Aus den Tiefen des Herzens,
Dem Wechsel des Schicksals,
Der beiden Erinnrung
Wächst das Mitleid.
Und es verbindet
Menschen mit Menschen,
Menschen mit Göttlichem;
Glauben doch unser Viele, das Mitleid
Hätte den Gott gezwungen,
Mitten hereinzutreten
In unser Elend —
Weil es uns mächtiger,
Allesumfassender uns vereinigt,
Als alle strahlenden
Feste der Freude.
Lachend in leichtem, in seligem Reigen,
Rauschend in vollen bacchantischen Chören,
Uebermüthig in sprudelnden Scherzen
Schwingt sich der Freude geflügelter Tanz;
In Küssen des Augenblicks
Berauscht die Seltene,
Strahlende, Reizende
Sich unerschöpflich — o Glück! o Lust!
Wen aber mitten im Jubel ein Blick, traf,
In welchem das große Leid sich,
Das allbesiegende,
Flehend aufthat,
Den umschlingen die Arme
Der starken Menschheit —
Und ein Klaglaut folgt ihm und folgt ihm.
Wohl dir, kannst du lindern!
Heil, Heil dir! rettest, befreist du!
Denn wenn du`s nicht kannst,
So preßt dir Mitleid
Dein Herz zusammen,
Und das Auge des Unglücks
Irrt vor deinen Blicken
Und führt deine Augen
In alle Tiefen,
Auf alle Dornenwege
Des menschlichen EIends.
Verhärtet nennst du,
Wenn es noch edel ist,
Dein schuldlos-schuldiges Herz.
Doch willst du nicht helfen,
Dann gespenstisch und schattenhaft
Aus Fiebern grinsend
Folgt dir das Mitleid,
Die Tochter des Herzens,
Die Tochter des Schicksals,
Das Kind der Erinnrung,
Gegen die Macht deines Willens
Eine starke Empörerin,
Schweige! gebietest du,
Doch sie verhöhnt dich,
Trotzt, bis du dich fürchtest —
Insgeheim fürchtest —
Denn sie stirbt nicht vor dir,
Und Keiner zertritt sie,
Entreißt sie Keiner dem Boden.
Dem sie entsproß, gepflanzt
Vom guten Geiste der Menschheit,