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König Max II.

- Gedicht von Peter Auzinger

König Max II.

(Epilog)

Ernst ist die Zeit. Vom Schicksal schwer getroffen
Und tief erschüttert ist der Bayern Herz;
In Trauer eingehüllt, mit Schmerz und Hoffen
Blickt jedes Auge thränend himmelwärts.
Der König Max, der Fürsten Aller Zierde,
Der nur zu seinem Volk beglückend trat,
Mit edlem Sinn und selt`ner Königswürde,
Zu pflegen wußte seine gute Saat. —
Die Saat, die er gestreut in alle Herzen,
Die rasch erwuchs zum schönsten Blütenbaum
Sie gab bei Fürst und Volk in Lust und Schmerzen
Der gleichen Lust, dem gleichen Schmerze Raum. . .
O! unser guter Max — Er ist geschieden
Aus seines treuen Bayern-Volkes Kreis;
Er fand die Ruhe nimmermehr hienieden,
Für Deutschlands Wohl gab Er sein Leben Preis. —
Du edler Max! deß königliches Streben
Nur Deutschlands Größe galt und Bayerns Glück,
Du hast`s bezahlt mit Deinem teuern Leben,
Dich rief der Ew`ge in sein Reich zurück.
Und nun, da wir Dich nicht mehr bei uns haben
Und wir Dich doch so gerne möchten schau`n;
Nun fließen zahlreich aller Orten Gaben,

Um Dir der Liebe Altar zu erbau`n.
Ein würdig Denkmal gilt es zu errichten
Und Jeder, der zu Bayerns Söhnen zählt,
Hält`s für die heiligste der Pflichten,
Damit sein Schärflein hie‘n nimmer fehlt. —
Ein würdig Denkmal! — Kann aus Erz gegossen
Ein todtes Bild — ein würdig Denkmal sein?
Ein kalt` Metall, von kaltem Stein umschlossen,
Das wir für so viel warme Liebe weih`n? —
Nein! König Max hat schon mit eig`nen Händen
Viel Tausend Monumente sich erbaut;
Und diese still, wie alle seine Spenden,
Den Herzen seiner Bayern anvertraut. —
O! nehmt die Liebe all` die d`raus entsprossen,
Erbaut aus ihr ein Einzig Monument
Und streut die Thränen, die um Ihn geflossen,
Als gute Perlen d`rüber sonder End`! —
Das wird ein Denkmal seiner würdig werden —
Zwar zur Bewunderung nicht für Jedermann;
Doch ist kein Land auf Gottes weiter Erden,
Das solch` ein köstlich Denkmal zeigen kann. —
Dort laßt uns knie`n und für den Vater beten,
Der seinem Volk ein wahrer sich`rer Hort,
Der nur das Gute, nur das Recht vertreten
Und liebend Segen brachte fort und fort. —
Für Ihn, der sterbend noch an Alles dachte,
Und einen Demant rein und unversehrt
Mit treuer Vaterliebe uns vermachte —
Der König `Ludwig` ist`s, der uns gehört.

Er ist der Trost, der mit dem Schmerz verbunden,
Nie hoffnungslos und ganz verzagen läßt.
In Ludwig haben wir auch Max gefunden:
Ihr Bayern! haltet Alle an Ihm fest!
Vom Schmerz gebeugt, der mehrfach Ihn getroffen,
Bedarf Er treuer Liebe um so mehr;
Auf Ihn gerichtet ist nun unser Hoffen
Und Ihn zu lieben wird uns ja nicht schwer, —
Des Vaters Sinn hat Er uns kundgegeben,
Als Er bestieg den leer geword`nen Thron,
Ja, König Ludwig, unser Blut und Leben:
Wir geben`s hin für König Maxens Sohn. —
In treuer Lieb` bleibt Fürst und Volk umschlungen
Und diese Lieb` ist keinem Bayern feil;
Ein Jeder, von Begeisterung durchdrungen,
Ruft: `Heil dem König! — Unserm Ludwig Heil!!`


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