwirrend kreist der ... weiterlesen Der Auszug des verlorenen SohnesNun fortzugehn von alle
dem Verworrnen,
das unser ist und uns
doch nicht gehört,
das, wie das Wasser
in den alten Bornen,
uns zitternd
spiegelt und das Bild zerstört;
von
allem die ... weiterlesen Der Auszug des verlorenen SohnesNun fortzugehn von alle
dem Verworrnen,
das unser ist und uns
doch nicht gehört,
das, wie das Wasser
in den alten Bornen,
uns zitternd
spiegelt und das Bild zerstört;
von
allem diesen, ... weiterlesen Winterliche StanzenNun sollen wir versagte
Tage lange
ertragen in des
Widerstandes Rinde;
uns immer wehrend,
nimmer an der Wange
das Tiefe fühlend
aufgetaner Winde.
Die Nacht ist stark,
doch von s ... weiterlesen Winterliche StanzenNun sollen wir versagte
Tage langeertragen in des Widerstandes
Rinde;uns immer wehrend, nimmer an der
Wangedas Tiefe fühlend aufgetaner
Winde.Die Nacht ist stark, doch von so
fernem Gan ... weiterlesen Das VIII. SonettNur im Raum der Rühmung
darf die Klage
gehn, die Nymphe des
geweinten Quells,
wachend über unserm
Niederschlage,
dass er klar sei an
demselben Fels,
der die Tore trägt
und ... weiterlesen Das IX. SonettNur wer die Leier schon
hob
auch unter Schatten,
darf das
unendliche Lob
ahnend erstatten.
Nur
wer mit Toten vom Mohn
aß, von dem
ihren,
wird nicht den leisest ... weiterlesen Duineser Elegien 4O Bäume Lebens, o wann
winterlich?
Wir sind nicht einig. Sind
nicht wie die Zug-
vögel verständigt.
Überholt und spät,
so drängen wir uns
plötzlich Winden auf
und fallen ein auf
t ... weiterlesen Das IV. SonettO dieses ist das Tier,
das es nicht giebt.
Sie wusstens nicht
und habens jeden Falls
- sein Wandeln,
seine Haltung, seinen Hals,
bis in des
stillen Blickes Licht -
geliebt.
Z ... weiterlesen Eranna an SapphoO du wilde weite
Werferin:
Wie ein Speer bei andern
Dingen
lag ich bei den Meinen. Dein
Erklingen
warf mich weit. Ich weiß
nicht, wo ich bin.
Mich kann keiner
wiederbringen.
... weiterlesen Das XXIII. SonettO erst dann, wenn der
Flug
nicht mehr um seinetwillen
wird
in die Himmelstillen
steigen, sich
selber genug,
um in lichten
Profilen,
als das Gerät, das
gelang,
... weiterlesen Shawl, O Flucht ausO Flucht aus uns und
Zu-Flucht in den Shawl,
und, um die
stille Mitte, das Begehren,
es möchte
noch einmal und noch einmal
die
unerhörte Blume wiederkehren
die
sich vol ... weiterlesen Das IV. SonettO ihr zärtlichen, tretet
zuweilen
in den Atem, der euch nicht
meint,
lasst ihn an eueren Wangen sich
teilen,
hinter euch zittert er, wieder
vereint.
O ihr Seligen, o ihr
Hei ... weiterlesen LiebesanfangO Lächeln, erstes
Lächeln, unser Lächeln.
Wie war das
Eines: Duft der Linden atmen,
Parkstille hören -, plötzlich in
einander
aufschaun und staunen bis
heran ans Lächeln.
... weiterlesen Geburt MariaeO was muß es die Engel
gekostet haben,
nicht aufzusingen
plötzlich, wie man aufweint,
da sie
doch wußten: in dieser Nacht wird dem
Knaben
die Mutter geboren, dem Einen,
der bald ersch ... weiterlesen OpferO wie blüht mein Leib
aus jeder Ader
duftender, seitdem ich
dich erkenn;
sieh, ich gehe schlanker
und gerader,
und du wartest nur-: wer
bist du denn? Sieh: ich fühle, wie ich
mi ... weiterlesen Klage.O wie ist alles fern
und lange vergangen.
Ich glaube, der
Stern,
von welchem ich Glanz empfange,
ist seit Jahrtausenden tot.
Ich
glaube, im Boot,
das
vorüberfuhr ... weiterlesen Die große NachtOft anstaunt ich dich,
stand an gestern begonnenem Fenster,
stand und staunte dich an. Noch war
mir die neue
Stadt wie verwehrt, und
die unüberredete Landschaft
finsterte
hin, als wäre ... weiterlesen Oft denk ich auf der AlltagsreiseOft denk ich auf der
Alltagsreise
der Nacht, und daß ein
Traum mir frommt,
der mir mit Lippen,
kühl und leise,
die schwüle Stirne
küssen kommt.
Dann sehn ich mich,
die St ... weiterlesen Die EntführungOft war sie als Kind
ihren Dienerinnen
entwichen, um die
Nacht und den Wind
(weil sie drinnen
so anders sind)
draußen zu sehn an
ihrem Beginnen;
doch keine
Sturmnacht ha ... weiterlesen Oh wie fühl ich still zu dir hinüberOh wie fühl ich still zu
dir hinüber,
oh wie gehen mir von
deinem Bild
steigende Gefühle flutend
über.
Ungeheuer ist mein Herz
gewillt. In dem Raume, den ich in mich
schaute ... weiterlesen Der FremdeOhne Sorgfalt, was die
Nächsten dächten,
die er müde
nichtmehr fragen hieß,
ging er wieder
fort; verlor, verließ -.
Denn er hing
an solchen Reisenächten
anders als
... weiterlesen Die GruppeParis
Als pflückte
einer rasch zu einem Strauß:
ordnet
der Zufall hastig die Gesichter,
lockert sie auf und drückt sie wieder
dichter,
ergreift zwei ferne, läßt
ein ... weiterlesen Der BlindeParis
Sieh, er geht
und unterbricht die Stadt,
die nicht
ist auf seiner dunkeln Stelle,
wie ein
dunkler Sprung durch eine helle
Tasse
geht. Und wie auf einem Blatt ... weiterlesen Tränen, Tränen, die aus mir brechenParis, Spätherbst
1913 Tränen, Tränen, die aus mir
brechen,
Mein Tod, Mohr, Träger
meines
Herzens, halte mich schräger,
daß sie
abfließen. Ich will sprechen Sc ... weiterlesen Der Marmor-KarrenParis Auf Pferde, sieben
ziehende, verteilt,
verwandelt
Niebewegtes sich in Schritte;
denn was
hochmütig in des Marmors Mitte
an
Alter, Widerstand und All
verweilt, ... weiterlesen PfauenfederPfauenfeder:
in deiner
Feinheit sondergleichen,
wie liebte ich
dich schon als Kind.
Ich hielt dich
für ein Liebeszeichen,
das sich an
silberstillen Teichen
in kühler Nacht
d ... weiterlesen Dame auf einem BalkonPlötzlich tritt sie, in
den Wind gehüllt,
licht in Lichtes,
wie herausgegriffen,
wahrend jetzt die
Stube wie geschliffen
hinter ihr die
Türe füllt
dunkel wie der
Grun ... weiterlesen Purpurrote Rosen bindenPurpurrote Rosen
binden
möcht ich mir für meinen
Tisch
und, verloren unter
Linden,
irgendwo ein Mädchen
finden,
klug und blond und
träumerisch.
Möchte seine
Händ ... weiterlesen Künstler-Los.Rasch rollt das
Zelt!
Komödianten, fahrende
Leute.
Gestern ins Städtchen erst,
aber schon heute
Fort in die Welt!
Flott
angespannt! ... weiterlesen Das VI. SonettRose, du thronende, denen
im Altertume
warst du ein Kelch mit
einfachem Rand.
Uns aber bist du die
volle zahllose Blume,
der
unerschöpfliche Gegenstand.
In
deinem Reichtum s ... weiterlesen Duineser Elegien 8Rudolf Kassner
zugeeignet Mit allen Augen sieht die
Kreatur
das Offene. Nur unsre Augen
sind
wie umgekehrt und ganz um sie
gestellt
als Fallen, rings um ihren
freien Ausgang. ... weiterlesen Die Braut.Ruf mich, Geliebter, ruf
mich laut!
Laß deine Braut nicht so
lange am Fenster stehn.
In den alten
Platanenalleen
wacht der Abend nicht
mehr:
sie sind leer.
Und k ... weiterlesen Die BrautRuf mich, Geliebter, ruf
mich laut!
Laß deine Braut nicht so
lange am Fenster stehn.
In den alten
Platanenalleen
wacht der Abend nicht
mehr:
sie sind leer. Und kommst du
mi ... weiterlesen Das VII. SonettRühmen, das ists! Ein
zum Rühmen Bestellter,
ging er hervor
wie das Erz aus des Steins
Schweigen.
Sein Herz, o vergängliche Kelter
eines
den Menschen unendlichen
Weins.
Ni ... weiterlesen Der HraschinSchau so gerne die
verwetterte
Stirn der alten Hofburg
an;
schon der Blick des Kindes
kletterte
dort hinan.
Und es
grüßen selbst die
eiligen
Moldauwellen den Hradsch ... weiterlesen Schau, wie die Zypressen schwärzer werden...Schau, wie die Zypressen
schwärzer werden
in den
Wiesengründen, und auf wen
in den
unbetretbaren Alleen
die Gestalten mit
den Steingebärden
weiterwarten, die
uns übersehn. ... weiterlesen Der BergSechsunddreißig Mal und
hundert Mal
hat der Maler jenen Berg
geschrieben,
weggerissen, wieder
hingetrieben
(sechsunddreißig Mal und
hundert Mal)
zu dem unbegreiflichen
... weiterlesen Sei allem Abschied voran...Sei allem Abschied voran,
als wäre er hinter
dir, wie der Winter,
der eben geht.
Denn unter Wintern ist
einer so endlos Winter,
daß,
überwinternd, dein Herz überhaupt
übersteht.
... weiterlesen Seine Hände blieben wie blinde VögelSeine Hände blieben wie
blinde
Vögel, die, um Sonne betrogen,
wenn die andern über die Wogen
zu
den währenden Lenzen zogen,
in der
leeren, entlaubten Linde
wehren
mü ... weiterlesen Seit mich mein Engel nicht mehr bewachtSeit mich mein Engel
nicht mehr bewacht,
kann er frei seine
Flügel entfalten
und die Stille der
Sterne durchspalten, -
denn er muss
meiner einsamen Nacht
nicht mehr
ängstlichen Hä ... weiterlesen Die SonnenuhrSelten reicht ein Schauer
feuchter Fäule
aus dem Gartenschatten,
wo einander
Tropfen fallen hören und
ein Wander-
vogel lautet, zu der
Säule,
die in Majoran und
Koriander
steht ... weiterlesen Der AlchimistSeltsam verlächelnd
schob der Laborant
den Kolben fort,
der halbberuhigt rauchte.
Er wußte
jetzt, was er noch brauchte,
damit der
sehr erlauchte Gegenstand
da drin
ents ... weiterlesen Senke dich, du langsame Serale...Senke dich, du langsame
Serale,
das aus feierlichen Fernen
fließt.
Ich empfange dich, ich bin
die Schale,
die dich fasst und hält
und nicht vergießt.
Stille dich und
w ... weiterlesen Der letzte Graf von Brederode entzieht sich türkiSie folgten furchtbar;
ihren bunten Tod
von ferne nach ihm
werfend, während er
verloren floh,
nichts weiter als: bedroht.
Die Ferne
seiner Väter schien nicht mehr
für
ihn ... weiterlesen Die Engel.Sie haben alle müde
Münde
und helle Seelen ohne Saum.
Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde)
geht ihnen manchmal durch den Traum.
Fast gleichen sie einander alle;
... weiterlesen Leichen-WäscheSie hatten sich an ihn
gewöhnt. Doch als
die Küchenlampe
kam und unruhig brannte
im dunkeln
Luftzug, war der Unbekannte
ganz
unbekannt. Sie wuschen seinen Hals,
und da ... weiterlesen Das Lied des Idioten.Sie hindern mich nicht.
Sie lassen mich gehn.
Sie sagen es
könne nichts geschehn.
Wie gut.
Es
kann nichts geschehn. Alles kommt und
kreist
immerfort um den heiligen
Geist, ... weiterlesen Absaloms AbfallSIE hoben sie mit
Geblitz:
der Sturm aus den Hörnern
schwellte
seidene,
breitgewellte
Fahnen. Der herrlich
Erhellte
nahm im hochoffenen
Zelte,
das jauchzendes Volk
umstellte, ... weiterlesen MagnifikatSie kam den Hang herauf,
schon schwer, fast ohne
an Trost zu
glauben, Hoffnung oder Rat;
doch da
die hohe tragende Matrone
ihr ernst
und stolz entgegentrat
und alles
wuà ... weiterlesen MagnificatSie kam den Hang herauf,
schon schwer, fast ohne
an Trost zu
glauben, Hoffnung oder Rat;
doch da
die hohe tragende Matrone
ihr ernst
und stolz entgegentrat
und alles
wuß ... weiterlesen AbisagSie lag. Und ihre
Kinderarme waren
von Dienern um den
Welkenden gebunden,
auf dem sie lag die
süßen langen Stunden,
ein wenig bang
vor seinen vielen Jahren.
Und
manchmal wa ... weiterlesen Der Wahnsinn.Sie muß immer sinnen:
Ich bin... ich bin...
Wer bist du
denn, Marie?
Eine Königin, eine
Königin!
In die Kniee vor mir, in die
Knie!
Sie muß immer weinen: Ich
war... i ... weiterlesen Die ErblindendeSie saß so wie die
anderen beim Tee.
Mir war zuerst, als
ob sie ihre Tasse
ein wenig anders als
die andern fasse.
Sie lächelte einmal.
Es tat fast weh.
Und als man
schließlich sic ... weiterlesen Die ErblindendeSie saß so wie die
anderen beim Tee.
Mir war zuerst, als ob
sie ihre Tasse
ein wenig anders als die
andern fasse.
Sie lächelte einmal. Es
tat fast weh. Und als man schließlich
... weiterlesen Das Abendmahl.Sie sind versammelt,
staunende Verstörte,
um ihn, der wie
ein Weiser sich beschließt
und der
sich fortnimmt denen er gehörte
und
der an ihnen fremd vorüberfließt.
Die alte E ... weiterlesen Die WaiseSie trollten sich. Es war
ein schlecht Begängnis,-
die letzte
Klasse. Keine Glocke klang.
Die Kleine
sann: Lang war die Mutter krank,
durch
Jahre war die Stube ihr Gefängnis.
Sie
s ... weiterlesen Sie warSie war:
Ein
unerwünschtes Kind, verstoßen
auch
aus der Mutter Nachtgebet,
und ewig
fern von jenem Großen,
das gebend
durch die Zeiten geht.
Sie wünschte
w ... weiterlesen Das Lied des Aussätzigen.Sieh ich bin einer, den
alles verlassen hat.
Keiner weiß in
der Stadt von mir,
Aussatz hat mich
befallen.
Und ich schlage mein
Klapperwerk,
klopfe mein trauriges
Augenmerk ... weiterlesen Gesang der Frauen an den DichterSieh, wie sich alles
auftut: so sind wir;
denn wir sind
nichts als solche Seligkeit.
Was Blut
und Dunkel war in einem Tier,
das wuchs
in uns zur Seele an und schreit
als
Seel ... weiterlesen Gesang der Frauen an den DichterSieh, wie sich alles
auftut: so sind wir;
denn wir sind
nichts als solche Seligkeit.
Was Blut
und Dunkel war in einem Tier,
das wuchs
in uns zur Seele an und schreit als
Seele wei ... weiterlesen Die SchwesternSieh, wie sie dieselben
Möglichkeiten
anders an sich tragen und
verstehn,
so als sähe man verschiedne
Zeiten
durch zwei gleiche Zimmer
gehn. Jede meint die andere zu
stützen, ... weiterlesen Die LiebendenSieh, wie sie zueinander
erwachsen:in ihren Adern wird alles
Geist.Ihre Gestalten beben wie Achsen,um
die es heiß und hinreißend
kreist.Dürstende, und sie bekommen zu
trinken,Wa ... weiterlesen Die HandSiehe die kleine Meise,
hereinverirrte ins Zimmer:
zwanzig
Herzschläge lang
lag sie [in] einer
Hand.
Menschenhand. Einer zu schützen
entschlossenen.
Unbesitzend
beschü ... weiterlesen Siehe, ich wußte es sindSiehe, ich wußte es
sind
solche, die nie den gemeinsamen
Gang
lernten zwischen den
Menschen;
sondern der Aufgang in
plötzlich
entatmete Himmel
war ihr
Erstes. Der Flug
durc ... weiterlesen Der KäfersteinSind nicht Sterne fast in
deiner Nähe
und was giebt es, das du
nicht umspannst,
da du dieser harten
Skarabäe
Karneolkern gar nicht fassen
kannst
ohne jenen Raum, der
ih ... weiterlesen So angestrengt wider die starke Nacht...So angestrengt wider die
starke Nacht
werfen sie ihre Stimmen
ins Gelächter,
das schlecht
verbrennt. O aufgelehnte Welt
voll
Weigerung. Und atmet doch den Raum,
in
dem die Stern ... weiterlesen Das Jüngste GerichtSo erschrocken, wie sie
nie erschraken,
ohne Ordnung, oft
durchlocht und locker,
hocken sie in
dem geborstnen Ocker
ihres Ackers,
nicht von ihren Laken
abzubringen,
die s ... weiterlesen So ist mein TagwerkSo ist mein Tagwerk,
über dem
mein Schatten liegt wie eine
Schale.
Und bin ich auch wie Laub und
Lehm,
sooft ich bete oder male
ist
Sonntag, und ich bin im Tale
ein
jubelndes ... weiterlesen Vom AbschiednehmenSo lass uns Abschied nehmen wie zwei Sterne,
durch jenes Übermaß von Nacht getrennt,
das eine Nähe ist, die sich an Ferne
erprobt und an dem Fernsten sich erkennt.
So milde wie ErinnerungSo milde wie
Erinnerung
duften im Zimmer die
Mimosen.
Doch unser Glaube steht in
Rosen,
und unser großes Glück ist
jung.
Sind wir denn schon vom Glück
umglänzt?
Ne ... weiterlesen PietáSo seh ich, Jesus, deine
Füße wieder,
die damals eines
Jünglings Füße waren,
da ich sie
bang entkleidete und wusch;
wie standen
sie verwirrt in meinen Haaren
und wie
ein weißes ... weiterlesen Blaue HortensieSo wie das letzte Grün
in Farbentiegeln
sind diese Blätter,
trocken, stumpf und rauh,
hinter den
Blütendolden, die ein Blau
nicht auf
sich tragen, nur von ferne
spiegeln.
... weiterlesen Blaue HortensieSo wie das letzte Grün
in Farbentiegeln
sind diese Blätter,
trocken, stumpf und rauh,
hinter den
Blütendolden, die ein Blau
nicht auf
sich tragen, nur von ferne
spiegeln. Sie s ... weiterlesen Das II. SonettSo wie dem Meister
manchmal das eilig
nähere Blatt den
wirklichen Strich
abnimmt: so nehmen
oft Spiegel das heilig
einzige Lächeln
der Mädchen in sich,
wenn sie den
Morgen ... weiterlesen Ein FrauenschicksalSo wie der König auf der
Jagd ein Glas
ergreift, daraus zu
trinken, irgendeines, -
und wie hernach
der welcher es besaß
es fortstellt und
verwahrt als wär es keines: so hob
vie ... weiterlesen Fremde FamilieSo wie der Staub, der
irgendwie beginnt
und nirgends ist, zu
unerklärtem Zwecke
an einem leeren
Morgen in der Ecke
in die man sieht,
ganz rasch zu Grau gerinnt,
so
bildeten sie ... weiterlesen Josuas LandtagSo wie der Strom am
Ausgang seine Dämme
durchbricht mit
seiner Mündung Übermaß,
so brach nun
durch die Ältesten der Stämme
zum
letztenmal die Stimme Josuas.
Wie
waren d ... weiterlesen Josuas LandtagSo wie der Strom am
Ausgang seine Dämme
durchbricht mit
seiner Mündung Übermaß,
so brach nun
durch die Ältesten der Stämme
zum
letztenmal die Stimme Josuas. Wie waren
die ge ... weiterlesen SelbstgeworfnesSolang du Selbstgeworfnes
fängst, ist alles
Geschicklichkeit und
läßlicher Gewinn -;
erst wenn du
plötzlich Fänger wirst des Balles,
den
eine ewige Mitspielerin
dir zuwarf,
deiner M ... weiterlesen Das XXIV. SonettSollen wir unsere uralte
Freundschaft, die großen
niemals
werbenden Götter, weil sie der
harte
Stahl, den wir streng erzogen,
nicht kennt, verstoßen
oder sie
plötzlich suchen auf einer ... weiterlesen Aus der KinderzeitSommertage auf der
`Golka` ...
Ich, ein Kind noch. - Leise
her,
aus dem Gasthaus klingt die
Polka,
und die Luft ist
sonnenschwer.
Sonntag ists. - Es
liest Helene
lieb ... weiterlesen Sonne verlodert am HimmelsrainSonne verlodert am
Himmelsrain.
Durch ernteverarmte
Krumen
waten die Weiber feldein.
An
den verschimmernden Schienenreihn
beim
Bahnhüterhäuschen,
sommerallein,
sinnen Sonnen ... weiterlesen Das III. SonettSpiegel noch nie hat man
wissend beschrieben,
was ihr in euerem
Wesen seid.
Ihr, wie mit lauter
Löchern von Sieben
erfüllten
Zwischenräume der Zeit.
Ihr, noch
des leeren S ... weiterlesen Englar im EpplanSpäter Weg. Die Hütten
kauern,
und das dumpfe Dorf schläft
ein.
Ernste Türme seh ich
dauern,
weit aus weißen
Blütenschauern
wächst ihr
Weltverlorensein.
Abendbr ... weiterlesen AdamStaunend steht er an der
Kathedrale
steilem Aufstieg, nah der
Fensterrose,
wie erschreckt von der
Apotheose,
welche wuchs und ihn mit
einem Male
niederstellte über die
u ... weiterlesen Das XI. SonettSteh den Himmel. Heißt
kein Sternbild »Reiter«?
Denn dies
ist uns seltsam eingeprägt:
dieser
Stolz aus Erde. Und ein Zweiter,
der
ihn treibt und hält und den er
tragt.
I ... weiterlesen Im Kreuzgang von LorettoStill ist es in dem
Kreuzgang, in dem alten,
wo über
krausen
Säulenarabesken
herniederschaun aus
halbverwischten Fresken
geheimnisvolle
Heiligengestalten.
Wo eine
Wachsmado ... weiterlesen MaitagStill! - Ich hör, wie an
Geländen
leicht der Wind
vorüberhüpft,
wie die Sonne
Strahlenenden
an Syringendolden
knüpft.
Stille rings. Nur ein
geblähter
Frosch häl ... weiterlesen KonstanzTag ist so
todesweh.
Müd gießt er aus goldenen
Kelchen
Wein in den
Bergesschnee.
Hoch schüchtert, scheu
wie ein Reh,
ein Stern überm
Uferschleh,
und ziere, zittern ... weiterlesen Der TurmTour St.-Nicolas,
Furnes Erd-Inneres. Als wäre dort,
wohin
du blindlings steigst, erst
Erdenoberfläche,
zu der du steigst im
schrägen Bett der Bäche,
die langsam
aus dem suche ... weiterlesen Die Darstellung Mariae im TempelUm zu begreifen, wie sie
damals war,
mußt du dich erst an eine
Stelle rufen,
wo Säulen in dir
wirken; wo du Stufen
nachfühlen
kannst; wo Bogen voll Gefahr
den
Abgrund eines Ra ... weiterlesen Argwohn JosephsUnd der Engel sprach und
gab sich Müh
an dem Mann, der seine
Fäuste ballte:
Aber siehst du nicht
an jeder Falte,
daß sie kühl ist wie
die Gottesfrüh.
Doch der andre
... weiterlesen Und dieser Frühling macht dich bleicherUnd dieser Frühling
macht dich bleicher,
in weite Wiesen
will dein Fuß,
dein Lied wird leis,
dein Wort wird weicher,
und deine
Hände werden reicher
mit jedem Wink,
mit jedem Gruß ... weiterlesen Und du warst schön. In deinem Auge schienUnd du warst schön. In
deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne
sieghaft zu versöhnen.
Und Hoheit
hüllte wie ein Hermelin
dich ein: So
kam dich meine Liebe krönen.
Und meine
näch ... weiterlesen In der DämmerungUnd einmal lös ich in
der Dämmerung
der Pinien von Schulter
und vom Schoß
mein dunkles Kleid wie
eine Lüge los
und tauche in die Sonne
bleich und bloß
und zeige meinem
Meere: ic ... weiterlesen Das II. SonettUnd fast ein Mädchen
wars und ging hervor
aus diesem einigen
Glück von Sang und Leier
und glänzte
klar durch ihre Frühlingsschleier
und
machte sich ein Bett in meinem
Ohr.
... weiterlesen Den Königen sei GrausamkeitUnd Gott befiehlt mir,
dass ich schriebe:
Den Königen sei
Grausamkeit.
Sie ist der Engel vor der
Liebe,
und ohne diesen Bogen
bliebe
mir keine Brücke in die
Zeit.
... weiterlesen AbendschweigenUnd ich ahne: in dem
Abendschweigen
ist ein einstiger
Opferbrauch;
tiefer atmend hebt sich
jeder Hauch:
ein Erfüllen will sich
niederneigen
zu dem schwarzen
hingekni ... weiterlesen Und reden sie dir jetzt von SchandeUnd reden sie dir jetzt
von Schande,
da Schmerz und Sorge dich
durchirrt, -
o, lächle, Weib! Du
stehst am Rande
des Wunders, das dich
weihen wird.
Fühlst du in dir das
sche ... weiterlesen Gott im MittelalterUnd sie hatten Ihn in
sich erspart
und sie wollten, daß er
sei und richte,
und sie hängten
schließlich wie Gewichte
(zu verhindern
seine Himmelfahrt) an ihn ihrer großen
Kathe ... weiterlesen Sappho an Alkaïos (Fragment)Und was hättest du mir
denn zu sagen,
und was gehst du meine
Seele an,
wenn sich deine Augen
niederschlagen
vor dem nahen
Nichtgesagten? Mann,
sieh, uns hat
das Sagen dieser ... weiterlesen Fortschritt.Und wieder rauscht mein
tiefes Leben lauter,
als ob es jetzt
in breitern Ufern ginge.
Immer
verwandter werden mir die Dinge
und
alle Bilder immer angeschauter.
Dem
Namenlosen fü ... weiterlesen Sappho an ErannaUnruh will ich über dich
bringen,
schwingen will ich dich,
umrankter Stab.
Wie das Sterben will ich
dich durchdringen
und dich weitergeben
wie das Grab
an das Alles: allen diesen
Dingen ... weiterlesen Unsere Träume sind MarmorhermenUnsere Träume sind
Marmorhermen,
die wir in unsere Tempel
stellen,
und sie mit unseren Kränzen
erhellen
und sie mit unseren Wünschen
erwärmen. Unsere Worte sind goldene
Büste ... weiterlesen Das KindUnwillkürlich sehn sie
seinem Spiel
lange zu; zuweilen tritt
das runde
seiende Gesicht aus dem
Profil,
klar und ganz wie eine volle
Stunde,
welche anhebt und zu Ende
sch ... weiterlesen Die KurtisaneVenedigs Sonne wird in
meinem Haar
ein Gold bereiten: aller
Alchemie
erlauchten Ausgang. Meine
Brauen, die
den Brücken gleichen,
siehst du sie hinführen ob der
lautlosen Gefahr ... weiterlesen Die Treppe der OrangerieVersailles Wie Könige
die schließlich nur noch schreiten
fast
ohne Ziel, nur um von Zeit zu Zeit
sich
den Verneigenden auf beiden Seiten
zu
zeigen in des Mantels Einsamkeit
-: ... weiterlesen An HölderlinVerweilung, auch am
Vertrautesten nicht,
ist uns gegeben;
aus den erfüllten
Bildern stürzt der
Geist zu plötzlich zu füllenden; Seeen
sind erst im Ewigen. Hier ist Fallen
das ... weiterlesen Das XIII. SonettVoller Apfel, Birne und
Banane,
Stachelbeere... Alles dieses
spricht
Tod und Leben in den Mund...
Ich ahne...
Lest es einem Kind vom
Angesicht,
wenn es sie erschmeckt.
Dies k ... weiterlesen Das HeimatliedVom Feld klingt ernste
Weise;
weiß nicht, wie mir geschieht
...
`Komm her, du
Tschechenmädchen,
sing mir ein
Heimatlied.` -
Das Mädchen läßt
die Sichel,
ist hier ... weiterlesen Am StrandeVorüber die Flut.
Noch
braust es fern.
Wild Wasser und
oben
Stern an Stern.
Wer sah es
wohl,
O selig Land,
Wie dich die
Welle
Überwand.
... weiterlesen Am StrandeVorüber die Flut.
Noch
braust es fern.
Wild Wasser und
oben
Stern an Stern. Wer sah es wohl,
O
selig Land,
Wie dich die
Welle
Überwand. Noch braus ... weiterlesen Der StylitVölker schlugen über
ihm zusammen,
die er küren durfte und
verdammen;
und erratend, daß er sich
verlor,
klomm er aus dem Volksgeruch
mit klammen
Händen einen
Säulenschaft e ... weiterlesen Das XIX. SonettWandelt sich rasch auch
die Welt
wie Wolkengestalten,
alles
Vollendete fällt
heim zum
Uralten.
Über dem Wandel und
Gang,
weiter und freier,
währt noch
dein V ... weiterlesen Wandelt sich rasch auch die WeltWandelt sich rasch auch
die Welt
wie Wolkengestalten,
alles
Vollendete fällt
heim zum
Uralten. Über dem Wandel und
Gang,
weiter und freier,
währt noch
dein Vor-Gesa ... weiterlesen Die AnfahrtWar in des Wagens Wendung
dieser Schwung?
War er im Blick, mit
dem man die barocken
Engelfiguren, die
bei blauen Glocken
im Felde standen
voll Erinnerung,
annahm und
hiel ... weiterlesen Die AnfahrtWar in des Wagens Wendung
dieser Schwung? War er im Blick, mit
dem man die barocken Engelfiguren, die
bei blauen Glocken im Felde standen
voll Erinnerung, annahm und hielt
und ... weiterlesen Warst du ein Kind in froher ScharWarst du ein Kind in
froher Schar,
dann kannst dus freilich
nicht erfassen,
wie es mir kam, den Tag
zu hassen
als ewig feindliche
Gefahr.
Ich war so fremd und so
verlassen,
da ... weiterlesen Der GoldschmiedWarte! Langsam! droh ich
jedem Ringe
und vertröste jedes
Kettenglied:
später, draußen, kommt
das, was geschieht.
Dinge, sag ich,
Dinge, Dinge, Dinge!
wenn ich schmiede;
vor dem Sc ... weiterlesen Damen-Bildnis aus den Achtziger-JahrenWartend stand sie an den
schwergerafften
dunklen
Atlasdraperien,
die ein Aufwand
falscher Leidenschaften
über ihr zu
ballen schien;
seit den noch so
nahen Mädchenjahren ... weiterlesen Das XV. SonettWartet..., das
schmeckt... Schon ists auf der
Flucht
.... Wenig Musik nur, ein
Stampfen, ein Summen -:
Mädchen, ihr
warmen, Mädchen, ihr stummen,
tanzt
den Geschmack der erfahrenen
Frucht ... weiterlesen Duineser Elegien 9Warum, wenn es angeht,
also die Frist des Daseins
hinzubringen,
als Lorbeer, ein wenig dunkler als
alles
andere Grün, mit kleinen Wellen
an jedem
Blattrand (wie eines Windes
Lächeln) -: waru ... weiterlesen Römische SarkophageWas aber hindert uns zu
glauben, daß
(so wie wir hingestellt
sind und verteilt)
nicht eine kleine
Zeit nur Drang und Haß
und dies
Verwirrende in uns verweilt, wie einst
in dem v ... weiterlesen Was hilft es denn, daß ich dir aufbewahreWas hilft es denn, daß
ich dir aufbewahre
aus meinem Wandern
manches Wunderbare,
das ich empfing,
und das mir fremd entglitt -
ich will
nicht, daß ich Rosen für dich
spare,
ich wi ... weiterlesen Was irren meine HändeWas irren meine Hände in
den Pinseln?
Wenn ich dich male, Gott,
du merkst es kaum.
Ich fühle dich.
An meiner Sinne Saum
beginnst du
zögernd, wie mit vielen Inseln,
und
dei ... weiterlesen Was reißt ihr aus meinen blassen, blauenWas reißt ihr aus meinen
blassen, blauen
Stunden mich in der
wirbelnden Kreise
wirres
Geflimmer?
Ich mag nicht mehr euren
Wahnsinn schauen.
Ich will wie ein Kind
im Krankenzimmer ... weiterlesen Was wirst du tun, Gott, wenn ich sterbe?Was wirst du tun, Gott,
wenn ich sterbe?
Ich bin dein Krug
(wenn ich zerscherbe?)
Ich bin dein
Trank (wenn ich verderbe?)
Bin dein
Gewand und dein Gewerbe,
mit mir
verlierst ... weiterlesen Bei NachtWeit über Prag ist
riesengroß
der Kelch der Nacht schon
aufgegangen;
der Sonnenfalter barg sein
Prangen
in ihrem kühlen
Blütenschoß.
Hoch grinst der Mond,
der schlaue Gn ... weiterlesen Die GreisinWeiße Freundinnen mitten
im Heute
lachen und horchen und planen
für morgen;
abseits erwägen
gelassene Leute
langsam ihre
besonderen Sorgen,
das Warum und das
Wann und ... weiterlesen Weiße Seelen mit den SilberschwingenWeiße Seelen mit den
Silberschwingen,
Kinderseelen, die
noch niemals sangen,-
die nur leis in
immer weitern Ringen
zu dem Leben
ziehn, vor dem sie bangen,
werdet
ihr nic ... weiterlesen Weißt du, daß ich dir müde Rosen flechteWeißt du, daß ich dir
müde Rosen flechte
ins Haar, das leis
ein weher Wind bewegt -
Siehst du den
Mond, wie eine silberechte
Merkmünze,
und ein Bild ist eingeprägt:
ein Weib,
da ... weiterlesen Weißt du, daß ich dir müde Rosen flechteWeißt du, daß ich dir
müde Rosen flechte
ins Haar, das leis
ein weher Wind bewegt -
Siehst du den
Mond, wie eine silberechte
Merkmünze,
und ein Bild ist eingeprägt:
ein Weib,
das là ... weiterlesen Weißt du, ich will mich schleichenWeißt du, ich will mich
schleichen
leise aus lautem
Kreis,
wenn ich erst die
bleichen
Sterne über den
Eichen
blühen weiß.
Wege will ich
erkiesen,
die selten ... weiterlesen Weißt du, ich will mich schleichenWeißt du, ich will mich
schleichen
leise aus lautem Kreis,
wenn
ich erst die bleichen
Sterne über den
Eichen
blühen weiß. Wege will ich
erkiesen,
die selten wer be ... weiterlesen NachtgedankenWeltenweiter
Wandrer,
walle fort in
Ruh..........
Also kennt kein
andrer
Menschenleid wie - du. Wenn mit
lichtem Leuchten
du beginnst den
Lauf.
schlägt der Schmerz di ... weiterlesen Wem sind wir nah?...Wem sind wir nah? Dem
Tode oder dem,
was noch nicht ist? Was
wäre Lehm an Lehm,
formte der Gott
nicht fühlend die Figur,
die zwischen
uns erwächst. Begreife nur:
das ist
mein Kör ... weiterlesen KlageWem willst du klagen,
Herz? Immer gemiedener
ringt sich dein
Weg durch die unbegreiflichen
Menschen. Mehr noch vergebens
vielleicht,
da er die Richtung
behält,
Richtung zur Zuku ... weiterlesen Schlangen-BeschwörungWenn auf dem Markt, sich
wiegend, der Beschwörer
die
Kürbisflöte pfeift, die reizt und
lullt,
so kann es sein, daß er sich
einen Hörer
herüberlockt, der ganz
aus dem Tumult ... weiterlesen Wenn die blonden Flechterinnen...Wenn die blonden
Flechterinnen
gehn im Glanz des
Abendlands:
sie sind alle Königinnen
und
ersinnen und beginnen
... weiterlesen Wenn die Uhren so nah wie eigenen Herzen schlagenWenn die Uhren so
nah
wie eigenen Herzen schlagen,
und
die Dinge mit zagen
Stimmen sich
fragen:
Bist du da? - :
Dann bin ich
nicht der, der am Morgen
erwacht,
e ... weiterlesen Wenn eng mit Zeit und StundenschlagenWenn eng mit Zeit und
Stundenschlagen
der Alltag ärmlich uns
umspinnt,
geschieht mir oft ich muß
dich fragen:
Glaubst du dass wir das
selber sind?
Wir gehen gewiß in
still ... weiterlesen Die Insel der SirenenWenn er denen, die ihm
gastlich waren,
spät, nach ihrem Tage
noch, da sie
fragten nach den Fahrten
und Gefahren,
still berichtete: er
wußte nie,
wie sie schrecken und
m ... weiterlesen Wenn es nur einmal so ganz stille wäreWenn es nur einmal so
ganz stille wäre.
Wenn das Zufällige
und Ungefähre
verstummte und das
nachbarliche Lachen,
wenn das
Geräusch, das meine Sinne machen,
mich
nicht so sehr ver ... weiterlesen Wenn etwas mir vom Fenster fälltWenn etwas mir vom
Fenster fällt
(und wenn es auch das
Kleinste wäre)
wie stürzt sich das
Gesetz der Schwere
gewaltig wie ein
Wind vom Meere
auf jeden Ball und jede
Beere
u ... weiterlesen Wenn ich dir ernst ins Auge schauteWenn ich dir ernst ins
Auge schaute,
klang oft dein Wort so
kummerkrank,
wie eine leise
Liebeslaute,
die einsam einst ein
Meister baute,
als seine Seele
Sehnsucht sang.
... weiterlesen Wenn ich gewachsen wäre irgendwoWenn ich gewachsen wäre
irgendwo,
wo leichtere Tage sind und
schlanke Stunden,
ich hätte dir ein
großes Fest erfunden,
und meine Hände
hielten dich nicht so,
wie sie dich
manchma ... weiterlesen Wenn ich manchmal in meinem SinnWenn ich manchmal in
meinem Sinn
ein Begegnen dem andern
vergleiche:
du bist immer die reichende
Reiche
wenn ich der dürftige Bettler
bin.
Wenn du mir leise
entgegenlebst
und ... weiterlesen Königin See.Wenn lang der rote Tag
verflammt sich
Und wenn der Sonnenflug
gelähmt,
Da hüllt die See in
schwarzen Samt sich,
Den weißer
Hermelin verbrämt.
Sie legt in immer
neue Falte ... weiterlesen Wenn wie ein leises FlügelbreitenWenn wie ein leises
Flügelbreiten
sich in den späten
Lüften wiegt, -
ich möchte immer
weiter schreiten
bis in das Tal, wo
tiefgeschmiegt
an abendrote
Einsamkeiten
die Sehn ... weiterlesen Im Dunkel.Wenns im Zimmer dunkel
ist,
Kind, das grämt mich
nicht;
Deines Aug’s Gefunkel ist
Ja
so lieb, so licht.
Überm
Fensterbrette schwebt
Licht noch bis zu
viel, — ... weiterlesen Wer einst das einsame Haus erbaut...Wer einst das einsame
Haus erbaut,
ich konnte es nirgends
erlauschen.
Auch die Wipfel wagen
nicht, laut
um sein Ragen zu rauschen.
Im Parke: Tot ist jeder Ton -
u ... weiterlesen Das Lied der Bildsäule.Wer ist es, wer mich so
liebt, daß er
sein liebes Leben
verstößt?
Wenn einer für mich
ertrinkt im Meer,
so bin ich vom
Steine zur Wiederkehr
ins Leben, ins
Leben erlöst. ... weiterlesen Der LeserWer kennt ihn, diesen,
welcher sein Gesicht
wegsenkte aus dem
Sein zu einem zweiten,
das nur das
schnelle Wenden voller Seiten
manchmal
gewaltsam unterbricht?
Selbst
sein ... weiterlesen Rosa HortensieWer nahm das Rosa an?
Wer
wusste auch, dass es sich sammelte in
diesen Dolden?
Wie Dinge unter Gold, die
sich entgolden,
entröten sie sich
sanft, wie im Gebrauch. Dass sie für
s ... weiterlesen Wer seines Lebens viele WidersinneWer seines Lebens viele
Widersinne
versöhnt und dankbar in ein
Sinnbild fasst,
der drängt
die
Lärmenden aus dem Palast,
wird anders
festlich, und du bist der Gast,
den er
a ... weiterlesen Duineser Elegien 1Wer, wenn ich schriee,
hörte mich denn aus der
Engel
Ordnungen? und gesetzt selbst, es
nähme
einer mich plötzlich ans Herz:
ich verginge von seinem
stärkeren
Dasein. Denn das Schöne ist n ... weiterlesen Duineser Elegien 7Werbung nicht mehr, nicht
Werbung, entwachsene Stimme,
sei deines
Schreies Natur; zwar schrieest du rein
wie der Vogel,
wenn ihn die Jahreszeit
aufhebt, die steigende, beinah
vergessend,
daß ... weiterlesen Wie das Gestirn...Wie das Gestirn, der
Mond, erhaben, voll Anlaß,
plötzlich
die Höhn übertritt, die entworfene
Nacht
gelassen vollendend: siehe: so
steigt mir
rein die Stimme hervor aus
Gebirgen des Nich ... weiterlesen Wie der Wächter in den WeingeländenWie der Wächter in den
Weingeländen
seine Hütte hat und
wacht,
bin ich Hütte, Herr, in deinen
Händen
und bin Nacht, o Herr, von
deiner Nacht.
Weinberg, Weide, alter
Apfe ... weiterlesen Sankt SebastianWie ein Liegender so
steht er, ganz
hingehalten von dem
großen Willen.
Weitentrückt wie
Mütter, wenn sie stillen,
und in sich
gebunden wie ein Kranz. Und die Pfeile
kommen: jet ... weiterlesen Die GenesendeWie ein Singen kommt und
geht in Gassen
und sich nähert und
sich wieder scheut,
flügelschlagend,
manchmal fast zu fassen
und dann wieder
weit hinausgestreut:
spielt mit
der ... weiterlesen Die GenesendeWie ein Singen kommt und
geht in Gassen
und sich nähert und sich
wieder scheut,
flügelschlagend,
manchmal fast zu fassen
und dann wieder
weit hinausgestreut: spielt mit der
Gene ... weiterlesen Das WappenWie ein Spiegel, der, von
ferne tragend,
lautlos in sich
aufnahm, ist der Schild;
offen
einstens, dann zusammenschlagend
über
einem Spiegelbild
jener Wesen, die
in des G ... weiterlesen Der Einsame.Wie einer, der auf
fremden Meeren fuhr,
so bin ich bei
den ewig Einheimischen;
die vollen
Tage stehn auf ihren Tischen,
mir aber
ist die Ferne voll Figur.
In mein
Gesicht ... weiterlesen AbschiedWie hab ich das gefühlt
was Abschied heißt.
Wie weiß ichs
noch: ein dunkles
unverwundnes
grausames Etwas, das ein
Schönverbundnes
noch einmal zeigt und
hinhält und zerreißt.
... weiterlesen AbschiedWie hab ich das gefühlt
was Abschied heißt.
Wie weiß ichs
noch: ein dunkles unverwundnes
grausames
Etwas, das ein Schönverbundnes
noch
einmal zeigt und hinhält und
zerreißt.
... weiterlesen Wie hat uns der zu weite Raum verdünnt...Wie hat uns der zu weite
Raum verdünnt.
Plötzlich besinnen
sich die Überflüsse.
Nun sickert
durch das stille Sieb der Küsse
des
bittren Wesens Alsem und Absynth.
Was
sin ... weiterlesen Spanische TänzerinWie in der Hand ein
Schwefelzündholz, weiß,
eh es zu
Flamme kommt, nach allen Seiten
zuckende
Zungen streckt -: beginnt im Kreis
naher
Beschauer hastig, hell und heiß
ihr
runder Tanz ... weiterlesen Dame vor dem SpiegelWie in einem Schlaftrunk
Spezerein
löst sie leise in dem
flüssigklaren
Spiegel ihr ermüdetes
Gebaren;
und sie tut ihr Lächeln ganz
hinein.
Und sie wartet, daß die
Fl ... weiterlesen Wie kam, wie kam aus deinem Schoß...Wie kam, wie kam aus
deinem Schoß,
Maria, so viel Lichte
los
und so viel Gram?
Wer war dein
Bräutigam?
Du rufst, du rufst, -
und du vergisst,
dass du nicht
mehr ... weiterlesen König AbendWie König Balthasar
einst nahte,
die Stirn vom Kronenreif
erhellt,
so tritt im purpurnen
Ornate
der König Abend in die
Welt.
Der erste Stern führt ihn wie
jenen
bis ... weiterlesen Früher ApolloWie manches Mal durch das
noch unbelaubte
Gezweig ein Morgen
durchsieht, der schon ganz
im Frühling
ist: so ist in seinem Haupte
nichts,
was verhindern könnte, daß der
Glanz
... weiterlesen Früher ApolloWie manches Mal durch das
noch unbelaubte
Gezweig ein Morgen
durchsieht, der schon ganz
im Frühling
ist: so ist in seinem Haupte
nichts, was
verhindern könnte, daß der
Glanz al ... weiterlesen Wie meine Träume nach dir schreinWie meine Träume nach
dir schrein.
Wir sind uns mühsam fremd
geworden,
jetzt will es mir die Seele
morden,
dies arme, bange
Einsamsein.
Kein Hoffen, das die
Segel bauscht. ... weiterlesen Wie rief ich dich...Wie rief ich dich. Das
sind die stummen Rufe,
die in mir süß
geworden sind.
Nun stoß ich dich Stufe
ein um Stufe
und heiter steigt mein
Samen wie ein Kind.
Du Urgebirg der
Lust: a ... weiterlesen ShawlWie Seligkeit in diesem
sich verbirgt,
so eingewirkt, dass
nichts mehr sie zerstöre;
wie blosses
Spiel vollkommener Akteure
so
ungebraucht ins Dauern eingewirkt.
So eing ... weiterlesen Das KapitälWie sich aus eines
Traumes Ausgeburten
aufsteigend aus
verwirrendem Gequäl
der nächste Tag
erhebt: so gehen die Gurten
der
Wölbung aus dem wirren Kapitäl
und
lassen drin, gedrän ... weiterlesen Das KapitälWie sich aus eines
Traumes Ausgeburten
aufsteigend aus
verwirrendem Gequäl
der nächste Tag
erhebt: so gehen die Gurten
der Wölbung
aus dem wirren Kapitäl und lassen
drin, gedr ... weiterlesen Im SaalWie sind sie alle um uns,
diese Herrn
in Kammerherrentrachten und
Jabots,
wie eine Nacht um ihren
Ordensstern
sich immer mehr
verdunkelnd, rücksichtslos,
und diese
Damen, zart, frag ... weiterlesen Im SaalWie sind sie alle um uns,
diese Herrn
in Kammerherrentrachten und
Jabots,
wie eine Nacht um ihren
Ordensstern
sich immer mehr verdunkelnd,
rücksichtslos,
und diese Damen, zart,
fragile, ... weiterlesen Liebes-LiedWie soll ich meine Seele
halten, daß
sie nicht an deine
rührt? Wie soll ich sie
hinheben
über dich zu andern Dingen?
Ach gerne
möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunke ... weiterlesen LiebesliedWie soll ich meine Seele
halten, daß
sie nicht an deine rührt?
Wie soll ich sie
hinheben über dich zu
andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie
bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel
un ... weiterlesen Liebes-LiedWie soll ich meine Seele
halten, daßsie nicht an deine rührt?
Wie soll ich siehinheben über dich zu
andern Dingen?Ach gerne möcht ich sie
bei irgendwasVerlorenem im Dunkel
unterbring ... weiterlesen Wilder RosenbuschWie steht er da vor den
Verdunkelungen
des Regenabends, jung
und rein;
in seinen Ranken schenkend
ausgeschwungen
und doch versunken in
sein Rose-sein;
die flachen Blüten,
da ... weiterlesen Wilder RosenbuschWie steht er da vor den
Verdunkelungen
des Regenabends; jung und
rein;
in seinen Ranken schenkend
ausgeschwungen
und doch versunken in
sein Rose-sein; die flachen Blüten, da
und ... weiterlesen Im DomeWie von Steinen rings,
von Erzen
weit der Wände Wölbung
funkelt,
eine Heilige,
braungedunkelt,
dämmert hinter trüben
Kerzen.
Von der Decke,
rundgemauert,
schwebt o ... weiterlesen Wie wir auch alles in der Nacht...Wie wir auch alles in der
Nacht benannten, -
nicht unser Name
macht die Dinge groß:
es kommen
Pfeile, stark und atemlos,
aus Bogen,
welche sich zu Spielen spannten.
Und
... weiterlesen Mittag.Wie über dem blauenden
Waldsee schwer
Hinlastet schwärmendes
Schweigen.
Ein Raunen, ein heimliches,
zittert noch her
Von blütenbezwungenen
Zweigen.
Die schillernde,
schnel ... weiterlesen LandschaftWie zuletzt, in einem
Augenblick
aufgehäuft aus Hängen,
Häusern, Stücken
alter Himmel und
zerbrochnen Brücken,
und von drüben
her, wie vom Geschick,
von dem
Sonnenuntergang ... weiterlesen LandschaftWie zuletzt, in einem
Augenblick
aufgehäuft aus Hängen,
Häusern, Stücken
alter Himmel und
zerbrochnen Brücken,
und von drüben
her, wie vom Geschick,
von dem
Sonnenuntergang getroff ... weiterlesen Aus einem April.Wieder duftet der Wald.
Es heben die schwebenden Lerchen
mit
sich den Himmel empor, der unseren
Schultern
schwer war;
zwar sah man
noch durch die Äste den Tag, wie er
le ... weiterlesen Aus einem AprilWieder duftet der Wald.
Es heben die schwebenden Lerchen
mit
sich den Himmel empor, der unseren
Schultern schwer war;
zwar sah man noch
durch die Äste den Tag, wie er leer
war,- abe ... weiterlesen Will dir den Frühling zeigenWill dir den Frühling
zeigen,
der hundert Wunder hat.
Der
Frühling ist waldeigen
und kommt nicht
in die Stadt.
Nur die weit aus den
kalten
Gassen zu zweien gehn ... weiterlesen Der Platz - FurnesWillkürlich von Gewesnem
ausgeweitet:
von Wut und
Aufruhr, von dem Kunterbunt
das
die Verurteilten zu Tod
begleitet,
von Buden, von der
Jahrmarktsrufer Mund,
... weiterlesen Der Platz - FurnesWillkürlich von Gewesnem
ausgeweitet:
von Wut und Aufruhr, von
dem Kunterbunt
das die Verurteilten zu
Tod begleitet,
von Buden, von der
Jahrmarktsrufer Mund,
und von dem
Herzog, der vor ... weiterlesen Kretische ArtemisWind der Vorgebirge: war
nicht ihre
Stirne wie ein lichter
Gegenstand?
Glatter Gegenwind der
leichten Tiere,
formtest du sie: ihr
Gewand
bildend an die unbewußten
Brüst ... weiterlesen Grabmal eines jungen MädchensWir gedenkens noch. Das
ist, als müßte
alles dieses einmal
wieder sein.
Wie ein Baum an der
Limonenküste trugst du deine kleinen
leichten Brüste
in das Rauschen seines
Bluts h ... weiterlesen Das XIV. SonettWir gehen um mit Blume,
Weinblatt, Frucht.
Sie sprechen nicht
die Sprache nur des Jahres.
Aus Dunkel
steigt ein buntes Offenbares
und hat
vielleicht den Glanz der
Eifersucht
... weiterlesen Archaischer Torso ApollosWir kannten nicht sein
unerhörtes Haupt,
darin die
Augenäpfel reiften. Aber
sein Torso
glüht noch wie ein Kandelaber,
in dem
sein Schauen, nur
zurückgeschraubt,
sich häl ... weiterlesen Archaischer Torso ApollosWir kannten nicht sein
unerhörtes Haupt,
darin die Augenäpfel
reiften. Aber
sein Torso glüht noch wie
ein Kandelaber,
in dem sein Schauen, nur
zurückgeschraubt, sich hält
und ... weiterlesen Das XXII. SonettWir sind die
Treibenden.
Aber den Schritt der
Zeit,
nehmt ihn als Kleinigkeit
im
immer Bleibenden.
Alles das
Eilende
wird schon vorüber sein;
denn
das Verweile ... weiterlesen Todes-ErfahrungWir wissen nichts von
diesem Hingehn, das
nicht mit uns teilt.
Wir haben keinen Grund,
Bewunderung und
Liebe oder Haß
dem Tod zu zeigen, den
ein Maskenmund tragischer Klage
wunde ... weiterlesen Auf der HeideWo der Saum der
Hügelketten
Fern den müden Himmel
hält,
dort zerfließt in
violetten
Farbentönen schon die
Welt.
Bäume heben scharf
umrissen
sich hervor am Berges ... weiterlesen Das Rosen-InnereWo ist zu diesem Innen
ein Außen? Auf welches Weh
legt man
solches Linnen ?
Welche Himmel
spiegeln sich drinnen
in dem Binnensee
dieser offenen Rosen,
dieser
sor ... weiterlesen Wo sind die Lilien aus dem hohen GlasWo sind die Lilien aus
dem hohen Glas,
die deine Hand zu
pflegen nie vergaß?
Schon tot?
Wo ist
die Freude deiner Wangen hin,
die wie
ein ganzer Lenz zu prangen schien
-
Verlo ... weiterlesen MusikWüsste ich für wen ich
spiele, ach!
immer könnt ich rauschen
wie der Bach. Ahnte ich, ob tote Kinder
gern
tönen hören meinen innern
Stern; ob die Mädchen, die
vergang ... weiterlesen Überfliessende HimmelÜberfliessende Himmel
verschwendeter Sterne
prachten über der
Kümmernis. Statt in die Kissen,
weine
hinauf. Hier, an dem weinenden schon,
an
dem endenden Antlitz,
um sich greifend,
be ... weiterlesen Die RosenschaleZornige sahst du
flackern, sahst zwei Knaben
Zu einem
Etwas sich zusammenballen,
das Haß war
und sich auf der Erde wälzte
wie ein
von Bienen überfallnes
Tier;
Schauspieler, aufget ... weiterlesen Die RosenschaleZornige sahst du
flackern, sahst zwei Knaben
Zu einem
Etwas sich zusammenballen,
das Haß war
und sich auf der Erde wälzte
wie ein
von Bienen überfallnes
Tier;
Schauspieler, aufgetürm ... weiterlesen Der letzte SonnengrußZu einem Bilde des Benes
Knüpfer
Die Sonne schmolz, die
hehre,
ins weiße Meer so heiß.
-
Zwei Mönche saßen am Meere,
ein
blonder und ein Greis.
Der sann:
... weiterlesen Zwei Gedichtezu Hans Thomas
Sechzigstem Geburtstage
Mondnacht
Süddeutsche Nacht, ganz
breit im reifen Monde,
und mild wie
aller Märchen Wiederkehr.
Vom Turme
fallen viele Stunden sch ... weiterlesen Das XVII. SonettZu unterst der Alte,
verworrn,
all der Erbauten
Wurzel,
verborgener Born,
den sie nie
schauten.
Sturmhelm und
Jägerhorn,
Spruch von
Ergrauten,
Männer im Brude ... weiterlesen Fluch des FrühlingsZugleich mit
Sonnenschimmer,
mit Blüte, Sang und
Bach,
da werden leider immer
viele
Dichterlinge wach.
Ein mächtiger
Gedanke
Lässt sie nicht ruhn, o
Graus,
... weiterlesen Zur kleinen Kirche musst du aufwärts steigen...Zur kleinen Kirche musst
du aufwärts steigen,
auf einen Hügel
hat man sie gebaut;
denn dieses arme
Dorf ist ihr vertraut
und schützend
soll sie schauen auf ihr Schweigen.
... weiterlesen Römische Fontäne (Villa Borghese)Zwei Becken, eins das
andere übersteigend
aus einem alten
runden Marmorrand,
und aus dem oberen
Wasser leis sich neigend
zum Wasser,
welches unten wartend stand, dem leise
redend ... weiterlesen Zwei weiße Nonnenhände mühenZwei weiße Nonnenhände
mühen
Nie sich um einen lichten
Preis
Zwei weiße Nonnenhände
blühen
Ohne dass es der Frühling
weiß
Zwei weiße Nonnenhände
halten
Nicht ... weiterlesen Gerichtet`Am Ring` stand einst ein
Blutgerüst,
lang ist es her; doch wenn
der Schein
des runden Monds das Rathaus
küßt,
dann wallen aus dem heilgen
Teyn
Gerichtete in Geisterreihn
... ... weiterlesen „Man muß sterben...“`Man muß sterben, weil
man sie kennt.` Sterben
an der
unsäglichen Blüte des Lächelns.
Sterben
an ihren leichten Händen.
Sterben
an Frauen.
Singe der
Jüngling die t ... weiterlesen